K'echa Patriot. Allentaun, Pa. Juni A). 1855. Eckstein legung in Allentaun. Letzten Sonntag wurde der Eckstein zu der neu zuerbauenden deutschen ev. lutherischen St. Pau lus Kirche hier, in Allentaun gelegt. Vorm ttags predigte Pfarrer Dubs übcxEphef. 2,19.22 und Nachmittags Pfarrer Schindcl über Lukas li, 47- 49. Pfr. Vogelbach verrichtete die Ceremonien bei der Ecksteiulegung. Die Herren Pfr. Brobst, Schmucker, Heidcnreich, Dr. Reynolds, Mohr und Walker waren auch anwesend und nah »en Theil an der Feierlichkeit. Das wvhlgeübte Singchor unter der Leitung des Hrn. Mininger und die vor treffliche Allentauner Musikbande unter der Leitung der Herren Weiß und Etting» machten einen gu ten Eindruck auf die Zuhörer. Obgleich das Wet ter ungünstig war, so wohnten doch viele Leute der Ecksteiulegung bei und die gute Ordnung und An dacht beim Gottesdienst war lobenswert!). Die Eolkkte ist auch günstig ausgefallen. Der Plan der neuen Kirche ist ausgezeichnet schön» und wenn das herrliche Gotteshaus vollen det ist, wird eS eine Zierde unserer Stadt sein. Sonntags-Scinil-Rede. Aus Sonntags den Isten Juli gedenkt der Ebrw. Herr S ch i n d e l, in der Kirche zu Trexlertaun, »ine Rede über den Nutzen der Sonntags-Schulen zu halten. Daß dies eine geschickte Rede sein wird, weiß Jeder schon im Voraus, der Herrn Schindel kennt. Man wohne also recht zahlreich bei, wenn man etwas das wirklich hörenswerth ist, in Bezug auf eine so wichtige und nützliche Sache, hören will. IVer unterstclit sich dies zu bieten ? Unser vielgeschätzter Freund, Herr Joseph Gaumer, überbrachte uns letzte Woche ein Hühnex-E i—von einem gewöhnlichen Huhn — keinem Shanghai—welches über die Runde (Z (Z- Achtel und über die Lange 8 8-Achtel Zoll mißt. Dies ist. recht verstanden, cin ächtes Amerikani sches Ei, und Alle sind aufgefordert cs zu bieten, wenn sie können. Staats-Convention. Die am vorletzten Donnerstag in Harrisburg gehaltene Nativ- Amerikanische Staats - Conven tion hat K i m b e r Cleaver, von Nor thumberland, als ihren Candidat sür Canal-Com mißioner ausgestellt. Maj. Gen. Conrad Scheimer, von unserm Nachbax-Caunty Nor thampton, war ebenfalls für diese Stelle vorge schlagen. Delegaten zu einer National Conven tion sind ernannt, und eine Reihe geschickter Be schloße paßirt worden. "Cht Daily Zun." Dieses Blatt, welches schon vor einer langen Reihe von Jahren in Philadelphia ins Lebe» ge treten ist, und der alten Nativ-Amerikanischen- Partei da« Wort redete, erscheint immernoch, und wird besonders jetzt auf eine sehr geschickte Weise geführt. Besagte Zeitung redet der Amerikani schen Sache der neueren Zeit nun das Wort, und dies geschieht mit vielem Eifer —so wie unermü det und unnachgiebig. Die römischen Katholi ken, als Politiker in einem Körper, haben in die sem Blatte—jedoch verdienter Weise —einen har ten—aber auch einen geschickten Gegner. Wir sa gen circulirt die Dokumente, und daher laßt eine Anzahl unserer hiesigen Bürger, die der amerika nischen Sache günstig sind, für jenes Blatt unter schreiben. Wir erbieten »nS, für solche die es wün-! schen, das Unterschreiben selbst zu besorgen. Der Allentaun Demokrat. Der Maul-Esel von dem hiesigen Demokrat, j den wir unlängst so recht nach Herzenslust aus dem i Federkrieg-Feld geschlagen haben, wagt es in sei- ner letzten Nummer uns wieder einen so recht nie- j dem Seitenstich zu versetzen. Es sei ihm aber! hiermit kund und zu wißen gethan, daß wir im mer noch auf unserm Posten, und bereit sind, alles zurückzustoßen was von ihm und seines Gleichen gegen uns ausgeheckt werden mag. Er spricht nämlich von Ni ed ert räch tI gke i t und da von dreckigte Arbeit in einer fremden Sprache zu verrichten. Wenn er von dreckigtem Betragen sprechen will, so sollte er immer erst bedenken daß «r selbst in einem Glashaus? wohnt. Also—soll te er in Zukunft sich wieder mit Persönlichkeiten in unsere Angelegenheiten mischen, so werden wir un verhohlen dem Publikum darthun, welchen mora lischen Charakter er selbst besitzt. Römische Verfolgung in Tuscany. Ein Brief von Florence, an die „Christliche Times" in London berichtet, daß ein anderer TuS canische Protestant neulich die Rache der päbstli chen Priester zu fühlen hatte. Dominica Beschri tt wurde nämlich eines Sonntag Morgen, um halb 5 Uhr festgenommen, von seinen Kindern wegge schleppt, in das Gefängniß zu Barzello eingesetzt, und durch einen katholischen Rath ohne Verhör und ohne Zeugen auf ein Jahr nach dem Zucht- Hause verurtheilt. Er wurde am nächsten Morgen in Ketten dahin genommen, und was für ein Ver brechen denkt Ihr, liebe Leser, daß er begangen hatte ? Er hatte nämlich in seinem Besitz eine Zibcl und zwei Testamente, und hatte bei sei ner Festnehmung erklärt, daß nach seiner Mei