Vom Ausland. Wichtige Nachrichten vom Kriege. Der Schraubendampfer „Canadlen," welcher Liverpool am 7. Nov. verließ, erreichte am 22. Nov. um 11 Uhr Morgens den Hafen von Port land in Maine. Die Nachrichten aus der Krim reichen bis zum 2ö. Oktober, dagegen sind die offiziellen Berichte erst bi« zum 17ten, dem ersten Tage des Bom bardements eingelaufen. Dieselben wurden am L. November veröffentlicht. " Bei dem Angriff der alliirten Flotten auf das Quarantäne Fort >e. verloren die Engländer an lodten 16 Osficiere und 26 Mann, und an Ver wundeten Osficiere und 266 Mann; die Fran zosen 3t) Todte und 18(5 Verwundete. Am 26. Oktober fand der bereits früher von russischer Seite gemeldete Ausfall der Nüssen wirtlich statt, war jedoch bei weiten, weniger be deutend und die 8000 Mann Nüssen, ivelche von Sebastopol selbst und von der rechten Seite der Alliirten (von der Nichtang Balaelavas her, wel che Bezeichnung so viel Alarm erregte, weil man die Russen danach sll, Meister der Stellllng der Allllrten halten konnte) angriffen, wurden mit schwerem Verlust (1000 Mann) zurückgeschlagen. , Die letzten Nachrichten melde», daß das Bom-! bardement fortdauert, daß das Ouarantäne Fort und das Fort Lonstantine rasiert und der südliche Thurm und andere Werke vor der französischen Stellung verstört sind. Die Stadt selbst soll an verschiedenen Stellen brennend nur noch einein Schutthaufen ähnlich sein und nicht lange mehr aushalten können. Es ging das Gerücht am 2. »der 3. November solle zu», Sturme geschritten werden. Die französischen Jäger sollen mit ihren Minie büchsen jeden Artilleristen, der sich aus den Brust wehren sehen ließ, von den Stücken weggeschossen haben und der Tag und Nacht ununterbrochene Kugelregen, macht es den Nüssen unmöglich die Beschädigung ihrer Werke auszubessern. Die russische Flotte hat sich dicht unter das rech te User der Bai gelegt, um vorden Kugeln Schutz zu finde», es wurden von den Alliirten neue Batterieen errick'tet um die Schiffe auch dort mit glühenden Kugeln erreichen zu können. Andere Nachrichten ans griechischer Quelle, die jedoch nicht verbürgt sind, melden bereits die Uebergabe der Stadt. Die Nüssen haben alle ihre Befestigun gen in der Richtung nach Balaklava verlassen. Menschikoff steht mit seinen Truppen bci Bakschi Serai. Es hatte eine furchtbare Erploston stattgefun den, wobei die Franzosen 200, die Engländer säst hundert Man» verloren. Doch Ist in den iinzi!- sammtnhängenden telegraphische» Depeschen nicht gesagt was dies für eine Erplosion gewesen, ob et wa Milnilion in einer Batterie der Alliirten? oder eine russische Mine ( oder etwas ähnliches — ersteres steht zu vermuthen. Die Alliirten haben in beständigen kleinern Kämpfen und besonders durch Krankheiten sehr viele i?eute verloren und haben dringend Verstär kungen verlangt, die auch von England und Jrank reich bereits abgesandt werden. Aus A sie n kommt zur Abwechselung die Nach richt von einer Niederlage Scha in y l's, welcher von dem russ. General Nikolous an der eirkassi schen Geänze besiegt worden sein soll. E » gla » d. —Dreizehn große Spreng-Cy linder, um die Sperrung des Sebastopoler Hafens zu beseitigen, sind bereits verschifft. Jeder ent hält iOVU Pfund Pnlver und wird durch einen elektrischen Funken entzündet. 