Lccha Patriot. Äientaun, Pa., Juli L 2. 1857. Union Staats - Ernennungen. Für Gouverndr: Ach!b, David Wilmot, von Bradford Cauntv. Lnr Canal iloininigioner - Ichtb. William Mllward, von Philadelphia. Für Supreme-Xichter: , Achld. James veech, von Facette Caunty. Mb. Joseph I. Lewis, von Ehester Caunty. Foko und Srlbstmord. In einer späten Nummer einer Neu 'york Loko Foko Zeitung finden wir, trotz dem daß die Anhänger jener Parthei be haupten daß alle „nationale" Männer aller Partheicn darin einverstanden sei en „Anregungen zu vermeiden," folgen den bedenklichen und traurigen Aufsatz, welcher wir glauben das Blut eines je den warm fühlen ma chen wird: „ Ein farbiger Manu, Hrn. Longan „ Harbor, in Ehieago, im Staat Mis „ sisstppi gehörend, stand vor einigen Ta „ gen, deö Nachts, auf, und hieb seiner „ Gattin den Kopf ab, nach welchem er „ sich an einem Baum nahe dein Hause „ erhieng.—Die Ursache diescr schreckli „ chen That war, daß seine Frau, eine „ ansehnliche Q>uadroon (Abkömmling „ von einem Weißen) gezwungen war, „ sich den Wollüsten ihres Meisters, „ wenn immer derselbe eS begehrte, zu „ unterwerfen." Wir fordern Alle auf, uns zu zeigen, daß je ein mehr sectioneller oder anre gender Artikel in Umlauf gesetzt worden ist. Hier ist ein armer, nnwißender und htilflsser farbiger Maun, welchem die Gesetze einen jeden Thaler den er sauer verdient entziehen —jede Kleidungsstucke oder Lumpen auf dem Nucken seiner Kinder des-gleichen —so daß ihm nichts übrig bleibt'das cr sein Eigenthum nen nen kann, als seine Gattin —und dann kommt endlich noch sein Meister und nimmt ihm dieselbe gleichfalls weg, und läßt so den Farbigen in gänzlicher Uw> verinögenheit. Ihm bleibt also nichts übrig als Trost in dem Tode zu suchen —und von diesem letzten Hülfsmittel, ob zum Guten oder Böseu, macht er auch Gebrauch. Schrecklich, in dcr That In irgend cincm dcr nördlichen Staa ten, würde diescr sanbcre Loko Foko, nämlich Longan Harbor, als Notl'züch tiger und Ehebrecher verklagt und be straft worden sein, aber in Mississippi sagt man : „Ein Jeder könne mit seinem Eigenthum thun was cr wolle, und alle Bediente müßten sich dem Willen ihrer Meister fugen." Wie abscheulich, schreck -lich und sündlich ist doch der Menschen handel, und besonders noch in diesen Vereinigten Staaten, dem frcicsten Lande ans Gottes Erdboden ! Ein jeder gefühlvolle Mensch, welcher ol'igen Vorfall überleset und gehörig darüber nachdenkt, musi zu dem Schluß kommen, daß gedachte That, des Farbi gen, wovon der Selaveneigner klar die Schuld war, eine sehr traurige u. grau senhafte war, —und daß die Sclaverei ein Institut ist, daß durchaus bei einem aufgeklärten Volk nicht geduldet werden sollte. In neuerer Zeit imn haben sich auch die besten Männer dieser unserer glor reichen Union, in eine Parthei gesellt, imd hoffen, unter dem StgM des' Alle rhöchsten, eS endlich dahin zu bringen, daß diese so schädliche und sittenverdcrbliche SUaverei doch wenigstens nicht mehr weiter ausgebreitet w?-.'deu soll. Dies muß doch Jeder zugeben, ist ein lvbens werther Vorsatz. Sollten aber nicht alle gute Bürger Ja und Amen zu die sem Vorsatz sagen ? Ja es ist?ie Pflicht eines jeden guien Bürger!? das Seünge dazu beizutragen, diesnn, dem größten Ued»l das in Lande eristirt, Schranken zu seyen. Höchst zu bedauern ist es aber, daß eine Parthei—-und wir meinen un sere Gegenparth-i—in Eristcnz ist, die Mitglieder von welcher durch ihre ?rim men bei her letzlui Presidenten-Wahl, !vo die Sclaverei zur Haupt-Frage macht worden w.ir, dieses o-- u/scheu ungöwürdige U,bel gutgeheißen —ja ähulicheMMHebte.»ereieii, Schandereien u. die darauffolgenden .Norde u. Selbst morde gebilligt haben, und noch dazu die Frechheit besaßen, die Republikaner mit dem Namen „N egerboßer" zu be legen. Man beliebe nur für eins» Au genblick über obiges schändliche Verbre che» des Selaven-Eigners Longan Har bor nachzudenken, uno ii'.er! aupt auf den Umgang welchen diese südliche LokoS mit ihren Sclaven haben hinzusehen — piid baun ist <ö doch gewiß sckon ganz klar, welche Parthei es verdient gerboßer-Parthei genannt zu werden — und daß dies die Loko Foko Partheiist, und nicht die Republikanische, muß doch sicher jeder redlich denkende Mensch zugeben. In einigen Monate» haben wir nun wieder eine Staatswahl, bei welcher die Sclavenfrage auch wieder zur Haupt- Frage gemacht worden ist. Unsere