Der liberale beobachter und Berks, Montgomery und Schuylkill Caunties allgemeine anzeiger. ([Reading, Pa.) 1839-1864, October 01, 1839, Image 1

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    55c Atn s, Oc-nz». Gedruckt und hcrausgegebeil von Arnold Puwe !t c, lil der Pellll-Strassc, nächste Thür unterhalb Kenda s'lHotcl.
Jahrgang 1-
«X » i „na c n -Der «lder.llt I!coiiaclrter erscheint jeden Dienstag auf einem grossen Superial-Bogen m t schönen Lettern gedruckt. Der SubscriprionS-Preis ist Ei n Thaler des s'chrS, wrlcher in halbjähriger V»?.i«Kbe«
kl» ,i rbeten wird im Laufe tes lal res nicht bezahlt, werten Hl' 5N angerechnet. Für kürzere Zeit als <i Monat wird kein Unterschreiber angenominen, und etwaige Aufkündigungen werden nur dann angenommen, wen»» si»
' MV», ir vi»- ''ibl nlk des übseriptions-Term »S gescliebn, und glei.l zeirig alle Rückstände abbezahlt werden. Bekanntmachungen werden dankbar angenommen unt für ten gewöbnlichen Preis eingerückt, llnterschreibern in Y«ep ger
Er,tt wrt d e Heilung porrosni geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post oder Träger, von Letzter» f«r 25 6t. jährl., auf Kosten der Unterschreibe,-. und Mittheilungen müssen post frei eingesandt werden.
Dchtcrsttllc.
!
j.
«W e v i st E h »' ' st i
Wer nur, Elend und
Wer nur aus Furcht vor Straf' und i
Erfüllet das, was Gell gebot,
Ist der wohl Christ ? '
Nein! Wer in, Glück.nick) niebt vngißt,
Daß einst uns're Thülen ni'ßt,
Wer fromm aus Ueberzeugung >ft,
Nur der ist Christ l
Wer öffentlich Allmosen stbcnlt, !
prahlend giebt, die Armuth kränkt,
Und dabei .in Vergeltung denkt,
Ist der woblczyrist?
Nein! Wer als Mensch die Haben mißt,
S-on Herzen giebt, nnd ni.ht vergißt,
Daß auch sein Glück vergänglich ist,
Nur der ist Christ l
Wer eineö Andern Gluck mit Neid
Betrachtet und n»t Bitterl eir,
Wenn eines Andern Unglück freu t,
Ist der wol>l Christ /
Nein! Der, der And'rer versüßt,
Wein mitleidsvoll die Thrair' entließt,
Wer froh bei And'rer Freude ist,
Nur der ist Christ !
Wer vor den Augen aller Welt,
Obgleich er'ö n i ch t als Christ slch stellt,
Wer Andacht nur vor Meichhen hätt,
Ist der wohl
Nein! Der von Gott durchdrungen ist,
Und sich in's Kämmerlein, verschleßt,
Wenn da die Seele überfließt,
?iur der ist Christ!
Wer Christ geboren, Christ getaust,
Wenn man zum Christenthum erkauft,
Wer aus Parteiwuth sich drum taust,
Ist der wohl Christ 7
Nein! Wer sein Selbst erst strenge mißt,
Wer hier als Mensch schon Gottheit ist,
Und doch nicht, daß er Mensch vergißt,
Nur der ist Christ !
j !
Im nächsten Friibjahr durfte wohl!
ein grosser Congrep zu stattfinden,
auf welchem die orientalische Frage end
lich beantwortet werden dürfte! Gott ge
be, daö nicht 1W» Kanonen durch ganz
Europa das Echo dieser Antwort enthal
ten. Unverkennbar ist es, das Oester
reich den meisten Einfluß bei dem jungen >
Sultan Abdul Medjid und seinen Mini !
stern, so wie auch bei Mehemed Ali hat. >
Die uneigennützige und wirklich ehren !
werthe Politik dieses Landes sagt den
Mahomedanern mehr zu, als daS subtile
Jntuguenspiel der andern 4 Großmächte.!
ohne Zweifel ist es nur dem klugen äser
fahren Metternichs zuzuschreiben, daß
sich die Angelegenheiten im Osten so un !
