Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, December 03, 1839, Image 1

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    N taain A. Ornn. Gedructt uuc' der.ittöqi'qelei, rou ArIII?IdPU w e ll e, l» der Peu.i'Srrasse, ügctmc Thür unterhalb Kettda uö' Hotel.
Jahrgang 1.
Dtdingu »gt N.-Der UlherAlk FZeo!)!Ztl'.ter' erscheint >edi'n >nif eiNiNi NI i 1,1->i?nen Letttrn gedruckt. Der Eul'scripr ens-PreiH ist Ei« Tl>a l e r deö Za!,rt>, N'rl>t?tr in halbjähriger Tora«bbe»
t.ihlung erbeten wird. Wer im L>nife dcs m>l r bezilill, weiiO' l >»rz>ne .ilv 6 Mcnat wird kt'n Untl'richre-l'i-r angciieinnn'n, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie
einen Monat vor Ablauf des Ei nehen un«. > g all.' : vuanaiide .ibl'?z i!>lt werden. Bek.innim.r düngen dankbar angcnoninicn und für den qewöhnlnben Preis eingerückt. Unlersebrcibcrn i» hiesiger
Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere 2>er,entringen gesehen dur.l, t-e Pen oder Trauer, aus der llni.es hreiacr. Briefe uad ccch- lum «ssea p oft frei eingesan werden.
WichierslF".
der "Alte und neue Welt."
Zwanzig vier'^'g.
Endlich zwanzig, endlich zwanz'g!
Leickt und frei) dur.b's Leben tanz' ich,
Wie so rasch di« Pulse schlagen,
Mich die Leb.-nZw.llen tragen,
Wie der l h.'iter sirahlet,
Fro!:sinn meine Wangen maier!
WaS für süss.-, süsse Träume
Fülle« meines Herfens
Freue, freue, wer eö kann, lich;
Endlich zwanzig, endlich zwanz g
Wie sich Alle um mich zerren,
Junge, alte, reiche Herren,
Süsse Ltutzer, fad und zierlich,
Ernste He rn, galant, manicrlicb;
llnd voll Zärtlichkeit und Feuer
'Und —da findet auch der Mann sich;
Endlich zwanzig, endlich zwanzig.
Ach die dreissig, ach die dre>s>ig
Und noch immer Mädchen heiß' ich!
Wo sind nun der Zugend Freuden ?
lind wie ändern sich die Zeiten,
Zn zehn kurzen schnellen lährchen!
Wat? im Zopf ein graue» Härchen?
An dem Aug' schon eine Falte?
Ja! nun heiß' ich bald die Alt«!
Bin oft ärgerlich und beissig.
AH die dressig, ach die drelsig!
Bei Thee dansantS und auf Bällen
Muß ich oft mich uuwohl stellen,
llnd ich tanze doch so gerne,
Blieben nicht die Tanzer ferne,
Käm' doch Einer nur von Allen,
Die niir jetzt so wohl gefallen»
VZär'» auch selbst ein lockrer Zeissig.
Ach die dreissig, ach tie dreissig.
Nun gar v'erzig, »un gar v'erz'g,
Gott bewahre, nein man irrt N l)!
Hat die Zett den wirklich Flügel?
Wie so alt macht doch mein
Meine Haut 'at keine Fl'cken,
Stein, das muß nn Glase stecken!
Wahrlich gelblich angelausen,
Muß m r einen neuen k.iusen.
Ja, —man conserv rct sich.
. kaum vierz'g, bin kaum vierzig!—
Wie? Was glanbt man, ich hcurathen?
' Dafür wadr' mich Äctt in Gnaden!
Colli' ich ,m.l) mir K'ndern plagen,
Böser Männer Launen tragen?
llnd wer ledig ist, kann lachen,
Frei sein Wh st und Boston machen;
Weiß es Gote, man amüsirt sich
Auch mit vierzig —Ach, die vierzig!
Zur Ume, Haltung und Belehrung.
Alle und neue Zell.
