Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, May 18, 1841, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    v,rhüten hat ein Mann einen Versuch ge.
macht, welchen er Allen die der Art Bäu
me haben, empfiehlt. Man bohre ein Loch
in den Stamm, etwa 3 oder 4 Fuß über
den Grund, doch so, daß es abwärts gegen
das Herz des Baumes läuft, und thue dar
ein Quecksilber, so viel als eine Büchsen
kugel groß, und mache das Loch mit einem
hölzernen Stopper fest zu, schneide es rein
ab, so daß die Rinde darüber wachsen kan.
Dies verhütet das Ansetzen von mehr
Knoten, der Baum wird gesund, u. wächst
schön. Die beste Zeit dieses zu verrichten
ist im Frühjahr, da der Saft am Steigen
ist. Die alten Knoten sollten abgenom
men werden.
Wcovarhter
Reading, dcn 18. Mai, 18! l.
Demokratisch republikanische Ernennung
für Guvernör:
John Bants.
SentraiAtaai» Sommlttee
George Ford, jun. Lancafler.
Henry Montgoniery, Harriöburg.
T. S. Smith, Philadelphia.
Harmar Denn», Pittöl'iirg.
William M. Watts, Eric.
John G. Miles, Hiuiliiigdon.
John Taaqart, Northnml'k'.land.
Charles Troxell, Reading.
Jacol' Wengand, Easton.
William ?. Hughes, PH,ladet. Cannty.
Ein anderes Anerdieten.
Um unserem Blatte einen grössern Umlauf
ju verschaffen und dem gemäß mehr Gutes für
die gute Sache zu wirken, erbieten wir uns Un-.
»Erschreiber für dasselbe anzunehmen, für den
Preis von
für
von jetzt bis zur nächsten Oktober-Wahl, oder
zehn Exemplare für Z Thaler, wenn sie in ei
nem Pack bestellt werden. Voraual'e.'.al)-
lungist jedoch hierbei als unerläßliche Bedin
gung festgesetzt.
>,W
v^2derichtigung.—Der Staat Pennsyl
vanien enthält 1,724,<122 Einwohner, nicht 8,-
724,022, wie irrthümlich in unserem letzten
Blatte angegeben wurde.
machen unsere Freunde, besonders
Solche die uns versprochen haben für die weite
re Verbreitung unseres Blattes zu sorgen, dar
auf aufmerksam, daß wir den Preis desselben
für Solche die von nun bis zur Wahl dafür un
terschreiben wollen, auf 37 Cent gesetzt haben.
Der oft ausgesprochene Wunsch von Vielen und
die Hoffnung unsere Liste vermehrt zu sehen,
veranlaßte uns dieses Anerbieten zu machen.
Es ist eine „„bezweifelte Wahrheit, daß das
vorgesteckte Ziel am besten, und wir möchten
sagen, nur durch die Unterstützung der Presse,
erreicht werden kann. Durch sie werden nicht
allein die Grundsätze der Partei verbreitet und
ihr Streben kund gethan, sondern auch gleich«
zeitig die Verläumdungen bloß gestellt und wi
derlegt, die ihre Gegner gegen sie aufzubringen
suchen. Wir wissen daß es leichter ist für un
sere Freunde in ihrer Nachbarschaft Subseriben
ten für unser Blatt zu sammeln, wie es für
uns ist Agenten auf unsere Kosten zu schicken,
die uns vielleicht später ums Geld zu betrügen
versuchen, wovon wir die Eefahrung haben.
Diese Erinnerung wird hinlänglich sein für
alle Solche die willens sind etwas von dieser
Art für uns zu thun, wofür sie schon im Vor
aus unseres Dankes versichert sein können.
EniemlM'g durch deu Prestociiten.
Lharlec' Trorell, Esq., zum Postmeister
in dieser Stadt.
obige Ernennung war nicht uner
wartet und wurde mit allgemeiner Zufrieden
heit aufgenommen. Hr. Trorell ist wohl be
kannt als ein Mann von untadelhaftcm mora
lischen Ebarakterund strenger Rechtschaffenheit.
Er ist ein eifriger Unterstützer rein-demokrati
scher Grundsätze und wir sind überzeugt, daß
die Ernennung keine bessere Auswahl hätte je
treffen können.
tLrtrank—an, vorletzten Sonntag Morgen,
an der Mündung der Tulpehockon, Daniel
Polt. Er h.,tte versucht mit einem blinden
Pferd« über die sogenannte „eirische Brücke" zu
reiten, war wegen den hohen Wasserstand dar
neben getroffen und ertrunken. Sein Körper
wurde nach vielem Suchen, etwa ein Stunde
nachher aufgefunden.