erwartet friedlich gestalteten . Der Sul
tan hat Mehemed Ali den Frieden antra- >
gen lassen. Dieser wollte einwilligen/
falls der Snltaa ihn und seine Dynastie
in dem Besitze von Egypten und Syrien
anerkennen undden gegenwärtigen Groß-
vezier entlassen wolle. Baron Stürmer,!
der österreichische Gesandte, ließ aber dem
Sultan anrathen, die Schlichten seiner
Angelegenheiten mit Mehmed Ali den
Groß nachten zu überlassen, worin denn
auch beide Theile einwilligten. Mehe !
m.'d Ali hat sich bereit erklärt, die türki
sche Flotte, sobald es der Wunsch des
Sultans sei, nach Lonstantinopel zu I
rück zu senden. Die englischen nnd fran
zösischen Flotten lagen während dieser
Zeit vor den Dardanellen, die russische
aber war wohlgerüstet im Hafen von
Sebastobel, und hätte nicht Oesterreich so
weise den Aernüttler gemacht, so hätte
gar leicht bei der bereits so hoch ge stiege
nen Erbitterung der Russen einer- und
Der Liberale Beobachter
Ulld Berks, Montgomery und Schuylkill Lanmk? allgemeiner Anzeiger.
der Engländer und Franzosen anderseits
daS Marmoramcer der chauplatz eines
ähnlichen Schauspiels, wie vor t > lah
ren der Hafen von Navanno,werden dür
fen. Ibrahim Pascha blieb ruhig in der
nach der Schlacht von Hezeby eingenom
menen Stellung. Pascha, der
frühere türkische Oberg<ncral, sell mit
Mann zu ihm übergegangen sein
Nicht lvenig Aussehen erregte in Pa
eis eine von Louis Napoleon Bonaparte
in London pnblizirte Broschüre, in wel
eher derselbe seine Rechte auf den Thron
von Frankreich essen ausspricht. Die-
se Broschüre erhielt noch mei/>. B. dni
l tnug vurch eine gleichzeitig, wie man be
i hauptet von Loroßrogl)am, herausgrge
bene Vertheidigung dieser von LouiS Ä!a
j poleon vindizirten »iechte.
0
Hamburg, Aug. Gestern empfan
gene Privatbriefe aus Tt. Petersburg
melden, daß das am Elsten Juli daselbst
gehaltene mit sehr unglücklichen
Vorfallen begleitet war. Eine grosse
Anzahl Boote aller Sorten wurde auf
ihrem Rückwege nach der tadt gegen
4 Uyr Nachmittags von einem Hnrrika
ne in der Bay umgestürzt, wobei mehrere
Hundert Personen in den Wellen ihr
Grab fanden. Man berichtete, daß die
Zahl der Ertrunkenen sich bis auf 5 bis
belaufe. Doch hofft man, das diese
Angabe übertrieben sei.
Lrurttgart, 9. August.—Der Gürtler Dorn
von Ludwigsburg,welcher als einer der Haupt-
Werkzeuge des Köstritz zu >6 jährigem 7>uckit
l«-»usstrafe rcrurtheilt, alvr nachdem er erst »-
ber ein Jahr von dieser Strafe erständen, um
ter der Bedingung der Auswanderung be
gnadigt worden war, hat, da es ihm an den
Milel» zur Auc-wanderung fehlte, von der
Gnade des Königs noch das Reisegeld nebn
Fl , n'elehe ihm bei ter E«»stbiffu»g zu
Hamburg eii>g<h>intigr wurden,erhalten. Äan
glaubt, daß auck) ter Buchhändler Franll,, der
einzige von den politischen Gefangenen, welcher
noch nicht an die Kömgl. Gnade sich gewendet
hat, bald sich sägen werte. Wenn er und >ei
ne drei Mitgefangenen, die bereits um Begna
digung eingetommen sind, vollends der Freiheit
l »-gegeben sein werten, so ist turch tie Au
> wentung deo Königl. Gnatenrechts tie letzte
! ter aus dtn Ereignissen des Lahres
! hervorgegangenen Wirren bei uns verichwun'
den.
