Wer Liberale Ücobachtcr Und Berks, Moxtgomcry und Sch»lylkill Camitics allgcmciucr Anzeiger. Zäe ayl n s, Venn. Gedruckt nnd herausgegeben voll A rnold Puwcll e, in dcr Penn-Srrasse, nächste Thnr unterhalb K e nda ll s' s)otcl. Jahrgang 1. Bcdingunge N.-Der Albkrnlc jZcolmrlttk'i' crfchcint jcden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogcn mit schoncn Lcttern gedruckt. Der Subseriptions-Prei» ist Ein Thal e r des Jahrs, wrlcher in halbjäbriger Voratil'be zahlung erbeten wird. Wer im Lause des lalires nicht bezahlt, werden Hl 5,n angerechnet. Für kürzere Zeit als V Monat wird kein Unterschreiber angenommen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wenn sie cinc» Monat vor Abiaus dcs Subscriptions-Tcrmins gcschcbc» und gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen nnd für den g wöhnlichen Preis eingerückt. Uutersc! reibern in hiesiger Stadt wird dic Zeitung portofrei geschickt, wcircrc Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, von Lctztern für tSt. jahrl., auf Konen der Unrerschreiber. «7'Briefe und Mittheilungen müssen postf r e i cingcfand wc» d! kehrt Iu ri»cin N u zurücke. Wird älter »un der Mensch, Da»» giebt,? dcr Thränen viel, Und Frei, d' »nd Leid erregt Im eiv'ge» Wechselspiel, Es weinet Jung und Alt, Da»" K»»d so wie der Mann; Wohl dem, dcr seine» Schmerz Durch Weine» littdcr» ta»ii. Doch i in in e r ist's nicht Leid, Aus dem die Thräne» fpricffc»; Noch audre Onellen giebt»?, Woraus gar oft sie flicffc». Die Thräne, die die Schaan» Oft a»6 dein Auge preßt, Sie ehret de» fürwahr, Dem s » c das Ä»ge »aßt. Denn wcr steh s ch ä m t ist »roch ' Der Tugend sich bewußt, Nnd »och lebt da 6 Gefühl Davo» in iiiiier Brust. Drum lasse stets der Mensch, Nach st r ä st , ch e in Dcqiiiilk», Dir Thrä»-» r en'g er Schaan» Nur ttiuuifhaltsam rinnen. Wann U „schu l d Thräne/ weint, Verlane» u»d verka»»t, Und ihr t ei n Rclrer naht, Als Gottes Vaterhand; Wann der dethräntc Blick Zu ihn» »ach Hülfe schaut, Au »hu», de»» liebend sie U»d hoffend stets vertraut, Dan» »st die Rettung nah, Der Himmel steht ihr Sehnen, Den» Tngel zähle» ja Verlals'ner Uuschuld Thräne». Des Heuchlers Tdräiie» st»d D»e schäiidlichilcii der Wel', De»» auch der Klügsie wird Durch sie gar oft geprellt; Uud »v e» » t die Hc»gelei, So laeht sie i»»erlich, ttud wer ihr glaubt, der »st Betröge« sicherlich. Drum stieht sogleich, seht Ihr Des Heuchlerc Thräueu flitsse». Ihr werdet theuer soust De,» Trug bezahle» müsse». Weuii Boßh e i t, Ra ch e, Wut h D u Blick mit Thräne» füllt, Dann seid auf eurer Hnth; De»» Rache—» » g e st » ll t, — Sie schafft zum Tiger um, Uud furchtbar dräneiid, wild Acigt sich in grauser Wuth Der Gollhcit Ebenbild! Flicht, wenn im Auge »ur Dcr Rachsucht Thränen leuchten, Und Wuth und Bosheit da,»» Des Mensche» Blick befeuchte». Doch jede Thräne bleibt, Fließt sie aus reinem öuell, El» köstlich Kleinod »»s! Sie leuchtet klar nnd hell In stnst'rer LeidcuSuacht, S»t lindert Gran, un» Echiiitrz, Dein, der recht weine« ta»i», Hebt leichter sich das Herz. Dr»»» daiikt dem Himmel, daß In uuserm Eldrnlebe», In Drangsal m»d in Roch, Er Thrä «tu uns gegebn! (Aus den, Westlichen Dcinokrat.) A!