F'ccha Patriot. I Allenlaun, Pa., Tlmnbcr 15. 1858. Tic Sotschafr Vc« Presidenten. In einem andern Theil der heutigen Zeitung findet der Leser einen Auszug aus der Botschaft des Presidenten. Dieselbe ihrer ganzen Länge nach zu geben, wäre de» Raum nur ganz unnütz verbraucht, besonders weil dieselbe durchaus kein wichtiges StaatSpapier, und mehr als gewöhnlich mager ist. Der President hat in Bezug auf Kansas sich einer Anzahl Wiedersprüche, Verdre hungen und Unwahrheiten schuldig gemacht, wie dies nur von de» niedrigste» Straßen Politiker ge schehen kann, und wösür er auch in den respekta belsten Zeitungen so recht derb mitgenommen wird, so viel so, daß die kleinen ~Knefzer" ihn nicht so leicht wieder rein waschen können. Er empsi.hlt ebenfalls eine Veränderung I» dem jetzigen Tariff -Gcsetz. Was man von einem solchen Parthei fllhrer am besten denke» würde, ist wirklich schwer zu errathen. —Erstlich in früherer Zeit war er der Meinung der Arbeiter sollte sür 1» Cents des TageS arbeiten. —Später wurde er ein hoher Ta riffinann.—Vor der Wahl in 1354 gab seine Par thei vor eine beßere Tariff-Parthri zu sein als die Llay-Parthey —dieselbe kam wie bekannt in Ge walt, setzte aber de» heilsamen 1842 Tariff herab. Im Jahr 1356 betrat Buchanan und seine ganze Parthei die Cincinnati FreihandelsPlat sor m. —In 1857 erniedrigte die nämliche Par thei den 1846 Tariff nochmals, und nun in 1858 empfiehlt der President wieder eine» höher« Tariff. Wo hier dir s e st e n Grundsätze dieser Parthe' sind oder wie man Zutrauen in einen solchen Füh rer oder In eine solche Parthei haben kann, dies könne» wir nicht verstehen. —Ei» Blick in die Zei ten der alten Whig-PaUhei, so wie in die jetzige Republikanische Parthei. zeigt uns klar und deut lich, daß in denselben inmier der Grundsatz eines beschützenden TariffS beibehalten wor den ist, und wer sich nicht durch leere Worte be trügen zu lassen wünscht, wie dies schon früher ge schehen ist, der darf in die Tariff - Vergebungen unserer Gegner kein Zutrauen setzen, und hat kei nen andern Ausweg wenn er wirklich einen beschü tzenden Tariff wünscht, als mlt der Republikani schen Parthei zu stimmen, denn unter der Regent schaft unserer Gegenparthei, gerade weil dieselbe hauptsächlich aus südliche» Sklavenhalter besteht, wird man denselben nie und nimmer erhalten wie man ihn zu haben wünscht. Fernerhin mehr in Bezug aus diesen Gegenstand. Nachricht an Reisende. Die "Harrisburg Union" sagt, daß die folgen den "Eisenbahn-Regeln" alle auf gerichtlichen Entscheidungen gegründet sind; sie sollten allge mein bekannt gemacht werdenEs ist gerichtlich entschieden worden, daß Applikaiitcn für Tickets auf Eisenbahnen aus den Karren gewiesen werden können, wenn sie nicht den genauen Belaus ihres Fährgeldes anbieten. Conduetoren sind nicht ver pflichtet Wechsel zu machen. Alle Eisenbahn-Tl cketS sind gültig bis sie gebraucht werden, und Be dingungen, "gut für diesen Tag allein." oder auf rine andere Weise die Zeit oder Gültigkeit be jchräukend, sind von keinem Belang. Passagiere, welche ihre Tickets verlieren, können aus den Kar ren gewiesen werden, wenn sie nicht ein zweites kau fen. Passagiere werden verpflichtet sich in den Karren gut zu betragen, und müssen allen billigen Forderungen, ihre Tickets zu zeigen. Genüge lei slen. Das Stehen auf der Plattform, oder an dere Übertretungen der Regeln der Companie, fetzt man der Strafe aus, von dem Zuge abgewiesen zu werden. Keine Person hat ein Recht sich mehr Sitze zuzueignen, als wofür er bezahlt hat, und le gend ein Artikel, welcher während der zeitlichen Abwesenheit des Besitzers ans dem Sitze gelassen wird, berechtigt ihn z» demselben bei feinem Rück kehr. Uugliictofall auf der Great LVcflcrn tLisenbal»!. Eine Fran Farland. die von Paris nach Guelph reisen wollte, stieg am vorletzten Montag in Har risburg au» dem Eisenbahn Karren, die Piatt dainit an der eisernen Barriere hängen, glitt aus und kam zwischen die Räder, weiche über beide Beine ginge» und das Eine am Knie, das Andere am Oberschenkel zerbrachen. Nach ungefähr 5 Minuten verlor sie die Besinnung und noch den selben Abend gab sie ihren Geist auf. Ein Kind von 6 lahren begleitete sie. Sie soll Wittwe und Mutter von 9 Kindern sein. Der Eisenbahn zug am Dienstag Mittag brachte ihre Leiche nach Guelph, ihrem Wohnorte. Ein? Auüfkrcitcrgcjcllschaft in Notl). Augusta. Georgia, 23. Nov. Die "Colum buS Times" vom Samstag meldet, die Mitglieder von Orten und Aldci'.S CircnS- Gesellschaft seien während einer Vorstellung in Auburn, Alab., ver haftet worden, weil ein Mitglied einen Mann in Lockapoka am vorhergehenden Tage getödtet hat te. Ungefähr Ii» Personen folgten der Truppe nach Auburn und feuerten zwanzig Schüsse auf sie, ohne jedoch Jemanden zu verwunde». Die Com pagnie verstand sich endlich zur Rückkehr, um den Prozeß abzuwarten. »V'Tie Montreal Telegraph Company wurde neulich in Kingston zu 5232 Schadenersatz rerur theilt, weil ste eine Depesche nicht befördert hatte. Der Kläger hatte Gelegenheit gehabt, in Oswego 21»2 Büschel Roggen zu 8» Cents zu verkaufen. Graph nach Oswego, dieselbe wurde jedoch nicht besorgt und als da» Getreide nach Oswego kam »par der Preis gefallen und der Kläger mußte die Waare für .',O Cents das Büschel verkaufen. Bermel,r«»g der T.'