Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, July 04, 1855, Page 2, Image 2

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    Jecha Patriot.
Allcntaun, °Pa. Juli -'l. 1V55.
Aann ein Amcrikancr cin Christ fein ?
Es gibt eine Claßc von ehrlosen Menschen die
stets bemüht find das Volk glauben zu machcn, ein
Amerikaner könne kein Christ sein. Nichts in dex
ganzen weiten Welt erscheint uns mchx lächcxlich
—denn gewöhnlich sind dies Mcnschcn die einen
offenbaren lasterhaften Lebenswandel führen, odcr
ganz und gar ungläubig sind. Dies dcnn ist schon
genug um ihre Aussagen gänzlich umzustoßen.—
denn wäre dem wirklich so, daß die Amerikaner j
keine Christen sein könnten, so würden diese Heuch-!
lex schon aus dem einzigen Grunde sich ihnen sicher j
anschließen, —denn bci ihrcs Gleichen wollten sic!
doch nicht verfehlen zu sein. Aber gerade weil dic
Amerikaner die Bibcl vor dcm Vcrhrcnncn bcwah
ren und aufrecht erhalten wollen und werden, ge
rade die« ist eS was diesen Lohnsknechten des
PabstS von Rom nicht recht gefallen will—was sie
so sehr erboßt und was sic bcwcgt, sich so schänd
lich, lügenhaft und vcrläumderisch gegen ihre Ne
benmenschen zu bctragcn. Gerade die Sprache an
und sür sich selbst, die sie gebrauchen, ist unumstöß
liches Zeugniß daß diese Scribbler und Plappcrer
selbst weit davon entfernt sind, das Christenthum
in ihren Busen zu nähren. Kann dann derjenige
ei» Christ sein, dcx solchc» Menschen das Wort
redet, dic drohen ihrcn Mitbürgern, ihrer politi
schen Meinung wegen, Kugcl» durch dcn Kopf zu
jagen? Kann derjenige cin Christ sein, der willig
und bereit ist, seine Mitbürger an dcn crstcn Baum
aushängen zu helfen? gleichfalls ihrer politischen
Meinung wegen? Kann derjenige >in Christ sein,
der solchen Charakteren das Wort xcdct, die Vox
hexeitungen getroffen habcn die Meinungen der
Amerikaner durch das Gewehr zu unterdrücken?
Kann dcrjenige ein Christ sein der seine Mitwan
derer nach dcr Ewigkcit wöchentlich, täglich und
stündlich auf eine maliziöse Weise mit Schimpfna
men belegt? Kann derjenigc ein Christ fei», dcx
axmen Kindcxn ihr Brod wegnimmt, gerade weil
ihre Eltern nicht so boshaft denken können wie cr ?
Kann dcrjcnlgc ein Christ sein, dcr scincn Mund
deständig mit Lügcn gegen seine Nebcnmcnschcn ge
füllt hat? Kann derjenige cin Christ sein, der es
willig ist zu erlauben, daß die Bibel verbrannt und
unterdrückt wird? Und, möchten wir ferner fra
gen, wo ist dann das zum Christenthum nothwen
dige Gefühl bei solchen Menschen —das Gefühl
ohne welches doch sicher niemand zu einem Christ
werden kann ? In der That wenn solche Subjecte
uns zu sagen haben, was wir zu thun und zu las
sen, um Christen sein zu können, dann müßen wir
höchst vorsichtig sein, sonst wcrdc» wir sicher aus
den unrechten Weg geführt—in dcn ticscn Abgrund
gestürzt.
Und schlicßlich eS haben sich etwa 2 Millio
nen Freimäniier dcr Amcrikanischcn Partei angc
schlosscn —und darunter bcinabe alle dic bcstcn und
christlichsten Bürger dcr Vereinigten Slaatezi, —
und könnte dann nun irgend cin vernünftiger
Mensch glaubcn, daß keiner von ihnc» das widcx
christliche einsehcn, wenn ctwas sich dabei vorfin
den würde. Wirklich cin Man» müßtc verrückt
fein, wenn cx cher dicse» wcnigcn Lohnsknc.l tcn
des PabstS von Rom, und dcr Bibel-Verbrenner
überhaupt, glauben wolltc, als dcn 2 Millionen
Amerikaner den wahren Bibcl-Vcrchrcr und
den Freunden unserer politischen und religiösen
Freiheit. Laßt aber diese Menschen nur fortfah
ren mit ihrcn Beleidigungen, sic werden nur wcnig
damit ausrichten, denn das Recht und die Bibel
wird und muß bestehen, und Betrug und alle Op
position gegen das Buch aller Bücher muß unter
längst eingefchcn und gibt dcn Bcsoldctc» dcS
PabstS von Noin dcn wohlgemcinten Rath : „Zu
erst die Balken aus ihren eigenen Augen zu zichcn,
ehe sie wicdcr von dem Christenthum reden, und
skch dann erst nach Splitter in den Augen ihrer
Brüdcx umzusehen."
Tic Vcrsammlung in Ccntrc Valley.
Im letzten Republikaner erschien eine Einsen
dung, unterzeichnet Daniel Buchecker, worin wir
beschuldigt werten, scincn Namen ohne scincn
Willcn, als Vicc Prcsidcnt den Vcrhandlungcn
dcr am Pfingst-Montag in Ecntrc Vallcy gehal
tenen offenbaren Amerikanische» Versammlung bei
gefügt, und somit dcn Versuch gemacht zu habcn,
ihn dcn NichtSwisser anzuschließen. Wir wollen
»estenS bemerken, daß wir die Vcrhandlungcn gc
xadc so wic sie uns zugcsandt wuxdcn publizirtcn,
und daß uns also, was dcn Versuch anbctrifft,
Hcrrn Buchcckcr an die NichtSwisser anschließen zu
wollen, ein Unrecht geschehen ist. Wir kenncn
Herrn Buchcckcr schon viele Jahre. —und kennen
ihn auch zugleich als einen Man» dcr sclbst keiucn
solchcn Artikel niederschreiben würde, denn dersel
be ist zu widersprcchcnd und zu voilcx BoShcit.