> fsa tz. von F. I. Lope, Esq. über die Drucker kunst. Verlesen im Lyceum in Grüns bürg, und verordnet daß die hiesigen Herausgeber ersucht werden, denselben in ihre resp. Blätter aufzunehmen. ES mag sicherlich behauptet werden, daß 'keiue Entdeckung, weder von Alters noch in unsern Zeiten, eine» so großen Einsiuß auf die Geschäfte des Gebens hatte, als dic Diu ckerkunst. Dic Beförderung von menschlicher Kenntnisse, in allem daß dahinsährt, unS rich tige Begriffe von der wesentlichen uud geistli chen Welt zu liefern, ist Haupt sächlich der Leich, ligkeit womit Philosophen und Geschichts schreiber uns mit den verborgenen Schätzen der Erde und der Weisheit der Klugen die uns vorangegangen find, bekannt machen, zuzu schreiben. Ohne sie. hätte die 'Ausbreitung der Lehrkundc, der Segen des Ehrisienthums, und die solgliche Hindernisse zur Verbreitung des Aberglaubens bloS geringe Fortschritte un tcr den Menschen machen können. Gewiß wäre eS schwierig einzusehen, was der jetzige Zustand der Welt seyn würde, ohne Mittel, so wirksam in der Entfaltung alles desjenigen, welches uns in der Wissenschaft und in den Künsten angenehm und nützlich ist. Archimc des, eS ist wahr, würde die Schiffe von Mar, cell»? aufgehoben, und sie vor Stadt Syraeus wieder fallen lassen haben; und er wurde sie mit Hülfe feiner Glässer verbrannt haben. Soerates würde seine Vorlesungen entweder in dem Lustwalde von Akadcmus, dem Lyceum oder auf den Ufern dcs Illysses gehalten haben, EpaminondaS würde daS Leben feine«? Freun des Pelopidus gerettet und dic Spartaner in der denkwürdigen Schlacht zu Leuetra geschla, gen haben. HypoerateS würde sich ausgebil det haben durch Lesen der Tafeln in dein Tem pel der Götter, wo ein jedes Individuum, die Krankheit mir welcher es behaftet nnd dicMit tel durch welches eS geheilt wurde, niederge schrieben hatte; er würde Athens von der Pest besreit haben; und er würde seine ganze Zeit für dac' Wohl seines Vaterlandes dahingege ben haben. Dcmosthenes würde ein großer Redner, und ein Muster sür Eicero gewesen sein: und manche andere berühmte würden gewesen seyn waS sie waren; allein wenn Drucken bewußt gewesen wäre, so .würde die Welt vor Alters, mehr als einen Demosihenes, und mehr als einen Archiincdcs geliefert haben. Verschiedene Nationen und Städte machen Anspruch aus die Ehre der Geburlsort des E r st n d c r s der Druckerkunst zu seyn: es ist die Absicht dieses Aufsatzes, dic Anstäche e ncs jeden zu untersuchen, und dem die E h r e zu geben, "dem die Ehre gebührt." Der bekannte französische Verfasser Bodi n sagt: "Die Druckeriunst einfach und allein könnte mit allen andern Erfindungen der al ten Zeit milwerben. Der scharfsichtige Hie ronimus Eordonus bemerkte ebenfalls ganz richlig : <'Das Drucken wird nichts nach gcben in Vergleichung mit andern Künsten, wenn wir dessen wichtigen 'Nutzen sowohl als dic scharfsinnige Erfindung betrachten." Ein ausgezeichneter deutscher Schriftsteller btmerkl: "In dieser Zeit (18-lli) kann ein jeglicher Lesen, und über Dinge urtheilen von welchcn er früher