Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, September 22, 1840, Image 1

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    M t «il ÄiN g, HLtNN. Gedruckt und herausgegeben von A ruold PuweU e, in der Sud Kten Strasse, Ecke der Ckerrv Allen,B ehm' 6 Wirthshans-kM' neqeuüber.
Jahrgang 2.
dl " g ung e n.-Der Nlber.lllr FZtolmrllter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Supenal-Bogen Mit sclwnen Lettern gedruckt. Der LuhscriptionS-Preis ist (5 lli Thaler de? Jahr?, welker in halbjähriger Dorauöbe
erbeten wird. Wer im Laufe des Jahres nicht bezahlt, werden Kl SO angerechnet. Für kürzere Zeit als 6 Monat wird kein Unterschreiber und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn si"
e?len Monat vor Ablauf des Lul'scriptionK-Termins geschehe» und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preiö eingerückt. UiUcrfchreibern in hiesiger
wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf.kosten der Unterfchreiber. ft)"Briefe und Mittheilungen müssen postf r r i eingesandt werden.
Thee! Thee! Thee!
Philip Z i e b e r.
Ecke der -Uen und Penn Strasse,
Hat so eben erhalten eine Lot
frischen Jnng-Hcyson-, Pnlver-,
uud Ka»ser-Thee, wcl-
wohlfeil verkauft werde».
September 15. Lm.
Soeben erhalten,
starke» Rio, ?llt-lava, Laguira,
uud gerösteten Kaffee, welche alle
wohlfeil verkanfc werden bei
Philip Zieber,
Ecke der nnd Pcnn Strasse, Reading
Sepcember 15. 5m
Py'.lip Ficbcr,
Am Eck der 4ten nnd Penn Strasse.
Hat so eben erhalten.ein groß Assorcment vou
Hut und Klumpen
Havann« >
Brasilianischen ! .
St. Croix s
Portorico und l
Neu Orleans
Ebenfalls
Boston Syrup 'I
.„.d
Trinidat
Sextcmber IA. sm.
Philip Zieber,
Hat so < ben erhalten eine Lott
gesalzene Salomen, Schäd, Cod
in che u»d Herrinae.
Ebenfalls Markercllen in gan
zen, Halden und viertel Barrels und StidS,
welche wohlfeil verkanft werden.
September IS. s,in
Gefcllschasts-Anslösuiig.
Die seither bcstandenc n-iter
der Firma von Zicber und S»>itl), wurde
heute mit beidei seiliger Bewilligung aufge-
Kelös't. Die Note;; uud Rechnungen werden
ni de» Händen von Ph >lp Lieber, für
Eiufordcrnug, dleibeu.
Pl?ilip Lieber.
tLdward T. Sinitl).
' Readiug, August 19. 18 40.
Die Trockeuwaareu-Handluiig wird von den
Nntclschriebcnc«, am alten Stand, Ecke der
4ten und Penn-Slrasse fortgesetzt werden.
Dankbar für genossene Glinst, hofft er, durch
pünktliche Aufinciks.inikeit in seinemGcschäft,
einen Theil ber Unterstützung vom Pul'liknm
für sich zu erhalten.
tLdward D. Smith.
Readiug, September i. IL-ZU.
Die Groeery-Haudluug wird durch den Un
terschriebenen, am alte» Stand, fortgesetzt
werde», wo er durch pünktliche Aufmertsam
l keit in sciiiein Geschäft, die bisher ihm ge
schenkte Knndschast ferner zn erhalten hofft.
, j?l)ilip Zieber.
Readiug, September >. 2m.
M a r n n n g.
Anfcineni gewissen StückLand in Nnseomb
manor Taililschip, Berks Cauutn. siud vor
lttzten Donnerstag Nachmiltage Trauben bei
Halb Büschel-Körbe» voll weggetrageu wor
den, worunter die Katharina von P. — uud
die Maria vou C.— gesehen waren ; wen» es
noch einmal so kommt, dann werden sie öffent
lich in den Aeirnngeu hervor kommen nnd
noch mit dem Gesetze bestraft werde», als
Trauben-Diebe.
