Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, December 22, 1858, Page 2, Image 2

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    F'echa Patriot.
Pa.,Dcccnibcr 18)8^
KtiMien gcgrv stinc rigenc Mrrclleu.
(5S gibt nnwidersprechlich viele Stimm
geber in diesem Staat, welche trotzdem
das; ihnen bei jeder Wahl die Fragen,
welche zu entscheiden sind, ganz deutlich
vorgelegt werden, dennoch bei allen sol
che» Wahlen gegen sich selbst und somit
auch gegen ihre eigene Interessen stim
men. Es ist hier keineswegs «usere Ab
sibt dieselbe deswegen zu schimpfen, in
dem wir vielleicht deren Antriebe nicht
alle kennen. Sollte es aber Stimmgc
der geben, denen es bewnßt ist, das, sie
gegen ihre eigene Interessen stimmen,
indem sie mit unserer Gegenparthei han
deln, zu deneu möchten wir hier doch sa
gen - Cure Laufbahn ist in der That kei
ne löbliche, und dieselbe könnte Euch
früher oder später wirklich viel Leidwesen
dringen. Manche Leser könnten vielleicht
hier denken: Was iu aller Welt wird
dann ein freier Bürger so thöricht han
deln und gegen seine eigene Interessen
und somit auch gegen das Wohl des
Landes stimmen? Wir versichern aber
dennoch, daß es viele solcher Bürger gibt,
uud lver sich untersteht uns in Bezug auf
diesen Ausdruck zu widersprechen, der
kann in der That die Wahrheit nicht lie
ben —indem wir eine schöne Zahl solcher
Bürger iy Lech» Cauntv selbst haben,
welche sich dies Hahr» zu Schulden laßen
kommen.
Es ist doch einem Jeden bewußt, mag
er auch sein wer er immer will, daß die
Republikanische Parthei von jeher einem
blschützknden Tarifs das Wort geredet
bat, und eb,k» so bekannt ist es, daß un
sere Gegenparthei die Freihandels Par
tei ist, wenigstens ihre Cineinna
ti Platsorm siigt ja selbst, daß die Zeit
für freien Handel durch die ganze Welt
gekommen sei. Nun ist eS doch auch ei
iie ausgemachte Sache, daß wenn wir
freie» Handel haben wollen, daß wirEi
dieS im Auslande geschieht, dgs heißt
wenn nicht der Arbeiter für kl) bis 20
Cents des Tages arbeiten soll. —Dies
muß allerseits zugegeben werden. Nun
was thun bei einer jeden Wahl eine gro
ße Mehrheit der Eigner von Eisenerz-
Gruben,E>z Fnhrsrute und Erzgräber ?
Daß diese meistens mit der Loko Foko
Parthei stimmen, dies ist allen Stimm
gebern dieses Cauntys bekannt, und so
muß ihnen die handgreifliche Thatsache
ebenfalls bekannt sein, daß alle Solche,
die auf diese Weise mit unsern Gegnern
stimmen, auch zugleich ihre Stimmen
glgki! sich selbst oder ihre eigene
Int e« e ff«u hingeben. Es ist beinahe
unglaublich daß solche Bürger gibt,
aber es kann und darf nicht geleugnet
werden, daß eS v iei e von der Art gibt.
Was mögen aber die Beweggründe ei
ner solchen Handlungsweise sein? Die
selbe stle anzuführen, die uns bekannt
sind, würde uns der Raum nicht er
lauben, und daher wollen wir für heute
nur einige anführen. Bei einigen ge
schieht dies weil sie meinen ihre Väter
bätten ebenfalls auf die demokratische
Parthei'gestimmt—ohne dabei zu beden
ken, daß jene Parthei damals auch
«Grundsätze hatte, was gegenwärtig aber
Keineswegs der Fall ist —sondern es ist
Dieselbe'jetzt nur noch ein vcrdorbcneo
nud eorrupteS Drathwerk. Andere mö
gen vielleicht ans Mißgunst gegen uns
stimmen, indem sie der Republikanischen
Parti'tt Hie Gewalt nicht gönnen. Und
wieder s»Her>k mögen dies vielleicht thun,
weil sie geaen diesen oder je
nen Republikaner halen, u. s. w.-Aber
.alle diese sind durchaus keine hinlängli
che Ursachen, um irg,cud Stimm
geber zu bewegen, gegen sich seibst, ge
gen seine «g.cuc Interessen, das
Wohlergehen seines Vaterlandes und
«selbst gegen seine .Kinder «stim
?nen —wodurch denselben das M»d von
jthreiu Munde genommeu wud.
Wir haben eine liegierungSsj.'rm dir
ihres Gleichen nirgendswo hat —wen»
wi.r g.bxr Ms selchen falschen Gründen
wie obMgxdacht, selbst gegen nnser Land
bandeln, dauu ist nicht möglich daß
sie fortbestehen kann. Denn blickt zum
Beispiel einmal auf unsere jetzige Na-
Regierung hin —handelt dieselbe
nach dem Geiste unserer so weislich an
genommene» Regierungssorm ? Tieo
wird doch sicher »jemand behaupten—
denn wer derPaxtbei und nicht wer
dem Lande die größten Dienste ge
leistet hat, der wixd mit einem Amte bc
lohnt— ja einerlei ob die Partheidienst,
xbklich waren oder nicht, er muß ;u 'ei
jiem Amte angestellt werden —bei wel
chen Gclrgcnhcittn nur zu oft die ehr
. SS?"
