Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, December 01, 1858, Page 2, Image 2

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    F'echa Patriot.
Allentaun, Pa., December !. ItzöS.
Ailniimi gegen Mtrwißcn.
Es gibt unbestreitbar eine sehr große
Anzahl Stimingeber in den Ber. Staa
ten welche, vbscho» sik »rißen daß die de
mokratische Parthei sich alles Zutrauens
unwürdig gemacht, und wirklich daßelbe
gänzlich virlortn hat; —daß sie regiert
bat, bis wir in diesem Staat cineirTar
zu bezahlen haben, von welchem wir «och
unsere Kinder je das Ende sehen wer
den ; —regiert hat, bis wir selbst in den
Aercinigtcn Staaten tief in Schulden
ge.athe» sind —regiert hat, bis nnsere
Arbeiter brodlos geworden sind, nnd un
ser Land wirklich an den Rand des Ab
grunds gebracht worden ist. —Ja wir
sage», eS gibt Demokraten die Alles
dies sehen —ja nnd sie sehen noch »lehr
—sie sehen daß die gedachte demokrati
sche Parthei sich noch in Zusap zu dcm
Obigen ganz eifrig bemüht, freien Han
del einzuführen, wo sodann unsere Ar
beiter mit denen vom Auslande, die für
von 10 bis Cents des Tages arbei
ten müßen, auf gleichen Fuß gestellt wer
den solle», und unsere Regierung durch
direkte Taxirung unterhalten werden
muß. Ja alles diese grobe Vergehen
unserer jetzigen sogenannten demokrati
schen Regierung sehen sie, und dennoch
stimmen sie ununterbrochen mit unserer
Gegenparthei fort.
Wir wolle-, hier keineswegs mit ih
nen zanke», aber wir sagen, und sie wis
sen dies selbst, daß eine solche Laufbahn
eine höchst ungerechte ist. Aber w a r u m
geschieht ein solches Stimmen gegen
Beßerwißc» ? Bei manchen wahrschein
lich, weil sie einen Gedanken haben, ih
re Väter hätten ebenso gestimmt—aber
sie sollten doch billig bedenken, daß die
demokratische Parthei nicht mehr ist was
sie damals war, denn jetzt hat sie keine
Grundsätze als die Ausbreitung dcr
Sklaverei uud die Einführung des Frei
bandels—und durch das Letztere ist die
selbe ja unwidersprcchlich zu Gunsten
von England geworden. Äei manchen
geschieht es aber anch ans Neid und Miß
glinst gegen die Republikaner. Ein sol
cher Gedanke ist jedoch kein löblicher,
und wer ihn hegt, dcr sollte nie verges
se», daß er vielleicht gerade durch diesen
Neid und diese Mißgunst das Wohler
gehen seiner eigenen Kinder rauben hilft
und somit zugleich für die Arbeiter Eng
lands und die südliche» Sclavenhalter,
oder Händler in Meuschcnfleisch, sorgt.
Bei manchen andern geschieht dies aber
auch aus der Ursache, weil sie dadurch
Aemter erwarten. Nun dies kann aber
doch bei Niemand wahre Freude verur
sachen, wenn er sieht, nachdem cr ein
kleines Aemtchen erhalten, daß er da
durch sein Land hat helfen au den Rand
des Verderbens bringen, und dazu bei
getragen hat, die Jntereßen seiner Kin
der zu verschachern, und der ärmeren
Elaße das Brod von dcm Mnnde weg
zunehmen. Diese letzte Claße kann aber
«vahrlich nie über das große Vorrecht
dieses Landes, welches kein anderes Land
auf den, ganzeu Erdboden bis zu einem
solchen Velauf genießt, als das unsrige,
crnstbast nachgedacht habe», sonst könn
ten sie unmöglich eiuen solchen Weg ein
schlagen—eil, Weg nach dem uusere Frei
beitcu nie uud uiiuiuer Alle erhalten
werden kennen.
Ein jeder Stimmgebcr sollte dcchcr
geiiau prüfe», ehe cr seine Stimme ab-
Hlbt-denn wer blos ei neu» Parthei»
uame» nachstimmt, der muß es uur
zu oft verfehlen, denn von diesem sind
die jetzigen drückenden Zeiten, verursacht
durch die nämliche Loko Foko Regierun
gen, ein nur zu deutlicher Beweis. So
bald eine Parthei unrecht handelt, so
sollte die Volksstimme dies auch dnrch
die Stimmkästen zeigen. Geschieht dies
nicht, und die nämliche Parthei siegt
wieder, so wird dies, versteht sich, ange
sehen, als ein Beweis daß man damit
zufrieden ist —und man hat weiter nichts
z» erwarten als ein noch größeres Ver
gehen. Nur dadurch daß man au dem
Stimmkästen eine Parthei tadelt, nur
dadnrch allein kann man auf sie wirken,
daß sie späterhin recht bandelt. Einem
P arthei n a m e n jährlich iiachzustim
men. dies hat keinen Werth —kann nach
theilige Folgen bringen—und hat nns
dieselbe zn unserm Leidwesen unter der
Regierung der sogenannt»» dcmokrati
scheu Parthei nur zu fühlbar gebracht.