Geg ner werden jetzt schon wieder auf eine in direkte Weise durch ihre LiederS ganz ernsthaft aufgefordert, die Sclaverei und somit die Ehebreä>erei im Sude» doch ja gut zu heißen. Die Republikaner hingegen arbeiten daraufhin, daß dieses Uebel sich durchaus nicht weiter ausbrei te» soll, und verabscheuen die Amalga mation, oder die Vermischung des wei ßen und schwarzen Blutes im höchsten Grade. Wer daher die schändliche und moral-verdcrbcnde Sclaverei und die daraus entsteheuden Verbrechen, als Ehebruch, Mord und Selbstmord billigt, der stimmt bei nächster Gouvernörswahl für den Tempcrancc-Fanatiker und Fi nanzier, W. F. Packe r. Wer aber die Sclaverei, wie dieselbe es verdient, verabscheut —wer dafür ist daß Ehebruch gchörig bestraft werdcn soll,—wer es sür unrecht hält daß die Kinder von den El tern und die Eltern von den Kinder», gleich wie Vieh verkauft werde», —wer glaubt daß es recht sei wenn ihm ein ähnlicher Fall wie dem Farbigen zustos sen würde, und daß er eS in kühlem Blute übersehen könnte, —knrz, wer obi ges Verbrechen des Sclaven-EignerS als ein schändliches und süudlicheö ansieht, und dafür fühlt, daß die Sclaverei nicht mehr weiter ausgebreitet werden soll, der kann nicht anders, cr muß für dcn Achtb. David Wilmot, dcn Lieb lings - Sohn von Pennsylvanien —den größten Staatsmann dcn wir gegenwär tig haben —uud welcher immer treu er funden wurde, stimmen. Wir sind doch wirklich neugierig zu sehen, ob unsere gtue.'l Bürger bei nächster Wahl wieder verleitet werden können für Packe r, Sclaverei und Verbrechen gegen W i l m o t, Freiheit und Recht zu stimmen? Wir glauben bestimmt nicht daß die Lo ko Foko LiederS dies zu bezweckeu im Stande sein werdcn. Packer, wo man ihn gcaan kcnnt. Die Philadelphia „Morning Times" publizirtc vor einigen Tagen nachfolgen de Paragraphen, die ihren Ursprnng von einer Person haben, welche einer dcr Constituenteu des Wm. F. Packer war, als dieser StaatS-Seuator gewe sen. „Haltet es vor dem Volk —daß die Loko Foko LiederS von Bellesonte es verweigerten für General William F. P acker, für den Staats in 18ä9, zu stimmen —aus dcr Ursachc wie sie sagten, er ei n nichtswürdi ger Mensch sei unddeuSta^a t betröge» habe." „Haltet eS vor dem Volk —daß der Editor des Centre Demokraten (damals ein Loko Foko Blatt) sich weigerte den Namcn von William F. Packer an seine Mastspitze zu setzen, als ein Eandidat für Staats Senator, und jwar so lange l>!s er durch einige seiner Kunden dazu gezwungen wurde, welche ihm droheten ihre Zeitungen ansstrei cheit zu laßen." „Haltet es vor dem Volk —daß als Willia m F. Pack e r in 18-L9 ein Eandidal für den Senat war, er 5l) Stimmen in der Stadt erhielt, aus 200 Stimmen welche jener Ort damals gab—die Lokos weigerten l sich im Allgemeinen ihn zu unterstützen, j aus dcr Ursache, daher den Staat! b-c raubt habe. Die durchschnitt-! liche Loko Foko Mehrheit war damalo in Bellesonte etwa 20 Stimmen." „Wir geben die obige Thatsachen für den Nutzen der ehrlichen Stimmgeber dieses ganzen großen Staats, welche Thatsachen wir zu irgend einer Zeit b e reit sind zu beweißen. Wenn Loko FokoS sich im Jahr 18-L9 gewei gert habe:, W m. F. P a ck e r für den SlacitS Senat zu unterstützen, weil er den Staat betrogen ha b e, können dieselbe nun demungeachtet doch für ihn als Gouvernör stimmen? Wir glauben nicht." Philadelphia sind in dcr letz ten Woche 5 Kinder von einem tollen Hund gebißen worden. Sämmtliche Kinder sollen erkrankt, und die A'.iejst dcr Altern ohne Gränzen sein. In Philadelphia sollen diesen Sommer bereits etwa lOOl) Hunde, die obne Maulkörbe umher licsen, getödtet > worden sein. Einem der Einfäiigcr ist bei dem Einfangen am vorletzten Mon- tag ein Finger abgebißen worden. !7euc Frucdt in» Markt. Neue Gerste vom südlichen Illinois ist bereits auf dem Eincinnati Markt erschienen, und neuer ? Weizen von Mississippi >n dem Markt von St. ! Louis. DaS erste neue Weizenmehl von Nord ' Carolina, welche« zu Norfolk . -„»sangen wuroe. ' verkaufte an» Donnerstag acht Tagen zu SIV i da« Faß. Die nächste IVahl. Die alkgemeine Wahl rückt immer nähn und ist nur noch etwa 3 Monate entfernt. Der politi sche Horizont wie bis jetzt ziemlich wolkenleer und dir Wahl ist nur wenig besprochen worden, aber die Zeit ist da, wo die politische Drucker mit der Farbe herausrücken und ihre Leser mit der Wich tigkeit dcr Wahl bekannt machen