NtÄ lN S, DtNN. Gedruckt iuid von Arnold Pnwelt e, in der Penn-Sircissc, nächste Tlinr unrerbcllb Kend s l' s Holet. lahrgang 1. D< di n'g unge N.-Der Alberale Äeobncliter erscheint jeder? Dienstag attf einem grossen Supena'-Boaen mit schönen Lettern gedruckt. Der Subseriptions-Preis ist Sin Thaler de» IzN'rs, welcher -n halbjähriger Veratisbe« zablung erbeten wird. Wer im Lause des Jahres nicht bezahlt, werden Kl 59 angerechnet. Für kürzere Zeit als » Monat wird lein Unterschreiber angenommen, und etwaige ?lusiündiaünqen werden nur dann angenommen, wenn sie einen Monat vor. Ablauf des Subseriptions-TerMinS geschehen un!k gleichzeitig alle Rückstände abbezahlt werben. Bekannttstachungeii n'erden dantbar angene »nun und sür den acwshnlichen Preis eingerückt. Unterschreibern in kiesiAer Stadt wird die Zeitung psrioftei geschickt, weitere Versendungen geschehen durch die Post od.e Träger, von Lehrern für Lt. jahrl., aus Kosten der Unrersckrciber. und Mittheilungen müssen postsr e i eingesandt werden. Dichtcrstcke. Die Feöcr. Du kleines Ding, Dem Aeussera nach Unschtinlich und gering, Und z.irt und schwach: Dich will ick jetzt erheben,- Und deine Macht und Kraft, Die grosse Dinge schafft Im Erdenleben! Bea deiner Mutter zwar, Die dich gel'ar, Ist wenig oder n'chtö zu sagen, Die Zunge preis't sie und der Magen. Sie watschelte in ihrer Einfalt » n, Mit immer gleichem Pliilosophensinn, Und dachte nie auf diesem Lrdenrunde An die ver!>angniß'.'olle stunde, Wo sie als setter Leckerli ssen Zum Bäcker würde wandern müssen. Ihr ging e»in des Lebens Tagen, Wic's manchem Menschen wohl ergeht, Der fern von beiden, Müh' und Plagen Phlegmatisch seine Wege geht. Hübsch feist, gemästet und genudelt, Und ungcneckt und unge!Mslt. So viel von deiner Mutter G a n s. Die Fama schwe gt von ihren Thaten, Doch in der Pfanne, wohl gebraten, Errang sie sia) Den Auf eines reichen Schmeckers Tische. Dann rupft man aus dein Flederwische Die allerschdnsten Pose n auk> Dnnv die gehörten nicht zum Schmaus. Der d'rauf gezogne Gänsekiel Mus; nun zur F ede r sich gestalten, Der Knabe e>ll von und Epiel, Muß amsig nun die F e d e r halten, kritzelt er mit Ach und Weh, Und manchem Klecks, das Die Feder ist auf manche Weise Uns ein gar unentbehrlich Ding; Drum achte auf der Dich, Feder! Keiner jc gering. Sind Liebende vsn dem Geschicke Verdammt, einander fern zu sein, Da hilfst du aus im Augenblick!, Und linderst so der Trennung Pein. Und nimmer wird die Treue wanken, Hast d u das deinige gethan, Denn d i r vertraut man d>e Gedanken, Die Heimlichsten, mit Freuden an. Durch dich ergiessen unsre Feinde Den Haß der schwarzen Tinte aus. Doch bringen auch entfernte Freunde Durch d i ch uns ihren Gruß ins Hau». Nach diroF eder! greift behende. Der Credilor, dermahnen Muß; Dem Schuldner machst du dann am Ende Manch' bitt'res Leiden und Verdruß. Du dringest über und Meere, Bringst Nachricht hin und auch zurück. Ein Zug von dir, und ganze Heere Versammeln sich im Augenblick. Du schaffest Licht, o kleine Feder! In unsers Wissens dunkle Nackt, Treibst in der P o l i t i k die Räder, Man preißt und fürchtet dein« deine Macht. Durch d i ch ist Mancher groß geworden, Der d i ch zu führen recht verstand. D u spendest A e mter,Gn a d e n, Or dr n. Bewegt von eines Machr'gen Hand. Du wirst zum scharfen Richtersibwerte, Der kleinste Zug—ab ist der Kopf; D i ch führt der denkendste Gelehrte, So wie der alleröümmste Tropf. Durch d i ch wird mehr oft ausgerichtet, Als durch der Waffen Stich und Hieb. Drum hab' ich dir dies Lied gedichtet, DaS ich mit dir, oFeder! schrieb! Etzt Jänkey in Vermont füttert ftine Vänse mit Feilspähnen und bekokmii St.klk.