nung, Jesus Christus allein das ganze Haupt der Kirche fei. Gott hewahre uns vor einer solchen Regierung ! Ist es aber nicht sehr zu bedauern, daß eS bei uns manche Politiker gibt, die durch ihre Thaten und Strebe» beweißen, daß sie lieber eine solche Regierung haben, als ihre Partei in der Minderheit sehen wollen ? Reine Hussion. Bei einer neulich in Clearfield Caunty gehalte „B esch l o ß e n—Daß wir als Demokraten von Elearfield Caunty uns möglichst anstrengen wollen, um für die bei der nächsten Wahl zu be setzenden Aemter, nur D e m o k r a t en zu er wählen." Hört Ihr das! Wo unsere Gegner sich stark genug glauben, da wollen sie nur Demol.'ate» wählen wo sie aber zweifelhaft deßwegen sind, da bitten sie die Whigs ihnen zu Helsen. Es müß te dock ein sehr thöeigter Whig sein, der sich die ser alten verdorbenen und bcuchlcrischen Partei, gegen die er so lange gekämpft hat, in die Acrme zu werfen—»nd 'für was? Nur—wie dies auck die Ausländer thun inüßen —um sie in die Aemter zu erwählen. Aber daran zu denken selbst Aem ter dadurch zu erhalten, wäre sehr einfältig von den Whigs gedacht. Den Whigs bleibt also kein anderer Weg übrig, sick Alle ohne eine einzige Aus nahme der Amerikaniscke» Partei anzuschließen, wenn sie durch unsere Gegner nicht hiutergangen und betrogen zu werden wünsche». ist ein Bedienter, der öfters seinen Meister aufblaßt. Die Newarker Dcutsche Zeitung. Der Schreiber dieses Blattes ist wieder aufs Neue böse über uns geworden, und schimpft ganz wacker auf uns IoS, und zwar wegen den Sauco na Verhandlungen. Es waren doch jene wahre, geschickte und patriotische Verhandlungen, für diese» Anhänger des Pabsts von Rom, sehr bittere Pil len in der That» Kein Wort als Argument ist aber gegen M Verhandlungen gebracht worden. Die Ursache ist diese, weil kein vernünftiger Mann dem Zusammenhang nach, ctwas dagegen sagen kann —aber gerade dies ist es eben, was diese Her ren so sehr erzürnt. Er hat Einwendung gegen die Sprache gemacht index sie abgefaßt sind. Wa rum hat er dieselbe seine» Lesern nicht vorgelegt, damit sie für sich selbst urtheilen konnten? Dies durfte cr aber nicht, denn er war bange es möch ten nur zuViele die großen Wahrheiten darin sehen. Sie waren gerade in einer solchen Spra che abgefaßt wie man es hier wünscht. Der Schrei ber gedachter Zeitung gibt vor sie verstanden zu haben —und er wird doch nicht denken daß cr der einzige gescheidte Mann in der Welt sei. Nein liebe Leser, das ist es nicht— konnte cr glauben daß sie niemand verstehen würde, dies würde ihn im Herze» freuen—aber natürlich würde man ihn dann auch kein Wort sagen hören. Er ist auch nicht damit zufrieden, daß wir alle Editoren die uns angreifen. Katholiken, oder Füße-Küssex des Pabsts von Rom nennen. Wer dem Protestant ismus nicht günstig tii, ist demsrlben ungünstig „Wer nicht für uns ist, ist wider uns." Die «Luincv (Illinois) Tribune. Ob der eingewanderte Schreiber dieses Blattes selbst ein Katholik, oder nur ein Füße-Küsser des Pabsts von Rom ist, wißen wir nicht; —eins oder das andere muß cr aber sein, wie man nur zu deutlich aus dem maliziösen Angriff den cr auf uns gemacht hat ersieht. Ex meint alle „anständige Zeitungen" sollten ihr Wechseln mit uns einstel len. So, dies scheint wirklich als sei ex ein Ka tholik, indem ex somit, so nach ächt katholischer Weise zu verstehe» gibt, daß das Volk die Wahr heit nicht erfahre» soll. Ja so wie die Katholi ken lieber die B i b e l verbrannt sehen wollen, als daß das Volk sie lesen soll, gerade so scheint man auch in Bezug auf den Patriot zu fühlen.— Dem Himmel fei eS aber gedankt, es gibt noch Menschen genug in deren Busen wahre patriotische Herzen für unsere bürgerliche und religiöse Freihei ten schlagen, die ganz anders denken wie diese Un terthanen des Pabsts von Rom. Was de» Zei tungs-Wechsel eigentlich anbetrifft, so haben wir blos noch zu bemerken: daß wenn nur „änständige Zeitungen" ihren Wechsel mit uns einstellen sollen, so könnte die „Tribune" doch gewiß ungehindert sortwechseln—denn sicher kcin Mensch in der Welt würde sich unterstehen dieselbe unter jene Claße zu rechnen. Doch, wir haben die „Tribune" von unserer Liste gestrichen ; indem wir durchaus nicht mit einem solchen maliziöse» Schandwisch zu wech seln wünschen. Gesinnunga-Ausdiuck. Bei einer im letzten Mai zu HollidaySbuxg ge haltenen demokratischen Conserie - Versammlung, sür den Distrikt von Huntingdo», Blair und Cam bria, um eine» Delegat zur Demokratischen Con vention zu ernenne», welche am 4te» Juli in Har risburg gehalten werden soll, wurde unter ander» folgender Beschluß paßirt: „Beschl oßen. daß die Paßixung dex Bill für den Verkauf der Hauptlinie, vom Volk nicht gefordert wurde, und eine grobe Verletzung feiner Rechteist." Taxbczahler