sollten. Wie schon früher bemerkt, wird dcr Kampf in Pennsyl vanien zwischen den Republikanern und den -söge nannte» Demokraten sein. Vorerst wird e« zur Frage kommen, ob Hr. Wilmrt oder Hr. Packcr als Gvuvcrnvr erwählt werdcn soll. Pennsylva nitn hat »war bei letzter Wahl seine Erwählerstim rüen für den demokratischen Presidenten gegeben, aber daß bürgt jener Partci nicht für de» Sieg bei nächster Wahl PennsylvanicnS LieblingSsohn stebt nicht jede« Jahr auf ihrem Tickct und dcr Temperenzler Packer Wied wvbl nur als ~Stief söhn" PennsylvanienS gelten können, und Stiefkin der werdcn gewöhnlich nickt besonders begünstigt. Die Republikaner sollten daher nicht verzagt sein, wenn sie auch bei der letzten Wahl in Pennsviva men besiegt wurten, und inuthig kämpfen für den Sieg im nächsten Oktober, der für sie in Aussicht steht. Bei der nächsten Wahl werden die als Tandi daten für Gouvernör aufgesttllter Männer per söniich weniger in Betracht kommen als dcren po litische Grundsäpe. Hr. Packer gilt als dcr Re präsentant der Sklavereifreunde oder der Interesse» des Südens und auch der TemperenZ' ler sein Gegner Wilmot gilt dagegen als dcr Representant der Gegner dcr Sklaverei und wenn auch nicht offen als ein Gegner des Temperenz- HumbugS bekannt, hat er sich, so vlel man weiß, doch nie günstig dafür ausgesprochen. Man wird wühl keine» Irrthum begehen, wcnn man an nimmt, daß die Mehrheit des Volkes von Penn sylvanien gegen die Ausdehnung der Sklaverei Ist —und ferner ist eS bekannt, daß sich dcr stcin-Staat gegen den Temperenz-Humbug erklärt hat und zwar Alt demokratisch Berks am deutlich sten, Kann man de» nun wodl erwarten, daß ei ne Mehrheit der ehrliche» Wähler von Pennsyl vanien einen Candidate» für Gouveinöc unterstü tzen Wied, dcr sowohl zu Gunsten der Ausdehnung dcr Sklaverei, als dcr unmäßigsle» - Gesetze ist ? Seine politischen Freunde, die ihn zum Banner träger auserkoren haben, sollten dies wissen und wissen es auch, sie vertrauen aber auf die Kurz sichtigkeit des Volkes, welches sich schon so oft verblende» ließ durch de» Namen „Demokrat."- Werden die ehrlichen Demokraten sich wieder be trügen lassen? Die nächste Wahl ist daher wichtiger al« die vorjährige und es lohnt wohl die Mühe etwas über dieselbe zu sagen. Ein Wechsel dcr Staats verwaltung ist immer eine wichtige Sache, ob es nur ein Wechsel der Beamten oder auch der Poli tik werdcn wird. —Diese Frage hat das Volk zu entscheiden. Die demokratischen Verwaltungen oder Administrationen haben in Pennsplsanie» noch nichts Großes zu Stande gebracht als eine große Schuld und wir wisse» aus Erfah rung, daß immer, wenn es galt die Vermehrung dcr Staatsschuld zu verhüte» oder die Verminde rung derselben zu befördern, dies durch Admini strationen geschehen mußte, welche keinen Anspruch an de» Namen ..demokratisch" machten. Die ge genwärtig« Administration ist eine solche; sie hat die Verminderung der Staatsschuld, welche Gouvernör Johnslon begonnen hatte, fortgesetzt, und wer eine weitere Fortsetzung dieses löblichen linicrnchmens wünscht, wird bei der nächste» Wahl für David Wilmot stimmen. —(Lib. Beob. tLi» ~F»milien-R,iot." Hr. A., ein sehr angesehener, reicher New- Jork.r Kaufmann, dessen Privatwohnung sich auf dcr Südseite WilliamsburgS befindet, vermählte sich vor wenigen Jahren mit einer jungen hübschen Dame aus einer der ersten Familien. Die Ehe war eine glückliche. Die junge Frau gebar ih rem zärtlichen Gatten drei Kinder. Nichts trübte das Glück des Ehepaars. Hr. A. hielt s ine Frau für das reinste, treueste Wesen dcr Erde und betete sie an. Doch hatte er sich getäuscht. Vor etwa drei Monaten begegnete Frau A einen jun gen Kaufmann, Namens 8,, meinem Broadway Salon. B. ist noch Junggeselle, nimmt eine selw achtbare Stellung ein und ist el»— Seine Blicke verkündeten dcr jungen grau, daß sie ihm gefalle, und sie gab ihm auf demselben Wege zu verstehen, daß er auch ihr gefalle. Bon feurigen Blicken kam es zu einem zärtlichen Ge spräch, und man schied, nachdem man sich vorher versprochen hatte, In dem Salon wieder zusam menti-essen zu wollen. Dcr ersten Zusammen kunfl folgte eine zweite und so fort. Die Dame bewahrte'fortwährend ihr Jncognito. Das Ber bältniß dcr Beiden wurde ein immer heiseres, in nigeres und endlich beschlossen die Liebenden durch eine Entführung sich auf immerzu vereinen. D r wahre Name der jungen Frau war