ES gab eine Zeit, wo Mütter ihre
Töchter am Abende der Hochzeit mit kei
nem andern Wunsche aus ihrer Umar
mung entlassen zu können glauben, als
mit der oft wiederholten, wichtigsten und
letzten Ermahnung: „Sei tolgjam Dei
nem Manne!" Die gute alte Zeit ist
längst verschollen. Hie und da mag eS
wohl noch eine edle Mutter geben, die e6
nicht unterläßt, ihrer Tochter, für deren
dereinstiges Wohlergehen sie nach ihren
Kräften gesorgt hat, dieses erprobte
Mittel eine»'zufriedenen Ehe zu empfch
len;-allein, allein der grsstte Theil
der Mütter geht deut zu denTöch
lern mit einem Beispiel völlig entgegen
gesetzter Art voran, un) denkt nur nicht
ganz und gar nicht daran, dieselben zu
einer besser« Handlungsweise zu ermah
nen, sondern giebt e6 ihnen gar mit
kiarenHeutlichen WoNen zu verstehen,
daß sie dahin trachten müssten, in ihrem
Hauestande ihre eigene Willkühr zum
Gesetz zu machen. Und da wundert
man sich »och tber die vielen unglückli
chen Ehen
Bcnn ecch di« Mütter «S erkennen
Und Berks? Montgomcry und Schuyltill Cauutics allgememer Anzeiger.
Ina beherzigen wcllitn, in welchem hohe»
Haage das Heil künftiger Familien und
Geaerationen von ihnen, ihrem Urbild.-
un) ihrer Erzieh ingsweise abhängt! wi,
unendlich viel würde dadurch sur das
Glück der Menschen gewonnen sein!
l)
Schrecklicher
In Ludwigs des elften von Frankreich
Charakter war ein Grausam
keit.
Sein Großprofoß, T'.iftram l'Hermite
war sein gewohnlicher Begleiter, und der
blinde Vollzieher aller Befehle seines
Gebieters.
Eir,«! ward Ludwig während der Mit
tagstafel neben einem Mönch, d.r die
Neugier hatte, den König speisen zu se
hen, einen picardischen Hauptmann ge
wahr, den er haßte. Er gab Tristram
bloß einen Wink mit den Augen, und die
ser, die stumme Sprache versteh, n'', und
in der Meinung sie gelte dem Mönch,
ließ diesen lach dem Essen durch ei
nen emer H.lfersl elfer sefangen neh
meu; er wurde in einen Sack gesteckt
und in die Seine gewoi fen. Dies war
die gewöhnliche Art. wie Trist»am den
König von denen befreite, welchen er den
Tod wünschte.
Der Offizier hatte das Zeichen, wel
ches Ludwig seinem Großprofoß gegeben,
ebenfalls gemerkt, und richtig gedeutet;
er hatte sich schnell zu Pferde gesetzt nnd
eiligst daron gemacht.
Der König erfuhr die Flucht des Of
siziers nnd fragte an, folgenden Tage
Tnstram : warum er den Befehl, den ei
ihm zugenickt, nicht vollzogen habe ?
"Sue," erwieoerte Tnstram, "unser
Mann ist schon weit fort."
Weit fort < versetzte der König : man
hat ihn ja gestern zu Amiens gesehn.
»ft ein Irrthum, Sire, dafü
steh' ich. Nur in Rouen und nicht in
AmienS hat man ihn je Yen können, wenn
er immer geschwomn en ist."
Von wem sprichst denn? fragte
Ludwig.
"Siun, von dem Mönche, auf den Ihr
gestern Zeigtet; ich Uep iyn glrich in ei
nen Sack nahen uno ins Wafjer warfen.'
den L Was hast Du ge
macht Das war der b»st.- Mönch in
meinem Reiche, dem mußc moigeii
einige Bitssin lesen lasien. Es galt nicht
dieziM, >oni.ern i.,m picaieiichen Hanft
ma-me, der neben nand.
1
Iltissereroeulit l e ScMafsucl t.
Ein gewisser Johann Georg Hummer
siel Jahre alt, am N). Novem
ver in s Kaiser; er wurde herausgezo
gen, und brachte in feiner nassen
dung in einem Speicher die Rächt bis
zum folgenden Morgen zu. Er war er
hiht, alv er inS Waffer fiel, und als man
lyn ans Ufer brachte, war erstarrt. Man
fchleppte ihn daher in den Speicher und
übeiUep seinem Schicksal. Am 11.
Rovemoer des Morgens kam er wieder
zu sich, und keyrte in seine Wohnung zu
ruck. Hier udersiel ihn ein tiefer Schlaf.
Er schnarchte nicht und daS Athmen war
kaum bemerkbar.