Jedoch wir wolle» für beute unsere
Bemerkungen in Bezug auf diese» Ge
ge»sta»d schließen ; indem wir glauben
schon hinlänglich bewießen zu habe», daß
gerade das dem N a m e n nach st i i»
n> e n, oder jedes Jahr mit seiner P a r
thci 112 o rt zu st i m nie n, einerlei ob
sie recht oder iiurechlhandelt, schon viel,,
ja sehr viel Unheil bei uns angestiftet
bat —ja so viel, das? nnsere Kinder und
ttindeskinder in später» Jahren die<
»och gar ernsthaft fühle» werden. Dies'
darf nicht geläugnet werden —und wii
fühlen auch überzeugt, daß die ehrlichen j
und dem Vaterland? wohlwünschende!
Bürger unserer Gegenparthei in Zu
knnft sich nicht wieder verleiten laßen
werden, auf obige Weise gegen sich selbst,
gegen das Wohl des Landes- und gegen
die Intereßen uud das Brod ihrer.Nin
der zu stimmen, blos um einigen weni
gen politischen Drahtzieher —die zu ir
gend einer Zeit das Wohl des ganzen
Landes für ein kleines Aemtchen aufop
fern würden-zu gefallen. Ja wir glau
ben fest, daß die Ehrlichen dies nie wie
der thun werden, besonders wenn sie auf
die jetzigen drückenden Zeiten und die
Noth und Brodlosigkeit der armen Ar
beiter Hinblicke».
Der lchte Republikaner.
I» dem letzten „Republikaner'' befin
den sich abermals einige Aufsätze, in Be-
zng auf welche wir in der Kürze einige
Bemerkungen machen wollen.
Erstlich. —Will der Schreiber auS
gefunden haben, daß gegenwärtig in
Kansas alles ruhig sei, und versucht, es!
seine Leser zu bereden, die demokratische
Partim habe dies bezweckt. —Ha! Ha!
Ja lächerlich in der That ist doch dieser
Versuch —aber aus jener Quelle kann
man eben nichts beßeres erwarten —denn
wenn sonst Niemand für Kansas aufge
standen wäre, als die Demokraten, un
ser Wort dafür, schon längst würde es
ein Sclaven-Staat sei». Ist es ihm
da»» jetzt schon vergeßen, daß die Loko
Foko Regierung selbst noch sogar eine
Bestechung angeboten hat, dadurch daß
sie Millionen von Acker Land anbot,
wenn das dortige Volk Kansas als ein
Sclaven - Staat in die Union kommen
laßen, und ihre Kniee somit vor den süd
lichen Sklavenhalter beugen würde?—
Aber das Volk hat sich geweigert diese
Bestechung anzunehmen, und hat sich so
mit selbst Ruhe und Friede» verschafft,
welchen die verdorbene Loko Foko Re
gierung nur zu lange gestört hatte.
Zweiten S. —Daß der Schreiber
des Republikaners mit dcm letzten Wahl
kampf i» dem Staat Illinois nicht bes
ser bekannt ist, wie unsere 1()-jährige
Schulknaben, das bcweißt sein dummer
Artikel in seinem letzten Blatt in Bezug
darauf. Er gibt nämlich zu verstehen,
es sei kein Sieg der NichtSwißer —wo es
doch Jedem bekannt ist, und von alle»
ehrlichen Politiker» eingestanden wird,
daß die Mehrzahl der Douglas-Repre
sentanten den Nichtswißern ihre Wahl
zu verdanken haben. Und wenn er nicht
weiß was für ein Sieg die Erwählung
des Staats-TicketS daselbst gewesen, so
wollen wir ihm hier sagen, daß es ei»
rein Republikanischer Sieg ist —wel-
ches aber der Republikaner noch nicht
ausgeftlnden zu haben scheint, oder nicht
ehrlich genlig war, seinen Lesern mitzu
theilen.
Drittens. Der Republikaner
sagt: „Wir haben die Berichte von den
Congreß - Wahlen beßer gegeben, als
wie der Patriot." —Dies wird aber nur
der glauben, der nicht mit jenem Blatte
bekannt ist —oder nnr der, dem es nicht
bekannt ist, daß man so selten die Wahr
heit darin findet. Das Eigenlob ist aber
doch eine ganz weiche, grüne und abge
schmackte Sache —und viele werden sich
hier selbst das alte bekannte Sprichwort
in ihr Gedächtniß zurück rufen.
Vierten S. —Will der Schreiber des
Republikaners so gut sein uns einen Auf
satz in unserm Blatte zu bezeichnen, wo
wir gesagt haben, daß sich wirklich die
Zeiten jetzt schon gebeßert hätten? Wenn
er dies nicht kann, und im Stande ist er
sicher nicht dies zu thun, dann ist seine
Aufforderung an uns in Bezug auf die
sen Gegenstand el»c kindische in der!
That. Im Gegentheil haben wir immer
bisher behauptet, und werden dies auch
feruerhin behaupten, daß die durch un-
sere Loko Foko Regierungen herbeige-!
führten Zeiten, wodurch uitLcre fleißige
Arbeiter ihrer Arbeit und ihres Brods
beraubt worden sind, sich nicht dauernd
beßern werden und können, bis den Lo-
ko FokoS die ganzeGewalt ent^!
rißen —welches aber leinrofallS vor dem i
Jahr 186 t) geschehen kann —nnd diese!-!
be dann der Republikanischen Parthei
übergeben worden ist.
Tätliches Unglück.
