Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, February 04, 1840, Image 1

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    55 eAVinL, Venu. Gedruckt und herausgegeben von Arn o l d Pltwell e, in der Penn-Strasse, nächste Thür Uttterbalb Kenda l! s' Hotel.
Jahrgang t.
Bedingung? n.-ver Aeohstkter ers'beint jeden D'enstzg auf einem grossen Suptri.,l-'s»i,,n mit febön,» Lettern gedruckt. Der Lubferiptions-Prei» !<»»,« T k gl« r dt» lal»rS, wrlcher in halbjähriger Dorauste.
zablu.i!« erbeten wird. r>m saut« de» fahret ni<i t bezahlt, n Ht 3ii Für kürzere Zeit aIS g Monat wird kein Unkerschreiber ange»ommen, und envalge Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn ß«
«>nen '.tblauf d?z 'seripr oi§»Term'ns geschehen und gl i l'jeik'g alle Rmtstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preit tingerückt. Unterschreibern in hiesiger
Setadl wrd d e Z'ikung poristte- ges? >«kt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, auf Kosten der Unterschrelder. (O-Briefe u»d Mittheilunge» müssen p « stfr« i eingesandt werden.
Dle Vorzüge.
Mtr ist am herrlichsten geehrt?
Der Ni.t>t, der Volksbeis.il i Srt;
Nicht jener, dort im Goldpatlast,
Der von dem Landessegen praßt;
Nicht diese Herr n »on Dienerschairen,
D>t stolz, mit Vnadenkerriein» sauren »
D» sind es nicht
Wer in fl n selbst ist »hrenwerth,
Zst auch am herrlichsten geehrt.
Mi? ist der Erd beües Gut ?
Lticht Wappen sind'?» adlig Vlut;
Ni t Qo!d, vas au .) d r > ab' erw rbl;
N->i l S . »eir, d:e .in H.,ul> »Ktirbt z
St, yt t' e v.l Anglich strahlen ;
Nichr <!- r iho en pr«hlen;
De sind c» nicht.
E'n edlkt 'T'nz Nt ö irrste
Und wenn es unter Lumpen ruht!
Wen nennt min einen ?.'c>en M.nu ?
Ist es ein König, - nn ,n 't
n iii' «.»00ß ?
>Lin jivang» unk z «geil»» /
-JZer st d au h weitz aus
,etoil^>h-r.su)end, srcch z« Vehlen
LetiiUttfi und Gvll nur u.ttetdan l
Dt» als emen seeien Man» !
Wem lohnt der schönste Mirthcnk.anz ?
T ein n>.i.t, der minnt um und Bilanz z
Dem d r frech daS L-ister in^t,
Und tilien tinar, »nd Treu vergißt :
Dem lehn' er nicht.
Doch iver da» Liebchen leusch u-nfißt s
Und »s noch liebt. b>s er erblaßt,
Und brautlich n'inkl im ;
Dem lohn' der ir»hjt« Vvltheukr.inj !
Zur Uttlclhu lu,ig und Bltckrl'ng.
t:ie Äclwechsciiing.
Man pfl gt zu sage?,: wem der Teu '
fel eli! El ln oie legen will,
oeu: er ei.te !—
allem :nog>.cy n Äiezp.kt vor ser lcebeiis !
'. untrer wird!
eö Nic laugnen können, an i
dies.r eine Portio»!
Wahrheit sei, iceuii c.u.y ai>r, um höl
lisch? j il.tt ui yc gu reizen, Die,en o
der imt uuer
rang der krt zu vereich.ru. LLir wollen
horeii, n»eev einem unjerer
Mitbürger in Äeztchung vor Kur-
ist.
H. ir Dolinerbar t, so mag
berede euift Zeilen helssen, hat ein Toch
terch. n von er.va achtzehn Jahren, ein
lelbl>afcitj.s Masonnenvilo, dessen liebli
ches GeslHtchen mit den Unschuldsmienen
uno den schivarzbeivi.nperten himmelblau
en Augen, dem feinen Näschen, den Ro
senwangen, den Korallenltppcn, dem
Grübchen im Kinn, und waö der Herr
lichkeiten mehr sind, schon manchen Tuß
ling und zärtlichen Schäfer zu Idyllen,
Oden und Sonnetten begeistert hat. Na
tüzlich ist es von jeher der Altern vor
- züglichste Sorge gewesen, das GotvwH
terchen auf Hänsen zu tragen und wo
möglich ihm eine glänzende Laufbahn zu
eroffnen.—Allein, wie ,S in solchen FZl
len gewöhnlich zu gesch .>n pflegt, das
Masel wurde oald genug mit dem übe« -
schälen se.n.S Aeussern bekannt
und knüj)s'e dara i hinführo seine eig?