lichsttn und besten Beamten ihrer Stek
len entsetzt und Raum für die infamsten
Taugenichtse gemacht wird. Und gera
de auf obengedachte Weise ist diese Re
gierung in Gewalt gekommen. Kann
man nun denken daß die Freiheiten un
seres Landes hinfort bestehen können,
wenn derjenige der ehrlich, und für die
Interessen des Landes besorgt ist, dem
unehrlichen Großschreier, der nur für
wenige verdorbene politische Drahtzieher
Dreckarbeit v»r> ichtel hat, hintenau ge
setzt wird. Daß dies geschieht und nur
schon zn oft unter der jetzigen Regierung
geschehen ist —dies ist ebenfalls allen
j Stimmgebern als reine Wahrheit be
kannt, —und wer die Sache daher reif
lich überlegt, der muß zu dem Schluß
kommen, daß auf diese obige Weise un
sere Regierung von Tag zu Tag schlech
ter werden muß.
Es ist daher nach unsern Ansichten
hohe Zeit, daß sich alle ehrliche Bürger
von unserer Gegenparthei, welche uns
regiert hat, bis unsere fleißigen Arbei
ter beinahe gänzlich brodlos geworden
sind, loszureißen, denn so lange sie ihrer
alten Parthei ankleben, wird die Aem
ter - AuStheiluiig gerade nach obigem
Plane fortgesetzt werden, wovon die Fol
gen sind, daß nicht für das Wohl des
L andeS, sondern nur für das Wohl
der Parthe i, die uns bereits bls zu
einem großen Belauf ruinirt hat, gesorgt
wird. Ans die Interessen der armen Ar
beiter wird durchaus nicht herabgesehen,
und denselben noch sogar auf eine indi
rekte Weise gedroht, freien Handel ein
zuführen, wodurch ihr Tagelohn bis von
10 zu Lt) Cents hinabfallen müße —und
wenn dann diese Arbeiter anch noch ge
gen sich selbst stimmen, und einen solchen
Tagelohn hinlänglich heißen, dann in der
That ist eS kein Wunder wenn sie nicht
sehen können, daß für sie gesorgt ist. —
Wir haben den Arbeitern freilich nichts
vorzuschreibrlt —und thu« können sie wie
sie wollen—aber wir rathen ihnen obige
Gedanken recht zu beherzigen, und thun
sie das, so werden sie auch bald einsehen
lernen, daß es ihre heilige Pflicht ist, für
sich selbst zn sorgen— und daß wenn sie
dies thun, werden sie auch bald belehrt sein
daß eine solche Regierung wie die jetzi
ge, niemals für sie sorgen wird. Stim
men aber die Arbeiter an den Stimm
kästen gegen die jetzt regierende Parthei,
welche ihren Kindern das Brod von dem
Munde genommen hat, so wird die Fol
gierer wieder mit dem Gefühl beherrscht
werden, wie dies früher der Fall war,
nämlich daß die Beamten nicht unsere
Meister, sondern nur unsere D i e
n e r sind —dann nur, wenn unsere Re
gierer Mi» diesem Gefühl beseelt sind —
und der Arbeiter sür seine eigene Inte
ressen stimmt —und über auch nnr dann
erst können wir erwarten, daß unser gan
zes Land zu dem Standpunkte gebracht
werden kann, auf welchem eS schon längst
hätte sein sollen, und zu welchem es Utt>
widersprechlich bestimmt ist. Später
mehr in Bezug auf diesen Gegenstand.
Sauern Hochschule von pennsylvanien.
Bei einer neulich in Harrisburg gehaltenen Ver
sammlung der Trustie« der Bauern Hochschule von
Pcnnsylvanien, ist man zu dem Entschluß gekom
men, daß dieselbe am 3ten Mittwoch im nächsten
Februar geöffnet und die Sitzung am 3ten Mitt
woch im folgenden December wieder geschloßen
werden soll.
Studenten werden unter folgenden Bedingun
gen angenommen, nämlich : Sie dürfen nicht un
ter lü Jahre» alt sein; Ste müßen qualisizirt
sein, das heißt, ste müßen das Lesen, Schreiben,
Geographie, die Rechenkunst und Grammer studirt
haben; und müßen einen guten moralischen Cha
rakter besitzen, und willig sein sich den Regulatio
nen des Instituts zu unterwerfen, wozu diese ge
hören, nämlich : Die Studenten müßen Arbelt ir
gend einer Art verrichten, welche nothwendig ist,
auf der Bauerei, in de» Schaps oder um das Col
umgänglich nothwendig.
Applicationcn für die Aufnahme von tvl) Stu
denten von den verschiedenen Caunties des Staats,
nach der taxbaren Einwohnerzahl (Ratio 5796)
werden bis zum 15. Januar 185!) angenommen.
und diese müßen durch die angestellten Beamten
der Caunly Ackerbau-Gesellschaften geschehen, wo
solche existiren. Alle Appllcationen stnd zu ad
dreßiren an W in. G. W a r i n g, Farm-Schule
P«stamt, Centre Co., Pa. —Sollte ein CauntpeS
vernachlähigen Application sür einen Student zu
wird die leere Stelle durch die TruS
ties, durch Axplicanten von ander» CauntieS ge
füllt.
Ein hundert Thaier im Voraus bezahlt, ist die
Summe welche für Unterricht. Boarding, Waschen.