Am vorletzten Mittwoch wurde Hr. John Stewz
ken, Berks Caunty, angestellt war, nahe bei Mor
gantaun, todt auf dem Wege gefunden. Der
Wagen war über ij>a passirt und h itte ihn augen
blicklich gctödtet. Er war ein nüchterner, fleißi
ger Mann und hinterließ eine Wittwe mit mehie
ren Hindern.
Tie Aartoffeln
sind im Westen «»»gezeichnet gerathen. In den
letzten zwei Wochen kamen 20 000 Barrels pder
50,000 Busche! auf den Markr zu Cincinnati.—!
MonUc« beträgt l W.UVU Büschel. >
Nachrichten von Calisornien.
N e W-D rlea »s. 24. Nov. Nach den Ca
lifornia Zeitungen, welche der Dämpfer Ouaker
City überbrachte, wurden von San Francisco im
Mona, Oktober ?4,027.512 Goiv ausgeführt-
Der Dämpfer, welcher am 2. nach Panama ab
ging. nahm mehr Mold mit, als irgend ein ande
res seit inehreren Monaten.
Henry M. Naqle. der Receiver für die Con
hat an die Gläubiger der ersten acht Klassen
«190,000 ausgezahlt.
Der jährliche Ertrag der O.uecksilber « Minen,
deren Ausbeutung der Neu Almada Lo. untersagt
worden Ist, wird auf Slo,ooo 000 geschätzt.
Das Schiff General Eushing von Newbury
poit, das bet Fort Point scheiterte, ist ein totales
Die Nachrichten von der Wallfischflotte waren
nicht sehr günstig.—Die Frachten waren sehr nie
drig.
Große Zukelfeidr in Pittsburg.
Pitts bürg, 25. Nov. Heute wurde die
vor 100 Jahren erfolgte Räumung des Fort Du
queSne seitens der Franzosen aus großartige Wei
se gefeiert. Von nah und fern, und selbst von
Ohio waren Gesellschafte» und Delegationen ein
getroffen. Die Prozession wurde von etwa 15.-
000 Personen gebildet und war beinahe drei Mei
len lang. Die städtischen Behörde», die Logen,
Gesangvereine, das Militär, die Feuerleute, die
verschiedenen Gewerbe, 15 literarische Gesellschaf
ten, 1000 Mitglieder der American Protestant
Association eine gleiche Anzahl Mitglieder katho
lischer Vereine und eine Menge anderer Gesellschaf
ten bildeten den Zug, der durch mehrere Straßen
paradlrte, und an dem Pennsylvania Cisenbshn,
Depot Halt machte, das auf derselben Stelle ge
baut ist, auf welcher früher das Fort Duquesne
stand. —Die Feier begann mit einem Gebet, wor
auf die deutschen Gesang-Vereine eine Ode san
gen, die von F. B. P. Plympton gedichtet und
von H. Kieber eomponirt war. Hon A. H. Loo
mis hielt die Festrede. Das Wetter war ziemlich
kalt, aber übte dennoch keinen störenden Einfluß I
auf die Festlichkeiten aus.
Atsrdversliäi in Glsucefter Citv. N. 1.,
vermittelst einer Höllc».Vl».'.schint.
Herrn H. F. West, Superintendent der Kattun-
Fabrik der Washington Eo., in Gloucester City,
in folgender Weise bedroht. Ein Bösewicht hatte
ein geladenes Pisiol so an einem Thürpfosten vor j
Hrn. West's Haus angebracht, daß dasselbe beim!
Oeffnen der Thüre losgehen und dem Oeffnenden
durch das Herz schießen sollte. Es traf sich, daß
zwei Damen, Mutter und Tochter, in das Haus
gingen. Währe'-d sich die Tochter bückte, um das.
Thor zu öffnen, ging beim Oeffnen das Pistol los
und die Kugel fuhr über den Hinterkopf der Da
me in den andern Thürpfosten. Die Kugel flog
an dem Gesicht der Mutter vorüber und das Pul
ver versengte ihr das Gesicht. Dies ist der vierte
Versuch der Art, und man hat noch keine Spur
des Thäters auffinden können.
An IVHisks gestorben.
Am vorletzten Freitag Morgen fand man zwei
Jrländer an der Levee neben einem Faße Whisky
liegen das sie angebohrt, und aus weichem sie mit-j
waren vollständig betäubt. Man brachte sie nach
dem untern StationShaufe. wo einer von ihnen
noch am selben Abend um » Uhr an Gehirncon-!
gestio» starb. Dr. Smith war zwar zur Stelle,
aber er konnte nichts für den Kranke» thun. Na- >
me und Wohnung des Gestorbenen sind nicht be-!
kannt. Der zweite der beiden wurde nächsten!
Morgen vor den Recorder gebracht und um 3
Thaler gestraft, die er im Arbeitshaus« absitzen
muß. Er war noch immer im Dusel, als er vor
dein Gerichte erschien. —(St. Louis Wesil. Post.