Jcne Versammlung war cine offcnbare und hatte
so wcnig mit dcr „NichtSwisscrei" zu thun als dcx
Mann im Mond—und daß mix cine andcrc Per
son wünschte scine Galle gcgcn die „NichtSwissc
rei" auszuspeien, liegt also ganz klar am Tage,
—denn Herr Buchcckcr würde sich nie eincr solchen
Sprache bedient haben —noch viel weniger würde
ex suchen das Volk zu humbuggcn. Zum Beispiel,
wo sind die Kosten für eine Extra-Sitzung dcr Ge
setzgebung, dic dcm Volk gcmacht ivordr» sind, und
die erst im Oktobcr stattsindcn soll ? Ist nicht dcr
Gedanke lächerlich Z Es ist nic cine solchc Cxtra-
Sitzung berufen ivorden—u»d es wird auch keine
Heinsen—und wollen die Mitglieder zur benam
tcn Zeit dahin gehen, so dies natürlich aus
ihre eigene Kosten geschehen. In Bezug aus das
Temperenz-Gcsetz, hatte der Schreiber nicht ver
geßen sollen, daß dcr senat aus einer Mchrhcit
LokosoloS hcstand. Was übrigcnS dic Bcmer
kungcn hinsichtlich von Banken und dcr Amerika
ner betrifft, so sind tieft so erschrecklich armselig,
klein und verdreht, so viel so, wic sie nur ans dem
Hirnkasten riiies verwegenen und maliziöse» Loko
foko Demagoge» —keinessalls abcr in dcm des
Herrn Buchecker—entstanden sein können, —so daß
sie durchaus keine Erwiderung vcrdicncn.
Scl'önc Portrait!'.
Unscx viclgcliebtcr Freund, Herr Edward
Mündler, Buchbinder allhicr. zeigte uns vor
«iiiigen Tagen Portraits, scincn Vater, seine Mut
ter und scinc Schwester, die noch i» Dcutschland
wohnen, vorstellend, und ivclchc Bildnißc daselbst
.zcmalt ivvrden sind. Dieselbe sind sehr schön, und
ein geoßcr Künstler muß dicsclbc verfertigt kaben.
Sie wurden ihm soeben übersandt, und nichts hät
te Herr Mündler «halten lönnen, das ihm mehr
kürzlich« Frcudc rcrm>acht haben würd«, Auch
wieder genug um den Schreibe» der katholischen Er
preß beinahe ans der -V a u t und au« dcn H ö r
„San," in Soston.
Bei ciner am 27stcn Juni in Boston gchaltc
nen Wahl für einen Aldecman», wurde George
W. Meßinger, Ainniiancr. mit t,023 Mehrheit
surähk. Wohlgcthan „Säm."
Tag Schncch'villc Postamt.
Der Agent und Füße-Küssex des PabstS von
Rom sür Lecha Caunty, dcxgroßc Gentleman»
Samuel, hatte auch letzte Woche wieder ein
ganz winziges Geschäft zu verrichten. Ex hat
nämlich Pcter Groß als Postmcistex zu
Schnccksvillc abfetzen und Davld K. Wood
ring einsetzen, und das Postamt nach Unionville,
einem zwei Meilen entfernten Ort verlegen laßen.
Herr Groß war ein gefälligcr, pünktlicher und gc
fchickter Bcaintc, und ein Postamt in jenem blüh
enden Ort (SchneckSville) ist so zu sagen unent
behrlich. Der Pabst von Rom, oder sein Agent
in Allcntaun, hat aber beschloßen, daß kein Post
amt dort sein soll, und bloß deßwegen, weil der
König Samuel gehört hatte, Herr Groß sei ein
Amerikaner. Well, laß ihn nur fortfahren, feine
Gewalt oder Agentschaft nahet sich schnell einem
schmählichen Ende, und ein Schritt wie der Obige,
kann ihm doch gewiß nur wcnig Consolation ver
ursachen, indem dicse Handlung von allen redli
chen Bürgern als eine niedrige und ungerechte an
gesehen wird. Wir sind von guter Authoritat be
richtet worden, daß Herr GroßdurchauS kein Mit
glied des Amcrikanischcn Ordens ist, und daß nur
dic Guillolinc angesetzt wurde, weil cS bcrichtet
wurde ex sei ein Mitglied. Es wollen nun auch wic
dcx einige wissen, daß es dem Agcnt des Pabsts
hicx wie in Ouäkertown crgangcn sein soll, näm
lich daß cr das Amt Jemand übergeben hat, dcm
eres heute nicht wieder geben würde; ob abcr
diese Sache sich so verhält, wißen wir zwar nicht.
Wie weit sick doch ci» Mann herabwürdigen—wie
gefühllos und unchristlich cr handcln —und zu wel
chem Belauf cr dic Rechte freier Bürger—altcri
chrbarcr Einwohncx —vcxlctzen und übertrete«
kann, beweißt obige niederträchtige That des Agen
ten ganz deutlich.
Montgomcry Caunty.
ty Delegaten Versammlung paßiiV worden .-
„Beschlossen, Daß keiner Person erlaubt wcr
dcn soll, ihrcn Sitz als ein Delegat dieser Con
vention, einzunehmen, dic gegenwärtig ein Mit
glied irgend cincr gchcimcn Gesellschaft, gleichviel
unter welchem Namen sie bekannt ist, sein mag,
tewa r, odcr sein wird, odcr dic irgend eine dcr
sclben untcrstützt, odcr untcrstützcii mag, und daß
alle Delegaten, dic an dieser Convention Theil
nehmen, aufgefordert sind, die beigefügte Erklä
rung. des Erfolges wegen, zu untcrzeichncn."
„Wir, dic untcrzcichnctcn Dclcgatc», zc., cr
> klärc» freiwillig, daß wir mit keiner gchcimcn Ge
! scllschast, welche Benennung sie auch immer haben
mag, in Vcrbindung stehen, je gestanden
haben, oder die Absicht haben, solches zu thun,
! oder irgend cine derselben untcrstützt zu haben."