.mps Scl'iffabrt. Im labr 1849 hatte Enpland 17.807 Sege lschiffe und 11t Danips'chiffe. im Jahr 1857 hat ten sich die ersten auf 18 4?!), die letztem aus H 99 vermehrt, oder die erste» um nicht völlig 3! die lchte'S um mehr a'.s 1,j7 Pr^itt. Botschaft drS Presidenten der Vcr. Staaten. Wir entlehnen folgenden Auszug aus der Bot schaft des Presidenten aus der „ Philadelphia Freien Preße," welcher alle wissenswerthe Punkte darin berührt, und welches wir versichert fühlen, unfern Lesern angenehmer sein wlrd, als hätten wir ihnen jenes lange und unwichtige Doeument in seilicr ganzen Länge—sage 12 bis 14 Spalten —vorgelegt - Die Botschaft beginnt mit der Bemerkung, daß wir. das Volk der Vereinigte» Staaten, Ursache hatten, dankbar zu sein, (wen?) wenn wir die heutige Lage mit der vorjährigen beim Zusammen tritt des CoiMesseS verglelchen. Die Gesetzge bung de« lchten CongrrsseS hat viel gethan, um den sektionellen Hader in Betreff der Sclaverei frage zu mildern, der durch das Ansuche» von Kansas um Zulassung als Staat gewährt wurde. Es war ein wohl begründeter Grundsatz, daß alle Amerikaner das gleiche Recht haben, tn die Terri torien Alles mitzunehmen, was für Eigenthum ge halten wird und solches Eigenthum unter der Vor mundschaft der Bundesverfassung zu halten, und die Verhandlungen der letzten Eongreßfitzung wa ren es. was allein noch fehlte, um diesem Grund sätze Effekt z» geben. Als man lhncn überließ, Ihre Angelegenheiten selbst zu verwalten, ist aller Widerstand gegen das Bunde«.Gouvernement schließlich aufgegeben wor den. Wäre» die Bürger immer gehorsam gewe sen gegen die gesetzliche Obrigkeit, so würde das Territorium eine viel größere Mehrbevöikcrung ge habt haben. Die Weigerung, für Delegaten zur Verfassiingsgebenden-Convention zu stimmen, war eine fruchtbare Quelle aller der Uebel, die einem Anfangs herrschenden wcisern Sinne folgte». Im letzten Januar gehörte eine große Mehr heit der erwählten Mitglieder (der Tcrritorial- Gcsetzgebung) zu einer Parthei, die früher sich ge weigert h.itte, an der Abstimmung Theil zu neh men. Die Anti - Sclavercimacht war somit im Fortschritt begriffen. Wenn der Staat die Le compton Constitution angenommen hätte, so wür re die Gesetzgebung die Frage, ob die Constitu tion verbessert werden solle, dem Volke vorgelegt haben und die Kansasfrage wäre so endgültig bei gelegt worden. Da feine Empfehlungen für die sofortige Aufnahme keinen Eingang gefunden hät te, so stimme er nunmehr von ganzem Herzen der Englischßill bei. Nach dieser Bill ist es nicht wahrscheinlich, daß eine dritte Constitution dem Congreß gesetzlich vor gelegt werde» kann, bis nicht die Bevölkerung die vorgeschriebene Zahl erreicht hat, »och steht es zu vermuthen, daß sie de» Versuch machen werde», mit Verletzung eines vom Congreß erlassene» Ge setzes eine Constitution zu adoptiren. Wenn Kansas noch eine kurze Zeit wartet, wird es ohne Hinderniß.in die Union schliipsen, und die Kansas betreffenden Bestimmungen künftig bei al len Territorien beobachtet werden. Wäre das früher Sandesbrauch gewesen, so würden wir alle die Uebelstände der KansaSsrage vermieden haben. Gerechtigkeit verlangt die Annahme dieser Regel und aus diesen Gründen sollte ein besonderes Ge setz darüber erlassen werden. Der gegenwärtige Zustand von Utah ist nach der Ansicht deSPresidenten ein befriedigender. Der Gouvernör und die übrigen Ver. Staaten Beam ten finden keinen Widerstand bei der Ausübung ihrer Funktionen. Der President empfiehlt die Ausdehnung der Wohlthaten der Gesetze über öf fentliche Ländereien auch dem Volke von Utah zu komme» zu lassen. Der Gang der Ereignisse in Cbina bat die Klugheit der neutralen Politik der Ver. Staaten bewährt. Ter abgeschlossene Vertrag wird dem Senate vorgelegt werden. Ein neuer Vertrag ist mit Japan abgeschlossen worden, der geeignet ist. unsern Handelsverkehr in jenen Gegenden bedeutend zu heben und der die RechtSunterschiede, die bisher für Bekenner der christlichen