Und Berks Montgomcry und Schuyltill Cauntics allgemeiner ?lnzcige^^ Z 5 cÄV i.n S, Venn. Gedruckt uud berausqeqebeu vou Aruold PuweU c, in der Süd 6teu Strasse, Ecke der Cherrn Allen,B c b s WirrlM.uiö s?of qeqeiitth.r Jahrgang 2. Bedingung? N.-Der Klbcrale Zjroll.iclucr erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superi.,l<-Bvgen mit sckönen Vettern gedruckt. Der Lul'seriptions-Preis ist E i n Thaler des lalirs, wrlcker IN I'all'j.il'riger Dorausl'e« zahlung erbeten wird. Wer im Lause des Jahres nicht bezahlt, werden Ht 5V angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen» wenn Ke einen Monat vor Ablauf des Subseriptions-Termins gestehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. 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Zweig* zu P>ttsburg, par do. do. do. zu Crie, par do. do. do. zu Beaver, par do do do zu Neu Brigthan par Berks Cannty Bank zu Rcading. k. Berk. Carli?le ditto* zu CarliSle, par Centrc ditto zu Lelefonte, geschiedn City Ban zu Pittt-burg, Ungangbar Columbia Drücken Gesellschaft, Columb>a, par Eommecial Bank,* zu Phil'a, par Doylestaun ditto zu Doyleötaun, n>>r Gasten ditto* zu Caston, par Erie ditto zu Erie, 3 Erchange ditto zu Pittöburq, I i Erchange Zweig zu Holidavs burq, par Farmers Baut v. Bueks Lty z. Bristol, par Farmers u. Dröpers zu Wayneeburg, Z Farmers ditto von Laneastcr* zu Lancaster, par Farmers ditto, von Reading» zu Rea. par 'Farmers u. Mechanicb ditto zu Phil a, par Farmers und ditto ditto zu Pittc-burg, gcbr, FarmexS und ditto to. zu Fayette Co.gcbr. Farmers nn» do. zu Grencaslle gebroch Franklin ditts zu Washington, z Girard ditto (Stephen)* in Phil'.,, gescl lsss. Girard dittof in Phil'a, par Harrisburg ditto zu HarriSburg, par Harmony Institute zu Harinony, ungang. Honesd.ile Bank zu Honeöd.,le, H Hnntingdon ditto zu Huntingdon, unqanq. luniata ditto zu Lewis:aun, ungang. Kensington do. in Phil'a, pcu Lankaster do. zu Lankaster, par Leb'inon do. zn Lebanon, p.ir Lumberman's do. zu Warrcn, gebrochen Mannf. u. Mechanik in Phil'a, par Marrietta u. Suöquel,. Trading Co. unqb. Merchants u. Manuf. Bankf Pr'rsburg, 'j j Mechanics Bank in Phil'a, par Minerö Bank von Pottsville, par Northern ditto von Pa. zu Dundaff, ungb. Monongohela ditto von Braunsville, Z Moymensing Banks in Phil'a, par Northumbl. U. Colb.Bk. zu Milton, unqb. N. Westeru Vk. v.Pa. z.Meadeville, geschl. Neu Seilein do. zu Fayette Caunty, bclrüg. Northamvton Bank zu Altentann, pär N. H. Delaw. Brücken Co. zu N.H. gescbl. Aqrieul. n. Manuf. Bk. zu Carlisle, gebr. Philadelphia Bank* zu Philadelphia, ' par Richards (Mark ) in Philadelphia, qetroch. Scbuylkill Bank' in Phil'a, LS bi6?t» Silver Lake Bank zu Montrose, geschloss. Southwark ditto in Phil'a, par Towanda do. zu Towanda, i Union do. zu Uniontaun, gebroch Westeru do. in Philadelphia, par Westmoreland do. zu Greenobnrq, geschlo. Wilkesbarre Brücken Co. zu Wilk. ungang Wyoming Bank zu Wilkesbarre, ' par Pork ditto* zu?)ork, H Uoughogany Bank zu Perryopolis, ungang kL5"Auf die mit einen * bezeichneten Banken sind falsche Noten im Umlauf. Deposit-Bankeu sind mit ei nem s gezeichvet.i Zur Unterhaltung und Belehrung. pommersche Bauer. Folgende Anekdote wird man vergebens unter der zahllosen Menge jener suclxn, die unter der Regierung des grossen Frie drichs von Preussen sich zugetragen haben sollen. Sie lebt nur noch in dem Munde alter Landleute der dortigen Gegend, und einem solchen ist sie nacherzählt, jedoch mit! Weglassung der plattdeutschen Hinterpom merschen Mundart,welche ohnehin den we' nigsten Lesern verständlich sein dürfte. Der Haupterwerbszweig Der