Zz oadi N A, Venn. Gedruckt und berauöqeqebctt von Artl e l d Pllwe l! e, l>i der Cren Strasse, Ecke der Cberw Aliens e h in' 6 Wuchst u6's?c.f siegenli^r' Jahrgang 2. n.-Der Alber.lle Moll.icltter erscheint jeden Dienst.ig auf einem grossen M!i flwnen vettern gedruckt. Der Subseriptioiis-Preis ist Ei n T h le r des Jahrs, wrlcber in halbjähriger Vorausbe- Ii wird. Wer im Laufe des Jahres niä't bezahlt, werden Hl 50 angerechnet. Für kürzere Zeit als V Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie des Lubseriptions-Termins geschebe» und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Belanntma.bungen werden dankbar angenommen und für den aewchniichen eingerückt. Unrerschreibern in hiesiger die Zeitung portofrei geschickt, weitere Verlegungen geschehen durch die Po,t oder Träger, auf Kosten der Unrerschreiber. c</"sriefe und Mittheilungen müssen postf r e i eingesandt werden. Der slulge K^ker. Ein schKn gefleckter Ziperkatcr, Den Kaum sein Aller mündig sprach, Ward stlon ein Jäger, wie sein Vater, lind stellte frisch den Mäusen nach. Er folgte der gemeinen Weise Des Räubere' Lohn wird gern ein Dieb; Das Wö.'fchen fühlt des Wolfes Trieb; Ein junger Kaier wärget Mäuse. Schon that der junge Herr so keck, Eo trotzig wie einst Gkanderbeg. Sein Hirn war voller Maus' und Ratten, Die seine Klauen noch nicht hatten. Wer ihn die Zähne wetzen sah. Der hatie sicherlich geschworen, Der Ratten Untergang ist da, Und alle Mäuse sind verloren ! Schon überwog die Nacht da? Land, Der Thau wusch die bestäubten Fluren, Als unser Held noch keine Spuren Des längst gesuchten Wildbräts fand. DaS Feuer, welches ihn erhitzte, Ging durch dies Warten merklich aus; Er rot) und hörte keine Maus, So sel,r er Nas und Ohren spitzte. Noch saß und putzt' er sich das Kinn, Da schlich ein Wiesel bei ihm hin. Was suchst du ? sprach der Kater leise. Ich suche, war die Antwort, Mäuse. — O weh, theil' ich die Jagd hier noch Mit diesem schlauen Rattenfänger, So nährt sie mich für wahr nicht länger! Eo seus;t er bei sich selbst und kr oh, Mißmüthig schon vor langer Weile, Bis unter das bemosre Dach. Dort sich und lauschte lunfer Eule. Lchay, fragt er, bist du auch noch wach? Ja, heult die lirupp ge Sibylle, Hier wart ich »och in aller Stille, Auf einen kleinen Abendschmaus. Worauf denn, Kind ? —Aufeinx Maus. Verwünschtes Unthier! brummt der Kater, 'Und springt hinunter auf den Mist. Ein Igel sitzet hier und frißt. Glück zur Mahlzeit l Alter Vater, Was schmeckt dir noch ror Nacht so gut? ! Ein Mäuschen, sprach er, ist mein Essen. .Ha, daß tu nn'cht'st Kohlen fressen ! Denkt Murner und verliert den Muth. In diesem Hof ist nichts zu naschen ; Hinaus ins Feld Vielleicht ist dort Noch eine Feldmaus zu erhaschen. In dieser Hoffnung trabt er fort Und steht den Fuchs hier aus der Haide Mit Fluchen durch das Brachfeld gehn. Aus Neugier bleibt der Kater stehn Und fragt: was that man dir zu Leide?— toller Streich begegnet mir, Versetzt der Fuchs,; ich finde hier Tin ganzes Nest, roll fetter Mäuse, Das spar ich bis icb hungrig bin; Toch da ich nach dem Holze reise, So fliegt der Schelm, der Sperber, hin liav stiehlt mirö.—Ohne mehr zu hören Fängt Murner stracks an umzukehren. Slch, sprach er, wenn so Viele sind, Die nach dem Mäusefleische streben, Was hoff ich noch, ich armes Kind, Von diesem Handwert auch zu leben! Zndcm er dieses bei sich dachte, Erhascht er eine Maus im Gehn ; Zill Gluck, das zum Entschluß ihm brachte Lon dieser Jagd nicht abzustehn. 