nichts wissen konnte; diese K u n st lehrt uus 'Narren kennen ; stellt blos die übermüthigen,—macht bekannt die Gelehr te», vertreibt Unwissenheit, und erhebt Tugcnd und Kenntnisse. Ter gute und ehrliche Name der Tugcndhasten wird dadurch erhalten. — Durch sie wird der Unwenhe blosgestellt, daß wir ihn meiden mögen; und der Schädliche wird unterdrückt in die niedrigste Erde, aber dic nützlichc Fähigkeit erhöht eS zu den Ller nen. Die Kunst ist darum die Mutter, die die Ehre aller werthen Personen erhält»—die Hei. inath und der Aufenthaltsort aller ehrbaren u. erhabenen Fähigkeiten,—ein fleißiger Knecht aller Politiker Theologen, Philosophen unt Geschichtschreiber,—ein Beförderer von allem was Ehrbar oder Empfehlbar ist, in einer ja—sogar in der ganzen Welt." Die gekrönten Häupter von Europa; über zeugt von deren Werth und Wichtigkeit, wur den ihre Vertheidiger und Patronen, linle» "TVillig zu lc-l'c» und c>kne Furcht zu tadcln." Dienstag den 15. Octobcr, 1839, der Zahl derer, die diefc Kunst beförderten und pflegten, stehen folgende vorniglich: Friederül der dritte, Marimillian der erste, Karl der fünf ke, Friedrich der erste, Franz der erste, von Frankreich: de:' Erwähler von Sachsen: Friedrich dcr Weist: dcr Erwählec Johann Herzog, Wilhelm von Bayern. Verschicdcne der Päpste enthielten ihr nicht ihre Gunst, be sonders NicholaS der sünstc : und Leo der zehn te : wclchcm guten Ercmpcl, wie der Gcschicht schrciber uns berichtet, Cardinal Bessario eben falls nachfolgte. Sic sammelten Beiträge, und crstreckten die Privilegien des Gewerbs höchst ehrbar und lobenswert!); und Sig mund Ban Birken bemerkt das diejenigen, welche zuerst in die geheime K. lst eingeführt wurden, wären vou jedermann geehrt und be reichert worden. "Der Kaiser Friedrich der dritte sagt er: gab nicht nur sein Gold für de ren Beförderung, sondern ertheilte auch Pri villegien den Edlen und Gelehrten ; besonders dic Lcttcr-Sctzcr, bcschcnktc cr mit cincr Amts lracht —dcn Flug dcs Adlcrs vorstcllend: und den Druckern cm Bild dcs gesäbelten Greifs mit einem Druckers-Ballen iu den Klauen haltend." Ovid Banziroll ist der Meinung daß die Chineser die ersten Drucker gewesen seien, und erwähnt einen Umstand zur Vertheidigung die« ser Behauptung, welcher clwac« von Wahr scheinlichkeit imt sich trägt. Er sagt: Ein Mann kreuzte in einem Schiff längS den Ufern des baltischen Meeres, und ward aus die .Allste von China gcworscn, wo er entdeckte daß das Druckergeschäst im völligen Lauf von glück licher Probe, dort angetrieben wurde. Er be obachtete dieses Ding genau, und nach seiner Rückkehr nack) Deutschland errichtete er eine Druckerei) der nenilichen Art. So sagt unser Autor, und st'igl hinzu, er habe von den chine sischen Blättern gesehen, allein er berichtet une nicht wo oder wann. Verschiedene andere Schriftsteller machen Ansprüche für China, geben uns aber keinen Data woraus ein richtiges Urtheil zu ziehen. Die Ehineser selber machen Anspruch auf die Erfindung als die ihrige—vielleicht auch mit Recht, wenn wir der Marimc jenes egoistischen Volkes glauben beimessen, daß sie "zwei Au gen, die