Mwzcllt».
li, dem friedlichen Städtchen Marion,
in Marion (saunty. Ohio fand kurzlich
eine grosse Aufregung statt, wovon der
dort gedruckte ".Visiter'' eine umständli
che Erzählung liefert, oje wir hier in
möglichster Rurze wieder geben. E:n ge
wifsep Neger, bekannt unter dem Namen
Bill, wurde vor einiger Zeit als ein aus
Birginien entlaufener Sklave aufgenom
men, und in das Gefängniß von Marion
(saunty gebracht. Am Listen August
fand sein Verhör statt. Die Zeugen
wurden abgehört, und die Aovokaten auf
beiden Seiten brachten ihre Beweisgrün
de vor. Am nächsten Morgen gab der
Richter seine Entscheidung, welcher zu
folge der Neger freigesprochen wurde.—
Sobald dieö geschehen war, gab es einen
Aufstand. Die vorgeblichen Aigner er
griffen den Gefangenen, die Umstehen
den wiedersetzten sich, und suchten ihn f,u
befreien, indem sie erklärten, er sei frei,
und man sollte ihn gehen lassen, allein die
Virgiuier behaupteten ihren Besitz mit
Gewalt, liessen Pistolen, Howie Messer,
Dolche, ze. blicken,und droheteu jedem dao
Leben zu nehmen, welcher Hand an sie
oder den legen dies
alles geschah in offener (sonrt! Während
diesem Tumult wurde der Neger die Trep
pe hexunter gebracht, und von dt'N Vir
guueru, welche mit Pistolen, Bowk'-Mes
fern und Dolchen bewaffnet waren, durch
!die Etrassen geschleppt. Nun gerielh
das Volk in Wuth, und warf «it Stei
zu loben und obue Lurcht zu tavtln."
Dienstag den I October, 1839.
nen und andern Gegenständen auf sü
los, indessen gelang eS ihnen cndlich den
Reger in eine Friedensrichters Amlsstube
hinein zu bringen, wo sie ihn bewachten
swie eö heißt, für ein neues
Hier versammelte sich nun die aufgeregte
Menschenmasse, verlangte Gerechtigkeit
undden Neger, allein vergebens, denn
den Eingang bewachten Pistolen und No
wie Messcr. Jetzt kam der Scheriff her
bei, bat um Gehör, und befahl dem Pö
sich zu entfernen, allein es geschah nicht.
Plötzlich Hort man das Geschrei:
öffentlichen Waffen," worauf daS Arft
nal aufgebrochen, und die Gewelue her
ausgenommen wurden, womit sich die
aufgeregte Menschenmasse bewaffnete,und
wiederum eingelassen zu werden verlangte,
welches aber verweigert wurde. Alle
befehle von dem Scheriff und der Lourt,
um die Ruhe wiederherzustellen, schienen
ohne Wirkung zu sein. Da verließ einer
der Hülftrichter (Richter Anderson) sei
nen Sitz, und drang trotz vorgehaltenen
Pistolen und Säbeln in die Amtsstube,
worauf ihm mehrere folgten, und die
Hinterthür aufstiessen, aus welcher drr
Neger seine Flucht bewerkstelligte. Sein
Verfolger tief ihm nach, und drohete ihn
wenn er nicht stehen
bleibe. Ersterer wnrde nun von dem in
Wuth gerathenen Volkshaufen niederge
schlagen, und ein anderer welcher ihm
Beistand leisten wollte, erfuhr dasselbe
Schicksal. Dieser Tumult dauerte fort,
bis Befehl zur Verhaftung der Aufruh'
rer gegeben wurde. Unterdessen machte
sich der Neger aus dem Staube, und man
hat seitdem nichts weiter vou >)N» gehört.