"werth deo Sklaven-iLigentbums
und der Produkte desselben. Der Gesammtwerth
der Sklaven im Süden wird auf 8l,k<1ll,t)W,l)(il1
geschätzt. Die Zahl der Sklaven wurde nach den
letzten Zählungen auf 3,5(X1,g(>(1 angegeben, wird
aber wohl jetzt -l.ölwMV betragen. Ihre Ver
wendung ist folgende: Baumwollenpslanzrngen
sind im Süden beiläufig der annähernde
Werth ihrer jährlichen Erzeugnisse ist »ach den ge
genwärtigen Baumwollenpreisen Sl2.>.l«lil,i>(li);
ferner wurden durch Sklavenarbeit bebaut töl»>
Tabackpflanzungen mit einem jährlichen Produkte
im Werthe von Sl-j.WIIMt); 2600 Zuckerpflan
zungen, deren Erträgniß jährlich auf Sl2 Mg.MM
geschätzt wird, und endlich 55l ReiSpflanznngen
welche einen JahreScrtrag von SI.VUVMO lie
fern.
Ncw - Aork, 2-1. Nov. Die rcpvblikanische
Stadtconvention hat Hrn. Dr. Brünninghausen,
einen geachteten deutschen Arzt, zum Gouverneur
des Armenhauses ernannt.
Die Demokraten haben dagegen, tr!e die
dortige ..Staatszeitung" klagt, nicht einen einzi
gen deutschen Eandidaten auf der Liste; obgleich
in der 7., 8., lii., t 7. und 20. Ward sechs sehr
achtbare deutsche Bewerber um städtische Aemter
aufgetreten waren, erhielt doch kein einziger
von ihnen ein« Nomination.
Die ..StaatSzeitung" ist über diese Gering
schätzung der Deutschen, die den sechsten Theil der
Bevölkerung New Jorks bilden, so ergrimmt, daß
sie offen Revolution gegen das Tammany Hall
Ticket predigt.
Syracuse Saline».
Ungeachtet der noch immer auf den Geschäften
lastenden Folgen der allgemeinen Stockung, über
steigt die dieses Jahr in Syraeuse gewonnene und
besichtigte Masse Salz den Betrag aller voraus
gehenden Jahre um beinahe 200.000 Büschel. —
Der Gesammtbetrag des dieejährigen Ertrages
wird beinahe 7,000,000 Büschel oder 1,400,000
Barrel betragen, deren Werth auf eine Million
Thaler angeschlagen wird. Ungefähr eine Hälfte
des in den Ver. Staaten zubereiteten Salzes wird
in den Syraeuse Salinen producirt.
tLine verwegene Ivette.
Die "Trcy Timcs" erzählt, daß ein dortiger
Handwkrker, welcher duich jahrelange Arbeit und
te. daß cr sich einen Besitz im Werthe von SLMO
kaufen konnte, sein ganzes Amvesen verpfändete
und jeden Eent des dadurch erhaltene» Geldes
auf den Sieg Morriss.y'S wettete-
Venedig wurde neulich ein Blatt aus
> einem Album, aus welches Byron vier Zellen Poe
! sie geschrieben hatte, zum Verkauf angeboten.—
Der Käufer war ei» vornehmer Russe, welche,
Sllioo dafür gab. Macht SWU für jede Zeile.
«SZ-Wein, sagt cine Zeitung, verkauft dieses
Jahr In, Siiden Frankreichs sür t Cent per
Tuart. i
Verbrechen unter den Mormonen.
Ein Brief von Camp Floyd liefert ein furcht
barrs Gemälde von den Zustände» unter den Mor
monen. Es wird berichtet, daß Ermordungen ein
zelner Personen unter den Apostaten tägliche Er
eignisse sind und, daß man sich nicht einmal die
Mühe gibt, deren z» erwähnen und »ur wen» ga»>
ze Familien oder Gesellschaften vertilgt werden,
davon gesprochen wird. Der Briefsteller schreibt:
~Es liegen hinreichende Beweise gegen die Mit
schuldigen und die Hauptanstifter der Ermordung
rer großen Einwanderung« - Gesellschaft von Ar
kansas lin vorigen Jahre vor. Die Güter und
Hausgeräthe und selbst das Rindvieh der Massa
krirten befindet sich im Besitze des Bischoffs der
Kirche. Manche andere Mordthaten, gleich die
sen, Räubereien und Diebstähle aller Art lassen
sich gleichfalls auf« Klarste beweisen; aber der
Jordan hat, wie dcr Harem des Sultans ein
Haupt Depositum von Leichnamen, welche niemals
wieder zum Borscheine kommen, aber der Jordan
spii t dieselben unbemerkt in die Gewässer des gro
ßen Salzsees, aus denen weder ein Lebender, noch
ein Todter jemals hervorgezogen wird."
Sollte man solche Dinge für möglich hallen?
Und verhält es sich so nach allen vorliegenden
Berichten.—DieseSchilderungen tiefern ein furcht
bares Gemälde, welche« aber nach dem Leben ent
worfen, und fordern unser National-Governemenl
gebiet»risch auf. eine durchgreifende Untersuchung
anzuordnen. Entweder sind die Häupter und An
führer der Mormonen auf« entsetzlichste verleum
det oder sie gehören zu der niederträchtigsten, nichts
würdigsten Klasse von Verbrechern.
Mißhandlung und wahrscheinlicher
Mord.
Am vorletzten Dienstag Nachmittag kam ein
Deutscher, Namens Jefferies, dcr zu Fuß von
Neu-England gekommen war, in die Ba«rstube
eine» Wirthshauses, oben in der Pennstraße, in
Reaaing und setzte sich zum Ofen, um warm zu
werden. Nachdem er eingeschlafen war, weckte ihn
der Baarkieper, stieß ihn mit den Füßen und warf
Ihn auf die Straße. Dcr Mann, welcher durch
die Fußtritte stark am Untericibe beschädigt wor
den war, schleppte sich bl« nach Napp's Wirth«.
