Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, May 26, 1840, Image 1

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    M r Ai n g,, Denn. Gedruckt und lwrauocicqrlwtt von A rtt oli)Ptlw e u e, in der Sud tiren Strasse, Ecke der Cberry Allen,"!) el) Ui' 6 Wirlhsl,au6-5Xf gegenlitvr.
Jahrgang S,
6 u.-Der A.lbrr.'llc IZrobncl'.lcr erscheint jeden Dienstag aus einem grossen Superial-Bogen Iwt slionen Lettern gedruckt. Der Subseriptioitt'-Preis ist Ei n Tha l e r deS ?al>rs, wrl.ber in halbjähriger Vorauöbe
zahlung er«, ten wird. Wer im Lause des Jahres nicht bezahlt, werden Hl st> angerechnet. Für kürzere Zeit als tt Monat wird kein UntersU,reiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie
eniea vor Ablauf des geschehen und gleichzeitig alle Ruckitände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werten dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt, llnterfchreibei nin hiesiger
»i-tadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, aus Kosten der Unterschreiber. «/"Briefe und Mittheilungen müssen P 0 st frei eingesandt we'rdcn.
" sAus dem Vaterlands-Wächtcr.)
Grosse National Cottvennou
Der jungen Männer in den Ver. Staaten.'
Wir haben uns vorgenommen, so treu
wie möglich zu berichten, wie eö bei der
mächtigen Volksversammlung in Balti
more am 'tten Mai hergegangen ift,obschon
es unmöglich ist Alles anzuführen, was
bei dieser merkwürdige» Gelegenheit vor
fiel. Wollten wir auch die ungeheure Me
nschenmenge angeben, welche zugegen war,
und mit Genauigkeit die Panire und Feld
zeichen, die Ordnung des unermeßlichen
Zugs und alle Einzelnheiten der Einrich
tung und der Ereignisse melden—so wür
de es doch immer nur ein unvollkommener
Äbriß des Ganzen sein. Denn wie wäre
möglich, die Wirklichkeit des herrlichen
Schauspiels auf'S Papier überzutragen -
der Beschreibung den lebendigen Geist ein
zuhauchen, der die unabsehbare Volksmas
se wie Einen Mann beseelte —das tiefeGe
fühl auszudrücken, womit die unterschied
lichen Delegationen einander begrüßten
und der Freund dem Freunde die
schüttelte —den feierlichen Eindruck zu be-!
schreiben, welchen die Grösse und Erhaben '
heit des Schauspiels einer versammelten
Nation jedem Gemüth einprägte. Jeder-!
mann fühlte, daß sich das Volk selbst in
seiner rechtmässigen Souveränität versam- >
melt hatte, um Vie Constitution und die Ge- j
setze zu vertheidigen, und den Uebermuch j
zu zähmen, der sich seiner Gewalthaber in i
den höchsten Stellen bemeistert hat und sie
die Treue und den Gehorsam vergessen ließ,
die sie der geheiligten Urkunde Amerikani
scher Freiheit schuldig sind.
Es waren Abgeordnete von jedem Staat
in der Union zugegen. Vom Donnerstag
Abend bis Montag Mittag strömten die
Delegaten aus allen Richtungen in unzäh
lig Menge in die Stadt und verfügten
sich nach den, zur Aufnahme bestimmten 5
Platze, wo ihre Namen eingeschrieben und!
ihnen Wohnung angewiesen wurde in den
gastfreien Häusern der Whigs durch die
ganze Stadl. Neu-England kam in vol
ler Macht —von den Ufern des Kennebeck,
k)on den grünenden Bergen Vermonts,von
Thale des Connecticut, wo der Sie
geSruf jetzt noch wiederhallt vom mann
haften Rhode-Eyland—von Massachu
setts, jener Wiege Ver Freiheit —kamen die
Abkömmlinge der Pilgrim-Väter mit dem
unbezwinglichen Geiste und der festen Ent
schlossenheit, wodurch sich ihre Vorfahren
ausgezeichnet haben.