Ne'N Sorgen und H''zenSangelegenheit.n.
—Den Faden d?:setb fortzuspinnen,
dazu konnte 6 ih n an Gelegenheit nicht
fehlen ; in Kurzem waren der zärtlichsten
LieveSroman? verschiedene im besten G
dnhen. Der Varer,ein strenger Man,»,
der im Grunde nichts weniger als dies
beabsichtigt hatt', durfte davon jedoch
nichts erfahren, und glücklich wurde ihm,
! selbst mit Beihülfe der lieben Mama,lan
ge Zeit hindurch ein .? für ein U gemacht,
Der Liberale üeobaclitcr
Und Berks, Montgomery und Schuylkill Lamuies allgemeiner Anzeiger.
wvzU die vielgepriesenen Unschuldsmienen
des Tochtcrchens nicht wenig beitrugen.
Dessen u igea.ytet kam er enolich zufäl
liger Weist hinter die Schliche seiner
Tochter, und beschloß der Sache mit Ernst
weiter nachzuspüren. AIS er eines Abends
in oer Dämmerung von seinen Geschäf
ten nach Hause zurückkehrte, stieß er im
Hzusflur auf eine unbekannte MannS
Person, die fluchtig die Treppe hinauf
schlupfte und ihren Weg geradezu nach
dem Zimmer seiner Tochter nahm. Ein
Vorfall dieser Ait mußte Wasser auf die
Muhle deS Herrn Donnerbart sei«. Er
vermuthete ganz richtig, daß dei selbe viel
leicht zu ei«t.r Entdeckung führen könn,,
Nu war er ein, Hintertreppe hinauf
rn einem Zimmer, welches an daS seiner
Tochter stieß, wo man durch ei« Glasfen
ster in der Thür Alles wahrn,hm,n tonn
te, was in letzterem verging. Kaum war
er auf se.nem Posten angelangt, als durch
die entgegengesetzte Thür deö noch uner
leuchteten Zimmers ein junger Stutzer in
Extaje hereinstürzt,, und wahr?
schel.uich turch die verführeiische Däm
men u-,g ernuthigt, ohne Umstände der
ulz.- '.oeü Bewoynerin desselben, die, so
u!, si!) ü < vag, der fachen erkennen
Uep, )em Kanapee saß, in die Arme
sank. Aber m dem Augenblick, wo Herr
Honnervart die Seen? wahrgenommen,
er auch schon >m aufbrauicnoen Zorn,
eine zur »)uno liegende Kardätsche er
glissen uno oamit, ind<m er ins. Zimmer
gedrungen war, einen Extratanz auf den
Rucken der beiden Schuldigen eröffnet,
selbst ohne wahrgenommen zn haben, daß
sie schon nach der ersten Berührung mit
einem Schreckensrufe auseinander ge
prellt waren. Erst aIS d,r ohn, Zw,ifel
völlig entzaubert, AdoniS mit einer gu
ten Tracht Schlage die Weit, genommen,
und nunmehr das vermeint, Töcht,rch,n
kbenfalls ins Gebet genommen werden
sollte, erkannte Herr Donnerbart-seine
Frau. Gute hatte zufällig in dem
verhängnißvollen Zimmer verweilt, und
war von dem Anbeter ihrer Tochter für
diese gehalten worden.—Der tragikomi
sche Vorfall hatte indeß die ersprießliche
Folge, dap daS geheime Gewebe aller
Liebevroman, deS schönen TöchterchenS
Licht kam, und Herr Donnerbart
i dadurch in den Stand ward, ande
re Saiten auf;u Pinnen. -
o.-n löten Dec.
Mordvet ; u W«e wir ver
nehmen haben elng, schlecht gesinnte
Individuen sich am »etjten Donnerstag
Stacht den Eintritt in daS Haus des ehrw.
Kernard O'Reilly, kath.''.ischen Priester
in dieser Stadt, verschafft. und sich mit
einem schwerem Knittel in sein Schlaf
zimmer velfügt. woselbst sie ihn so schwer
verletzte», daß er euiige Zeit besinnungS
lss dalag. Er kann sich weiter an nichts
erinnern.alS daß er einen Schrei ausstieß,
und undeutlich Fußtritte hörte- Der
Schlag traf da» Gesicht gerade über den
Augen. Obwohl man kein? Gefahr mehr
für iha befürchtet, so wird es wahrschein
lich doch einige Zeit hinnehmen, ehe er
sich wieder seinen Amtspflichten widmen
kann. Die einzige Ursache, die man als
Veranlassung zu diesem Mordversuchs»
ben kann, ist. daß Herr O'Reilly einige
Gelder in seinem Hause hatte.die für das
katholische Seminar zu Reuyork bestimmt
sind.