Haufe, Ecke der gten und Pennstraße, wo man ihm
erlaubte, sich in ein Bett zu legen. Früh am an
dern Morgen hörte Hr. Napp den Mann stöhnen,
er ging nach dessen Schlafstube und fand ihn große
1 Schmerze» leidend. Er wurde sobald wie mög
inan sagt, jetzt liegt, ohne Hoffnung auf Wieder
genesung.
Am Samstage wurde Joseph Ritter, der oben
erwähnte Baarkieper, durch Constabel Guthart
verhaftet und vor Alderman Miller gebracht, der
ihn unter 8?000 Bürgschaft stellte für ein weite
res Verhör. —(Beoü.
PottSville, 18. Nov. Jacob Reick, ein
geachteter deutscher Mann zu Cressona, Vater von
II lebendigen Knidern, wurde letzten Freitag
Morgen auf der Mine Hill Eisenbahn von einem
Unglücksfall betroffen, der ihm leider auf der
Stelle das Leben kostete. Er war im Begriff, an
- seine Arbeit bei dcr genannten Eisenbahn zu ge
hen, als ihm eine Lokomotive entgegenkam. Aus
das andere Geleise ausweichend, hörte er jedoch
durch den von dcr Lokomotive verursachten Lärm
nicht, daß ein Karrenzug sich ihm im Rücke» nä
herte, der ihn niederwarf und ihm über beide Bci-
und über die Brust fuhr,
l Ein anderer Unglücksfall traf am folgenden
Tage einen Nachbar des Obengenannten. Namens
! Haffe, auf derselben Eisenbahn. Derselbe hatte
! die Zugsührerstelle für einen Andern übernommen,
I als In der Nähe bei Gordon Planes eine Achse
an der Lokomotive brach. Er stürzte herunter und
! die Karren trennten ihm nahezu de» Kopf vom
i .Rumpfe. Erst voriges Jahr waren ihm die Ze
hen abgefahren worden. —(Sch. D.
lLin Telegraphen Feind.
Die Central Ohio Eisenbahngesellschaft errichtet
gegenwärtig läng« ihrer Bahn eine Telegraphen
linie. Einer dcr Pfosten auf dem Lande eines
reichen Bauers in der Nähe von Newark war schon
drei oder viermal umgehackt worden, ohne daß
man wußte, wer der Thäter war. Am letzten
Freitag übrigens erwischte man den reichen Bauer
selbst, wie er eben wieder daran war, den Pfoste»
umzuhauen. Er wurde nach Newark gebracht,
und zur nächsten Court überbundcn. Als Grund
gibt er an, daß eine Telegraphenlinie den Werth
seine« Landes herabsetzen wurde. Dcr Spaß kann
ihm theuer zu stehen komme».
Falsche Münzen.
klagt, daß falsche Viertel und halbe Thaler In Um
lauf sich befinden, die so gut nachgemacht sind, daß
Unerfahrene und überhaupt alle Personen leicht da
mit betrogen werden können, wenn sie nicht genau
Acht geben.—Die falschen Münzen sind gewöhn
lich etwa« leichter als die echten, und fühlt und
reibt man sie mit den Fingern, dann sind sie weich
und fettig anzufühlen was die echten nicht sind,
deren Gepräge immer schärfer ausgeprägt ist. —
Beim Einnehmen von Geld thut dahcr Jeder wohl,
auf feiner Hut zu sein.
Gerhereien.
«W°Ncich amtlichen Berichten sind in den Ver-
Staaten 6,263 Gerbereien, wovon etwa ein Drit.
theil im Süden sind. Beinahe ein SechStheil von
der ganzen Zahl nämlich 1.13 S sind in Pennsyl
vanien. Das in allen Gerbereien im Lande a»ge
legte Capital ist 515,900.557.
IS'Jn NeuOr l e a ns lag die Leiche eine«
Mannes mehrere Tage auf der Straße, während
sich der Coroner und dcr Straßen Commissair da
rüber stritten, wessen Pflicht es sei, die Leiche zu
beerdigen. Natürlich waren mit der Beerdigung
gewisse Sporteln verbunden, auf welche Beide re
flectirten.
Egypten hat der Komet ungchcure
scheinen desselben standen alle Geschäfte mehrere
Tage still und die Regierung mußte durch einen be
sondern Erlaß das zum Tode erschrocken, Volk be
schwichtigen.
lS'Jn dcr Gesetzgebung de« Staate« Georgi
en ist kürzlich eine Bill eingebracht worden, um
de» Artikel in der «laatS-Constitution zu wider
rufen, welcher die Einfuhr von Afrikanern verbie.
tet. Auch ein Fortschritt i
Burchill. ein Bauer in New Bri
tain, Connecticut, zog diese« Jahr auf einem Stück
Grund von 1j Quabratruthen, 76 Busche! Man
gelwurzel. Die« würde im Berhältniß vom Acker
1100 Busche! diese« vortrefflichen Futter« ergeben.
Schnee im Alleghany Gebirge.
Stoysta » n, Somerset Co., Pa., 24.
