Lech« Patriot. Allentau», Pä>, Juni !j<>. 1858. Vn beschuhender Tariss. vergangene Wahlen. Die nächste Wahl. Die Lieders unserer Gegeiiparthei, indem sie die Thatsache vor Augen ha den, daß alle Zweige sich gegen die Buchanan und Selaverei-Er ! ivnterungS -- Pinthei vereinigt haben; indem sie nun sehet', das» ihre verdorbe ne Parthei sicher bei der nächsten Wahl geboten werden wird; und indem sie er sehen haben, das, ein beschuhender Ta rifs einer der Haupt-Grundsätze in ge dachter Vereinigung gemacht worden ist, wofür nun gestritten und gekämpft wer den soll, so haben sie es sich in ihrer Verzweiflung in ihre Köpfe genommen, wo möglich die ehrlichen und gutinci nenden Stimmgeber ihrer eigene» Par thei nochmals zu überlisten und zu be trügen. Sie fangen daher jetzt schon wieder an, und behaupten, zwar heuch kerisch, sie seien ebenfalls für einen be schützenden Tariff, und es sollte uns in der That gar nicht wundern, wenn sie nun wieder, wie in 18 jj, Beschlüsse für einen solchen beschützende» Tarifs bei ih ren Versammlungen paßire», und dann doch gerade wieder, wie damals, direkt für freien Handel stimmen würde». — Jedoch dieses ihr Betrage», i» 184 !, wo sie ebenfalls fälschlicher Weise de hauptete», so gute Tarifs - Freunde zu sei» als die Freunde des verewigten und unvergeßlichen Henry Clav —sich aber schnurstracks, sobald sie die Gewalt wieder i» Hä»de» hatten als die aller-! schlimmsten Feinde eines solche» «neut-j behrliche» Tariffs answiese» —ist den ehrlichen Stimmgebem aber uvch zu frisch im Gedächtniß, als daß sie fich> wieder bethöre» und betrügen laßen den. Sie wißen »och daß sie damals! i.'on de» Freunden des Achtb. He»rv Elay wöchentlich gewarnt worden sind, de» verdorbenen Vvko Foko Lieders nicht zu traue»—allein deu»och ließe» sie sich von ihnen überreden—ja, sie folgte» dem Rufe jener LiedeiS, und die traurige Folge war—der heilbringende Whig- Tariff von 18 i? fiel. " Ebenfalls bei der letzten Presidente»- Wahl wurden die Stimmgeber von den Republikanern wieder auf die Freihan dels-Plätform der Loko Foko Parthei aufmerksam gemacht, aber dieA»häi»gc» BuchauanS erklärten, er sei ein Pen»-- sylvanier, und würde daher alle sciue Gewalt für nördliche Intereßen auwei»- den —und sicher »icht gegen unsere In tereße» Handel». Was geschah aber? Ergibt es sich »u» nicht wieder ganz klar u»d deutlich, daß gedachte Stimm geber auch hier wieder schändlich hinter das Vicht geführt und betröge» worde» sind? Und was siud die Folge» davon? Riemaiid wird es u»trr«ehmen zu be streiten, daß die drückenden Zeiten ge rade in diesen Betrügereien ihren Ur sprung haben. Ja, wunderbar ruvi rriid i» der That habe» diese Loko Fo ko Betrügereien gewirkt. Blicket um Euch herum, —sehet zum Beispiel hin auf unsere Eisenwerken und Manufak turen überhaupt—auf die Geschäfte im Allgemeine» auf unsere National- Schatzkammer, die so zu sagen bankerott ist —und auf die Tausende und aber» inals Tausende vo» Arbeiter in alle» Laiidesthrile», die krine Beschäftigung baben, nnd daher auch nicht im Stande sind Brod für sich und die Ihrigen auf zubringen. In der That, keine Feder vermag es das Unheil zn beschreiben, welches durch diese Betrügereien uiiserm tbeiier erworbene» und liebe» Lande zu gefügt worden