hört ihr das ? Unsere Gegner wol len Euch unnachgiebig forttaxen, um mit Eurem Gelde ihre Partei-Anhänger zu bereichern. Sie , sagen der Verkauf der Staatswerke fei nicht gefor dert gewesen. Welch eine unverschämte Unwahr ! heit ist dies, wie alle» unsern Lesern bekannt ist. Das Volk hat ja dafür gestimmt, und eine große I Mehrheit dafür abgegeben. Sie wollen also die > Werke nicht verkauft haben, trotz dem daß wie Hr. Daxsie im Senat bewieß, daß dieselbe sür die letzten 23 Jahren, jährlich 81,274,393 mehr ge kostet als sie eingetragen haben. Diese Summe ist jährlich sür politische Dienste abgegeben wor den —und es möchten diese Herren auch ferner in Zukunft dieselbe zum Stimmcnkausen und Stlm men-Jmportire» bereit haben. Taxbezahlex, wenn vielleicht unsere Gegner allhier sich zu Gunsten des Verkaufs ausdrücken, so erinnert sie jedesmal an obige» Hollidaysburg Beschluß. Haltet es im Gedächtniß ! Ja alle solche die gegen das neue Liquör-Gesetz sind, sollten es im Gedächtniß halten, daß die Lo kofokoS eine Mehrheit in dem letzten StaatS-Se j nat hatten, und dieses Gesetz ja ohne Mühe hät !ten verhüten könne», wenn sie gewollt hätte».— Dies ist kein leeres Geplauder, und nichts als die reine Wahrheit. Der Umstand, daß sie bei dem Beginn der Sitzung Herrn Hiester, einen Loko soko, und am Schluße derselben Herrn P i a t t, einen Temperenz Lokofoko, zum Sprecher erwählt haben, ist Zeugniß genug daß wir hiex die Wahr heit sagen. Hätten die Amerikaner eine Mehrheit im Senat gehabt, so wären diese Herren doch sicher nie als Sprecher erwählt worden. Ja haltet dies fest in Eurem Gedächtniß—und wen» demogogi sche Lokofokos Euch vorheucheln, die Amerikaner seien allein schuld an der Paßirung dieses Ge setzes, so stoßt ihnen diese unwiderlegbare Wahrheit jedesmal unter ihre Nasen zurück. Amerikaner sehet hier ! Cincinnati» 7. Juni. ~Um den Frieden zu erhalten, bereitet Euch für den Krieg vor!"— Dieses Sprüchwort beherzigend, und durch die neuesten Verhältnisse hierzu veranlaßt, sind von mehren westliche» Turnvereinen bei Herrn Hudfon'S Gewehxfabrik Bestellungen aus Büchsen mit aufzu steckenden Hirschfängern cingelasen. Herr Hudson hat die hiesige Turngemcinde seiner Zeit mit diesen „Luxusartikeln" versehen, und durch reelle Bedie nung allgemein befriedigt. Angesichts der treuli chen Schandthaten in EolumbuS sollten nicht allein Turnvereine, sondern die Bürger im Allgemeinen dahin streben, sich wehrfähig zu machen, um für alle Fälle bereit zu sei». De» Amerika »er» kann nun einmal auf keine andere Weise die Wissenschaft ih res Unrechts beigebracht werden. VH- Mit dem Schwerdt gegen die Amerikaner vorzurücken! Ist das die Absicht der Katholiken und ihren Lohnsknechten? Wcnn ihr solchen ex tremen Schritt wagt, gehtS euch gerade wie es de» ! Hessen bei Trenton gegangen ist. Schreibt euch ! das an die Stirne, ihr Jesuiten ! GxeenCaunt y.—l» Green Caunty sol >len unsere Gegner unglücklich gewesen sein. Sie haben nämlich einen Caunty-Ticket gebildet, und der „Adler," eine dortige Zeitung sagt, es seien beinahe lauter „NichtSwisser" darauf. Bei der neulich in New-London gehalte nen Wahl hat der „Säm" über eine Fussion von allen andern Parteien den Sieg davon getragen, i Der „Säm" nicht todt. Der Amerikanische National Council. Große Demonstration.—Unsere Geg-' ner. Der National Rath brachte letzte Woche seine Berathungen zu Philadelphia zu einem Schluße, und sieht man nun über die Zeitungen unserer Gegner, so könnte man glauben, daß der „Säm' wirklich todt, oder daß die Amerikanische Sache nach allen Winden vertheilt sei. Alles was man zu thun nöthig hat, ist aber nur einen Blick aus die andere Seite zu werfen, und dann sind auch schon wieder jene Blätter in ihren groben Ueber treibungen ertappt. Der National Rath suchte sich nämlich auf eine Platform zu vereinigen. Es wurde eine solche berichtet, darüber abgestimmt, und dieselbe mit einer bedeutenden Stimmen-Mehr heit angenommen. (Die Publikation derselben müssen wir aber, des Raums wegen, zu einer an dern Zeit verschieben.) Dieselbe enthält einen Ab schnitt in Bezug auf die Sklaverei, so daß das ekelhafte Sprechen deßwegen im Congreß doch ein mal» und zwar auf immer, als zu Ende betrachtet werden soll. Einigen Anti-Selaverei-Herren woll te dies nicht gefallen, und nachdem sie auSgcbo ten waren, entfernte» sich dieselbe von der Conven tion. Nun, in Bezug auf alle übrige Punkte — in Hinsicht der Bibel—und darin daß nur Ameri kaner und keine ausländische Katholiken Amerika regieren sollten, herrschte nur eineMeinung —und alle Diejenigen die sich absonderten, blos der Sklaverei wegen, sind Hand und Herz, übri gens, mit der gemeinten Platform. Also, in Be zug auf de» Haupt-Grundsatz, ist man gänzlich