Der Buffalo „Weltbürger" vom 28.
Oecember sagt, daß ein katholischerPrie
,ier, Namenö Wilhelm Quin, auf den
Verdacht hin,als habe er obige Handlung
ngen, verhaftet worden sei. Dersel
bewürbe früher in Folge begangene»
.Unschicklichkeiten" von seinem geistlichen
Fnnctioneü suspendirt, und wohute in
.elnselbett mit dem ehrw Herrn
O Reilly.
0
Der Chinese, dessen Zeugniß vor eini
gen Wochen vor einem Neu Jorker Ge
"UVillig zu lobe« «nd shne Furcht zu tadeln."
Dienstag den 4. Februar 1840.
richte verworfen wurde, weil man m Neu
Asrk keinen Tempel und keine Götter ha
be, um ihn nach chinesischer Weise zu be
eidigen, ward endlich zum Zeugnisse zuge
lassen. Man wustte sich leicht über die
Schwierigkeit hinwegzusetzen, als man er
fahren hatte, daß in China die Gerichts
sitzungen in den Kirchen gehalten werden
Der Richter entschied in Folge dessen,dag
Kirche und Gerichte für einen Chinesen
ein und dasselbe Ding seien, und daß die
Beeidigung eines Chinesen im Gerichts
zimmer vollkommen rechtsgültig sei. Die
"Neu Jorker Sun" beschreibt die Cere
monie auf folgende Weise: "Der Kläger
kniete nieder, und der Zeuge überreichte
ihm die chinesische, von Konfuzius, ihrem
Religionslehrer, stammende Bibel, aus
welcher der Kläger eine Stelle laut ab
las, worauf der Richter den Zeugen er.
mahnte, die Wahrheit zu sagen. Als
der Kläger aufhörte zu lesen, reichte ihm
der Zeuge eine Tasse, die er heftig auf
den Boden warf, daß sie zerbrach. Der
Zeuge schloß dann das Buch, und er und
der Kläger küßten dasselve. Als sich die
ser von seinen Knien erhoben hatte, er
suchte er den Richter, seinen Namen in
das Buch zu schreiben, waS der Richter
that, und worauf der Zeug, sein Zeugniß
ablegte." Volks Blatt.
In SchirleySburg, Huntingdon Cty.,'
Pa. brach am Donnerstag den 2. Janu
ar Feuer ane, im Hause der Herren I.
und A. Brewster, welches daS HauS ganz
lich zerstöite in dem zugleich 3 Glieder
der Familie aus die schrecklichste Weise
ihren Tod fanden.—Krau Brewster 7V
Jahre alt, ein 6jährigeS Enkelchen und
Wiß Margaretha Mitchel, 28 Jahr alt.
DDanöwirlhochafttiche
Vonkeil guten Feldbaus.
ES giebt gewisse Grundregeln für gute
Feldesbebauung, die auf jeden Theil deö
Landöaues mehr oder weniger Anwendun
gen finden. Sie sind dieselben in allen
Klimaten und in allen Lagen, nämlich:
I. D<r Boden ' ms- trocken gelegt o
di'r von aller überflüssig.',» Feuchtigkeit
b> freit werden.
2- Er muß rein, oder von allen schad
lichen Unkräutern frei gehalten werden.
3. Er muß fett gehalten werden, d. i.
aller Düuger den man l)at oder machen
kann, muß so verwendet werden, daß er
den Boden in einem der Erzeugung guter
fähigen Zustande erhält.
! Ohne Trockenlegung d,S Landes kann
man weder der Bortheile guten Pflügent
nach rechten Düngens sich ganz ei freuen ;
und ebenso wird man die Nachtheile füh
len.die der Vernachlässigung der bei
den andern Punkt« folgen. Wer jedoch
obigen Grundsätzen folgt' sei« Land trok
ken, rein und in gutem Bau? hält, und
einen passenden Fruchtwechsel beobachtet
ver kann einen lohnenden Erfolg seine»
Arbeiten erwarten. Bei einem Systeme
guter Bebauung sollte jeder Theil eine»
Bauerei in einem cultivirten und ergiebi
gem Zustande sein. Alle Schwämme
und Moräste sollen trocken gelegt und
gesäubert werden» eben so alle ander,
nasse und niedrige Plätze, und in Bau
oder Grasland verwandelt werden. Oh
n« Trockenlegung solchen Landes wird
auch die größte Quantität d.S besten
OüngerS seine Wirkung verfehlen; daS
stagnirende Wasser zerstört die natürliche
Nahrung» die zur Erzeugung süsser Grä
ser so wesentlich nothwendig ist. Diese
üppig wachsenden schädlichen o
der groben Gräser sterben jedoch, nachdem
sie durch Trockenlegung ihr« Nahrung
verloren, ab, und «in süsser gesunder
Kräuterwuchs nimmt deren Stelle ein'
ohne Zuthat von Dünger.—Ein sehr
wichtiger Punkt im praktischen Landbaue
ist Reinhaltung der Felder. Ein guter
Bauer muß nichts wachsen lassen, als sei
ne Erndte : Er muß daher ohne Nachlaß
sich bemühen, Unkraut vuchS auözurot
ten.