ist, —und wie viel hinge gen die brittischen Arbeiter n»d britti scheii Manufalruristen dadurch zugleich begünstigt worden sind. —Und ein ähn licher Betrug soll nun nochmals durch diese nämliche Lieders auf die ehrliche» arbeitende» Stimmgeber gespielt werden —und es bleibt nun mir noch die Fra ge übrig, nämlich: Wollt Ihr Euch nochmals auf eine solche niederträchtige »nd klriiilichcWcisc betrügen laßen, und somit diesen Betrügern wieder dadurch zu Aemter und Gewalt verhelfen ? Laßt aber gedachte Stimmgeber die Sache >vohl überlegen ehe sie wieder so thörigt handeln, wie dies ehedem geschehe» ist .—obscho» sie alles wohl gemeint haben möge»—den» das Glück uud Wohler gehen vo» uns Allen hängt von dieser ihrer Handlungsweise ab. Vielleicht mag es aber hier gesagt werden, „ja das sind eben wieder Eleck schcnir Pläne des Patriot», und der sieht nnr ans seine eigne Intereßen," —nnd vielleicht gehen gar einige »och so weit, „nd »liliic» alles Unwahrheit,». Ei» jedcS Wolt das wir oben haben, ist pttnktlich und nnwiderstößlich wahr, und wir fordern die ganze Welt auf, das Gegentheil zur Zufriedenheit des Publikums zu beweiße» —und was nicht mehr und »icht weniger als die reine Wahrheit ist, das kam» »»möglich ei» Eleckschenir-Pla» sei». Was unser In tereße anbetrifft, so haben wir durchaus nicht m ehr Intereßc» i» dieser Sache, oder in einem beschützende» Tariff, oder darin ob diese oder jene politische Par thei de» Sieg erhält, als die Mehrzahl unserer geehrten Leser —wohl aber viel weniger als der große Haufe dersel ben. In der Besprechung dieser Sache geht «»ser Wunsch mir einzig und allein dahin, unser liebes Vaterland und sei, Bürger Alle glücklich, und sie in den Stand gesetzt zu sehe», der Nachkom menschaft dasselbe in einem wahren glück lichen Zustande zu hinterlaßen. Und nebendem erachten wir eö als eine Pflicht, welche kein getreuer Herausgeber riner Zeitung umgehen kann, dem Volk den wahren Zustand der Dinge, über jeden Gegenstand, so klar und deutlich vor Au gen zu stelle» als möglich. Würden wir dies nicht gewißenhast thu», so wüßte» wir offen gestehe», daß wir u»S selbst als unwürdig ansehen müßten, irgend etwas mit der HerauSgahe einer öffent lichen Zeitung zu thun zu haben. Ja, wir haben von jeher die Stimmgeber getreulich auf ihre Intereßen anfmerk sam gemacht, »nd hätte man unser» An sichte», und die Ansichten derer die mit »US gleichgesinnt waren, und noch sind, befolgt, unser Wort dafür, die viele Millionen welche unsere Regierung nach England verschleudert hat, würde» im mer »och in diesem Lande sein, und das ! selbe bereichern auch viele Millionen > Thaler weniger würden wir als StaatS- Tareil bezahlt habe» —die Arbeiter wür ! den Arbeit habe» —uud wir würde» überhaupt ei» reiches Mauufaktur-Laud hewohncn, anstatt daß wir bettelarm ge " worden sind, und bettelarm bleiben müs ! sc», bis wir andere und mehr ehrlichere l Negin er wählen. Und diese Pflicht wer ' den wir in dem bevorstehenden Wahl kampfe auch wieder getreu ausführen, und wollen dann die Stimmgeber nn scru Bitten kei» Gehör geben, zu Hause bleiben und »icht einmal so viel für sich selbst thun, daß sie stimme» gehe»— während wir das ganze Jahr hindurch für chre Intereßen wirken—oder noch sogar uns zum Trotze