12V flache Kano nenboote und U) schwimmende Batterien sind vom KriegSministerium für den Frübjahrs-Dienst in der Ostsee bestellt; jede der Batterien soll 70 schwere Geschütze führen. Auch wird für densel ben Dienst bci Ald.nshot ein Lager von IU.VOU Mann Vandtruppen gezogen. Liverpool, ti. Novbr. Auf unsrem Markte für Brodstoffe wird ein Steigendes Wei zens um 2 Schill, per Quarter und des Weizen mehls um l Schill, per Sack notirt. Der Umsatz ist gering gewesen. Preuße n.—Die letzten Nachrichten melden die wichtige Thatsache, daß der Czar dem preußi schen Gesandten uuter äußerst beleidigenden Um ständen am 27. eine Audienz verweigert hat. Rußlan d.—An der östreichischen Grenze stehen jetzt über 200,000 Mann Kerntruppen je den Augenblick schlagfertig da, während Oestreich gleichfalls an der gallizischen Grenze seine 200,- t) 00 Man» und in den Fürstenthiimern 25,000 Mann aufgestellt hat. 4 Tage später. Weiteres über die Belagerung von Seba stspol.—Die Stadt und Festung noch immer in den Händen der Russen. — Ein herber Schlag für die Alliirten ; 10lX) Engländer von den Russen nie dergemacht.—Verluste der beiderseiti gen Armeen. —Vermischtes. Der Tunard-Dampser „Canada," am N. Nov. von Liverpool abgefahren, kam am 22. Nov. spät in der Nachtin Halifax an. Sebastopol bält stch wacker. Der wesentlichste Inhalt der Nachrichten ist, daß die Alliirten einen bedeutenden Schlag erlitten und keine großen Fort schritte gewacht hatten. London, Samstag den 10. Nov., Morgens. Eine telegraphische Depesche von Marseille sagt, eS ist gewiß, daß in der Schlacht bei Balaklava vom 25. in Folge der russischen Ueberrunipelung der türkischen und englische» Position 400 Mann brittische Infanterie und 000 Mann brittische Ka vallerie vernichtet, 1000 Mann und 800 Pferde in drei Stunden getödtet wurden. Man hat diese Zahl nach der Streitmacht, welche ins Feld ging und der, welche davon zurückkehrte, berechnet. Die Russen sagen, sie hätten nur 60 Gefangene ge macht, die übrigen werden vermißt —wurden ohne Zweifel getödtet. 600 Mann leichte brittische Infanterie standen im Kampf« und nur 138 kehr ten zurück! 800 Maim Kavallerie gingen ins Treffen und nur 200 gingen wieder daraus her vor I! Die 17. LancierS wurden fast sämmtlich vernichtet. Aus Asten kommt die Nachricht, daß die Tür ken bei Kars und die Russen bei TifliS Winter quartiere bezogen hatten. Die Korrespondenzen der verschiedenen Londo ner Zeitungen aus Konstantinopel br »gen über die Vorfälle in der Krim manche interessante Anga ben, denen wir Folgendes entnehmen: Nachrichten au« Sebastopol vom 25. Oktober melden, daß todte Weiber und Knaben nnbeerdigt in den Straßen liegen blieben, weil die Russen alle Kräfte der Vertheidigung der Stadt zu widmen hatten. Die Russen führten eine neue VerschanzungSli nie hinter ihren gegenwärtigen auf, und waren mit Geschützen und Munition reichlich versehen. Die Verluste der Alliirten durch Krankheiten! «d Veftchtt tvcrden/wvhl übertrieben) folgen.! dermaßen angegeben: Die schlagfertige Infante rie der Britten soll auf t 5,000 Mann, die der Franzosen auf 36,000 und die der Türken auf l!, 000 herabgesunken sein. Die Artilleristen wurden durch die unaufhörli chen Strapazen aufgerieben; sie standen zwölf Stunden im Tage in den Laufgräben, anstatt der gewöhnlichen acht Stunden. Der Verlust der britischen