einverstanden, und nur auf eine Nebensache schei nen die Mitglieder verschieden zu denken. Wo unsere Gegner nun so gar vieles zum Frohlocken haben, können wir doch gewiß nicht einsehen —und sie selbst —wir sind es fest überzeugt—ain Ende auch nicht. Wo ist dann zum Beispiel je eine Par tei in Existenz gewesen, deren Mitglieder in allen Stücken gleich gedacht haben? Eine solche hat nie existirt. Sehet hin auf die alte Lokofoko Partei - Hat es nicht in den Reihen derselben Sclavenhal ter und Abolitionisten, und Tarifs und Anti-Ta riff-Leute? Und warum soll die Amerikanische Partei nicht bestehen können, wenn ihre Mitglie ter ebenfalls verschieden, in sectionellen Sachen, denken? Nein, ihr Herren, wie schon gesagt, die sätze gänzlich einverstanden, und daß sie die regie rende Partei dieses Landes werden wird, trotz al len Plänen von Lokosoko Abolitionisten und den gedingten Prcßen des Pabst von Rom, glaubt ein jeder, der irgend Etwas zu beobachten im Stande ist. Ja, sagen unsere Gegner: Pennsylvanicn ist auch ausgetieten! Nur nicht ganz so schnell; in diesem Staat wird diese Sache den verschiedenen Councils übergeben, und daß diese die obengedach te Platform annehmen werden, haben wir noch nie bezweifelt. Als Bcweiß wie man in dem Schluß stein Staat fühlt, weißen wir auf Philadelphia hin —denn daselbst ist am letzten Samstag Abend, und zwar in dem „Jndepcndcnce Biereck"—allwo unsere Unabhängigkeit erklärt wurde—elne der größten Maßen-Versaminlungen gehalten worden, die je daselbst stattfand —und es war dies eine offenbare Amerikanische Versammlung, um die be sprochene Platform zu ratisizire», welches auch ein stimmig geschah. Es wird geschätzt daß mehr als 35,000 Personen, trotz der ungünstigen Witte rung sich in und um das Viereck eingefunden hat ten, die willig sind auf jener festen Platform zu stehen. Dies scheint aber doch wirklich nicht als ob der ~Säm" „todt" sei. Es ist unmöglich sür uns die viele Hnnderte von „Bänner" mit ihre» schicklichen Inschriften, zu beschreiben, die von den verschiedenen Delegationen getragen worden sind. Es muß daher sür heute genügend sein, daß wir versichern, daß Alle dieselbe zeigten, daß dort das rcchte Gefühl für den Fortbestand der großen Union genährt wird. Ja alles ging zu zeigen, daß nach der nächsten Presidenten-Wahl unsere Gegner ganz andere Gesichter schneiden werden. Ameii kaner von Lccha! Unser Wunsch geht dahin, daß Ihr cs doch in Euerer Gewalt gehabt hättet, diese größeste der großen Demonstrationen mit anzuse hen. Mit viel größerem Eiser würdet Ihr suchen diese gute Sache zu befördern. Auf, daher und mit wahrem Ernst an das Werk! Indem Ihr sehet daß unsere Gegner beängstigt sind —und unser Thun und Treiben allesamml suchen zu verdrehen und zu inißrepresentiren. Wirklich Zeugniß genug daß ihre Leser die Wahrheit nicht vertragen kön nen. Ja Amerikaner ! laßt Euch durch keine rit te Gespräche und keine Nebensache» von Eurem angetrettenen großen und lobenswerthen Psade ab leiten, denn noch niemals stand die Amerikanische Sache fester als gerade jetzt. Ja auf, und aufs Neue ans Werk, denn eine Sache die das Recht, die Constitution und die Bibel auf ihrer Seite hat mu ß triumphiren ! Wir müßen sür heute schlie ßen, werden aber sicher wieder auf diesen Gegen stand zurückkommen. Die ~tLtwas-IVisier." Eine Anzahl Personen, die Gegen die Sklave rei sind, hielten letzte Woche zu Clcavcland, Ohio, eine Convention und bildeten einen Orden den sie „Etwas Wiße r" nennen. So viel wir aus ihren Verhandlungen ersehen können, ist die Ein weihung der Mitgliedschaft so etwa die nämli che, wie die der Amerikaner. Doch in den Grund sätzen ist ein Himmelweiter Unterschied. Die Amerikaner wollen nämlich haben, daß nur Amer ikaner und keine Katholiken in die Aemter erwählt werden sollen, »nd die „Etwas Wißer" hegen nur Feindschaft gegen die Sklaverei. Ausländer werden in diesen neuen Ordm zugelaßen, und zwei ihrer Beamten des Staats-Councils sind Auslän der. Man wird noch mehr von ihnen hören. — Die alte Frau Greely, von der Tribune, die so erschrecklich gegen die Amerikanische Organisation losgezogen hat, wird ohne Zweifel nun wieder Vieles schlucken müßen was er auSgespieen hat ; und so könnten wir noch mehr nennen, die sich sein Blatt zur Bibel gemacht, und ihm so zu sagen al le nachgekaut haben. s-S"Jn Schuylkill Eaunty hat sich die alte Lo kofoko Partei in zwei Theile zersplittert. Auf der einen Seite stehen die Eingewanderten und aus der andern die Emgebornen. Der eingewanderte Theil hat seine Caunty-Versammlung schon gehalten, und der eingeborne Theil wird seine Versammlung in einigen Tagen halten. Beständig!« it.