ZA tAIÄ in A, VtNN. Gtdtnckl nnd von ArndldPu w c ll e, in der- Penn-Srrasse, nächste Thür Niirerkail) Ken d ct ll ö' Hotel. Jahrgang 1. Btdinqu nqe N.-Der Klbersle ZSkobStKter erscheint jeden Dienstag «itf einem grossen Süperial-Bogen M't fch.knen Leiters gedruckt. Der ist si n Tha l e r des Zahrs, wrleker in halbjähriger jahluna erbeten wird. Wer im deS ?ahres nicht werden Hl 5« angerechnet. Für kürzere Zeit als » Mönat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen/ wenn ste einen Monat vor Ablauf des Subseriptionc-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. Nnterschreibern in hiesiger Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere DetseNkUngett geschehen Nttch die Poii oder Träger, auf Kosten der Nnterschreiber. (^7°Briefe und M rtl)c,lu!,gen müssen pestfte : eingesan werden. Für manches junge Ihr tretet in den >janberg.irttn Der Ehe voller Freuden ein ; Toch gar nicht lange dürft il,r warten, Lo wird der ganz anders sein ; Oft ist, w.is heut wir heiß liegehrt, Des Wunsche? morgen nicht mehr werth. Zwar in den liel?en Flitterwochen Geht Äites »och gar lustig her, Nnd manche Rose wird get'rochen, Vor Freude tanzt man hin und >,er. Die Ehe scheint ein Himmelreich, lind Mann nnd Frau den Engeln gleich. Doch wenn der Freudenrausch verschwindet, Dann tritt die liebe Nüchternhei t Keck vor un? hin, und rasch entschwindet Der gold'ne Traum von Eeeligkeit : Heut schwelgt m.ui in des Glückes Echooß, Nnd morgen ist der Teufel los. Denn ach, du wirst nach wenig lahren, Wenn deine Schönheit nicht mehr prangt, O junge Fr.iu ! imt Lchmerz ersahrcn, W>e wenig per nach dir verlangt-. Der dich einst für die hielt, Nnd jetzt mit Andern scherzt Und spielt.- Ja, glaub' es ni r, tu wirst oft kläglich Ü-om Mänmycn i»>»ier'6 Licht gesnhrl, Denn leider bist tu ihm alltäglich, Er liebt dich nicht, wie sich'» gebührt,' Nnd ist «e uuch —e»n schön Gericht, Doch alle Tage schmeckt e» nicht! Es büßt dein Eh Herr bei Koketten, Bei häßlichen, oft seine Lust, Zerrissen sind tie Nosencetten,- Nur D orne n ritzen deine Brust, Vt.schwunden ist dein Traum von Glück, Nie kehrt «rein m a l nur zurück. Do.y uu»h tu nurst aus dicftr (Irt^n, O junger Mann! bei guter Zeit> Zm Eh'stand oft gehudelt w^deri? Maeb' dich bei Zeiten nur bereit, llnd setze dich mit muntrem Sinn Geduldig an die Wiege hin. Dann sollst du Wiegenlieder singen,- Nnd kannst nicht, blockest wie eiwEchaaf;- Nnd will das Kunststück nicht gcilnzcn, Bringst du den Schreihals nicht in Schlaf, lOann wird dein Lohn, mit Zank und Gchrei'n, Ein Äatzenk opf am Ende sein. Solch Leben ist gar schwer zu führen, Weit lieber gingst du manchmal aus ; Osch sollt' es deine Fr.iu verspüren, Du fassest auf dem KasseehauS Beim Weißbier, läsest den Courier, E» ging dir schlecht, das glauüe mir. Nnd eine Mitgift noch daneben,' Di« dir die Krau ins Verbittert dir dein Eheleben, Und quälet dich bei Tag und Nachts Es ist das S chi ege rmbtt e r le in, Gift mag ihr rechter Name sein. Drum, Männer! wenn ihr euch zum Weibe Ein hübsches Mädchen auserseht, So prüft es ja vorher, beileibe! Ob es auch gut zu sein versteht, Ein zänkisches und böseS Weib, Sie ist des Teufels Zeitvertreib. Und ihr, ihr lieben, holden Frauen, Nehmt vor den Männern euch in Acht» Prüft streng, dann dürft ihr sicher trauen, Und dann—bald Hochzeit nur gemacht! Denn wer die Männer kennt, wie ich, Ihr W < iberchen, der—h ütet sich! Zur Unmhairuttq nnd Peletnnna. Nirgends Hülfe. Wer mit der Natur des orientalischer Despotismus Utti) seiner wesentliche». Verschiedenheit von dem einiger europai schen Regiernngen nicht genauer bekann ist muß