Da er nach geraumer Zeit nicht wieder
munter wurde, beschloß man ihn zu wek
ken; man ruf, man fchilttelte ihn, aber
nichts half, er schlief nach wie vor, und
schien ohne alle Empsindung zu sein. -
<i ein Gesicht war nicht entstellt, nur,statt
blas:, blauschwarz. Man konnte ihm
weder Speise noch Trank beidringen ; et
was Wasser, das man ihm in den Mund
goß, floß wieder hinaus. Er halte eini
ge natürleche Ausleerungen, ohne daß er
etwas davon wußte, und trotz aller Mit
tel, ihn zu ermuntern, erwachte er rst
am December, gerade zu einer Zeit,
wo man ihn allein gelassen hatte. Auf
einem Tisch lag eine aufgeschlagene Bi
bel, er schloß daraus, daß es Sonntag
sein müsse. Er wußte nichts davon, daß
er so lange geschlafen hatte, sondern be
bq'iptc-fe, er sei dii-se sieben Wochen lang
zu loben und ohlie Lu-chr zu ie.deln."
Dienstag den 3, December, 183 S,
codt zweien. Bei seinem Erwachen war
er sehr abgezehrt und krafilos, und es
oergicngen mehrere Ja hie, ehe er sich
v.eder ganz erholte. Diesen sonderba
ren Fall hat der »>r. Wendelstaot in sei
ner Schrift: „Wahrnehmungen an dem
Krankenbetts erzaylt.
0
Gef.itn ilelw nerei.
Nichts ist in England so gewöhnlich,
als daß man Leute antrifft, die alle er
denklichen Mittel anwenden,um das Mit
leid des Publikums aufzuregen. Eines
der gefährlichsten Stratageme, das zur
Erreichung dies.S Zweckes ist angewandt
worden, i,t folgendes: Eine ganz gut
gekleidete Frau, zwischen dreissig und vier
zlg Lahre», yacce, um sich mitleidige Her
zen zu offnen, die Partie ergriffen, sich
zu erhingen. Hierzu w.ihlce sie jedes
mal einen schickiia)en Ort, und warf sich
dann einen S trick um den HalS. Em
eigner dazu bestellter Mensch mußt- die
sen dann balv entzwei schneiden und dann
unter der Volksmenge verschwinden. Oes
ters trugen einige der Anwesenden'das in
teressante Schlachtopfer mit sich heim o
der gaben ihr wenigstens Almosen. Die
Erhängte aber, sobald sie die Sprache
wieder erhalten hatt', erzählte ihren
Wohlthätern, sie jiabe ein Vermögen
von funzehnhundert Pfund Sterling be
sessen, sich mit einem irländischen Haupt
mann verheirathet, sei von diesem bis auf
den letzten Heller ausgeraubt und dann
aus Verzweiflung Selbstmörderin ge-j
worden. Lange trieb das Weib diesen!
Betrug, bis sie zuletzr als Betrügerin er
kannt wurde.
Charakteren te.
Margaretha Lambrun, eine von den
Dienerinnen der unglücklichen Maria
Stuart, deren Mann bei der Nachricht
von dem Tode seiner Gebieterin de?H
schmerz über diesen Verlust unterlag
hatte den Entschluß gefaßt, Maria sTod
zu rächen- Mit zwei Pistolen bewaff
net, und dem Vorsatze, Englands Koni
gin zu morden, indem Busen, begiebt sie
sich ui die inn-'rn Gemächer der Burg,
und dringt an einem Audienztage durch
den Haufen der wartenden Menge. Kl
lein in diesem Augenblick entsink: ihr ein
Pistel. Sie wirdergriff-m und vor die
Konigin geführt. Die>e wollte sie zuerst
selbst ausfragen; alle'» durch d.e kühnen
Antworten betroffen, fragte sie kalt bin
lh g - .'lhr glaubt also wirklich, daß die
Liebe zu Eurer Herrin und zu Eurem
Manne solch eine Handlung Euch zur
Pslieyt gemacht habe ? Aber was glaubt
Ihr w.'hl. daß jetzt meine Pflicht gegen
Euch sei —Ich werde Ewr. Maj-stat
offen und unerschrocken ineine Antwort
jagen; erlauben Sie mir nur die Frage:
will es meine oder meine Rich
terin lvissei; ?—„Eure Königin:" erwie
derte Eliiabelh.—So ist es Pflicht, mu
Gnade zu ertheilen—„Aber w»s burgc
mir dafür, daß Ihr diese Gnade nicht zu
einem zweiten Moroanschlage gegen mich
mißbrauchen werdet ?"—Meine Königin !
eine Gnade- mit so viel Vorsicht ausge
theilt, Hort auf, eine Gnade zu >ein. Ur
tyeileu und handeln Ew. Malestat als
Richterin gegen mich' —Von dieser Ant
wort ergriffe»», wendete sich Elisabeth zu
oen sie umgebenden Rachen aus ihrem
Gefolge, und rief aus : »Wahrend mei
ner ganzen drelssigiahrigen
hat mir noch Niemand eine so schone und
zugleich so wahre Lehre gegeben."—Mar
garetha Laubrun erhielt sogleich ihre Frei'
yeit.