Ist dies keine Proscription ivcgcn politischer
Meinung? Meinen diese Herren Delegaten denn
wirklich was sie sagen ? Wenn so, so sind ja eben
! salls alle Freimaurer. OddfellowS, MäßigkcitS
l Söhne, Sagnichtse, Etwaswisser, Goodfellows,
! Rcdmcn u. f. w., u. f. w., auSgcfchlosscn—und
cS bleibt sodann sür jene Reihen bald niemand
! nichx übrig, als dic Katholikcn.
Für solchc Pcrsoncn die sich in dic Amerikani
schen Reihen gcschlichcn habcn, blos um als Spi
one und Vcrrälhcr zu siguriren—oder solche dic eS
redlich gemeint haben mögen—sich abcr bcrcden
oder beslcchcn licßcn, durch politische Demagogen,
! wieder uiriickzutretcn, odcr auSgcstoßcn wurden,
! sind dicse Beschlüßc besonders cinc bittere Pille,
! indem solchc Zurückgetretene denselben nach keine
j Aemter crhaltcn, und nur dicse Partei-Ansübrer
!in dieselbe erwählen helfen —ja nur als Wasser
! träger dienen sollen.
Wenn aber das der Weg ist, daß den Zurück
! getretcncu keine Aemter mehr anvertraut werden
sollen, dann werden auch gewiß nur Wenige zu
rückzubringen sein, —und kann nur cinc klcinc An-
zahl zurückgebracht, und der alten demokratischen
! Partci angcschloßcn werden, dann ist eS sicher mit
ihrer Regentschaft zu Ende —und auch diijenigen
' dic diese Beschlüße paßiren, werden späterhin kci
. ncn Trubcl nichr mit Aemter habcn.
Sind die Amcrikaiicrgctl>cilt?
Es gibt immcr noch Zcitungcn dic bchauptcn dic
Amcxikancx hätten sich bei ihrer National Con
vention in Philadelphia getheilt. Diese Editore»
sind abcr doch gewiß weit Hintex der Zeit. Daß
die Amcrikancr in Bczug auf dic Bibcl, in Bczug
darauf daß keine Katholiken Acnitcr bcdienc» —
und darauf daß Amcxikancx Amerika regieren soll
ten, ganz und gar einig sind, ist ewige Wahrheit,
und derselbcn kann nicht andcrS als lügenhast wi
dcrsprochcn werden. Solche Editoren nun, die be
haupten, dieser große Körper habe sich gespaltet,
geben nur dadurch zu erkennen, daß sie entweder zu
! Volk zu hintergchcn. Ja sagcn cinige, wie ist es
aber mit der Sklavcnsrage? Die Skiavcnfragc ist
cine Ocrtlichc—und hat je eine Partci als Na
> tional-Partci cristirt, dcrcn Mitglicdcr alle in
! Bezug auf eine örtliche Frage gleich gedacht ha
! bei? ? Nein cs hat nic cinc solchc Partci cxistirt.
' Zu eincr nicht wcit cntsernten Zeit wird dic Ame
! rikanischc Partci dicse ihre Feinde zu ihrem Leid
wesen belehren, daß sie in der That nicht getheilt,
und daß sie bei Vielem die stärkste Partci in dcn
i Vcrciiiigtcn Staatcn ist. Mcrkt was wir sagcn.
!?ur nicht zu f.lmell.
Wird zuwcilcn, durch dic Bcfoldctcn dex „Bi
- bcl-Lcrbxenncx" cin Subjcct von der Amerikani
schen Partei weggekaust, so crhcbcn sic mit ihren
! Anhängern cincn gewaltigen Jubcl, und glaubcn
! die Amerikanische Partei schon gänzlich ruinirt zu
j sebcn. Wir gcbcn unsern Lescrn dic Vcrsichcxung,
daß wo ei n solch schwachcS Geschöpf weggekaust
wird, wenigsten« I sich dieser großen und nur
nach dcm Wohl des LandcS strcbcndcn Partei an
schließen. DieS wißen abcr dicse Bcsoldetcn nicht
—wollen es nicht wissen —und würden cs ihrcn
! Lcscrn auch nicht sagen wenn sic cs wußtcn.
Tic Guillotine immcr noch im Gel'rauc!,.
Die Administration zu Waschington ist immer
noch damit beschäftigt Schreiber und Handwerker
abzusetzen. Die Ansteckung von AnierikaniSmuS
ist genug. Die Liebe zu ihrem Pate? Land—der
Wunsch amerikanische Regierer zu haben —ist ge
nug um dlc Verfolgung dcr Herren in Gewalt auf
sich zu zichcn. „Arbeite während es Tag ist Herr
Picree,-d cnn dieNachtwixdsich bald
ciii stcll cn."
platform.
Dic amerikanische Versammlung zu Easton, um
> die Philadelphia Platsorm zu ratisiziren, war die
zahlreichste die für cine lange Ztit daselbst gehal
ten wurde. Die Platsorm wurde gutgeheißen—
und es wurden Reden gehalten durch E/Joy Mor
ris. Mayor Conrad und H. L. Smith von Phi
ladelphia.
VS" Unserm Freund P. von Middleport,
Schuylkill Eaunts, so wie isiserm Freund W, von
Saueona unsern Dank, für die schöne Zahl neuer
l Subskribenten dir sic uns übcrsandt habcn.
Aühc gctödtet auf der tLifenbakn.
Die „Reading Gazette" vom vorletzten Sam
stage berichtet, daß während dem vergangenen Mo
nat auf der Readinger Eisenbahn 3(1 Kühe über'
fahren und gctödtet wurden, und in diesem Monat
bis dahin 18. Der Verlust einer Kuh mag in
den meisten Fällen wohl schwer fallen auf den Ei
genthümer, aber der Verlust der Eisenbahn ist in
den meisten Fällen viel größer, da nicht selten durch
das Ueberfahren einer Kuh die Lokomotive aus
dem Geleise geworsen und Karren zertrümmert
werden wenn nicht gar Menschen durch solche Fälle
umkommen. Eigenthümer von Kühen und an
dern, Vieh, welche längs der Eisenbahn wohnen,
sollten daher vorsichtig sein und verhüten, daß das
selbe auf der Bahn herumläuft, wodurch sie sich
selbst und die Eisenbahn-Company vor Verlust
sichern werden.