Religion bestanden, aufhebt. Es war der ernste Wunsch, daß jede Differenz mit Großbrittanien sreundschastlichst und baldigst beigelegt würde. Die Frage über das Recht der Visitation und Durchsuchung ist gütlich beigelegt worden, indem Grohbriltanien seine Ansprüche aus gab. Ein Vorschlag für die gegenseitige Ueber nahme von Verpflichtungen ist gemacht worden, worauf der Staatssekretär die Antwort ertheilt hat, daß das Gouvernement bereit sei, Vorschläge entgegen,unthmen. Der President hat über dir Sache sich »och keine Meinung gebildet, glaubt aber nicht, daß irgend ein Plan adoptirt werde» könne, der nicht zu neuen Verwicklungen führe. Dem President thnt es leid, sagen zu müßen daß die Schwierigkeiten, die aus dem Clayton Bulwer Vertrage erwachsen sind, ntcht ebenfalls beigelegt sind. Ein endliches Uebercinkomme» wäre sehr wünscbenSwerth, da dadurch der letzte Gegenstand ciilsernt würde, der zu Streitigkeit An laß gebe» könnte. Unsere Beziehungen zu Frankreich und Ruß land. wie zu den andern Mächten des europäischen ContincntS, mit Ausnahme Spaniens, sind sort wähiend von der friedlichsten Art. Ein spanischer Beamter hat jedoch unsere Flagge insultirt und unser» Bürgern Beleidigungen zugefügt, und alle Versuche, dafür Genugthuung zu verlangen, sind zurückgewiesen und zu Nichte gemacht worden. Es ist ein großer Ucbelstand, daß unser Gouverne ment sich nach Madrid wenden muß, um eine Bei legung der Differenzen, zu erwirken, und daß die sclbeii dann sofort wieder nach Cuoa zurück ver wiesen werden. Euba Ist die fortwährende Quelle der Ungerech tigkeit und Beleidigung für die Amerikaner und so lan,;e es ein offener Markt für den Sclaven- Handel bleibt, Ist keine Hoffnung auf Civilisation. Die Insel Cuba beherrscht den Mississippi und mit dieser Insel unter der Herrschaft einer fremden weit entfernten Macht muß unser Handel der Ge fahr ausgefegt fein, in KriegSzeiten zerstört zu werden. Während Cuba für uns von der größ ten Wichtigkeit Ist, Ist der Werth der Insel für Spanien vcrhällnißwZßig von keiner Bedeutung. Die Ocffentlichkeit früherer Information und die großen Geldbewilligungen, die für solchen Zweck erforderlich wären, machen es nöthig, die ganze Angelegenheit dem Congreß vorzulegen, denn «im Erfolg sei es nöthig, daß dem Presiden ten die (Geld) Mittel anvertraut würden, um der spanischen Regierung, eine Anzahlung »ach der Unterzeichnung des Traktats und vor dessen Rati fication durch de» Senat zu machen. D»r President wiederholt die Vorschläge, die fiüher von ihm i» Bezug auf den Amifiad Fall gemacht worden, da eine Appropriation für diesen Zweck unfehlbar einen günstigen Einfluß äußern würde. Unsere Beziehungen zu den unabhängige» Staa ten in Süd- und Nordamerika lCentral-An»eri ka ?) sind c'zcnthilnilicher Art. Mexiko ist In fort» wäbrendem Zustande der Revolution und es wä re ein vergebliches Bemu- ... che», die Ansprüche amerikanischer Bürger von demselben zu erzwingen. An Gründen, um gegen die Regierung, die Besitz von der Hauptstadt hat, feindselige Maßregel» zu ergreife», fehlt es uns jetzt nicht. Sollte es ihnen glücken, die konstitu tionellen Streitkräfte zu bewältigen, so wäre e« mit jeder Hoffnung auf eine friedliche Beilegung unserer Differenzen vorbei. Sollte aber auf der andern Seite die eonstitu tionelle Parthei die Oberhand gewinnen, so ist! Hoffnung auf schnelle Abhülfe vorhanden. Wäre dem nicht so, so würde er dem Eongreße empsoh lcn haben, ihn, die nöthige Macht zu bewillige», von dem fernen Gebiete von Mexiko Besitz zu er greifen und es so lange als Pfand zu halten, bis die Forderungen für einen bessern künftigen Schutz erfüllt wären. Der President empfiehlt die Einrichtung von Militärposten und die Etabllrung eines zeitweili gen Protektorates über die nördliche» Theile von Ehihuahua und Sonnora. Dieses Protektorat l konnte wieder aufgehoben werden, sobald als eine Lokal-Regierung eingerichtet sein wird. Die Empfehlung für die Errichtung einer Ter ritorial-Regierung für Arizona wird wiederholt. In Bezug auf die Tranfit - Route üben den Isthmus sagt der President, daß die Regierung ge gen eine Forderung einer billigen Entschädigung keine Einwendung habe, aber darauf bestehen müs se, daß von jetzt an die Route nicht wieder durch ei» willkürliches Dekret der Regierung von Nica ragua geschlossen werde. Er empfiehlt, daß der Congreß ein Gesetz pasfiren solle, welches ihn au torisiit, i.