Cm wahrhafter Seemann.
Nach den Berichte des Pater Feyso ba>
Veten im Jahre 1674 einige junge Bur.
schein der Nähe von Bilbao, als einer
von ihnen, Franzis de la Fega. ein Junge
von l5 lahr-n plötzlich im
I Malier verjchwana. Äameraoen
warteten einige Zeit, ob er ni yt wieder
zum Vorschein kommen werde; da dies a
der nicht der Fall war, so begaben sie sich
nach Hause und brachten der Mutter des'
lelben, die in Lierganes, einer kleinen
in dein Erzbiöthume von Burgos
wohnte, die Nachricht von dem Vee
ichwinden ihres SohneS Im Anfange
wollte sie nicht an seinen Tod glauben,
! nachdem sie aber Jahrelang gezweifelt
s halte konnte sie keine Hoffnung weiter
, nähren, und betrauerte seinen Verlust.
I Fünf Jahre-nachher gewahrten einige
Fischer Eadir, wahren» sie in ihrem
Geichaft begriffen waren, eine
ähnliche Gestalt, die sich zuweilen aus die
' Oberfläche deS Wassers legte, wie wenn
sie ausruhen wollte, and dann wieder un»
tertauchte-
Ihre Versuche,'sich derselben zu näh
er.n, blieben fruchtlos, indem die Gestalt,
sobald sie das Fischerboot gewahrte,schnell
im Wass.r verschwand. Am folgenden
> Tage, nachdem die Fischer ihren Käme
raden von dieser Erscheinung Bericht er
stattet hatten, vereinigten sich viele an-
dere mit ihnen.um ''es fremdartigen See
geschöpfes habhaft zu werden. W.rkiich
verwickelte es sich in den Netz n. Wi.
! erstaunten aber die Fischel'US sie gewahr
ten, daß sie einen auSgewachsinen Men
schen gesangen hatten, dessen Haut ganz
mit einer Art Schuppen überzogen war,
die abfielen, wenn man an den Gliedern
hlnstreifte- Man ledete den Mann an,
rrhiclt aber keine Antwort. Man sprach
in verschiedenen Sprachen zu ihm,er schien
aber reine zu verstehen. Hierauf brach
ten ihn die Fischer in das Kloster St
Francis, wo man ihn erorcisirte weil man
glaubte, er mogte vom Teufel besten sein,
-man verspürte aber keine Wirkung vo»
diesem Mittel. Endlich, nach einigen
Tagen, brachte er das Wo«t "LierganeS''
hervor. Zufälligerweise befand sich je
in and aus dieser in dem Kloster,
w'lcher den 'lmstand s inen dort besindli
chen Verwandten meldete,und h eauf von j
dem Verschwinden deS de la Vega i.i
Kenntniß gesetzt ward.
Auf diese Nachricht hin, beschieß man,
dl,»n nachLierganeS zu schik
reu und ein Monm.welcher dort Geichas»
ke halte, erbot sich, ihn zu begleiten. Als
sie in Lie Nahe der Scaor kamen, befahl
ihm der Mönch, voranzugehen und den
Weg zu zeigen. Er gab keine Antwort'!
wie er uleehaupt nie sprach, trat abei!
voran uns sul), te denrNonch in das Haus!
der Wittive de la V.g i. D.ese sobald sie i
ihn ansichtig gewoiden war, sul »hm um
den Hals uns rief : "dies ist mein Sohn
den ich in Bilbao verloren habe!"
Zwei von seinen Brüdern, die gegen
wartig waren, erkannten ihn ebenfalls!
nnd umarmten ihn. Er aber nicht
die gevingste Rührung und blieb im hoch'
sten Grave unempfindlich und gleichgül
tig gegen alle Zärclichkeiten'die seine Ver
kvandren an ih n ve>schwendeten. Auch
konnte man ausser den Worten "Brot,
Wein, Taback'' ihm keine Rede abge'
Winnen. Man fragte ihn öfters, ob er
dieie Dinge zu haben wünsche erhielt a
ber keine Aütwort-
Mehrere Tage nach einander konnte er
grelle Quantitäten eisen, uns dann
wieder mehrere Tage lang fasten. Gab
man ihm einen Auftrag, so vollzog
sens.'r'oen punkiUch, ohne ein Wort
sprechen. Eines TageS schickte man ii)n>
»ach St. Ander,wo er den Fluß Padren
na, der dort über eine Stunde breit ist,!
zu passiren hatte. Da kein Boot vor
Handen war so warf er sich ohne Weite
res in den Fluß schwamm hinunter und
überlieferte den Brief.den man ihm dort
hin zu bringen befahl, unversehrt.
