Nen ViN A, Venn. Gedruckt und hcransgeqeben von Arnold Pttwell e, in dcr Süd 6lrn Strasse, Ecke der Cherrn Allen,B chm' s Wirthöbattv s)of qeqennbrr. Haßrzang 2, gann Kummer 90. Bedingung? N.-Der ZUbernle zzeod.icluer erscheint jeden Dienstag auf einen, grossen Superial-Bogen mit segnen Lettern gedruckt. Der LubscriptionS-Preis ist Ei n Tha l e r des Jahrs, welcher in halbjähriger Voraukb,» zahlung erbeten wird. Wer im Lauf- des Jahres nicht bezahlt, werden Hl 5,0 angereelmer. ssür kürzere Zeit ulo 6 Monat wird kein Unterfchreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn si« emen Msikit vor Ablauf deS Subscriptions-Termin? geschelien und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen nnd für den gewohnlichen'PreiS eingerückt. Unterschreibern in hiesiger 5-tadt wird die Zeitung porrofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschreiber. und Mittheilungen müssen postfrei eingesandt werden. A)'v?gewaeljlle Michiersietle. Wein - Lted. Prüder lagerr euch ini Kreise» Trinkt nach eurer Täter Weise, Leert die Gläser, schwenkt die Hüte Auf der goldnen Freiheit Wohl! Klur, wo wir als Knaben spielten, Ahnung künfl'grr Thaten fühlten, Weih' ich, der Erinnrung heilig, Diese froh« Libation. Mädchen, die nur keuschen Trieben Nur den braven Jüngling lieben, Nie der Tugend Reiz entstellen, S«i ein schäumend Glas gebracht! Deutschland? Jünglingen zu Ehren. Will ich auch mein Gläschen leeren? Die für Ehr' und Freiheit fechten, selbst ihr Fall sei heilig mir! Männern, die das Herz unö rühren, Uns den Pfad der Weisheit führen, Deren Beispiel wir verehren, Sei ein dreimal gebracht! Brüder, die in fernen banden Wcib und Gluck und Hütten fanden, Ferne Brüder, euch zu ehre» Sei !nc>n volles Glas geweiht! Brüder, die nach langem Kummer, Ach schon nih'u im Todesschlttmmer, Weih' ich, der Ennnrung heilig, fromme Libanon. Laßt unS scherzen, uns küssen, Eh' wir zu den Vätern müssen; Laßt uns jubeln, laßt uns trinken, Eh' der Sensenmann uns winkt. Eel?t, wie schön d:e Gläser blinken, Brüder, drum so laßt uns trinken! Leert die Glaser, schwenkt die Hüte, Auf der ldlen Freiheit Wohl! Unterm schatten grüner Linden Wcr'en liebende sich finden, Freunde froh sich wiedersehen In dem Hain Elisium. Wenn ich deinen Kahn besteige, Trauter Eharon, o dann reiche Noch einmal den Labebecher Mir für meinen Obolus! Zur Nittct'baltuiiq und Tx'lelirttnq. Der Geist zu Schiffe. Einst, umS Jahr 1800 oder 1801, ich weiß es nicht so genau, ließ sich ein Mann, Namens William Morgan sich meine kei neswegs die Person, deren Abfährung so viel Lärm in der Welt am Bord der Fregatte der Vereinigte» Staaten zu einem dreijährigen Kreuzzuge im mittellän dischen Meere anwerben. Es war eine furchtbar aussehende Gestalt, ti Fuß l Zoll hoch ; ein langes, blasses Gesicht mit tiefen Runzeln durchfurcht; die eingesunkenen Augen weit unter der Stirn, das schwarze dichte Haar weit emporstehend, als hatte er sich immer über Etwas entsetzt; ein spit zes Kinn, von einer Länge, die der Kör perhöhe entsprach; die Zähne weiß, doch lehr ungleich, und die Farbe seiner Augen, wie sie von Erzählern übernatürlicher B?