Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, September 01, 1840, Image 2

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    Wer Niderale Beobachter,
Reading, den 1. September, 1840.
Demokratische Volks Ernennung
für President,
Men TMllm. K?. Karrlkon,
von Gltlo.
Für Vice President,
Der achlb. I o k u Tyler.
von
«Wir wollten nicht unter einem Zaghaften
oder Verräther dienen —sondern unter einem
(Harrison) der sichselbst bewies als klug, vor
sichtig und brav.
Xichard .11. Johnson,
gegenwärtig Vice President der Ver. Staaten.
"Die Segnungen teilender von Weiber und
Kinder die gerettet von den Skalpicrmcsscrn
barbarischer Wilden, und von den noch mehr
barbarischen Proktor, ruben auf Harrison
und seiner braven Armee." Simon Schnei
ders Botschaft an die Gesetzgebung, an, IN.
December 1813.
Aua Col N SI DlillNWN.'Z, de», jetzi
gen "Dicc-Presidcntcn" Rede, gebal
re», in, Congrefiden Sten Nlarz 1851.
Während des Amerikanischen Krieges war
TVilliam H. Garrison vom Staat Ollis,
länger in 'ÄI tlichen Diensten wi iuiged ein
anderer Geucral, war in mehr Schlachten
wie irgend ein Anderer,und hat »ei cmals
eine Schlacht verlöre», ist uj e besiegt
worden.
Harrisott Stadl- Ulli? Tannschlps-
Versammlungen.
Die Fr.unde von Harrison und Reform, von
Berks Caunty, sind ersucht sich in ihren rcspck
riven Städten und Taunschips zu versammeln,
auf nächsten Samstag den Sten Dieses, an sol
chen Plätzen welche sie bestimmen mögen, für
den Zweck Delegaten zu ernennen um der Con
vention der Freunde von Harrison und Tyler
beizuwohnen, die am Freitage den 18ten Die
ses zu Lankaster gehalten werden soll. Die
Sekretäre der verschiedenen Versammlungen
werden gefälligst eine Abschrift von der Liste
von ihren ernannten Delegaten einssnden a»
John S. Richards, Ssq. Reading.
Daniel Bieber, Henry RhoadS,
John Schwarz, John S. Richards,
Charles Trorell, Thomas Murphy,
Abraham Mengel, losbua Van Reec,
Stehende Committee.
Ein Anerbieten.
Um unsern Freunden Gelegenheit zu geben,
unser Blatr weiter zu verbreiten, machen wir
hiermit bekannt, daß wir bis Presidentenwahl
Gubscribenten für den Beobachter annebmen
für den geringen Preis von
25 Cent, einzeln,
oder I Thaler für IN Copies,wcnn sie in einen
Pack bestellt werden. Vorauebczablung ist
aber dabei al» uncrlä liche Bedingung ft'stge
setzt.
s^7°Da wir ftbr cilia beschäftiget sind
etil wichtiges Pa-npdlet zu drnck- ii, so
wird nächste Woche keine Zcunng in
dieser Drnckerei erscheine» ; dagege»:
werden die Leser des 'Beobachters' lii
der nächsten Woche eiu Exelnplar k>es
ersahen Pamphlets, statt dem B 'o
dachter erhalten. Wir hoffen unsere
Freunde werden ans tie An znsrie)en
sei», und uns entschuldigen, weil n u
Nicht wohl anders toilnen.
Tic Nunliner
dieser Jiumincr 52, schließt der erste
Jahrgang des /'Liberalen Beobachters." Dies
ist nuil zwar kein ungewöhnlichcsEreigniß,daß
cin öffentliches Blatt das erste Jahr ftincr Eri
stenz schließt, doch ist es sür uns wegen gewis
sen Umständen, so wichtig, daß wir nicht um
hin können, heute ein Wörtchcn fnr uns selbst
an das Publikum, und besonders an unsere ge
ehrten Gönner zu richten.
