Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, February 07, 1855, Page 2, Image 2

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    Patriot.
Alleiitowii, Pa., Februar 7. .1855.
Betrübtes Unglii«?.
Am letzte» Dienstag trug sich folgmdes Unglück
i» Kleppinger'ö Kohleiihof, »n dieser Stadt zu
Herr Salome» R u p p, vontEeigentura:
Taimfchip, Lecha Caunty, wav nämlich mit Koh
lenladtn beschäftigt, wobei eine zusammciigefrorne
Maße von Kohle», Ei« und Schnee, welche unter
graben war, auf ihn fiel, wodurch er feinen plötz
lichen Tod fand. Herr Rupp war ein sehr belieb-'
ter Bürger jene« Taunschipö, war 42 Jahren alt,,
und hinterläßt eine Gattin und 7 »och zum Theil,
unmündige Kinder—deren Gefühle bei der An-
kunft dieser traurigen Nachricht man sick eher den-
ken al« beschreiben kann—sein frühe« Hinscheiden
zu betrauern.
„Heute sind wir frisch und stark.
Am 3ten Februar sind folgende Anstellungen
durch den Gouvernör gemacht worden:
ThomNS I. Power, vonßeaverTaun
ty (Amerlkünischer Demokrat) zum Adjutant Gen
eral diese« Staats.
E h r i stlan Meyer L, von Clarlon Caunty I
fAmerikastischcr Whig,) zum Whiskey Inspektor
von Philadelphia.
C. L. Ma g ee, (Ann.Manischer Whig,) al«
Inspektor von Maaßen und Gewichten für Alle .
gheny Cämity.
Herr C u l p, (Amerikaner) Flour-Jnspcktor,
von Pittsburg.
E« wird allgemein erlaubt daß diese Ernennun
gen populär seien.
Kt„at--L>enator.
Die Whigs von Philadelphia haben am letzten
Samstag Henry C. Pratt, Esq. al« ihhen
Candidat für Staats-Senator in Ernennung ge
bracht, uni die durch den Tod des Herrn Fonl
krod vaeant gewordene Stelle zn füllen. Herr
Pratt war srlthör'ein -MiizZikd Hüüsr» oer
Representaitten dieses Staats, besitzt die nöthigen
Fähigkeiten, und soll allgemein beliebt sein.
» —<
Prestdento-^andidaten.
Der New-Aork Herald pnblizirt folgende Liste
von Candidateii für die nächste Presidentschaft, und
legt ihnen folgende Nttmen bei« ~
'Nichtg.'dl.iissrr—Kllmore, Clayton, Houston,
Law, stockten,.Garrel Davis, Brown und Ray.
mond. .. . ... i .
Ciil'inet Marey, Cu
shing, und Jefferson Dayi«.
Aüchen-<Labii>rt Clindidat—Jaine« Buch
enau.
Außerhalb Demokratische Kandidaten—
Caß, Donglas, Rusk, Wool, Hunter und Weiß.
Mhig-ttandidaten Fillnwre, Crittenden,
Bell, Evcrett, und Rives.
Anti-Slil>i>>.ii-L«iididaleii—Benton, Se-!
ward, Chase, Hale und Gidding«.
Frauenrccht — Gerrett Smith,
Fred Douglaß und Garrison.
Tlömisch-Katholische Statiotil».
Der katholische Kalender für da« Jahr
gibt folgende StatiStikS von der Röinijch-ka
tholischen Kirche in den Vereinigten Staaten; Es
gibt deren allhicr 7 Archbifchopf, 33 Bischofs, 2
VicarS Apostolic«, 179-1 Priester, und 1824 Kir
chen ; welches einen Zuwachs im vergangenen Jahr
zeigt, von 2 Bischofs, 129 Priester und 112 Kir
chen. Die Katholische Kirche hat auch zugleicher
Zeit L9B-MissionS-Stationen. 28 Collegie», 117
Academien für das weibliche Geschlecht, 37 Theo
logische Seminarien, welche (diejenigen eingeschlos
sen die anderwärts studirenl beinahe 799 junge
Männer sür Priester erziehen und vorbereiten. —
In der That die Katholische Kirche ist wundervoll
am Zunehmen in diesen Vereinigten Staaten.
Samuel Zt. Weberist neulich zum
Postmeister von Hellertown, Northampton Caun-
ty, ernannt Word«,, an die Stelle von M. A. Lei-,
dig.—Ob es auch da „NichtSwisser" hat oder>
nicht—die der katholische General Postmeister!
nicht vertragen kann—haben wir nicht erfahren. — !
Seiden, wie e« wolle,Uvir kennen Herrn Webers
persönlich, und er wird ein guter und pünktlicher
Postmeister sein. .
Mehr PauperS.—Der Neuyork Tribuns
vom letzten Mittwoch sagt, daß George L. Fra
denburg an jeden. Tage Klage gebracht habe, daß
soeben das Schiff Arnold Bennlnger. von Rotter
dam, gelandet sein, und daß es über 299 Paupers
an Bord habe. Die Emigranten ComniissioiierS
sind damit beschäftigt die Sache zu untersuchen.—
Wann wird unsere Regierung diesem Uebel doch
«inmal Einhalt thun?
Ein «euer Schurkenstreich Santa Anna ».
Aus Sisal i>, lueatan wird unter den, 21.
Dez. 1854 gemcldet, daß die im Krieg von dein
Mexikanern gefangenen Indianer, im Ganze»
etwa l MMan», »ach der Insel Euba geschickt wer
de» sollten, um dort al» Sklaven verkauft
zu werden. Die unglücklichen Indianer haben un
ter dem 14. Dez. >KS4 von Merira aus einen
Protest gegen jene« schändliche Erfahren erlassen.
