Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, November 26, 1839, Image 1

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    ZL fcl Äl in A, Denn. Gedingt und von A 111 oldPllwe ll e, in der
Jahrgang j
Bedingung? N.-Dcr z? ldcr-llk TZ>7olmcKtcr ersibeint jeden Dienstag auf einem grossen Luperial-Btgen mit silwnen Lettern gedruckt. Der Zubseripl'ons-Preis ist Ei n T l, ale r des s»lne, wrl(be?' in halbjähriger Torauibe
tal'luna erbeten wird? Wer im Laufe des Zahres nickt bezahlt, werde!» HI 5V angereclmct. Für kürzere Zeit als 6 Menat wird kein Untersdreiber angenommen, und e.waige Aufkündigungen werten nur ta'nn angenommen, wenn sie
einen Monat vor Ablauf des iLubseriptione-Termins geschehen und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen und für den gewöhnlichen Preis eingerückt. Unterschreiben, in hiesiger
Stadt wird die Zeitung portofrei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Trager, aitf Kosten der llinerschreiber. und M rth' lu >,'» o'st sr e i e-ngesan werden.
Die Wirrwe lind die s)osen.
Ich ging heut Morgen die Treppe hinab,
Da schwang Ebristinchen den Haselnuststab;
Sie dient als lunser bei der Wittwe Krau>?.
Und klopft heut doch Rock und Hosen au?. —
„Potztausend, mein Kind l was muß ich hier
sehn;
Ist eine Verwandlung mit Dir geschehn?
Du warst ja so spröde von jeher gewesen,
Und hast nun den Liebsten doch Dir erlesen?
Was deuten die Hosen in Deiner Hand,
Wie hat sich Dein Sinn so plötzlich gewandt?
Ach, nicht doch, mein Herr ! Sie sp äffen
nicht fein,
Erwiederte Christinchen : das laß ich Wohlsein.
Doch gestern 'Abend, es regnete sehr,
Kam eilig ein junger Geselle bierher;
Er klopfte bescheiden an unsere Thür,
lind bar für'die Naebt uni ein trocken Quartier
Das Wirtlishaui? ist weit, und meine Madam
Die schnell bei dem Klopfen herunter kam,
Fühlt MitleiZ»mic dem armen Gesell,
lind ließ ihn herein über die gastliche Schwell'.
Der Bursche ist hübsch, noch jung und zart,
Und das Herz der Madam, wie Gie wissen,
nicht hart,
Mit Speis' und Trank wird der Gast erquickt,
Ein Lager für ihn, in der Kammer beschickt,
Wo sonst der Madam ihr Ehebett stand,
l!n» oor der Thür drinn' steht die spanische
Wand.—
Ich habe mich zeitig dann schlafen gelegt;
Der Gast aber hat sich t herrlich gepflegt.
Jetzt sitzt er zum Frühstück bei Madainc Kraus
Und ich—ich tlopf ihm die Hosen aus.
Zl'l IllMlba ȟd
T>.s sein hallen.
Slr T h o m a S H i 11, eiu reicher
Gutsbesitzer, kam nach London. Im Park
spazieren gehend' wurde er ein Paar
enzimmer gewal r,. ein schon bejahrteö und .
ein jung?!-, die dortauch euienSpziergemg
machten.