Wir unternahmen die Gründung diesesßlat
tes auf den Wunsch mchrerer guten Freunde,
durch deren Versprechungen, uns in unsern Un
ternehme» zu unterstützen, ermuthigt. Allein,
wir fanden bald, daß viele dieser Vesprechun
gcn, wegen uns unbekannten Ursachen, fehlten,!
und unS fast gänzlich selbst überlassen, war der
Anfang mit Schwirigkeiten verbunden deren
wir nicht gerne weiter Erwähnung machen „lö
gen ; wir können aber aufrichtig versichern, daß
wir im Anfange fast zweifelten, daß wir nur
biS auf diesen Zeitpunkt damit kommen wür
den. Obwohl wir gleich Anfangs aus allen
Kräften dahin strebten unfern Mitbürgern so
viel wie möglich nützlich zu sein, so blieben doch
fast bis zur Hälfte deS Jahres unsere Bemüh
ungen unbeachtet. Seit dem hat sich aber un
ser Stand bedeutent verbessert da sich die Zahl
unserer Abonenren fast verdoppelte und noch
stark am Steigen ist, was wir als ein gutes
Zeichen für unser ferneres Fortkomcn ansehen.
Den wirklich guten Kunden, die durch nch
«ige Erfüllung ihrer Verbindlichkeiten gegen uns
rinftr Schiffchen durch die Welken getragen
h.iben, danken wir hiermit herzlich für ihre
Gelvogenheit und hoffen, daß sie uns dieselbe
auch in Zukunft schenken werden. Solche wel
che den Beobachte von Anfang an erhalten,und
die Subscription noch rückständig sind, werden
Hoffentlich bald Gelegenheit finden uns davGc
wunschte zu übermachcn, da die harten Zeiten
bei uns ziemlch hart sind. Wir werden Solche
als unsere besten Freunde ansehen, die zu erst
bei uns anrufen.
Gleichzeitig erlauben wir uns unsere Freun
de für die Mittheilung ihrer Bckanntmachun
zu ersuchen. Da sich unsere Snbscribenteri Li
ste bedeutend vermehrt hat, so werden sie es e
ben so vortheilhaft finden in diesem sowohl wie
in andern Blättern einzurücken, da dasselbe im
Umlaufe keinen andern in dieser Stadt nach
steht, den Adler allein ausgenommen. Solche
die uns mit ihren Austragen beehren, werden
unsere Preise billig und unsere Arbeiten richtig
finden.
den Deftrtören die von der Van Bu
ren Partei durchgegangen, können wir heute
auch noch fünfzehn Handwerker von der City
Newark zählen, und ein und vierzig Bürger
in Arkadia, beide im Staat NcuHork. Kleinere
Trupps und einzelne wollen wir gar nicht mit
zählen.
Noch mehr Dcsrrtöre.—Das letzte Au
burn s'Ncu Pork) Journal entl>älr die Namen
von ein hundert Van Bui'cn Männer»,
erklärend daß sie bei der nächsten Wahl für
Harrison stimmen werden.
Und noch mchn—Ein hundert und fünf
und vierzig Bürger von Franklin Caunty.Ohio
die sich der "Jackson Reform Club" nennen,
machen in de» Zeitungen eine Addresse bekannt,
worin sie den Maasregeln der gegenwärtigen
Administration enlsagen, und erklären, daß sie
General Harrison unterstützen werden.
C e n s u 6.—Die Volkszählung in unserer
Stadt Reading ist vollendet, und das Resultat
ist wie folgt:
Männliche Einwohner, ."9VA
Weibliche, ' 4721
87! 4
In 1830 war die Bevölkerung, 5756
Zuwachs in 1t) lahren, 2958
Die farbige Bevölkerung :—Männliche 195
Weibliche litt.
Nach den amtlichen Berichte ist die Bevölke
rung der Stadt Laacastcr 841 L—wonach un
sere Sradt die City um 2!)5 an Bevölkerung
überbietet.
Wal>l iu Nkode Island.