Landleu te in den meisten Gegenden Hinterpom mernS ist der Berkauf der geräucherten Schweine und Gänse, welche in grossen Quantitäten nach der Hauptstadt oder nach den nächsten Seestädten versandt werden. Noch in den letzten Lebensjah ren des grossen Königs erlaubten sich die Edelleute in Hinterpommern, als Nach klang bestandener und nach und nach ab geschaffter Leibeigenschaft, ihre Bauern körperlich züchtigen zu lassen. Freilich hätte ein solches Verfahren nicht zur Ke'lt niß der Regierung gelangen dürfen, allem wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter; die Bauern, an ähnliche Behandlung ge wöhnt, schwiegen, bis endlich diese bai da rische Gewohnheit durch bestimmte Geset ze abgeschafft wurde. In einem Dorfe der Gegend von Trep tow an der Nega stieß der Hof eines Bau ern mit dem Garten des Edelmannes un mittelbar zusammen ; der nachlässige Gär tner ließ die Gartenthür offen stehen, und so geschah es denn, daß ein Schwein det> Bauern den Garten besuchte, und unter den Gewächsen und Töpfen eine gewalti ge Zerstörung anrichtete. Der aufgebrach te Gutsherr ließ sogleich den Bauer ho len, und obgleich der arme Teufel bat. der Garrner möchte doch seine Gartenthüre verschliessen, eine Sau sei ja ein unver nünftiges Thier er könne sie nicht am Stricke herumfürhren, so wurden ihm doch fünfzig Prügel aufgezählt- Kommt deine Btstie, rief der zürnende Edelmann ihm nach, noch einmal in meinen Garten, so schiesse ich sie todt und schenke sie mci nen Leuten. Mit diesem Bescheid wurde der Bauer entlassen. Allein die Gartenthüre wurde nach wie vor selten zugemacht, und so geschah es denn, daß daS Schwein des Bauern aber mals hinein spazierte, nm sich im Mini' ren zu versuchen. Der Edelmann stand gerade am Fenster; rasch riß er eine Flin te von der Wand, gab Feuer, das Schwein stürzte zusammen, und wuide durch einen Machtspruch vom Fenster herab sogleich den versammelten Hofleuten geschenkt. Der Schlag traf den armen Bauer här ter, als vorhin die fünfzig Schläge auf den Rücken. Ein grosser Theil seines dies jährigen Einkommens war auf dieses Swein berechnet, ihm war himmelschrei endes Unrecht geschehen, davon war er ü berzeugt ; aber einen Prozeß anfangen, den Junker bei des Regierung zu verkla gen, dazu, wußte er, gehörte Geld und Zeit- Geld hatte er aber nicht, und die Zeit kam heran, wo er von dem verkauf ten Schweine seine Abgaben bezahlen soll te ; er wußte ferner aus Erzählungen, daß sich Leute in verzweifelten Fällen an den König selbst gewandt hätten; daß aber dieses schriftlich geschehen müsse, wußte er auch : allein schreiben konnte er nicht, was war nun zu thun? Er kaufte sich einen Bogen Papier, undging damit zum Pfar rer seines DorfeS. Lauer.—Guten Morgen, Herr Pfar rer ! Er wird schon meine Geschichte wis sen, wegen meiner Prügel und der Sau; da ist Papier, er hat ja studirt, mach er mir doch eine Plik (Supplik). Pfarrer. —Mein Freund '. ich bin kein Jurist, sondern Theolog ; ich kann so et was nicht machen, und was wollt ihr denn eigentlich mit dem Dinge anfangen? Bauer —lch gehe damit zum König, der muß mir helfen, und wenn er mir kei» ne Plik machen kann, so geb'er mir nur Dinre und Feder, ich mach' es mir selber. Pfarrer.—Aber ihr könnt ja nicht schrei ben, so viel ich weiß Bauer.