°.r» au« dm Und Berks, Moittqomcw Und Sebuylkill Caunties Ällqemcmer Äiizeicier, Die t o l! e M a l c. "Was wollen Si?, mein Herr ? Warnm kcheichen Sie mir nach ? Kennen Sie mick? Hassen Sie mick gekannt, da ick jnng nnd sckön war?" so f.ug mick in einem Athem fort Hne alte Lntt?oensammlerin, hinter der mick zufällig mein Weg führte, a!6ick denn DaMm entlang ging, und ihr neugierig zu sah, wlie sie allerlei mit einer kleinen Harke hier und da aus dvm Staub ansias, altes Papier, Lumpen, Glasstücke, Nagel, Kno cken u. f. w. —"Nein, meine gute !" gab ick zur Antwort: "ick dachte an gauz an dere Diuge, als an—"so eine alte Sckreck scheuche! hätte ich beinahe gesagt; aber ick hielt inne, w.'il es mein Grundsatz ist, Nie mand in der Welt etwas Unangenehmes zn fagen, sei es anch ein ealie—Lumpenfamm 'vrin. Sie aber Mochte sick meine Rede in Gedanken ergänzt haben, und rief Eifrig: ick immerhin /etzt mehr einer Aäsili ckeu Vogelscheuche gleich sehen, als einem ehrlichen Ehristenmenschea —es gab doch ei« »i? Zeit, wo mir die schönsten jungen Herren d'ichendwcise nachschlichen; Gott sti's ue ! dankt, es ist schon lange her, nnd vorbei.— j Ja, "fubr sie fort.da sie mein Lächelu wahr nahm, "Sie dürfcn's glauben- vor vierzig Jahren -da waren diese schmutzig gelben zusainmengeschrnmpften Wangen voll und blnhent» wie ftisihgefall'ner Schnee uud Rosen darauf-mein<» Taille konnte man mit -jen Fiugern umspannen, meine Zähne wa üvu wie der sckönste Porcellan, und meine Augen wie zwei? Steine am AbendhiMmel. —loyt seh' ich drei Schritte weit; die Tbranen haben das Liäit Meiner Augen gedämpft, lötend und Arbeit haben meinen Rucken gebeugt; meine matten Fusse wuh ten in Kvth und Eis, um etwas zur Stil lung deö Hungers zu finden ; ich werde kaum ! bis auf den Abend so viel in meiner K'>pe I beisammen haben, um mir ein Stück sckwar zes Brod dafür kaufen, nnd ev mit meiuen Thränen benetzen zu können." Mir war bei dieser Rede t.>hob, und sich augenblicklich zu, Boden warf. Ein Mondessirabl erhellte spärlich diesen Zufluchtsort des tiefsteu Elends. Das Auge zu geheftet,mir gewaltig schlagender Brust, die Hände über dem Herzen verschränkt, schien die Arme in die schmerzlichsten Betrachtungen versun ken. Plötzlich ruft sie mir einem berzzer reissende» Schrei aus: Zlngnsi! Au gust ! Du hast mich nicht wieder erkaiint- und ich sterbe?) ohne von Dir dao kleinste Andenken erhalten zn haben ! Ich verlasse da Leben, von ver W in mei» nein sechzigsten Jahre schlägt dies noch für dich, wce emst IN den Tagen dN blü kendsieu Jugend! Ich konnte kaum meinen Attgen Gkauben beimessen. In meinem zweiuiidzwauzig steu Jahre hatte ich, vou der glühendste» Leidenschaft getrieben, Amalien aus dem Hause ihrer Eltern entfuhrt. Wir lebte» längere Zect sehr glucklich mit einander. Eines nnglnelscligen Tages aber überraschte ich sie in den Armen eines falschen Freun des. Ich zuchtigte den Berfuhrer auf die abtchreckendste Weise auf der Stelle, und rächte mich an der Ungetreuen, indem ich sie ihrem Schicksal nbsrließ. Die Welter eignisse ergriffen mich; ich habe seitdem den grössten Theil der Erde gesehen und eu> grosse Vermögen gesammelt, Enduch kam ich wieder im Valerlande an, und fand A malien, bettelnd das Brod des Jammers. Bei dem Anblick ibres Unglücks und E lenvs, an dem ich zu grosse» Theil Schnld trug, vergaß ich der kleinen Kränlung, die ich vor vierzig lahren von ihr e.lttt. Um ihr meinen Besuch vorher ahucn zu lassen, steckte ich die Hand durch die Brettoffnung uud legte auf ein mit Spinnengeweben be decktes Fenstergesimse eine volle Börse mit Gold nieder. Am'andern Morgen mit dem Frühesten hatte Ä) mich aufgemacht, um Wasche, Kle ider uikd allerhand kleine Beoürfuisse su», sie einznksufen. Damit biladen, fnbr »ch vsr der Wobnung Amalien'K vor. Grosser Gotk! welches trostlose Schauspiel .raf da mein? Augen! Die Unglückliche erwartete mich fast lebl'M, auf ihrem aus