öthigeiisalls Mewalt anzuwenden, uni die Versperrung und Schließung der Route durch gesetzlose Gewalt zu verhüten. Eine ähnliche Noth wendigkeit exisiirt sür die Panama und Tehuante pee Routen. Unser Gesandter in Costa Rica und Nicaragua ist instruirt, sofortige Genugthuung für die Beleidigungen amerikanischer Bürger zu verlange». Im Fall der Weigerung bleibt unse rer Regierung nichts weiter übrig, als durch ande re Maßregeln zu erzwingen, was auf friedliche», Wege zu erhalten nicht möglich war. In Bezug auf die Paraguay Expedition sagt der President, daß sobald dke ernstlichen Unter handlungen des CommisfiärS nicht zum Ziele füh ren, nichts übrig bleibt, als zur Anwendung von Gewalt zu schreiten. Ueber die letzte Finanzkrisis In den Vereinigten Staaten bemerkt der President, daß keine Regie rung sie hätte verhüten können und daß der Tarifs von 1857 nichts mit derselben zu schaffen hatte. Diese Umwälzungen würden fortwährend In Zwi schenräumen wiederkehren, so lange das System des unbedingten Creditgebens der Banken fort daure. Doch wiederholt er feine Eiiipschlung ei nes allgemeinen Bankerottgesetzes, das auch auf Banken Anwendung finden soll; übrigens ver schwänden die Wirkungen der Erisis immer mehr und das Vertrauen kehrt allmählig zurück. In Bezug auf den Tariff spricht der President seine Ueberzeugung aus, daß »ach reiflicher Ueber legung er den s p ezl si sch e n Zoll sür das beste, wenn nicht für das einzige Mittel halte, dic Reve nüen gegen falsche und betrügerische Fracht-Rech nungen (lnvoioes) zu schützen. Nebenbei gäbe» die speeifischen Zölle den amerikanischen Fabrikan ten die zufälligen Vortheile, zu denen er berechtigt fel. Unter einem Finanzzollsystem müsse das schnelle Anwachsen der Staatsschulden alle zu der strengsten Sparsamkeit ermalmen und er fordert da her den Congreß zur sorgfältigsten Prüfung auf. Fiir die Ver. Staaten Marine empfiehlt der President die Erbauung einiger Danipfschaluppcn. Zeit und Nachdenken haben den Presidenten, wie er sagt überzeugt, daß seine in der letzten Bot schaft abgesprochenen Ansichten über die Pacific Eisenbahn die richtigen seien. Die Erbauung der Bahn sollte Compagnien übertragen werden, die von den Staaten ineorporirt seien oder andern Agenturen, deren peeunäre Interessen dabei bethei ligt seien. Der Congreß könnte dieselben entwe der durch Land- oder Geldbewilligungen oder bei des unterstütze», unter Bedingungen, die den frei en, unentgeltlichen Transport von Truppen und Kriegsmunition und den Transport der Post für eine billige Vergütung sicherten. Der President empfiehlt zum Schluß eine Aen derung des Gesetzes in Bezug auf die Wegnahme von Sclavenschiffen. so daß die Befugnisse des Presidenten klarer desinirt würden, und ersucht den Congreß, den Angelegenheiten des Distrikts Co lumbia seine Aufmerksamkeit zuzuwenden. Stricht dca Gcncral-Poftineiflera. Der Bericht über das Postwesen des vergange nen Jahres ist im Ganzen nicht sehr erfreulich. Die neue Einrichtung, nach welcher die Posten zwischen Neuvvrk, Philadelphia und Bal'.iniore und dem Westen durch besondere Agenten begleitet werden, hat sich gut bewährt. Der neue Contrakt, durch welchen vom 1. Ju li ab die Beförderung der Post zwischen Neuyork und Neu-Orleans in vier Tagen hergestellt werden sollte, ist mir zum Theil erfüllt worden, und wer den wahrscheinlich im Laufe des gegenn>ärtigcn Jahres die demselben noch entgegenstehenden Hin derniße beseitigt werden. Auch die gewünschte schnellere Beförderung der Posten zwischen St. Loliis und Neu-Orleans ist noch nicht in'S Werk gesetzt, wird aber wabrfchein lich vor Ende des Jahres in'S Leben treten. Vollständig geglückt ist dagegen die neue Ober land Postroute zwischen St. Louis und San Fran cisco. Der Dienst auf der neuen Tehuantepee Route bat am 27. Qctcber dieses Jahrs wirklich unter günstigen Aussichten begonnen, und es ist dadurch eine um 6 Tage nähere Verbindung mit Ealifor nien hergestellt worden. Die Ausgaben fiir Be förderung der Ver. Staaten Post auf diesen» We ge betragen 5236.V0V jährlich. Die Utah-Route ist so verbessert worden, daß die wöchentlichen Fabrten von Ct. Josephs in Missouri nach Placerville in Californien In 38! Tagen zurückgelegt werden. Die Postvcrbindung zwischen Neoscho in Mis souri und Albuquerque in Neu-Mexico ist am 1. Oetober dieses Jahrs Ins Lebe» getreten. Das Deficit des Post-DepartmcntS hat sich be deutend gesteigert, wird aber jetzt fiir einige Jahre das Maximum erreicht haben, weil jetzt alle die großen Postrouten zwischen den Staaten und Cal ifornien mit Ausnahme der sogenannten nördlichen Route zwischen Minnesota und Waschingto» Ter ritorlum hergestellt sind, die für die nächste Zeit ausreichen werden. Um die Kosten zu verringern,! wird die Maßregel der Ausgabe der Beförderung«-! Contrakte an den Wenigstbxtenden vorgeschlagen.