5r that in Kurzen» Heldenthaten llnd ward dabei bald nmd und fett. Zs ging ihm, unter uns gered't, Wie einst in Rom den Advokaten. Artikel» Nützliche Winke an juuge Lai.swirchc Betrachte deinen Stand als den erha» bensten und wichtigsten: aber erhebe dich nie darüber, und schäme dich nicht vor den Schurz und dem ArbeitSkleid. Mache es dir »ur festen Regel, ein Ge lchäft niemals auf Morgen zu verfchie wenn du eS heute thun kannst. daS Frühjahr einbricht, und auS de» Boden ist. so finde dich Ausbesserung deiner Fensen. Und Berks, Montgomcry und Echuyltill C umtics allgcmcincr An^cigcr^^ Säe nicht mehr Land aus, als du gul dünnen und gut bauen kannst. Miethe niemals einen Mann, um et was zu machen, wenn du es selbst machen kannst. Halte nicht mehr Vieh, als du in gu tem Stande erhalten kannst, und siehe zu daß du die beste Art hast. Mache niemals eine Schuld, wenn du keine gute Aussicht hast, dieselbe zur be stimmten Zeit wieder zu bezahlen. Trage nie deine Noten bei dir im Ta schenbuch. Halte einen Draht (Feil) um deineNo ten, Quittungen, BillS, Briefe ?c. darin aufzubewahren- Halte ein kleines ErinnerungSbuch mit deinem Stohrhalter, in welches du ihm jedesmal den Kauf oder Werkauf selbst eintragen läßt. Halte deine Werkzeuge an ihrem rech ten Orte, und immer in gutem Stande. Anstatt einenßegentag im Brantweins- Hause zuzubringen, bessere solche Dinge! auS, weläze es nothwendig haben, oder bringe deine NechnungSbücher inOibnung. Verbrauche keine Zeit zum Fischen und Jagen, wenn du nothwendigere Geschäfte zu thun hast. Wenn du Kinder hast, so sehe täglich nach, welche Fortschritte sie täglich in der Schule machen, muntere sie zum Lernen auf, und unterrichte-sie selbst auch, wenn du kannst. Schicke deine Kinder nie zu einen schlech ten Schullehrer, wenn er seine armseligen Dienste auch um geringen Lohn anbietet. Treibe du die Arbeit, und laß nicht die Arbeit dich treiben. SniX'lldau. Der schrankenlose und wilde Spelula tioi'Sgeist, welcher in dieser noch jungen Republik bei öfteren Gelegenheiten sein fatales Unwesen getrieben, und zur Ver- z zerrung unserer innern Angelegenheiten den sichern Weg gebahnt hat, hat auch dem Seidenbau aufS Haupt Bei näherer Untersuchung findet man je doch, daß es der durch den Mißbrauch von Individuen in der blosseil Maulbeerbaum-1 Speculation erweckte Vorurtheil der öf-! fentlichen Gesinnnng ist, welcher dem Sei-! denbau daS Haupt niederschlägt. ES ist der menschlichen Natur eigenthümlich, und scheint dem Amerikaner vorstechend charac-! teristisch zu werden, von einer Extreme in die entgegengesetzte geworfen zu werden. Die Ursache hiervon liegt an Mangel von (Lharacterfestigkeit des allgemeinen Volks, das zwar nach äusserer Form frei und u» abhängig ist, aber ebendeswegen, und weil es sich nicht frei und selbst zu denken er laubt, um so leichter ein blosses Werkzeug grundsatzloser Demagogen ist, die sich in beiden Extremen befinden; und der Kampf besteht immer zwischen diesen getheilten und entgegengesetzten Demagogen, wer daS Volk zum größten Narren machen, und zu wem seinen Interessen man es als Werk zeug gebrauchen kann. So verhält eS sich wenigstens in der politischen Welt; und mit ihr war die vor einiger Zeit geborste ne Maulbeerbaum-Speculation sinnver wandt. Da die Aussichten versprachen, daß der Seidenbau ein Stapel amerikani scher Erzeugnisse werden dürfte, er an sich selbst aber nie einem überlegenden Gemü the eine Speculation versprach, so stürm te eine Horde Speculanten in daS Inte resse des Seidenbaues, wie sie vorgaben, aber in Wirklichkeit wenig um sein Schick sal gaben. Nicht der Seidenbau, sondern eine Speculation tn Maulbeerbäumen, u. das Volk zum Narren zu machen, ihm ei nen Thaler für jedes Morus MulticauliS Bäumchen abzunehmen, war ihr Zweck; sie erreichten ihren Zweck > und die Wir kung die es auf den Seidenbau