und dabei zu ih ! rem eigenen Schade» gegen sich selbst stimmen, dadurch daß sie den gedachte» l Loko Foko LiedrrS wieder Gehör gebe», ! —wohlan, dann laßt sie nur a»f diese ! thörigte Weise fortfahre» bis sie es mü de werden. Aber, laßt uns dieses noch in vollem Ernste sagen: daß wenn sie keine andere Laufbahn antrctte», daß sie ! es wirklich am Ende dahin stimme» oder ! bringe» werd?», wohin wir schon so oft prophezeiht Habel« daß es kommen wird, nämlich: daß die Arbeiter für lOCeuis des Tages —wie dies Buchanan schon ! längst haben wollte—arbeiten mnß. — Und kommen dann diese Zeilen, —und ! bedenket tS, unsere Prophezeihungen sind ! nur schon zu oft wahr geworden—s? hat uns doch gewiß Niemand dafür zu bla miren, denn oft genug haben wir die Stimmgeber a»f das heranrücke» der selbe» aufmerksam, und zugleich«- Zeit begreiflich gemacht, wie sie abzuhalte» seien. „Wer »icht höre» will, muß füh le»."—Den einzige» sicher» Weg de» die Stimmgeber einschlage» könne», ist, i sich »ingesäumt der „VolkSparthei" an zuschließen und ihr zun» Sieg zu verhel ! seil, welche die Beschützung des einhei ! mische» Fleißes zu einem ihrer Haupt- Grundsätze gemacht hat, —dies uud dies allein wird uns wieder dahin bringe» wo wir eigentlich sein sollten —wird uns vor fernerem Unheil beschützen uns wieder das Glück zuwende», »nd uns zu j dem Wohlstaiid verhelfe»» i» welchem »vir j uns befanden, ehe diese verdorbene Lie ! derS, die »ins so sehr drohende Gefahr, ! das berührte Berderben und den gedach ! ten Ruin über uns gebracht haben. Der Friedensbote. Der letzte Friedensbote enthält einen Aufsah In Bezug auf die Beschützung de« Einheimischen Flei ßes, welcher viele treffende Wahrheiten enthält, und ganz geschickt zusami, cn geseht ist, so viel so, daß es uns wirklich innige Freude verursacht hat besonders weil darin Behauptungen ausgestellt sind, die wir selbst schon so oft haben folgen las sen, aber von unfern Gegnern immer als Lügen hätte gehen sollen, und zwar so weit, nni den Siimuigebern zu zeigen, daß sie unter der Negie rung der Loko-Foko-FreihandelS-Parthei n i e den gewünschten Tariff erhal ten werde n.—Auch, daß besagte Loko-Foko- Paithel gegenwarlig wieder im Sinne hat den nämlichen Betrug zu spielen, den sie im Jahr 1d44 gespielt hat —die Folgen von jenem Betrug wir. da sie unwidersprechlich die jetzigen triicken tüble» müßen, — Well, wahrscheinlich war aber die? nur der Ansang—vielleicht folgen diese nn umstvßlichc Wahrheiten spalee auch noch »ach. IS'Aus PottSville wird berichtet, daß der französische Gesandte, Gras SartigeS, und der briitische Gcsandte, Lord Napier, die Mine» bei Potisoille und in der Nachbarschaft besucht haben >mt dann nach Waschington zurückgekehrt sind. — Die Senatoren Sewaid und Eanieron begleite ten d't beiden Re senden. Der Unabhängige Der Schreiber des Republikaners hat eS in sei lt« letzten Nummer unterlaß«», unsere an ihn ge richtete Fragen, in Bezug auf die Ertra-Bezah luvA der Gesepgeber, z» beantworien. Wir wuß ten schon im Voraus daß er sie nicht beantworlen Wierde, und auch nicht beantworten kann, ohne da mit feinen Lesern direkt zu sagen, daß er ihnen Verdrehungen vorlegte, die Unwahrheit sagte, ja, in kurze» Worten, daß er sie schändlich belogen hat, da