Zeichen des Ln,l)li»,ga.—Man hat uns
berichtet daß die Leute in Baltimore bereits
grüne Erbsen essen.—Bei uns bjühen sie noch
nicht, und wir werden daher für ihren Genuß
wohl noch vier Wochen warten müssen.
05-Der Eongreß der Ver. Staaten verfain.
melt sich nächsten Montag über acht Tage, zu
der bestimmten Exlra-Sihung.
VH-Zver vierzehnte Mai wurde in dieser
Stadt, der Bestimmung des Presidenten der
Ver. Staaten gemäß, als ein wirklicher Natio
nalrßettag gehalten und nichts fiel vor was die
Feier deS Tages stören oder unterbreche» konn
te. Die Stadt hatt« fast ganz das Ansehn wie
an einem Sonntage; die sämmtlichen Stohre
waren geschlossen und Geschäfte jeder Art ein
gestellt. Die Prozession formirte sich zwischen
ein und zwei Uhr Nachmittags, in der bestimm
ten Ordnung, angeführt von Gen George M.
Keim, Ober Marschall, und Dr. Luther, Ino
Boyer und Edward Davis, Assistent Mar
schällen, die wohlgeordneten Millitär-Eompag
nien an dcr Spitze, bestehend aus dein Readin«
ger R. Trupp, Fuß) Capt. Burkhart, den
Artilleristen, Eapt. Leoser, und dcn Washing
ton Greys, Capt. W. H. Keim. Diesen folg
ten die verschiedenen litterarischen, wohlthätig
keits und andere Vereine, alle mit ihren Fah
nen und Insignien, der Gelegenheit anpassend
geziert. Der Zug ging durch die bestimmten
Strassen nach der lutherischen Kirche und nach
dem die Mitglieder alle ihre Sitze eingenom
inen, begann der Gottesdienst in der bestimm
ten Ordnung, nämlich: das Anfangs-Gebet
wurde durch den Ehrw. Jakob Miller gehalten,
in deutscher Sprache, dcr Ehrw. R. U. Mor
gan hielt eine passende Predigt über lessaias
K. 21. V. 11 u. 12, das Schlußgebet hielt der
Ehrw. Wm> Sterling und das Ganze schloß
die Benedictiou durch den Ehrw. Wm. Pauli.
Die Prozession zog sich darauf nach der Penn
strasse zurück und ging auseinander. Die Kir
che, obgleich die größte in dcr Stadt, war über
füllt und Hunderte mußten ausserhalb derselben
bleiben, weil sie keinen Raum finden konnten.
Zeiche» für John —Der Harris
burg Telegraph sagt: „Die Zeichen welche täg
lich erscheinen, zu Gunsten des ehrlichen John
Banks, machen die Freunde von Gouv. Porter!
zittern wie einst Velsazar. Das Durchgehen
seiner früheren Freunde wird so häufig daß die
Beobachtenden schon jetzt "die schreibende Hand
an der Wand" bemerken. Vor diesem waren
die Bootmänner, welche die SuSquehanna her,
unter kamen, gewöhnlich Portermänner; aber
sie haben sich nun verändert. Vor wenigen Ta
gen waren acht und dreissig dieser Wassermän
ner in Martins WirthShause, vier Meilen ober
halb Harrisburg, und die Stimmen für Gou
vernör wurden aufgenommen, wo 34 sür John
Banks und nur 4 für David R. Porter waren.
Von diesen 34 welche sür Banks stimmten,
waren fünfzehn original Portermänner. Wir
haben das Obige von unbezweifelter Autorität.
Wir möchten hinzufügen, daß wir täglich hören
von solchen welche die stärksten und einflußreich
sien Zrrunde von Porter waren in dieserEaun
ty, wie sie gegen ihn heraus kommen. Einer
derselben sagte eines Tages zu einer Anzahl sei
ner frühern Eollegen, die noch immer für Por
ter sind, daß dcs ehrlichen John BankS Mehr
heit nicht weniger als 20,000 fein werde—
merkt was ich euch sage. Solche» find die Zei
chen der Zeit."