Hrn. B. noch Endlich kam der 4. Juli, der Tag, auf welchen die Etttsühlunz vorbereitet war, heran. Mittler weile war Hr. A. —auf welche Weife, ist nicht be kannt von dem Treubruch und dem verrätheri fchen Vorhaben der Frau in Kenntniß gesetzt wor den. Anfangs wollte und konnte A. nicht glau ben, daß seine grau ihm die Treue gebrochen habe, doch die Nachricht kam aus so zuverlässiger Quelle, daß er seine Frau jedenfalls zu überwache» be schloß. Am Morgen des 4. Juli verließ Frau A. ihre Wohnung und stieg, nachdem sie eine kurze Strecke weit gegangen war, in eine Kutsche, welche der Fähre am Fuße der li). Straße zufuhr. A. lief wüthend nach, riß, an der Fähre angekommen, den Kutschenseplag auf und erblickte seine Frau an der Seite eines jungen Mannes. Ein rasender Othello, zog er nun ein Bowiemesser und begann den B. zu stecbcn. Dieser feuerte ein Pistol ab, Ä. wurde von der Kugel an der Stirn leicht ge streift. Mit neuer Wutl, stieß er nun auf B, l»S, bis dieser, du-ch den Blutverlust erschöpft, in Ohnmacht sank. Sodann befahl A. dem Kut scher, nach seinem Hause zurückzufahren. Der ' Verwundete wurde dann herausgehoben, nach ei ! i'.em Zimmer gebracht und ward dann ein Arzt herbeigeholt. A. erkannte nun in B. einen New-Zorker Ge schäftsmann. dessen bester Freund er war. Hr, i B. erklärte, daß er den wahren Namen dcr jun- gen Frau nicht gewußt habe, und Hm. A, that j es jetzt leid, daß er seine Frau nicht ungehindert durchbrennen ließ. Die herbeigeholten Aerzte er ' klärten die Wunde B.'s für äu>rst gefährlich. — Beide Parteien beschlossen, die Geschichte um jeden , Preis geheim zu halte». Hr. A. schickte »och an dcmseU'en Tage- seine Frau zu ihre» Eltern zurück. Er ließ ihr, auf ihre Bitten, den ältesten Knaben. B. liegt noch immer in dem Haufe des Hrn. A> und wird wahrscheinlich mit dein Leben davon ! kominen. Andreas Weinniann. ein Deutscher, hat !N der Gegend von Ouebec eine hübsche Indiane rin geheiratbet und beabsichtigt, sie nächsten Herbst i nach Deutschland zu nehmen. —Geschmacksachen. Ein junger Nlann in einer Sonntags schule erschossen. In den Sklavenstaate» ist es so allgemein zum Gebrauch gewordcn bei Streitigkeiten sich des Re volver« oder de« Bowiemesser« zu bedienen, daß sogar die Lehre» bewaffnet in die Sonntagsschulen gehen und sich dort des Revolver« bedienen, wenn sie Veranlassung dazu finden sollten. So gieng am Sonntag vor acht Tagen ein junger Mann, Namen« Austin, ein Student i» elneni EpiScopal theologischen Seminar, in eine SonntagSschule, worin er ein Lehrer war, in Fairfax Caunty, Vir., ohnweit Waschington, völlig bewaffnet und aus gerüstet. Es scheint, ei» Versuch war von zwei seiner Mitlehrer oder vielleicht seiner Schüler, ge macht worden, lh» daran z» verhindern, in das -chulhau« einjutrktcn, und als ein dritter junger Man» sich in» Mittel schlug, zog Austin seinen Rc solver und feuerte drei Schüsse nach diesem jun ge» Mann, wovon einer ihn auf der Stelle töd tete. Austins Freunde behaupten, sein Leben sei bedrohet worden daß er aus eine brutale Weise von de» andeln Personen sei «»gegriffen worden, und daß er zur Selbstvertheidigung gefeuert habe. Me dem auch gewesen sein mag, e« liefert dieser Vorfall eincn traurigen Beweis, daß die Leute in den südlichen Stlavenstaaten immer mehr ln einer Zustand dcr Rohheit und Wildheit gerathen.— Mlch ein sonderbarer Begriff muß man da von der Religion haben, wo solche Dinge in einer Sonntagsschule vorfallen l lLine Rirche vom getroffen. Nach einem Brief, welcher in dem Clevcland Herald erschien, von dem Reetor dcr St. Philips Kirche in Strongville, Ohio, wurde das Kirchen qebäude tn jenem Ort an, Sonntag, den Lösten Juni vom Blitz getroffen. Die südwestliche Spitze des Thurms wurde in Stücke zerbrochen, und ein Iheil davon, etwa acht Fuß lang, durch das Dach getrieben. Ein Theil des elektrische» Fluidums fuhr dann ln den Hauptraum dcr Kirche hinunter, längs dem Ofenrohr, welches sammt dein Ofen i» Stocke zerbrochen und unter der Versammlung hcrumgestreut wurde. Dle Dielen des Fußbodens wurden cbensalls ausgerissen und die Kirche mit Rauch angefüllt. Niemand von de» anwesenden Personen wurde verletzt, aber sie müssen sich für einen Augenblick in einem bewußtlsscn Zustand be funden haben, denn keine« von ihnen vernahm das Getöse des herabfallenden Ofenrohrs noch das Zerschmettern dcr Fenster. Einer Frauensperson