Der gr. sse Neu-Vork sandte sei
ne Söhne hervor, von den Ufern des Läk
Erie bis an die Gewässer des Hudfonflus
ses, unv der Schall semer Stimme war dem
Donner gleich, so wie der Ruf seiner ge
sammten Delegaten auf die versammelte
Menge fiel. AuS den Ebenen Monmouths
und den Schlachtfeldern von Trenton und
Princeton kam eine ernste Masse, die das
verschleierte Bild vonNeu-Jersey trug und
mit stummer Beredsamkeit ihre Freunde
und Brüder aufrief, die dem Staat (in
Verwerfung seiner Congreßmänner) an
gethane Schmach zu rächen. Die De
mokratie von Pennsylvauien hatte sich aus
allen Thälern und Höhendes Schlußstein
Staats gesammelt—von Philadelphia und
Pittsburg, von Lancaster, Harrisburg, u.
Carleil, von Uniontaun, Aork und Cham
bersburg, und von vielen andern Städten
desZnneru waren zahlreiche Delegaten zu
gegen, die unter dem Banner des Helden
von Tippecanoe marschirten, dessen Name
in allen Enden des Staats erschallt und
ein Feuer der Begeisterung angezündet
hat, daö nichts mehr löschen kann.
Ohio erreichte zuerst die Stadt durch
seine Delegation von Zanesville —ein Be
weis von dem Eifer, womit eö zur rechten
Zeit an die Stimmkasten eilen wird, um
die Ansprüche seines angenommenen Soh
nes. des Bauern von Nord Bend, zu un
terstützen. Indiana, eingedenk seiner frü
hern Geschichte und der Dienste Desjeni
gen, der eS in seiner Kindheit beschützte,
stand da stark in der männlichen Jugend
seiner zahlreichen Delegation. Michigan
Und BcrkS/ und SclunMi'! CattMics
blieb nicht im Hintergründe, sondern zeig
te im Verein mit Illinois und Missouri
Herzen von Eisen und warmem Gefühl,
um Theil zu nehmen an der Gemeinschaft
der versammelten Nation. Der Geist von
Kentucky, groß und edelmüthig. wie er
sich in Harrisburg gezeigt hatte, vermisch
te sich mit den gefammten Elementen, die
aus allen Gegenden der Republik herbei
geströmt waren. Von Tennessee —Arkan-
sas L 0 ui sia na—M i ssi ssippi Ala bamk
—Georgien und Süd Carolina kamen
Delegaten, nicht so groß zwar in Zahl,
als von den näher gelegenen Staaten, aber
Alle beseelt von dem nämlichen Geiste,wel
cher die Whigs aus allen Gegenden der
Union zu Einer Brüder, Bande vereinigt.
Nord Carolina, eifrig darauf bedacht, sei
nen Anspruchauf ven Namen eines Whig
Staats geltend zu machen,ergoß eine mäch
tige Delegation seiner auserwählten Ju
gend; wahrend Virginien von dem wei
ten Umfange seines Gebiets fünfzehn hun
dert seiner edlen Söhne, mit dein neulich
errungenen Siege der verflossenen Staats
wähl auf den Lippen, in das Gewühl der
begeisterten Menge hereinsandte. Dela
wäre und Maryland standen noch einmal
vereint Seite bei Ceite in einer gemein
schaftlichen Lache, und der benachbarte
Distrikt von Columbia hatte ebenfalls ei
ne grosse Anzahl seiner Bürger geschickt.