Traurige» Unglück.
Am Morgen des l l ten Juni ereignete sich ein
gräßliches Unglück nahe Schamokin, in Northumb.
Caunty, an dem Kohlen - Brecher der Herren
Ammcrina» und Co. Wie uns berichtet gieng ei
ner der Aufseher, Hr. Georg Steibley, an das
Maschinen-Werk, um zu sehen ob alles in Ord
nung sei. Indem er so beschäftigt, ergriff die
Mafchiene seinen Rock und zog den unglücklichen
Manne augenblicklich in den Brecher, und schreck
lich zu sagen, durch die Mühle gezogen wurde. —
Der Kopf wurde vom Körper getrennt, Acine und
Beine lagen zerstreut auf der Erde herum, und
sein Körper in kleine Stücke zerrissen, alles das
Werk eines Augenblickes. Der unglückliche Mann
hinterläßt eine Wittwe und eils Kinder, das schreck
liche Ende ihres Gatten und Vaters zu beweinen.
—(Amerk.)
Nekmt'tt Au Herzen.
Mädchen hütet euch vor jungen Männern, von
denen ihr weiter nichts kennt als ein seines Acnßc
re; hütet euch vor allzuveitrauter Bekanntschaft
mit ihnen; fliehet ihre faden Schmeicheleien und
bedenkt, daß ein rechtschaffener Bauern oder Hand
werker Sohn allen Flittcn cincS DändicS aufwiegt,
der mit einer goldenen Kette um den Hals, glasir
tcn Handschuhen an de» zarten Händen und einem
feinen Rock auf dem Buckel, den er vielleicht dem
ehrlichen Schneider noch nicht bezahlt hat, einher
stolzirt und euch mit glatten Worten zu bethören
sucht; bedenkt, daß ein solcher Liebhaber euch nie
mals die äiterliche Heimalh, den Rath eines bra
vrn Vaters, die Liebe einer guten Mutter und die
ihre Liebe ist dauernd, während die eines solchen
jungen Manncö schon in den Flitterwochen schwin
det.
Falsche Goldmünzen.
Das West Ehester Register sagt, daß falsche
halbe Adler ziemlich häusig in Ehester Caunty im
Umlauf sind. Ein Kaufmann in Westchester ent
deckte vorige Woche einen derselben und ein ande
rer wurde in der Druckerey obiger Zeitung gezeigt.
Sie sind gut verfertigt, etwas dicker als die achten
und von etwas leichterer Farbe. Die Leute soll
ten gegen diese Fälschung aus ihrer Hut seyn.—
> Auch giebt es einen betrügerischen Artikel, welcher
einem halbe» Adler ctwas ähnlich sieht, der ein
California Goldstück genannt wird, auf dessen ei
ner Seite ein Goldgräber und auf der andern ei»
Frcyhcitsbild sich befinden. Sie sind werthloS
mögen aber im Dunkeln pafsiren.
Eine Spekulation.
Ein spekulativer Aiankce ist auf die Idee gekom
sahrt von Ncu-?Iork »ach der Kiim nnd wieder
zurück, um Solchen, die den Kriegsschauplatz bc
' sehen wollen, eine Gelegenheit dazu zu geben.—
Der Preis eines ExcursionS-TickctS ist nurBsoo
! sür jede» Kopf, aber trotz dieses enormen Preises
- ist eS möglich, daß sich genug finden werden, das
Schiff zu füllen, denn es gibt in Neu Aork Leute
> genug die gern C5!)l) bezahlen sür ein solches Ver
! gniigen und eS versteht sich von selbst, daß der Un
ternehmer ein gut Slückchcn Geld dabei machcn
wird.
Verhaftung für Mord.
Ein Jrläiider, Namens Parker, wurde am vori
gen Samstag Nachmittag in oder ohnweit der
Stadt Laneaster auf cincn von einem Magistrat in
Safe Harber erlassenen Verhaftsbefchl auf eine
Anklage sür Mord verhaftet und nach Safe Har
ber genommen zun, Verhör vor dem Magistrat,
welcher den VerhaftSbefehl erlassen hatte. Wie
es heißt, war Parker mit einem andern Jrländer,
Namens Green, in Streit gerathen, und versetzte
diesem eine Stichwunde, welche, wie man glaubt,
den Tod von Green zur Folge haben wird.
Ertrunken.—Zwei Knaben von 5 und 7
Jahren, Kinder des Hrn. Anton Eames, welche
am Donnerstage nahe bei Birdsboro, im Schuyl
kill-Canale fischten, fielen durch irgend einen un
! glücklichen Zufall ins Waßer und beide ertranken,
l Ein vorbeifahrender Bootmann entdeckte die Leiche
des Einen, auf dem Wasser schwimmend, und die
erste Kunde, welche die Eltern von dem unglückli-
chen Ereignisse erhielten, war, daß der leblose Kör-
per ihres Kindes heimgebracht wurde. Die Leiche
des Andern wurde bald nachher auf derselben
Stelle gesunden.—(Read. Beob.
vD"Großc Quantitäten von Weizen, Flauer,
Welschkorn, zc. (meldete eine Pittsburg Zeitung
vor einigen Tagenl wurden von den ankommenden
Booten an den dortigen Werften abgeladen.—
Die nahe bevorstehende Erndte scheint der Aus
fuhr aus der großen Frurbtkammcr des Westen»
keinen Einhalt zu thun. Dieses (bemerkt obige
Zeitung) ist wohl bedacht, denn die Tage der hoh
en Preise haben ihr Ende erreicht, und wer eine
Wiche nach diesem sich noch im Besitz einer be
trächtlichen Ouantität findet, muß erwarten Geld
daran zu verlieren.
Aufgeflogen.—Die Pulvermühle de» Hrn.