Der I.'s.it Bon illa , merikanischer Minister
der auswärtigen Angelegenheiten hatte nämliche
»nter dem 22. Juni 1K54 ein Dekret erlassen,
wonach 20» Indianer an Col. Don Manuel Jim
einy, den Agenten de« Hauses Goieuria in Havan
na für S2t),l)lll) verkauft wurden.
von Banknoten.
Die Beamten der Prineeton Bank von Neu-
Jersey unternahmen es vor einigen Tagen einen
Theil ihrer durch den Umlauf abgcnutzen alten No
te» in Packete» zu verbrennen. Al« sie glaubten
dieselben seyen von dem Feuer ganz verzehrt, wur
den die Ueberreste herauageschürt, worauf man
fand daß einige blos um den äussern Rand herum
verbrannt waren. Einige von diesen wurden auf
gelesen und in Unilausgesetzt. Da« Publikum
muß gegen diese zum Theil verbrannt»« Noten aus
feincr Hut sehn, indem die Bank sich weigern wird
dieselben einzulösen.
Veränderte Banknoten.
Die Wituzington Gazette vom »Fletzen Frey
tag meldet, dag eine Fiinfthalcr-Nötc auf die
Ehester Caunty Bank, zu einer Zwanztgthalcr-Aott
iim.zeändnt, den, Herausgeber gezeigt wurde.—
Die Veränderung soll so geschickt au,Mihrt seyn
saß nur Wenige den Betrug entdecken könne» »hn»
«ne genaue Untersuchung. Die Worte "Fünf Tha
!rr" sind durch ein chemische« Versahren'ansgc
loscht und dle Worte "Zwanzig Thaler" darüber
>zrpappt worden. Die Figuren in jeder Ecke der
Note sind aus ähnliche Weise umgeändert worden.
Maa sey daher gegen diese-Fälschung iuif seine«
Huth.
Achtbare James Cooper.
Wie wir vorletzte Woche meldeten, bot Herr
Cooper, Vereinigten Staaten Senator von Penn
fylvanlen, unlängst in jenem Körper BeschlAßehin,
bezüglich auf die Einschiffung von Pauper« ü»d
Verbrecher iu dix Vereinigt«! Staaten, durch aus
wärtige Länder, und trug darauf an zu untersu
chen ob e« notwendig fei Tesche zerlassen, M
dies ziöverhütep,. Vor einige« Tagen nun stiel er
diese Bescblüße auf, und hielt eine lange Siede, aus
welcher wir in SÄrstanz/rinen kürzen AuS<
zug liefern wollen.
Herr Eooper wies auf die Thatsache hin, daß
vor vielen Jahren zurück ein? Ladung von deSpe
katen Verbrechern von 'dem Europäischen Conti- >
ne»t nach Baltimore gesandt worden sei—daß
da», durch den damalig?« Mayor die Nachfrage
an ob dieSLe.
duldet werden milßc—und daß er zu Antwort er
halten habe, daß keine Gewalt vorhanden fei, nach
welcher cö verboten werden könne. Es feien dann
diese desperaten Verbrecher, die in Ketten über das
Meec gebracht wurde», 2Lit an der Zahl, dorten
loSgelaßen worden, um ihr VerhcerungSwcrk in
der dortigen friedlichen Gegend zu beginnen. Dle
se VerfahrungSart sei nicht recht, und die Gesetzge
bung sollte ein Ente dazu machen. Natimien mit
nns in Freundschaft hätten kein Recht cine Cownie
für Sträflinge aus den Vereinigten Staaten zu
machon —und doch fei dies geschehen, dadurch haß
unsere Regierung die Uebersendung dieser Pau
pers und Verbrecher geduldet habe. Das Uebel
sei v»n zu viel Bedeutung um gedultet zu werden,
und er hoffe daß die Zeit da sei, wo demselben
Einhalt gethan werde. Es komme ja kaum ein
Emigranten Schiff bei unsern See-Städten an,
welche« nicht zum Theil mit solchen PaupyS bela
den sei; und nur noch vor einem. Monat zurück,
habe ein einzige« Schiff bei Neuyork l 50 Panpur«
und lli Verbrecher, die in Ketten gebracht
wurden, gelandet. Späterhin hätte ein anderes
Fahrzeug bei Stable Eiland Schiffbruch gelitten,
welches ebenfalls mit solchen Menschen beladen ge
wesen sei. Die Passagiere seien nach Halifax und'
von da über Boston nach Neuyork gebracht wor
den. Es feien dies Einwohner aus der Schweiz
die unfähig gewesen seien ihren Untcrbalt z!! ver
leiten, und daher hätte man sie auf Kosten
wißer Städte herüber geschickt. Die Sardiniani
sche Rrgierung habe ebenfalls erst ganz kürzlich 34
schuldig gefundene Verbrecher bei Neuyork gelan
det. Es sei dies Gebrauch vieler deutscher Stkid
ten —und auch in Irland befolge man ein ähnliches
System.
Dieser Zustand der Dinge habe auch die Auf
merksamkeit des Mayor« von Neuyork auf sich ge
zogen. Er habe einen Brief an den Presidenten
der Vereinigten Staaten geschrieben—habe auch
den Councils anempfohlen, diese Sache gehörig zn
untersuchen. Er sei der Meinung, daß ein jeder
Christ und Patriot im Lande dieselbe gehörig er
wägen solle.
Hedr Cooper glaubt schließlich, daß die Zeit ge
kommen, wo es die Pflicht der Regierung sei, die
sem Uebel Schlanken zu setzen ; indem die Moral,
die Sicherheit und die Freiheiten unseres Lande«,
durch die unzähliche Einschiffung von Paupers und
Verbrecher, unwidersprechlich höchstens gefährdet
fti. ...
(Eingesandt.)
„A ü m.'.' V
Wer ist der „Sä m", von dem mau in allen
Gegenden der Vereinigten Staaten so viel hört ?