wurde ein Loch durch ihre Kleider gebrannt, und eine andere fand, daß sie am Kopf blutete. Nach dem sic sich von ihrem Schrecken erholt hatten, be gab sich die Gemeinde in ein angrenzendes Haus und dank-te Gott für ihre wunderbare Bewah rung. Unverschämte Briefe. Es heißt, Peesioent Buchanan werde arg be> lästigt durch den Empfang von Briefen, welche an von S2ll bls Sij.Wil. Er hat kürzlich einen Brief von einem jungen Mann aus Virginicn cmpfangcn, mit dem bescheidenen Ansuchen für die Summe von 8900, unv worin er meldet, daß cr sehr arm und tief verliebt sei in eine junge Dame, mit welcher cr verlobt und die cr zu heirathcn verpflichtet sei, daß er aber nicht im Stande sei dieses zu thun, ohne daß ihm mit einer Darleihe von S9ilg geholfen werde ; und cr wende sich da her an den Presidenten, als den Vater dcr Repub lik. ihm in seiner Verlegenheit bei zustehen. Viele Briefe von ähnlicher lächerlicher Art werdcn cm pfangen, welche zur Belustigung des Peestdenttn gereichen, und wie es sich von selbst versteht, kelne weitere Beachtung erhalten.—t^Volksfr. Der neue itciit hat böse Eigenschaft. Wegen feines geringe» Werthes geben ihn El tern kleinen Kindern als Spielzeug, die dann auch nichts eiligers zu thun wissen als ih» in den Mund zu stecken. Schon mehrere Kinder haben sie verschlungen und obschon noch kein Tod eifolgt, entzündete sich doch Magen und Gedärme der Kin der dergestalt, daß nur schleunige ärztliche Mittel das Leben der Leidenden r-'tte» konnten. Dcr Nickel und das Kupfer, aus denen der Cent ge macht, werden von dcr Magensäure angegriffen und die Auflösung ist starkes Gift. Man hüte sich daher die neue» Cents als Spielzeug den Kin dern zu geben. von einen, giftigen gestochen. Am Donnerstag vor acht Tagen, ais der Schrei ner Henry Grubb beschäftigt war ein neues Schul haus in Lcacvck Taunschip, Laneastee C unt?, zu decken, wurde er v.'N irgend einem Insekt in einen ginger seiner linken Hand gestochen. Bald dar nach steng die Hand an zu schwellen, uud das Gift hat sich seitdem überfeinen ganzen Körxer aus gedehnt, bis cr zu einer ungeheuern Größe ange schwollen war. Dr. Masser. welcher ihn behan delte. hielt seinen Fall für Hoffnungslos und war der Meinung, daß er Nickt genesen werde. Es ist dieses ein meekwürtiaer Fall von Verg!ftug. (Volks fr. 'wichtige lLnlschcidung. Die Frage ob ein Ehemann für die Schulden seiner Frau verbindlich sei, ist kürzlich vor der Eir mit Court inNew-Aork dahin entschieden worden, daß ein Ehemann verpflichtet Ist, solche von der Frau auf Credit gekaufte Artikel zu be zahlen, die zum Lebensbedürfniß gehöre» Cin Drp Goods Händler verkaufte an eine Frau, deren Mann cr nicht kannte, drei seidene Kleider im Betrage zu SM 62. Der Ehemann verwei gerte die Bezahlung und die Court hat entschieden, vaß sich dcr Verkäufer wegen der Bezahlung le diglich an die Frau zu halten habe. Diese» Wink werden sich Manche hinter die Ohren schrei ben. SS'K altblütig. Der „Rcadingcr Ad ler" und mehrere andere demokratische Blätter im Lande behaupten gaiz ruhig, es sei nicht wahr, daß dcr demokratische GouverneurS-Can didat Wm. F.Packer seiner Zeit für das Maine Gesetz gestimmt habe. Zu einem solchen Ableug nen akleninäßig bewiesener Thatsachen gehört eine kaltblütige Unverschämtheit, die bei dem gegen wärtigen warmen Weiter wahrhaft bewunderns wert!) ist. —(Prcße. Schraden 100. Wie wir vernehmen, beabsichtigen die Deutschen von Reading, welche voriges Jahr den alten Bua so einmüthig unterstützten, nächstens eine öffentliche Versammlung zu halten, um Angelegenheiten be züglich auf die nächste Wahl zu besprechen. Es scheint, daß sie nicht recht gepließt sind mit dem Betragen der Demokratie, nach dcr Wahl, und demnach einige Schrauben los sind. Gut wir werden sie weiter losdrehen Helsen. —(Lib. Beob. VS'Dtr PittSburger Freiheit» Freund sagt:- Die Aussichten aus ein« reiche Ob,lernt« waren in diesem Lande noch niemals besser als jetzt. Aepsel Birma, Psiirsichen, Kirschen, Pflaumen, und Irauben wirk, e« in Menge geben und auch je denfalls zu bedeutend billiger» Preisen, als es während dc.i letzten zwei Jahren der Fall war. Garvinen-previAten. Doagla« Jerrold, der kürzlich verstorbene ge-i niale Mitarbeiter am „London Punch," verdankt den unübertresslichen „Gardinen - Predigten der Frau Caudle" keinen geringen Theil seiner Cele brität. Ob der aufmerksame Reciplent dieser