Wie stark muß das Gefühl der Begei
sterung sein, das aus so entferntenGegen
den eine so ungeheure Menge vonMenschen
zusammenbringen konnte—aus Nord und
Süd, Ost und West —so verschieden in
Gemüthsarten,Gewohnheiten und Lebens
Weise —die sich mit Aufopferung persön
licher Bequemlichkeit von der Heimath los
rijien, einige vom Pflug, andere aus der
Werkstätte, dem L tohr, der Amtsstube—
Alle angetrieben von der Heiligkeit der
Lache, die sie zu vertheidigen entschlossen
waren-—wie sie sich als Brüder bewill
kommten unv sich die gegenseitige Zusiche--
rung gaben, vereint und mit allen Kräf
ten -u wirken für den grossen Zweck, den sie
alle im Auge haben —die Befreiung deS
Vaterlandes von seinen jetzigen Unterdrük
kern ! Kein Distrikt dieser grossen Repub
lik war ohne sei ne Delegaten. Represen -
tanten waren zugegen von Jenseits deS
Mississippi—von den Ufern der grossen
Landseen —vom Gestade deS merikanischen
Meerbusens. Die Söhne der Puritaner
begegneten den Abkömmlingen der Caval
liere—der westliche Bäckwudsmann stand
an der Seite des südlichen Pflanzers —
Der Bewohner des Seeufers begiüßte den
herzhaften Gebirgsmann. Es war eine
allgemeine Vermischung von Herzen und
Stimmen ; alle ortlichen Vorm theile ver
schwanden vor dem Einen grossen Zweck
der Versammlung, und hoch über alle
Dinge erhob sich das allgemeine Gefühl
des Widerstandes gegen die jetzt herrschen
de Parthei. Diese Stimme ist erklun
gen und wird in jedem Winkel deS Landes
gehört werden—sie wird durch Berg und
Thal erschallen, daö Rauschen der mächti
gen Mississippi übertönen, mit jedem Luft
zuge sich vermischen, der über die Ebenen
des Südens dahinfährt; Neu-England
wird das Echo zurückgeben, welches von
Neu-Vork hcrüberfchallen wird,und Penn
sylvanien wird den Ton auffangen, bis ein
allgemeiner Siegesruf durch die ganze U
nion dem Volke den Anbruch besserer Ta
ge verkünden wird.
Der Zusammendrang einer solchen un
geheuren Menschenmenge in den Strassen
Baltimores verursachte eine ausserordent-!
liche Aufregung, und diesmal ließ die
Wirklichkeit die Erwartung hinter sich:
man hatte sich auf eine grosse MasseMen
schen gefaßt gemacht, aber alle Bemühun
gen sie zu zählen waren fruchtlos. Die
zur Aufnahme der Delegaten bestimmte
Committee saß Tag nnd Nacht, und konn
te doch nicht fertig werden.
Das Schauspiel, welches sich am Mon
tags Morgen darstellte, war im höchsten
> Grade lebendig und erheiternd. Der vor
l hergehende Tag war umwölkt, und in der
"IVilliH zu lc>bei' lind ol'iie Furcht zu tadeln."
Dienstag den 26 Mai 18W,
Nacht fiel ein schwerer Regen ; aber Ver!
Morgen deS vierten Mai war heiter und
helle, nnd die Sonne ging auf an einem
wolkenlosen Himmel. Von allen Gegen-!
den her bewegten sich die verschiedenen De-
legationen mir Fahnen und Musik, um
ihre Stellung einzunehmen iu der West
Baltimore Strasse. Jede
wurde mit lautem Jubelgeschrei empfan
gen; alle Fenster waren mit Lädies und
Kindern angefüllt, welche mit wehenden'
Tüchern die Menge begrüßten. Das Mar
schieren der unzähligen Abtheilungeu, die
fliegenden Fahnen, der Schall der Musik,
der laute Ruf der auf und ab gallopiren
den Marschälle, gab dem Ganzen etwas!
unbeschreiblich großartiges Ansehen.
DieProzission wurde von der Baltimo-!
re CityDelegation eröffnet—dann folgten
die zahlreich eingeladenen Gäste, unter de-
nen Webster und Clay sich befanden—und
nun kam zuerst N e u - H a m p s ch i r e
mit dem Staatspanier und dein Wahl--
wächst die Tugend"!
—Die Delegation von M a ssa ch use tt s,
etwa tausend an der Zahl, mit
Fahnen, auf deren einer das Motto stand!
"Gott sei mit uns, wie mit unsern Vä- j
tnrn.'' —Der tapfere kleine Staat R ho-!
d e-E yland ; seine Söhne marschirten
mit festen Siegeöschritt unter den Falten
des Staatspaniers, worauf ein Anker ab-
gebildet war, mit dem Spruch "Festgean- >
kert an seinen alten Grundsätzen." Con-!
necticut zeigte eine herrliche Zahl
seiner Söhne, die mit Recht stolz sind auf
den Standplatz, den ihr Staat so eben un
ter de» Whig Staaten eingenommen hat.