Gcftllfcbafti? Auslösung
Daö hier,zuvor bestehende Gesellschaftö-Ge
schäft zwischen Samuel K e ehn und
C h a r l e k> T r o x e 11, unter der Firma von
Rech» und Troxell, in der Lieferung von
Schwellen für die Reading und Potrsille Rie
gelbahn-Coiiipagnie, ist heute den lttten August
mit beiderseitiger Einwilligung aufgelöst. Alle
Solche, die noch Forderungen an besagte Fir
ma haben, wollen dieselben an Charles TroreU
für Lettlenient einsenden, uud Solche, die
an dieselbe schuldig sind an ihn abbezahlen.
Samuel Reckn,
Charles Troxell.
Reading, August 2Z. 3m
dvrnLr ok ktli
livaäiiijx t 7.
Und Berks/ Montgomery uiid Schuylkill Caunties allgemeiner Llnzeigei^^
Kirchen Einweihung!
! El? soll ans Gamstaq unk' Sonntag, den Z
ten uud 4tcn nächste» Oetober, die !7eu 'je- i
rusalemö Riicke, iu Rockland Taiiuschip, >
Bcrke Caunty. ans eine feierliche Weise ein
gcwcibet werden. Verschiedene fremde Pre
diger und ein Hille Singe Chor von der
Stadt Knlttann werden zugegen sei». Alle >
Liebhaber gottesdieustücher Handlungen wer- '
den höflichst eingeladen der Feierlichkeit heizn
wohnen. Es wird ausdrücklich verholen
starke Getränke zn verzapfen.
Andreas Scl'iffert
William Clauser
Ludwig Volk
Sepbr. 15.
An die freien und unabhängigen Erwäh
ler von Berks Caunty.
Mitbürger:—Auf wiederholtes Ersnchen
vieler meiner Freunde, erlauhe ich mir hier
mit, Euch mich als ein'Candidac für das
Corouers Amt
von Berks Caunt!) an',uhikten, sollte ich ,o
glücklich sei», he> der nächsten Wahl eine
Mehrheit der Stimmen meiner Mitbürger
von diesem Cauiiti' zu erhalten, so mögen sie
versichert sei», dass ieh die Wichten des Am
tes getreu uud unparteiisch erfülle» werde.
Euer uiitcethättigster Diener
loualhail Grelh.
Auqiist 11. hv.
So eheu erhalten.
Am Gtohr des Unterschriehenen in Möhrs
ville, Berks Eannki', eine Quantität vorzüg
licher grosser Kohlen für Groh-Lchmiede, nnd
ehlnso Ev- nnd Nnjs-Äohleii zum Äaltbreii
»en, und eine O.nantität Lap Echindeln ; alle
dieses wird zu herabgeftötcu Preisen ver
kauft werden.
William
MohrSville, Aiigust 11. Lm.
Sehet hier, wenn Ibr wohlfeil kau
fen wollt!!!
lakeb Dieter, Sattler
in der Stadt
heuachrichtlgkt seine Freunde
iind das geehrte Publikum ü-j
/MxWKA.. berhaupt, daß er das obige Ge«
schätt fortwährend betreibt nnd
zwar gerade von Fahers Wirthshaus nnd
Heidciircich's nnd Kntz'S Stohr gegeuuber,
so ausgedehnt, daß er aller Arcen Gänlsge
sedirr nnd alle andere in sein Fach cingreifeu-!
de A> tikel stets vorräcyig har oder auf Bc«
stclluiig anfertigt.
Er ist dankbar für die ihm erzeugte ansge
dehiite K undschaft, und wird sich i» der Fol
ge auch hestrehe» dieselbe zu erhalten, nicht
allein dadurch, daß er seine Pstiehc als Ge
schäftsmann erfüllt, sondern daß er seine Ar
tikel dauerhaft verfertigt uud sie so wohlfeil
als jemals zuvor verkauft.