Noch ein Pardon. —Gestern vor acht Ta
gen kam in Philadelphia ein Pardon oder Be
gnadigung an, von Gouvernör Porter, wodurch
der berüchtigte Doktor Dyott in Freiheit gesetzt
wurde. Dr. D. war früher dcr Eigenthümer
einer "Jackson Bank," und unsere Leser wer
den sich ohne Zweifel erinnern, welche Berüge
reien er im Besitz jenes Instituts verübte. Er
wurde zu Zuchthausstrafe verurtheilt aber ehe
die Hälfte seiner Strafzeit abgelaufen war, von
Porter begnadigt. Die erste Begnadigung von
dcr wir bald hören werden, wird die des Dop
pelmörders Dr. Ehauncey sein, denn wir leben
nun einmal in einer Zeit wo Begnadigungen
in dcr Mode sind.
Eni guter Griff.
Es gibt der Griffe so mancherlei im mensch»
lichen Leben, daß sie nicht wohl immer zu dcn
Tugenden gezählt werden können, obwohl sie
oft gut genannt werden. Der Griff in eines
Andern Geldbeutel ist zum Beispiel gut, für
denjenigen dem er glücklich gelingt, aber nach
theilig für dcnjcnigen der ilin leiden muß, und
daher im waren Sinne des Worts ein laster
hafter und schändlicher. AIS ein Griff dieser
letzten Art, mag vielleicht dcr folgende gelten.
Im Anfange von Porters Regierung that er,
der Gouvernör, einen Griff in dcn Staatsschatz
und so etwas gleich .P2OOO blieb ihn dabei an
dcn Fingern hängen. Diese Summe benutzte
er, ohne einen Buchstaben gesetzlicher Autorität,
und gab die eine Hälfte davon dem (General-
Anwalt, die andere Hälfte feinem Bruder Ja
mes. Die Ursache sür diesen Griff war, beide
aIS Lawyer für gewisse Dienste zu bezahlen, um
einen Richtcr vom Amte zu entfernen, den Rit
ner dazu ernannt hatte, und einen von David
R. Porters Freunden Platz zu machen. Dic
Sache kam vor die Supreme Eourt, wo der
Staat durch feinen General-Anwolt Johnson
representirt. der einen bestimmten Gehalt für
feine Dienste bezieht. Doch wurde in dieser be
sondern Sache noch der Bruder des Gouver
nörs angestellt ihn zu unterstützen, oder er that
es freiwillig, und der Ober Magistrat gab Je
den derselben SlOOO Extra-Gebühren dafür.—
D>e ganzeGreiffergefchichte kam bei unserer letz
ten Gesetzgebung zur Untersuchung aber das
Resultat davon ist noch unbekannt. Gewohn
lich geschehen solche Untersuchungen, leider, zu
spät; ist der Vogel einmal in den Wald geflo
gen so fängt man ihn schwerlich wieder.
Wir können nun zwar nicht sagen, daß der
Gouvernör mehr solche Griffe in den StaatS-
Geldbeutel gethan, wir wissen aber um so
bestimmter, daß er jetzt ziemlich leer und im
Ganzen nicht viel mehr zu greiffen ist. Merkt
auf welch eine Greifferei dies im nächsten Oeto«
ber abgeben wird, wenn Alle den Einen greif
fen und ihn dcn Salzfluh' hinauf expediren.
Anti - Xcpul'likaniomug. Die Pafsi
rung der Revenue Bill hat grosse Sensationen
unter den radikal Anti Bankleuten erregt;—
furchtbar, abgeschmackt und übertrieben sind die
Aeusserungen die darüber in ihren Blättern er
scheinen, und wer nicht weiter ihr Betragen
kennt, könnte leicht böse Folgen für unsere Re
publik daraus vermuthen. Diejenigen von ih
ren Representanten, welche sür die Bill stimm
ten, weil ihnen daS Wohl ihrer Eonstituenten
mehr am Herzen lag wie Partei-Interesse, wer
den als Dsli'svcrrätdcr öffentlich an den
Pranger gestellt und mit den Namen "Hull,
Arnold und Burr" betitelt. Diese Menschen
nennen sich dächte Republikaner!' Vertheidiger
republikanischer Grundsätze!! Sie, die
ihren Reden, bereit sein würden Mobgewalt ge
gen ihre seldstgewählten Representanten zu ü
ben.—Was würde wohl ein lefferson oder ein
Washington sagen, wenn er jetzt unter diesen
seine Nachfolger suchen sollte, welche sie zu sein
vorgeben ?