überrascht werden, wenn er ver nimmt, mit welcher Freiheit der geringste llnd Berks/ Montsomcry und Schuylkill Caunties allgemeiner Anzeign Bewohner einer persischen Stadt sich ü-, ber seine Oberen, fa über die Person des Schah selbst ausläßt. Hat schi Ibrahim, der Premierminister von Persien, zu der Zeit, wo General Mal colm dtefeS Laüd besuchte, eiFähl'e zum Beweise der Freimüthigkeit seiner Lands leute den Engländern unter andern fol gcnde Begebenheit. Bei einer ausserordentlichen Steuer, die der Guvernör von Jspahan, Ibra hims Bruder, auf jeden Laden ei»res Ge schäfrsmctn'nes legte, brach ein Gemüse h'r idier an , Ort durch,wo der Guver nor öffentlliche Attdienz gab, und rief aus; er sei völlig ausser Stande, die zu bezahlen, die ihm aufgelegt sei. —'Du mußt sie bezahlen oder die Stadt verlassenwar die Antwort. —Ich kann sie nicht bezahlen! sagte der Mann, an welchen andern Ork soll ich gehen?—'Du magst nach Schiras gehen, oder nach Ka schar, wenn-Dir diese Städte besser ge falle», als die unsrig/ sagte der Gave?- nör. —Euer Bl'uder, erwiederte der Ge müsehändler, ist Guvernör in die ser Städte, und Eü'er Neffe in der an dern, welche Hülfe soll ick de»t erwar ten magst Du an den Hof gehen, und Dich bei dem Schah beklagen, wenn Du glaubst/daß ich Dir Unrecht gethän habe.' Euer Bruder, der Hadschi, ist Premierminister, entgegnete der Mann. .So geh zur Hölle!' rief der erzürnte Guvernör, 'und beunruhige mich nicht Mnger/—Der verstorbene Hadschi, Eu er Nakr,. mag vielleicht schon dort fem ; antwortete der Bürger, ohne sich aus der Fassung bringen zu lassen.—Alle Umste henden lachten, und auch der Guvernör,. der eben so wenig ernsthaft zu bleiben vermochte, bat den Klagenden sich zu ent fernen, und versMcA dafür zu sorgen, daß ihm nicht zu vi»l gefci)ehe. Der Peruamsche Am 19. Juli 1821 speisete ich in einer kleinen GeMschaft bei dem MarkiS Mönkmire, Guvernör von Lima. Bei der Tafel überlieferte ein Militär dem alten Guvernör ein Schreiben-. Der junge Mensch hattv ein rundes, dreistes Gesicht, trug eine kahle blaue Jack?,wei te Hosen und eine Kappe von blauem Tuch, mit einem breiten Silberband ein gefaßt. An seiner Seite hing ein drei teS Schwert. Seine Manieren waren frei, aber nicht gemein und unhöflich. Sein Auge und die Bewegungen seines MundeS zeigten viel und hätte man ihm einige Gläser Wein eingeschenkt oder ihn sonst dreister gemacht, so schien -es, als könnte er wohl unverschämt' wer 'den.- Der alte Markis war sehr aufgehet tert, fand Gefalle» an seinem neuen Ga ste, und umarmte den erstaunten Mili tär, welcher ehrfurchtsvoll hinter sekntm Stuhle stand. Ich saß neben einem Freunde, der, obgleich ein geborner Spa '»ier, dennoch ein reiner Patriot war. Da er lange in Lima gewolws halte, so kannte er jede Person, welche dorr irgend merkwürdig geworden war. Er wandte -ich auf seinen Stuhl zurück,- und ver suchte das Lachen zu unterdrücken, als er ,ah, baß der MarkiS den Boten- umarm' .e. Dieser rssr nämlich einer' der be >richtigsten Rauber, welcher vor einigen Monaten-zum Galgen verurtheilt wor« )en, und durch die Begnadigung deS Vi cekonigS in den Straffen von Lima bloß tusgepeitsche worden ivar. Jetzt befeh igle er in San Martins Heere eine Gu rilla, die vorzüglich aus Indianern be tand. Der Militär setzte sich auf des NarkiS Einladung mit an die Lasel, und j oirmachten d Bemerkung,daß gerade sol .?e kühne und verwegene Menschen bei > innern Staätsumwalzungen ihr T'nä zu lisben tmd ol>ne FUrcht zu tttdetn^' Äitnstag den lv Äccembct, 1839. zu machen pflegen. Wir fragten ihn hierauf »Vereinige seiner Leute zur Be wachung der Stadt mitgebracht habe; er aber erwiederte: „Nie können Sie so etwas glauben ? Das mir untergebene Militär besteht aus den größten S?itz buben von Peru; hätte ich sie hier mit heute einrücken lassen, so hätten sie vor Morgen früh halb Lima die Kehle abge-- geschnttlen.'" 