Feuerung, Lichter und Bücher für eine jede Sitzung
von lU Monaten für eine» Student verlangt
wird.
Studenten sollte» neben ihrer Hezpöhulichen Klei
dung auch solche Kleider mitbringen, »elche Mil
lich find darin zu arbeiten.
Alle Studenten sollten gleich beim Beginne der
Sitzung gegftuvärtig sein, mdc-n ihnen kein Abzug
sür verlorne Zeit, von der pbigen Summe erlaubt
wird.
tiSe» Die H»r>e» iilu>gi»an und Bragg sind
neulich durch die Staats - Gesetzgebung zu Verei
! »igten Staaten Senatoren für den Staat Nord-
Carolina erwählt wprdcn.
I «. > .. ..."
Serichr des General-Auditors.
Der General-Auditor des Staats Pennsylva
!r>ien hat soeben seinen Bericht über die Staatssi
nanzen veröffentlicht, welcher da« Resultat llefert,
daß über L 399 999 im Staatsschätze übrig dlti
den und, daß die Einnahmen die Ausgaben um
L363,S'.>> 2 l überschreiten. Die Ausgaben schlo
ßen «21.277 35 für etngelSste Anleihe- und Re
lief-Noten «in, weiche easfirt stnd, wodurch die
Staatsschuld um diesen Betrag verringert ist. ?
Ein Vergleich zwischen den Einnahme» und AuS
-5 gaben de« abgelaufenen Jahres, mit denen der
vorhergehenden Jahre liefern folgende Resultate!
Einnahmen für 1356 ?5,273,249 ZA
Ausgaben " " 5.378.142 4?
also mehr ausgegeben, als einge
nommen 1.993 41
Einnahmen für 1857 L4.999.517 61
Ausgaben " " 5.497,299 79
Überschreitung der Ausgaben S7lk 683 95
Einnahme für 1353 54,139,778 35
Ausgaben " " 3,375,357 99
Überschuß der Einnahmen 5363.Ä21 2l
ES liefert dieses Resultat einen erfreulichen Be
weis für die Prosperität unserer FiNänzen. Wir
werden später die Ursachen derselben näher beleuch
ten.
Falsche Sympathie mit Mörder«».
Da« Volk in den Ver. Staaten leidet an einer
krankhaften Sympathie mit verurtheilte» Mör
dern. die viel Unheil gestiftet hat und ganz darauf
berechnet ist. jede» moralische Gefühl z» untergra
ben. Wir können eS wohl begreife», daß die
Welt mit einem zum Tode verurtheilten Mörder
Mitleid hat; da» Schicksal eines solchen Unglück
lichen ist in Wahrheit bedauernswerth, denn jedes
Verbrechen ist ein Irrthum, jedes Straucheln ein
Unfall und jede deshalb angewandte Strafe ein
nothwendiges Uebel. Wenn das Mitleid von
diesem Gesichtspunkte ausgeht, so ist e» verzeihlich
und wohl angebracht. Das Mitleid, welches wir
als tadelnSwerth rüge» müssen, ist aber ein ganz
anderes, denn e« umgiebt den verurtheilten Mör
der mit dem Glorienscheine elne« Heiligen und
giebt ihm Gelegenheit, noch auf dem Schaffotte
als Halbgott zu erscheinen. In jüngster Zeit ha
ben wir erleben müssen, daß während der Gerichts
verhandlungen der greise Vater eines des Mordes
Angeklagten neben dessen Vertheidiger Platz nahm,
offenbar in der Absicht, um auf das Gefühl der
Geschworenen zu Gunsten seines Sohnes einzuwir
ken. Der Mord war mit so teuflischer Bosheit
und rafsinlrtem Blutdurst verübt worden, daß die
Absicht des Baters natürlich nicht erreicht, sondern
der Mörder des absichtlichen Mordes schuldig be
funden wurde. Darauf erfolgte die mißglückte
Ausführung des Complott«. den Verurtheilten
aus den Händen der Justiz gewaltsam zu befreien,
die Ermordung eines der Hauptzeugen noch an
demselben verhängnißvollen Abend und ln Folge
dieses Verbrechens eine Aufregung Seitens der
Bewohner dieser Stadt (Baltimore,) wie sie seit
Menschengedenken nicht in solchem Grade erlebt
worden ist.
Damit, sollte man denken, würde jeder Versuch,
falsche Sympathie sllr den Verurtheilten zu erwe
cke', als vollkommen vergeblich erachte! werden;
abtt wcit^ge^ehlN —Kaum einige ver-
Organe ein Schreiben des Mörders, eine Arme
sünder-Litanei. worin er die Augen verdreht und
über das Schicksal seiner greisen Eltern heiße Thrä
nen vergießt.
Der Unglückliche hätte vor dem Begehen des
Mordes an den Kummer denken sollen, den er fei
nen Eltern und Verwandten bereiten mußte; da
mals wären dergleichen Gedanken an der Zeit ge
wesen ; jetzt erregen sie Ekel, weil sie die Ausge
burt einer offenbaren Heuchelei sind. Damit wird
e« nicht abgethan sein. Geistliche verschiedener
Confessionen werden es sich angelegen sein laßen,
den Verurtheilten zum Himmel vorzubereiten, und
wenn er sich befleißigt, recht viele Bibelverse im
Mullde zu führen und mit lauter Stimme Psal
men zu singen, so erleben wir e« noch, daß die
Menge ihn aIS tiN'N Heiligen begafft und seine
Seelsorger in ihm einen Märtyrer erblicken. Die
öffentliche Meinung, dergestalt bearbeitet, ist viel
leicht alsdann reif, den Gedanken an einen Par
don zu ertragen, und ein solcher Pardon könnte
erfolgen.
