Zz oadi N A, Venn. Gedruckt und berauöqeqebctt von Artl e l d Pllwe l! e, l>i der Cren Strasse, Ecke der Cberw Aliens e h in' 6 Wuchst u6's?c.f siegenli^r' Jahrgang 2. n.-Der Alber.lle Moll.icltter erscheint jeden Dienst.ig auf einem grossen M!i flwnen vettern gedruckt. Der Subseriptioiis-Preis ist Ei n T h le r des Jahrs, wrlcber in halbjähriger Vorausbe- Ii wird. Wer im Laufe des Jahres niä't bezahlt, werden Hl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als V Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie des Lubseriptions-Termins geschebe» und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Belanntma.bungen werden dankbar angenommen und für den aewchniichen eingerückt. Unrerschreibern in hiesiger die Zeitung portofrei geschickt, weitere Verlegungen geschehen durch die Po,t oder Träger, auf Kosten der Unrerschreiber. c und die Wir kung die es auf den Seidenbau hat, ist be kannt—nemlich daß diejenigen, wo nicht durch bas Maulbeer-Maniain seiner Ers t zu NMren geworden sind, sind es "LVilliz; zu und olnie Furckt zu tadeln." Dienstag den 17. November in der Nachwirkung geworden, indem sie den schuldlosen Seidenbau so gehässig an sehen wie die Gespenster einer Vereinig ten Staaten Bank und unabhängigen Schatzkammer. Drß der Seidenbau in diesem Lande getrieben werden kann, daß wir so gute Seide machen können wie ir gend in einem andern La'i'oe gemacht wird, daß wir sür unsere eigene Konsumtion hin länglich genug bauen können, sind Wahr- Heiken, die trotzdem Ungestüm, den eine verkappte Manlbeerensucht gegen den denbau erweckt hat, noch unwiderlegt und fest da stehen. Nicht biS diese mit ver nünftigen Gründen widerlegt werden kön nen, sollten diejenigen, welche im Seiden bau angefangen haben,von ihrem loblichen Unnrnehmen nicht abstehen- (EereS. Zur Uiileihaluuig und Die Negerin. Johanna war die Frucht der Liebe der > schönen Lern, einer schwarzen Sklavin, und! des edlen Äruythoess, eines angesehenen Pflanzers auf Surinam. 'Aber Eery ge- Horte nicht ihren, Liebhiber, sondern dem gefühllosen Besitzer der Plantage Faueon berg. Herr Krunthoef bot jenein tausend Pfund Sterling für die Freiheit seines MädchenS ; der Unmensch hatte aber kein Ohr dazu. Der Schmerz, diese fortdau ernd in Fesseln zu seheu, brachte den red liehen Liebhaber um seinen Verstand und gleich darauf um sein Leben. Die Gerech tigkeit deS Himmels aber schwieg indes sen hierzu nicht. Die Tyrannei deü Herrn der Eery hatte alle seine Sklaven empört; sie entliefen. Der Bösewicht ward zu Grunde gerichtet; All-.S siel seinen Gläu bigern zu; seine gute Frau nahm sich der unglücklichen Johanna an, behandelte sie edel und gab ihr eine gute Erziehung. Hier war eS, wo der Englander Sted- i man sie sah. Die Natur hatte an der schönen ansehnlichen Gestalt dieses fünf zehnjährigen Mädchens verschwendet, und sie durch Sittsamkeit und Bescheidenheit erhöhet. Jeder Blick, der sich auf sie hef tete, färbte ihre, obgleich bräunliche Wan ge. Das Feuer des grossen sch earzen kluges ward durch höchste Sanstmuth ge mildert; daS dunkle lockige Haar wallte um den schönste» Kopf; den etwas zu sehr hervorragenden Mund verschönerten zwei Reihen perlengleicher Zahne. Dennoch war dies bei weitem der geringere Werth der von Stedman geliebten. In dem treulichen Körper wohnte die gesühlvollste und edelste Seele, StedmauS männliche schöne Gestalt nal>m das Mädchen ein, er war so glücklich, sich von ihr auf das hef tigste geliebt zu sehen. Mehr als einmal wagte sie ihr Leben für ihn. Ansteckende, faulende Krankheiten rafften täglich in dem HoSpitale viele Menschen hinweg. Jo hanna blieb in dieser äussersten Gefahr Tag und Nacht die Wärterin ihres Ge liebten. Indessen schien ihre ängstliche Sorge umsonst zu sein. Schon legte man ihn auf daS Stroh, man nahm bereits das Maß zu seiner Todtenlade; nur die treue Jahanna verließ die vermeinte Leiche nicht, sie ahnete noch einige Spuren des Lebens. Stundenlang rieb sie