wo er sagte daß die Republikaner ebenso viel zu blamleen seien wegen der Paßiiung jener Bill, als auch die Lokos. Au» der Nichtbeant wortung der gerichteten Fragen geht aber nun ganz deutlich hervor, daß wir ihn festgesetzt haben —daß er sie nicht beantworten kann ohne sich selbst als Verdreh» der Wahrheit zu brandmar ken —oder auf eine direkte Weise zu gestehen, daß er gelogen hat. Bewußt daß er sich nun nicht mehr aus dieser Klemme arbeiten kann, bittet er mit gebeugten Knieen, und sagt- ~Wenn der Pa triot unsere zwei oder drei erste» Artikel über die Erlra-BezahlungS-Teschichle seinen Leser bringen will, so wollen wir auch so viel von seinem „Ge wäsche" unsern Lesern vorlegen als er begehren mag."—Merket, dieser Simpel will nun haben wir sollten gedachte Lügen-Artikel, die wir schon längst zur völligen Zufriedenheit des ganzen Pub likum» beantwortet und über einen Hausen ge worfen haben, nochmals nachdrucke». Eine schö ne Forderung In der That —und kann nur da Ih re» Ursprung haben, wo etwas verschoben ist. — Wir wollen ihm hier kurz sagen, daß wir unsere Spalten nie mit solchem elenden Lügen-Stoss be sudeln werden. Im Gegentheil wollen wir ihm seine Nase wieder auf jene schon früher an ihn ge richtete Fragen stoßen, die ein jeder ehrliche Schrei ber gerne und willig beantworten würde, und wir werden diese Fragen ihm noch öfter vorlegen, als ihm lieb sein wird. —Herr Republikaner: Haben bei der Paßirung der Extra-Lohn-Bill nicht 8(1 Lokos und n u r 34 Republikaner gestimmt ? Stimmten nicht In beiden Zweigen der Gesetzge bung «Ine Mehrheit Lokos für jene B>ll ? Und hat »»cht ein Lvko Foko Gouvernör dieselbe unterschrieben ? Anders als mit! Ja kann und darf er diese Fragen nicht beantworten, und beantwor tet er sie mit Ja, so gesteht er dadurch ein, daß er das Publikum zu hintergehen suchte uud schänd lich zu humbuggen wünschte —und bekennt zugleich daß wir im Beginne dieser Streitsache ganz recht hatten, als wir sagten, daß die Lokos allein für die Paßirung der gedachten Bill verantwortlich seien. Jeder der es sehen will, der muß eS sehen, daß wir den Schreiber des Republikaners ganz blosgestellt, und dermaßen in eine Klemme getrieben haben, aus der er sich nun und nimmer herausarbeiten kann. Wir müßen jedoch gestehen, daß wir wahrlich selbst für ihn fühlen— doch es ist feine eigene Schuld—denn wer stets der Wahrheit getreu bleibt, geräth nie in eine solche .Enge, oder wird nie auf solche deutliche Weise an den Schandpfahl gestellt. Die itaunty Versammlung. Die Republikaner dieses Caunty», und alle Gegner der jetzigen National Administration, wei che sich besonders in der Unterdrückung der Frei heit und der Ausbreitung der Neger-Selaverei hervorgethan hat; —welche sich durch den Lecomp ton-Schwindel und im Schuldenmachen gleichfalls sehr auszeichnete; —und welche dem Freien Han del offenbar das Wort geredet hat —so wie eben falls alle Diejenigen die zu Gunsten einer sparsa 'inen StaaiS-Haushaltung, und mit dem Thun und Treiben unserer letzten Loko Foko Gesetzgebung, welche sich bekanntlich S2i)l) per Kopf Extra für ihr Nichtsthun zugestimmt hat, welchesGelv größ tentheil» im Schweiße de» Angesicht« der Hart schaffigen ausgemacht werden muß, unzufrieden sind —kurz, überhaupt