-Das thut nichts, geb' er nur her. der Konig wird schon wissen, was ich meine. Der Pfarrer Holle nun Dinte und Fe der ; der Bauer setzte sich hin, und malte auf sein Papier zwei Vierecke. "Das sind die Höfe," sagte er zeichnend; ein rundes Loch, "daS ist die Thüre, die der Schlingel hätte zumachen sollen;" jetzt malle er eine Figur am Boden liegend, "daS ist mein Schwein," belehrte cr den Pfarrer, und der hier, indem er eine Figur mir einer zu loben und ohne Furckt zu tadeln." Dienstag den IS. Januar 1841. Flinte hinkleckste.aus der Rauch heraus-! ging, ''der hier ist Ver Edelmann; sieht er, Herr Pfarrer, daS ist eine Plik, wenn er einmal eine Machen soll!" "Schönen Dank, mein Freund," versetzte der belehr te Pfarrer, "ich will eS mir merken ; ' der Bauer aber trollte von dannen und nach Hause. Hier brachte er seiiitli Sonntagsrock hervor, und zog ihn sogleich an. Ein Ko ber mit einem grossen Brod und eine Büch - se mit gesalzener Butter wurde umgehan gen, ein tüchtiger Hagedornstock vollende te die Reiseequipage des ehrlichen Pom mern, der jetzt so ausgerüstet mit wenigen Groschen in der Tasche, aber mit grossem Vertrauen im Herzen auf die grosse Gna de seines Königs, die Reise von einigen dreissig deutschen Meilen nach PottSdam antrat. Dort angelangt, war sein Erstes, einen vorübergehenden Bürgerin seinertreuher zigen pommerschen Landessprache zu fra gen. wo denn der König wohne? Da es zu jener Zeit eben nichts besonde res war, daß Leute aus allen Ständen den König persönlich antraten und Bittschrif ten überreichten, so fand auch der potsda mer Bürger die Frage des Bauern ganz in der Ordnung. Freundlich führte er den ehrlichen Pommer einigeStrassen hin durch nach dem neuen PalaiS. "Hier, Landsmann," sagte er, indem er nach dem Schlosse zeigte, "hier wohnt der König, geh nur die breite Treppe hinauf, man wird dich schon zurecht weisen." Der Bauer dankte schön, unv stieg dann ohne Weiteres die breire Treppe hinauf. Am Korridor, der nach den Zimmern des Königs führte, stand ein Grenadier als Schildwache; der Bauer wollte vorüber, die Schildwache hielt ihn aber zurück. "WaS sucht er, mein Freund? hier darf man nicht so gerade zu laufen."—"El waö, versetzte der Bauer, ich will zum König." „I, was hat er beim König zu thun? marsch fort da !" „WaS ich beim Kö' nig zu thun habe, das geht ihn nichts an," gab der Bauer, fast grob werdend, zur Antwort —„daS hab' ich meiner Alten nicht einmal gesagt, und werd'es ihm doch nicht auf die Nase binden." ..Flegel!" rief die Schildwache jetzt, den Bauer fott drängend, der seinerseits auch ziemlich laut wurde. In dem Augenblicke trat der Kö. nig mit dem Gouvernör von Potsdam u. noch mehreren Offizieren aus dem Bor? jimmer, um zur Parade zu gehen; die Schildwache präsentirte. „Was gibt's hier?" fragte der König, und der Bauer, den Hut auf dem Stocke drehend, versetz te schnell : J,der Soldat da will mich nicht hinein lassen, und ich muß doch mit mei nem König reden- „Ist daS so dringend?" fragte der Monarch weiter." „Das glaub' ich," war deS Bauern Antwort' „eS ist wegen meiner Sau, die mir der Junker todtgeschossen hat, und wegen der fünfzig Prügel, die er mir hat geben lassen." Der König nahm lächelnd eine Priese, und sag> te: Weißt du waö, Freund, komm herein, ich will dich zum König führen; hiermit machte er den Offizieren das Entlassungs zeichen und ging mit dem Bauer in sein Zimmer zurück. „So," sagte nun eintre tend der gütige Monarch, „jetzt, Freund sage mir dein Anliegen ; denn wisse, ich bin der König selbst." Ich habe mir das gleich gedacht, versetzte der Bauer, daß er der König ist, denn der Soldat hat gleich daS Maul gehalten, alö er heraus kam. Bei diesen Worten nahm er seinen Kober herunter, öffnete solchen, und indem er dem König die bewußte Zeichnung über reichte, fuhr er fort: Ich habe eS ein we» nig auf's Papier gebracht, er wird S schon wissen, waS die Geschichte ist. Der Kö nig öffnete den Bogen, detrachtete die Fi guren lange, endlich sagte