Wir heben diesen einen Fall besonders hervor,
weil er sich unter uns in neuester Zeit ereignete;
hundert ähnliche Fälle wiederholen sich in allen
Theile» unserer Republik. Sie verklären den
Mörder und nehmen seinem Verbrechen das Ab
scheuliche in den Augen des großen, für jede Roh
heit empfänglichen Haufens. Daher kommt es,
daß eine Mordthat, die durch Hinrichtung gerügt
wird, sofort mehre andere erzeugt. Das Schwert
de« Gesetzes verliert sein Ansehen, undder Gal
gin wird zu einer Schaubühne, auf der ein Heili
ger verendet.
Wir sollten uns bemühen, dieses falsche Mitleid
aus allen Kräften zu bekämpfen, namentlich sollte
die Presse sich nicht damit besudeln, die Lobposau
ne sllr gemeine, höchst zu verabscheuende Mörder
zu werden. Wer mit Vorbedacht, aus Bosheit
oder Blutdurst ein Menschenleben hinoMrt, der
sollte keine Gnade sinden; das Publikum sollte
gegen den Thäler mit unerbittlicher Strenge ver
fahren und mehr noch, als der Akt der Hinrich
tung, sollte das VerdammungSurthell der Welt
da» Andenken de» Mörders brandmarken. Je
des Schaugepränge, sowohl in der Zelle des ar
me» SlittderS, wie in den Zeitungen oder an,
Galgen, ist für die öffentliche Moral verderblich
! und sollte keine Mnade vor den Augen der öffent
lichrn Meinung sinden. —(Balt. Corresp.
Fortschritt nach rüctmärts.
Noch vor sündig Jahren hatten die in der Un
j abhangigkeltS - Uikunde niedergelegten Ideen der
Freiheit für alle Mciische» »och eine solche Macht.
! daß selbst die Sklaven haltenden Staaten des
Südens ihre Zustimmung gaben, daß vom Jahre
1898 an die Jniportation von Negersklaven au«
! Afrika als Menschenraub verpönt und mit der
Todesstrafe belegt »verde» solle. Heute zu Tage
! wird im Scnate des Staate» Süd - Carolina
! der Antrag gestellt, diese Beschränkung des Han
dels mit Menschenflcisch als verfassungswidrig
! auszuheben. Noch vor fünfzig Jahren hielt die
! öffentliche Meinung, selbst im Süden, die Skla
verei für ein nothwendige» Uebel, heutzutage er
klären die größten südlichen ÄaatSmänner die
Sklaverei als den Normalzustand, als die Grund
lage der Staaten und stellen sich offen auf die
!Me n schen fle i sch-P lat so rm. Noch bis
! vor Kurzem gab eS rechtliche Leute, selbst in dem
! Süden, die es für ihre Pflicht hielten, die Lau
! Desgesetze auszuführen, auch wenn sie ihren RechtS
j anslchien entsprachen. Heute weigert sich die
Grand Jury des Ver. Staaten Gerichtshofs in
! Süd Carolina die Mannschaft des Sklaven-Schis
j feS „Echo," die mit den Sklaven an Bord auU
Irischer That ertappt wuitcn und gegen deren
Schuld bei keinem vernünftigen Menschen auch
nur der leiseste Zweifel aufkommen kann, selbst nur
in Anklagezustand zu versetze». Jene verruchten
Schurken, die Hunderte von Mitmenschen der
Sklaverei überantworten wollten, die durch ihre
nichtswürdige Behandlung am Bord de« Skla
venschiff» den Tod von fast der Hälfte der Unglück
liche» veranlaßten, jene ruchlosen hundertfachen
Mörder werden ohne weitere Untersuchung straf
frei erkkÄrt. Es wird proklamirt, daß Menschen
mit schwarzer Haut rechtlos sind, daß es erlaubt
sei, sie verhungern und in den vollgepropften Pest
höbien der Sklavenschiffe elendiglich umkommen zu
laßen.
Nock nie ist eS so klar hervorgetreten, daß der
schwerste Theil des Fluches des verdammungswer
then „eigenthümlichen Instituts" die weißen
Bewohner der Union trifft. Nie wird und kann
die unselige Agitation der Sklavensrage aufhören,
so lange noch Sklaven auf dem freien Boden
Amerikas existiren, und doch ist e« gerade diese
Agitation, die unsere Energie lähmt, unsern besten
Interessen unendlichen Schaden thut, ja zuletzt noch
den Bestand der Union gefährden wird. Es ist
weit gekommen, wenn ein Senator eines südlichen
Staates, vor wenig Jahren noch Minister unter
Präsident Pierce, öffentlich Hochverrath und Re
volution predigt, für den Fall, daß die Mehrheit
de« Volkes im Jahre !Böo einen Mann auf den
Prästdentenstuhl heben sollte, der das Institut der
Sklaverei verabscheut. Dies muss selbst die fei
gen Teiggesichter des Nordens überzeugen, wie
Recht der einzig große Staatsmann unter unsern
Zeitgenossen, Win. Se ward, hatte, als er
neulich zu Rochester die Behauptung aufstellte, daß
auch in Amerika sich der alte Erfahrungssap be
nicht neben einander bestehen, eins muß das andere
vernichten. Der Rückschritt feit den letzten fünf
zig Jahren war groß, aber die Reaktion gegen
diese Reaktion w,.d auch jeden Tag gewaltiger
und uiiwiederstchlichcr. Ungestraft bietet man nicht
der Humanität des 19. Jahrhunderts Trotz.