Berichte von der am letzten Dienstage gehal
tenen Wahl in jenem Staate,zeigen das; er fest
steht für di« gute Sache; das Resultat ist: —
Für die Gesetzgebung 17 Whig»? und 3 Loko
sekos, Whig-Gewinn 1. Tiefe Wablist von
besonderer Wichiigkeit, weil die Gesetzgebung
einen Ver. St. Senator zu wählen hat, an die
stelle des Achlb. Knight, dessen Dienstzeit
! am nächsten 4tcn März zu Ende geht.
Obige ist nur ein theilweiser Be
richt; es heißt daß'das Haus der Rcprcftntan
ten mehr wie zwei Dritlhcilc Whig sein wird.
Alle erwählt.' Senatoren sind Whigs.
ss!?"Kancastcr Convention.—Mir erse:
den aus unsern We.hscl-Blättcrn, daß unsere
Freunde in allcnTheilcn deS Staatslorkehrun
gc» treffen um Delegaten nach ticsir "Volks-
Lersammlung" zu schicken, und man kann mit
Rechterwarten daß die Convention wenigstens
! dreimal so groß wie die ter Aennerhaller wer»
j Dies ist wie es sein sollte. Laßt das
>Volk in Masse zusammen strömen, ans daß die
sehen mögen daß ihr Ende nahe ist.
Der Deutsche Manuerclor.
! Tieft berühmten Sänger vom allen Vaterland
gaben vorigen Samstag ein grosses Coneert im
hicsigci» Sladchauft. Es istsast unnöthig et
was zum Ruhme dieser geschickten Sänger zu
j sagen; sie sind überall beliebt und berühmt wo
! sie immer kommen mögen—das mit Zuhörern
! überfüllte Gebäude und der donnernde ApplauS
der auf alle ihre Vorträge folgte, sind die be-
sten Zeugen des Ruhmes der ihnen hier zuTheil
wurde. Sie Auswahl der Stücke war vor
! trefflich und das Ganze wohl geeignet für eine
- angenehme Abendunterhaltung
! Das Einzige waS wir zu bedauren hatten!
bei der Gelegenheit, war daß man für einen
! grössern Raum für die Vorstellung hätte sorgen
sollen. Der jetzt bcn»l-te war unzulänglich
um die Zuhörer zu fassen, und wir sind über
zeugt, daß dieses Uebel sehr nachtheilig auf die
Kasse der Gesellschaft wirkte. Ausserdem war's
im Saale zum Ersticken voll und die Hitze bei
nahe unerträglich, was unangenehm für die
Zuhörer und noch unangenehmer für die Sän
ger war. Weit zweckmässiger für das Eon,
cert wäre der Gerichtssaal unseres neuen Court-
Hauses gewesen. Ebenso hätte wohl eine der
kleinern Kirchen, ohne Nachtheil, dazu dienen
können, denn wenn dieselben mitunter zu poli
tischen Conventionen dienen, so konnte ein
Concert auch nicht nachtheilig oder schädlich für
dieselben sein.
(Uebersetzt aus dem Baltimore Patriot.)
Ein Epitaph (Grabschrift) ans Mar
tin Vau Buren, welcher
kein D e m c> k r a t t st.
Geboren den 5. Dec. 1782, zu Kinderbook,N.J.
Als Advokat zu qelassc» Nov. 1803.
Zum Staats Senat erwählt 1812.
Widersetzte sich dem Kriege und Madison, der
der Vertheidiger deS Krieges war.
In 1813 brachte er einen Bericht dagegen
um Neu Pork in zu setzen
und ebenfalls dagegen, daß ein Theil des Gel
des an die Matrosen und Marine-Soldaten
bezahlt werden sollte, was aus Prisen gelös't
war, die durch unsere Schiffen gemacht waren.
In Februar 1815 wiedcrsetzte er sich den Be
schlüssen welche die Meinung der Gesetzge
bung von 'Neu Pork ausdrückten, in
Betreff des Sieges bei Neu Or
leans, durch den braven
alten Soldaten
General Andreao Zachso»,
Zu dessen Einfluß, und nicht zu seinen eigenen
Verdiensten, er einzig alle Ehren verschul
det die er zuletzt empfangen.