wenigen Halmen verfaultes Strohs bestehenden Lager. Sie hatte die' Börse erkannt, d°ie sie in unjc rn schönern Sagen eigen bändig für mich ge strickt hatte. So wie sie mick wahrnahm, warf sie einen jener Blicke der Liebe und Schaam auf mick, welcke das Herz zerreis sen-köunen. "Zlmalöe !" rief ick; "seben wir uns so wieder! Dock komm verlasse diesen Ort I So viel e« in meiner Mackt steht sollst Du von m?n an einglucklickeres Loos finden. An Deinen Fehler denke ich nicht mehr, Du hast schwer gebüßt da- für!" ! Mein einziger Frenüd auf diese Welt! I autw.:-tete sie weinend, ich bin fröhlich, zu- I frieden und getröstet, da ich Dich noch ein mal gssehen habe. Der Himmel hat mei ne einzige Bitte vor meinem Tode erhört; ich danke ihm dafür aus voller Hccle. Sa ge mir noch einmal, daß Du mir verziehen hast —und ich sterbe in Frieden. Kaum, daß ich ihr Sin Wunsch genützt und das Wort der BerutzigüNg gesprochen-stieß ! Amalie einen tiefen HeMer avs, und sank mit dem Kopfe zur Erde Nieder. Ick te sie aufbeben, aber ich hielt mir eine LeiaseH in deu'Armen. Ihre recbte Hand' hieln krampfhaft die Börse umfaßt, die ich ibr ge stern zurückließ, uud ibre Liuke öin kleines Portrait von mir, dessen Züge, fast von den Thränen weggewäschen waren, die sie dar über geweint batte. Ick ließ die be«' graben, und, siebte die Barmherzigkeit des Himmels an, sowohl für sie. die einen klei- ueu Fehler mit so la?'geu Leiden bnßte, als fnr mich oer nickt minder sick Vorwürfe zu machen batte, wenn ibm anck kein so herber Leidenskelck zugemessen werdet war, als der armen 'Amalie. Der wahre Gentleman. Das Review erzählt nach - stehende Begebenheit: "Vorgesternwur- de ein junger Mensch. G eorg Fle - ! ming 6, von St- Martins Wachthause vor den Polizei-Magistrat ii' der Bow- strasse geführt, weil er einem scher.der ihn iu der Stadt umhergefahren,! Dreissig Schillinge schuldig geblieben sei.! Georg Fleniing ist ein junger Edelmann i der den Frühling seines Lebens lustig durchlebt, und die Langmuth seiner Freunde bereits erschöpft hat. Sein. letzter Aufenthalt in einem Wirthshause hatte ihm seine letzte Habe gekostet. er nämlich nach dem Essen hatte fortge hen wollen/machte ihm der Äirth be- merklich, er müsse, :n Ermanglung baa- ren Geldes/ ein Andenken' hinterlassen. In ähnliche?. Fällen ist eine Uhr, eine Tabacksdose, ein Ring oder auch «in Re genschirm "wenn er von Seide ist" ein Gentlemancntiges Pfand- Georg hatte ab?r keines dieser überflüssigen Ding mehr; ein Hut oder ein Bandana Hals tuch konnte noch aushelfen ; allein auch dieser Last hatte sich der junge Gentle-! mann bereits entledigt; er bot seine an ; der Wirth besah sie von allen leiten und schien sie nicht sehr zu be wundern, i'rdoch in Ermanglung etwas, Besseren müßte er wohl ver"',cb nehmen.! Der junge Mensch knöpste also seinen- Kauen Rock a la Sir Robert zu, >ah ohne Weste so gut aus, wie mit einer; er rief nun einenMiethkutscher.und sprang ohne Hut, ohne einen Pfennig in der Ta- > sche, in den Wagen, um seine Freunde wegen Geld anzusprechen. Der Kut scher fuhr ihn hin und her zu siebenzehn! Freunden, aber alles ohne Erfolg einige! waren nicht zu Hanse, andere hatten kei-' ne Zeit, anderen fehlte es an kleinerMün-! zc. Nun fing der Auricher an, »Sie er> vor Gericht aussägte, den Braten zu n- > chen, und beschloß.der. beeren Geiitlema-in bald möglichst los zu werden. Er u'oelgab z ihn also einem andern Kutscher, un!d die-! ser fuhr ihn abermals zu ungefehr zu! zwei Dutzend Freunden, aber mit eben so wenig Glück, als zttvor, und dä er zuletzt des Spasses müde wurde, so fuhr er ihn zum Wacythause. wo er ihn selbst als Pfand für Beider Lohn, dl r sich auf dreis, sig Schillinge belief, niedersetzte. Nach dieser Aussage des Kutschers fragte der Magistrat: wc s er. Georg Fleming, dageM' zd