—N eu-A 0 r k, der grosse Reichsstaat
hatte eine unabsehbare Reihe von Delega
ten, deren männliche Formen einen höchst
interessanten Anblick genährten. Zu
nächst folgte N e u-ler s e y, des
sen StaatS-Flagge die bedeutungsvolles
Aufschrift hatte "Der nächste Abdruck des
Grossen Siegels wird sich Achtung ver
schaffen."—Auf einer andern Fahne stand
"Die Jerseymänner wählen ihre eigenen
Repräsentanten."—Und nun kam P e n n
s ylvani e n, dessen Delegaten so zahl
reich waren, daß aus denselben allein eine
Prozession hätte gebildet werden können.
Voran wehete eine weisse Flagge, mit der
Aufschrift "Der Schlußstein Staat—e r
k 0 m m t." Dann kamen die Delegaten
aus der Stadt und demCaunty Philadel
phia mit einerFahne, woranf das Staats
wappen stand. Viele andere Flaggen
folgten,unter denen die oerschiedenenCaun
tieS marschirten. Dauphin Caunty hat
te zwei prächtige Fahnen : auf der einen
war die Aufschrift ''De Ersten Jack
son—die Ersten für Harrison. Allezeit
ehrlich." Auf der andern war eine Block
hütte umgeben von dreizehn Sternen,da
bei ein Bärrel sauern Seider auf der
Rückseite das Prnnsylvanische Wappen
und die Aufschrift "Zur Erhaltung sei
ner Freiheiten muß daS Volk sein eige
nes Fechten und sein eigenes Stimmen
verrichten."— Delaware hatte eine
volle Repräsentation von allen CauntieS,
und sein Motto "Der Erste bei der An
nahme — der Letzte bei Verlassung der
Constitution." Maryland zeigte
sich in voller Glorie, und von einem seiner
westlichenCauntieS kam eine "Blockhütte"
auf sechs Rädern von acht prächtigen
Schimmeln gezogen; an der Aussenseite
der Hütte hingen die Felle von unterschied»
lichen Thieren, Sicheln und Sensen, Koch
kessel und Bauerngeräth umher, in der
zerbrochenen Scheibe eines Fensters stal
ein alter Hut, und auf dem Dach klam
merte sich ein Opossum an den Zweig ei
nes Gummibaums. Hinter der Hütte
lag ein Bärrel sauren Seidcr, worauf ein
Mann saß.—Der Distrikt Columbia
war zahlreich repräsentirt, und marschirte
unter drei Fahnen mit angemessenen In
schuften. Virginien, eben siegreich
hervorgegangen aus einem hitzigen Wahl«
kämpft', hat dem Geburtslande des tap- j
fern Harrison volle Gerechtigkeit wieder-!
fahren lassen ; seine Delegation war un- >
gemein zahlreich, und auf einem seiner'
Panire war eine grosse Waage abgebildet,
mit der Umschrift "Du bist in der Waag
schale gewogen und zu leicht befunden
worden." —9! 0 rdCar 0l > na, Südi
Carolina unv Georgien folg-!
ten auf einander; dann kamen Ve r-
m 0 n t und Tennesse e. —Von Ken >
t u ck y war eine grössere Delegation, als
man erwartet hatte, und ohne Zweifel
fühlten dicMitglieder derselben vieleöVer-!
gnügen in der Gegenwart ihres
Henry Clay. Ohio trug ein prächti-!
ges Staatspanier, worauf Harrison am
Pfluge abgebildet war, mit der Umschrift
"Der Staat bietet seinen Cincinatus an,!
um die Republik zu retten." L 0 ui si-!
ana erschien unter der Fahne mit seinem
Staatswappen und der Umschrift ''Ohne
Furcht, ohne Tadel." Indian a hat
te eine sehr schöne Delegation, und seine
Fahne führte den Wahlspruch" Es wird
im Mannesalter den Vertheidiger seiner
Kindheit unterstützen." Missi s si p
p i, I ll i n 0 i s und A l a b a m a folg
ten auf einander. M aine hatte eine
volle Delegation ; Misssu r i, M i ch i
g a n und A r kansaS waren nur von
Wenigen aber diese Wenigen
erfreuten sich eines warmen Willkommens.