Das junge gefiel deai Sir Hill ung'e
wein. Er verfolgte sie mit seinen Blik
ken und Schritten, und je länger er duS >
that« u:n so tiefer war der Eindruck, den
die junge Schöne auf sein Herz machte-
Die beiden Frauenzimmer traten end'
lich ihren Rückweg nach ihrer Wohnung
an. Sir Hill folgte ihnen auch hier.wie
ihr Schatten- Sie hatten dies wohl be
merkt, aber keine Ahnung, dasiderFrmde
dabei eine versteckte Absicht habe, sie hiel
ten es bloß für einen Zufall, daß er mit
ihnen den nemlichen Weg gegangen war-
Beide, eS waren Mutter und Tochter, tra
ten in ihre Wohnung ein. Sir Hill wuß
te nun zwar, wo die Gebieterin seines
Herzens wohnte, aber auch weiter nichtS-
Dem Hause gerade über war ein Laden
mit Galanteriewaaren. So wenig er
dergleichen gebrauchte, so >'ing er dennoch
hinein, kaufte ein Richsiäschchen, um nur
eine gute Gelegenheit zu haben, sich zu
erkundigen, wer diese beiden Frauenzim
mer wären. Auf seine dieSfällige Frage
erwiederte der Handlungsdiener: Ich weiß
nichts Näheres von Ihnen,, als daß die
junge Miß Elisabeth Dun b y
I)eißt, und die einzige Tgchter einer Witt
weist, die gerade so viel hat, um davon
nothdürftig zu leben.
Sir Hill schrieb sich den Namen, als er
aus d>»m Laden gegangen war, gleich in
seine Schnibtafel, um ihn nicht zu ver
gessen, und am folgenden Tage mußte er,
seiner Geschäfte wegen, wieder nach sei
neu Gütern zurückreisen. Er konnte a
der die schöne Elisabeth Dunby nicht ver
gessen- Er entschloß sich kurz- Sie ist
nicht reich, dachte er, du hast' Vermögen,
du willst ihr einen HeirathSantrag ma
chen; ist ihr.Herz noch frei,, so sagt sie
stnd Berks, Momgomtry und Schnylkill Camitics allgcrttciüer Anzeiger.^
wohl ja, und du erhälst, waS du lange
gesucht, eine hübsche Frau, die du sei)r
liebst.
Der Vorsatz wurde ausgeführt. Der
Brief kam an, mit der Aufschrift - au
Elisabeth Dunby- Die Wittwe hieß e
benfalls Elisabeth mit Vornamen. Sie
erbrach daher den Brief,und, da die Toch
t.'r erst 15 Jahr alt war, so schien sie ihr
zu jung für einen solchen Antrat zu fein?
uustreit'.g galt eS ihr. Sie antwortete
dem Unbekannten, und natürlich zwar
nicht ablehnend, doch in so vorsichtig ge
wählten Ausdrücken, daß Sir sich
daraus nicht sinden kqunte. Er legte de»
Brief bei Seite, aber daS schone Mäd
chen schwere immer vor seiner Phantasie;
er beschloß, nach drei Monaten wieder zu
schreiben, und um eine bestimmtere Er
klärung zu bitten. Es erfolgte zwar ei
ne minder auf Schrauben gestellte Ant
wort, aber sie war doch nicht genügend.
Ho währre dieser Briefwechsel über cui
Jahr. Sir Hill fand, daß seine schöne
Correspondentin noch wehr Geist, sSS
Liebreiz hatte, nnd da die letzteren Briefe
ihm immer mehr Hoffnung machten, sei
nen Wunsch erfüllt zu sehen, so beschloß
er, darüber ganz ins Reine zu kommen,
und er schrieb seiner Geliebten ? er wer
de in vierzehn Tage» selbst nach London
kommen' Und sich ihr persönlich vorstellen.
Er hoffe, sie werde ihm keinen Korb ge
ben und ihre Mutter auch nichts wider
eine eheliche "Ut ihm ha
be^.
Als die Mutter diesen Brief cN)n!t,
»v-nZ ihr erst e.n Licht auf. Sir Hill hat
te sich nicht um ihre, sondern um ihrer
Lachter Hand beworben. Die Enttäusch
uiig war nicht lehr angenehm; uns da sich
mittlerweile eine annehmliche Partie für
ihre Tochter gefunden, die sie doch
noch Schwierigkeiten gehegt, so überzeugt
sie sich d'ß sie unbedeutend sind.