Alle, welche der Loko Foko Regierungen müde geworden sind —sollten in kei nem Falle die Volks-Caunty-Versanimlung ver gessen, welche am nächsten Freltag Nachmittag am Gasthause von Col. George W-e therhold, in dieser Stadt, gehalten werden soll, um Dele gaten nach einer VolkS-StaatS-Conventio» zu er wählen. die auf den I4ten Juli in Harrisbmg stattfinden soll, »m Canlidatcn für die bei näch ster Wahl zu besetzenden Staats-Aemter zu er wählen, so wie um fernere Vorbereitungen zur kommenden Wahl zu machen. Wohnet daher recht zahlreich bei, und zeigt dadurch daß ihr zu allen Zeiten willig und bereit seid. Eurem Vater lande zu dienen, wenn deßen Wohlergehen dies so deutlich von Euch fordert, wie es besonders jetzt der Fall ist. Die I?olko.par»bci. Die Bildung einer Volks-Parthei in diesem Staat gehet bis jetzt in der That gerade »ach Wunsch von Statten. Beinahe alle Caunties im Staat haben Delegaten nach der 1 4ten Juli Con vention ernannt —und wo die» noch nicht gesche hen ist, da sind Versammlungen berufen um solche zu erwählen. Recht so, laßt jetzt alle früh ere MeinungS-Verschiedenheiten, was sie auch im mer gewesen sein mögen, vergehen, und vereinigt gegen die Lvko Foko Freihandels- und Selaven- Erweiterungs-Parthei in den Kampf ziehen —da« sondern derselbe muß mit einer überwältigenden Mehrheit zu unsern Gunsten —zu Gunsten der Freiheit und der Beschützung des Einheimischen Erwerbfleiße« —ausfallen. tkin Galgenstrick. Im östlichen Stadttheile, erzählt der Baltimore Eorrespondent, soll ein achtbares Ehepaar wohnen, welches, wie uns unser Berichtstatter erzählt» einen einzigen Sohn besitzt, der ein Ausbund an Bos heit und Nichtswürdigkeit ist, und obschon er kaum erst fünfzehn Jahre zählt, in allen Verbrechen er fahren ist. Kein Schrank, keine verschlossene Schub lade wurde von ihm unberührt gelassen und das daraus gestohlen« Geld pflegte er dann in Lecke reien und Spielereien zu verwenden. Bor Kur zem band der Taugenichts einen jungen Neufund länder Hund an einen Pfosten, begoß den Rücken des Thiere«, daß der Liebling des alten Mannes war, mit Eamphin oder Aetheröl und setzte dann dasselbe in Brand, der natürlich den martervoll sten Tod des armen Thieres herbeiführte. Höch lichst ergötzt über das Resultat seiner schändlichen Grausamkeit, versuchte der junge Dämon seine sechsjährige Schwester Minuten, richtete aber in dieser verhältnißmäßigeir kurzen Zeit hauptsächlich in den lang« des EastriverS gcleg«- Stadtthkilen, in Brooklyn. WilliamSburg uird Der schrecklichste Unfall paßirte in Hunter« Point, nahe Greenpoint, wo der linke Flügel der American Fllntgasfabrik, ein 153 Fuß langes niedrige« Gebäude, durch die Gewalt de« Stur me« niedergebrochen wurde. Fünfzehn Personen befanden sich zu der Zeit de« Unfalles in dem Ge bäude, dessen schwache Mauern der furchtbaren Gewalt des Windes nachgaben. Zwei derselben wurden sofort getödtet, sieben verwundet, eine grau so schwer, daß sie wahrscheinlich nicht mit d«m L«b«n davon kommen wird. Auch da« Depot der FluShinA Eisenbahn in Hunters Point, ebenfalls «in leichte» Gebäude, wurde theilweise niedergerissen und dadurch ein Schaden von ungefähr IgIZV ThÄer angerichtet. Glücklicherweise gingen dabei keine Menschenleben verloren. Auch mehrere in