hat, ist be kannt—nemlich daß diejenigen, wo nicht durch bas Maulbeer-Maniain seiner Ers t zu NMren geworden sind, sind es "LVilliz; zu und olnie Furckt zu tadeln." Dienstag den 17. November in der Nachwirkung geworden, indem sie den schuldlosen Seidenbau so gehässig an sehen wie die Gespenster einer Vereinig ten Staaten Bank und unabhängigen Schatzkammer. Drß der Seidenbau in diesem Lande getrieben werden kann, daß wir so gute Seide machen können wie ir gend in einem andern La'i'oe gemacht wird, daß wir sür unsere eigene Konsumtion hin länglich genug bauen können, sind Wahr- Heiken, die trotzdem Ungestüm, den eine verkappte Manlbeerensucht gegen den denbau erweckt hat, noch unwiderlegt und fest da stehen. Nicht biS diese mit ver nünftigen Gründen widerlegt werden kön nen, sollten diejenigen, welche im Seiden bau angefangen haben,von ihrem loblichen Unnrnehmen nicht abstehen- (EereS. Zur Uiileihaluuig und Die Negerin. Johanna war die Frucht der Liebe der > schönen Lern, einer schwarzen Sklavin, und! des edlen Äruythoess, eines angesehenen Pflanzers auf Surinam. 'Aber Eery ge- Horte nicht ihren, Liebhiber, sondern dem gefühllosen Besitzer der Plantage Faueon berg. Herr Krunthoef bot jenein tausend Pfund Sterling für die Freiheit seines MädchenS ; der Unmensch hatte aber kein Ohr dazu. Der Schmerz, diese fortdau ernd in Fesseln zu seheu, brachte den red liehen Liebhaber um seinen Verstand und gleich darauf um sein Leben. Die Gerech tigkeit deS Himmels aber schwieg indes sen hierzu nicht. Die Tyrannei deü Herrn der Eery hatte alle seine Sklaven empört; sie entliefen. Der Bösewicht ward zu Grunde gerichtet; All-.S siel seinen Gläu bigern zu; seine gute Frau nahm sich der unglücklichen Johanna an, behandelte sie edel und gab ihr eine gute Erziehung. Hier war eS, wo der Englander Sted- i man sie sah. Die Natur hatte an der schönen ansehnlichen Gestalt dieses fünf zehnjährigen Mädchens verschwendet, und sie durch Sittsamkeit und Bescheidenheit erhöhet. Jeder Blick, der sich auf sie hef tete, färbte ihre, obgleich bräunliche Wan ge. Das Feuer des grossen sch earzen kluges ward durch höchste Sanstmuth ge mildert; daS dunkle lockige Haar wallte um den schönste» Kopf; den etwas zu sehr hervorragenden Mund verschönerten zwei Reihen perlengleicher Zahne. Dennoch war dies bei weitem der geringere Werth der von Stedman geliebten. In dem treulichen Körper wohnte die gesühlvollste und edelste Seele, StedmauS männliche schöne Gestalt nal>m das Mädchen ein, er war so glücklich, sich von ihr auf das hef tigste geliebt zu sehen. Mehr als einmal wagte sie ihr Leben für ihn. Ansteckende, faulende Krankheiten rafften täglich in dem HoSpitale viele Menschen hinweg. Jo hanna blieb in dieser äussersten Gefahr Tag und Nacht die Wärterin ihres Ge liebten. Indessen schien ihre ängstliche Sorge umsonst zu sein. Schon legte man ihn auf daS Stroh, man nahm bereits das Maß zu seiner Todtenlade; nur die treue Jahanna verließ die vermeinte Leiche nicht, sie ahnete noch einige Spuren des Lebens. Stundenlang rieb sie die Schläfe mit schar fem Essig, umwickelte die erstorbenen Glie der mit darein getauchten Tüchern, und es gelang ihr endlich, einige Tropfen warmen Wein in den Mund zu bringen. Das Le ben kehrte zurück. Der erste Athemzug, welch ein Moment! Und der erste Blick! dem Tode entrissen, und in den Armen der Geliebten! Ein ohnmächtiger Händedruck und eine die Wange hinabrollende Thräne waren mehr als Beredsamkeit. Fast aber hätte dieS edle Mädchen ihre Treue mit ih-- rem eigenen Leben gebüßt. Die Anstek. kung ergriff sie selbst, und nur nach schwe rem Leiden entging sie dem Tode. Den noch wies sie Alles zurück, wodurch