Er wurde in den V. St. Senat erwäblt in
1821 ; in welchem Jahre er in der N P. Con
vention stimmte, um den armen alten
Revolution s-Sol da tcn
zu hindern am Stimmkasten zu erscheinen.
Er war im Minuettanzen engagirt in Alban»),
zu der nämlichen Zeit wann
General »Garrison,
über die Füsse im Blut gehend, die Feinde
seines Landes schlug.
Zum Sekretär der Vcr. Staaten ernannt in
1829, Instruktionen gebend an unscrnMi
nister am Hose St. James, nach
theilig für die Eh e ftincs Landes.
Minister nach England in 1831, wo er Freu
de an den adelichen Treiben faud, u.wur
de ein höch aristokratischer
Aristokrat:
welchem Geschmack er vorzüglich lind glänzend
entfaltete in dem Palastc, mit seiner eng
lischen Kutsche und Bediente sein
kostbares Hausgeräth, "Tabou
retts, Rosettcn, crimson Tasselta,
vergoldete Lampen,
Goldne Messer und Gabeln -c.
Welche gekauft wurden mit des
vollem Geld.
Dies macht den Van Buren Palast gleich zu
jenem von lameS, den Tuillerien,
Fontainblcau, Nemlle u. St. Cloud.
Viee President in I SL2 ; und durch die persön
liche Popularität und Einfluß von Gen.
lactson, ohne irgend eigene Verdien
ste wurde er
President der Vcr. Staaten in 183ö.
In 1811, nachdem er Besitz erreicht hatte
vom Geldbeutel der
Nation
versuchte cr die Errichtung einer
stehenden Armee bestehend auS
Zrvcimal Hunderttausend sNann.
Die starken Operationen dieser beiden Maas
regeln würden ihn in Stand gesetzt haben
die Freiheit unseres Landes zu
z e » st ö r e n.
Sein einiger Anspruch auf Unsterblichkeit ist,
daß sein Name nie mit einer grossen Maaß
regel zum Besten seines Landes ver
bunden war, obwohl er treisstg
Jahr in Aemtern war.
In jeder Stellung und unter allen Umständen
suchte cr iuinimer nach dem Besten für
sich sei t> st.
Er hatte das Glück alle seine l,ö hstrn Wünsche
zu erreichen, und hielt sür Andere genug
< die Ehre unter einen solchen Ober» zu dienen"
Seine politische Entlassung fand Statt .tm
3ten März 1641, um Mitternacht.
Seine Ueberreste
ruhen zu Kinderhook, wenn nicht
"die Welt vergessend,"
sicherlich
Von der Welt vergessen.
Treffende
Hr. Ogle machte in seiner Rede im Congreß
wo er von der Verschwendung Martin Van
Burens spricht, folgende Schilderungen von
dein Charakter unserer Presidenten:
Was hat Marlin Van Buren je gethan ?
Wer kann es mir sagen? Ich kann es Ihnen
sagen, Mein Herr; cr hat nicht allein fünf und
zwanzig tausend Thaler in Gold oder Silber
! für seine jährlichen Dienste genommen, sondern
zwang auch noch das Volk das tLinfassen
Spüllumpen zu bezahlen. Wie Herr,
>er weiß nicht mehr von den ehrenvollen hohen
Gefühle» ei»cs Patrioten, wie von de» Wider
wärtigkeiten eines Soldaten. Ich denke ich
! kann Ihnen fagen was cr ungefähr davon wif
j sen mag ; und es ist ausgesprochen in dem A<
! bendgebet eines Jrrländers, der als Schifft'sol
dat gepreßt war: Gott sei Dank daß ich
Niemand umgcbracht habe u. mich Nie
mand mordete! Gott segne die U)el!