ern ledern habe?! Dieser versetzte: die Rechnung sei rich-! tig, er sei aber jetzt ausser (. ?tc>.Nde, sie zu i zahlen, und gebe sein Ehren rört, er wol- le sobald als möglich seine Schuldigkeit' thun. Da ein Ehrenwort in sslchei! Fäl' len kein grosses Gewicht hat, sS ließ ihn > der Magistrat wieder zum Wachthause j bringen, und ermahnte den jungen Men-j schen.an seine Freunde zuschreiben. Am! solgenden Tage kündigte man dem Ma gistrat an, der Gentleman verhungere im Wachthause. da er nichts zu essen habe. Seine Herrlichkeit schössen also Geld sür Brod, Käse und Porter vor, und ermahn tes nochmals den jungen Gefangenen, an Wie Freunde zu schreiben. Dieses that » der leere Gentleman und schrieb Mensch mit einer so Ergebung benommen,daß der Nichterihm erlaubte, selhft zu seinen Freunden zu g?- Ken, um von ihnen Hülfe zu erbittew,und der Schreiber des Gerichts, welcher dem Richter an Güte nichl nachstehen wollte, lieh ihm dazöt einen feinen, weissen Hut. —Die dreissig Schillinge und der weisse Hu? ist Georg Flamming schuldig geblie ben/denn er hat sich nicht wiever sehen? 5 laHvn.' A uekv o c ' Ein Katholik kam von der Beichte nach Hau>e, und prügelte sogleich seine Frau derb durch. Als diese darüber natürlich lehr lamentirte, so sagte er ihr tröstend: ! sie lolle sich nur zufrieden gvben; es thue ! ihm selbst lehr wehe,daß er dieser Pro l cedur habe schreiten müssen; aber der Prie ster habe ihm dieselbe als Bedingung sei ! ner A bsolution auferlegt. Die Frau lief sogleich zu dem geistlichen Herrn, um ihn weinend ,'iber diese sonderbare Büßübung zür Rede zu stellei-. Dieser war dadurch sehr überrascht, tröstete Sie Frau, ließ ! dui Manu jlch hol?n/üud fragte ihn: ' wie er so könne Frevel a.if Frevelhäufen? Indem ihm als Lusse eine lung auferlegt sei, prügele er nun seine Krau, als ob diese seine' Sünden tragen solle.' "A'ch, Herr Pastor," entgegnete sich entschuldigend der Mann; ,;ich dach te, das wäre alles einerlei, ob ich oder mei ne Frau die Streiche bekomme; de'nn Sie Haben ja oft selbst gesagt: daß Mann und Meib ein Leib seien!" - - Landschulmeister erbaute einst am Sonntage die in der Kirche versammelte ! Dorfgemeinde durch eine Predigt aus ei' ner alten Postille. Der fromme Berfas ! ser derselben berief sich darin bei einer ge wissen Lehre auf das ZeugnH des heili gen Athanasius, nnd die Stelle war so gedruckt: "wie S.Athanas sagt." Der Schulmeister, welcher diese ' nicht kannte, zog das S. mit zum folgen !den Worte, und las mit stotternder: 5 —"wie Satanas sagt." Kaum ! aber war das unheilige Wort seinen Lip ,?en entschlüpft, als ihm plötzlich einfiel, daß der Erbfeind alles Guten unmöglich eine so christliche Wahrheit bezeugen kön ! ne; er setzte daher kinzn : "daß Niuß er ! vor seinem Kalle gesagt haben." v ln eine Barbkerflabstemmt ein armer ! Mann mit einem starken schwarzen Barr.- ! un?> statt eines Stücklein's Brod er der Meister sollte so gut sein und ihmAen Bart abnehmen nm Gottes wilksk vÄaß' er doch auch wieder aussehe wie ein Christ. Der Meister nimmt das schlechteste Mss« se?, das er hat; denn dachte: was soll ich ein gutes daran stumpf hacken für ! nichts und wieder nichts ? --- Während er an dem armen Manne hackt und schabt, ! und er darf MHts sag-5) weil es ihm der Schinder umsonst thut, heult der Hunb j auf dem Hofe. Der Meister sägt': "was fehlt dem Hunde, daß er so winselt und heult Der Cristoph sagt: "ich ' nicht."- Der Friedrich sagt: "ich weiß ! auch nicht." —Der arme Mann unter dem Messer aber sagt: "cr wird- vermuthlich' > auch ckn Gottes willen BaMrt, wie ich." Ein Manrer stürzte von einem Gerü ste herab und brach dew Hals. ALS man ihn aufhob, fand n:Zm ein Messtr in sei« ner Hand. Welchen Glück! rief einer der Anwesenden, daß er nicht in das Mes» ft'.' gefallen ist- He. Ä