er: „Freund, ich muß dir gestehen, daß ich nicht daraus klug werden kann ; sag mir also mit kur zen Worten. «AS daö bedeutet." „Na, so seh er einmal," erklärte der Bauer, sich dicht hinter den König stellend, indem er seine UnS schon bekannte Geschichte erzähl te und zur besserer Versinnlichung auf sei ne Zeichnung wieß. „Schongut." versetz te der Höujg lachend, indem er daS Papier einsteckte, „ich merke wohl, dir ist Unrecht geschehen, dir soll geholfen werden; allein ich habe jetzt Geschäfte, geh daher ein we nig durch die Stadt spazieren, betrachte die Merkwürdigkeiten, und komme umzwei Uhr wieder, dann sollst du Bescheid ha ben." Der Monarch giug, hinter ihm drein der Bauer, der unten an der Treppe einen Lakaien fragte, wo der Markt sei. Dieser, vielleicht durch die Nähe des Königs auf merksam geworden, wies ihn höflich zu recht, und Nun war der Bauer in seinem Elemente; denn hier konnte er als Mann von Metier mitreden. Er fragte sogleich nach den Getreide- und Holzpreisen, kauf te sich sodann einen Häring. welchen er, auf der Marktschranke sitzend, und ver gnügt mit den Beinen trommelnd, verzehr te. Mit Andacht hörte er das Glocken spiel der nahen Kirche, und stellte allerhand Betrachtungen zwischen seinem Dorfe und dem prächtigen Potsdam an. Endlich schlug die Glocke zwei, und rasch machte sich der Bauer auf den Weg zum König. Den Schildwachen, so wie den Bedienten im Vorzimmer war befohlen worden, den pommerschen Bauer unange meldet eintreten zu lassen. Der König saß bereits mit vielen Ministern und Ge neralen an der Tafel, als der Bauer ein> trat. Guten Tag! Pröst! SchmecktS? war sein freundlicher Gruß. Der Mo narch zeigte mit der Hand nach seinem Se itentischchen, wo der Bauer auch sogleich Platz nahm, nachdem er zuvor seinen Ko ber abgenommen und unter den Tisch ge legt hatte. Durch den Geruch der Spei, sen wurde seine Eßlust rege; er öffnete also seinen Kober, nahm sein Brod heraus, und nachdem er mit seinem Taschenmesser ein gewaltiges Stück abgeschnitten und mit Butter bestrichen hatte, ling er mit solchem Appetit an zu essen, daß man eö im Vorzimmer hören konnte. Der genossene Häring und jetzt die ge salzene Butter verursachten ihm Durst, und da er sah, wie die Pagen den König und die Gesellschaft mit Getränk bedien ten, so näherte er sich dem König, klopfte ihm auf die Schulter, indem er kauend sagte: "Laß er mich doch auch von den JungenS was zu trinken geben, ich habe höllischen Durst. ' Der König, mit dem Lachreiz kämpfend, winkte einem Pagen, der dem Bauer sofort einen Becher mit Wein reichte. Der Pommer hatte nie Wein gesehen, geschweige getrunken. —- "Blitz," rief er aus, "daS ist ein köstliches Bier! wenn ich einen Krug bei mir hätte, ich brächte meiner Alten was davon mit." Somit leerte cr den Becher und gab ihn zurück, indem cr sich wieder auf seinen Platz begab und seine Mahlzeit fortsetzte. Inzwischen zog der König daS Papier des Bauern aus der Tasche, gab eS dem Minister von Herzberg, um seine Meinung darüber zu vernehmen. Dieser betrachte te kopfschüttelnd die Charaktere, und gab es dem Nächsten zur Einsicht. Auch die ser wußte den geheimen Sinn nich zu deu ten ; das Blatt ging weiter um die Tafel herum, bis wieder zum König! Nun? fragte dieser, waS halten Sie von der Sa che? Herzberg nahm daS Wort: Ew. Ma jestät, dergleichen Hierogliphen zu deuten, muß man gelehrter sein als ich." "Nun, so will ich eS Euch denn sagen," fuhr der Monarch fort, und hiermit er zählte er den Borgang und erklärte die Zeichnung, wie eS ihm der Bauer erzählt hatte. Plötzlich erhob sich dieser, indem er Brod und Messer weglegte, und rief laut: "Ja. unv wenn ich cö ihm nicht er klärt hätte, er hätte es so wenig gewußt als seine Leute." Jetzt aber konnte der König nicht länger mehr an sich halten; Ro, IS der Lachreiz siegte/ er gab gleichsam daS Signal zum allgemeinen Gelächter; nur der Bauer setzte sich sehr ernsthaft wieder nieder, und glaubte sich sehr gut benom men zu haben. Endlich wurde die Gesellschaft entlas sen, und der König war allein mit seinem Gaste. Höchst aufgeräumt, sagte er zu dem Bauer, indem er ein Papier aus der Tasche zog ? "Komm her, ehrlicher Pom mer ! Vä bieS Papier gib deinem Junker! ES steht darin, er soll dir für jedekSchlag einen Thaler bezahlen ; dein Schwein sollst du nach deinem Gewissen taxiren, und den Werth desselben muß er dir ebenfalls ver güten, so wie er dir noch überdies für Versäumnis; und Reisekosten zwanzig Thaler bezahlen muß. Nun geh und rei se glücklich." Na! rief der gerührte Bau er. Gott Wird'S ihm tausendmal vergel ten. Aber Blitz! da hätt' ich bald waS vergessen, fuhr er fort, mein Bier muß ich noch bezahlen, wo ist denn'' hier sah er sich nach dem Pagen um. "CS kostet nichts,'' sagte der gütige Monarch, "geh nur, du hast einen weiten Weg, und deine Frau wird dich erwarten." "Na, so leb er wohl !'* Er reichte dem König die har te Hand, der sie ihm freundlich drückte und nochmals glückliche Reise wünschte. D e r F l u ch- In Pommern liegt daS Stammschloß deS Herrn v. R. Vor mehreren Lahr hunderten lebte hier Einer auS diesem G eschlechte, der gar harte« und grausamen Gemüths war und sich gegen seine Unter thanen oft arge Gewaltthätigkeiten er« laubte. Einst an einem regnigten stür mischen Abend kam eine hochschwangere arme Frau auf das Schloß, und bat um ein Nachtlager. Rauh schlug ihr der Schloßherr die Bitte ab; doch sie zögert«: zu gehen und ließ nicht nach mit ihren, Verlangen. Sie flehte, er möchte ihr nur erlauben, auf der Thürschwellt seineSHa:» seö die Nackt hinzubringen. Da gebot der Schloßherr seinen Leuten die Frau zu binden, und auf der Thorschwelle zwischen Thür und Angel einzuklemmen. Der Be« fehl ward vollführt Und die Unglücklich? ! gab dabei ihren Geist auf. Ehe sie aber ! starb, sprach sie einrn schweren Fluch über ! den Schloßherrn, und—da auch er ihreS ! Kindes nicht geschont-über sein ganzes Geschlecht aus. Von dieser Zeit an hatte der Herr R. keine Ruhe mehr in seinem Schlosse« eS trieb ihn rastloS durch die Zimmer unt> Gänge." Er starb bald darauf-, aber eS duldete ihn auch noch nicht im Graben Man sah ihn oft im Leichenkleide mit tod renfahlem Gesicht umherwandeln. Der Spuk verscheuchte bald die Bewohner deS Schlosses ; alle Versuche, ihn zu bannen, waren fruchtlos. DaS prächtige Gebäu de steht seit langer Zeit verödet, undwirv nur aIS Erbbegräbniß der Familie ge braucht. Einige Zimmer im Erdgeschoß bewohnt ein Verwalter, der wenig vstt deM gespenstischen Treiben angefochten wird. Sobald aber einer aüS dem Ge schlecht? der Herren v.R. auf demSchlos, se einkehrt, beginnt es zu toben und zu lärmen; der todte Ahnherr zeigt sich in seinem Leichengewande und Alles ruhet nicht eher, bis der Gast daS Schloß ve?< lassen hat. Auch an den Nachkommen jenes Herrn scheint sich der Fluch der armen Frau zu erfüllen ; das Unglück verfolgt sie und die meisten starben eineS fühzeitigen TodeS. Zetzt soll n»r noch Einer auS der Familie Unter den Czaren »Peter dem Gros sen wurde eimnal beschlossen, Wiburg, die Haupstadt von Karelice am finnischen Meerbusen, zu belagern, Menzikow erhielt den Befehl, unverzüglich Getreide für die Flotte herbeizuschaffen. Dieser legte den Befehl dem Senat vor, «nd alle Stimmen gingen dahin, daß den Landleu«