und Hurral? für die Navy! Ich kann
nicht einsehen, warum eine Nation wie diese
>o viel aus einer so kleinen mä>«lichen Figur
machen sollte. Er that nie etwas zum W«hl
des LandeS; er focht nie um ihren Ruhm zu
erhalten ; cr hat nichts gethan als Pläne ma
chen um sich selbst zu erhöhen; und doch sind
wir hier alle in Unruhe versetzt wegen diesen
kleinen Mann, als ob er der Held von einem
Staatsmann sei—als wenn, in den Tagen der
Gesahr unseres Landes, er der Erste gewesen
der sich gegen unsere Feinde stellte, und seine»
Körper desscn Kugeln bloß stellte, und wenn
die Gefahr vorüber war wieder zurückkehrte wie
ein anderer Cincinnatus zu seinem Pfluge, und
dann doch mehr glänzte in allen Tugenden des
friedlichen Privatlebens wie zuvor im Felde. —
An Harrisons Seite gestellt, was ist el ? und
was hat er gethan? Laßt ihm Harrison'sßries
an Bolivar lesen, wie der hellsehende Patriot
zu dem grossn Liberator den Pfad der Tugend
und des Glückes bezeichnete und deS unsterbli
chen Ruhmes, wie cr ihm empfahl Washington
zum Muster zu nehmen und gleich ihm derVa
tcr seines Landes zu werden. Dies würde ihm
der Nachwelt mit glänzender Stirn gezeigt ha
ben. Meine Seele ist froh, daß wir endlich
wieder einen President bekommen werden gleich
dem Vater der Revolution. Warum erhob das
Volk den General Washington zum Presiden
ten ? Weil cr der Vater ftiueS Landes war,
und einzig sür dasselbe lcbte und wirkte. War
um wählten sie dann den ältern Adams? Weil
er dcr beredte Verlheidigcr dcr Unabhängigkeit
gewesen; weil seine lebendigen Worte das Feu
er und Blut in den Herzen seiner Landslcute
aufregte und sie bewog zu fechten und zu ster
ben, für die Sache der Freiheit. Warum mach
tcn sie Jeffcrson zu ihrem Ober-Magistrat?
Weil er dcr geschickte Versasier dcr Unabhän
gigkeits Erklärung war. Warum Madison?
Weil er dcr fähige, ticfdenkende Ausleger unse
rer Constitution war. Warum Monroe? Weil
cr dcr Letzte von jcnen Edlcn war, dercn Blut
im Rcvolutions-Kriege floß. Mit ihm
der Revolutionärs Stamm. Warum ernann
ten sie den John O. Adams ? Wegen seine
langen diplomatischen Erfahrungen und seiner
bekannten politischen Weisheit. Warum Jack
son? Laß Neu Orleans antworten. Und war
um Martin Van Buren? Echo antwortet,
wie ? Es ist wahr, cr zog General Jackson's
Rock an, wars sich sich in dessen schwere militä
rische Stieseln und versuchte in seinen Fußtap
ftn zu straucheln, und das ist ungefähr Alles.
Widerlegung einer Lüge.
Ein respektabler Bürger dieser Caunty,dessen
Namen wir allenfalls nenmn könnten, machte
uns vorige Woche folgende Mitteilung-
Herr Drucker.
Im ißcadingcr Adlcr' vom 18.
August fand ich einen Brief von Cincinnati,
worin der Schreiber sagt: "daß er dcn Gen.
Harrison kenne, daß er ein so schwacher Greis
sei der nur von zwei Männer» gestützt auf der
Strasse gehen komie u. f. w." Ich nehme kei
nen Anstand hiermit öffentlich zu sagen, dasi
dica die größte ist die ich noch je
mals vcröffcntich gesehen. Ich kenne General
Harrison persönlich und könnte noch genau den
Tag angeben, wann ich ihn im letzten Frühjahr
auf der Strasse in Cincinnati sah. Es war
am Montag Morgen, und zwar zu einer so
frühen Stunde, wo. die,mehrsten seiner Ver
läumdcr noch in den Fcdcrn waren. Weil
schon damals so viele Vcrläumdungen wcgen
ihn verbreitet waren, so fand ich mich veran
laßt, ihn näher zu betrachten, um meinen Mit
bürgern die Wahrheit sagen zu können. Ich
kann alle seinen Freunden und Feinden pcrsi
! chcrri, daß General Harrison cin Mann ist des
! scn Haar zwar schon vom Altcr gcblcicht, dcr
aber noch mit männlicher Kraft cinherschreitct,
noch Muth genug haben würde hcntc oder
l morgen eine Armee gegen den Fcind zu führen.