- gebenheiten als sehr eigenthümlich und ge heimnisvoll bezeichnet wird. Ueberdies klang seine Stimme hohl,wie aus dem Gra be, auf seinem rechten Arme waren unver ständliche Sprüche eingegraben, über wel chen die Buchstaben W. M. standeu, und seine Tabacksdose war von Eisen. Sein täglicher Anzug best rnd aus einem Kan nefaßhut mit einem schwarzen Borten bände. auS einer blauen Jacke, weißen Un terkleidern uud ledernen Schuhen. An Sonntagen trug er einen weißen Kastor, was unter Matrosen ein wenig sonderbar ließ, und an regnigten Tagen ein erbsen grüneS Wamms, um einen Fuß zu kurz. ES verdient bemerkt zu werden, daß Mor gan an einem Freitage eintrat,daß die Fre- »WM /w» M ß M M 6 Und Berks, Moingomerp und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeiger. Gatte am Freitage vom Stapel gelassen worden war, daß der Zimmermeister, der sie erbaute, an einem Freitage auf die Welt kam, und daß das Geschwader an ei iiem Freitage in die See stach. Alle die se sonderbaren Uebereinstimmungen, mit seinergeheimuißvollen Erscheinung verbun den, machten, daß Morgan von den Ma trosen als eine Art Wunder betrachtet wurde. Während der Fahrt nach Gibraltar diente Morgan's Betragen dazu, den Ein druck zu verstärken, den seine Erscheinuug auf die Mannschaft gemacht hatte. Er ging oft Tage lang herum, ohne et was zu essen, wenigstens sah Niemand, daß er aß, und wenn er ja einmal schlief, so ge schah es ohne seine Augen zu schliesset,, o der sich nieder zu legen, denn seine Kame raden, einer wie alle, schwuren, daß, moch ten sie Nachts zu was innner für einer Zeit wach sein, Morgan immer aufrecht in seiner Hängematte säße, seine stieren Au gen weit offen. Kam die Reihe an ihn, seme Wache auf dem Verdecke anzutreten, so war sein Benehmen gleich sonderbar. Er pflegte dann stockstill'auf einem Fleck stehen zu bleiben und die Sterne oder das Meer anzustieren, als wäre er sich gänz lich seiner Lage unbewußt, oder fiel, wenn er von seinen Gesellschaftern aufgerüttelt wurde, als wie in einer Ohnmacht aufs Verdeck. Wenn er zu sich kam, begann er den sonderbarsten und unverständlichsten Wortkram zu predigen, den man nur hö ren kann. In ihren müssigen Stunden auf dem vordernSchiffsraum pflegteMor gan solche Geschichten von sich zu erzäh len, von seinen sonderbaren Entweichun gen zu Land und zur See, daß den Macro sen die Haare zu Berge standen, und daß die lustigen Bursche ihn wie eine Person betrachteten, die mit dem Privilegium eines ewigen Lebens ausgestattet sei. Oft deu tete er selbst darauf hin, er habe ein Leben wie eine Katze, und mehrmals trug er sich an, zur Unterhaltung seiner Kameraden sich aushängen zu lassen. Bei mehr als einer Gelegenheit fand man ihn in seiner Hangematte auf dem Rücken liegen, an scheinend ohne Leben, seine Augen stier und glänzend, der Puls ohne Bewegung; so schwuren seine Kameraden wenigstens, wenn sie den Arzt zu holen gingen, obschon wenn dieser kam, Morgan sich immer so wohl befand wie je in seinem Leben, und von allem Vorgefallenen gar nichts zu wis sen schien. Auf der weitern Fahrt, die oft durch Windstille verzögert wurde, erträumten o der erfanden die Matrosen, die wenig an dercs zu thun hatten, von Morgan man ches neue Wunder. Bald schwur ein klei ner walliser Mastmann, als er sich zum Mittagsmahl? niedergesetzt habe, sei ihm die Trinkkanne durch unsichtbare Hand ent führt worden, worauf er derb auf das Ver deck gefallen. Einem andern wäre sein Antheil am Grog auf eine geheimnißvolle Art entwendet worden, obschon er schwö ren könne, er habe seine Augen nicht einen Augenblick abgewendet. Einem dritten sei seine Tabacksdose entfremdet worden, obschon sie nie aus seiner Tasche gekom mcn. Einem vierten hätte man einen krummen Sixpence mit einem Loche, wo durch er an einem Bande von seinem Nat ten herabhing, entführt, ohne daß er es sich ebenfalls erklären könne. Solche Ge schichten gelangten enUich zur Wissenschaft des Kapitäns R>, der, als Morgan daS nächste Mal wider ausartete, ihn auf 21 Stunden festsetzte, und so oft solche wun derbare Sache» laut wurden, auch wohl andere Bestrafungen eintreten ließ. Alles dieses inachte aber auch nicht die geringste Wirkung weder auf Morgan, noch auf die Mannschaft, deren Wunderglaube vielmehr durch ein sonderbares Abenteuer unsers Helden auf den höchsten Grad gesteigert wurde. Eines TageS, als sich daö Geschwader auf dem halben Wege im atlantischen Mee re befand, und die Fregatte mit einem fri- "TVillig zu loben und ebne Furcht zu tadeln." Mzien'Zlaq öen 25. 