—Die Gegner der Ame rikanischen Bewegung haben gar viel von „ver schwornen Banden" zu sagen, und haben doch zu gleicher Zeit eine mitternächtlich verschworne Ge sellschaft von „Sagnichtsen" um ihre eigene Par tei aufzuhalten. Wie schlecht sich doch das Ding reimt! KS" Der Acbtb. C. S. Morehcad ist der amerikanische Candidat sür Gouvernör in Kentu cky. Er war früher cin Mitglied des CongresseS, war immer ein standhafter Whig, und ist ein tüch tiger und geschickter Mann. VN' In 18.52 waren in Frankreich nur 1200 Meilen Telegraph-Drahten gespannt, nun sind es schon 8090 in gutem arbeitendem Zustande. Ghio Platform der Amerikanischen Partei. In der vorigen Woche versammelte sich der Staats-Rath der Amerikanischen Partei zu Cleve land, Ohio, bei welcher Versammlung die folgen de Platform aufgestellt wurde: 1. Unbeschränkte Religionsfreiheit, ohne Ver bindung mit der Politik; Feindschaft gegen kirch lichen Einfluß auf die Angelegenheiten der Regie rung; Gleichheit der Rechte aller naturalisirten Einwanderer, welche durch und durch amexika nisirt sind und keine weltliche Untcrthanentreue, auf Grund ihrer Religion, schulden, welche über die Constitution geht. 2. Keine Einmischung in die von Ausländern bereits erlangten Bürgerrechte, und Schutz des Gesetzes für Alle, welche mit Ehren, aus Liebe zur Freiheit auswandern ; aber Ausschließung frem der Armen, und Verbrecher und Verweigerung der Ausdehnung des Stimmrechts auf Alle, welche nach dieser Zeit kommen, so lange sie nicht 2l Jahre in den Vereinigten Staaten gewohnt und den Natuxalisations-Gesetzen Genüge geleistet ha ben. 3. Opposition gegen alle politischen Orpanisa tionen, die ausschließlich aus Ausländern zusam mengesetzt sind, und gegen ausländische Militär Compagnien, und gegen alle Versuche die Bibel von Schulen auszuschließen, welche von der Re gierung unterstützt werden. 4. Sklaverei ist lokal, nicht national. Wir opponircn ihrer Ausdehnung in eines unserer Territorien, und der Vergrößerung ihrer politischen Macht durch Zulassung irgend eines Sklavenstaa tes in die Union oder auf andere Weise; und wir sordern von der General-Regierung eine unverzüg liche Wiedergutmachung der großen Ungcrechtig leiten, welche gegen die Sache der Freiheit und den amerikanischen Charakter, durch den Widerruf des Missouri Compromeis und die Einführung der Sklaverei in Kansas, dem Gesetze entgegen, mit Gewalt der Waffen, und durch Vernichtung der Wahlfreiheit, begangen worden sind. 5. In bescheidener Nachahmung der Weisheit Waschington'S, opponiren wir jeder Einmischung den jedoch bei allen geeigneten Gelegenbeiten unsre Symvathie irgend einem zur Freiheit sich erheben den Volke nicht vorenthalten. 6. Wir unterstützen amerikanische Industrie und amerikanischen Genius gegen die widerstrebende Politik fremder Nationen, so wie die Erleichterung des innern und auswärtigen Handels durch Ver besserung der Häsen und Flüssen und Errichtung von Nationalstraßen, welche die verschicdcncn Thei le der Union vereinigen. 7. Die Union dieser Staaten sollte durch eine getreue Anhänglichkeit an die Constitution vere wigt werden. 8. In der Staatspolitik befürworten wir mit warmen Eifer Einschränkung und R e f o rm, eine Aenderung des jetzigen drückenden Steuersystems und ein liberales System der öffent lichen Schulen. SS" Dies ist eine breite und gute Platform, auf der ein jeder guter patriotische Bürger stehen kann. Trubel in der Demokratie von Neuyork. Die Ausländer der Tammany Hall Partei in Neuyork scheinen sehr unzufrieden mit den Bege benheiten der Siegesfeier in Bezug auf die Virgi nia Wahl, in jener Stadt zu sein. Die ~News" eines ihrer Blätter sagt - „Die Deutsche Stimme in der Stadt Neuyork ist etwas über (iOOO, welche bei letzter Wahl alle für Seymour und Wood gestimmt haben. In der langen Liste von Vice-Prcsidciitcn, SecrctairS und der eingeladenen Sprecher, sucht man aber vcr deutscher Geburt/' Der Neuyork Demokrat (Deutsch) hat auch deswegen nicht kinmal ein Wort hinsichtlich der Demonstration zu sagen gehabt. Die StaatSzcitung spricht sich auch nur ganz kühl aus. Und die „NewS" bemerkt ferner, die Deut schen Stimmgeber seien nicht durch eine einzige Syl be gerühmt worden." Die Neuyork Erpreß, indem sie das obige quo tirt, setzt ungezwungen dazu : „ Sechs Tausend Deutsche Stimmgeber—ein Viertheil der ganzen Demokratischen Partei all hier, sollte doch gewiß auch ein Viertheil der Be amten und Aemter haben —die Jrländer die Hälf te—und die ~Amerikanische Demokratie" was übrig ist —wenn tie Französischen, Spanischen, und Italienischen ihren Antheil erhalten haben " Der ..Mirror," indem er die nämliche Demon stration bespricht, sagt: „DicFederal Administration isi aber sehr glück lich, daß sie dadurch daß sie 10.000 Jrländer in Virginien importirt, doch einen Staat von einem gänzlichen Untergang für die Partei in Gewalt ge