der Nähe liegende Schiff« wurden umgeworfen und beschädigt. In Neuyork selbst wurde durch die Gewalt des Sturmes in der Mulberry Straß« ein ungefähr l lD Fuß hoher, au» Ziegeln gebauter Schorn stein umgeworfen. Die Masse »iffelben stürzte auf ein danebenstehcnde» Hau», brach das Dach desselben zusammen und ein Hänfen Ziegel zer schmetterte das Bein einer im obern Stockwerke auf dem Boden liegenden Frau. In der 54. Straße nahe der 2. Avenue war eine hölzerne protestantische Kirche, aus Ouader steingrundlagen fest gebaut, wenig Tage vorher fertig geworden. In einigen Minuten nach Aus bruch de» Sturms war dieselbe nur noch ein Hau fen Ruinen. Der Verlust wird gegen SIVMt) betragen. Es ist nicht möglich, alle die Verwüstungen zu schildern, die der Tornado aus feinem Wege über den östlichen Theil der Stadt anrichtete ; unzähli ge Schornsteine wurden herabgeworfen, Dächer abgedeckt und Bäume niedergerissen. Wägen, die gerade durch die Straße fuhren, wurden plötzlich umgedreht und auf die Seite geworfen. Unter den Sonnendächern der Stadt fand eine furchtba re Verwüstung statt. Blitze, die unaufhörlich die Lust durchzuckten, schlugen in mehrere Gebäude ein, zersplitterten eine Menge Telegraphenposten, zerstörten große Stücken des TelegraphendrahteS. Eine Frau in Brooklyn wurde durch einen Blitz strahl augenblicklich getödtet. Durch den Einsturz de» Dache» einer Färberei in der 18. Straße in Neuyork wurden zwei Männer schwer verwundet und ein Pferd getödtet. Auch in den Ställen der 7. Avenue Omnibuslinie wurde ein Mann durch einen Blitzstrahl, ein anderer durch einstürzende Balken bedenklich verletzt. Mord und Brutalität. Der LouiSville Courier berichtet in seiner gest eigen Nummer die folgenden beiden entsetzlichen Fälle - , Am vorigen Dienstag sah losua Arnold seine Ehefrau, von der er seit einem Jahre getrennt lebte, m Gesellschaft einer Frau Hunter vor dem Hause seiner in Jessamine Co. sechs Meilen vo- Nicholasville wohnenden Stiefmutter vorüberger hen, und folgte ihr in ein nahe gelegenes Felde wo er sie beim Erdbeeren Pflücken antraf. Er re dete sie an und verlangte, daß sie eine auf Ehe scheidung und Alimentation gestellte Klage zurück nehme. Die grau verweigerte es, worauf den Ehemann beide zu erschießen drohte. Seine Frau versprach in dem Schrecken, daß sie auf Alles ein gehen wolle; er antwortete sie lüge, zind drückt, einen Laus seines Revolvers auf sie ab, dessen Ku gel ihr die Schläfe streifte. Sie bat darauf un> Zeit um für ihren Mörder und ihre Kinder zu be ten. Als sie mit lauter Stimme ei» rührendes Gebet vollendet, schoß er ihr drei Kugeln durch den Kopf. Frau Hunter enfloh tödtlich erschrocken und stürzte im nächsten Hause ohnmächtig nieder, und es währte lange, ehe sie die Schreckensnachricht mittheilen konnte. AI« sich die Nachbarn nach dem Mordplatze begaben, fanden sie, daß da« Un geheuer noch die Leiche mit einem Bowiemesser schrecklich verstümmelt und darauf mit Strauch werk bedeckt hatte. Ein herbeigerufener Consta bel begab sich mit mehreren bewaffneten Männern nach Arnold'S Hause, wo sie ihn mit dem Nieder schreiben seines Testamentes beschäftigt fanden. — Er wurde verhaftet und nach Nicholasville ge bracht. Die Bewohner von Jessamine Caunty sind in der größten