Joshua Johnson, unweit Tumnytaun, ist am vor
letzten Samstag Nachmittag abermals in die Luft
geflogen. Dies ist bereits die zweite oder dritte
Erplosion derselben Mühle seit dem Lause einiger
Monate. Der Verlust wird sich vielleicht aus
8 l,'>(l belaufen. Die Arbeiter kamen unverletzt
davon, indem sie das Gebäude nur wenige Minu
ten vor der Explosion verlassen hatten.
vom Slist cntzünStt.
Während dem Gewittersturm in der Nacht vom
Samstag vor acht Tagen, wurde die Scheuer des
Herrn David Weidman, in Clav Taunschip, Lan
easter Cauntv. vom Blitz getroffen und entzündet,
worauf sie bis aus den Grund niederbrannte. —
Zum Glück befand sich weiter nichts in der Scheu
er, außer einer kleinen Quantität Heu. Es soll
ktine Versicherung aus dem Gebäude gewesen sein.
Alle auageflogen.
Sieben Gcsangene, in dem Easton Gefängniß,
> bciverkstelligten am vorletzten Montag ihr« Flucht.
> IS" Gouv; Pr i c e, von Missouri, sind neu
! lich 88000 ans seinen Taschen gestohftn worden.
Kalifornien.
S a e r a »i e n t o, 16. Mai.—Lomax, der
Mörder des Deutschen in der Nähe von Daylox's
Ranch, ist von einem VolkSgericht verurtheilt und
gehängt worden. Das Volkscominittce verlang
te vom Richter beeidigt zu werden, und dies ge
schah. Der Gehängte soll einer der schlimmsten
Desperados gewesen sein.
Steinkohlcnlage r.—Wie die StaatS
tribune berichtet, hat man etwa 3(i Meilen von
Sarramento, ein reiches und mächtiges Steinkoh
lenlager entdeckt, und eine Compagnie hat sich ge
bildet. welche unmittelbar mit der Bearbeitung be
ginnen will. Das Unternehmen soll geringe Aus
lagen ersordern.
Entsprungener Sträfling ge
häng t. —Cln Jrländer Namens Kelly, so mel
det der „San Jose Telegraph," wurde vom Volk
zu Gilro? gehängt. Er war einer der 3, welche
am 12. April aus dem StaatSgefängniß entspran
gen. Als er vor einigen Wochen wieder gefan
gen wurde gab er seine beiden Gesahrten Bowen
und Smith an. Seitdem waren sie abermals ent
sprungen. Die Einwohner von Gilroy hielten
das StaatSgefängniß für einen zu unsicheren Ver
schluß so gefährlicher Menschen, nahmen den Gc
sangene» dem Scheriff, der ihn verhaftet halte ab,
und hängten ihn.
Temperen; zu San I o sc.-DerCom
mon Council von San Jose hat, dem „San Jost
Telegraph" zu Folge, kürzlich die monatliche Li
cense Taxe von Ssl> auf L 25 herabgesetzt. Eine
Anzahl Californier hat sich hierüber so empört ge
fühlt, daß eine Versammlung gehalten wurde, und
in dieser wurde einstimmig eine Erhöhung der mo
natl'chen Liccnse Taxe aus 5(1(1 Thaler beschloßen.
Ei,'ie Gräueltha t.—lm Auburn Whig
liest mau, daß in der Nacht vom 3. Mai 8 odcr
l(1 wehrlose Chinesen, welche in Shirt Tail Ca
non lagerten, von 1 Californier mit dem Messer
in der Hand .'«berfallen, und 2 von ihnen umge
bracht, vier andc.-e auf die furchtbarste und barba-
Letztere» war der Lt'b aufgeschnitten, so daß die
Eingeweide herausgefallen waren, die der Unglück
liche noch in seinen Händen hielt. Ungefähr U>
Thaler waren die Beute der Teufel, welche die Un
that begangen, und welch: gegen Jova Hill ge-
Bestätigung des Sllttcr Claims.
In der gestrigen Sitzung der Ver. St. Landcom-
Mission wurde der Claim des Ge». Sutter auf
New Heloetia bestätigt- Derselbe umfaßt 33
Quadrat Leguas.
Gen. Sutter, welcher ohne seine bitteren Erfah
rungen der reichste Mann im Staat hätte fein kön
nen. wird durch diese Entscheidung wieder zu einem
reichen Manne gemacht. Jeder, welcher die Gut
herzigkeit des alten Pioneers kennt, wird demsel
ben gern Glück wünschen.
Zwillingseier. Kalifornien ist das
Land der Wunder unter der Fruchtbarkeit. Nicht
genug daß hier manche Hühner 7 j zöllige Eier le
gen. Herr Lennox, im Sacramcnto Valley, hat
eine Henne, die regelmäßig Zwillinge legt, näm
lich täglich ein Ei von der großen Art und noch
ein kleines dazu. Das Letzte ist noch immer so
groß wie ein gewöhnliches Ei in andern Ländern.
Kaltblütiger Mord zu San M a
t e o, —Vorgestern Morgen wurde in einem Gast
hause an der San Jose Str. ein seiger Mord be
gangen. Ein betrunkener Franzose, welcher aus
dem Hause geworfen war. kehrte in dasselbe zurück
und verlangte mehr Liquor. Der Wirth ergriff
ein Doppelgewehr, mit Rehposten geladen, und
feuerte beide Läufe auf den Franzosen ab. Die
Schüsse gingen in die rechte Brust und Scitc und
tödtctcn dcn Franzoscn augenblicklich. Die Nach
barn vcrhastetcn dcn Wirth (Lambert) sogleich,
und als die Kunde von dem Verbrechen sich ver
breitete, gab sich eine solche Aufregung kund, daß
»im es für rathsam hielt, dcn Mörder nach Mc
zesville zu transportircn.
Verschiffung chinesischer Leiche».
Das Leben der chinesischen Bevölkerung unsere?