Den Beschluß machten die Tippekanoe
Clubs von Baltimore, Zwölf an der Z chl;
nnter denselben wärein sehr grosser Deut
scher Tippekanoe Club, der eine prächtige
Fahne trug,welche den gewappneten Scha
tten Herrmanns, den ErretterDeutschlandS
vom Römischen Joche, vorstellte, wie er
aus einer ihn zum Theil verhüllenden
Wolke, den Erretter Amerikas, General
Harrison, die rechte Hand entgegenstreckt.
Wie die Prozession in unabsehbarer
Linie durch die Stadt zog, gewährte sie
einen unvergeßlichen Anblick Solch eine
ungeheure Menschenmasse, die gleich einem
Kriegsheer mit fliegenden Fahnen und
schimmernden Feldzeichen unv Panieren
in rascher Bewegung durch die Strassen
von Baltmore zog, war noch nie zuvor
gesehen worden, während von einem Ende
der mächtigen Kolonne bis zum andern,
lauter Jubelruf erscholl, von Rang zu
Rang sich mittheilte, und die hohe Begei
sterung an den Tag legte, womit jedes
Herz erfüllt war. Der Zug dehnte sich
nicht weniger als zwei Meilen in die Län
ge, und die Prozession marschii te sechs
bis zehn Mann hoch.
Der Ort zur Versammlung der Com
vention war vortrefflich be
kannte Canton Räsgrund, eine grosse, mit
schönen Gras bewachsene Ebene- Hier
waren Gerüste aufgerichtet, wo die einge
ladenen Gaste, ausgezeichnete Fremde,
Geistliche, Congressglieder, und mehrere
Revolutionssoldaten versammelt waren,
über deren Häuptern die NationalZlagge
mit ihren Sternen und Streifen wehete.
Die Versammlung wurde mit Gebet er
öffnet, und dann wurde John V. L.
M' M a h 0 n von Maryland, zum Pre
sidenten ernannt und demselben ein Vice
präsident und ein Sekretär von jedem
Staar beigegeben. Die Beschlüsse athme
ten einen Geist der reinsten Vaterlands
liebe, gaben der Ernennung von W i ll i
a m Henry Harris 0 n von Ohio
zum Amte eineö Presidenten der Vereinig
t?n Staaten, John Tyler
von Virginien zur Vicepresidenten-Stel
le, ihren herzlichen Beifall, schilderten die
Nothwendigkeit eines Regierungs-Wech
sels, und drückten die Ueberzeugung aus,
daß nichlS als die Erwählung Har'risons
daö Unglück abwenden könne, welches uns
inS Verderben zu stürzen droht.
Es wurden begeisternde Rede» gehalten,aber
Mangel an Raum verbietet uns, dieselben der
Länge nach mitzutheilen. Der Erste welcher
austrat, war der achtb. Hcms A. "lVise von
V-rginien. Er entsthuldigte sich wegen seinem
kurzen Vortrag mit der Th.ns.ulie, daß er in ei
ner am verhergehende» Samstage gehaltenen
Rede.in 25 hundert seiner Mitbürger von
Delaware, die Kraft seiner Lunge gespendet ha
be, und daher jetzt nicht im Stande sei, sünf
und zwanzig Tausend mir gehörigem Nachdruck
anzureden.
Nun trat Henry Clay aus,und machte den
Anfang daiml, das; er daß heftige Wehen keS
Windes, der beinahe einem Sturme gleichkam,
mit der mächtigen Stimme der versammelten
'Volksmenge verglich. "Hier ist keine Zeit mehr
zum Argumenlircn," rief er aus, "die Nation
hat bereits ihr Urtheil gefällt, und hier sehe ich
den Vortrab der Armee.—Eine Revolution
wird mit der gnädigen Hülfe Gottes und durch
den Willen des Volts zu Stande gebracht, und
William Henry Garrison zum President der
Ver. Staaten erwählt werden."