(Presse.
)üaßt die Zahle» reden!
Wollt Ihr wissen, wie glücklich die National-
Demokraten das Land machen? Betrachtet ihre
Thaten, und verschließt Eure Qhren gegen ihre
Worte. Wollt Ihr die Segnungen der Sklave
rei kennen lernen, betrachtet was sie aus Süd Ca
rolina, Virginien und Tenncssce gemacht haben,
und vergleicht damit, was die freie Arbeit in Penn
splvanien. Illinois und Ohio geschaffen. Wollt
Ihr wissen, wie der Staatsschatz der Bereinigten
Staaten verwaltet wird, so schlagt die verschiede
nen Berichte unserer Finanzminister auf, und seht
zu, ob die Ausgaben fallen oder steigen. Nehmt
zum Beispiel die Ausgaben der Bereinigten Staa
ten in den letzten zehn Jahren :
1549-General Taylor S 4«, 793.0K7 82
>Bs,o—Minore 42,506,892 U
l 35 l—Minore 4»,5,04.422 12
1852-Minore Zv.552.t>81) 37
>853-Pierce 43,544.292 82
1854-Pieree 51.918.249 00
1855—Pierce 59.3ti5.393 99
1850—Pierce 99,172.49 t 94
1857—Buchanan V 1.878,823 85
1858-Buchanan » 81,999,999 99
Und wenn Ihr bedenkt, daß am Ende von Bu
chanan'S Termin noch 29 Millionen mehr per
dazu gekommen sein werden, dann fragt, ob
gegeben, auch doppelt so viel dem Lande genuvl
hat. Fragt nicht, ob die Aemterjäger mit ihm
zufrieden sind; fragt nicht, ob sich die Contraeto
ren zufrieden geben; fragt nicht, ob die achtzig
Millionen etwa fünfhundert Familien zu Gute ge
kommen sind—aber fragt Euch, ob das Land Heu
te bei den doppelten Ausgaben, auch mit doppelt
so viel nützlichen Anstalten beglückt worden ist;
ob seine Transportstraßen, seine Flüsse und Häsen
damit verbessert wolden sind ; ob überhaupt von
diesen schweren Ausgaben dem Lande auch was zu
Gute kam.—(Morgst.
Die lebendige Todte.
Die „Birmingham Daily Poft" erzählt einen
merkwürdigen Fall von Scheintodt oder vielmehr
von einer Agonie, in welcher ein Mädchen von 12
bis 13 Jahren, Namens Amalie HinkS, in der
Bridge-Straße zu Nuneaton befangen war. El
tern, Freunde und Verwandte hielten das Mäd
chen für todt, da der Körper erstarrt und kalt war.
Man brachte die vermeintliche Leiche in ein ande
res Zimmer, w'sch dieselbe, stellte st? nach dem
gewöhnlichen Gebrauche aus. bedeckte die Augen
mit Geldstücken und bestellte den Sarg. Bereits
hatte der Körper in diesem Zustande 43 Minute»
da gelegen, als der Großvater denselben noch ein
wurde seine Wahrnehmung für eine Täuschung ge
halten. jedoch von dem herbeigerufenen Arzte be
stätigt. Man brachte darauf den Körper in ein
wärmere» Zimmer, stellte Wiederbelebungsversuche
an und—siehe da das Leben kehrte wieder, der
Athem stellte sich wieder ein, ein lautes Niesen er
folgte und auch die Sprache kehrte zurück. Ama
lie erzählte hierauf, daß sie von allen Dingen,
welche mit ihr geschehen seien, vollständige Kennt
niß habe und daß sie gehört, wie man den Sarg
für fle bestellte. Nach ihrer Wiederherstellung
weigerte sie sich. Etwas zu genießen, und als man
ihr Speiße »uszwang, gerieth sie in einen Zustand
der höchsten Ausregung. Ueberhaupt war ihr Be
tragen äuherst merkwürdig. Sie bezeugte große
Feuer an, bis sie nunmehr in die frühere Agonie
zulückgefalle» ist, so daß man nicht weiß, ob sie
lebt oder todt ist.
«Ss-S t. Lo uis. Auf einer Jagdpartie,
welche kürzlich von mehreren dortigen Bürger in
Warren Co.. Missouri, veranstaltet wurde, schoß
ei» gewißer Johnson einen Hirsch. Das Thier!
flüchtete sich in das Feld eines andern Mannes,
seines Handwerks ein Schuhmacher, welcher das
selbe als sein Eigenthum beanspruchte, weil eS in
nerhalb seines BesitzthumS war. Bald darauf
kam die lagdpartie in toller Verfolgung am Hau
se des Schuhmachers vorüber, und Johnson ver
langte die Herausgabe des Hirsches. Der Schuh
macher verweigerte dies und soll in der Hitze des!