ihr Ge liebter seine Dankbarkeit beweisen und sie aufheitern wollte. Er schenkte ihr für 20 Pfund Sterling Putz und Geschmeide. Wie erstaunte er, diese Summe gleich dar auf auf feinem 2 lsche zu finden. DaS redliche Madchen war mit de» Geschenken zu den Kaufleuten zurückgegangen, hatte sie eurch Bitren und Zulege» vv» dem Ih rige» vermocht, die Waare gegen baarAeld wiederzunehmen. "Nein, Stedman! sagte sie, Sie sind nicht reich; ich bin durch Ihre sucbe reichlich belohnt; für Sie bedarf ich keines weitern Schmucks, für Andere aber durchaus nicht." Schon früher war der Engländer dar auf bedacht, seiner Geliebten die Freiheit zu erkaufen ; man denke sich nun. wie die ses großmüthige Benehme» seine Sorgfalt dafür erhohete. Sie hatte ihn durch ei nen schönen Knaben zum Vater gemacht; er sann jetzt innig daraus, siealS die Sei nige mit nach Europa zurückzuführen. Johanna fühlte den ganzen Werth dieses Glückes, aber sie fühlte auch schon den bit kern Neid, mit welchem die Europäerinnen sowohl als die Eingebornen der Kolonie auf sie hinsahen. Nach tausend Hinder nissen und Kränkungen ward endlich Jo Hanna nebst ihrem Sohne frei. Allein keine Ueberredung vermochte sie, ihrem Ge liebten nach Europa zu folgen. "Nach Europa folge ich Ihnen nicht, St.dman ! dort wäre ich Ihnen zur Last. Ihre Fa milie würde Ihnen viele Vorwürfe machen; sie würde sich durch mich beschimpft hal ten, und dies verdiene ich nicht. Obgleich nur als Sklavin geboren, schlägt doch in meiner Brust sicher ein so edles Herz, als in der Brust irgend einer Europäerin. Lassen Sie mich hier bei denen, die mich schätzen, weil sie mich kennen ; ewig dau ert meine Liebe und Dankbarkeit für Sie." llnd hiernach blieb sie unbeweglich. Der erschütternde Augenblick der Tren nung warf sie indessen ohnmächtig zu Bo den, und nachmals in Schwermuth. Sie blieb ihren zu großmüthigen Aufopferun gen treu ; aber sie überlebte die Trennung nicht lange. Sei eS Kummer oder Gift, das ihr die Scheelsucht gab; diese helden mütige Frau starb bald nachher im neun zehnten Jahre. Jeder, der sie kannte, be weinte sie. Der Sohn kam hierauf nach Europa, ward in England für die Marine erzogen, und blieb, nachdem er sich im spa mschenKriege rühmlichst ausgezeichnet hat' te, als SceOfsizier auf der Höhe von Ja maika. Verstand ig er Rat h. Ein Ehepaar, daS drei Kinder erzeugt hatte, wollte sich scheiden lassen, und es entstand ein schwer zu schlichtender Streit über die Theilung der Kinder unter Mann und Frau. Die Uneinigen legten endlich einer alten Tante ihren Zwist zur Ent scheidung vor. Die alte Matrone hörte sie an, schüttel te den Kops, und sagte dann nach einigem Nachsinnen: "Der Sache ist leicht abzu helfen. Es ist ja nur ein Bedenken dabei, daß sich drei Kinder nicht gleich theilen las sen. Dem könnt Ihr leicht abhelfen ; geht nach Hause erziehlt daS vierte, dann ist die Theilung leicht." Ueber diesen Einfall mußte daS Ehe paar lachen, und söhnte sich wieder aus. Das Korallenriff. Wenn die bei der Ebbe zurücktretende See daS Korallenriff- (Korallenfelsen) trocken liegen laßt, so erscheint dasselbe als ein äusserst harter und rauher Fels; aber sobald die Fluth wieder steigt und die Wogen eS bespülen, so begeben sich Milli onen Korallenwürmer, die zuvor unsicht bar waren, auS ihren Löchern nach der O berstäche des Wassers. Die Thiere sind von sehr verschiedener Form und Grösse, und so wunderbar zahlreich, daß in Kur zem der ganze Fels lebendig und in Be wegung zu sein scheint. Der gewöhnlich ste Wurm bei den Lustschu-Inseln,derdie Form eines Sternes hatte, war mit vier bis sechs Zoll langen Arme» versehen, die er mit unglaublicherGeschwindigkeit,wahr scheinlich Futter suchend, nach allen Sei ten bewegte; andere konnte man dagegen ihrer Schwerfälligkeit halber für einen Ro. 11, Tbeil des Felsens halten; letztere waren insgeirein von schwarzer Farbe, und Mas sen -t biS 5 Zoll in der Länge, und 2 bis 3 Zoll in der Dicke. Brach man ein Stück vom Felsen an einer Stelle, den bloß daS Hochwasser erreichte, so war dasselbe har ter Stein, brach man es von einer täglich d.