Nov. Westlich von diesem Platz ist im Gebirge 20
Zoll gefallen. Die Wagen sind auf Schlei
fen gesetzt. Dcr Schnee liegt jetzt hier vier Zoll
> hoch und das Schneien bat noch »icht aufgehört.
tLo alles an den Tag.
Während Jvh» Odel, von Uebana, sich im
Jahre in Chicago aufhielt, verlor er fol
gendes Eigenthum! Z2OOV in Gold, S3OO in
Noten, eine» Schuldschein von Sl5OO, drei No
ten von je 8115, eine Note für eine Landwarrant
von 120 Acker, drei Certificate von der Illinois
Central Eisenbahn Co- für Stadtlotten in Urbana
und andere Papiere von geringerem Werlhe. Zur
Zeit des Verlustes und einige Wochen vorher
wohnte er bei dem sogenannten Indianer Doctor
Francis Brooks, an der Clintonstraße.
Dle Sache war 25 Jahre lang in ein räthsel
hasteS Dunkel gehüllt, bis vor einigen Tagen der
Verdacht des Diebstahls auf Brooks, dessen Frau
und Stieftochter siel, und diese drei Personen ver
haftet wurden. Brook mußte ?1500 und seine
Frau K5OO Büegschast stellen, für ihr sicheres Er
scheinen vor der nächsten Sitzung der Crtniinal-
Court; die Tochter wurde entlassen.
Strapazen Congrcß-Candidatcn.
Die Ehre, ein Mitglied zu sein, wird
in vielen Fallen sehr theuer erkaust. Kein Holz-
Hacker arbeitet halb so hart als ein Congreß-Can
didat heut zu Tage während der Wahl. Das im
sten Ohio-Distrikte erwählte Congreß-Mitalied
Ashley erzählte vor einigen Tagen in einer Rede
in Toledo, daß er während der letzten i5O Tage
vor der Wahl W Reden gehalten habe, jede durch
schnittlich 2j Stunden lang, und daß er während
derselben Zeit in BnggieS, zu Pferd und zu Fuß
mehr als 1400 Meilen gertist sei, die Reisen auf
der Eisenbahn gar nicht mitgerechnet. Jener Di
strikt ist einer der größten Ohio's ; er umfaßt l 0
Eaunties. Wir glauben, daß Cor in diesem Di
sinkt noch mehr als 9!) Reden gehalten hat. —
Schon mancher zu eifrige Politiker hat sich durch
derartige übermäßige Anstrengungen während dcr
Wahl ein frühzeitiges Grab geholt.—(Dem.
lLin Mujter von einem Finanz
minister.
Herr Cobb, dcr von Buchanan in Gnade, von
Gott Im Zorn zum Finanzminister gemacht wor
den ist, hatte vorige? Jahr die Ausgaben der Ver
Staaten auf 74 Millionen veranschlagt. Ge
braucht wuiden aber mehr als L 0 Millionen, und
Herr Cobb hatte sich daher nur um eine Kleinig
keit von 20 Millionen Thaler verrechnet. Für
das gegenwärtige Finanzjahr hat er sich augen
scheinlich bestrebt, den Fehler wieder gut zu ma
chen. hi>t aber durch ei» verzeihliches Versehe» die
20 Millionen Deficit subtrahirt statt sie zu
addiren und daher beim Voranschlag der Aus
gaben als Facit nur 50 Millionen herausgebracht.
Dieses Jahr werde» daher wahrscheinlich 40 Mil
lionen fehlen. —Will sich Niemand erbarmen und
unseri» Finanzminister einen Adam Riese kau
fen. Der gute Mann scheint die ~vier Species"
noch nicht recht begriffen zu haben. —(Preße.
Versuchter Straßenraub.
Wir sind belichtet, daß an, letzten Mittwoch
Abend zwischen 7 und tt Uhr, ein Bauer von Ehe
ster Caunty, Namens Brumbach, der sich auf sei
nem Heiniwege vom NorriStau» Markt befand, et
wa »ine Meile diesseits NorriStaun, auf dcm
Readinger Turnpeik von drei Kerlen angefallen
wurde, die ihn zu berauben suchten und ihn aus
dein Wagen zogen, wohei er mit dcm einen Bein
unter die Räder fiel, welches schlimm zerquetscht
wurde. Die Kerle spiangcn davon und ließen
ihn liegen. Die Pferde trabten unterdessen mit
dem Wagen nach NorriStaun zurück. Es mach
ten sich nun Leute auf den Weg, um Brumbach zu
suchen und als sie ihn gesunden, nach Stetler's
Hotel in Noriistaun brachte». Wir geben die
Story wie sie uns erzählt wurde, können aber die
Richtigkeit ober Wahiheit nicht verbürgen.
Aussen.
Vorigen Donnerstag war das Courtzimmer zu
Danbury, Co»»., gedrängt mit Menschen, um den
Ausgang eines Prozesses wegen einem Kuß zu er
fahren. Eine Dame von Westport hatte einen
Herrn vom nämlichen Ort wegen einem Kuß ver
klagt, wofür sie 86000 Schadenersatz verlangte.-
Einige siebcnzlg Zeugen wurden abgehört. Zu
letzt verglichen sich die Partim, ohne Beistand der
Lawyers.
Hat den iLlepbanten gesehen.
Thomas Chapman, Sohn von Richter Ehap
man von Doylestaun, hält sich gegenwärtig in
San-Franzisko, Calisormen, auf. Die späteste
Neuigkeit, die man von ih.ii erhielt ist, däß kürz
lich seine Kiste ausgebrochen, und zwei tausend
Thaler ihm gestohlen worden sind.