Kuptaun, Juli 2L. bv.
Warn »i ii F.
Schon Anfang Inui d. I. ließ ich iu meh
re» Zeitungen und be- z
kannt machen, daß G. F. Gaise r, aus
Dettingen, hei Kirchhenn an der Teck, König
reich Würtkinberg, ans meinem Geschäft, iu
welchem er nur zwei Monate als Buchhalite
augestellt war, ohne mein Wissen nnd Willen
am 3. luui ausgetreten sei. Diese Nachricht
glaiihte ich dem Pnblicnm schuldig zu sei» ;
aber ans Schonung gegen den jungen Mann
den ieh nur für sehr leichtsinnig, aher nicht
für schlecht hielt, sagte ich nicht mehr,obwohl
die Art nud "Weise, wie er gegen mich uud
andere achtbare Handwerker gehandelt harte,
eine öffentliche Rüge verdient hätte. Gaiser
reiste mit Wissen eines gnten Bekannten von
hier ab; gestand gegen diesen bittere Rene ü
ber das Vorgefallene nnd gelobte Besserung.
Diese war jedoch nur vou kurzer Dauer. Am
isten Juli kam er in HarriSbnrg an, wo er
von einem redlichen jnnge» Manne, Namens
Robert Crasselt, freundlich aufgenom
men wnrde. Er logirte hei Hrn. T. Hähn
len nnd war der Schlafnachbar des Hrn.Cras
selt. Dieser ging am 7ten Jnli frühzeitig
znmGeschäft, als Gaiser noch im Bcltewar.
Bei seiner Znrücktunfr zum Frühitück wollte
er Gaiser wecken. Er war fort, halte Eras
selt's Koffer gewaltsam erbrochen und ihm
H>ZB daraus siitwandc. Wohin Gaiser ge
gangen. hat man bis jetzt nicht ersahren kön
ne». Ich aber halte es für meine Psticht,
anf diese» Dich uud Betrüger, der sich bei sei
ner Aukuttft lii Hairisburg, den Name»
Glück gad, das Puhlitniu aufmerksam zn
mache». Längere Schonung wäre hier Un
recht.
Gaiser ist ein grosser, stattlicher Man»,hat
ichwarzes Haar und hluheude Gesichtsfarbe,
kleidct sich fei» uud spricht de» schwädischen
Dialekt. Es sehe sich Jeder wohl vor,damit
er uicbt vou ihm bestohle», betrogen oder auf
eine andere Art hiutergaugen werde.
I. G. W e ff e l h i 112 t.
Philadelphia, den Ilten August, IL4O.
zu loben und c>l>ne Furcht zu tadeln."
Dienstag den 22. September i 8-iO,
Major Lrogban und Geu. s)arrlsou.
Da die gedungenen Lokofoko Pressen
im Dienste der Administration, jetzt eis
rig bemüht sind, von Major Croghan u.
Gen. Harrison zu schwatzen, in der Ab
sicht Letztern wegen seinem Betragen ge
gen den Major, bei der Belagerung von
Fort Stephenson, verdächtig zu machen,
so hielten wir es für unsere Pflicht nach
zusuchen, um unsern Lesern sagen zu kön
nen was damals die Arretirung des Ma
jor Croghan veranlaßte und wie sich Gen.
Harrison dabei benommen. Der folgen
de Artikel, den wir als wahr annehmen,
erzahlt in der kurze den ganzen Hergang
der Sachen. Wir entlehnen denselben «us
dcm 'Xeadiilgrr Adler vom 31st, Au
gllst IBI.Z.