Und was hat er denn eigentlich im Sinne ? Diese
Fragen sind bisher unbeantwortet geblieben, und
ein Jeder möchte inuner noch gerne wißen wer der
„Säm" ist. Darnach zu urtheilen wie bitter er
von vielen meiner demokratischen Freunden ver
folgt und verwünscht wird, so kann er kein Freund
zu ihnen sein. Auch kann er kein besonderer Freund
der Whigs sein, denn auch hie und da „knurren"
welche besagter Partei gegen ihn. Ich bin berich
tet daß „Säm" ein „NichtSwisser" sei—daß man
ihn Nicht sehen könne, aber doch überall fühle, und
daß er die Reihen der alten Parteien stets verdün
ne. Beide Parteien sind gleich in der Dunkel
heit in Bczug auf diesen unsichtbaren NichtSwis
ser, und ich selbst gestehe gerne ein, daß ich das
Räthsel, was der „Säm" bezwecken will, nicht lö
sen kann. Da e« sodann zugegeben wird, daß eS
schwer auszusi«den ist, wer der soll
te man doch hören w,« seine Freunde zu sagmha
ben. Diese sagen „Ssm" sei gegen politi
schen Katholiz >' ömu S. In dieser Hin
sicht handle er gerade nach de», Sinn unserer Con
stitution und dem Geiste unserer Institutionen.-
Sie gehen weiter und sagen, daß-wen» sich je eine
religiöse Sekte organisire, um als solche die Wah
len zu eoutrvllire», so nehme sie einen Standpunkt
ein, der gegen den Geist unserer republikanischen
Constitution, und gleich gefährlich für die Sicher
heit und de» Frieden unseres geliebten Vaterlan
des fei. Und ivenn eine solche Sekte sich auf die
se Weife emporschwinge, oder emporzuschwingen
suche, dann sei es hohe Zeit, daß eine gewisse Ge
walt unter dem Volke sich dagcgensetze, um unsere
Freiheiten und die Institutionen unseres Lande«
zu beschützen. Me ich nun berichtet bin, so ist der
„Säm" damit beschäftigt diesem Uebel Einhalt
zu thun, und uns fernerhin davor zu beschützen.
In wie iveit er recht hat, mag da« Publikum be
urtheilen. —„Prüfet alle« und das Beste behal
tet."
Man beschuldigt „San," daß er zu Gunsten
von geheimen Versammlungen und geheimen Ge
schäften sei. Hiergegen sagen seine freunde: Dies
seien die Freimaurer, Odd-FellowS, die rothen
Republikaner in Frankreich und noch viele andere
G.sillschastcn in diesem Lande auch. Sie gehen
sogar so weit und sage», daß die Freunde von äch
ter Freiheit überall—besonders in ihren schwache»
Tagen den nämlichen Plan eingeschlagen haben,
und ftruerhin einzuschlage» genothig, sind. In
dem Kampfe mit beiden alte» politischen Parteien
—die eine znr rechten und die ander» zur linken,
wundert es mich gar nicht, daß der „Säm" sich so
versteckt hält, und feine Geschäfte in, Geheimen ver
handelt.
Man beschuldigt „Säm" weiter, er sei ein
Amerikaner u. gehe dafür daß nur
Amerikaner A m eri karegi e r e n 112 o ll
ten. SeineFreunde wollen natürlich wißen daß die«
nicht mehr als recht und billig sei, und behaupten
daß e« scheine, als sei „Säm" der Meinung, daß
wenn die Zeit zur Regulirung eine« gänzlich Ame
rikanischen Systems länger verschoben werden wür
de, Unannehmlichkeiten und Gefahr daraus ent
stehen müße. Obschon ich durchaus nicht z»
„SämS'' Council gehöre, so kann ich doch für
mn« L»b«u leine Ursache finden, den „Säg," auf
eine solche.»iScre tu^ctsLlgm.
Ich habe hier nun versucht kidc Seite» anzu
schauen. und fordere jeden Leser auf kühl über »H,
ge Sache nachzndeiikdir.'und alles wohk'zu prüfen,
Geschieht die«, so müßen Alle darin ÜbereinfNin-
MM, daß „Säm" und sklne Anhänger auf eine
l sthr verfolgt und vcrläumdet wor
j den sind. Jedoch solche Ungerechtigk.iten nutzen
niemals den Verbreiter etwas. Hat der „SäviV
! recht, so wird sein Bau bestrl'en —und hat er un
recht so wird er vo« selbst zerfalle«.
Kein NichtSwisser.
l.ment n» Mechanics ?i-u z et dehn, die Be-
sewi« ans di» für n«ne Gebaute
wurtcit »erl.s.u, »nt dnnn tic mehr ?egik
lawren-Gehallt'-Bill ,»it 18'geqen Tiimme» pas-
Im Sem» wurde ciile Reinvmirsnz '.'»rgeteat ven
Bischef Ntmimn «cn der Kirche m >M
, Die B Hebatr der Mitglieder der Ge
setzgebung auf seftsefl, mit I» Eenii sür jede
Meile welche sie reis«),, müßen, rcKrte die zweite Le
sung.
Harrisburg, 3l)ten J>m. Im Senat
pasfirtc die Committee dc« Ganzen eine Bill, wel
che den Mcbalt der Legislatoren sür eine Sitzung
auffestgesetzt.
<Zvs Waschiagllin.
Wafchington, Jan. 2(l.—Der „Star"
sagt, c: habe Briefe erhalten, welche meldeten, daß
ei« große Skifrrgung auf Euba herrsche nnd man
täglich ciiiein Ausbräche entgegen sehe. Dasselbe
Blatt deutet an, daß der Präsident eine Prokla
mation erlassen werde, um vor Theilnahme an der
Kinney-Expedition als vor einem Verstoß gegen
die NeutralltätSgefetzc zu warnen.