Aosten einen Mann zu bangen.
Der Clerk dcr Court von Manmouth Caunty,
New Jersey, hat alle Kosten welche das Verhör
und die Hinrichtung von James P. Donnelley
verursacht haben, zusammengerechnet, welche sich
auf 83,75!),49 belaufe».
IS'J» Vermont fiel neulich ein Mann. Na
mens Bufhnelt Fessenden, während er des Nachts
über einen Berg ging, einen steilen Abgrund hinab,
allwo er beinahe 4 Tage und Nächte lag, ehe er
von einigen Knaben die Kühe suchten, gesunden
wurde. Keine Knochen sind zerbrochen und er wird
wieder davon kommen.
<V-PottSville hat unter den Boroughs
PennsylvanicnS die zweithöchste Anzahl stimmfähi
ger Bürger. Bei dcr letzte» Wahl wurde» in
NorriStaun 1343 Stimmen abgegeben. PottSville
1340, Harrisburg 1257, Allentaun 1167, Ea
ston 1063 und West Cbester 1045.
HS"lhoi»aS Philips, welcher an religiösem
Wahnsinn lilt, warf sich letzte Woche bei Cincin
nati, Ohio, vor einer Locomotive auf die Eisen
bahn und wurde augenblicklich getödtet.
Wilkesbarre starb am Donnerstag
Morgen Hr. Allen Hodgdon, ein Grand Juror,
ganz plötzlich an einer Herzkrankheit.
«M'Der weitbekannte Thomas McK e a n
95 Jahre alt. und ein sehr reicher Mann, ist am
letzten Donnerstag in Easton gestorben.
IS'Wenn da« Leben ein Kampf ist, wie thö
richt muß Dcr bandeln, welcher versäumt, sich für
den Streit zu rüsten !—Wenn das Lebe» ei» Sturm
ist, wie bethört muß der sein, welcher schläft, wäh
rend seine Barke mitten auf unbekanntem Wasser
umher getrieben wird l —Wenn das Leben ein« Pil
gerschast ist, wie unweislich handelt Der, welcher
schatten feinen Pfad überziehen l
»V-Im Grabe ist Ruh, doch nicht vor dcr
Habsucht dcr Diebe, welche selbst die Gräber auf
wühle», um die Todtcn zu berauben. In Eng- >
land werden jetzt sogar werthvc'lle SZrgc gestrh- l
len, wie dies unlängst in der Stad'. Wolverhan p- >
ton geschah, wo zwei Diebe einen lupfernen Sarg j
im Werlhe von 8300 aus der Erd? herausholen,
die Leiche in die Grube warfen und den Sarg aiü >
alseS Kupfer verkauften. >!
tLi» schlafender Pachter.
Ein gewisser B Böhm, von Evansville, Indi
ana, halte zwei Kisten mit Brief Couvert« von
ter Post, in welcher er Agent war. gestohlen, war
>u Shawneetaun verhaftet, nach Evansville zu
rückgebracht und dort einem Post-Sekretair zur
Bewachung übergeben worden. —Doch der schlaf
trunkene Wachter siel ganz gemüthlich in Mor
pheus Arme, und als er aufwachte, war der Ge
fangene über alle Berge.
«S"Die Entfernung von St. Louis nach San
Francisco in Ealisornien, welche gegenwärtig mit
Postkutschen befahlen wird, beträgt 2800 Meilen,
welche in 23 Tagen zurückgelegt wird. Die schnell
ste Fahrt welche beobachtet wnrde betrug 9 Mei
len dir Stunde, und die langsamste 2Z Meile«.
tLntstehung den Liedes.- ..'rver nur den
lieben Gott läßt walten."
George Neumark hatte während de«
dreißigjährigen Krieges durch Fcuersbrunst all«
seine Habe verloren ; da kam er in den allerdürftlg
iten Umständen nach Ktel, ohne zu wissen, wie er
sich bier durchbringen sollte. Er wandte sich an
den Oberpfarrer. Becker, dcr ihm unter Beihül
fe des Ar;tc«, Dr. Moth eine Hauslehrerstelle
bei dem Amtmann Hennings verschaffte. —
Den tiefen Eindruck, den diese Errettung aus gro
ßer Noth auf ihn machte, beschreibt er selbst im
Jahr 1681, de», Jahr feines Todes mit folgen
den Worten:
„Dieses schnelle und gleichsam vom Himniel ge
fallene Glück erfreute mich so herzlich, daß ich noch
an demselben Tage meinem lieben Gott zu Ehre
das Lied aussetzte: —W er nur den lieben
Gott läßt walten, —Gewiß hatte ich auch
Ursache genug, der göttlichen Barmherzigkeit für
solche unversebene Gnade zu danken ; denn e« war
ja eine recht Karte Heimsuchung Gottes, wenn ein
junger Mensch, von seinem Vaterland« weit ent
fernt und ganz ausgeplündert, in solchen Unglücks
fällen keine Hülfe w>iß."
Hat's getroffen.
Ein Geistlicher predigte einst über die zunehmen
de Vergnügungslust des weiblichen Geschlechts. —
Er eiferte stark, lobte aber doch dle Häuslichkeit
der zu seiner Gemeinde gehörenden Frauen und
Mädchen.