0 Der Frfckfaiia zu Jgleris auf öct Insel artlnun. Täglich Kehln zwei vis drei Barken die Äaaie, Um zu sehen, ob Zische wie viele und von welcher Grösseins Retz gekommen sind. E?rsas Del aufs Wasser gegossen, bewirkt, daß sie dieS Alle besser lmkerscheiven. Sobäld sich eine hinlängliche Anzahl gefangen, früh Morgens einige Marken mit vieler Mannschaft nach Tonnen. Die Barken sind von verschiedener Grösse Snd Ge-1 stalt, zwei abet vorzüglich groß, Segel und Ruder, die Todten-Barken ge nannt. Sittdalle an Ort und Stelle angekommen, bilden sie ein Viereck um das Netz, die zwei grossen an einer Seite, an'den übrigen die kleinern. In derZ Mitte desselben befindet sich der Aufseher der Fisch?r; er muntert sie durch steteS' Besprengen mit Wasser zur Arbeit auf. Sind alle Barken in her Ordnung und Theer in und um das Loch oder den. Ein ! gang zu ihrer Diebshöhle so daß s?e we ! der ein noch aus können ohne sich das Fell zu beschmieren ; und er kann sich dar auf verlassen, daß sie sich bald ein anderes Quartier suchen denn eine RaKe scheut, gleich manchen andern Schelmen, nichts mehr, als eine Jacke von Theer. Auewalttge Bericl'le. i.'Aus der Deutschen 9!atiönal Zeitung.) Denlschtcknd. Baden ' Bcrd 5 tt, 6. Oktbr.— Am d. M. traf noch ftiät am Abend der Großherzog hier ein, und zugleich ver breitete sich die Nachricht,daß der Staats rath NebeniuS an demselben Vormittag plötzlich, wenn auch nicht unerwartet, die Leitung des Ministeriums des Innern niedergelegt habe und pensionirt worden sei ; an feine Stelle ist der bisherige Prä sident der Regierung des Mittelrheinkrei ses, Arhr. v. Rübt, getreten. Diese Neuigkeiten haben vielfache Verwunde rung erregt; eine Partei sieht die Wahl des neuen Ministers mit schelem Allg äu, eine albere dagegen mit desto günsti gerem, da in dem ernsten und strengen Charakter des Hrn. v. Rüdk eine Bürg schaft mehr däfM Niegt, daß' die Regie rung" sichern Schrittes rvrzüschreiten, und eine immer nachhaltigere Festigkeit zu ent wickeln gedenke. Uebrigens man allgemein.daß Hr. NebeniuS seine Fähig keiten jetzt schon dem Staatsdienste völlig entziehen soll, und hofft, daß er nicht für immer von den Geschäften sich entfernt haben dlvs^c. Oktober—Eine einzige Neuigkeit ist jetzt in Aller Mund hier: der Crzbischof von Posen ist heimlich von hier abgereist. DSgleich die Flucht schon vorgestern früh siatH,'funden, IM doch die Behörde erst gestrrn davon Nachricht erhalten. Hr. v. Dunin hatte sich nam ltch BillctS zur Fahrt auf der Eisenbahn nach Pottsdam holen lassen, mit dem Vorgeben, daS dortige Musikfest besuchen zu Bollen ; da ähnliche Ausflüge deö Hrn. Erzbisch.'fs bereits früher stätt ge funden hatten, so wurde auch diesmal die Rückkehr desselben im Gasthof nicht früh er als am Abend erwartet. Der Kam merdiener des Prälaten harrte.jedoch ver gebens bis spät in die Nacht, nnd da auch am andern Morgen noch Niemand käm, so wurde natürlich die Behörde davon in Kenntniß'gefetzt. Es ergab sich nun, daß nicht der Hrzbischesi sondern seitt' Kaplan auf der Eisenbahn'nach Potsdam gefahren sei. Der Erstere hat sich da gegen mit eiiiem befreundeten Gutsbe sitzer aus dem Posen schen, der, wie es heißt, zur Versammlung der Land- und Forstwirthe gekommen war, zurück nach seitte? D'öeese begeben. Wenigstens hat er selbst daölttztere in eiikeln' Schrei ben an Se. Maj) den König