Acht von den Aufrührern wurden arre
tirt,uud mußte jeder Bürgschaft von 661)
Thaler für iln e Erscheinung vor der Court
leisten. Glücklicher Weise hatte Niemand
das Leben eingebüßt, obgleich mehrere
Personen verwundet wurden. Der
siter" bemerkt schließlich : Obige unan
genehme Affaire war weder ei» Aboliti
ons- noch ein Anti Abolitionisten Auf
stand, denn eine grosse Anzahl unserer
Bürger, welche Theil daran nahmen,
sind nicht nur keine Abolitionisten, son>
sondern den Grundsätze» der Abolitioni
sten durchaus entgegen. ES war mcht
Freiheit des Siegers wofür man stritt -
dern man suchte das Gesetz des Lan
des, dem man sich mit tödtlichen Waffen
und einer sorglose» Nichtachtung dcs Le
bens der Menschen widersetzte, zu be
haupten. Mögen diejenigen, welche die
Schuld di/ser Gewaltthätigkeit tragen,
exemplarisch bestraft werden."
Freih. Freund.
DaS e i se rne D a m p fboo t.
Am Montag, ten 9te» Aug. wurde das er
ste eiserne Dampfboyt ter westlichen («ewässer
hier i» Pittsburg ins Wasser gelassen. Es
hatte sich eine grosse Menschcnmeage herbei -
zogen, um tem herrlichen Schauspiel beizu
wski'tn. Etwa 4i> Persenen befanden sich am
Deck, als es in tie Fluthen ter Monongahela
gleitete. Es zog nur 9 Zoll Wasser, und als
es ticht mit Menfch'n angefüllt war nur > 2
Zoll. Die t?s'l'erteckS ist l6«> Huß,
Vänge des Kiels >-!< i Fuß Breite tes Bogens
isuß -i Zoll, Tiefe ti Fuß. Es bekommt Ä
Maschinen tie turehein paar Kocher bedient
»Verden. Zn ungesähr ä W»chen wird das
Boot sertig sei». Pitlsburg ist die ersle <tadt
t.s Wesiens, woselbst ein Boot ohne .s:olz ge
baut wurde—ein 'i! oot, das weder sl nie n, noch
verbrcnncn no.h in die Luft fliege» kann, und
sich nul l so leicht abnutzt, ib.
D»e früher« Regenten Europa s. Icf
> fttfon spricht sich »> einc»i Briefe an eineu
zrcu»t, der früher Guverni'r von Neu Ha
l nirshii-c war, sehr frei über die Monarcheu
ter damaUgcu Zeit Ms. "Ludwtji der It>tc
' war uaeh Ausici.t ein grosser Narr,
cro!« der Antworte» die inan für ih'i bc» sc,
nein Verhöre gemacht haste Der König
) vo» Spanien war e,n Narr. Dir König
) liou Neapel gleichfalls, hechten ,l?r
tcbru wtt der Jagt hui, uud saudtcu woch«
entlich ',wii Conriere an einander ab, eine
Strecke Wege«? von tausent Meilen, um es
einänder wisse» zn lassen, wie viel Wilb sie
tie vorhergehenden Tage erlegt hatten.
König von Zart nie» war gleichfalls
ein Narr. Alle diese gehörten ter Beur
boiische» Familie an. Die König,,, von >
Portugal, eine Bragauza, war von Natu, !
eine re.l't eiufälkige Person, Gleichfalls!
ter König von Dänemark. Die Sehne der-!
selbe» als Regenten, führte« tie Zügel ter
Regierung.— Der König von Preussen,
Nachfolger Frletnehs des Grosse», war dem
Körper n»d dein Geiste nach ein Stück
Viel'.—Gustav von Schweden und Joseph
Oesterreich waren beide ,» der That verrückt,
mit Georg vou England, wie Sie wisse»,
befindet steh in einer Zwa»gs;acke.
Es blieb dan» keine übrig al>k die alte
Ktiserin Catharina, welche »euerer Zeit a».
gehörte nnd glüc.!uhcrweisc noch etwos ge
silnteu Veastand behalte» hatte. —In tiefer
Zerrüttung fand Bennaparle Europa vor
und es war diescr Zustand der Regenten,
es fall ohne einen Kampf verlöre» ging
Diese Thltriialure» warcu ohne Geist und
ganz ohnmächtig gcweidc», und derselbe
Fall wird be, e blichen Mächten nach eim
Generationen eintreten. Alexander, der En
kel von Katharina, macht eine Ausnahme,
Er ist fähig feine eigene Meinung zu habeu
Sein Geschlecht ist noch nicht abgenutzt."—
Und damir endete tieser Brief ter Könige, für
die uns alle der liede Gott bewahre» wolle.