die Schläfe mit schar fem Essig, umwickelte die erstorbenen Glie der mit darein getauchten Tüchern, und es gelang ihr endlich, einige Tropfen warmen Wein in den Mund zu bringen. Das Le ben kehrte zurück. Der erste Athemzug, welch ein Moment! Und der erste Blick! dem Tode entrissen, und in den Armen der Geliebten! Ein ohnmächtiger Händedruck und eine die Wange hinabrollende Thräne waren mehr als Beredsamkeit. Fast aber hätte dieS edle Mädchen ihre Treue mit ih-- rem eigenen Leben gebüßt. Die Anstek. kung ergriff sie selbst, und nur nach schwe rem Leiden entging sie dem Tode. Den noch wies sie Alles zurück, wodurch ihr Ge liebter seine Dankbarkeit beweisen und sie aufheitern wollte. Er schenkte ihr für 20 Pfund Sterling Putz und Geschmeide. Wie erstaunte er, diese Summe gleich dar auf auf feinem 2 lsche zu finden. DaS redliche Madchen war mit de» Geschenken zu den Kaufleuten zurückgegangen, hatte sie eurch Bitren und Zulege» vv» dem Ih rige» vermocht, die Waare gegen baarAeld wiederzunehmen. "Nein, Stedman! sagte sie, Sie sind nicht reich; ich bin durch Ihre sucbe reichlich belohnt; für Sie bedarf ich keines weitern Schmucks, für Andere aber durchaus nicht." Schon früher war der Engländer dar auf bedacht, seiner Geliebten die Freiheit zu erkaufen ; man denke sich nun. wie die ses großmüthige Benehme» seine Sorgfalt dafür erhohete. Sie hatte ihn durch ei nen schönen Knaben zum Vater gemacht; er sann jetzt innig daraus, siealS die Sei nige mit nach Europa zurückzuführen. Johanna fühlte den ganzen Werth dieses Glückes, aber sie fühlte auch schon den bit kern Neid, mit welchem die Europäerinnen sowohl als die Eingebornen der Kolonie auf sie hinsahen. Nach tausend Hinder nissen und Kränkungen ward endlich Jo Hanna nebst ihrem Sohne frei. Allein keine Ueberredung vermochte sie, ihrem Ge liebten nach Europa zu folgen. "Nach Europa folge ich Ihnen nicht, St.dman ! dort wäre ich Ihnen zur Last. Ihre Fa milie würde Ihnen viele Vorwürfe machen; sie würde sich durch mich beschimpft hal ten, und dies verdiene ich nicht. Obgleich nur als Sklavin geboren, schlägt doch in meiner Brust sicher ein so edles Herz, als in der Brust irgend einer Europäerin. Lassen Sie mich hier bei denen, die mich schätzen, weil sie mich kennen ; ewig dau ert meine Liebe und Dankbarkeit für Sie." llnd hiernach blieb sie unbeweglich. Der erschütternde Augenblick der Tren nung warf sie indessen ohnmächtig zu Bo den, und nachmals in Schwermuth. Sie blieb ihren zu großmüthigen Aufopferun gen treu ; aber sie überlebte die Trennung nicht lange. Sei eS Kummer oder Gift, das ihr die Scheelsucht gab; diese helden mütige Frau starb bald nachher im neun zehnten Jahre. Jeder, der sie kannte, be weinte sie. Der Sohn kam hierauf nach Europa, ward in England für die Marine erzogen, und blieb, nachdem er sich im spa mschenKriege rühmlichst ausgezeichnet hat' te, als SceOfsizier auf der Höhe von Ja maika. Verstand ig er Rat h. Ein Ehepaar, daS drei Kinder erzeugt hatte, wollte sich scheiden lassen, und es entstand ein schwer zu schlichtender Streit über die Theilung der Kinder unter Mann und Frau. Die Uneinigen legten endlich einer alten Tante ihren Zwist zur Ent scheidung vor. Die alte Matrone hörte sie an, schüttel te den Kops, und sagte dann nach einigem Nachsinnen: "Der Sache ist leicht abzu helfen. Es ist ja nur ein Bedenken dabei, daß sich drei Kinder nicht gleich theilen las sen. Dem könnt Ihr leicht abhelfen ; geht nach Hause erziehlt daS vierte, dann ist die Theilung leicht." Ueber diesen Einfall mußte daS Ehe paar lachen, und söhnte sich wieder aus. Das Korallenriff. Wenn die bei der Ebbe zurücktretende See daS Korallenriff- (Korallenfelsen) trocken liegen laßt, so erscheint dasselbe als ein äusserst harter und rauher Fels; aber sobald die Fluth wieder steigt und die Wogen eS bespülen, so begeben sich Milli onen Korallenwürmer, die zuvor unsicht bar waren, auS ihren Löchern nach der O berstäche des Wassers. Die