„Nur eine." sagte der gute Pater, „nur eine
kann ich nicht mit Stillschweiaen übergehen, sie ist
unter uns ; ich will mit der Mich« nach ihr wer
fen."
Er nahm dabei feil schwarzsamnite« Kappchen
ab, wickelte es fest zusammen und holte aus. als
ob er die Schönen werfen wolle. Schnell bückte
sich Alles, was jung war. die zur Kugel geworde
ne Mühe fürchtend ; der Pater setzte sein Käpp
chen wieder auf und fuhr folgendermaßen fort !
„Ei. ei, meine Geliebten ln dem Herrn, wa«
muß ich sehen? Ich habe geglaubt, es sei nur
, Eine, aber siehe da, es sind Alle."
Und nun fuhr er fort, den geängsteten Schönen
> insgesammt recht tüchtig den Text zu lesen.
> (Au« dem Amerikanischen ?lqric»it»rist.)
> Des Farmer« Goldgrube,
' ist nicht am Frazer River, noch in Cal fornicn,
" sondern auf feinem eigenen Lande, und nahe an
Markt Düngmaterialien sind allerdings oft an ih
rem rechten Platze, allein er sollte sich ans diesel
ben nicht hauptsächlich verlassen. <k» svtlte sein
lich inncrhalb seiner eigenen Laboratorien zu be
retten. Sein Vieh, seine Schweine, Pferde und
Geflügel, müssen stets angehalten werden, an die
sem Werke mitzuarbeiten. Gibt man denselben
das rechte Futter, um guten Dünger zu machen,
und werden sie gut gehalten, so können diese Zhie»
re ihren eigenen Unterhalt bezablen, mit dem Dün
ger, den sie bereiten. Der Bauer sollte so viel
als möglich Viel? halten, je mehr er hält, desto
mehr kann er noch hallen. Nach jedem Jahr«
vergrößern sich seine Mittel. Haupisächlich durck
sorgfältige Benützung jedes Düngmittels geschieht
ausgebautem Lande begannen, allmählich um sich
herum üppigen Pflanzenwachs erzielten, in Obst
gäiten und wehenden Saatfelder» von Gras und
Getreide.
Folgende Stelle elneS europäischen Werke« be
stäikt unsere Ansicht: „Die wirkliche Quelle der
ausgezeichneten Fruchtbarkeit der großen Lombard
dische» Ebene ist bekanntermaßen ihr, hohe Cul
tur. In dem Dreieck zwischen Mailand, Lodi
und Pavia, von welchem jede Seite etwas mehr
als zwanzig Meilen Länge hat, leben nicht wenige,
als l 00,000 Stück Rindvieh, 100,000 Schwein«
und 25,0V0 Pferde, wozu noch die menschliche
Bevölkerung kommt. Der ungeheuren Erzeugung
von Stalldünger, festem und flüssigem, welcher aus
liefe Weise gewonnen wird, und nicht den Abfäl
len der Städte, ist hauptsächlich der Reichthum de«
Xezept zum lLinsalzen von Fleisch.
Dieses Rezept, sagt der "Gerinantaun Tele
graph," ist nun schon viele Jahren erprobt wor
den, und wir halten es als Pöckel für unübertreff.
lich. Fast alle neuere Rezepte, welche in den Acker
bau-Zeitungen erscheinen und irgend etwas werth
sind, siimmen In mancher Hinsicht mit dem unseri
gen überein, welches wir zuerst bereits vor fünf
zufertigen, und schon deshalb nicht empfehlen«-
werth. In dieser Jahreszeit, wenn Bauern «nt
Andere bald darangehen, ihren Fleisch-Vorrath sm
den Winter oder für das nächste Jahr, einzufab
zen, mag es nützlich sein, das Rezept nochmal«
abzudrucken, welches, wie folgt, ist:
Zu 1 Gallone Wasser
Nimm Pfund Salz. >
j Pfund braunen Zucker,
j Unze Salpeter,
i Unze Pottasche.
In diesem Verhältniße kann die Pöckel naä
dem Bedürfniß vermehrt werden. Diese Mass
muß dann gekocht werden, bis alle in dem Sab
und Zucker befindliche Unreinigkeit sich als Schaun
auf der Oberfläche gezeigt hat, u»d mit eine»
Schaumlöffel abgenommen worden ist. Dam
gieße die Pöckel in »inen großen Zuber zum Ab
kühlen, und wenn sie recht kalt ist, schütte sie libei
dein Rind- und Säu-Fleisch, so daß alle« gebörh
davon bedeckt Ist. Lasse sie von vier bi« sechs W».
chen darauf, je nachdem die Größe der Stücke vde>
die Art des Fleisches eine kürzere oder längere Z«j
eifordcrt. Auch ist es nothwendig, das gleis«!
gehörig abkühlen zu lassen, ehe es eingtsalzcn wird
und zu dem Ende sollte es mindestens zwei Tag!
nach dem Schlachten frei liegen, und inzwischcr
mit etwas pulverisirtem Salpeter bestreut werden
Einige unserer Freunde haben dle Pöckel angewen
det, ohne sie zu kochen, und haben sie völlig so au
gesunden. Sie Ist jedoch nicht ganz so gut.—
Durch das Kochen der Pöckel, wird sie gereinigt,-
renn die Masse von Schmutz, welche aus der Mass
berauekocht, ist erstaunlich.