Streites sein Stiefelholz drohend gegen Johnson
aufgehoben haben, worauf ihn derselbe Augenblick»'
lich erschoß. Der Fall wurde sofort vor die Cir
euit-Eourt gebracht, die gerade zu Warrenton in
Sitzung war ; und der Mörder wurde sreige-!
sprachen, auf den Grund hin, daß die That in
Selbstvcrtheidigung geschehen sei!
Ueber die Sünde lachen.
Es gibt Eltern, die lachen über die Sünde und
gottlose Witze. Da« hat eine böse Wirkung.—
Dadurch weiden die Kinder stolz nüt ihren Untu
genden und falle« immer tiefer in die Gottlosig
keit. Ein solches Lachen der Eltern wird endlich
in Weinen und ihre Freude in Traurigkeit verwan-
Volkcb.
lLinbruch und Zvaul'verstich.
Der Montgomer? ..Ledger" berichtet folgen
den verwegenen Raubversuch, der in vorletzter Sam
stag Nacht in der Wohnung von I. HunterEvanS,
Esq,, ln Nord Coventry Taunschip. Ehester Caun»-
tp, gemacht wurde; Ein junges Mädchen, das bei
Hrn. Evano' Familie zu Hause ist, hörte zwischen
!0 und l l llhr ei» Geräusch in dem Gang vor
ihrer Stube, glaubend, daß es von zwei Knabe»
herrühre, welche in einer Stube der ihrigen gegen-!
über schliefen, öffnete sie die Thüte, wo sie zu ih-!
rem Schreckin statt der Knaben zwei Männer in
! Kerl mit schwarzem Bart, der andere kleiner mit
, röthlichem Gesicht, beide ohne Hut und in den
jeder mit einem Licht in der Hand.—
Der eine führte augenblicklich einen Streich nach
ihr, der glücklicherweise nicht traf, worauf das mu
thige Mädchen einen Stuhl ergriff und damit um
sich schlug. Der größere der Räuber entriß ihr
den Stuhl, während der Kleinere, der das Licht
! hielt, mehrmals ausrief: „mach sie todt ! mach'
sie todt!" Der Kampf endete, indem einer der
Schurken eine Waschschüssel und einen Krug gegen
das Mädchen schleuderte, welches letztere Wurfge
schoß das Mädchen bewußtlos zu Boden streckte.-
Unterdessen hatte der Lärni die Familie erweckt und
Hr. Evans, der in einer unteren Stube schlief,
rannte mit einer Flinte ohne Verzug auf den
Flucht bewirkt. Sie waren an dem Spalier einer
Laube vor dem Hause hinauf geklettert, hatten
dann einen Laden erbrochen, und waren durchs
Fenster eingestiegen und auf de»,selben Wege ent
aber der schnelle Rückzug der Räuber nöthigte sie.
die Beute zurück zu lassen.
Dies ist seit Kurzem das zweitemal, daß ver
sucht wurde in Hrn. EvanS' Wohnung einzubre
chen. Es wird gemuthinaßt, daß die Räuber sür
mehrere Tage auf eine Gelegenheit warteten, da
EvanS bereitet sein, ihnen einen BewillkommungS
grüß mit Pulser und Blei zuzusende».
Schauderhaft.
Kürzlich fand der Juwelier M'Grew in Cin
mehre halbnackte Kinder aneinander gedrängt, um
sich gegenseitig zu erwärmen. In einer Ecke saß
ein in Lumpen gehülltes Weib, einen Säugling an
fand ; den», was das Kind aus den welken Brü
sten sog, war Blut, das Herzblut der Mutter!
die Milch war längst versiegt.
Die Frau war anscheinend nicht älter als 35
Jahre und Mutter von 7 Kinder, die mit ihr in
dem Stalle lagen. Ihre Geschichte war bald er
zählt. Sie halte an der Seite ihres Mannes einst
bessere Tage gesehen, bis er sich dem Trünke ergab
und ste endlich »erließ. Drei Tage vorher, ehe sie
He. M'Grew fand, hatte sie ihr Haueherr aus
dem Haust geworfen, weil ste ihre Rent nicht be
zahlen konnte. Sie nahm hierauf ihr Häuflein
Kinder und wanderte so durch die Straßen, bis sie
den Stall fand, wo ste die Zeit ohne Nahrung zu
gebracht hatten. He.M'Meew und ein Nachbar
nahmen die Armen sofort in'S Haus und sorgten
für Nahrungsmittel und Kleidung. Als die Km
der Schuhe bekamen, gab es eine komische Seene
Die Kleinen sträubten sich nämlich dagegen, i >re
Füßchen in die ungewöhntcn ledernen Futterale zo
siecken und ließen sich nur mit Müht dazu überre
den. Am folgenden Morgen wurde die unglück
liche Familie in die City Jnsirmary aufgenom
men.
Die 'lVeoleyaniscke Missiona - Gesell
schaft
in England Ist Eine der größten in allen christlich'
en Konfessionen. Ihre Einnahme betrug im ver
gangenen Jahre über l 23.()<><) Psund Sterling
(til 5.000), 4000 Pfund mehr als im vorherge
henden Jahre. Sie zählt 403 Hauptstationen
oder Missionsbezirke, 3003 Kapellen und andre
Predigtplätze, 003 Missionare und Hülssmissio
nare. 12 1,479 volle Kirchenglieder, ö Bucht»»
Das schnellste Reisen
hinter der Elektrizität, dem Licht, dem Schall und
der Kanonenkugel zurückbleibt, aber jede Schnel
ligkeit, welche die Menschen mit allen Hülfsmitteln
der Kunst und Erfindung bis jetzt erreicht haben
weit übertrifft. Eine Schwalbe, die man in Gent
in Belgien fliegen ließ, flog zu ihrem Neste in
Antwerpen in t2j Minuten zurück, machte also 4j
englische Meilen oder beinahe eine volle teutsche
Meile in Einer Minute.