-r Fluch ausgesetzten Stelle, so fandman es voll Würmer von verschiedener Farbe (meist hellgelb, zuweilen blau) und Grös se, wovon einige so dünn wie ein Faden, und mehrere Fuji lang, andere nicht über zwei Zoll lang waren, und den Schnecken, Krebsen oder Krabben glichen- Das Ko« rallenriff erhebt sich in der Form eines rie» senhaften Blumenkohls; es hört auf, in die Höhe zu wachsen, so wie es nicht mehr von der Fluth bespült wird ; dann wächst es aber in die Breite, indem die Würmer immer wieder von Neuem daneben ihren senkrechten Bau aus der Tiefe aufzufüh« ren beginnen Dadurch wird die Schiff« farth in diesen Gewässern so unsicher; einmal verändert sich der MeereSgrund unaufhörlich, und dann sind die Wände der Nisse so schroff, daß das Schiff an« stö'st, ehe das Senkblei ein Abnehmen der ! Tiefe wahrnimmt. Sonderbares Leg ra b»i l?. In Farlaycarth in der Nähe von Bath in England sieht man die flüssigen Mu mien von dem letzten Grafen von Hun tingdon und seiner Familie- Die Sarkophage, welche sie enthalten, bestehen aus sehr schöne» weissen, die Dek« kel aus schwarzem Marmor; aufeinemist der Graf, liegend, mit gefallenen Hän den, auf einem andern die Gräfin auSge» hauen ; ausser diesen stehen noch fünf an dere Sarg?, worunter zwei sehr kleine für Kinder, in derselben Gruft. Die Flüssig keit, in welche diese Körper verwandelt sind, ist in einer bleiernen Kufe, die oben ein Loch hat, damitman den braunen Saft sehen kann. Die Art und Weise, wie die» se Leichen in Flüssigkeit aufgelöst wor den, ist nicht bekannt, denn der Gedanke wurde schon vor mehr als zweihundert lahren ausgeführt. Merkwürdig ist, daß Einige, welche diese Begräbnisse in Augen schein genommen, sich haben überwinden können, den Finger in diese Kufe zu tau« chen, und dieses abscheuliche Gebreu zu ko sten, um dadurch auf die Spur zu kom men, wie es hervorgebracht worden; aber auch diese Neugier ist ohne Erfolg geblie ben. Wandernde Berge. Auf den Küsten von Flandern, von der Normandie, Bretagne, Guienne, Gascog ne, und überall, wo es Sanddünen giebt, bemerkt man eine sonderbare Näturerschei« nung, nämlich wandernde Berge oder Sandhügel. Es erheben sich Hügel von feinem Sande, wohl an 50 Fuß hoch, be« wegen sich regelmässig weiter, und schrei ten jährlich zehn bis zwölf Fuß vorwärts. Bei dem Dorfe Oponterengiebt es solcher Sandhügel mehrere. Man hat ihren Gang erst seit VOJahren bemerkt. Wäh rend dieser Zeit haben sie in der Richtung Süden nach Norden zwanzig Acker Landes zurückgelegt. Nichts vermag die« se wandernden Hügel aufzuhalten und die Eigenthümer der Ländereien sind diesen Reisenden ziemlich abhold, weil sie ihnen die Aecker verderben. Alle Versuche, sie aufzuhalten, sind fruchtlos abgelaufen. Der Wind ist die Ursache dieser sonderba ren Erscheinung. Die Benediktiner im Landesdepartement mußten, dieser Hügel wegen, ihr Kloster verlassen, denn die Dünen waren über den Bach geschritten, der vor ihrem Kloster vorbeifloß, waren dann über die Mauern des Kirchhofs ge stiegen, und häuften sich nun gegen die Kirche so an, daß dieselbe beinahe verdeckt ward, und es wohl völlig sein wird. Unweit der Stadt St. Paul de Le»a im Departement der Nordküsten, h»be„
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