Wie wenig auch dieser Punkt in allge
meinen sich einer genaue« Beachtung er
freut, so ist er doch die Grundlage aller
gewinnbringenden Unternehmungen in
der Landwirthschaft, eS ist der Probir
stein der Tüchtigkeit eines LandbauerS,
und sollte der Stolz und Ruhm eines je
den sein.
Einer der gefragt wurde, „waS der
ste Dünger sei, ?" antwortete „Schweiß",
nemlich gute Bearbeitung deS BodenS,
Fleiß, und umsichtige und wiederholte
Cultur; alle diese sind dem Unkrautwuch
se entgegen, uud sichere Mittel zu dessen
Ausrottung.
Bei der Bebauung deS BodenS sollte
ein solcher Wechsel der Fruchtsorten statt
finden, als am beste» geeignet ist, den
Boden ohne eine übermässige Zuthat von
Dünger in guten Stand zu bringe« und
erhalten, ihn von Unkraut frei zu halten,
und das Auswaschen zu verhüte«. In
ollen wohlbebauten Länder« hat man ge
funden, d«ü ein guter Fruchtwechsel den
Boden verbessert- anstatt aussaugt. In
allem solchen Wechsel ist Klee ein wesent
licher Artikel. Die schnellen Verbesse
rungen im Landbau, die in unserem eige
nen Lande seit den letzten 5V Jahren
statt fanden, können zum Theil und mit
Recht dem Klee zugeschrieben werden.
Alle Plätze innerhalb der Einzäunung
einer Banerei, die zu mager und zu steil
sind, irgend eine Kernfrucht darauf zu
bauen, solltee, sobald eS thunlich ist, in
Grasland verwandelt norden. Ein rech
ter Bauer, der seinen Feldbau systema
tisch zu treiben beabsichtigt, sollte kein
Stückchen seines Landes wüst liegen las
sen. sondern eS in solchen Stand sezen-daß
eö etwaS zum Unterhalt seines Besitzers
beitrage nnd dadurch den Zweck erreichen,
nach welchem ein jeder Bauer streben soll
te, nemlich die ganze Oberfläche siineS
Landes durch kluge und passende Bebau
ung in den bestmöglichen Stand zu brin
gen.
Allein ein allgemeiner Uebelstand iß
der, daß wir zu viel Land bauen, und die
Kolgen davon sind eine mangelhafte Be
bauung und verhältnißmässig schwache
Erndten; viele unserer Bauern schröpfen !
einen guten Boden so lange bis er ausge«!
sogen ist, und bauen grosse Stücken Lan
des auf eine unvollkommene Weise, wäh
rend ein kleiner Theil desselben» recht be
wirthschaftet, ihren einen grössern und
bessern Ertrag liefern würde.
Ceres.
0
Kartoffeln.
Die Geschichte der Kartoffeln in Bri«
tannien und hier ist wahrlich eine sonder
bare. In der zweiten Hälfte des sechs
zehnten Jahrhunderts wurden sie durch
Sir Walter Raleigh von Südamerika
nach Irland gebracht. ES fiel ihm nicht
ein, sie als einen eßbaren Gegenstand zu
betrachten. Sie waren ihm von den Ein
gebornen als eine schönblühend, Pflanze
»ezeichnet worden, deren harte knollige
Wurzel medezinische Eigenschaften besit
zen solle. Er nahm sie mit nach Irland
wo er Land besaß, daS ihm Königin Eli
sabeth geschenkt hattnnd pflanzte sie in
seinen Garten. Die Blume gewann nichts
ourch die darauf verwandte Pflege, aber
die Knollen worden grösser und weicher.