Wenn diese Männer wirklich meinen, daß
ihre Representanten unrecht gegen sie gehandelt
haben, so giebt es legale Mittel dagegen einzu
kommen und ihre Verordnungen Null und nich
tig zu machen, aber, wenn wir daS Ding recht
verstehen, so ist eS Pflicht eines jeden Republi
kaners die Gesetze der Republik zu achten, weil
sonst das Ganze nicht bestehen kann. Aber
manche Leute mögen in dieser Hinsicht eine an
dere Meinung haben, wie es jetzt aus den Lo
kosoko Zeitungen deutlich hervorgeht.
Wenn das in Rede stehende Gesetz wirklich
in Kraft geht, die Banken die darin enthalte
nen Verordnungen annehmen und kleine Noten
ihre Erscheinung machen, ist es nur immer a!S
ein Gesetz zu betrachten welches die Notwen
digkeit herbeiführte und Niemand ist dadurch
gezwungen, die kleinen Noten anzunehmen; —
Jeder mag sich mit Gold oder Silber bezahlen
lassen, vorausgesetzt, das er es bekommen kann.
Ebenso sind die Gesetze der Assembly nicht für
immer unabänderlich; wenn sie nicht heilsam
wirken, können sie auf gleiche Art, wie sie ent
standen, verändert, verbessert oder aufgehoben
werden. Aber wir kennen das scheinheilige
Betragen solcher Republikaner—während sie so
laut schreien und angeblich Alles für daS liebe
Volk thuen, suchen sie in Wahrheit nur daS lie
be Volk dadurch zu äffen.
Wahl Neuigkeiten.
Dirglnien.—ln diesem Staate behaupte
ten die Lokosokos viel gewonnen zu haben, doch
zeigt es sich ganz anders. Das amtliche Resul
tat der Wahl zeigt, daß die Whigs in beiden
Häusern der der Gesitzgebung eine Mehrheit
haben; im Senat sind 17 Whigs und 15 Loko
fokoö; im Hause der Delegaten 68 WH'gS und
65 Lokosokos und sür den Eongreß sollen zwei
Whigs und ein Lokosoko erwählt sein.
RentUcly.—Die Wahl für Eongreß siel
erwünscht aus für die Whigs; alle erwählten
Mitglieder sind Whigs ausgenommen im Isten
und löten Distrikt, und die Stimmen stehen
wie im vorigen Jahre, 2 gegen 11.
Indiana —Von diesem Staate haben wir
noch weiter keine Nachricht als daß die Whigs
zwei Eongreß-Mitglieder gewonnen haben,näm
lich im dritten und vierten Distrikt.
Fronde Gäste.—Zwei Walisische hatten
sich unvorsichtiger Weise bis in den Hasen von
Westporl, Massachusetts, gewagt. Die Pän
kies rochen nicht sobald dcn Speck, als sie auch
schon eine Serr thätige Harpuniers in einem
Boote aussandten, die die Fremdlinge kaperten.
Einer davon war nahe 50 Kuß lang.
Tie Nevculie und Hulfs-Bil!.
Eine Bill, welche Vorkehrungen trifft für
nothwendige Staatseinkünfte und dem Volke
überhaupt Erleichterung zu verschaffen unter
dem gegenwärtigen Druck der Zeilen ist, wie
unsere Leser bereits wissen, durch eine konstitu
tionelle Mehrheit in beiden Häusern zum Ge
setz geworden. Ihr Hauptinhalt ist folgender:
h 1. Bevollmächtigt den Gouvernör zur Un
terhandlung einer Anleihe, welche im Ganzen
drei Millionen und einmal hundert tausend
Thaler nicht übersteigen darf.
§ 2. Die Banken, mit Ausnahme der Ver.
Staaten Bank, sollen in gewissen Verhältnissen
zu diesem neuen Staatsstock unterschreiben und
zu dem Belauf ihrer Subscription Kl, -K2 und
K 5 Noten herausgeben, von denen nur der 4tc
Theil Fünfrhaler Noten sein sollen; und diese
Noten sollen auf nachfolgenoc Weise zahlbar
sein.