Sie beschleunigt die Berheirathung der j
iochter mit einer Eile, die selbst der
tern auffallt u-.d noch vor Ankunft deö
Sir Hill in London ist die ih-
Iren Bräutigam gebunden.-
! Sir Hill kommt an dem bestimmten
Tage an, und erscheint vor Mutter und
Tochter- red.te die Letztere mit Be
zug auf seine Correspondenz an ; sie weil;
nicht waS sie darauf antworten soll, ixt'
sichert, keinen Brief empfanden zu haben
und bereits vor Kurzem verheirathet zu
sein. Jetzt nimmt die Mutter das Wort
und sagt:
~^ir'. Ihre Briefe habe ich empfan
gen und auch beantwortet. Sie waren !
au Elisabeth Dunby addrelsirt. Dieß .st
mein Name, und ich konnte nicht anders
vermuthen, als daß ich gemeint sei. Sie
haben dieS Mißverstandnii; lediglich selbst
dulch die Aufschriften veranlaßt,denn
haben vergessen, darauf zu schreiben :
Jüngere-"
Sir Hill erwiederte keine Silbe auf
diese Aeusserungen- Er warf sich in ei-
INN Lehnsessel, stützte den Kops in die
Hand, sann einige Minuten nach,, sprang!
dann auf,'trat vor die Wittwe und sag
te: /Sie he »ssen Elisabeth Dnnby?—
Eine Elisabeth Dunbu hab' ich heirathen
wollen. Es bleibt dabei,, wenn Sie es
zusriedeu sind. Hier ist meine Hand,
schlagen sie ein l"
Die Wittwe ließ sich das nicht zweimal
sagen. Daö Paar verband sich und führ
te eine zufriedene Ehe.
0^ —
Die schnellste An, reich zu werden.
Zu einem reichen Fabrikanten,.der sich
eben an einem Stück Hasenbraten und
einer Flasche alten Rheinwein ergötzte,
crat kurzlich ein armer Weber demüthig
herein,brachte die bestellt? Arbeit, und
bat um baldige Auszahlung deö verspro-
"TVillig zu lc>be» und obne Furcht zu tadc!',."
Dienstag den 2li, November, 4838,
chenen Lohnes, da seine Frau Krank >ei,!
und er für seine armen sechs Kinder kein
Lrod l>abe.
Unwillig über die Stöeüng in seinem ;
rngenehmen Geschäft, fuhr ihn der reiches
ii.dem er die dargereichte Arbeit j
unbesehen auf den Tisch warf, mit den!
Worten an: ..Die Arbeit ist schlecht; ich?
kann nicht so viel dafür geben, als er ver-!
langt Z Tie Waaien fallen tätlich im j
Preise, der Handel liegt ganz darnieder, j
und (während er sich ein Glas Wein ein-!
gießt) ich habe ja selbst kaum das halb"!
Leben- Aus Mittleid aber mit Seiner La' l
ge will ich Ih n die Hälfte gebend—Del"
arme Weber, ganz erschrocken über diese
unerwartete und unvertlente Behandlung
ermannt sich jedoch, und bittet den Hart-!
herzigen mit den rührendsten Ausdrücken,
ihm das ohnehin so geringe Lohn nicht noch
mehr zu verkümmert? Aber nichts hilft?
und indem der Reiche ein Glas Wein nach
dem andern recht behaglich ausschlürft.
muß Jener w-it shränert jn den Augen
das Sündengeld nehmen.
Kaum ist er zur Thür hinaus, so freu«
->t sich der Herr Fabrikant seines gelun
genen Schelmenstreiches oder vielmehr,
wie er eS nennt, seiner Klugheit,und lacht.
den dummen Teufel auS, der bei seiner
Ehrlichkeit wohl nie auf einen grünen
Ziveig kommen wird.
Die Frau/ etwas mildern Sinnes, als
ihr Herr Gemahl, fühlte Mitleid, nud
meinte - ober denn gar kein Gewissem
bade,und nicht bedacht./daß er ir ehemals
auch so arm und vielleicht noch ärmer ge
wesen, und das; er mit einem leinenen
O.nerbeutel, worin nur alte Gumpen
halten, lzerumgeivandert sei.