K-ancis war sechs Fuß hoch, wohlge-
bildet, hatte eine überaus feine und weis«
>se Haut und rothe Haare, die so kurz
! waren, wie die eines neugebornen
Er kleidete sich nie an,alS wenn man ihm
befahl es zu thun.
> Eben so war es mit dem Essen, was
man ihm bot. verzehrte er, begehrte aber
> nie etwas.
i Sa lebte er S Jahre mit seiner Mutter.
> Auf e.nmal verschwand er.niemand wuß
te wie oder wohin- Man vermuthete, er
sei wieder zur See zurückgekehrt. Rach
her verlautete, man habe ihn in einem
asturischen Hafen im Wasser wieder ge
sehen, doch erfuhr man nichts Näheres
hierüber. Pater Feyso meint, de la
Vega habe in der Tiel'e deS Meeres ge
lebt, und wenn man ihm zum sprechen
hätte bewegen können, so würde man
merkwnrge Aufschlüsse über diese Regio
nen erhalten haben-
Herr August Rothe, auö DeutMand,
gegenwärtig zu Pcttsville, hat eine neue
und sehr nützliche Verbesserung eineö
Schmelzofens erfunden und unter dem
Namen „Rothes Combination Furnace"
ein Patent dar-auf ei halten.
Das Wesentliche dieser neuen Erfin
dung besteht in der Einrichtung mehrer
Oefen, wodurch eine neue und nützliche
Wirkung hervorgebracht wird, nämlich
diese: daß „durch Zusammenziehung der
F.uerbehä'ter in daS der obere
Theil der Füllung gehindert wird, plötz
lich auf den untern Theil hinabzufallen ;
dann in der Steigerung des Zuges, indem
die Einzelnen Kamine in einen langen
Kamin geleitet werden, welcher sich am
äussersten Theile des letzten Ofens am
Mauerwerke bis zu dem Nauchfange er
streckt;—ferner, indem in erwähntem
Kamine ein Kessel zur Bereitung des
DampfeS angebracht wird, um durch die
starke Feuerung der Oefen eine Maschine
zur hervoibringung deS Windzuges in
Gang zu setzen und endlich, indem durch
erwähnte Maschiene eine Schichte kalter
Luft ;u den sogenannten Tuveres beglei«
tet wird, um diese beim SchmelzungSpro*
;esse vor Verbrennen zu schützen.—Also
eine Furnace welche bei sich selbst und durch
ihre e gene Kraft, gleich einer Uhr geben
soll. F. P.
5)
Lewis Wilber, welcher lehteö Spät«
jähr zu Cleoeland auf Verdacht eingezo
gen war, einen Herrn Barber, in Madi -
son Eaunty, Neu Jork ermordet zu ha
ben und welcher auf circuminstancielles
Zeugniß zum Tode verurtheilt—dessen
Hinrichtung aber aufgeschoben war, hat
kürzlich freiwillig seine Schuld eingestan
den, und soll nun gehenkt werden.
Die Mexikanische Regierung hat den
letzten Termin der Entschädigungssumme
vo« kW.lIOl) Thaler an Frankreich ge
zahlt.
0
Im Gefängniß zu Nantucket befindet
sich nur ein Gefangener, welcher gedroth
hatte» eine Klage gegen jene Stadt
hängig zu machen, falls man nicht das
Gebäude komfortabler einrichten läßt-
g
Das RepresentantenhauS von Tennes»
see ist auS 4L Farmers» II Advokaten, 7
Kaufleuten, b Doktoren der Medejin, S
Schneidern, l Silberschmidt und 1 Grob
schmitt zusammengesetzt.
y
Eine lange von zwei' vier- und
sechsspännigen Wagen zog die Aufmerk >
samkeit ui?d Neugierde vieler Bewohner
Philadelphias auf sich. Es waren ho»
he und ausgezeichnete Herrschaften nebst
Gefolfe. z. B. Se. Majestät, nn afrika«
nischer Lowe, Se. Königliche Hoheit,ein
bengalischer Tiger, Se- Durchlaucht, ein
stolzer Leopard u. s. w- In der Filbert
strasse soll diese dem Anschein nach zahl
reiche Menagerie dem Publikum geöffnte
werden. D. N- Ztg.
Ns. 13.