Europaer aber nur Eins und andere Marionen gar keine haben." Desto mehr Ehre dem armen blinden Unkel Läm, wenn er in einem halben Jahrhundert weiter in Erziehung und in den Künsten und Wissenschaften ge kommen ist, aIS daS große chinesische Reich, mit seinen hundert und fünfzig Millionen Einwoh ner, vermögend war, während Jahrhunderten auszuführen —mit all' ihren Augen offen. Es ist wohl bekannt nnd eingestanden, daß die Chineser zu einer frühen Periode, ihre Hiero glyphen auf Holz »nd Steine schnitten; und solches thun sie noch auf den heutigen Tag Man könnte mit der nämlichen Füglichkrit be haupten, der Schöpfer wäre der erste Drucker gewesen, und die Taseln auf welche die zehn Gebote gravirt waren, als B ewei S des gött lichen Ursprungs der Dructerkunst, ansühren. Zwei gelehrte Italiener smden sich vor zu Gunsten von Frankreich, als der Geburtsort der "Kunst über alle Künste." Der eine, Jo Hann Antonius Eompanns, der andere Omni banus; ersterer war Probeleser oder Eorrgie rer, für Ulrich Han (auch zuweilen G a ll i us genannt,) ein bekannter Drucker in Roxi : lctz terer Eoiregierer für 'Ziicalao Jensen zu Vene dig. ES ist kein Zeugniß vorhanden, diesen Anspruch zu Vertheidigen; in der That, das ersie H uch von der presse Han's, (der wie es behauptet wicd nicht ein Franzose, sondern ein Deullcher war,) enthält den Eindruck d. Jahrs > ; eine Periode viel spater als die Ersin dung der Kunst durch Guttenberg, zu Mentz, in Deutschland. Wcuigc Personen werden es wagen, zu der jetzigen Zeit das Recht Deutschlands zu tadeln —so wie sie die Pflegemutter der schwarzen und geheimen Kunst ist, auch die Erzeugerin dcrfelbigen genannt zu werden. Es herrstl t eine Verschiedenheit der Meinung unter ihren bürgern in Bezug des Orts oder der Stadt, >vo die Kunst zuerst mit glücklichem Erfolg in Oper.Ulou gebracht wurde. Hadrias Zumus, Peter Schreibe nnd Marcus Zurius Borhorn, sind Ansprechet für Haarlei», und verschiedene für StraoburA; unter welche» Da niel Spcklin dcr Baumcistcr sich befindet. Folgcudc Anmerkung fand man »mtcr seinen Papieren z "Anno I-l-!tt. Zu dieser Zeit wurde zu Strasburg, die vortreffliche Kunst des Druckens entdeckt, durch Johann Mentel- Sein Schwager Peter Schöffer, und Martin Flaek, wurden beide Herausgeber; aber sein Knecht Johann Eenösleisch,—nachdem er d e Kunst hinlänglich gestohlen hatte —lies davon, und begab sich in seine Heimath nach Mentz, wo er Mit Hülse von Guttenberg, der R e i ch gewesen, alle Dinge in bessere Ordnung brach te. Wegen der Treulosigkeit seines Knechtes, geriet!) Mentel in große Verlegenheit, und starb vom Kummer: er wurde zu Münster (eine Cathedral-Kircl'c) begraben, und e nc' Druckcr-Presse ward aus seinen Grabstein gra virt. Der Herr Züchtigte nachher den Knecht Gensfteisch, dermalen daß er Blind wurde; in welchem Zustand er verblieb bis an sein Ende. Ich sahc die erste Presse und die Lettern, welche aus Holz verfertigt waren, so wie ganze Wörter; in beiden waren llcinc Locher durch welche vermittelst einer !)iadel, eine Schnur gezogen wurde: und aus diese Weise wurden dic Lettern in Leihen gebracht. Es