Eben, weil ich das bedenke, gab er ihr -
zur Antwort, ~bandle ich so, wie halte ich
es oenn sonst so weit bringen können?—'
Geh mir mit Deinem Gewissen! hier (in
dem er sich den Lauch streichelte) hier ist
mein Gewissen!" und somit entsiegelte er
eine neue Flasche, und aß daö lebte
von seinem Braten mit der größten Be
haglichkeit.
Uut'.eue schlagt seinen eignen Herrn,
Der römisch deutsche Kaiser Heinrich
der vierte lebte Nicht in dem besten Ver
nehmen mit dem Pauste.
Bei seiner Anwesenheit in Rom hörte
er in seiner bestimmten Kirche gewöhnlich
die Messe, und hatte in solcher ein für
allemal den namlichim Platz.
Ein Diener deS Papstes, in der Absicht,
sich bei seinem Herrn in Gunst zu setzen,!
beschieß, den Kaiser durch einen Stein,
den er solchem in der Kirche auf das ?)aupt
werfen wollte, zu todten.
Zu dem Ende machte er über dem Sitz
des Kaisers ew grosses Loch in dem
wölbe, wodurch er einen grossen Stein
herunter fallen la ssen konnte- Ehe er a
ber das Bubenstück verübte, lief, er einen
Strick auf die Stelle hinab, und versuch
te auch oft- ob der Stein die rechte Stel
le berühre-
Als er Alles so vorbereitet harte, st.eg
er in der Nacht hinauf in daS Gewölbt
und harrte so lange auf den Kaiser, bic,
solcher sich -m dem gewöhnlichen 'p.atz zu
Verrichtung seiner Andacht einfand. Dt!
Meuchelmörder ergriff letzt den schweren
Stein, um ihn h'nabzuschleudern; in eben
dem Augenblicke aber trat der Kaiser zu
fallig einige Schritte zurück, der Mord
lustige aber verlor daS Gleicbgewiclir und
stürzte mit dem Stein in die Kirche von
dem hohen Gewölbe- sich sehr
l'eMdigt, war indeb-noch nicht todt ; aber
daS Bolk-wurde über eine solche Ruchlo
Ngknvso empört, daß es den Halbtodten
aus dee.Mrche und du ch die Strassen
Meiste Mb in Stücke zerriß-
t -
(Ane der Ncuv.'rk KU.ieniciuc !
Oktober.—Die lue
' sige lustizkanzlei hat in der ' ui-'
! terjUihung gegen de.i ü)iügistrat der
! sidenz eiii vorlaufiges c.bge
j geben, worin der auf Aufyebung der Cri-
miiialuntersuchling wegen Nichtbegrün
!dung derselben gerichtete ?lnt-..ig, der ü-'
i berhaupt nur auf Aliwriidiing der isp.'ci
gerichteten Defension ver !
woi fen, übrigens aber erkannt wird, daß
die gegen den Stadtdirektor Numaiin'
verfugte Suopeiisian weder nothig noch!
begründet sei, obgleich sie, die
lel, deren Aufhebung nicht verfugen kön--!
ne. Das Burgervorstehercollegium
in einel sofort nach Publikation diests
Erkenntnisses gehaltenenen Sitzung be-!
schlössen, durch rine besondere Petition
Ma>. den Konig nochmals um Auf-
Hebung der gegen Rnmann verfugtkn
.Suspension zu bitt.m. Das Erkenntniß
laut.t folgendermaafen: In Nntersu-I
chungefachen gegen den allgemeinen Ma-!
'gistrat der hiesigen Residenzstadt wegen!
der von'demielbon am 15. luniuS d. I.
an die denticho Bundesversammlung ge
gerichteten Borstellung wird zur Resolu
tion ertheilt: da der auf Beseitigung des
in gedachter Eingabe objektiv zu Tag/
liegenden beleidigenden Charakters gegen'
Regierung gerichtete Zweck der ge j
führten Vertheidigung durch letztere "in
dem Maase in keinem Wege erreicht ist,
! daß die Einleitung einer Untesuchung sich i
vora>? als unzulaisig darstellte, so MV
! die deßfalsige Ausführung wie hiedurch!
geschieht, verworfen, und soll daS Unter
suchungsoelfahren demgemäß
!und zur Abgabe eines Haupterkeuntnisses
! vorbereitet werden. Da endlich d>. SuS-
! pendirung des
i ivenn sio gleich von Gerichtswegen nach!