rettet hat." Obiges gibt manches zum Nachdenken, und es mag hier jeder für sich selbst urtheilen —doch wol len wir fragen : Wird unsere Gegenpartei auf die se Art und Weise bestehen können ? Sind die Ein gewanderten zu ihrem Antheil Aemter berechtigt ? Oder sollen sie nur gebraucht werden um die De magogen in Aemter zu wählen? Und darf unsere Gegenpartei ihnen diese verlangte Aemter geben ? Die Zeit wird dies lehren —aber es scheint wirklich schon jetzt ein Sturm sich zusammen ziehen zu wol len. töin ehrliches Geständnis. Die Philadelphia „Morning Times," eine war me Amerikanische Zeltung, enthält Folgendes:— ~Es ist erfrischend mit einem Mann zusammenzu treffen, der feine ehrliche Gedanken unverholen ausspricht. Einer unserer Träger hat uns bcnach richtiget, daß einer unserer Unterschreiber, der die Times seit dem Beginne ihrer Existenz erhalten hatte, dieselbe nicht mehr länger wünsche, obschon unsere Liste von Ankünflen zu ihm (da er ein Kauf mann in der Marktstraße ist) von großem Nutzen sei. Er gab offenherzig als seine Ursachen, daß rx ein Ausländer von Geburt, Erziehung und im Gefühl sei; daß nichts Amerikanisches an ihm sei und auch nie sein würde; daß er nicht natura lisirt sei, und es auch nie unter irgend Umständen werden würde; sein Mitleiden, seine Zuneigung und seine Interessen seien alle mit dem Lande sei ner Geburt, und seinen Institutionen; Und end lich, daß er nur nach Amerika gekommen fei um fein Glück zu machen, und dann wieder in sein Ge burtslande zu gehen und dasselbe zu genießen, und folglich war er nicht willig zwei Cents für die Auf rechthaltung einer Amerikanischen Zeitung beizu tragen, trotz dem daß sie ihm seinen Geschäften wegen von großem Nutzen war." Dieser Mann ist ehrlich und offenherzig. Aber obiges liefert vieles Stoff zum Nachdenken. Wie mancher kann die nämliche Gefühle habe» wie die ser Kaufmann, läßt sich aber »aturalisire», stimmt mit uns, und wünscht noch sogar zu regieren ? Sollte nun ein Mann mit Gefühlen wie oben ein gestanden, in den Vereinigten Staate» Aemter be dienen oder nickt ? Die Antwort ist ganz einfach, und jeder wird sie sich selbst beantworten. Die Amerikaniscke Partei soll im Staat Ohio bereits 140,000 Man» zählen. Rlapperschlangen Reminiscenz. Einer Mittheilung des I. Sullivan an das Ohio State Journal, entnehmen wir die folgende interessante Stelle: „Am Scioto Fluße, in der Nähe von Coluni buS, befinden sich die bekannte» Rasselschlangen höhlen, welche in frühern Zeiten der Schrecken der Nachbarschaft, und vorzüglich der die Mühlen be suchenden Knaben waren. In diese Felsenhöhlen führten Eingänge, wovon einer groß genug war, um eine» Man» in gebückter Stellung einzulassen. Hier versammelten sich die Rassel- und viele ante re Schlangen aus der ganzen Umgegend, wo sie ihr regelmäßiges Winterquartier aufschlugen, und der Boden am Eingang war nicht allein geglättet, sondern durch das Aus- und Einkriechen dieses giftigen Gewürms völlig polirt. Ich habe meinen Vater erzählen hören, daß lange bevor Franklinton angesiedelt war, er beim Landmessen um die Mitte Aprils mit einer Partie in 2 KanoeS den Scioto hinauffuhr. Es war ein warmer Tag und ein leichter Wind wehte flußab wärts. Ungefähr in ciner Entfernung von einer halben Meile von jener Lokalität wurden sie durch welcher, je näher sie kamen, auf eine Weise zu nahm, daß es zweien der Leute so schlecht wurde, daß sie umfielen und man sie flach im Kanoe nie derlegen mußte. Bald wurde die.Ursache klar, denn als sie den angelangt wa ren, sah man die Schlangen, welche so eben ihr Winterquartier verlassen hatten, bei Tausenden die User in allen Richtungen bedecken und sich an der Sonne erwärmen. Ein Paar kahlköpfiger Adler hatten ihr Nest in der Spitze einer aus dem Gip se! der Clippe hervorragende Ccder gebaut, von glaubt, daß das Schwein unempfindlich ge-en den Biß der Rasselschlangen sei und man verbaute im Herbst den Eingang der Höhlen mit einer Pen wo rin man eine Anzahl Schweine einsperrte, um die Anzahl derselben zerstörten. Während eines strengen Winters wurde ein Versuch gemachr, die erstarrten Schlangen lnis ein mal zu todten. Eine bedeutende Ouantität Schießpulver wurde in die Höhe geschafft, der Ein gang mit Holz und Felskiiblöckcn verrammelt und das Pulver vermittelst eines Leitfadens entzündet. Die Explosion erfolgte, ohne eine bedeutende Wirkung zu haben, da die Gase in der ungefähr licher unterirdischer Merkwürdigkeiten lohnen möch te. Bis jetzt hat noch Niemand Muth gehabt, sie zu erforschen, obgleich durch die Ansiedelung und den Anbau des Landes die Schlangen fast gänzlich verschwunden sind." Untergang eines Das Schiff John, welches kürzlich inonth, England, mit 387 Emigranten nach Que bec absegelte, lief, als eS nach der Landspitze von Black Head hinsegelte, auf einen Felsenriff, wo durch das Schiff eingestoßen wurde und cs gieng innerhalb 4000 Fuß von der Küste unter. Der größte Theil der Passagiere wurde von der See weggespült, und 190 derselben gicngen verloren.