^ Ferner wird die Erhöhung de? einfachen Briefe! PortoS von drei aus füi.s Cent«, sowie die Abschaf fung des Frankatur-PrivilegS. vorgeschlafen, so daß das Princip festgehalten werte, vaß d e Cor respondcnz die Kosten der Beförderung selbst tra-! ge. Nur i> Ausuahmef >.ien. wenn die Auedeh uung des Handels die Entfaltung der Sisare.» dcS Landes und die Ausbreitung der Bcvöltcrung es nöthig ms.' ' N . » Die Zahl der Postämter in den Ver. Staaten betrug am 30. Junt dieses Jahrs 27,977, dar unter 4»» Haupt-Postämter. 2121 wurden im Laufe des Jahres neu etablirt, 73V abgeschafft, so daß die Vermehrung 1391 betrug. Die Zahl der im Laufe des Jahres angestellten Postmeister betrug 8284, und die der gefammten im Post- Departement angestellten Personen war am 1. December 28,573. Die Transportation von Posten betrug 78 Mil lionen Meilen, und die Kosten 87,795,418. Die Vermehrung lB.ttv» Meilen und 5173,372 gegen das vorhergehende Jahr. Die Gesammtausgaben des DepaiteinentS be trugen »12,722,47» »1 Die Brutto Einnahmen 7,486.972 86 Dazu Bewilligung des CongreßeS 7»o,t>oy »0 Deficit 84.534.343 70 Der Veranschlag der Ausgaben für das nächste Jahr beträgt 814,776.»00. der Einnahmen 811,- 094,»»». Das Deficit 83.689.00». Die Einnahmen aus der europäischen Post durch die verschiedenen Dampfschiffstinien hat sich um 882.»»» vermehrt. Der Nest des Berichts ist mit verschiedenen Vorschlägen über die geeignetste Einrichtungen des Oeean-Postdiettstes mit Europa gefüllt. Die neu projektirten Linien zwischen Norfolk und England und zwischen New-Orleans und Bordeaux wer den empfohlen, und auf die Möglichkeit der Her stellung einer direkten Postverbindung mit Ostin dien via Triest hingewiefe». Ueber die Frage, ob von den drei Routen über Central Amerika, die Panama, Nicaragua und Tehuantepee Route, eine oder zwei oder alle drei für den Ver. Staaten Postdienst benutzt werden sollen, wird keine bestimmte Meinung ausgespro chen, aber auf deren große Wichtigkeit bei dem steigenden Verkehr zwischen den Atlantischen Staa ten und denen res Pacific hingewiesen. Schließ lich enipsiehlt der Postmeister die Etabllrung einer Dänipserlinic zwischen San Francisco, Japan und China, die in kurzer Zeit die Kosten tragen werde. Von den erwarteten Vorschlägen für Einrich tung der so allgemein gewünschten Vermittlung von Geldsendungen durch die Post, (Money Orders.) findet sich in dem Berichte des Gene ral Postmeisters keine Spur. Scrickt tco Riicgttininisiera. Die autorisirte Stärke der Armee ist auf 18,- >65 Miinn festgesetzt; die wirkliche Stärke betrug am l. Juli aber nur 17,493 Mann. Diese Truppen machen die ganze numerische Stärke un serer Armee aus, wie solche durch die Staaten und Territorien der ganzen Consöderation vertheilt sind, alle durch Truppen besetzten Befestigungen bemannen, alle jetzt garntsonirtcn Posten inne ha ben, unsere ausgedehnten Gränzen und die ver schiedenen Heer- und Post - Straßen vertheidigen die sich vom Mississippi bis nach dem Pacific er strecken. Die nothwendigen Anforderungen von Mannschaften an den verschiedenen Posten und Positionen sowohl, als die zu den sogenannten Polizei-Operationen der Armee, lassen nur 13 Regimenter zum aktiven Felddiensie übrig. Auf dieser geringen Streitmacht von etwa 11,- »»» Mann lastet die schwere Pflicht, alle Kriege gegen die Indianer zu führen, welche sich in die sem Jahre von den brittischen Besitzungen am Pa cific bis zu den Gränzen der Ansiedlungen von Mexiko ausgedehnt haben, die Rebellion von Utah zu unterdrücken, welche bei deren rachsüchtigem Geiste und der großen Anzahl der Aufständischen und den a uSgesi o Benen tro tzi gen Aeußeru» gen furcht - bar zu werden drohte. Man kann ohne Uebertreibung behaupten, daß keine Armee von gleichem Unifange jemals in eben so kurzer Zeit Märsche und Bewegungen von glei cher Ausdehnung ausgeführt und solche unermeß liche Schwierigkeiten überwunden hat. Kein be sonderer Unglücksfall hat die Armee in allen ihren Verzweigungen betroffen. Die Entbehrungen, Strapazen, Mühseligkeiten und Gefahren, denen sie fortwährend ausgesetzt gewesen ist, hat sie ohne Murren und mit größter Freudigkeit ertragen. In Bezug auf den Krieg mit den Indianern sagt der Kriegssekretär, daß durch die mit densel ben abgeschlossenden Verträge «in dauernder Frie den mit den Indianern am Paeifie hergestellt ist. und daß die Armee in Folge dessen schon nach Punkten vertheilt ist, an denen die Gegenwart ei ner Streitmacht in hohem Grade nothwendig war. In Beziehung auf die Navajos sagt er. daß die selben etwa 3»»» beritten« Krieger zählen, aller dings eine furchtbare Streitmacht; aber der Krieg gegen dieselbe» soll