1841. schen Winde segelte, verbreitete sich der Lärm, das Magazin stehe im Feuer. Ge rade war Morgan aufs Verdeck gekom men, mit einem Löffel in der Hand zu ir gend einem Zwecke, als er auf den Ruf: „Feuer im Magazingerades Wegs ü ber Bord sprang. Das Feuer wurde durch den verwegenen Muth eines Offiziers ge löscht, der wenige Jahre zurück noch lebte, und sich im ersten Range unserer Schiffs- Helden befand, und vielleicht noch befindet. In dem Getümmel und Lärm '.rar es un möglich, irgend einen Versuch zu Mor gans Rettung anzustellen, und es wurde für ausgemacht angenommen, er sei im O> cean verunglückt. Zwei Tage nachher nahte sich eine anderes Fahrzeug der Fre gatte und sandte ein Boot ab. mit Billy Morgan am Bord. Zwölf Stunden nach seinem Sprung in die See hatte man ihn qcnn lustig schwimmen gefunden, mtt dem Löffel in der Hand. Als man ihn frag te, warum er ihn nicht habe fahren lassen, versetzte er, er habe ihm zum Salzwasser verhelfen müssen, wenn ihm gedurstet. Dies Ereignis? befestigte die Matrosen in der bestimmten Meinung, Morgan sei ent weder ein Todter, dcr wieder zum Leben erweckt worden, oder ein Mann, der nicht so leicht umgebracht werden könne. Nach diesem Vorfalle spickte Morgan sein? geheimnißvollen Streiche fort, die Matrosen redeten und staunten, und der Capitän R. bestrafte ihn. bis dasGeschwa der 2 bis 3 Tagereisen weit von Gibral tar entfernt war, wohin es sich dem gün stigen Winde überließ. Morgan war we gen seinem Sterngucken lind in Ohnmacht fallen während der Nachtwache, diesen Morgen ziemlich derb gezüchtigt worden, und hatte seinen Kameraden feierlich ver sichert, er sei Willens, über Bord zu hup fen und bei erster Gelegenheit zu ertrin ken. Er macht? sein Testament, zog sein? besten Kleider an nnd brachte alle seine Angelegenheiten in Ordnung. Eben so versorgte er aufs beste seine Tabacksdose. steckte einen Vorrath von Zwieback in die Tasche, und füllte sich einen kleinen Was serkrug, den er an seinen Nacken hing, in dem er versicherte, es würde ihm vielleicht einfallen, erst einen oder ein paar Tage im Wasser zu lrben, bevor er den Grund er reiche. Zwischen IL und 1 Uhr, als daS Schiff ruhig geworden, die Nacht ein Helles Ster nenlicht war und die Wachen ihre Ilmgän ge hielten, konnte man ausdrücklich wahr nehmen, wie Morgan durch die Oeffnnng schlüpfte, vorwärts ging, die Brustwehr erklimmte und sich in das Meer gleiten ließ. Ein Seecadet und zwei Seeleute bezeug ten diese Thatsache, und da Morgan am nächsten Morgen vermißt wurde, so schien es ausgemacht, er habe durch seine Erträn kung einen Selbstmord begangen. Die Geschichte gab viel zu reden und die Mei nungen dcS SchissSvolks über diesen Ge genstand' blieben sehr getheilt. Einige schwuren, es sei Davy Jones, der hier sei ne Streiche gespielt habe; Andere, kein Mensch, sondern ein Geist oder Teufel ha be sich unter ihnen herum getrieben. Ande re wieder waren in der täglichen Erwar tung, ihn an Bord zurückkommen zn se hen, so wohl behalten, als er je gewesen. Indessen bewegt? sich das Geschwad?r nur langsam vorwärts, m?hrere Tage von Windstilleu aufgehalten, die von den tap fern Matrosen, die nichts fürchten als Freitage und Leute ohne Kopf, mehr oder weniger dem Billy Morgan zugerechnet wurden. Sein Schicksal hörte indeß nach und nach auf. einen Gegenstand der Erör terungen abzugeben, und mit