P h-i lad e lp hi a, 2Z. Jan. —Dem hiesigen
'Ledger' wird aus Washington geschrieben : "Kei
ne einzige Maßregel liegt einem der Häuser des
Kongresses vor, über welche die "demokratische"
Partei einig wäre, oder in Beziehung auf welche
die Abstimmung bkider Parteien nicht gemischt
'wäre; und in Kurzem wird eS ganz unmöglich
sein, Partei-Unterschiede aufzustellen."
Washington. 29 Jan. Vom Repräsen
tentaiihause wurde heute der Beschluß angenom
men, Dampfer mit eincinTransportschiff zur
Aufsuchung de« Dr. abzuschicken. Der
Know Nothing Taylor von Tenessce brachte ein?
Bill zur Umgestaltung der Naturalisationsgcsctzc
Waschlngton, Jan. 36.—1« der ge
strigen Sitzung de« Repräsentantenhauses wurden
mehre Sachen von großer Wichtigkeit verhandelt.
Insbesondere hervorzuheben sind zwei Beschlüsse,
wodurch zwei von der Gesetzgebung des Territori
ums Minnesota im vorigen Jahre erlassene Gesetze
aimullirt werden. Der Cviigreß hatte nämlich»
für Eisenbahnbauten in Minnesota Land bewilligt,
>und vermittelst einer großartigen Korruption wuß
ten die politischen Leiter des Territoriums, na
mentlich der Göudernör und der Staatssekretär/
zwei Gesetze W erzielen, wodurch ihnen die bewil
ligten Ländereien in die Tasche flössen. Diese be
trügerischen Gesetze »uu hat da« Repräsentanten
haus anullirt. Merkwürdig ist aber dabei, daß
gar nicht die Rede von Absetzung und Einsperrung
des betrügerischen Gouvernörs und Staatssekre
tärs war.
Ein anderer wichtiger Beschluß, dr» das Re
präsentantenhaus saßte, betrifft die Zulassung de«
Territoriums Oregon als Staat.
Herr Millson, von Verginien, beabsichtigt im
CongrH aus Aushebung derjenigen Gesetz« anzu
tragen, Ivel che die Polygamie im Territorium Utah
aufrecht erhalten.
Washington, 3vten Jan. Der alte
General Caß ist in keiner geringen Verlegenheit.-
Der Senat der Gesetzgebung von Michigan hat ihn
nämlich instriiirt, für den Wiederruf des Sklaven
fang-GefetzeS und den Erlaß eine« Gesetzes, wo
durch die Sklaverei in Kansas und Nebraska ver
boten wird, zu wirken; ba« heißt mit andern Wor
ten : Caß soll gegen sich selbst wirken.
Washington, 31. Jan.—General Caß
hat seine Lust, die "demxkraiische" Anti-Know-
Nothing-Reife nach Hanihshire zu machen. Ge
neral Laue von Oregon, welcher bereit« m India
na und Illinois erfolgreiche "demokratische"
KrenzZüge unternommen hat, ist jetzt zu der Mis
sion auserkoren. Hräsident Pieree meint, daß
wieder beste» Tage für die "demokratefche" Par-
Was hington. 1. Febr. Das Reprä
sentantenhauS hat die Bill zur Anlegung eine« unö
terirdischen Telegraphen nach dem stellen Ocean
angenommen.
Acht Wochen der Cvngrcß-Sitzung sind bereits
vorüber und es bleiben deren nur noch fünf und in
diesen fünf Wochen nach Abzug der Sonntage
nnd anderer Tage, an denen keine Sitzungen sind,
bleiben nur noch 21 Sitzungstage übrig. Die
Resultate der gegenwärtigen Sitzung sind bis da
hin von keinem Belang. Die Ver. Staaten Ju
stiz-Reform-Bill ist vom Senate aufgegeben wo»
den, weil auf der Hand lag, daß auf keme Eini
gung zu rechnen war. Die Pacific-Eisenbahnbill
wird aller Wahrscheinlichkeit nach in Folge der
Uneinigkeit unter den Repräsentanten in Bezug
auf die Einzelnheiten der Bill ebenfalls als un
vollendete Arbeit liegen bleiben. Die Spez'ial-
Committee des «enates, welche die Pacific-Eisen
bahnbill in Berathung hat, kann sich eben so we
nig einigen, wie das Haus und hält es folglich
für unnütz, die Sache im Senate vorzubringen.—
Die Bill wird zweifelsohne in der nächsten Sitz
ung durchgehen und zwar voraussichtlich in einer
solche» Gestalt, daß es ein Werk der Regierung
sein würde und aus Kosten de« Staatsschatzes ge
baut werden müßte. Natürlich würde der Präsi
dent dann sein Veto gegcn die Bill einlegen. Die
Majorität des nächsten Congresses dürste es in ih
rem Interesse finden, absichtlich den Präsidenten in
eine feindliche Stellung zu dieser Bill zu bringen,
um sie al« Motto in dem nächsten Wahlkaqips tra
gen zu können. Was den Tarif anbetrifft, dessen
Revision von der Administration befürwortet wird,
so erfahren wir, daß die Committee für üSege und
Mittel beabsichtigt ihre Bill vorzulegen. Aber eS ist
nicht abzusehen, wie man in den 21 Tagen, welche
noch übrig bkiden, die Zeit gewinnen wird für die
Berathung emeS hochwichtige« Gegensta»tzeö.—N.
A. Staats;.
M-rmorblocX ;»«, Vafchington-Monu-.
«e«t.
Die griechische Regierung hat zum Wasching
ton Monument einen Block au« dem Parthenon
in Athen gesendet und ihm mit der folgenden final
gen Anschrift versehen : „Dem George Zvdschwg»
IHN. dem Helden» Feldherrn, Staatsmann nnd
Hründer ki modernen Zr.ihclt weiht vq«L<U>V des
Solon, Themlstoklo« und Perthes, 'die Mutter der
Freiheit der Alten, dieses Zeichen der Hechachtimg
imd Bewunderung—einen altersgrauen Marmor
block vom Parthenxn.