mit unnachläßlicher Energie sortgesetzt werden bis dieselben absolut unterjocht fein werden. Der Krieg in Texas kann als eben begonnen betrachtet werden und aller Wahrscheinlichkeit nach wird derselbe von großer Hartnäckigkeit und be trächtlicher Dauer sein. Man hat allerdings auch alles Mögliche von den feindseligen Manifesta tionen der Wilden zu befürchten, welche lowa und Minnesota beunruhigen, und von denen nament lich die Grenzniederlassungen auf's Aeußerste be droht sind. Der Kriegsfekretär bedauert, daß die Armee nicht von einer hinreichenden Stärke ist, um Truppen in solcher Anzahl absenden zu kön nen, welche Im Stande wäre», alle derartigen Be sorgnisse zu beseitige». Die Operationen in Utah sind höchst wichtig gewesen und von fruchtbaren Resultaten gekrönt; das Volk in dem Territorium legt indessen noch immer einen Geist von Widerspäustigkeil, Insub ordination und großer ttnzufri.denheit an den Tag. Es wird deshalb nothwenrig sein, in Utah fortwährend eine Streitmacht zu unterhalten. — Dem General Johnson und den unter seinem Eommando stehende Truppen wird großes Lob er theilt. Die Ausgaben für diese Expedition überschrei ten bereits 10 Millionen Thaler, welche bis auf 8230,0»0 bezahlt sind. Der Kricgssekrclär lenkt dann die Aufmerksam keit aus die Forderungen, welche durch die ver schiedenen Staaten und Territorien für geleistete Lolunteerdienste gegen da» Gouvernement geltend gemacht sind, die zur Unterdrückung der Indianer gcindseligkcitcn erforderlich gewesen. In Bezug auf die Artillerie-Schule aus Fort- Monroe berichtet der Sekretär, daß dieses >chon so von allen .)iilitärpersonen des Landes gewünschte Institut gegenwärtig vollständig errich tet ist, er hofft, daß diese Schule vollständig den Erwartungen entsprechen werde, welche man zu derselben hege und daß sie alle Wiinsche befriedi- Schließlich meldet der Sekretär, daß er so viel als möglich gesucht habe, den Wünschen de» Con greffes zu entsprechen und die Ausgabe» zu verrin gern. Die Vennschläge für künftiges Finanz- Jahr betragen 89.16».433 weniger, als die für vergangene. Sie betragen selbst 5Z,736,48» weniger, als die in der letzten Congreß. Sitzung veranschlagte Summe. diese Ausgaben in einem andern Jahre noch ver ringert werden mögen. Es gereicht ihm zum Ver gnügen hinzuzufügen, daß trotz der Indianerkrtege im Waschington Territorium, in Texas und Neu Mexiko, welche sämmtlich unvorhergesehen und unerwartet ausgebrochen sind, keine zusätzliche Geld- Bewilligungen in Form einer Deficiency-Bill noth wendig sein werden, wenn nicht weitere und grö ßere Ausgaben zur Unterdrückung neuer Indianer- Feindseligkeiten erforderlich sind. Stricht de» Schaft-Sekretärs. D«S interessanteste Dokument, daß der Bot schaft des Präsidenten beigefügt, ist der Berich» des Schatz Sekretärs. Nach diesem Berichte war die Bilanz am I.Juli 1857 im Staa«sschatze 317,710,414.27 Die Einnahmen In dem am 1. Jull 1358 abgelaufenen Fiscal- Jahres beliefcn sich auf 70,273.273,59 Der disponible Fond zur Dek kung der Ausgaben betrug dem nach 587.983.983.86 Die Ausgaben haben 831,585,667.76 betragen, mithin war die am I.M Juli 1858 übrig bleibende verfüg bare Summe 56.398,316 1» Unter den Einnahme Posten befanden sich 841.' 789.62tt.96 sür EustomS, 53.513.715,87 für öffentliche Ländereien, 51.254,240.77 aus ver schiedenen Quellen und 523,716.30» sür ausge gebene Schatzkammer-Scheine. Während die Ein nahmen im 1. Quartale «20.929,819 81 betru gen, wurde» sie im 2. Quartale auf 57,092.665, im 3. Quartale nach Abzug der Schatzkammer scheine auf 88.»02.728.85 und lm 4. Quartale aus 510,552,556.43 reducirt. Unter den Ausgaben siguriren : Civil-Verwal tung, diplomatischer Verkehr und verschiedene Aus gaben mit 826.387,822,29, Departement des Innern mit 86 »55,923.38, KriegS-Departement mit 825,585,333,6», Navy-Departement mit §13.976,»»0.59, öffentliche Schulden, Einlösung von Schatzkammer-Noten mit 89,635,537.99. Während des ersten Quartals des lausende» Fiscal - Jahrs vom 1. Jult bis 30. September 1358 haben die Einnahmen betragen - Von Custom-Häufcrn 813,444,520.28 ~ öffentlichen Ländereien 421,171.31 „ verschiedenen Einnahmen 959,987.34 „ Anleihe von 1358 1V.»»».»»».»» „ SchatzamtS-Noten 405,200.0» Der Anschlag der Einnahmen während der übrigen Dreivierteljahre bis zum 30. Juni 1859, schätzt die Einnahme auf: Von Custom-Häusern 837.»»»,»»».»» „ öffentlichen Ländereien 1,»»»,»»».»» „ verschiedenen Einnahmen 500.VV0.00 Veranschlagte ordinäre Mittel für laufendes Jahr »7V,129.195,59. Die Ausgaben sür diesen Zeitraum werden aus 574,065.896.99 veranschiagt. (Im ersten Vierteljahre haben die Ausgaben 521.7V8.398. 