den Wun dern gings beinahe zu Ende, als während einer Nacht, ungefähr eine Woche nach seinem Sprunge über Bord, die Gestalt Morgan's, so bleich und gespenstisch, die nassen Kleider herabhängend, mit einge sunkenen Augen, aufstrebendem Haar und im Gesicht magerer und leichenhafter als se. von einem seiner Kameraden erblickt wurde, der zufällig wachend lag, wie sie sich langsam aus dem SchiffSvordertheile bewegte, sich einem der Tische näherte, worauf sich eine Kanne mit Wasser be fand. einen herzhaften Trunk aus dersel ben that, und in der nämlichen Richtung, woher sie kam, wieder verschwand. Der Matrose erzählte am nächsten Morgen die Geschichte, allein nur wenige maßen ihm Glauben bei. In der nächsten Nacht erschien die näm liche Gestalt und wurde noch von einer an dern Person bemerkt. Sie kam abermal aus derselben Abtheilung, verhalf sich a bermal zum Trunk und verschwand auf dieselbe Art, wie früher. Die Geschichte von Morgan's Geist kam in einem oder ein paar Tagen dem Capitän R- zu Oh ren, der eine Untersuchung in jenem Thei le des Schiffs veranstaltete, weher der Geist gekommen war, in der Vorausset' zung, das Ueberbordspringen Morgan's sei eine Täuschung gewesen, und er werde noch im Schiffsräume verheimlicht. Die Untersuchung endigte jedoch ohne Entdck kuüg. Die Windstillen dauerten indessen fort, und es gab keinen Matrosen auf dem Schiffe, dcr sie nicht Billy Morgan's geheimnißoollen Einflüsse zugeschrieben hätte. Der Geist wiederholte seine Er scheinung gerade in der auf die Untersu chung folgenden Nacht, worauf er von ei nem andern Kameraden Morgans gesehen wurde, wie er seine Tabacksdose leerte und einige Ueberreste deS Nachtmahs zusam menlas, die zufällig auf dem Tische geblie ben waren, worauf selbiger auf zuoorbe schrieben? Art unsichtbar wurde. Der Matrose beschwor, daß, als der Grift mit der Tabacksdose keine Umstände gemacht, er ihn festzuhalten versuchte, allein nichts in seiner Hand fühlte, als etwas kaltem Wasser ganz ähnliches. Der Capitän R. wurde durch diese Ge schichte ausserordentlich aufgereiht und zu einer »vettern, noch viel sorgfältigern Un tersuchung veranlaßt, wiewohl ohne allen Erfolg. Er beauftragte nun einen jun gen Seecadetten. zwischen den Verdecken Wache zu halten. Diese Nacht erschien der Geist abermals und der muthvolle Of fizier machte einen Ausfall gegen ihn; al lein die Gestalt zog sich mit unbegreifli cher Schnelligkeit zurück und verschwand. Der Offizier unterrichtete wie ihm befoh len war. den Capitän augenblicklich da von. Es wurde unmittelbar eine Unter suchung vorgenommen, allein mit so we nig Erfolg als zuvor. Zur selbigen Zeit gabs nicht einen Matrosen am Bord, dcr der sich nicht über seinen Schatten entsetzt hätte, und selbst die Offizier? singen an, von einer abergläubischen Furcht befallen zu werden. Zuletzt erreichte daS Geschwa der Gibraltar und legte in der Bay von Algesiras an, wo es mehrere Tage auf die Schiffe wartete, die ersetzt werden sollten- Um die gewöhnliche Nachtstunde erschien der Geist Morgan's abermals einem sei ner Kameraden, reichte ihm die Hand und „guten Tag. Tom!" sprechend,verschwand er wie sonst. Es war ungefähr ein paar Wochen zu vor, ehe das Ersatzgeschwader in das mit telländische Meer segelte, während wel cher Zeit dem Schiffsvolke erlaubt wurde, ans Land zu gehen. Bei einer solchen Ge legenheit durchwanderte ein Kamerad Bil ly Morgan's, mit Namen Tom Brown, ein ziemlich finsteres Gäßchen indenVor städten von Algesiraö, als er eine bekannte Stimme rufen hörte: „Tom, Tom, der Henker hol' Eure Augen, kennt Ihr denn Euren alten Kameraden nicht mehr Tom erkannte die Stimme und nach dem Anschauen auch seines