Aufregung und konnten nur mit Muhe zurückgehalten werden, den Gefangenen aufzuknüpfen. Ein anderer Fall von furchtbarer Brutalität ereignete sich in Steward Co. Während die Ehe frau eines Doktor» Rutland in Kindesnöthen lag, verweigerte er Ihr jede ärztliche Hülfe, und hielt selbst ihre Verwandten und Nachbarn mit Gewalt davon ab, sie zu pflegen oder zu besuchen, und während er sich in einer benachbarten Kneipe betrank, mußte das arme Weib Hülflos und selbst ohne Nahrung liegen. Nach mehreren Tagen starb Frau Rutland in Folge solcher gröblichen Vernachlässigung. Sobald die Thatsachen allge mein bekannt wurden, erhob sich die Bevölkerung von Dover, verhaftete ihn und brachte ihn vor die Criminal Court in Dover, wo er der Menfchen tödtung überführt und zu zwei Jahren Peniten tiary verurtheilt wurde. lebendig begraben. Ein reicher Fabrikant, Namens Oppelt, starb vor ungefähr 15 Jahren in Reichenberg, in Böh men, und von feiner Wittwe und feinen Kindern ward auf dem Kirchhofe ein Gewölbe für die Auf nahme der Leiche erbaut. Die Wittwe starb vor ungefähr einem Monate und ihre Leiche sollte in demselben Gewölbe beigesetzt werden; als dieses jedoch zu dem Zweckt geöffnet ward, fand man den Sarg ihres Gatten offen und leer und das Skelett de« Verstorbenen ward in sitzender Lage in einer Ecke de« Grabgewölbes entdeckt. Die Be hörden ernannten eine Commission zur Untersu chung und diese sprach die Ansicht aus, daß Herr Oppelt nur scheintodt gewesen, als er begraben wurde, und daß er, al« er wieder zum Leben er wacht wäre, den Sarg ausgesprengt hätte. Frau Surdell. Diese berüchtigte Weibsperson, welche bekannt lich der Ermordung des Zahnarztes Burdell in Neu Zlork angeklagt war, nach einem Verhör aber freigesprochen wurde, hat l«>e dn Eleveland "Plaindcaler" berichtet) sich eine Bauerei ln Car roll Caunty, Ohio, ungefehr vier Meilen von Eleveland, angekauft, wofür sie L5,6V(1 baar be zahlte. Das gelbe Fieber ist in Havanna, auf der Insel Euba, wie an das Staats-Departement in Waschington amtlich be> richtet worden, sehr bösartig geworden, und die in dem Hafen liegenden amerikanischen Schiffe verlie ren viele ihrer Mannschaft. Ar« New-Sork. Einguter Schwimmer, der ertrin ke n w t 11. Al« das Dampfboot "Hunchback" am vorletzten Sonntag Abend um 7j Uhr von Staten Island abstieß und bereits eine ziemliche Strecke zurückgelkgt hatte, sprang plötzlich ein Mann über Bord. Die ganz« Mass« der Passa gi«r« drängte sich nach j«n«r Seit«,'wo d«r S«lbst mördrr ln'S Wasser gesprungen war, man rief! nach Hülfe und es entstand «irre allgemeine Ver-! wirrung. Das Boot No. 7 von der Has«npo lizei befand sich zufällig in der Nähe und die bei d«n Polizisten Coran und O'Brirn, die in d«m s«lben faßen, ruderten auf den sich Immer noch auf der Ob«rsläch« haltenden Selbstmörder zu. Es gelang ihnen, ihn den Gefahren des Tode» zu entrrlßen und mit vl«l«r Mühe in ihr klein«» Booj, zu zl«h«n. Al» man d«n Mann girettet sah, setz t« das Dampfboot "Hunchback" feinen Weg nach Neu-Jork fort. Der Gerettete aber gab sich nicht zufrieden, sondern versucht« zu wi«dtrholt«n Mal«» in « Wasser zu springen. Nur mit der äußersten A 'strengung g«lang e« den Hasenpolizi sten, ihn im Boot« festzuhalten. Auf dem Dampf boot entdeckte