51 betragen.) Mithin würde die Ausgabe die ordinäre Ein nahme um 83,936,701.43 überschreiten. Folgende sind die außerordentlichen Mittel, welche dem Gouvernement zu Gebote stehen : Schatzkammer-Note», welche bis zum l. Jan, 1359 ausgegeben werden möge» Sl,0»»,0v0 Rest der durch die Akte vom 14. Juni autoristrten Anleihe Blv,»vv,»v» Die bis zum 30. Juni disponibel» Mittel be tragen dem»ach zusammen §31,129,195,56 Davon die veranschlagten Ausgaben 74,»65.896,99 so würde ein Kassen bestand von L 7,»63,293.57 am 1. Juli 1859 vorhanden fein. Hierzu die für das folgende Fi nanzjahr veranschlagten Einnah men an Customs 56,»»»,»»».»» Vom Verkauf öffentlicher Län dereien 5,»»»,»»».»» Aus außerordentlichen Quellen 1,»»»,»3» »3 Dann würden bis zum 1. Juli 1860 versiigbar sein 869,063,293.57 Die Ausgaben für das Fiskaljahr 1359—60 werden wie folgt angeschlagen: Rest der extstirendcn Geld-An weisungen 812,473,907.23 Betrag permanenter und unbe- ' stimmter Geld'Anwcisungen 8,497,725.5» Veranschlagte Geld-Anweisung durch das Gesetz für den Dienst des am 3». Juni 1860 ablausen den Fiskaljahres zu inachen sind 62,162,515.63 Total 573,139.147.4« Davon ab die veranschlagte Einnahmen 69,063,298.57 Deficit 84,»75,843,89 Zu diesem veranschlagten Ausfalle müssen noch 33,838,723 hinzugerechnet werden, welche für den Dienst de» Postoffiee Departements während des laufenden Fiscal-Jahres erfordert werden. Die ser letzte Betrag tst nicht in vorstehenden Schätz ungen begriffen, sondern wird von dem Departe- Postmcisters ersichtlich ist, der das Jahres-Budget begleitet. «G"Am vorletzten Sonntag Morgen fwlrd aus No. 2, von Ratcliff und Johnson, an den Bra ver Meadow Kohlen Minen völlig nieder. Das Feuer entstand durch die Dampfmaschine, der Ver lust beträgt Sl5,»»0 und ist durch keine Versich erung gedeckt. Sklaven verkauft. In vergangener Woche wurden 2l Sklaven, einschließlich von sechs Kindern, welche zu der Nach lassenschaft von Nich. Martin jr., gehören ; zu Easton, Md., für 88.935 verkauft. Die Käufer wohnen auf dem Lande. iV'Der Achtb. H Bedinger, lctzther Gesand ter der Ver. Staaten am Hofe von Dänemark, der kürzlich von dorther zurückkehrte, starb plötz lich am 26sten November In seiner Wohnung zu Schepherdslaun, Virginien. der Nacht vom vorletzten Mittwoch verschafften Schurken sich Eingang in die Mühle von Joseph Fazine in Norrictaun, sprengten das Schloß der seuerfesten Gcldkiste mit Pulver, und stahlen 81,L0V aus derselben. «S'Das französische Armeekorps Im Klr ch enstaatist von 6V»V auf i t.00» Mann ver niehrt worden, womit rer Papst keineswegs so zu frieden sein soll, wie die französischen ZUtungen behaupten. '.. >. keinen Stolz besäßen, wiir- Andrer beklage' . Die schwarze Rafte. In dem Dorfe Carnot, in der französischen Lantschast Bretagne, lebte vor zehn Jahren eine arme Wittwe, Namens Roperch. Sie hatte ein kleines Bauergütchen in Pacht, wofür ste 225 Franken per Jahr entrichten mußte. Sie brauchte eines Tages 1» Franken, lieh sie von einem Nach bar, und bezahlte sie pünktlich zurück. Wenige Wochen später borgte ste 6» Franken, um eine Kuh kaufen zu können. Als der Zahltermin kam, hatte sie kein Geld, und mußte zu hohen Zinsen ein Anleihen ausnehmen, und bald kam ste zu ei nem System, wie es nur amerikanische Banquier« wünschen können. Sie deckte ihre alten Schulden und die enormen Zinsen regelmäßig, freilich nur durch neue Anleihen ; aber sie trieb es volle zehn Jahre lang. Ihre nächsten Nachbarn, die ihr die ersten Vor schüsse gemacht hatten, bekamen nach und nach etne ganz hohe Meinung von der Wittwe Roperch, und thr Ruf verbreitete sich bald weithin. Zuletzt war die Wittwe eine VertrauenSperfon, eine Art Pri vatbank in jener Gegend, und von allen Seiten kamen freiwillig Leute zu ihr. welche ihr größere und kleinere Summen anvertrauen. Sie zahlte 5 per Cent Interessen per Monat. Unbegreiflich tst das unerschütterliche Vertrau en, das die zahlreichen Kunden der Wittwe Ro perch schenkten. Theilweise kam dieses Vertrauen auf Rechnung eines in der Bretragne verbreiteten Aberglaubens von der "schwarzen Katze." Die schwarze Katze wird dort für den Geldteufel, den wirklichen Vetter de« Satans gehalten, der über jede beliebige Summe verfügen kann. Die Witt we Roperch. so glaubten ihre abergläubischen Cre ditoren, war im Besitz der „schwarzen Katze," und das erklärte hinlänglich, daß sie fortwährend bet Gelde war. Sie gab selbst diesem Mährchen auf geschickte Weise unter der dummen Landbevölkerung Verbreitung. Wenn sie Geld auszahlte, holte sie es immer aus einem grheimnißvoll aussehenden Sacke, der zu Fußen ihres Bettes