! 'Lo viel zur Widerlegung einer Lokofoko Lüge
von einem
l>?"Der oben erwähnte Brics, auf welchem
sich unftr Frcnnd bezieht, ist vermulhlich cin
Machwerk res Herausgebers vom Philadelphia
Demokrat, eines bcrüchtigten Lügenblattes.—
Dieser Hcrr hat schon z w eimal von Van
Buren 2 S Cent Belohnung erhalten ; für sol
che Begünstigung thut er schon Etwas. Dcr
<Adlcr' lst weiicr nicht zu beschuldigen, als daß
er wahrscheinlich die Story glaubte und dicsel«
be verbreitete.
IVablen—finden Statt.—Vermont hat
seine Wahl am Isten, Maine am I4nn Sep
tember, und Georgia am Sten Ocrober, tur
Congreßmitglicdcr und Ltaat Gesetzgebung.!
Maryland am 7ten und Süd Carolina am 12
tcn Octobcr, für Gliedcr dcr Gcsctzgcbung.
Pennsylvanicn und Ohio am I3rcn October,
für Congrcßmänncr und Staats Beamten.
Die übrigen Staaten haltc» ihre Wahlen für
Staats Beamte während der ersten Woche im
November, zu derselben Zeit wenn die Presi
deiwWahlen Statt finden. Neu Pork am 2,
3u»d4len; Neu - Jersey ain ii und 4ten;
Mississippi, Michigan und Arkansas am 2ten;
Massachusetts am Bten und Delaware am 10.
Die Presidentswahl findet Statt in Rhode
Island am 18ten und in Nord Carolina und
Tenncssee am löten November.
tLine Pille —Howard, der Lokofoko Can
didat für GuvernZr in Indiana, sagte einige
Tage vor der Wahl in Terre Haute, seine Ge
sunddeit sei schlecht; aber, sagte er, daS Volk
von Indiana hat eine Pille für mich die ich am
ersten Montage im August bekommen werde;
sie wird gewiß alle meine Uebel heilen. Das
Volk gab ihm eine Blockhütten Pille, und sic
tödtete den Patienten.
Der Achlb. Graves, von Kentucky, soll seinen
Sitz im Congreß resignirt haben.
DaS Resultat der westlichen Wahlen stellt
hunderte von Lokosoko Lkgen an den Pranger.
In Indiana, wo er lange Guvernör war, hat
ten sie ihm vielfach beschuldigt durch das weisse
Sklaverei Geschwätz, Beseliränkung des Stiin«
rechts :c. Das Volk von Indiana hat bei der
letzten Wahl bewiesen, daß eS noch Achtung für '
seine frühere Obermagistrat?>Person hat, und
aller Schmähungen der Lokofokos ungeachtet
im wickt'gen Kämpft ihn nicht verlassen u»d !
seine Erwählerstimmcn mit einer grossen Meh-
heit für ihn geben wird.
Die Kornkräcker Sven Kentucky, den die Lo
kofokos weis machen wollten, General Harri
son sei ein Feigling oder Verzagter, haben nun
eben so bewiese», das- sie ihren alten Comman,
dör besser kennen wie Van Buren's gelbschna«
blichte Trabanten ihn zu schildern suchen. Sei
ne Mehrheit in jenen, Staate wird mehr denn
doppelt so groß wie in 18LL sein.
Der Neu Volk Courier sagt, wir behaupten
daß Harrisons Mehrheit im Staat Neu Port
zwanzig Tauscnd überstcigcn wird; und wir
behaupten eben so daß seine Mehrhein von Er
wählerstimmen grösser ftin wird wie Van Bü
rens ganze Stimmcnzahl.
Sonderbar.—Einige der Lokofoko Drucker
behaupten. Gen. Harrison stehe unter einer
Vormundschasts Committee, andere er sei kin
disch und noch andere er sitze im Käsig; aber
die allerncueste Beschuldigung gegen ihn ist,
daß er herumgehe und öffentliche Reden halte.