0
Lärm-Kessel auf Dampfböten. ?n Eng
land hat man ein passendes Instrument er
funden, um v«n Domxfbötei! eine Warnung
zu geben, wenn sie in der Nacht oder beim Re
bel fahren. ES besteht a,»s einem grossen
runden und hohle» Stück Messing, woran ein
Hammer angebracht ist, und ist so eingerichtet,
daß es zehn Sekunden., durch eine sehr ent
fache Masckiine, nach dem Laufe den das Boot
nimmt, einige Schläge giebt. Z B. Wenn
eS gegen werten fährt, giebt es einen schlag,
gegen Osten zwei, gegen Sütev drei und gegen
Westen vier Schlage i» zehn Sekunten.
Durch diese systematistke Methode kennen die
anVera G hisse, die Stellung, den Laus und
die?iähc eitu-H Da>i!pfl'ootes ricbttg au -siu
! den. Wäre eine solche nicht auch
für unsere Danipsbete zweckmässig ? Ja.
0
Der St. Augnsiine ' Herald" sagt, dass ei
ner von den Arb lteru iu dein Geschäft vo»
Hru Dallams zu Tanipa angekoinwen sei
uud folgende Geschichte crzehlte, welche,
luteni er ein Man» von gutem
ist, Ina» völlig Glaube» beimessen tan». An
der Zeit als die IlUianer den Ilugriss ««f
Lol. Harncy inachcen, ward dicser Man» ge
faiigeu gen iilintn, und niit ledernen Rie
meu an eine» Baum gebunden —Als die
Indianer ihr gräuliches Werk vollendet Hal
le», zegen ste sich zurück tti» zu zechen unt
zu tanzen; eine alte Sgnaw brachte euie
Onantitac Holz, legte es um de» Gesänge
nen herum, zündete es nur lief dan» davon.
Glücklicherweise kam ein Playrege« und »r
-löschce das Fcner, uiid erwcichce zur nämli
chen Z>>t die Riemen so, das; dem Manne
»lil grosser ?inslre»gn»g qclang, dieselbe,
von sich zu schasse». Alsdann kroch er ans
Häuten und Znssui an das Ufer des nadege.
Icgeuen Stronies nnd ergriff daselbst eine»
Kahn Nachten, er einen Ort erreicht hat
,vo er stcd sicher glaubte, begab er sich anf'e
jant—wo er so lauge blieb, bis er von e>
»cm vorl'kigchciiten Fahrzeug anfgcnommen
winde. ' W. Demokrat.
sl
Muhameds M ä u t e l.
Bei den Türken sind vorzüglich S Mäntel
merkwürdig geworden; der Manrel Muha
niets und ein anderer, den er einmal dem Dich
ter Laad zur Belohnung M- dessen schöne,kräs
tige Verse in ter Mosche zu Meeca eFentlich
uiiih'ug. Der Khaüs Mo.nvyah >. in Da
maskus, wollte Letzteren tem Besitzer für
-t'V l»i> Drachmen—etwas mehr, als ebenso
v el
-—ablause,,; allein tzgab weigerte sieh selbst
für Pen höchste» 'preis chn avS Pen Händen zu
geben und behielt ihn bis a„ feinen Tod als
eine heilige Reliquie. Ann eist erhielt ihn
Monreal) von den Erben für eine Summ«
von SiNM Drachmen. Dlestr Mantel dient i
in der Folge dem Khalifen zum Schmuck be»
allen Proeessionen und feierlichen Gelegenl)«jtei»
tts er von einem Generale der Taxtaren, der
den lehren sechs und fünfzigsten Khalifen Mo
tazem zu Bagdad i. I. ISSL, H. 056 nach den
grossen Fortschritten des Dfchingiskam und sei«
nes Sohnes Oetei grausam ermordete,mit dem
Stabe des Propheten verbrannt und die Asche
in den Tigris geworfen wurde. Jener Man?