ist Schade dast cin soscheS welchcs das crstc dcr Art war, gänzlich verloren gegangen sein sollte." Die Angabe Speckliw.!, wird mit gutem Zeugniß widcrlcgt: es ist eine Lache laufender Geschichte, daß das erste Buch welchcs rr.iß burg gedruckt wurde, und Hr. Menrcl schien' eben jeneS nicht gedructt zu haben; sondern es schkinc daß es von der Pressc H. EctsteinS ge. Wesen ist. Keine vou Mentels Werken er schicncn vor dcm Jahr l Zu Mcntz, Vc. nedig, Rom, uud manchen andern Orten wur den eine Anzahl Bücher gedruckt, im Zahr 14Z7. So daß Mentel's in I4"Z nicht das "allererste in der ganzen Welt sein konnte."— Es ist wohl bekannt daß zwischen 1454 und 1473 mehr als fünfzig verschiedene Bücher ge druckt waren. Johann Guttenberg zu Strasburg, aber zu jener Zeit ein Bürger von Mentz, ist berechtigt zu der Ehre die Drucktrtunst ersuuden zuha ben. Sie ward ersunden in 14iO; allein die erste Herausgabe, welches eine Lateinische Bi bel gewesen war, geschah 10 Jahre späte, (l->Lc Pariser waren crstaunt übcr ihrc Gleich heit, und beschuldigten Faust einer teuflischen Kunst; und davon folgte ursprunglich dic Er zählung »vcgcn dem Teufel uud Dr Faust. (Beschluß folgt.) Wic man mich cuis Unglück Nutzen ziehen kcknn. Ein Cchucidergesell, dcr zur Zeit, wo Berlin von der Cholera heimgesucht wur de, es langweilig fand, seinen Lebensun terhalt sich durch die Nähnadel zu verdie nen, legte sich in einer Strasse, in wel cher sicy die Heil Anstalt Nr. 1. befand, der Länge lang hin, strampelte mit Händen und Fussen gen Himmel und er reichte dadurch seinen Zweck, als Cholera- Kranker an- und ausgeschrieen und in dic nahgelegene HeiUAnstalt ausgenom» men zu weiven. Hier kam er gleich in ein ausgewärmtes Bette, und die Kran-! kenwäl trr nnd Unterärzte begannen mit ihm die angeordneten Proceduren. Der herbeigerufene Oberazt kam, und da er die frijche, kräftige Natur des eingebrach ten Kr.mken bemerkte, so. wagte er mit einem von ihm erfundenen .pe.imittel den ersten Aei such. DasMedicanient schmeck te so entsetzlich, daß der Schncidergesell! sein Todesuuycil zu vernehmen glaubte,! als er hörte, d,iß, wenn ihm nach zwei Stnnden nicht besscr werde, eine zweites und zwar doppelte Dosis, gereicht nerden sollte. Es waren keine t I l<. Stun den vergangen, alö der Patient erklärte, daß er wie neu geboren sei; der Obelarzt ward geholt und hörte mit Freuden aus dem Munde des Kranken die Ve. Siche rung, daß das Heilmittel Wunder gethan habe, daß er ganz wohl wieder sei und daß ihn nichtö als ein entsetzlicher Hun ger plage.—Der überglückliche OPeraizt ließ ihm auf der Steile Brühsnppe, Glühwein und andere erquickliche Dinge reichen, und damit mehrere Tage fo> tfah ren. Am achten endlich entlief» man den Kranken alö völlig genesen. Dessen erster Gang war in die Kirche; in deren Nähe befand sich die Heil An stalt Nr. 2. Er hatte i» der eben vcr ! lassenen Heil-Anstalt sehr viele Kranke zu beobachten Gelegenheit gehabt; er warf sich der Länge lang hin nnd stani pelte noch viel ärger als das erste Mal. "Ein (sholera'Kranker !" In 1l) Minu ten befand er sich in der Heil - Anstalt Nr. 2. Tie ihm