inzwischen einer der Passagiere, noch ehe dasselbe Neu » Zork erreicht hatte, daß wäh rend des Tumultes seine Börse abhanden gekom men ist. Ein Zweiter machte dieselbe reichen uud wenigsten» da« heben zu retten. Dreimal machte ich diesen Weg hin und zurück und fieute mich herzlich, dadurch das Leben eine« Kindes noch gerettet zu haben. Es war jetzt spät ; die Arbeit hatte mich ermüdet, auch fühlte ich Zieberfchütteln und ich zog vor, mein jedenfalls vor dem Wasser geschützte« Vager zu suchen. Am andern Morgen lieferte die Stadt eine» der traurigsten Anblicke, die ich je in meinem Le ben gesehen. Das Wasser hatte einen durch schnittlichen Stand von 12 Fuß erreicht und außer den schmalen Strecken des Ohio und Misst sippi- Dammes erblickte man weit »nd breit keinen trock nen Grund mehr. Hieraus hatte sich Alle« zusammengedrängt; Menschen, Pferde, Kühe, Schaafe, Schweine, Hun de und was es Lebendige« gab. Zerstreut lag die gerettete todte Habe umher. Ganze Häuser schwammen auf dem Wasser ; man versuchte, welche vermittelst Stricken an da« Damm-User zu ziehen. In viele« Häusern staub das Wasser schon 3 bis 4 Fuß in der zweiten Etage; von anderen war keine Spur mehr vor handen. Zwischen 12 und l Uhr (Sonntag) stürzte mit einem dumpfen Krachen der linke Flö get eines neugebauten Hotels zusammen, dessen Erbauung zu L75Mil veranschlag» wurde. Ein neue« Bankgebäude hatte bedenklich» Riffe bekommen, —ebenso der Ohio-Damm in einer Län ge von etwa 4M) JardS. Kein and««» Urtheil machte sich Platz, al« : Cai ro gehört zur V«rg a n g »i» h»i t k Um 4 Uhr Nachmittags verließ ich mit dem Dampfboot ~Wm. Baird" die Stätt« des vn glückeS und Elende«. Da« Wasser stieg noch fortwährend und mit ihm der Jammer unlt hi« Verzweiflung der Menschen. Rühmensweeth ist die Menschlichkeit der Be wohner ; wer hatte, gab dem, der nicht« hatte» und während der »erhängntßvollen Stunden de» Untergang« fand keine Rohheit, keine Rauferet und kein Verbreche» statt. Kurz vor meinem Verlassen sah ich einen Lei chenzug ; man brachte ein Kind zu Grabe, «elche» ein Opfer der Fluth gewrvde« war. Sklaven.tLigenthum «n Mississippi. Eine Zeitung im Staat Mississippi giebt an daß die Anzahl der steuerbaren Sklaven in Ms« sissippi 368,182 ist, ein Zuwachs über jene »vin Jahr >856, von 38.45 g. Wenn der durchschnitt liche Werth eine« Sklaven auf WW geschäht wird, so würde der Gesammtwerth der Sklaven 23V Millionen 9t)2 tausend und 2W Thaler be tragen. lLin Waldbrand in «tanada. Eiye Zeitung von Montreal berichtet, daß et» ernstlicher Waldbrand gegenwärtig wüthet läng» der Linie der Richmond und Quebec Eisenbahn. Der Wald steht Meilenweit in Brand, und die Gebäude der Ansiedler schwebten bei einem hohen Wind in großer Gefahr. Das Stationshau» bei Durhai» war in Brand, doch wurde da« Feu er wieder gelöscht. Der Schaden am Holziand wiid sehr groß sein. tLint Prem,e für Menschen-Nase». Prinz Danilo, von Montenegro, bezahlte ei sen Dukaten für die Nase eines jeden Türken, welche an ihn eingebracht wurde. Die Anzahl der abgeschnittenen Nasen wird aus WW angege ben. Man wird sich erinnern, daß kürzlich erhal tene Nachrichten von Europa meldeten, daß die Türken in einer Schlacht mit den Montenegroanern eine schwere Niederlage erlitten hätten.