Massachusetts lNrsrtzgebung hat Henry'
Wilson, Zreesiul-KiiLiWothtiig, zum Ver. Stäa-!
ten Senator erwählt.
Eine schreckliche nnd traurige Begeben
heit.
Ein schauderhafte« und rührende« Ereigniß fand
Freitag Nachts in der Nachbarschaft von Eas
cade, lowa, statt. Robert McGinty, welcher 2
Meiirn von Cascade wohnte, begab sich nach sei
nem Schwiegervater, Hrn. Clark, welcher »ine kur
ze Strecke von Caseade wohnte, und m.ichte eine»
Angriff a,H seine grau, welche sich, um seiner
talen Behandlung auszuweichen, dorthin geflüchtet
hatte. Als Hr. Clark eint Pistole aus seiner Ta
sche zog, und ihn zu erschießen drohte, wen» er
nicht nachlasse, errriff McGinty ein Plätteifen,
schlug den Vater damit nieder, entriß ihm dann
sein Pistol, und feuerte dasselbe auf ihn los.—
Während diesem Zweikampf, flüchtete sich die Frau
in ein Nachbarshaus, aber da sie befürchtete, Ihr
Mann möchte sie verfolgen, verließ sie dasselbe
wieder, und versteckte sich in den Wald. McGin
ty begab sich dann nach dem Hause, wohin seine
Frau sich geflüchtet hatte, und als er sie da nicht
sand, schwnr er, die Frau vom Hause niederzu
schießen, wenn sie ihm den Platz nicht zeige, wo
sich seine Frau versteckt habe. Die Frau, die ihr
Leben schonen wollte, zeigte ihm die Richtung, nach
welcher seine Frau gegangen war. Entschlossen,
noch mehr Blut zu vergießen folgte er ihr nach
und sand sie im Gebüsche versteckt, wo er ihr den
Kopf beinahe ganz abschnitt. Er begab sich dann
nach feiner Wohnung, setzte den Lauf der Pistole
an sein Kinn, drückte los, und die Kugel fuhr aus
feinem rechten Backen. Da die« fein Lebenslicht
nicht ausblies, feuerte er drei Kugeln in den Un
terleib, und versuchte sich mit einem Messer die
Gurgel zu durchschneiden. Er wurde Freitag Nacht
von einigen Männern, die auf feiner Verfolgung
waren, noch lebend in feinem Hanfe im Bette ge
funden. Als sie in das Haus eintraten, zog er
das Bettzeug über sein Haupt. Sie setzten ihn in
ein Wagen und fuhren nach EaScade, aber ehe sie
dasselbst anlangten, war der Lebensfunke dieses
Teufel« in Menschengestalt erloschen. McGinty
und seine Frau find nun todt; ob Clark zur Ge
nesung gelangen wird, ist zweifelhaft.
In einigen Theilendes nördlichen Neu Hamp
shire« soll der Schnee sich« Fuß tief liegen, und dle
Eisinbahnzügc sollen in ihren Fahrten bedeutend
verhindert worden sein.
Die Moriuonirtr».
E« ist entsetzlich zu welchem Grade der Gottlo
sigkeit die Mormonen gelangt sind. Sie haben
nicht !."'r allgemein die Vielweiberei eingeführt,
sondern suchen v!-.' dadurch Z» rechtfertigen, indem
sie behaupten, daß Jesus seibji Marth» und Ma
ria zu Weibern gehabt habe, und daß er selbst der
Bräutigam bei der Hochzeit zu Cana gewesen sei.
Originelles Gebet
» Der Capellan in der Gesetzgebung de« Staate»
Indiana machte neulich bei der Eröffnnn.s ihrer
Sitzung ein allgemeines Gebet, dessen Schlußwor
te wie hier übersetzen. Sie sind ganz eigener Art
und würden sich auch andercrOrtenrcchiivohlpas
sen !
„Und o. Hm, erbarme dich über unftrc Gesetz
geber. Sei mit ihnen und segne sie, wenn sie dich
auch nicht erkennen. Erhalte sie beim Leben und
lerne sie deinen Namen preisen. Hilf ihnen bald
wieder nach Haus zurückzukehren, nnd sich guter
Werke zu befleißigen in ihren Familien und unter
ihren Nachbarn. Möge da« Volk sich entschlie
ßen, daß sie zu Hause bleiben soll>n, und künftig
Männer erwählen von guten Sitten und nüchter
nem Betragen, damit durchihre Gesetzgebung Gu
tes gestiftet werden möge. Erlöse das gute Volk
dieses Staate« vor der Schande, welche erfolgen
muß, wen» dieser Haufe wieder hieher kommt um
Gesetze zu machen. Höre uns, lieber Herr, und
gewähre unsere Bitte. Amen."—(Ref. Kirchz.)
Wilkesbarre, Jan. 23. —Letzte Woche
ging die etwa 2 Meilen von hier entfernte Pulver
niiihle von Parifh, Sieber und Co. in die Luft.
Zwei Arbeiter wurden auf der Stelle getödtet.
Philade l p h i a, 31. Jan. —In Folge
eine« Fehlers in dem Ofen zur Heizung des Moya
mensiizg-GMngnisse« drang da« Gas aus der
Rohre in die obere Reihe der Zellen. Diesen
Morgen fand man zwanzig Gefangene durch diese
Atmosphäre beinahe erstickt. Einer derselben ist
seitdem gestorben und die Uebrigen mit Ausnahme
von dreien, haben sich wieder erholt. Man hofft,
daß auch die drei davon kommen werden.