Thiere sind von sehr verschiedener Form und Grösse, und so wunderbar zahlreich, daß in Kur zem der ganze Fels lebendig und in Be wegung zu sein scheint. Der gewöhnlich ste Wurm bei den Lustschu-Inseln,derdie Form eines Sternes hatte, war mit vier bis sechs Zoll langen Arme» versehen, die er mit unglaublicherGeschwindigkeit,wahr scheinlich Futter suchend, nach allen Sei ten bewegte; andere konnte man dagegen ihrer Schwerfälligkeit halber für einen Ro. 11, Tbeil des Felsens halten; letztere waren insgeirein von schwarzer Farbe, und Mas sen -t biS 5 Zoll in der Länge, und 2 bis 3 Zoll in der Dicke. Brach man ein Stück vom Felsen an einer Stelle, den bloß daS Hochwasser erreichte, so war dasselbe har ter Stein, brach man es von einer täglich d.-r Fluch ausgesetzten Stelle, so fandman es voll Würmer von verschiedener Farbe (meist hellgelb, zuweilen blau) und Grös se, wovon einige so dünn wie ein Faden, und mehrere Fuji lang, andere nicht über zwei Zoll lang waren, und den Schnecken, Krebsen oder Krabben glichen- Das Ko« rallenriff erhebt sich in der Form eines rie» senhaften Blumenkohls; es hört auf, in die Höhe zu wachsen, so wie es nicht mehr von der Fluth bespült wird ; dann wächst es aber in die Breite, indem die Würmer immer wieder von Neuem daneben ihren senkrechten Bau aus der Tiefe aufzufüh« ren beginnen Dadurch wird die Schiff« farth in diesen Gewässern so unsicher; einmal verändert sich der MeereSgrund unaufhörlich, und dann sind die Wände der Nisse so schroff, daß das Schiff an« stö'st, ehe das Senkblei ein Abnehmen der ! Tiefe wahrnimmt. Sonderbares Leg ra b»i l?. In Farlaycarth in der Nähe von Bath in England sieht man die flüssigen Mu mien von dem letzten Grafen von Hun tingdon und seiner Familie- Die Sarkophage, welche sie enthalten, bestehen aus sehr schöne» weissen, die Dek« kel aus schwarzem Marmor; aufeinemist der Graf, liegend, mit gefallenen Hän den, auf einem andern die Gräfin auSge» hauen ; ausser diesen stehen noch fünf an dere Sarg?, worunter zwei sehr kleine für Kinder, in derselben Gruft. Die Flüssig keit, in welche diese Körper verwandelt sind, ist in einer bleiernen Kufe, die oben ein Loch hat, damitman den braunen Saft sehen kann. Die Art und Weise, wie die» se Leichen in Flüssigkeit aufgelöst wor den, ist nicht bekannt, denn der Gedanke wurde schon vor mehr als zweihundert lahren ausgeführt. Merkwürdig ist, daß Einige, welche diese Begräbnisse in Augen schein genommen, sich haben überwinden können, den Finger in diese Kufe zu tau« chen, und dieses abscheuliche Gebreu zu ko sten, um dadurch auf die Spur zu kom men, wie es hervorgebracht worden; aber auch diese Neugier ist ohne Erfolg geblie ben. Wandernde Berge. Auf den Küsten von Flandern, von der Normandie, Bretagne, Guienne, Gascog ne, und überall, wo es Sanddünen giebt, bemerkt man eine sonderbare Näturerschei« nung, nämlich wandernde Berge oder Sandhügel. Es erheben sich Hügel von feinem Sande, wohl an 50 Fuß hoch, be« wegen sich regelmässig weiter, und schrei ten jährlich zehn bis zwölf Fuß vorwärts. Bei dem Dorfe Oponterengiebt es solcher Sandhügel mehrere. Man hat ihren Gang erst seit VOJahren bemerkt. Wäh rend dieser Zeit haben sie in der Richtung Süden nach Norden zwanzig Acker Landes zurückgelegt. Nichts vermag die« se wandernden Hügel aufzuhalten und die Eigenthümer der Ländereien sind diesen Reisenden ziemlich abhold, weil sie ihnen die Aecker verderben. Alle Versuche, sie aufzuhalten, sind fruchtlos abgelaufen. Der Wind ist die Ursache dieser sonderba ren Erscheinung. Die Benediktiner im Landesdepartement mußten, dieser Hügel wegen, ihr Kloster verlassen, denn die Dünen waren über den Bach geschritten, der vor ihrem Kloster vorbeifloß, waren dann über die Mauern des Kirchhofs ge stiegen, und häuften sich nun gegen die Kirche so an, daß dieselbe beinahe verdeckt ward, und es wohl völlig sein wird. Unweit der Stadt St. Paul de Le»a im Departement der Nordküsten, h»be„