Er güsse weiblicher Beredsamkeit, Hiob Caudle, Pub pen» und Spielwaaren - Händler in London, eine Person von Fleisch und Bein gewesen, oder eine Mythe sei, darüber herrschen verschiedene Ansich ten. Die Böswilligen sage» daß viele Frauen, ja fast alle eine Ader der grau Caudle haben, aber, wie Jerrold bemnkt, nur die Unverheieathe le» und Evöttcr erlaube» sich eine solche Verla sterung. Möge der welchen der Ver fasser im Auge hatte, nämlich dem schwachen Ge schlechte in dem ungleichen Kampfe gegen ihren tyrannischen Herrn und Gebieter einige Winke und Texte als Schutzmittel an die Hand zu geben, auch durch die Uehersetzungen ei»iger dieser „Gardinen- Predigten" tn unserc» Kreise» verwirklicht werden. Wir wählen zuerst die folgende:—(Freie Presse. Gardinenpredigt. Herr Caudle hat einem Bekannten den Fami lien-Regenschirm geliehen. Da« ist seit Weihnachten der dritte Regenschirm der fort ist. „Was du thun konntest ?" „Na türlich, ihn im Regen nach Haus gehen lassen. — Ich bin sicher, e r hat nichts an sich, das verder ben könnte. Sich erkälten, wirklich! Er steht nicht aus wie einer dcr sich erkältet. Und wen» auch, eS ist besser er hat einen Schnupfen als un-; seren einzigen Regenschirm. Hörst du eck regnen,! Caudle k Ich sage, hörst du den Regen ? So wahr ich lebe, dies ist St. Swithin'S Tag. Hörst du den Regen gegen die Fenster ? DuinmeS Zeug, du machst mir nichts weiß, bei einem solche» Re genschauer wie dies, kannst nicht schlafen.— Hörst du? sag ich. Oh, du hörst es wohl. Das ist ein schöner Guß, und das sechs Wachen lang ; und die ganz? Zeit nicht aus dem Hause zu kom me» ! —Larl sari, denke nicht, daß ich verrückt bin, Caubke. Verhöhne mich nicht.. Er, den Regen schiri» zurückbringen ! Man sollte denken, du wä rest ein kleines Kind. Ais ob jemals Einer einen Regenschirm wiederbrächte. Da, hörst du's ? Schlimmer und schlimmer! Hunde und Katzen regnet'S und das sechs Wochen. Jedesmal sechs Woche». Und keine» Regenschirm im Hause ! Ich möchte wissen, wie die Kinder morgen In die Schule kommen sollen. Sic sollen in einem solche» Wetter nicht gehe», dafür will ich auf passe». Nein, sie solle» zu Haus bleibe» unv nichts lernen, die lieben Kinderchen eber als gehen und durchnäßt werden. Und wenn sie auf wachse», wein haben sie es zu verdanken, daß sie nichts wissen, wem sonst als ihrem Vater ? Leute, die kein Gefühl siir ihre eignen Kinder haben, sollte» »le Väter sein. Aber ich weiß, warum du den Regenschirm ver liehen hast. O ja, lch weiß eS gut genug. Ich wollte morgen Abend zu meiner lieben Mutter zu Thee gehen, du wußtest eS und hast eS absichtlich gethan. Schweig nur siill, du siehst eS nicht gern, daß ich gehe und brauchst jedes erbärmliche Mit tel, mich zurückzuhalten. Aber glaub' es nur nicht, Caudle. Nein, und wenn es mit Mulden gießt, so will ich erst recht geh'n. Nein, und ei ne» Fiacre nehme ich nicht ! Wo soll den» das Geld herkommen ? Seit du zum Club gehörst, willst du immer hoch hi»a»S. Einen Fiacre, wirk- Zwci Schilling und acht Penee, den» ich muß wie der zurück. Fiacres, wirklich. Ich möchte wis se», wer dafür bezahlen soll; '1 ch kann es nicht und Gut verschleuderst, deine Kinder an den Bet telstab bringst, Regenschirme kaufst. Hörst du de» Regen, Caudle? Ich sage, hörst du ihn? Nun, es ist mir alles allerlei; ich gehe morgen zu Mutter; das will ich; und jeden Schritt will ich zu Fuß gehen. Du weißt, da» wrd mir ren Tod geben. Sag nicht, daß ich eine al erne Frau bin; du, ja du bist ei» alberner Mann. Du weißt, daß ich keine Holzschuh tra gen kann und mit keinem Regenschirme hole ich mir in dcr Nässe eine Erkältung, wie immer.— Aber was kümmerst du dich darum ? Nicht das Geringste. Dir ist's einerlei ob ich krank werde, und ich sag es im Baraus, krank werte ich. Des wird wieder eine schone DoklorSrechnung gebe».- Zoll mich freuen. Ich will dich lehren, deine wundern, wenn ich mir meinen Tod hole; ja, und darum hast du deinen Regenschirm auch ver liehen. Das ist klar. Sauder werden meine Kleider aussehen, wenn ich durch solches Wetter schlumpere. Mein Kleid u»v Hut werden total verderben. ~O b tch sie Venn zu tragen brauche?" Ganz ge wiß, Herr Caudle, ich will sie tragen. Hein, ich will nicht wie eine Trine ausgehen, dir oder ir gend wem zu gefallen. Gott weiß, ich komme nicht oft über die Thürschwellc. Eine Sklavin zu sei», wäre just so gut, besser, sollte ich sagen.