versteckt war. Dies Manöver trug zur Bestätigung des Aber glaubens, daß sie von unterirdischen Mächten Geld beziehe, viel bei. Aber auch Leute, die an die Geschichte von der schwarzen Katze nicht glaubten, wußte sie zu täu schen. Auf geschickte Weise gab sie sich das An sehen. mit mächtigem industriellen Compagnien in Verbindung zu stehen. Da die enormen Zinsen von 5 bis lv per Cent immer monatlich voraus bezahlt wurden, bernhigten sich die AuSleiher. Da» Dörfchen Carnot fing an zu blühen, Tagelöhner wurden Kapitalisten, Gemüsehändler bauten sich Landbäuser. Von allen Seiten wurde der Witt we Roperch Geld angeboten. Sie änderte dabei nichts in ihrer Lebensweise, sie bewirthschaftete nach wie vor ihr Gütchen, und brachte Ihre Milch und Früchte selbst auf den Markt, wo ihr oft bedeu tende Summen anvertraut wurden; ein Zuckerbä cker gab Ihr an einem Tage allein 4VV» Franken, und ein Anderer sogar 16.»»v Franken in runder Summe auf einen Schlag. Sie gab nie eine Empfangsbestätigung, da sie weder lesen noch schreiben kann ; das Zutraue» zu Ihr war unbe grenzt. Zehn Jahre lang dauerten die Opera tionen ungestört, im Jahre endlich kam e» zum Durchbrüche. Sie konnte eine Summe von 4V» Franken nicht zurückzahlen. Aus Verzweif lung wollte ste sich In einen Brunnen siürzen. — Sie wurde daran verhindert, und trieb noch eine Zeitlang das alte Spiel, da sie das Vertrauen wieder herzustellen wußte. Endlich ließ sich aber der gänzliche Ruin nicht mebr verläugnen. Dir Wittwe Roperch wurde vor Gericht gestellt, über wiesen und verurthcilt. Eine große Anzahl jener, die ihr Meld geliehen hatten, stellte aus Scham, sich so überlistet zu sehen, keine Klage an, aber trotzdem war die Zahl der Opfer noch sehr zahl reich, und die Gesammtsumme, soweit sie bekannt wurde, sieigt auf 9»,»»» Franken. Die Erbit terung der enttäuschten Wucherer, die um Ihr Geld gekommen, war grenzenlos, und die Polizei mußte einschreiten, um die Wittwe Roperch vor einem . Mob zu retten. Der Prozeß wurde in Lorient oesiihrt, und en dete nach 13-tägiger Dauer mit der Verurthei lung der Wittwe Roperch zu 5 Jahren Gefäng niß.—(Volksfr. Vc>n Gewissenal'iffen gepeinigt, kam ein Mann mitlern Alters, welcher seinen Na men als Peter Martin angab, nach der Polizei- Office in St. Louis und klagte sich selbst des Mor de» an. Martin sagte, daß er vor ungefähr sechs Wochen Cineiimati verlassen babe, um nach St. LoulS zu reisen. Auf dem Dämpfer wuide er von Geld beraubt. Nachdem Marti», seiner Aussage zufolge, einen Tag lang vergebens Alles versucht hatte, um den Dieb rur Rückgabe seines Gelde» 5» bewegen» beschloß er. sich furchtbar an demsel» ben zu rächen. Mit einem Messer bewaffnet, war tete er NachiS, bis sein Opfer an ihm vorüber ging, worauf er ibm dasselbe in die Brusi stieß und den Leichnam über Bord warf. Martin sagt weiter, daß er feit jener Zeit rastlos zwischen St. Louis und Cairo umhergewandert sei, unfähig zu schlafen, zu arbeite» oder zu essen, und daß ihn das Bild des Ermordeten fortwährend verfolge. Der unglückliche Mörder wurde zur Calaboofe ge bracht. —(A. d. W. teisc»l'.Uin - Unfall. 5» Schweine getödtet. Ein großer Zug. mit den grunzenden Speckwänsten gefüllt, ging am vo ab. Da der Zug für die Maschine zu schwer war, so erreichte er erst In der Dienstag Nacht Mul brough'S Hill. Hier wurden 3 Wagen abge hängt und auf den Schienen stehen gelassen, obwohl der Eondukteur wußte, daß ein anderer Zug am Dienstag Abend Libanon abgehen würde.— So war das Unglück unvermeidlich, die Loko motive braust heran ; führt mitten in die 3 mit Schweinen gefüllte Wagen,—s» Vierfüßler bllei ben auf dem Platzt, die Uebrlgen—entlaufen in dl- Wälder. Honigthau. Der California "Advocate" bringt eine interes sante Beobachtung über diese Flüssigkeit, welche dorten von Eichbäunren zu falle» psiegt, und sehr süß schmeckt. Man wußte lang nicht, an welchem Theile des Baumes dieselbe erzeugt werde; genau ere Untersuchung zeigte, daß ungefähr 3 Zoll von dem Ende der Zweige sich drei drüfenartige Ge fäße befinden, welche den Honigthau erzeugen und worin sich 3 bis 4 Maden von einem Viertel zoll Länge befinden. Die Farbe dieser Flüssigkeit ist roth und diese selbst dient den Vögeln als Nah. rung. «S»Tine Dame in Paris, welche sich immer nach ver neueste» Mode aus das Kostbarste kleide te, traf eine andere ihres Gleichen in einer Gesell schaft. Sie rühmte al»bald di< Schönhcit ihre» .AlideS, »»elcheS beiläufig gesagt, 5»» Thaler ko stete, und wollte die Meinung ihrer Nachbarin ha« riiber hören. Diese erwiederte ihr höhnisch,'sie könne kein Urtheil geben, indem sie vou wohlfeilen Kleider» nichts He,stehe.