alten Kameraden Morgan's Geist, doch war er nicht aufgelegt, die Bekanntschaft zu er neuern ; er gab daö Fersengeld und rann- 38. te, ohne sich umzusehen, ob der Geist nach' folgte, bis zu dem Boote, in dem ihn sei ne Gesellschafter erwarteten, worauf er die Geschichte erzählte, so bald er zu A« them kommen konnte. Dies kam dem Ca pitan N. zu Ohren, der sich, von der Exi - stenz des Morgan nun fest überzeugt, an den Gouvernör der Stadt wandte, von welchem allenthalben eine Untersuchung, wiewohl ohne Erfolg, veranlaßt wurde. Niemand wollte eine solche Person erblickt haben. In derselben Nacht erschien der Geist an Bord der Fregatte, und fuhr mit seiner kalten, starren Hand über daS Gesicht Tom Brown's, dem Morgan sei ne Uhr und seinen Kleiderkasten vermacht hatte. Dieser hieb tapfer um sich, allein ehe an eine Verfolgung zu denken war, hatte sich der Geist, wie gewöhnlich, im vordern Schiffsraume auS dem Staubs gemacht. Hierauf erschien Billy zwei bis drei Mal abwechselnd einigen seiner alten Kameraden, manchmal am Bord der Fre gatte, doch immer mitten in der Nacht. Er schien begierig, etwas besonderes sa gen zu wollen, doch gelang es ihm nie, ei nen der Matrosen zur ruhigen Anhörung seiner Mittheilung bewegen zu können. In der letzten Zeit, als er zuAlgesiras am Bord der Fregatte erschien, vernahm ei ner der Matrosen, daß er sich in einem hohlen dumpfen Tone verlauten ließ: „In Malta werdet Ihr mich sehen," worauf er, wie früher, verschwand. Der Capitän R. war über diese son derbaren, unerklärlichen Besuche in der größten Verlegenheit, und stellte dieser Umstände wegen jede ersinnlich? Nachfor« schung an, in der Hoffnung, einen Leit faden zur Erklärung dieses Geheimnisses zu bekommen- Er veranstaltete, daß das Schiff wiederholt durchsucht wurde, rück sichtlich der Entdeckung entweder des Ver stecks, worin sich Morgan verheimlichte, oder der Mittel, durch die er vom Schiffe entweichen könne. Er befragte jeden Mann am Bord, und drohte mitderhär» testen Strafe, wenn er je entdecken sollte, man habe ihn unter ihren Vorräthen ver steckt, oder die Entweichung Morgans durch Theilnahme befördert. Er ließ al les in dem Vordertheile des Schiffes um kehren, und machte es jedem menschlichen Wesen unmöglich, sich, ohne entdeckt zu werden, dort zu verbergen. Der Erfolg war, daß die ganze Sache mit dem un durchdringlichsten Geheimniß bedeckt blieb, und das Geschwader fuhr in die mittel ländische See, um der afrikanischen Küste entlang zu kreuzen und sich auf Malta zu vereinigen. Einige Wochen hindurch, ehe die Fre gatte den Platz verließ, war von dem Gei ste nichts mehr zu sehen, und schon glaub te man Billy Morgans Schatten sei ver söhnt, und die ganze Geschichte war nach und nach ganz in Vergessenheit gerathen. Zwei Nächte nach ihrer Ankunft betrat eine Abtheilung Matrosen, die zu la Va lette ans Land gegangen, zufällig eine klein? Schenke in einem entfernten Thei le dcr Vorstädte, nnd fing dort nach der Gewohnheit dieser amphibischen Zwei füß ler an lustig zu werden- Unter ihnen be« fand sich der Erbe Billy Morgan's, der sich gegen 3 bis 4 Uhr Morgens zu Bette legte, wohl nicht so leicht und richtig im Kopfe, als es sich vielleicht geziemt hätte. Er konnte nicht sagen, wie lange e? ge schlafen hatte, als er durch eine Stimme erweckt wurde, die ihm ins Ohr flüsterte: „Tom, Tom, wache auf!" Als er die Augen aufschlug, sah er beim blassen Morgenlichte die geistige Gestalt Billy Morgan's über seinem Bette schweben und ihn mit Augen gleich Brühnäpfen an starren. Tom schrie: „Mörder! Gei ster! Billy Morgan!" so laut er nur heulen konnnte. bis er den Wirth erweck te, der kam, um zu erfahren, was eS gck»