Traurige begebenlieit.
Sarah Trout, eine Tochter von Reuben
Tro»t, alt l 4 Jahre, welche bei John Griesemer.
in Oiey. Berks Caunty diente, gerieth am 29
November, mit der rechten Hand in die Dreschma
schine und dieselbe wurde ihr bis einige Zoll ober
halb dem Gelenke schrecklich zerslümmelt. Dr.
P. G> Bertolet fand es für nothwendig, ihr da?
verwundete Glied abzunehmen und das unglückli
che Mädchen erholt sich schnell.
«S-Zwei Schwäger, RamenS Hunter und Reed.
in Randolph, Illinois.geriethen unlängst in Streit,
Sie befanden sich allein in einem Zimmer und
zerhackten und zerschnitten einander auf gräßliche
Weife. Als man sie fand, lag der Eine in seinem
Blute todt auf dem Boden, und der Andere saß
nicht weit von ihm unter furchtbaren Schmerzen
mit einem schrecklichen Schnitt im Unterleibe, aus
welchem die Eingeweide hervorquollen. Solche
Biehmenschtn sind nicht werth länger zu leben—
darum schlachten ste sich auch !
SS'Cominodore Sinclair von dem Ver St.
Schiff „Vandalia" besuchte neulich mehrere kleine
Inseln an der afrikanischen Küste, um weiße schiff
brüchige Mensche» auszusuchen und zu retten.—
Auf der kleinen Insel» Rovahorgah fand er 6
solcher Personen, nämlich 3 Amerikaner und 3
Engländer, welche schon vierzehn Jahren daselbst
lebten und sich bereits so mit den eingebornen
Schwarzen vereinigt hatten, daß ste nicht dazu zu
bewegen waren, dieselben wieder zu verlassen.
lischt lügen unv betrügen.
Eltern und Lehrer! wenn ihr eure Kinder liebet
und sie nicht zeitlich und ewig verderben wollet, so
belüget und betrüget fle nicht. Saget ihnen die i
Wahrheit und nichts als die Wahrheit, und wenn l
ihr ihnen etwa« versprechet, so hallet euer Ver- !
spreche». Unschuldige Kinder glauben und trau- !
en ihren Eltern.und Lehrer», so lange sie nicht be>
logen und betrogen werden, und wenn man diesen >
Glauben und dies Vertrauen der lieben Kleinen!.
mißbraucht, Ist cs eine große Sünde.—(C.Volksb.' >
Die teuern.
Wenn eine Mutter haben will, daß ihre Kin
der gehorsam sein sollen, so suche sie es nicht durch
scharfe Zucht zu erzwingen, sondern beweise ihnen
Liebe. Wollen die Kinder ihr nicht gehorsam sein,
so soll sie nicht mit ihnen zanken, auch nicht gleich
schlagen, sondern ihnen nur nichts geben ; mit die
sem gewinnen ste am meisten. Auch die Zucht der
Bater soll nicht im Dreinschlagen bestehen, sonst
werden die Kinder erbittert und zum Zorn gereizt.
Wenn die Kinder nicht gerathen, so müssen die
> Eltern meistens sich selbst die Schuld geben, denn
! wenn die Eltern ihnen kein gut Erempel geben, üp
! pig leben, hoffärtig sind, auch in der Haushaltung «
! so führen sie ihre Kinder in die Lüste hinein, und
! da ist es nicht möglich, daß sie gerathen können.
!So auch, wenn Eheleute nicht in der Liebe und
Frieden beisammen wohnen, und die Kinder nicht
mit Sanstinuth behandeln.
Die Hauptsache bei der Erziehung ist : die Kin
der zum Guten anhalten, nichts BöseS von ihnen
leiden, ihnen Gehorsam gegen die Eltern einschär
fen, so werden ste gewiß gut fortkommen in der
Welt. Man muß sich sehr hüten, daß man den
~Wehe euch, so ihr einen dieser Kleinen ärgert!"
Vornehmlich muß man sich'S auch angelegen sein
lassen, daß man sie von Kindheit auf bewahre vor
dem Gerneschön und der Hoffart. Wenn man
immer an sie hinred't : du mußt dich auch schön
anziehen und hübsch artig (daß heißt: zierlich)
sein, so wird ihnen der Hochmuth eingeprägt, und
sie verlieren ihr gutes Gemüth. Kinder muß man
zur Härtigkeit ausziehen, sie nicht hoffärtig kleiden,
nicht kostbar zu essen geben, weil man ste erziehen
soll in der Vermahnung zum Herrn, so wie auch
Christus hart auferzogen worden. Wenn die Kin
der demüthig erzogen werden, so haben sie Gnade
vor Gott und gerathen alsdann. —(E. BolkSb.
Taa krankhafte unv Reiben de»
Xindvieka.