I Lage und Richtung des ÜntersuchungS !
Verfahrens dermalen nicht würde für er
forderlich ei achtet sein, iii adniinisirati-!
vem Wege verfügt, und so wenig nach
den vorlio..eiiden Attenstücken anzuneh-!
inen ist, daß die Entscheidung- über deren!
Fortbestehen den Gerichteil mit anheim,
gestellt wäre, als in Folge der eingeleite-
ten Untersuchung die gerichtliche Compe !
renz in Ansehung der Fortdauer der als!
BerwaltungSmaaSregel angeordneten Su'
Spensien gesetzlich begründet erscheint, so
ist dem auf deren Aufhebung gerichteten
Antrage nichl stattzugeben.
GroSbrilan i c n.-
Es gibt eine im Auslande fast ganz!
unbekannte Classe der britischen Bevolke- j
rung welche in dein Bericht der Commis !
sion zur Erwägung der Ziveckmässigkeit
eine allgemeine Polizeimacht iin Lande
einzuführen, sehr gut geschildert wird--
die sogenannten WreckerS an den Küsten
von Chisl)lie, Cornwell und einen Theils
von Wales. (?ie sind in H'nsichl der!
2Lracks von Schiffen,die an ihren Küsten j
geworfen werden, eben so barbarisch und!
gese.u>loS, wie das wildeste af-ikanische!
Volk. Jhlv SiÄ'en sind ganz die der!
Banditen; sie bieten der bürgerlichen
brigkeit Trol> gehen des NacycS in Ban
den auf ihren Raub auö, verbergen sich
in den Lochern und hinterdeti- Sanöhu
geln der Küste, bemächtigen sich, jede-.-
deS ersten Besten, waö er von einem etwa
gescheiterten Schiffe fassen kann, u. schlep
pen eS daim in ihre Niederlage!? ii?l In
nern d<>6 Landes zusammen. Die fteitkn
und felsigen, zum Theil mit Sandbänke
umgebenen Küsten von Wales Und Chef
hire, die in der Richtung ded Schijffahrt
von Amerika, nach Liverpool und andern
westlici>en Häfen liegen,, geben die ein
träglichsten Einkünfte von der Plünde
rung der Wracks; namentlich' ist Eheshi
re ein ausgedehnter Sitz dieses Systems
und nicht nur den Plünderen selbst, son
dern der ganzen Bevölkerung, welche das
Gestohlene kauft, höchst vortheill)aft. -
Ein Weststurm mit Regen und Tnnkel-
! heit, wird als das Omen riner reichen
Ernte begrüßt, und kaum ist die Kunde
! verbreitet, daß ein chiff sich zwischen den
Klippen befinde, als der ganz;.' Stamm
der Wreckers jener G?gend der Küste zu.
eilt, und den Augenblick abwartet, wo sei
ne Beute an das Uf.'r geschleudert wi d.
Wie Geier springen sie dann auf die
Todten und Sterbenden loS: im Nu sind
Leichnalvme der Ertrunkenen aller
Kleidungsstücke, ctttes Werthvollen be.
raubt, und oft fallen Excesse der scheust
>:chsten Art vor. Ein Zeuge, der über
, das vor vier Jahren an der Küste von
. Cl,eshir, gescheiterte Schiff the Greciau
, vernommen wurde, sagt : "Als die Leiche
! des ertrunkenen Kapitäns gefunden wur
de, riß man ihm alle Kleider herunter und
schnitt frgar seinen Finger ab, um den
darauf befindlichen Ring zu erhalten.