Staates verbirgt soviel Eigenthümliches in sittli
chen Zuständen, Gebräuchen und Ansichten, daß es
eine Welt sür sich bildet, in die wir Anderen von
der kaukasischen Raec nur gelegentlich einen Blick
thun. Die Chinesen unseres Staates sind viel
leicht von alle» Einwanderern diejenigen, welche
bleibend dcn Namen Fremde vcrdicncn. Daß sie
unter sich ihre eigcnc politische Organisation, daß
sie ihre geheimen Gesellschaften haben, welche in
entsprechenden Hauptlogen in China stehe», ist be
kannt. Man weiß, daß sie, so lange sie leben, ei
nen Staat im Staate bilden. Daß sie aber auch
nach dem Tode sich nicht absondern, daß bei ihnc»
selbst der Tod nicht die gleichmachende Wirkung
hat, welche wir ihm zuschreiben, crgicbt sich aus
einer interessanten Thatsache, die wenig bekannt zu
sein scheint. Ehincstsche Leichc» wcrdc» von hier
massenhaft nach Ehina verschifft, und bildc» cincn
nicht unwichtigcn Zweig der Schiffsfrachten von
hier nach China. Ein einziges Schiff, welches
dieser Tage nach Ehina abging, nahm 811 Leiche»
mit. Natürlich können nur Leute von einiger Be
deutung auf das Glück Anspruch machen, im hei
ligen Bodcn dcS Reichs der Mitte von den Stra
patzcn und Gefahren des kalifornischen Lebcns aus
zuruhen. E» ist uns nicht bekannt, welcher Glau
ben diesem Verfahren zu Grunde liegt.
Verhaftung von Falschmünzern.
I» der vorigen Dicnstag Nacht (berichtet das
Inland Daily) verhaftete» die Polizeybcamtcn
von Lancaster eine» Bootman, Namens William
Hamilton, auf dem Eanalboot I. li. Penning
ton, auf dem Fluthwa»cr-Canal, sieben Meilen
oberhalb Safe Harbor, in Aork Caunty, und
brachten ihn nach Lancaster auf die Anklagt, daß
er falsche 85 Noten, die vorgeblich auf die Far
mers und Mechanics Bank von Hartford. Conn.,
warcn, an Maximilian Dcichler, Daniel Sing und
andere, in Lancaster, am Montag Abend ausgege
ben habe. Hamilton wurde am Mittwoch Mor
gen vor dcn Mapox gebracht, und da die Thatsa
chen sich eben so herausstellten, wie oben ange
führt, und da ebenfalls Zeugniß vorgebracht wur
de, daß er im Besitz einer großen Rolle der fal
sche» Stoten gesehen wurde ivährend seinem Auf
enthalt in dieser Stadt, so wurde ex zur Bürg
schaft in der Summe von 510(1(1 für seine Er
scheinung vor der Eouxt angehalten, und da er
diese nicht stellte, so wurde ex in das Gesängniß
eingesetzt. Wie man vernimmt, sind die Polizei
beamten aus dex Spur von cinem odex zwey seiner
vermuthlichen Helfershelfer.
Noch eine Vexhaftun g.—John Schäf
sex, dex Capitän des obengenannten Boots, wurde
am vorigen Mittwoch Abend bey der Ankunft des
5 Uhr Passagierzugs von Philadelphia, von dem
Constabel GÜndaker in Lancaster verhaftet. Er
entriß dem Constabel dcn VcxhastSbefehl und such
te zu entfliehe», woran er aber vexhindext und da
raus vor den Mayor Albright gebracht wurde, von
wrlchem er zur weiteren Untersuchung ins Gesäng
niß geschickt wurde. Dieser Man» Schäffcx,
glatcht man, sey das Haupt der Falschexbande, und
war aus feinem Wege nach feinem Boot, welches,
wie man vermuthet, zu der Zeit zu Columbia lag
und auf seine Ankunft wartete.
«chäffer wurde am Donnerstag Morgen zur
Untersuchung vor den Mayor gebracht, und in Er
mangelung von 810(1(1 Bürgschaftsleistung, schick
tc ihn der Mayox in das Gefängniß um fein Vex
höx bey dex nächsten August Couxt zu bestehen. —
William Hamilton, ein Arbeiter aus seinem Boot,
welcher auf eine ähnliche Anklage eingesetzt worden
war, wurde als Zeuge gegen Schaffe» vcrgebracht.
(Volkssreund.
tLifcnbakn-Aritg.
Vor einigen Tagen wuxde eine große Aufregung
unter den Eisenbahnleute» in der Nachbarschaft von
Scranton, Penn, verursacht. Das Bett der Ei
senbahn ist fertig oder beynahe fertig und die Kom
panie wünscht das Geleise daraus zu legen. Der
Eontraktor weigert sich aber das Bett eher aufzu
geben, bis ihm einige 850,000 bezahlt werden,
die, wie ex voxgiebt, ihm zukommen, und ex bat
eine große Anzahl von Männern darauf gestellt
und ihnen anbefohlen, sich jeder Person zu wider
setzen, die cs versucht dasselbe in Besitz zunehmen.
Einige von denselben sind mit Revolvers versehen
und drohen den erste» Mann zu erschießen, der mit
einer feindlichen Absicht erscheint.
LLin prciolauf in Hcrring Xu».
Mr. Taylor vollbrachte am Mittwoch glücklich
dcn Pxcislaus in Hcrring .Run, aus den er und
Andere gcwcttet halten. Er ging l Meile in 7
Minuten und 8 Sekunde» ; lies eine Meile in 5
Minuten und 2 Sekunden; rollte ei» Wagenrad
eine Meile weit in (i Minuten l 7 Sckundcn ; fuhr
cincn Einspänner cine halbe Meile weit in 2 Mi
nuten -15 Sekunden und hob dann eine Anzahl
Eier im Lause auf—Alles und Alles in 15 Mi
nuten 57 Sekunden. Die Wette war, daß er
alle diese lausende» Bravourstücke nicht innerhalb
Einer Stunde verrichten könne.
(Eingesandt.)