§ 3. Wenn der Inhaber solcher Noten zu
dem Belauf von ein hundert Thalern,oder mehr,
in der Bank vorzeigt, wo dieselben ausgegeben
werden, so soll die Bank ihm ein Eertificat an
den General-Auditor geben, welcher ihn zu dem
Empfang von Staatsstock zu demselben Werth
berechtigt. .
§ 4. Nach der Ausgabe besagter Noten, und
bis dieselben wieder eingelöst und in Stork an
gelegt sind, sollen die Banken zu einem Prozent
jährlicher Interessen vom Staat berechtigt sein.
h 5. Sobald aber irgend einiger Belaus von
diesen Noten in «L tock verwandelt wird, soll die
Bank, welche diese Noten ausgegeben hat, die
Interessen von 5 Prozent des Jahrs sür diesen
Stock bezahlen, und dagegen von der Bezah
lung des Tares auf Dividenden entbunden sein
h tt. Wenn irgend eine Bank es unterlaßt,
zur bestimmten Zeit solche Interessen zu bezah
len, so soll sie ihres Freibriefes verlustig sein.
h 7. Bestimmt den Betrag, wofür jed-Bank
nach Maasgabe ihres Kapitals zu dieser An
leil)< unterschreiben kann.
§ 8. Alle Banknoten, welche unter den Vor
kehrungen dieser Akte ausgegeben werden, sollen
sür Zahlung dem Staat schuldiger Gelder an
genommen, und von der Schatzkammer sowohl,
als von den Banken wieder ausgegeben werden.
§ 9. Statt der Taxen, welche durch die Akte!
vom Ilten Juni 164(1 auf Personen, Gewer
be, Geschäftigungen und Professionen gelegt
sind, soll ein von einem Prozent auf jeden
Thaler über ein Vermögen von zwei hundert
Thaler gelegt werden; und statt des auf Besol
dungen und Amtögebühren gelegten Tares soll
auf alle Summen, die zweihundert Thaler ü
bersteigen, zwei Prozent auf jeden Thaler ge
legt werden. sWcnn also, zum Beispiel, das
Vermögen eineS Mannes auf 1000 Thaler ge
schätzt ist, so bezahlt er 8 Thaler Staatstar j
und wenn irgend ein besoldeter Beamte 1000
Thaler Besoldung des Jahrs zieht, so bezahlt er
1K Thaler Sraalstax; und so im Verhältniße
§ 10. Bestimmt den Tax auf Verkäufer aus
ländischer Waaren nach Verhältniß des jährli
chen Belauss der von ihnen verkauften Güter,
von 7 bis zu 200 Thaler. Verkäufer von Wein
und gebrannten Getränken müssen 50 Prozent
mehr bezahlen. Verkäufer einheimischer Güter
bezahlen nur die Hälfte; und Niemand, dessen
Verkäufe zu weniger als ein Tausend Thaler
sich belaufen, so wie auch keine Frauensperson,
deren Verkäufe 2500 Thaler des Jahrs nicht
übersteigen, braucht unter dieser Akte einen Er
laubnißschein herauszunehmen.
h 14. Verordnet, wie und zu welchen Zwek
ken die Anleihe von drei Millionen und einmal
hundert tausend Thalern angewendet werden
soll, nämlich:
Volksschulen, H 350,000
Höhere Lehranstalten, 40,00 u
Pensionen, 00,000
Reparatur der öffentlichen Werke, 400,000
(HSSOO für die Reparatur des
Damines über den Westzweig
bei Lewisburg.)
Schulden für Reparaturen vor
November 1840. 208,003
Waisen M)l und Zufluchtshaus 7,00!)
Taubstummen Institute 16,400
Bald Eagle Schifffahrrs Zusiche
rung, 10,000
Danville nnd Pottsville ditto, 15,000
Monongahela Schifffahrts- Ge
sellschaft, 70,050
Schulden der Staats-Bibliothek, 52V 42
Schadenersatz Fond, 50,000
Prämien aus Seide, 0,000
Miliz, 20,000
Regierungs-Unkosten, 350,000
Schleussenhalter,Zolleinnchmcr:e. 00,000
Temporäre Anleihe, 15,000
Nicholson Eourt, 1,500
Schulden auf der Schenango-Li
nie, 250,0! I 83
Schulden auf der Eonncant-Linie,201,386 05
Schulden an dem Nord-Zweig, 513,714 92
Schulden an der Wiconisco, 04,837 28
Schulten auf der neigenden Flä
che Eolumbia, 6,000
Schulden an den Wasserbehältern, 50,000
Schulden für Stricke an der Per
tage Strasse, 17,854
Aufseher des öffentlichen Grundes, 000
Schulden an der Sinnemahoning, 1,206
Reparaturen an der Delaware
Abtheilung, 00,000
Locomotiven, 7,200
Canal-Eommissioncrs und neue
Arbeit, 25,000
! Geologische Messung, 10,000
Die nördliche Bahn aus der Colum
bia Eisenbahn neu anzulegen, 52,130
82,775,532 50
Die Kosten für das Ingeneur Eorps dürfen
sich nach diesem nicht höher als K 20,000 belau«
! sen.