— Aber, wenn ich denn einmal ausgehe, so will ich wie eine anständige Frauensperson aussehen. — Herje! was für ein Regen. Ob er wohl nicht »och die Fenster einschlägt. Hu, mit Schrecken denke ich an morgen. Wie ich zur Mutter kommen soll, weiß ich noch nicht. — Aber, wen» es mir das Leben kostet, gehen will ich. Nein, mein Herr, ich borge keinen Regen schirm, »ein, und kaufe» sollst tu auch keine». — Bringst du mir «ine» andern Negensch rm zu Hause, so schmeiß' ich ihn auf die Straße. Ich will mcincn eigenen Regenschirm haben oder kei- Und dann, erst letzte Woche hab» ich eine neue Spitze an den Regenschirm machen lassen. Ja, wäre ich damals so weise gewesen wie heute, so hätte meinetwegen keine Spitze daran gesetzt zu werden brauchen. Neue Spitzen bezahlen und sich dann von andern Leuten auslachen lassen. — O, dir ist eS einerlei; du kannst schlafen. Du renkst mit keinem Gedanken an deine arme Frau und an die lieben Kinder. Du denkst an weiter nichts, als Regenschirme verleihen. Männer! 'S ist großartig, nennen sich Herren der Schöpfung ! schöne Herren, wenn sie nicht ein mal einen Regenschirm u Obacht nehme» können ! Ich weiß, dcr Gang inorgen wird mein Tod sein. Aoer das willst du gerade dann kannst r>u nach deinem Elub gehen und thun wie du unv dann werden ineine armen lieben Kmder cinc schöne Behandlung haben. Aber du wirst glücklich sein. Nur keine Widersprache; ich weiß es. Sonst hättest du deinen Regenschirm nicht verliehen. Wie ich nur nach dcr Mutter ohne de» Regen ichirm kommen soll? Ach. sag nur nicht. Ich hätte gesagt, daß ich gehen wollte. Was hat das da mit zu thun ? Gar nichts. Sie mug denken, daß ch sie vernachlässige unv das bische» Geld, dae uns zugedacht ist, kriegen wir nicht—weil wir kei nen Regenschirm haben. Und nun, die Kinder. Arme» Dinger. Naß, wie aus dem Wasser gezogen, werde» sie sei». — Den» zn Hause bleibe« sollen sie nicht sie sollcn ihre Erziehung nicht einbüßn' ; denn das wir»» Alle« sein, was ihnen ihr Valer hinterlSßt, da» weiß ich. Aber zur Schule sollen sie gehen.- Sage nicht, ich hält- gesagt, sie sottcn'S nicht.— vu bist unausstehlich, Caudle, du könntest einen? Engel aus guter Lauiw bringen. Sic solle» zur Schule gehen; merke dit'S. Und wenn sie ihren Tod von einer Eikältting haben, so ist'» nicht meine Schuld ich habe dm Regenschirm nicht verliehen." Endlich, schreibt Caudle, schties ich ekn unH träumte dcr Himmcl zet von glünce Baumwolle mit Wallfischrippc», daß in dcr That die ganze Welt sich unter eine», ui'gcheuern Regenschirm« Guter kati) a» INadchen, langlingt mid »Liter». Ihr Mädchen ! wenn ihr nicht unglücklich wer de», a» den Bettelsack koinmen wollt in euere» künf tigen Ehe, so wählt euch nur keinen Müßiggänger. Wenn ihr euch einmal versorgen wollt, so seht nur nicht auf den Bart und auf den Hut und nicht auf die enge Hosen, und nicht ausgewichst» Haar«, und nicht auf gesammtr Stiesel, nicht auf« schön« Tan zen und Reiteit—nein, miß all' dem Plunder eine« verzärtelten, genußsüchtigen, modenarrisch,r, Man ne«. könnt ihr keine Suppe kochen. Sven» che euch eincn Mann wäblen wollt, oder Einer »m euch fragt, so geht darauf und fragt darnach, ob's ein fester Bauer ist, der selbsten arbeitet von Mor« gens frühe bis Abends spät ob's eln fleißige ; Handwerker ist, dcr lieber schafft als über harte i Zeiten klagt ob's Einer ist, der sein Vermögen verwalte» und neues gewinnc» kann fragt dar- nach, ob bei ihm sechs Werktage und nur ein Sonn ! tag in der Woche ist. Ist's so Einer, der am keilen Werktage geputzt 'rumgeht, der sich vor de» ! Arbcit fürchtet, immer durstig ist, der daß fechte Gebot schon siebenmal abgeschafft hat-.nun ja >- den laßt sein stehen und gebt ihm einen Korb, an dem cr zu fchleppcn hat, So einen Faullenzer. ! Verschwender, Taugenichts. Lagdieb laßt lieber le- dig sterben —als daß ihr euch mit iliin unglücklich macht. Wenn einmal alle Jungfrauen zusam menhalte», und alle Müsiggänger verachten und ! abfabren lasse»,—dann wird das Hrer der miissi l gen Pflastertreter, Wirthshausstper verschwinden, wie die Frösche in, Winter, dann werten alle jun ! gen Leute sich wieder an die Arbeit machen, sparen > und Hausen lerne».