"Dies (sagte Herr Llay) ist ein stolzer Tag
für den Patrioten. Er hat meine eigene Brust
mit Hoffnung beseelt, und ich bin hier,um mei
ne Hoffnungen imt den eurigen zu vermischen,
mein Herz mit euren Herzen, und meine An
strengungen mit euren Anstrengungen. Unsere
Feinde hoffen uns zu überwinden, aber sie be
trugen sich, und ihre Erwartungen werden ge
täuscht.
Herr Slay erwähnte hier in sehr glücklichen
Ausdrücken und unter lautem Freudenrufaller
Umstehenden, der völligen Vereinigung der
Whigs. „Wir sind alle Whigs,« rief er
~wir sind alle Harrisonmänner. Wir sind
vereinigt,, wir müsse n siegen."
„Ein Wort über mich selbst" —sagte er, in
de,ii er sich auf die National Convention bezog,
welche im letzten December zu Harrisburg sich
i ersammelte, „lem- Cciwention war aus so
aufgeklärten und respektablen Männern zusam
mengesetzt, als jemals in diesem Lande beisam
men waren. Sie berathschlagten sich mitein
ander, und nach einer vollen und unparteiischen
Berathung kamen sie zu den, Schluß, daß
IVilliam Henrv -Aarriss» der Mann wä
re, der am besten dazu geeignet sei, die Whigs
in der ganzen Union gegen den jetzigen ELecu
tiven zu vereinigen. General Harrison wurde
ernannt, und von der Stunde »in gab ich mit
Freuden und ohne auch «iur einen Augenblick
anzustehen, jener Ernennung meinen herzlichen
Beisall. Von jenem Augenblick an, bis zum
jetzigen, habe ich nur einen Wunsch, nur einen
Zweck, mir ein sehnliches Verlangen gehabt,
nämlich die Erwählung des ausgezeichneten
Mannes zu sichern, der die Stimmen der Con
vention erhielt."
"Erlaubt mir hier zu sagen,'' fuhr Hr. Clay
fort, ~das; seine Erwählung gewiß ist. Dies
sage ich nicht aus prahlerischer Zuversicht, aber
ich fühle beinahe d>e Gewißheit, daß zwanzig
Staaten ihre Stimmen für Harrison geben
werde». Berechtigt mich nicht die glorreiche
Wirklichkeit dieses Tages zum Vorgefühl solch
eines Sieges? Ich erblicke vor mir mehr als
zwanzig tausend freie Männer, und ist es zu
viel gesagt, wenn ich solch, eine Versammlung
als das Zeichen eines gewissen Sieges betrachte?
Herr Clay warnte dann seine Freunde vor
zwei grossen Jrrthiiineni »n politischen Krieg
führen: zn viel Zutrauen, und zu vielen
Kleinmnch. Beide sind zu fürchten. Man,
darf in Anstrengungen nicht nachlassen. Der
F.iiid ist immer noch stark in Anzahlund start
inOrganisarion. Deswegen müssen dieWhige
keine Anstrengung versäumen, um sich den
Sieg zn sichern.
"Wir haben (so seblojz Herr Clav) unsere
Freiheit von unfern Vorfahren ans der Re
volution empsanqen, nnd die Ehre verpflichtet
nns, dieselbe unbeschädigt uusern Nachkom
men zu übergeben. Der Wind, weUber heu
te aus der rechten Gegend herblast, ist die
Vcrhkissing jenes Vo!ks>vl»des, ter unsere
Gegner umstürzen und den William Henry
Harrison zum Presidenten der Vereinigten
Staaten machen wird.''
Ein lautes lanedzeu und Hnrrahgeschrei
begleitete Herr» Elav, als er abtrat, und em
pfing HerrnWebster.alS er die Bühne bestieg.
Daniel IVebsler sagte, er fürchte, dass
der Vcrsnch sich gehört zu machen, fruchtlos
sein würde - "Nie zuvor," fuhr er fort, "hat
das Land, in welchem wir leben, ei» solches
Schauspiel gesehen, wie da 6 gegenwärtige.
Wir zählen die Meufthei, bei Tausenden.
Sie sind hier von den Grenzen Canadas und
von des Ströhmttt in Georgien. Sie flud
No, 38.