h 15. Verfügt, daß keine angewiesene Gel
. der zu irgend etwas anders als dem bestimmten
Zweck verwendet werden dürfen.
h 16. Um den durch diese Akte autorisiten
Noten Einförmigkeit zu geben, soll der Gouver
nör die Form derselben vorschreiben.
§ 17. Um die Banken in Stand zu setzen,
den Verfügungen dieser Akte nachzukommen,
und der bürgerlichen Gesellschaft Erleichterung
zu verschaffen, wird verordnet, daß keine Bank
anstalt zu mehr als sechs Prozent Interessen
deS Jahrs gezwungen werden darf; der Be
schluß wegen dcn Wiederansang der Baargeld
zahlungen ist widerrufen ; alle Straffälligkcite»
wegen Einstellung von Baargcld-Zahlungen
sind aufgehoben bis zur weitern Verfügung der
Gesetzgebung ; die Banken dürfen während der
Einstellung von Baargeld-Zahlungcn disconti
ren und Dividende erklären, welche aber nicht
höher als 5 Prozent sein dürfen ; und ehe die
Bank der Ver. Staaten zu dcn Wohlthaten
dieses Abschnitts berechtigt ist, muß sie zuerst
ihre Bereitwilligkeit erklären, sich allen Gesetzen
zu unterwerfen, welche nach diesem für die Re
gulirung dcr Banken dieses Staats verfüg«
werden mögen.
Abschnitte 18, 19, 20, 21, 22, 2!Z, 24 und
25. Treffen Verfügungen, im Fall die Ver.
Staaten Bank es für's Beste halten sollte, ih
re Geschäfte zu beendigen, wie die Berichtigung
ihrer AngclegenlMen vor sich gehen soll.
h 26. Alle Banken, die sich den Vorschriften
dieser Akte nicht fügen wollen, bleiben den Ver
ordnungen der jetzt bestehenden Gesetze unter
worfen. :e. ?e.
Eingesandt.
Ein Traum.
Ohnlängst träumte mir, ich befände
mich in einer sehr schönen Gegend wo Al
les in Blüthe war. Die Sonne schien
hell und keine Wolke war am Himmel
sichtbar, ein sanfter Westwind durchwehte
die angenehme Fluhr.-- Die Gegend vor
mir war ein schönes Thal, durch welches
ein silberlMes Bächlein sich schlängelte,
aber die Gegend war wild und am Ufer
des Bächleins stand eine hundertjährige
Eiche mit ausgebreiteten Acsten, der Bo
den war ganz mit grünem Gras bewach
sen ; der Ort war angenehm, und ich ging '
näher hinzu, auf einmal blieb ich stehen,
und besann mich, wo ich wäre; als mir
einfiel ich befände mich in einer der bergi
gen Gegenden Pennsylvaniens, und es
war der I4te Mai 1841. Da war ich
froh daß ich diesen Ort gefunden, weil er
so anmuthig war und weil dieser Tag, der
Bestimmung des Presidenten gemäß, ein
Büß- und Bettag sein sollte, so wollte ich
hier in der Einsamkeit meine Pflicht thun,
besonders weil unsere Geistichkeit uns doch
vergessen und keiner von unseren Predi
gern eine Büß Predigt für die Leute in
dieser Gegend halten wolle, so wollte ich
denn hier suchen einsam Buße zu thun, ich
setzte mich also auf einen Stein und dach,
te über mein Vaterland und dessen Ver
hältnisse nach. —
Als ich unversehens meine Augen nach
der gemeldeten Eiche warf war ich nicht
wenig erstaunt, eine in Trauer Kleider ge
hüllte weibliche Gestalt zu erblicken. Sie
saß auf einem Stuhle am Stamme der
Eiche, und zu ihrer Rechten und Linken
befanden sich noch fünf und zwanzig leere
Stühle; ich lauschte und ward gewahr,
daß sie bitterlich weinte und zuweilen Wor
te fallen ließ die mir undeutlich waren,
ausgenommen diese: „Ach, meine Söhne!