Ebenso hafte man von der Leiche einer
Frau die Ohrläppchen abgebissen, um sich
! ihre Ohrringe zu sichern. Bei den Fäs
fern mit Flüssigkeiten wird der Boden ein«
i geschlagen und ihr Inhalt in Eimern,
j Kesseln u. f. w. davon getragen. Achn
liches geschieht mit den Ballen dem Ta
> back u. s. w.; wenn ein Mann einen
Güter-Balien oder ein Gefäß auf dem
Wasser schwimmen sieht, so setzt er sich
! den größten Gefahren aus, um es nur be-
rühren zu können ; denn in diesem Fall
i hat er durch den Ausruf: "das ist mein !"
! nach dem dortigen Gebrauch, daS vollste
, EiHenthumörecht erworben. Es wird
; dann als das Seinige anerkannt Und die
Andern- leisten ihm Hülfe,um es in Sich
erheit zu bringen, In manchen Fällen
sind bei einem Schiffbruch 3 bis 400
! Menschen in der kürzesten Zeit versam
! melt, und das augenblickliche Erscheinen
Leute, sobald ein Echiffzum Wrack
! geworden ist, hat eNvas fast AZUnderba
! res."
G e n t, I. Oct.—Heute Abend ver
sammelten sich noch viele Arbeiter auf dem
! Freitzigmarkts-Platze und zündeten den
! Hreiheitsbaum unter dem Rufe an :
' ! Brot! keine englische Waare!"
! Bon da zog man nachdem grossen Fleisch
markte, um auch dort den FreiheitSbaum
lzu verbrennen ;> allein eine Kürassier-
Compagnie hielt den lärmenden Haufen
!in Ordnung. Doch wurden in einer Fa-
brik die Fenster eingeworfen uxd ein Po
lizei Commissär gemißhandelt, als er sich
eineS Sttassenjungen bemächtigte, der ei'
nen Polizei-Agenten mit Erdolchung be
droht hatte. Mehrere Individuen hörte
man rufen : lebe die Republik."
2. Oktober.-Gestern Abend haben die Un»
i ruhen hier einen ernsthaften Charakter angt»
> nonimen. Nach und nach versammelte sich
' ein grossrr Haüft Arbeitte, welche zuletzt deut
lich de>< Ruf: E» lebe der Prinz von Oranien !
ausstiessen. Einer der Tumuliuanten wurde
I nach heftigem Kampfe mit der Polizei festge
nommen. Bald darauf wurden bei van Gandt
! wieder die Speiden eingeworfen ; die Polizei
wurde verhöhnt, der Platz Commandant mußte
> sich Unter de.i immer zahlrcm-«
j rcn Gruppen hörte nian rufen : ES lebe sie Re«
i publik! mehrentheilt - der : ES lebe der Prinz
von Oranien! Eö lebe Wilhelm. Auf dem
! FreitagSmarltplatze wurde der FreiheltSbaum
.! angezündet; der Pliltzeommand'ant, der mit
i einem Peloten herbeigeilt »Sar, wurde gemiß
.! handelt unV entM sich mit genauer Noch den
! Hände« der Wüthenden. Die Truppen muß-
ten siel' zm ückziehen; das schleppt? den
i bannenden Freiheitdbaum nach dem Fleisch,
maektt und wollte« noch weiteren Unfug ver
>! üben, wvrde aber endlich durch die Patrouillen
> mit'gefülltem Vstonettc nnd einigen Winten
zerstreut. II.NI 1-2 Uhr NachtS
,! war ee ruhig. Heute Morgen um v Uhr wa
ren wieder einige T.niswd Arbeiter auf dkm .
l Fre!tag><marktk versammelt, da zegen sie
i vor das Rcgicrungs-Gebäude; eine D-Ptltati
;' on v"" IS siel' zum Gn?ern'>r. Auf ib
'! re Anfrage erhielt sie zur Antwort,' wegen des
;! Prrbotö fremder Baumwolle ivtrSe er sich selbst
. !aue Brüssel Btsil'e.d'holen, und das Verbot
. der Waizen, Au-ssül,r st» n,
Ro.