Sonderbarer Angri ff. —Al« neulich
ein Knabe, Namens Minschall, die Straße ging
unweit Corner Ketch, in Delaware Caunty, be
merkte er eine große Anzahl Taucher, oder LoonS,
auf den, Felde. Er ging nahe gcnug, um einen
Stein nach ihnen zu werfen, und verwundete somit
einen der Vögel, daß er ihn fangen konnte. Der
Gefangene aber erhob ein Klagegeschrey, al« der
ganze Trupp dm Knaben mit großer Wuth an
griff und ihren Genossen zu befreyen suchten. —
Sie pickten ihn mit ihren spitzigen Schnäbeln in'«
Gesicht und flatterten ihn so stark, daß er hätte
untcrliegen müssen, wenn ihm nicht Jemand zu
Hülfe gekommen wäre.
Chicago, 17. Jan.—Eine von den vielen
Frauen de« Mormonen-Häuptling« Brigham
Zoung ist dieser Tage hier angekommen. Sie ist
dem Harem ihre« Gebieters entronnen, nachdem sie
lg Jassre den Mormonen angehört und drei Jahre
eine der Frauen Aoung'S gewesen ist. Sie beab
sichtigt, in Gemeinschaft mit einem Fräulein Wil
liams durch die ganzen Ver. Staaten zu reisen,
um düS Mvrmvnenthum in seinem wahren Lichte
zu zeigen, alle Schandthaten und Betrügereien
desselben abzudecken.
C.inei »» at i, 3Uten Januar. Zu Mouiit-
Pleasant stürmten etwa 5(1 Weiber ein Wirths
haus und zerstörten eine grosic Quantität von
Spirituosen, die dem Wirthe gehörten. Nachdem
sie d'eFässer zerschlagen hatten, zogen sie den Wirth
durch die Spirituosen, die <i Zoll hoch im Zimmer
standen. Es wurde» etwa 20 Bcrhaftsbcfehle er
lassen, doch die Polizeibeamten kamen diesen Nach
mittag zurück und erklärten, sie könnten dieselben
nicht vollziehen. Sie werden heute Nacht mit
Verstärkungen nach Mount Pleasant zuriMehren.
New A o rk. 29 Jan. Alle Wirthschaften
wurden gestern von der Polizei auf'» Strengste
controllirt. Trotz aller Befehle des MayorS waren
wieder 291 offc».
Neuyor k.—Die angeblich auf Kosten der
belgischen Regierung importirten armen zwölfßel
gier sitzen seit 37 Tagen gleich aemeineu Verbre
chern im Gefängniß, und noch ist nicht« über ihr
Schicksal entschiedet,. Dieselben haben ein Ge
such um Entscheidung ihrer Sache an den Mayor
Wood gestellt und beklagen sich in demselben bitter
über die ihnen gewordene-grausam« Behandlung,
da man ihnen mit er Andern, nicht einmal erlaubt
habe, während der 37tägigen Gefangenschaft ihre
Wäsche zu wechseln.
W i l ?e Sdar »e, Pa., 2?. Jan. Die lange
! Brücke über den SuSquehanna bei Towanda stürz.
! gestern ein und verletzte Hrn. Dlllok Brown von
IR-w'lprk.
Kalifornien
Die Gesetzgebung von Californien war gehörig
organisirt worden, und der lUtr Januar war für
die Erivählinig eines Ver. Staaten Senators an
beraumt worden.
Die Chancen des Hrn. Gwin für die Wieder
wahl in den Vereinigten Staaten Senat sollen
nicht besonders günstig stehen.
Die Gouvernörs,Botschaft war der Gesetzge
bung vorgelegt worden'und zeigte einen sehr gün
stigen Zustand der Staatsangelegenheiten.
I» Plaeer Eaunty wurden im letzten Jahr W,-
<IW Büschel Weizen auf 1542 Acker cultivirte»
Lande« gezogen.
Weizenmehl war gestiegen ; Gallego und Hax
all-Mehl wurde zu -?l5 a 515.5 V verkauft.
Der Gouvernör erklärt sich gegen die fernere
Einwanderung von und um die in
Kalifornien befindlichen auszutreiben, will er ihnen
eine so schwere Steuer auserlegen lassen, daß sie eS
vorziehen dürften, das Land z« verlassen.
VomGilaflu ß. —Aus dem "Los Angeles
Star" erfahren wir, daß Capt. R. Sackett am 3.
Januar nach einer Abwesenheit vom
Gilafluß in jener Stadt ankam. Er brachte eini
ge zchöne Proben von Kupfererz mit, worin sich
auch reines Gold und sehr viel Gold mit Kupfer
verschmolzen vorfindet. Die rothcn Proben be
stehen au-i Kupferoryd, welche« bei einer Scheidimg
Sz Prozent reine« Kupfer und für je MO Pfund
Erz l j Unzen reines Gold ergab. Es findet
sich auch ein wenig Silber beigemischt, wo
von das genaue Verhältniß nicht ausgemittelt wor
den ist. Capt. Sackett verschaffte sich diese Erz
stufen an einer Stelle, die ungesähr 40 Meilen
vom Gilafluß und etwa l<> Meilen von Fort Au
ma am Colorado entfernt liegt.
TcxaS.
In der Nachbarschaft des PecoSslusscS fand zwi
schen einer Abtheilung RangerS und einem Hau
sc» Texas-Indianer ein blutiges Gefecht Statt,
in welchem Erstere siegreich blieben, 7 Indianer
tötteten w>d eine große Anzahl zu Gefangenen
machten.
I» Austin, San Antonio, Houston, Victoria
!»>d Levaea haben überall die Know Nothing« bei
den Wahle» den Sieg davon getragen.
Michigan.
In der Gcsetzffebung von Michigan soll dem
nächst eine Bill vorgelegt werden, für die Rege
lung römisch-katholischer Noimcnklöstcr und Schu
lt». « >
Utah.