Hcxxc» DruckerDex sich selbst so nen
nende Beiwohner, der sich auch selbst zu einem
Betrüger oder Meineidigen gemacht hat, welches
cr jetzt gcrne leugnen möchte, und doch nicht kann,
ist nun böse über mich geworden, wie dies ein Je
der wird der sich in eine Enge gearbeitet hat, oder
dahin geschoben wurde, und nennt mich im Republi
kaner einen Schaafskopf. Dies mag er wohl
gcrne thun —doch würde ich es nicht lieben wenn
cr mich cincn geschwollenen Opium-Kops nennen
würde. Er heißt mich ferner einen Lügncr, hat
abcr vergehen zu beweißen daß ich gelogen habe,
und wird cs auch »ic bcweißen. Er singt i» fei
nem Opium Taumel auch wieder sein altes Lied
chen. daß die „NichtSwisser" geschworen seien
falsch zu schworen. Für diese» Ausdruck erkläre
Ich !h» aber nun als eine» frechen Lügner und
zwar so lange, bis er das Gesagte beweißt. Also
hier haben wir das arme elende Geschöpf als ci
ncn Lügner, als cincn Betrügcr odcr als einen
bei und dem Ehrisittithln» reden—will behaupten
die Amcrikancr könnten kcinc Christen sein u. s. w.
„Herr vergib ihm denn ?r weiß nicht was er thut."
wohner. Ein Meineidiger! Ii ein meineidiger
Mensch ist doch gewiß auf die niederste Stufe der
menschlichen Gesellschaft gesunken. Go!t bewah
re! daß wir, in christlicher Hinsicht, dem Rath!
und den Worten cincS solchcn verlogenen Böse
wichts folgen sollten, der lieler den Pabst von
Rom das Land regieren, als seine Partei in der
Minderheit sehen wollte. Der Himmel behüte!
daß uiiserk zu befolgende Lausbahn durch solche!
schlechte Menschen, die sich selbst des LugS, Betrug j
denn wird dcn Fußstapse» und dem Verlangcn
dieses GcschöpsS gefolgt, so wird cs bald »in das
Christenthum —die religiöse Frcihcit geschehen sein.
<kin Amcrikancr.
(Eingesandt.)
Hc rr cnDril ck c r: In dem letzten Repub
likaner habe ich ein Gcspräck gclesen, welches „Mi
chael Feldnagcl" iintcrschricben ist, in welchem ge
sucht wird einen nnscrcr ersten Bürger dieser Stadt
mir, daß ich noch ine mich bei irgend einer Gesell-
schast zu einem Verräther und Betrüger
gemacht—und daß ich noch nie—einen Eid ge
brochen habe. Gerechtigkeit.
(Eingesandt.)
Frage No. I.
Hätte der seinwollende große Gentclmann von
Allcntaun, der bei cinem nculichen Kartenspiel—
bei dem Ausdrehen cincS jeden „Jacks" maliziöser
Weise sagtc, dicS sc! Reuben Guth, —nicht bcßcr
gesagt, eS fei dies „Samuel der T o
tcnladen-Händbill-Kränicr?" —
Ich werde mit meinem Fragen immer noch fort-1
fahren. Scluitttlgabkl. !
Von California.
Ankunft des »Star of the VZcft." >
Zwei U?ochcn Neueres von California.
N e w-A ork, 21. Juni. Dampfschiff Star!
of tbc West von St. Juan kam heute hier an.—
In Folge des dichten Nebels konnte c» erst gegen
9 Uhr Abend seinen Dock erreichen. Es bringt
500 Passagiere und 8625,000 in Gold.
Von den Minen laufen dic ermuthigensten Be
richte ein, und man nimmt allgemein an, daß der
Gewinn an Gold noch nie so groß war.
Am 18. v. M. brannte in San Francisko das
ganze Block von Gebäude» zwischen Davis, Front,
Eommercial und Sacramcnto Straße nieder.—
Der Schaden wird auf 875,000 geschätzt.
Von Tahiti waren Nachrichten bis zum l. April
eingetroffen.
In der Zweig-Münze von San Francisko wur
den während einer Woche 10,000 Unzen Gold dc-
Wenn sich der Bericht über dlc Unterschlagung
des August Fricrson vom Hause WcllS, Fargo und
Co. als wahr herausstellt, wird sich das Deficit
auf 8177,000 ergeben.
Die Angelegenheit Adams und Co. wurde von
der Court untersucht. Dieselbe entschied, daß die
Firma zu dcn Genüssen des Insolvent-Gesetzes
berechtigt ist.
Sander«, der Fälscher, ist nach China gegangen.
In einer Versammlung der Cxeditoeen de«
Hause« Page. Baeon und Co., welche am 29. v.
M. abgehalten wurde, beanspruchte C. K.Gardi
»er die Summe von 8i00,0(j0 zur ExHaltung des
Hauses di»ch Sichcrstcllung dcr Crcditoxm und
fernern Stellung vor gesetzlichem Verfahren.
Der Vorschlag erregte allgemeine Zufriedenheit
und die Cxeditorcn hoffen auf's Neue auf ihre
endliche Schadlochaltimg.
Die Gcfchästc in San Francisco waren ge
drückt. Der Markt ist wesentlich unverändert.—
Geld ist rar, und man glaubte beim Abgang des
Dämpfers, daß in der kommenden Woche sich
manche Häuser in der Klemme befinden würden.
Die Vcr. St. Kricgsschaluppe Decatur befand
sich am 5. Mai in Honolulu.
Das Dampfschiff Golden Gate kam zu San
Francisko am 3(1. v. M. von Panama an.
Einen Tag Späteres von California.
Ankunft dca „George Law."
!51,0';2,V»U in Gold.
N c w?! or k, 25. Juni. Der „George Law"
i traf von Aspinivall mit den California Posten bis
zum 2. hier an.
! Neben der angegebenen Quantität Gold brachte
i der Dämpfer noch 711 Passagiere.
> Auf der Panama Eisenbahn fand ein UngliickS-
fall durch das Gegeneinanderprallen mehrer aus
.zehobnier Karren im Zuge statt, welcher einem
Samuel Anderson von New-Aork das Leben ko
stete.
Die weitem eintägigen Berichte de« „Georg?
' Law," der mit dem Dämpfer „I. L. Stephens"
communicirte, sind ohne Bedeutung. In Sicra
mentv City hatte man am l. Juni 96 Gr. Wär
me.