Wer von Allen mag n»n Recht haben?
Kentucky Geschqcbttiig— Der Senat be. >
steht aus 58 Gliedern; davon sind LSWhigS
und 14 jokosoko'S, unbesetzte Stellen l. Das
Haue der Rcprcseiitante» hat INN Glieder;
j tavo» sind 76 Whigs nild 24 Lokofoko's. Die
Mehrheit für den Whig Candidare» für Gu.
veruör, ist, so weit wir wisse» l i,B4i. Ossi«
cielle Berichte fehlcn noch.
Israeliten. — Bci einer Vcrsaminluuq der
Israeliten in Philadelphia, wurde beschlossen,
das; Einladungen an die nntcrdri'icfte» Isra
eliten i» Damaskus gesandt werden sollten,
dag dieselbe» sich zu uns, «acb dem Laiide tcr «
Freihrir begeben sollte». Es scheint bald, dass
Abraham s Söhne die Vereinigten Staaten
als ei» zweites Canaan ansehen.
Werth amerikanischer Arbeit.
Es heisst, der Kaiser von Rußland habe ei
ne Bestcllnng Von 2 >n Lokomotiven bei Hr,i.
Norrie u» Philadelphia gemacht, wovon
jährlich 40 geliefert werden solle». —Ei» eu
ropäischcr Despor sindetWohlgcfallen a» dein
Maschinenwesen nnserer Republik und iin« >
ser dcinokratischcr <?) Präsident kann doch
nicht einmal eine Bettstelle hier bekomme»
die für seine erhöhte Person schicklich ist. - O
Zeiten, o Sitten!
Das Harte macht im Publikum jetzt
überhaupt am »leisten zu schaffen, nämlichZ:
barte Zcil.n und barter Seidcr, harte Arbeit
für hartes Geld, jeden Tag Ceucs.
Vorsicht.—Martin Van Buren hat jetzt '
eine Anzahl Arbeiter angesscll!, um ftin Her
renhaus zu Kindcrhosk aufzurepariren, und den
Garten nach dcr neuesten englischen Art abzule
gen. Vorsorge ist nützlich sür die Zukunft. .
Wir haben wohl gewußt, sagen die Lokoso«
! kos j.-tzt, daß Indiana für Harrison gehen wur
> de—dies wissen sie jetzt, wo die Wahl vorüber
! ist. —Nach der Presidentenwahl werden sie si-
>hcr auch sagen: "Wir wußte» wohl daß Har
rison erwählt werden würde.
Wenn Jemand de» Berg herunter geht so
gibt ihm Jeder einen Stoß daß er schnell her«
i unter komme; ebenso h.u Marli» Van
l einige dcrbe Stösse durch die Wahlen in den
! westlichen Staaten erhalten Wer kann sür'S
Unglück?!
Gute Btßttls;
Es wird gcsagt, daß einige Pälikies j,n
sten der Union beschäftigt sind, Subscribcutcn
zu sammeln auf cm höchst lehrreiches Wert
che», im prophetische» Sinne geschrieben, be
titelt-
Marli» Vau Buren's Sch.icksaale
und Adeutheuer, auf seiner
Washington »lach
Kinderhook.
kurz »ach de» 4ten März, i» 1341.
Das Werk wird i» groß-Folio Format er
scheinen, sauber gkdrmst auf rosenfarbenem
Papier, mit dem Bildnisse dcs Reisenden.
N. B. Das ganze enthält etwa Sö Seite»,
und tostet, schön gebunden in brand rothen»
Nmscblag 37 Cents ; und im Fall ti»erNicht
erfüllung ver Reise,— lj! uiehcs dafür zu be
zahlen.
Gut. Der Achtb. Henry Clay erkundigte
sich neulich ausciner Reift durch Tcnnessee,was
i?r. Felix Grundy treibe ? Er relscr in, östlichen
Theile von Tennessee und vertheidigt die Admi
nistration. "O, dann ist er wieder an feinem
alren Geschäft - Criniinal-Sachcn zu vertheidi
gen," erwiederte dcr Senator.