Die Mormone» bilde» sich mit großem Eifer zu
Soldaten aus. Sie sind bereits so weit orgSni
sirt, daß sie mehre Tausend Bewaffnete ausstellen
können. Mit dem provisorischen Gouverneur
Babbit sind sie sehr unzufrieden, weil derselbe den
Mormonen-Glauben abgeschworen haben soll.
Virginia.
W h e e l i n g, Va., 27 Jan. Bei den hie
sigen städtischen Wahlen haben die Knvw Nothiiig«
mit große» Mehrheit gesiegt.
Maine. «
Eineni Spezial Kommittee der Gesetzgebung ist
ein neues "Maine Gesetz" vorgelegt worden, wel
ches noch weit strenger ist, als das ursprüngliche.
Schnapsverkaus soll das erste Mal uiit ?59 und
Inionatilcher Einsperrung, das zweite Mal eben
falls mit 85(1 und t» monatlicher Einsperrung, das
dritte Mal aber mit ?199 und einjähriger Ein
sperrung bestraft werden. Exprcßleute, Dampf
schiffe und Eistiibahnen, welche Schnaps transpor
tiern, sollen ebenfalls Strafe zahlen und eingesperrt
werden.
LS» Im Hause der Gesetzgebung von Massa
chusetts ist die Justiz-Coniniittec instruirt worden,
über die Zweckmäßigkeit einer Bill zu berathen,
wonach Nonnenklöster und katholische Schulen der
öffentlichen Inspektion so frei ausgesetzt sein sollen,
wie protestantische Institute dieser Art.
LS-Bei der mulich in den CauiiticS Ontario
und Livingston, Newyork, gehalten speziellen Sen
ator Wahl, um die durch die Erwählung des My
ron Clark, zum Gouvernör jenes Staats, vaeant
gewordene Stelle zu füllen, ist ei« Herr G o o d
w in, der Candidat der NichtSwisser, mit etwa
2I)W Mehrheit erwählt worden.
N e w- O r l e an S, l. Febr. —Der Damp
fer Elise sank vor einigen Tagen bei Plum Point
Beed, etwas unterhalb Memphis. Ungefähr ZU
Menschen sollen dabei zu Grunde gegangen sein.
<sa»ada
Die Einwanderung im Jahr 1854-
Ueber die Einwanderung im letzten Jahre ist so
eben ein Bericht erschienen, dem wir folgende An
gaben entnehmen!
In, letzten Jahre landeten in Quebeck 4U
Schiffe, von diesen kamen 14k von England, !>7
von Irland, 82 von Schottland, 6l vom europäi
schen Continent und 55 von Häsen der benachbar
ten Provinzen und von ander» Orten. Die
durchschnittliche Zahl der Tage, welche die engli
schen und deutschen AuSwand«rerschisfe für ihre
Fahrt bis nach Quebeck gebrauchten, ist 4Vi ; die
Zahl der Einwanderer betrug im Ganzen 53,183,
darunter blo« BtB Kajütcnpassagiere.
In Liverpool schissten sich nach Quebeck 13,47 l
Personen ein, 2739 davon waren Engländer, 421i3
Jrländer, 791 Schottländer, 4ü3!> Deutsche nnd
l 199 kamen von andern Landern.
Die Einwanderer de« letzten Jahre«, welche in
Quebeck landeten, gehören zu folgenden Nationen:
Engländer 7
Zrländer Ltl.Aig .
Scheinender 7,16!)
Deutsche Il.I«»
Norweger .'i.sll
Schweden Mk>
Holländer 2>l
52.6 M
Viele dieser Eingewanderten blieben nicht in Ca
nada, sondern reisten nach dem Westen der Ver.
Staaten, um sich dort anzusiedeln.
Unter den Einwanderer« in Quebeck befanden
sich letztes Jahr blos 3151 Arme, zu deren Wei
terbeförderung die Regierung 17 Sch. ver
wandte.
Auf diese« gestützt, kann man annehmen, daß
wenigstens so weit bemittelt waren, um
ihr« Reise ungehindert fortzusetzen. Von diese«
angegebenen Armen kamen 4L2 von Deutschland,
2V7 l, meistens weibliche Einwanderer, von Irland
und 58 von England u. s. w.
Die Einwanderung war, mit Ausnahme des
Jahre» ttt47, wo R),l.°><) einwandertcn, noch nie
so stark gewesen, als im letzten Jahre und aus ei»
ner Vergleichung mit den-«crigen Jahren geht her
vor, daß sie sich »on Jahr zu Jahr gesteigert hat.
Rcu-lerfcy.
Im Haufe der Gesetzgebung von Neu-lersey
legte ein Herr Jay vergestern einen Akt bezüglich
der Nawralisation von Aiixländern vor. Der
Zweck diesci Akte geht dahin, den Staat«gerich»S-
Hosen die Gewalt zu nelimen, das Bürgerrecht zu
verleihen oder Jntentioneu, Bürger zu werden,
entgegen zn nehmen.
Ein Korrespondent des Newark Mereury schreibt
von Trent»,,. Nrw-Jerfey: "Die Damen dieser
beabsichtigen, sobald die Temperenz-Bill im
Senate durchgegangen sein wird, ein großes Ban
quet zu geben, wozu alle Mitglieder der Gesetzge
buiig, welche sür das Gesetz stimmten, eingeladen
werden sollen."
Wisconsin.
Charles Dunkanist am Mittwoch von der Wis
consin Gesetzgebung zum Ver. St'. Senator er
nannt worden. '
Der Madison "Argus" sagt, der Senat de«
Staates Wisconsin habe einen Gesammtbeschluß
gesaßt, die Vertreter des Staate« im Congreß zu
instruircn, sich jeder Veränderung in den Natural».
satioiiS-Gesetzen zu widersetzen.