Man hat sich verwundert, daß der Ma
jor Croghan nach seiner letzten Vertheidi
gung des FortS Stevenson arretirt und
ihm der Degen abgenommen wurde. Nach
allen Nachrichten gieng dies solgenderma
ßen zu: General Harrison hatte durch
seine Kundschafter el fahren, daß der Feind
in starker Macht gegen Fort Stephenson
anrückte Harrison selbst hatte nur 600
Mann bei sich, und konnte also nicht er
warten das Fort entsetzen zu können. Er
hielt es daher fiir das Beste, dem Major
Croghan Befehl zu Aeben das Fort zu
verlassen und sich zurückzuziehen. Als a
der dieser Befehl bei dem Major Croghan
ankam, hielt sich dieser vollkommen um
ringt, und sah ein daß er nicht anders als
mit der äussersten Gefahrsich zurückziehen
konnte; er hielt es also für das Beste zu
bleiben und sich auf das Äusserste zu ver-!
cheidigen, und schrieb daher einen Brief
an den General Harrison, worin er sagte,
daß er seinem Befehl nickt gehorchen möch'
j te, weil er Lebensmittel, Amumtion und
tapfere Leute genug besäße, um daß Fort
zu behaupten und er wollte verd t sein,
wenn er das Fort verlassen wollte- Bei
diesem Briefe hatte Croghan abergerech
net, daß er in die Hände des Feindes fal
len und daß dieser dadurch geschreckt wer
den sollte. Allein der Zufall wollte es,
daß dieser Brief wirklich in die Hände des
Generals Harrison Mieth, welcher den
selben sogleich als einen Ungehorsam an
gesehen und so behandeln mußte. Die
Folge davon war, daß dem Major Crog'
han der Degen abgenommen wurde. Als
dieser aber vor dem General erschien und
gehörige Erklärung gab, so erhielt er sei
nen Degen und seine Befehlshaber Stelle
wieder, welcher er so viel Ehre gemacht
hat.
einsichtsvolle vernünftige
Mensch, der nicht ganz von Parteisucht
geblendet ist, wird nicht aus Obigen ein
sehen, wie klug und vorsichtig General
Harrison bei der Gelegenheit handelte —
und wie edel er sich hernach gegen
nigen betrug der seine Befehle nicht be
folgt hatte. Im ersten Falle sah er ein,
daß der Major den Besitz deS Forts nicht
behaupten konnte, weil der Zudrang der
Feinde zu stark war, und da er selbst nicht
ü),acht genug hatte um ihn zu helfen, so
wollte er nicht unnöthigerweise Menschen
leben opfern und gab daher jenen Befehl,
welchen die Lokofoko Drucker jetzt so laut
tadeln. Der Major Croghan würde oh
ne Zweifel den Befehl befolgt haben,hät
te es der Zufall nicht anders gefügt, und
sein trotziger Brief an den General, war
einzig nur berechnet um dem Feinde keine
Blossen zu zeigen, sondern ihn zu schrek
ken. Das KriegSglück war dein Major
günstig, und General Harrison nahm da
her auch keinen Anstand ihm Gerechtigkeit
wiederfahren zu lassen.
Wer mit den militärischen Verhältnis
sen bekannt ist, weiß auch daß die Ofsizie
re die Befehle deö commandirenden Ge
nerals befolgen müssen, gleichviel wie sie
lauten, und wie konnte General Harrison
anders handeln wie er gethan? Konnte
er ein solches Dienstvergehen unbestraft
lassen ? WaS würde Martin Ban Buren
wohl an seiner Stelle gethan haben?—j
Mit seiner gewöhnlichen Menschlichkeit,!
welche Schläge für Militär-Verbrechen!
bestimmt, würde vielleicht völlige Dienst
entsetzung des MajorS Loos gewesen sein.
Ein Naseweis beschämt. Bei einer
Van Buren Versammlung in Fayette
Caunty, Ohio, hielt ein gewisser Ä. S.