hier gereichten Arze neimittel schmeckten weniger widerlich; er nahm sie daher williger c'in, fand be sonders Wohlgefallen ain Frottilen und erklärte am viel ten Tage, wo ihm die schmale Koft nicht mehr behagte,dasi ihm nun ziemlich wohl wieder sei, nur bcfin> de er sich äusserst schwach und Kraftlos. Sofoit erhielt er Fleischbrühe, Wein, nahrhafte Suppen, zuletzt auch Fleisch. Am I'Aen Tage ward er als genesen ent lassen. Znr schuldigen Danksagung tuest er die silberne Taschenuhr deö Haus-lu spektorS mitgehen. Sein erster Gang war in das entge gengesetzte Eude der Stadt, in eine Gar« kliche, in deren Nähe sich die Heil Anstalt» Nr. 3. befand. Hier setzte er sich cu! den Tisch und aß nnd trank dcrmassen, daß der Wirthin, dic nicht genug auftra» gen kor.te, die Haare zu Berge standen. Als der Augenblick deö BezahlenS ein» tritt, findet er dic Rechnung sehr dop pelkreidig, fängt an sich dieserhalb zu zanken, affectirt dabei höchst ärgerlich zu werden, schießt in der Hitze vom Stuhle auf die Erde und strampelt, jetzt Meister in der Kunst, dergestalt,daß die Frau auf das liebe Ge!o gern verzichtet und nur Gott dankt, daß man auf ihr Hnlfsge-- s.hrei hört und die nöthigen Leute l)erbei geholt werden, die den Cholera Kran ken nach der Heil Anstalt Nr. !j bringen. Hier das alte Epiel.—Da er indessen einfältig genug gewesen, seinen Namen in jeder der drei Anstalten richtig anzuge ben, so findet der Oberarzt von Nr. 3. am zweiten Tage schon zu seinem Erstau nen, daß sein Ankömmling der nämliche ist, der, w>'e ihm sein Freund, der Ober arzt von Nr. l. mitgetheilt hatte, durch dessen neue« fundenes Heilmittel wieder hergestellt ist. Zufällig erfühlt ihm auch der Oberarzt von Nr. A daß ein Schnei dergesell, desselben Namens aus seiner Anstalt eine Uhr entwendet habe. Die herbei gerufene Polizei bringt den Be trüger zum Geständnis; und er wurde so» fort nach dem Polizei Gefängnisse ge« bracht um da in die gehörige Nachkur ge nommen zu werden, wobei das Frottiren auf dem Rücken wahricheinlich nicht aus ser Acht gelassen worden ist. Außerordentliche Stärke dce Wölfe in den Po la rgc gcnd c n. Einst halte ein solcher Wolf die eiserne« Harpunen und Ketten zerbrochen, welche der Fury auf dem Eise ausgelegt hatte. — Hieraus sieht man schon allein, weictv unge heure Stärke diese Wölfe in den Kinnladen be sitzen. —Eines Abends fing man einen Wölfin d.r Falle, welche Fury zu diesem Zweck aufge stellt hatte.' Wahrend der Wolf sich noch da» rinn befand, jagte man ihm drei Fliutenku» geln durch den Leib; sodann band man ihin die Hinterbeine und zog ihn endlich mit einem Stricke hervor. Kaum befand er sich im Frei en, so warf er sich herum, zerriß kcn Strick und sprang aus den ihn, Zunä hststehenden zu. Er packte ihn am Kn'c, w»rde z>tri'lckgeworfe n? und e'l'gr'ff sodann dessen Arm. Glücklicher w.ise verlor sein Gegiver die Fassung nicht,smi dern uinspannte seine Gm'gel mit beiden Hai den und schnürte sie so fest zu, dass e» das wn, thende Thier leicht auf den Rücken werfen konnte. Man versetzte ihm zwei Messe» sticke, die es nicht sonderlich zu cnlkl asten schiene». No. «-