«cntuckv
Louisville Zeitumz vom Zysten Jan.
meldet, daß Frank May, feit Jahren Cafsirer der
Farmers und Mechanics Bank zu Indianapolis,
mit allen Mitteln der Bank, die don 25 bis 50, >
WO Thaler angegeben werden, tMhgPtMgen ist.
Sein Onkel, Col. A. May, hat vernommen die
Depositen zu bezahlen; die Noten sollen durch
Staatostock gesichert seyn.
Trnirossee.
Ein großer Nichts wißer alsMay»
o r.—Letzte Woche erwählte» die NichtSwisser Hrn.
Alfred Robb, als Mayor von Clarksville,
Tennessee. Es wag vielleicht hier uicht aus de»,
Platze sein zu bemerken, daß Herr Robb wirklich ein
g r o ße r Mann ist, denn er soll ohne seine Stie
fel lij Fuß hoch sein.
Ncu-H»ampsch,re.
SG'Die Nichtjwißer von Neti-Hampschire ha
ben letzte Woche R al pH Me teal s, von
Ncivport, alo ihren Candidat sür. Gouverneur in
Ernennung gebracht.
Georgia. A
I» GaineSville, Ga., ifand am Dienstag in
letzter Woche eine verheerende FcurrSbrunst Statt,
die lg Gebäude und 4999 Ballen Baumwolle
zerstörte.
«S'Wäbrend des letzen Monat« scheiterte» drei
und vierzig amerikanische Schiffe und gingen gauz
zu Grunde und etn neue» Schiff verbrannte.
Nom Hctratbcn.
"Warum heirathct so mancher Mann
nicht, der doch recht wohl nicht nur die
Frau, sondern auch ein halbes Dutzend
Kinderchen ganz anständig ernähren konn
te?" fragte neulich Jemand, und die Kra
ge gab Veranlassung, über ten Punkt
nachzudenken, welcher doch in Wahrheit
nicht ohne tiefe Bedeulsamkeit und Wich
tigkeit ist. "Warum Heirathen Sie nicht,
Amice ?" fragte mein Fr. uid ein paar
Tage später einen wohlhabenden, behag
lichen Hagestolzen in seine» besten Jahren,
d h. so Anfangs der Vierziger. "Wa
rum? des Luxus halber!" sagte er.
"Die alten Zeiten sind nicht mehr, wo
die Frau noch der beste Segen des Man
nes war, welcher ihm in der Haushaltung
zu statten kam, und ihm seineSclgen e -
leichterte. Damals begnügte man sich
mit derben, einfachen, dauerhaften Mö
beln aus inländischem Holze, die nur halb
so viel kosteten, als die jetzigen aus Ma
hagoni) und Akason, aber dafür noch ein
mal so lange hielten. Damals genügte
Kaluntiberzug über das Sopha, jetzt muß
es Plüsch oder Sammet sein! Damals
war der Staat und Putz Nebensache, fetzt
ist er Hauptsache! Damals war die Haus
haltung und gnte Wirthschaft Haupt
sache, jetzt die Kaffee's und Thee'S, Thea
ter, Lonceile und Bälle! Damals stand
ein junges Mädchen mit der K üchenschürze
vor dem Heerde—jetzt mit Spitzen und
Blonden auf dem Tanzboden! Ich habe
ein ziemliches Vermögen, und eine from-.'
ine, kluge Wirthin könnte ich davon mit
aller Bequemlichkeit erhalten, nicht aber
eine Piinzessln, die an vornehmes Leben
gewöhnt ist. Nennen Sie mir von tau
send Mädchen nur Eine, die nicht m hr
nach Rang und Stand f.eiet, als nach ei
nem rechtschaffenen Mann? Nennen Sie
mir die Eine, un) vielleicht —b.denke ich
mich noch!— Und woher —fubr er hitzig
fort woher rührt dieses Verderben, die- -
ser Fluch, der so manchen redlichen Mann,,
und manches gute Mädchen zum ledigen
Stande verurtheilt ? Von nichts, als von
der Thorheit der Eltern! Die Mutter.die
kaum ein seidenes Band bezahlen kann,
schmückt gleich ihr liebes Kindchen damit.
auS ; es muß von oben bis unten geputzt,
sein, und mit den Jahren gewöhnt sich daS
Madchen so an allen Moden- und LuruS
tand, daß sie die kostbaren Lappalien nicht
mehr entbehren kann! Anstatt ihre Kin
der herunter zu halten, sie an häusliche
Arbeit und Wirthschaft zu gewöhnen,
müssen sie immer im Strudel der Welt
schwimmen, bis sie darin versinken! Ha
ben die Eltern vollends ein paar tausend
Thaler mitzugeben, so gewdhnen sie ihre
Mädchen, die Nase so hoch zu tragen, daß
der Geruch der Küche ihr Nervenzufälle
verursacht, und ein braver Mann sich gar
nicht mehr an sie wagt. So bleibt sie
sitzen, und daö ist noch ein Glück für den
Mann, den sie vielleicht geheirathet, und
gewiß ganz zu Grunde gerichtet hätte!"
So sprach der Freund, und obgleich er die
Farben ein wenig dick auftrug (denn eh
renvolle Ausnahmen könnten wir ihm in
unserer nächsten Nähe aufweisen,) konnt.'
ich ihm doch im Attgemeinen nicht ganz
unrecht geben. Gewißlich ist eS wahr,
tWB der jetzt herrschende LnxuS mehr Ha
gestolzen und alte Jungfern macht, als
der Mangel an Vermögen und einem
mqßigen, aber genügenden Einkommen.
(Westdete.)
a l v e st o „, lw. Jan.—Das Zuckerhau»
der Hrn. R. und D. Mill« in der Nshe dieser
Stadt brannte gestern ab : HM. Fässer Zucker und
j IZW Fässer Molaffes ward«» zerstört.