angezeigt, welches er zurückgelassen tttrd das gestern abgegeben worden ist. Manche behaupten indessen,er sei noch hier irgend wo verborgen, und wolle kür erst? abwat-- ten,welche WirkutiFknftine Flucht in Po sen haben werde. Allgemein wird übri gens angenommen, daß, nachdem !H? E>z bischof die Gnüde des Königs atkSFeschla-'! gen, nunmehr daß von dem LattdeSgericht! in Posen über ihn ausgesprochene Urtheil, in volle Wirksamst werd? gesetzt wer den. i Ein Berliner Correspondent schreibtl dem Fränkischen Mercur unterm LNten I Sept.: zuverlässiger Quelle kann ! ich JhnöN meldt n, daß die von dem FräN- kisch-.'i, Fourier gegebene Nachricht- der Caplan Micheliö sei auf freien Fuß ge stellt worden, rein erdichtet ist. Miche ljsbefindet sich noch auf dsr Citadelle in darf aber in Begleitung ei nes PolizeikommissairS in Livilkleidern > die öffentlichen VergnügungSorte und die Umgegend besuchen,und besucht sie auch." »-Der Fränkische Courier protestirt ge die Zumuthung einer Erdichtung, ! fügt aber bei: "Wir sind allerdings be -5 reits auch von einem andern unserer Cor ! respondenten nnterichett worden, daß jener w irdige Priester sich am 12. Sept. noch auf der Citadelle von Magdeburg befun den habe. Da der aus ! Quelle ' schöpfende Berliner Berichter statter die übrigen Angaben betreffs der > Audienz des Bruders des Hrn. MicheliS ! und daS demselben gewordene Versprechen ! u. s. w. nicht in Abrede stellt, so laßt sich vielleicht annehmen, daß aus dem Ver sprechen einer hohen Verwendung für di"e Freilassung des Gefangenen eine Ver wechslung mit bereits wirklich erfolgter Freilassung geschehen sei." > München, 5. Okt.—Schwantha ler, der gestern hier eintraf,sieht gut aus, und befindet sich nach eigener Aeusserung ganz wohl-Heute, am Vorabende deö grossen Wiesenftstcs, ist das landwirth-- schaftliche Element das vorherrschende. In allen Strassen sieht man Landleute die Pferde, Schafe und Hornvieh nach der Reitschule führen, wo Thierschau und Preisgericht gehalten wird .'ser Al be gegnet man den rukden Gestalten der Landwirthe ünv Eigenthümer, derxn äus sere Erscheinüng-< w?nn sie als M'asstctb' gilt, den gesegnetesten Zustand der Pro vinzen verbürgt. Die legitime Wohlbe leibcheit dieser Biedermänner bildet einen eigenen Contrast zu der Wespentaille eng - lischer Fashionables, deren sich eben jetzt viele hier herumtreiben. DeS?sbends ist das Schauspielhaus mit kmdleuten ge« fNllt. und die drastische Wirkung, die eiw geftwder Spaß auf ihre Lachmuskeln übt/ ist sehr belustigend. Bemerkenswert!) a. ber und erfreulich ist das Interesse, das diese Leute vorzugsweise an den histori-' schen Fresken im Hofg»rten nehmen.' Zu' allen Zeiten des Tages sieht man sie zu Dutzenden in de« Arkaveil stehen, und hört nicht selten attS ihrem Munde Aeu ßerungen, die treffender sind,-als die' Ur theile nberbUdek'r Kunstkenner.^- W?i lNa'f, 27, SeMm.—Di? ge'. fammte Descendenz Goethes steht bekannt' Uch gegenwärtig auf vier Augen männ licher nämlich' auf des grossen Dichters Enkeln, Walther v. Goethe und Wolfgang v. Goethe. Des Ersteren würdige und hoffnungsreiche Fortschritte in der musikalischen Künst haben bereits volle Anerkennung im kunstliebenden Pu blikum gefunden. Walther v. Goethe wird, nach Beendigung weiterer musika lischer Studien in' Wien, nach Weimar zurückkehren. Der jüngere Enkel Wolf gang von Goethe dagegen weilte bisher noch in dem Hause seiner verehrten Mut ter-zu Weimar, und besuchte das Wil- Helm - Ernestinische Gymnasidm. Der überaus hoffnungsreiche Jüngling wird/ nach vorzüglich befländetter Ghmnasial prüfung, gegenwärtig d'te Hochschule zu Heidelberg bez