Dickey, Lokofoko Candidat für Represen--
tant, eine Rede gegen Gen. Harrison, in '
welcher er sagte, der General war über ei
ne Meile vom Schlachtfelce entfernt bei
der Schlacht an der Themse. Als er dies
gesagt hatte, sprang Hr. Adam Smith,
Vorsitzer der Versammlung, auf und be
merkte mit kräftig männlicher Stimme:
"Mein Herr, Sie müssen hier nicht die
falsche Beschuldigung machen. Ich war
in jener Schlacht und weiß daß die Be
schuldigung unwahr ist. Ich kann und
werde es nicht zugeben daß mein alter Ge
neral so verläumdet wird, ohne eS stand
haft zu widerlegen."
Der Geist von '7V ist erwacht; wie
Martin Van Buren sagte, als er erfuhr,
daß er 7() Erwähler-Stimmen verloren
hatte.
Jedes Zeitalter hat seine Wunder; die
des unsrigen sind die Seeschlange und die
Eudträsury.
Warum gleicht Martin Van Buren
einem Pharisäer ? Weil er seine eigenen
Kehler nicht sehen kann.
Warum gleicht Van Buren einem De
spoten ? Weil er eine Polypen-Armee er
richten will, um mit ihrer Hülfe einen
Thron in dieser Republik zu gründen.—
Weil er in königlicher Pracht lebt, gleich
den Monarchen der alten Welt. Weil er
alle Gewalt von Schwert und Geldbeutel
der Nation an sich ziehen will.
Warum ist Van Buren ein Feind der
Armen? Weil er bemühet ist den Lohn
der Arbeiter und Handwerker unter die
Hälfte herabzusetzen. Weil er
räth und andere Artikel in Europa kauft,
wodurch er den einheimischen Handwer
kern den Verdienst abschneidet.
Sonderbar.—Hosea Levis, der entlau
fene Cassirer von der Schunlkill Bank,
war vorletzte Woche wieder in Philadel
phia angekommen, doch soll der saubere
Vogel die Nachlässigkeit der Polizei be
nutzt habe» und bereits wieder verschwun
den sein.
Unvorsichtigkeit.—ln Ciccpce. Massa..
hat ein Junger Mann seine Geliebte er'
schössen, indem er leichtsinnig scherzend,
mit einer Flinte, die, wie er glaubte nicht
geladen sei- nach ihr zielte, und losdrückte.
Es ist schon oft auf diese Art Unglück ge
schehen, und doch gibt es noch immer un
vernünftige Menschen, die selche unklnge
Spielereien für sehr klug halten. Mu
der Gefal)r spielen, ist Frevel, und heißt
eben so viel als das Unglück herausfordern
Fürchterlicher Zufall.
Eine Coroners Untersuchung wurde vor
einigen Tagen zu GcttySburg Pa. gehal
ten, über den Körper eines Neger-Knaben,
John Williams mit Namen, 12 oder 11
Jahre alt, welcher eine Meile von der
Stadt todt gefunden wurde- Er war
Schiessen gegangen an der ChämberSburg
Turnpeik, und wurde sitzend gefunden an
der Fens. Wahrscheinlich war er im Be
griff gewesen seine Flinte zu laden, als
dieselbe losgegangen und der Ladsteck dem
Knaben nahe unterm Auge hinein und an
der andern Seite anderthalb Zoll heraus
drang. ES mußte augenblicklicher Tod er
folgt sein. Man war genöthigt, den Lad
stock an beiden Seiten abzusägen.
Pittsb. Freih. Freund.
Knappes Entkommen.
Vor einigen Wochen schlug der Blitz in
eine Niederdeutsche Kirche zu Neu York.
AIS eben die Gemeinde entlassen war- Wenn
der Schlag bloß- einige Minuten fr
her nfolgt wäre, so würde der angestellt
Prediger, Dr. De Witt, nebst andern, <'
cin Opfer dieses Ereignisses gefallen sciu,
iadein die aus beiden Seiten der Kanzel
befindlichen Lampen zu Bodeu und der
Mörtel von der Decke in dieselben geschla
gen ward. ib.