Wir geben unsern Lesern über diesen Gegen
stand einige Auszüge aus Wechselblättern:
Hr. Conway, Jefferson Co., Ind., glaubt, daß
die Krankheit von einer akuten Entzündung her
rühre, die unter dem Namen "B'nppgße" (Ver
schlagen) bekannt ist, und welche erzeugt wird,
wenn man dem Vieh unverdauliche, reizende Sub
stanzen zuläßt, wie gefrorene TurnipS, trockene
Blätter, und besonders jene überaus schädliche
Substanz, die abgekauten Stengel, welche die
Schreine zurücklassen, wenn ste mit Welschkorn
kolben geküttert wurden, wie dies mit dem Vieh
eines Herrn Englisch der Fall war. Diese holzi
gen Stengel bleiben im Magen l'egen, bringen
Entzündung hervor, das Gehirn wird ergriffen und
eine Art Wuth hervorgebracht. Das Reiben ist
das natürlichste Bestrebe» des Thieres, die reizende
Ursache zu entferne». Er schlägt vor, „die Krank
heit möglichst zn verhüten, allein wenn sie einmal
in Folge von Sorglosigkeit erschienen ist, in den
srühern Stadien warme Getränke zu geben, in
Verbindung mit krampsiiiilenden, öffnenden und
stäikenden Mitteln, mit besonderer Rücksicht auf
das Futter." ES wäre erwünscht, daß die Arze
neien und ihr quantitatives Verhältniß näher an
gegeben worden wären.
Hr. Harhell von Hamlock Co.. Jll., sagt dage
gen, die Krankheit könne nicht davon herkommen,
»aß Rindvieh mit Schweinen zusammen gefüttert
worden waren. Die reizende Ursach mag indes
sen dieselbe gewesen sein - eine unverdauliche Masse,
welche sich im Magen festsetzte. Er empfiehlt ei
nen Eßlöffel voll Terpentinöl. Wenn diese Do
sis innerhalb 15 Minuten nicht hilft, so verdoppkM
man dieselbe alle !5 Minuten, bis Besserung
getreten ist. Mann kann sich den ersten Theil!
dieser Vorschrift gefallen lassen, denn TerpentinöW
wirst oft ivohlthälig in solchen Fällen, allein wi>
lange könnte man mit dem Verdoppeln der DofiD
fortfahren, ohne gewissen Tod herbeizuführen? >
ikin Truekcr beskcchlen.
Herr Knabb, von Reading erzählt in seinenl
„Journal" vom vorlcpten Samstage, daß aiiD
Lienstag Abend, vorher als er de» Veikäusen iM
Fihpatr ck'S Auktionsstohr, in der Cheenutstraß«
Philadelphia, beiwohnte, ein geschickter LangsmgeW
eine Entdeckungs-Reise in seine (Knabb's)
unternahm, in einer davon eine goldnc llhr faiiW
und dieselbe mitgehen hieß. Ais Herr Knabb se»
nen Verlust gewahr wurde, machte er sogleich
zeige davon an der detektiv Polizei - Station »NM
einem geschickten Polizisten, Namens
gelang es auch bald den Dieb, einen
aussehenden jungen Mann, sammt der Uhr, zu
kannt mit der Thatsache, daß in den Taschen
ZeitungS Drucker in der Regel keine PretioseW
sondern nur werthlose Papiere zu sind?» stnd ;
erwähnte Fall kann als eine seltene
gelten.—(Beob.
iLin kober Schornstein.
Der Schornstein in der Charlestoncr
S, E.ist wohl der Höchste derartige Bau in
Weit. Seine Höhe über dem Grunde
2W Fuß und l i Zoll und von der
aus 256 Fuß und 6 Zoll. An der
des Grundes ist die Basis 24 j Fuß im
und die untere Grundlage, t?j Fuß tiefer,
32 Quadratfuß. Der Rauchfang ist rund
hat 7 Fuß im Durchmesser. Der allgemeine
des Baues bildet ein Viereck mit einein Felde
jeder Seite. Das ganze endet in ein
Tonnen schweren Sims gekrönt ist. Zur
tung dieses Schornsteins wurden l,t>st>.(>t)g
steine verwendet. Der Bau begann am 20
dieses JahreS, und der letzte Backstein wurde
Donnerstag gelegt, worauf die Arbeiter und
geladenen Gäste etwa 2(1 an der Zahl
Feier der Gelegenheit ein Mittagsmahl aus
Gipfel verzehrten. Die Auesicht von der
ist prächtig.
Norristaun und Allentaun RiegelbahW
Wie unsere Leser aus einer Anzeige in der
tigen Zeitung ersehen können, wird am
Montag im Januar, l8ö!>, eine
der Stockhalter ter obigen Company
um eine Wahl zu halten für einen Präsident
zwölf Direktoren, welche für das nächste Jahr W
dienen haben.
Wie wir hören, wird, sobald die neue
erwählt ist. ein ernstlicher Versuch gemacht, daß
Bau der obigen Bahn unternommen werden
und es ist nun Hoffnung, daß aus der
die bis jept nur auf dem Papier besteht,
«S'Vorlcpte Woche wurde in PhiladelphiaW
irländischer Bettler verhaftet, aus die
baß er das Betteln professtonsiiiäßig betreibeW
Auf dem Wege nach dem Wachthauje bot er
Beamten S 2 50. wenn er ihn laufen lassen
Ms er nachher untersucht wurde, fand man
Hold in seinem Besitze und später stellte es siitW
zar heraus, daß er der Eigenthümer eines
,e» Wohnhauses in Coombs Alle? sei. W