Ankunft des „Daniel Webster."
Ncw-Orlcans, 22. Juni. Der „Daniel
Webster" traf von San Juan mit 83 Passagieren
und San Francisco Daten bis zum 18. hier ein.
Der „Star of the West" ging von San Juan
am Ii!, mit 500 Paff, und 8700,000 in Gold
nach New-Aork ab.
Nachrichte» von Mexiko.
Angebliche Erfclgc der Regierung—Schlackt bciMcr-.
nlic.—Niederlage der Rcgieruiigtlruppeii.—
N e w-O rleanS. 2>Z. Juni. Der Däm»
pser Orizaba tras von Vera Cruz mit Nachrichten
! aus Älicxiko bis zum 19. d. M. ein.
Die Regierungsblätter melken den Sieg de?
GouvcrnciucnlStruppcn über mehrere kleine Ban
! de» der Revolutionäre, und die Rückkehr des Hel
den Santa Anna nach der Hauptstatt.
! Von anderer Seite geht jedoch die Nachricht ein,
!daß Diego Alvarez die Regierungstruppen bei
Mexalto mit einem Verluste von 5,00 Todte» und
'Verwundeten schlug. Derselbe nahm strner in,
Verbindung mit Gen. Conionsort So»»xa und
schloß Morelia, das seitherige Hauptquartier San»
! ta Anna'S ein.
Zwischen San Luis Potosi und Mmtexes ist
jede Verbindung untersagt, und alle entbehrlichen
!ruppen sind nach Nuova Leon beordert »orten.
»,n Monterey wieder zunehmen. Der 'Regie
rung^.General Woll will Tamaulipas und Ma
tamoras bis zum Letzten mit seinen l>oo Mann ver
theidigen. (Das Korkbcin kann sich auf dm
Marsch begeben.)
Vom AttSlttnd.
I Ankunft der „Baltic."
Die am Samstag den ll>. Juni von Liverpool i
abgegangene Baltic tras gestern Früh mit über
!200 Passagiere» in Ncuyorkein
vom Aricgi's.t auplast.
Die interessanteste Nachricht, welche wir mit der e
Baltic erhalten, besteht in einem der Detail« über -
die Einnahme der mchrgcnanntcn vorgeschobenen
russischen Thurm-Bastionen, wobei es furchtbar
blutig hergegangen ist. Es wurden in dem äus
serst hartnäckigen Kampfe 5000 Mann gctödtet >
oder verwundet, und die Franzosen nahmen den >
Russen <i2 Kanonen nnd 500 Gcsangene ab.
lim dieselbe Zeit, da die Franzosen diese glän
zende Waffenthat verrichteten, griffen die Englän
der die ofterwäbnten Schützcnvcrstcckc an, und nah
men oder räumten sie von dem Feinde. Die Ak
tion war für die Engländer jedoch mit einem Vcr
luste von 500 Todten imd Verwundeten verbunden.
Die CorresxondenZberichte aus der Krim reichen ,
bis zum He» Juni. Die spätesten Depeschen lau
ten wie folgt -
Unter der russischen Garnison zir Scbastopol soll >
Krankheit und Mutlosigkeit in hohem Grad«
herrschen.
Die Depeschen über die Aktion vor den Thür
men bestehen in dem folgenden z
Gen. Pelissier meldet: Junik. Heute haben >
wir in Verbindung mit unsern Alliirten unser Feu
er gegen des Fcindes äußere Werke gerietet, und
Morgen, so es Gott gefällt, werden wir sie »eh
! men.
Juni?., Il Uhr Abends. Um Kt Uhr >
wurden u»sere Signale zum Stürmen gegeben, und "
eine Stunde später flatterten unsere Fahnrn vom
Mamelon-Hügel und über zwei Redouten der Kiel»
bay. Die Artillerie tc« Feindes fiel in unsere
Hände; wir nahmen U>o Gefangene.
! luni 8. Wir nahmen Hestern Abend in den
erstürmten Redouten von «>2 Stüä ««eschützen de»
Feindes Besitz. Dreizehn Offiziere fielen uns ge
fangen in die Hände. Unser Verlust ist, wie das
nicht anders denkbar, beträchtlich.
Aus Raglans Depeschen geht hervor, daß die
, Engländer einen Oberst, 2 Majors, 4
1 Lieutenants und 150 Gemeine verloren, 15
Mann vermißten, und 510 Verwundete hatten.
Dann folgen noch 2 Depeschen von Pelissier :
Juni I». Der Sieg vom 7. siel für im»
vortheilhafter aus, als ich anfänglich gemeldet ha
be. Wir nahmen 5,(12 Russen (darunter 2V Of
fiziere) gefangen, und erbeuteten 73 Kanonen.
Gortschakoff berichtete seinersei«« gleichfall« ei
nen siegreichen Ausfall der vorerwähnten Gefechte,
läßt die Alliirten mehr Leute verloren haben, und
behauptet, 275 Mann und 7 Offiziere gefangen
genommen zu haben. Sogar zwei französisch«.
Kanonen hat er erbeutet.
Das Wetter auf der Kriin.war sehr heiß, und?
Cholera und andere Krankheiten forderten ihre
Opfer. Die englischen Gardrn.verlorrn 25 Mann
durch Cholera, taS 31. Regimentinoch mehr.
Eine ungleich größere A»zahl>Leute sah man je
doch die Russen auf der Nordseite,v»n Sebastopol,.
wo es schrecklich aussehen muß, beerdigen. Man
glaubt nicht daß, nachdem die Ostseiteder Festung
so zu sagen in den Händen der Alliirten ist, die
Stadt und Festung noch lange werden austzilten,
können.
Die Flotten vor Cr»nstadt. Der,
Vulture trachte am 15. Juni Deichen nach
Dantzig denen zufolge die alliirten Flotten am K.
ohnweit Exonftadt anlangten. Die Russen feu
erten auf. ein Boot, das mit einer Friedensflagge
sich der Küste näherte und 7 Fiunländer ans Land
setzte; 21 englische Matrosen und 3 Offiziere Witt?
den grtödtct.