Die Kartoffel in ihrem Baterland« war
nichts mehr als eine rauhe Grundnuß ;
allein bald stieg in dem Philosophen der
Gedanken auf, dieselbe zur Kost zu ver
such»«, und indem er sie kochte und brate-
te, erkannte er sie alsbald als eine ausge»
zeichnet, Frucht. Hierauf gab er einige
Pflanzen den Bauern, und sie breitete
sich aus und wurde bald iu einem gewis
sen Maase ein Ersatzmittel für Brod,
wenn die Erndte schlecht auSsiel.
Die Kartoffel wurde lange mit Erfolg
in Irland gebaut, ehe man i« England
dara« dachte sie zu ziehen. Sie kam
nur langsam in Gunst und Aufnahme,
und war zur Zeit aIS die erste» Ansied
lungen in diesem Lande stattfanden, so
wenig bekannt, daß man nicht daran dach
te, sie zum Lebensunterhalte in der neue«
Welt zu ziehen. Es würde eine herrli
che Sache für sie gewesen sei«, wären sie
mit dem Werthe der Kartoffel bekannt
gewesen. Erst l? 19 kamen Irländische
Kartoffeln in dieses Land. Eine Kolo
nie irisch«? PreSbyterianer, welche sich i«
Londonderey in Neuhampshire uiederlies.
sen. brachte sie mit. Dies, Leute fände«
bald, daß ihr LieblingSgewächS in dem
»euen Boden gut fortkam- Nach und
nach zogen auch ihre Nachbarn Kartof«
feln, allein doch gingen viele Lahre hin,
che deren Anbau unter den Pflanzer«
allgemein wurde- Noch lange nachde»
ne in Neu England gebaut worden wk«
re«, wurden sie noch mit Geringschätzung
z'a Verachtung betrachtet,und ein Meister
mußte oft mit seinem Lehrlinge eine« be»
sonder« Vertrag eingehen, daß dieser kei
ne Kartoffeln zu essen bekomme. Ein
alter Handwerkswann erzählte in späte
ren Jahren, daß er im Jahre 174« neun
Büschel gezogen, und damals zwölf Lehr
linge gehabt habe, allein er wagte eS nicht
ihnen mit ihrem Fleische eine gekochte
Kartoffel vorzusetzen, sondern hielt sie im
Keller, wo die Lehrlinge zuweilen sich wel
che holten und brateten, wie sie Lust da
zu hatten; allein er sah bald, daß ihm
nicht genug zur nächsten Aussaat übrig
bleiben würden, und schloß daher den
Rest ein- Im nächsten Jahr, zog er die
ung,h,ur, Menge von dreissig Büscheln,
seine Nachbarn staunten,allein seine Jun
genS zehrten sie im nächsten Winter
auf.
Etwa um diese Zeit brachten einig«
vom Adel diese Frucht auf ihre Tafeln,
und das Vorurtheil gegen dieselbe begann
auf einmal zu schwinden, denn man dach
te, waS den"adligen Mäulern gut schmeck
te, müsse auch gut für ben Handwerker
und Bauersmann fein. Und so wurde»
nach vnd nach deren Borzüge anerkannt,
bis sie zu unserer Zeit ein unentbehrlicher
Artikel geworden. Auf diese Weise wur
de durch die Curiositckt eines Liebhabers
der Natur und seine Versuche ein unbe»
achteteS Gewächs von dem Boden.'Süd
amerikas gebracht, und breitete sich über
die alte und neue Welt aus als ein«
Wohlthat für die Menschheit- Doch das
Land, wo die freigebige Hand deS Schöp
fers sie zu erst erscheinen ließ, war zu un
wissend oder vorurtheilSvoll, deren An
bau zu versuchen, bis vor wenigen Zäh
ren. und auchjdort wird dem Vol»
ke bald daS seln.waS sie der übrigen Welt
schon seit langer Zeit war.
o—
Magenirnrmer der Pferde.
Ein Reisender berichtet, daß die Post«
kutschentreiber auf den Poststrassen v.m
A'bany »ach dem westlichen Theile von
R.'U Dort in Gebrauch h»ben,bei« Trän
ten der Pferde ein wenig Holzasche in
das Wasser zu werfen» wodurch
sicher vor den Magcnwürmera (BottS)
geschützt werden sollen.
Ebenso wird von einem' grossen Land«
Wirthe in Columbia Caunky N. V-, der
niemals weniger als 2V bis 30 Pferd?
hält.eine kleine Quantität Holzasche zwe>
mal die Woche den Thieren gegeben, als
daS sicherste Mittel gegen die Krankheil
empfote«. Er sa.it, er habe sie i» set<
nem Leben einen Kall von Magenwür.
ve>« nnter seinen Pferde« gehabt, ib.
No. 22.