- schast. Preis der Lebensmittel im IVcsten. Auf dem LouiSoilie (Ken.) Markt wird gegen wärtig die Butter verkauft on 12j bis 15 Cents das Pfund, Eyer zu 12- Cents dasDutzend, jun ge Hühner zu 12? Cents das Stück, ausgewachfe neHühner zu 10 Cents, Welschhükner zu 50 Cents, Rindsfleisch zu 7 Cents, Hammelfleisch und Kalb fleisch zu 0 Cents das Pfund, Flauer zu 810 das Bärrel, neue Kartoffeln zu 60 Cents das Peck. Lvertl,volles Recept zum Vveisien. Der Kalk, wie er gewöhnlich zum Weißen zu bereitet wird, reibt sich, wenn trocken, von den ständigem Umrühren mit kaltem Wasser löscht, und dann bis zur Consistenz wie fette Milch mit Was ser verdünnt, in welchem weißer Vitriol (sulphate of Zink) aufgelöst worden, im Verhältniß von 4 Psund zu einem Büschel gutem Kalk. Der weiße Vitriol macht, daß sich der Kalk nicht abreibt. (Eingesandt.) Herren Drucker: Der „Beiwohner," wie er sich selbst nennt, hat letzte Woche im Re publikaner auch wieder einmal von sich hören las sen. Nichts kann mich mehr freuen, als zu sehen daß dieser Tölpel zuweilen vor das Publikum tritt, denn sein Produkt übertrifft alles an Dummheit, womit das Publikum je belastet wurde. Wenn er nur damit soetsährt, so kann cs nicht umhin die Anhänger der Amerikanischen Partei mehr eifrig zu »lachen —ja derselbe» viel Nutze» zubringen. Die lobenswerthe öffentliche Verhandlungen von Ober- Saucon sind cs, die Furcht in diesen Burschen ge jagt,—ja die ihm dieses Bauchgrimmen verursacht haben. Aber O Herrchen ! wie erscheint sein Pro dukt gegen jene patriotische Beschlüße-gerade so wie sich elnstenS ein Mann ausdrückte, daß ein an deres Subjekt unter den Dichtern sigurire. Dieser Einfaltspinsel sucht jene Verhandlungen seinen Le sern auseinander zu setzen und darüber zu com uicntiren. Darf cr sie ihnen nicht ganz vor legen ? Nein er ist bange sie würden noch mehr zu der Amerikanischen Partei bekehren. Früher hat sich dieser Seribbler immer darüber beklagt, daß man im Geheimen Versammlungen halte—und nun ist er wieder nicht zufrieden daß man öffentli che Zusammenkünfte hält. Das Volk wird sich aber ganz wenig darum bekümmern, was er sagt— es kennt seine Pflicht, und eS wird dieselbe auch ausführe» —und wird >m Geringsten nicht daraus achte», wie viele solche Menschen suchen werden, es von seiner Pflicht—den Thalern und Cents wegen —abzulriten. Ja das Volk hat ganz wenig Re spekt für einen Mann der die Amerikaner schlecht zu machen sucht. —ja der sich selbst dadurch daß er sagt daß er auch ein „Mitverschwornex" sei, zu ei nem schlechten Menschen-einem Lüger, Betrüger oder Meineidigen macht. Was er von Wasching ton und Lasayette sagt, ist schon längst meinerseits zur Zufriedenheit des Publikums beseitigt worden. Auch ist die Aussage, daß ein Amerikaner schwört zu lügen, schon Monatenlang widerlegt worden. Und was cr in Bezug auf die Gegenmaurer sagt, so werden sie gewiß nicht mit den Jesuiten stim men, wie wir schon öfters vorhin bemerkt haben. Ueberhaupt ist alles was er letzte Woche aus fei nem hohlen Kopf „überkaut" schon längst umgc stoße» worden. Aber sollte cr in Zukunft ctwas Neue» hervorbringe», so werde ich auch mit mei nen Erwiederungen wieder schnell bei der Hand sein, Ein Amerikaner. Vom Ausland. Ankunft der „Atlantik." Kertsch erobert. Das russische Lager an der Tschernaja genommen. N e u-N o r k. 13. Juni. Die Atlantic lang te heute um 9 Uhr mit Nachrichten von Liverpool bis zum 3. d. hier an. Von der Rrim. Vom Kriegsschauplatz werten Ereignisse von höchster Bedeutung gemeldet. Die Alliirten ha ben die Stadt Kertsch durch eine zweite, geheime Erpedition ohne großen Widerstand genommen. Kertsch liegt am Eingange des asowschen Meere« und ist militärisch von höchster Wichtigkeit, da e» genannten Eingang beherrscht. Jetzt sind die Al liirten Herrn davon, ihre Flotte ist bereit» in das selbe eingelaufen und die ganze Westküste der Krim, sowie die Landzunge von Gcnicza die Hauptmilitair-Straße der Russen, liegt ihnen of fen. Als die Alliirten Kertsch in Besitz nehmen woll ten, sprengten die Russen die dortigen gort« in die Lust u>jt> verbrannten ihre 4 Steamer, 30 Trans portschiffe und H Million Säcke mit Brod und Mehl. Zum zweiten bestätigt sich der bedeutende Er folg den die Franzosen während der Nächte vom 22. und 23. Mai in einer Reihe der blutigsten Gefechte vor Sebastopol errangen, indem sie die wichtige Position des place cl'ärme» den Russen entrissen und behaupteten. 