O, warum wollt ihr nicht Buße thun!"
Ich vernehme Fußtritte von Nord Osten
her, und war nicht wenig erstaunt, noch ei
ne in Trauer gehüllte Dame kommen zu
sehen. Sie stellte sich vor die schon sitzen
de ; diese blickte auf, und sie grüßten sich
kopfnickend, die angekommene setzte sich
auf einen der leeren Stühle und weinte
ebenfalls, und sagte zuweilen : „Ach,mein
Sohn! O, mein Sohn! Du, den ich so
liebte, und der von vielen meiner Schwe
stern so groß geehrt wurde, und dem so
viel anvertrau't war, warum warst du so
ungetreu!"—
Ich sah nach Süden, und siehe,eine drit
te Schwester nahte sich der Gesellschaft;
sie grüßten sich, und sie nahm glichfallü
einen Sitz; sie weinte auch, aber sie be
mühte sich auch die beiden andern zu trö
sten, indem sie sagte: „Schickt Euch Schw
estern, in die Wege des Allmächtigen; eS
war sein Wille, daß geschahe was gesche
hen ist. —Siehe, er rief wiederum einen
meiner Söhne; dieser, (mein Sohn) wird
eben so handeln, wie mein anderer,den der
Herr zu sich rief."—
sah nach Westen, und eine vierte
Schwester kam herbei, laut weinend und
klagend : ..Mein Sohn ! mein Sohn, dei?
ich von meiner südlichen erhalten, der aber
seitdem von mir genährt wurde; warum
o Gott, hast Du lhn hinweg genommen?
denn er war die schönste Zierde meines
Hauses." —
Bei dieser Zeit kamen von allen Rich
tungen in Trauer gekleidete weibliche Per
sonen herbei, sie nahmen alle Sitze bls dis
die Versammlung sechs und zwanzig stark
war, und hielten, wie die Kinder Jacob's,
eine grosse, und sehr bittere Klage.
Ich war sehr gespannt, zu erfahren wer
diese Menschen wären, und in welchem
Sinne sie sich hier versammelt hätten?
als ein kleiner Mann mit kahlem Haupte
vom Osten kommend, sich der Versamm
lung nahte, den sie alle grüßten und gros
se Achtung erzeigten, indem sie ihn baten,
er solle für sie und ihr Wohl ein Gebet
zu Golt verrichten. Ich wollte näher
treten, als ein sehr ehrlich aussehender
Mann zu mir kam, mich bei der Hand
nahm, und mich bat, stille zu stehen, indem
er mir die Sache erklären wolle. —
Das wären die Vereinigten Staaten,
sagte er, sie hätten sich hier in Pennsylva
nien versammelt, um Buße zu thun, und
zum Herrn der Welten zu flehen, um
Schutz und Beistand; sie wären aber so
betrübt, daß sie keine Worte finden könn
ten zu beten, und darum hätten sie den
kleinen Mann mit kahlem Haupte geru
fen, indem sie ein sehr grosses Vertrauen
zu ihm hätten, weil er einmal so getreu
für sie Hauö gehalten habe. Ich war
nun sehr froh, daß ich mich so nahe bei ei
ner so ehrwürdigen Versammlung befand,
und war sehr gerührt.—
Indem der alte Mann eben anfangen
wollte, zu beten, kam ein hageres, gelbhaa
riges, geistliches Männchen herbei, in ei
nen langen Kittel gehüllt, und einen Ka
techismus in seiner Hand. Es trat nahe
zu der Versammlung, so daß Alle sammt
dcn alten Mann gestört wurden. Da
stand es, und staunte mit grossen Augen
die Versammlung an; endlich fragte es:
Wer seid Ihr, und was wollt Ihr da ma
chen ? Virginia gab ihm zur Antwort:
„Wir Sind Alle Schwestern und haben ei'
ne gemeinschaftliche Haushaltung, darü
ber hatten wir gewöhnlich einen Ober-
Haushalter, und vor Kurzem hatten wir
einen neuen angestellt, der mein Sohn
war, aber von Ohio genährt ward, und