tel aber, den Muhamed selbst trug,? und den
er nachher ter Stadt Meeca zum Gest'ens
machte, ist nock) im Besitze des SultanS und
wrd zu Konstantinopel in der kaiserliche,,
Schatzkammer verwalkt in tiner goldene,»
Kiste—Dueaten am Gewicht —wel
che der Sultan Amuratl) erster ausdrücklich
dazu verfert gen ließ. Die Türken behaupten,
' taß dieser Mantel Kranke gesund mache,wen»
sie das Wisse? trinken, worin derselbe einge
weicht worden ist. Er wird aber jetzt nie mehr
zu dieser Absicht gebraucht; was auch selx gut
i denn soizst wäre es uiu seine Erhaltung
und seinen Ruhm wohl bald geschehen. ES
fehlte an diesem Mantel ein -Zipfel, den bes
kanntlich Muhamed einst abschnitt, um bei»,
Notlügen Aufstehen die Ruhe seines Lieblings,
eaters nicht z>» stören, der .darauf fest einge,
schlafen war.—
D e r ll rs p r u n g d e r Schaukel
Zu mehreren Arten von Vergnügungen der
Griechen gehört auch die Schaukel, wel
che auch ausser Griechenland bekannt genug ist,
Sie veranlaßte bei den alten Griechen ein Fest
des Bachus, nnd ihr Ursprung iA sosderbar
genug, um hier mit einigen Worten erwähnt
zu werde». '
IkaruS, sem Bachus daS Geheimniß de»
Weins bekannt gemacht hatte, machte in Be«
gleituug seiner Tochter Erigona, seines Hun
des Märe «n 5 einiger Wei«flasehen,
eine Reise nach Athen, wo die Ei«wohner sich
seinen Wein wohlschmecken liesse«. AIS sie a«
bet- die gewöhnlichen Folgen t m übermässigen
- Genuß desselben fühlten, glaubten sie, vergiftet
j zu stiÄ, und lvsehlossen deshalb, tev Akarus zu
ermorden. Lange suchte Erigona ihren Vater
ven>ebens, bis Vära sie zn den Stelle in»
Walde sül>rte, wo fein Leichnam
lag. Die trostlose Tochter verlor sofort dix
Lust zu leben, und viele Tochter Hes an
denen Bachus die Verlaumdung des WoinK
Schwermurh bestrafte, folgten ihre»»
Beispiel, so daß sich bald der ganze Wald voll
el hängt er Fr.inenzimnier befand,die vom Win
de hin und her geschaukelt wurkn. Aus Be
fehl deS Orakels wurde» nun zum Andenken
der Erigona Feste gefeiert, an welches» ma>»
sieh, nach dem Beispiele derselben, an Strick',»,
die au Bäume gebunden wurden —nicht etwa
er-hängte, sondern —schaukelte. Bachus ver,
setzte den IkaruS, die Erigona und den Hund
Mära an den Himmel,wo sie noch jetzt als die
Sternbilder des Bootes, der Zunfrau und deS
SiriuS funkeln. D»r letzte Monat des Som
mers, im August und September, »po sich di«
Sonne im Zeichen der lunftau befindet,würd«
also für Kalenderfreunde die eigentliche Zeit zuiiZ
Schaukeln sein.
o—
Von Buenos Ayres wird geschrieben, daß
die Blokade noch ununterbrochen fortdauert.
Am 27sten Juni wurde der d»s
Hauses der Repräsentanten, W. V. Maza, in
seinen, Zimmer im Ltnatgebäude ermordet,und
am folgenden Tag sein Solu» auf Befehl t'P»
SiosaS im öffentlichen Gefängnisse hingetitlner.
Am ödsten Zu»i ließ Rosas auch den frühe«
ren Guvernor von <Zanta Fe, Don Domingo
Mutten, zu Arrago del Medio hinrichten.
y
Kaufleute des Westens verschulden an Phi
latelphier Hantelshäuser die E unmiK
von Tl>l.
0
Das amerikanische Wijb eiriseb,»«
Zunge» von I? Jahren. d>r als tehrliii.» hei
e>n»»i Handwerk,? in »'erbuu,
te» isi und noch -t lohrx zu st>he»
ihre,, Eewahj kürzlich »u>t fetten Bichel»
gesegnet, die.alle wohl sind.
In ')!euorteans sind v W. 7>i>> gelbe Ficbtr
Kranke rergetonimen - wovon starben.
No. 4.