Eigene Art Lascben-Diebe zu fangen.
Ein alter Herr in London, fand sich meh
reremale beim Nachhausekommen von sei
nem regelmässigen Spaziergange, seineö
Taschentuches entledigt. Aergerl!ch hier»
über kam er auf den Gedanken, einige
grosse Fi sch.lngeln in seine Rocktaschen
nähen zu lassen. Nächsten Tages, als er
wie gewöhnlich den Strand passitte, fühl
te er ein starkes Zerren an seinem Rocke
und sah beim Herumdrehen einen Kerl
hinter sich, dessen gräßliche Gesichtsverze»
rungen und jämmerliches Geschrei den
schmerzlichen Zustand ausdrückte, in den
ihn sein kühner Taschengriff versetzt hat
re. Ah'. hab' ich dich jetzt, sagte der alte
K-scher; da er aber den Dieb hinlänglich
bestraft glaubte, so entließ er ihn seiner
qualvollen Haft. Seit der Zeit haben
ihm die Straßenjungen den Namen "Old
Hocky" gegeben.
Trauriges Ereignis).
Am letzten Freitage vor l-t Tagen wur«
! de Orwigsburg in grosse Bestürzung ver
setzt durch die traurige Nachricht, daß die
von Hrn. Selzer und Frack geeignete
vermühle, bei St. Clair- iu Schunlkill
Eaunty gelegen, mit den darin beschäftig
ten Arbeitern in die Luft geflogen sei.
Nur zu bald bestätigte sich die Gewißheit
dieser schreckliäzen Begebenheit, welche sich
um N Uhr Vormittags ereignete.
Die beiden jungen Männer, Namens
Carl Knöller und Johann AWm Heiner,
welche zur Zeit darin arbeiteten, waren ei
nige dreissig Schritt fortgeschleudert wor
den, und von der Pulvermvhle worin sich
gegen IVOO Pfund Pulver befunden haben
sollen, war kaum eine Spur übrig geblie
ben. Heiner war sehr verstümmelt und
auf der Stelle todt; Knöller, gleichfalls
überall verbrannt, lebte unter furchtbare»
Schmerzen bis Abend 6 6 Uhr, und hatte
bis zum letzten Augenblick völliges Be
wußtsein, doch wollte er über die Entste
hung des Unglücks seine Muthmassungen
nicht mittheilen.
Es sind seit etwaS länger als einem
Jahre so viele Pulvermühlen in dieser
Nachbarschaft aufgesprengt worden, die
von anerkannt vorsichtigen Leuten betrie
ben wurden, daß Manche auf den Gedan
ken gekommen sind, der Salpeter sei zu
unrein, und daher vielleicht als die alleini»
ge Ursache der Unglücksfälle zu betrach
ten. die nun wieder zwei brave junge Män
ner in der Blüche ihres LebenS dahinge
rafft. und schon früher zwei Familienvä
ter die Gesundheit gekostet haben.
Stun. des Volks.
Vergeßlichkeit.—Die Cincinnati Ga
zette sagr, daß John Page, Guvernör von
Neu Hampshire, den Charakter von Gen.
Harrison so rühmte, daß er vor fünf und
zwanzig Jahren zurück einen Sohn nach
seinen Namen nannte—jetzt verläumdet
er Harrison, für Thaten die er vor jener
Zeit gethan.
Wir wissen Leute in dieser Stadt, die
sich in ähnlicher Lage befinden.
Vor einigen Wochen schlug der Blitz in
die Wohnung eines Hrn. L. Lorasch in
Millerstaun, Lecha Caunty. Der Strahl
fuhr durch das Dach in ein oberes Zim
mer. zerschlug den Kolben einer Flinte u.
betäubte ein kleines Mädchen, fuhr von
dort in den Pumpenstock und spaltete sel
bigen bis zum Wasser; das Mädchen
blieb eisen halben Tag bewußtlos, litt a«
ber weiter keinen Schaden-
Ro. 3,