8000 Mann sollen bei diesen Affairen und hauptsächlich im Handge menge durch Bajonet geblieben sein. Den dritten, vielleicht wichtigsten Erfolg er langten die Alliirten. indem sie plötzlich auf die russischen Linien au der Tschernaja sich stürzten und dieselben ohne große Verluste mit Sturm nahmen. Sie sind dadurch einmal auf ihrem rechten Flügel freier und wieder Herren des Flüßchens, das Sc bastopols mit Tnnkwasscr versieht. Die Russen retirirten auf die hinterliegenden Hügel. England und Frankreich haben es abgelehnt fernere Consercnzen in Wien zu halten. Man hofft »ach obigen Erfolgen noch mehr auf den Frieden. Die Franzosen haben bei Tchorgona ein Lager errichtet. Belgien, heißt es, werde den Alliirten 29,000 Mann stellen. Späte r.—Die Atlantic brachte 102 Passa giere. Der Verlust von 8000 Mann bei Erstür mung des pl»oe ii'ä rm« meint natürlich den Ver lust auf beiden Seiten. Von russischer Seite nahm jedoch beinahe die ganze Garnison an der Verthei digung des Platzes gegen die Alliirten Theil. Gortschakoff giebt über die Affaire den folgen den Bericht - ..Gestern griffen 17 Batallions de« der Bastionen No. 5 und 6 an. Das Gefecht war blutig und währte die ganze Nacht. Unsere l 2 Bataillone verloren, als sie den Feind zurück geworfen 2500 Mann." Ge». Pelifsier telegraphirt unter dem Datum des 25. Nachmittags,, Wir haben die Tchernaja besetzt. Der Feind zeigte wenig Widerstand, und zog sich rasch über die Hügel zurück. In den Wer ke» vor Sebastopol haben wir uns festgesetzt. Ein Waffenstillstand zur Beerdigung der Gefallenen wurde den Russen verwilligt. damit werden zu gleich die Todten auf russischer Seite ermittelt wer den können." Gen. Canrabert soll verwundet, ein anderer französischer Gencral getödtet sein. Die Schaluppen der Alliirten sollen bei Arabat ein Magach, in die Luft gesprengt, und gegen 100 Handelsschiffe zerstört haben. 810 ß ein russisches Kriegsschiff ist »och in Azoff. Fünf mit Getreide beladene Schiffe liefen in Kertsch ein; sie wußten nicht, daß es genommen sei, »nd wurden somit selbst genommen. Die ganze Zahl der von den Alliirten erbeut ten Kanonen soll sich auf 100 be laufen. Von Kertsch bezog die Garnison Sebaflovol» ihre Lebensmittel-Zufuhren, weßhalb dessen Weg nahme von nicht geringe» EsHuß auf die Bela- Die Alliii den sollen ZSergu«» auH dem rechten Ufer des Flusses in Besitz gtsommi», und sich zweier russischen Batterien! bemächdizd haben.-- Vom Störten der Krim rückten den, sich zurückzieh enden Corp» Lipranti'S mehrere Baiatliiia» zur Verstärkung entgegen. Di« All-irden erhalten fortwährend noch Der stärkunzen von Konstantinopel. Der engl. Dämpfer Driver fiel in der Ost see mit dem amerikanischen Schiffe Appleton auf teßen Heimfahrt ein, iinv ergab sich aus einer Ex amination der Passagiere, daß der Aankee 50,- WO Ristes, Iv,ooo Revolvers und »00 Ballen Bammrolle ni einen russischen Hafen eingeführt.- Zur Zeit der Durchführung fand man jedoch keine i Kriegscontrebsode mehr an Bord. ! Von Bombay wird unterm 30. April Mial- I det, daß tort eine aus 15,000 Mann und einer > bedeutenden Flotte bestehende engl. Erpedi.wi» nach dem Persischen Golf rüste, um ohne Weiteres s mit dem Schah von Persien Feindseligkeiten zu cr» offnen. In Spanien wurden wieder einige JnsuxxektW nen unterdriickt, und zwei Anführer und ein Prie ster erschossen. Außerordentliche Gewalten sind dem Ministerium von den Cortez mit li 9 gegen 124 Stimmen übertragen worden. Gefangen er gaben sich zu Caspi und Aleanitz circa 150 In surgenten . Die Pariser Ausstellung entspricht noch immer nicht den gehegten Erwartungen in Anbetracht de« Besuchs. Am ersten freien Tage (wo Jedermann Einlaß finden konnte) betrug die Anzahl der Be sucher 30,000. Außer den von den Russen zerstörten Schiff«» sollen sie 30 Transporte und 360,000 Säcke Korn, 190,000 Säcke Hafer und 150,000 Säcke Mehl zerstört haben. In Azoff sind 14 Dämpfer der Alliirt»n einge laufen. Die Russen in Sebastopol sind unablässig mit; dem Errichten von Batterien, Erdwäldcn u. f. w> beschäftigt. Die Alliirten haben die vierte Parallele vollen det, und die Engländer bringen ihre schweren Mör ser dahin. Die russische Garnison soll numerlich sehr stark, aber durch Kränklichkeit geschwächt sind. Aus der Wiederaufnahme der Verhandlungen in Wien wird wohl nichts werden, und die Vorschläge Oestreichs sollen von England und Frankreich ent schieden abgelehnt werden. Die östreichischen Un terhandlungen werden thätiger als je betrieben. In den Händen der Engländer befinden sich 746 russ. Gefangene; dir Russen haben nur IVKEng länder, hierunter 10 Offiziere. Die Wiener Blätter enthalten eine Confular- Depesche von Varna aus der hervorgeht, dqß Gen. Brown mit 20000 Truppen > Kertsch Endete. Der Marsch an die Tchernaja wurde an dem glei chen Tag? init 35000 Mann unternommen.