—Dann iviid'S wieder gut im > Lande. Habt ihr da« Recept verslanden, ihr I Jungfrauen ? Es ist nicht Apotheker-Latein, e« ist " ja deutsch ! Ihr Jünglinge oder Bursche, die ihr noch ein crd,'ntlicheS»Wcib weith seid wenn ihr auf die Freiere! Geht—so geht ja nicht Sonntags au«. — Seht euch am Werktage um, und paßt auf; ob die Jungfrau, die eure tiinstige Frau werdcn soll, auch weiß was von Weibes Hand gethan werden muß. und das wirklich schafft. Geht nur in ein HauS, wo die größte Tochter den Eltern eine Magd spart, und im Stande ist, das Hauswesen zu füh ren. auch wenn die Mutter nicht mehr da, oder gestorben wäre. So Eine, die zu Hausen, ,u schaffen und zu spare» weiß, die macht euch reich unv glücklich. —Hütet euch vor Einer, die erst aus steht. wenn die Kirche aus ist —vor Eiuer, die sich den Kaffee von der Magd oder von der Mutter koche» läßt — die das Morgengebet vergißt und inimcr vor dem Spiegel steht —die einen Iritt am gcnsler und daraus ein Arbeits-Tische» zum Jaul lenzen hat—vor Einer, die mehr für ihre Kleider braucht in cincm Jahre, als sic in drci verdienen könnte. —Wenn einmal alle ledigen Bursche sich lustig machen über die Mode-Närrinnen, wann sie die Faulleuze innen am Werktage auch Sonntag« und bei der Mnsik still sitzen und schimmeln lassen wenn alle Bursche sich vornehmen, daß sie keine Frau haben wollen, die nicht flicken, kochen, wa schen, nähen, füttern, grasen, melken, flössen, ba cken und sparen kann —dann, ja, wenn die faulen Bettel-Mamsellen einmal riechen, daß sic ledig le ben und sterbe» müssen, wenn sie nicht schaffen, dann gebt einmal A»t, wie sie da so siüh ausste llen, die Aermel ausschürzen, und anpacke» an allen Arbeiten im Hause oder im Galten-Dann gibt's wieder Töchter, die dcr alten Mutter gut kommen; dann gibt's wieder Hau-srauen für die Männer, und Hausmüller für die Kinter, wie sie von Gott und Rechtswegen fein solle». Da»», wenn wie der gearbeitet wird, hat das Weibervolk auch nicht mehr Zeit, sich alle möglichen Krankbciten herbei zuträuincn, nicht mehr Zeit, alle Teufelei» auSzu spinne» und alle Kleinigkeiten auszuklaischen.— Bursche» ! -habt ihr'S verstanden ? Die» yausmittrl ist zwar bitter, aber es hilft gewiß. Ihr Eltern ! ivenn ihr im Alter gute Zage ha ben wollt, so gewöhnt eure Kinder von iiühster Jugend an die Arbeit. Können sie arbeiten und brauchen es nicht, weil sie reich weiden,—so ist gu ter Rath gar nicht theuer —denn nichts leint sich schneller und leichter, als das Faullenzen. Kön nen sie aber nicht arbeiten, und sollcn sich noch später mit Arbut ernähren, so ist nichts schwerer, als Das zu lcrnc» i» dc» spätercr» Tagc». Kön ne» sie Arbcitcn und brauche» es nicht, so wissen sie doch, was und wie man arbeiten, und können ihre Dienstboten und Taglöhner übersehe», ihr Vermögen verwalte». Sind sic a» Arbeit ge wohnt, so bleibe» sie gesund an Lcib und Seel, und spare» euch Schand und Spott. Eltern! täusciiet euch nicht ! Die Zeit ist voibei, wo man mit Mode kleid und Bornehmtduerei die Töchter an den Mau» bringt! Die Zeit ist vorbei, wo ein fauler Zierbengcl sich cinc rcichc Braut crschki chen kann. Wcnn ihr curc Kinder nicht unglück lich machen wollt —wenn ihr vor eurem Tode eure Kinder versorgt sehen wollt, so haltet sie a» zur Arbcit vo» Jugend aus—gewöhnt sie daran daß es sechs Werktage und nur einen Sonntag in der Woche gibt. Dann wirb Jekermaan Achtung vor euch und turen Kindern hab»n. Dan» wird in Erfüllung gehen : bet' und arbeit', Gott gibt all» zeit. Rnappc tLl,ell»üg vor einer lLrplo sio». Da? Kingston Journal berichtet, daß kürzlich' eine vor Wiibur liegende Schaiupve, die mit gäßern Kalk beladen war. einen Leck bekam, ES wäre» ttlv Faßche» Cprei'gpulver in denselben Raum gUegt n»t' dem Kalk, welcher durch da» eindringende Wasser gelöscht wurde, so daß die Fäßer, worin cr ci.lhaltcn war, in Brand sierie then und einige der Pulvcisäßcr versengten. Mu» thige Männer verhinderten j»doch die drohende Lxpiosion dadurch, daß sie mit Gefahr ibre» Le beiis das Pulver wegschafften. E« müssen sehr emsichtcvolle Menschen gewesen sei», welche de» Kalk unv das Pulver i» denselben Raum gepa» hatten. Handverkäufe in Dirginien. Innerhalb der letztveiflossene- drei oder vier Wochen sollcn Landrcrkäufe zumß>t>ag von8l(lt1, itlll) in der unniitttlbkreii Nachbarschaft von Fre vericksburg. Vir. gemacht worden sein an Perso nen aus dcr Fremre. welche gesonnen siud sich in jencr Landesgegend dauernd niederzulassen. Der Necorder nirwet, daß gegenwärtig häufige An sprüche an Landeigmthumer gemacht werde» fü« den Ankauf von Land.