Streitmacht durch Krankheiten und Wunde» belief sich taglich auf etwa 8t) Mann. In den letzten acht Woche» sollen nicht weniger al» 0000 Mann der alliirten Truppen umgekom men oder kampfunfähig gemacht worden sein. Es heißt ferner, daß die alliirten Flotten sich an den Wälle» von Sewastopol nicht mehr versu chen werden, in andern Worten, daß ihr Holz mehr Schaden gelitten, als sie selbst den russischen Mauern zufüge» konnten. Menschikoff berichtete nach Petersburg unter dem Datum des ?. Novembers: „daß die Bela gerung ohne Erfolg fortdauert; daß das Feuer der Engländer schwächer geworden sei; daß der den russischen Befestigungen zugefügte Schaden nicht bedeutend war, und sofort ausgebessert wur de ; daß die Alliirten gegen die Nordseite der Fe stung nichts unternehmen könnten und die Coni munikation für ikn offen fei." Aus dein offiziellen Berichte des Admirals Dundas geht hervor, daß die Boniben und Glüh ! kugeln der Nüssen wohlgezielt waren, und große ! Verwüstungen auf den Schiffen der Alliirten wäh angerichtet haben. Mehrere der Schiffe waren so übel zugerichtet, daß sie nach Constantinopel zur Ausbesserung geschickt werden mußten. Der Czar hat eine Proklamation erlassen, In der er seine Anerkennung „vom General bis herab zum Gemeinen," den Vertheidigern von Srbasto« pol ausdrückt. Nock 4 Tage spater. Furchtbare Schlacht—Äerlust der Russen 5000 Mann —Verlust der Alliirten 5,- 0V» Mann. Nennork, SV. Nov. Das Dampfschiff Baltic ist mit Nachrichten aus Liverpool bis zum tö. Nov. bei Sandy Hook an gekommen. Die Niederlage der englischen leichten Kavallerie wird bestätigt. Am 4. Nov. fielen blutige Gefechte vor Sebastopol vor. Am ü. d. machte die Besatzung vvn Sebastopol einen Aus sall, welchen Fürst Menschikoff mit einem Angriffe unterstützte. Die Russe» haben ihre Nedvute» ge nommen. Die Schlacht dauerte von Tagesan bruch bis 6 Uhr Abends. Der Verlust der Nüs se» wird auf 8000, der der Alliirten auf 5000 Man» angegcbe». Die beiden Prinzen des Czars haben an der Schlacht Theil genommen. Beide Parteien messen sich den Sieg an. Am 0. Nov. wurde die Schlacht wieder auf genommen, von deren Resultate aber noch keine Nachricht in London eingegangen waren. Die Alliirten haben eine reguläre Bresche ge schossen und machten Ntistunge» zn einem allge meine» Angriff auf Sebastopol, bevor die Rus sen ihre» Verlust erseht l aben. Lord Raglan und General Canrobeit haben um schleunige Äbscndung von Verstärkungen gebeten. Das französische Gouvernement hat beschlossen 50,000 Tausend Mann neue Truppen nach dem Kriegsschauplätze zu senden, und zu deren Trans porte alle dispoiisibclen Danipfschiffc in Bereit schaft setze» lassen, namentlich sind die Dampfschiffe Alps, Indiaaa und das neue Postdampfschiff New Boston, 2ä. Nov. Kurz vor 0 llhr heute Abend kam dieC anada mit dem Dampbvot Ocean von Hallowett, Maine, in Eollision und traf dasselbe in der Mitte. Durch das vom Stoße herbeigeführte Umstürzen der Oe fe» fing der Ocean Feuer, und kurz daraus explo dirtrn auch seine Kessel. Die Canada lies bei der Nainsford-Jnsrl an'S Land, und der Dämpfer Neptun ist dahin abgeschickt worden, um die Post anher zu bringen.—-Da der Dunst auf See zur Zeit des Zusammenstoße»» nicht sehr dicht gewe sen sein soll, weiß man vorerst nicht, wie der Fall zu erklären ist. Die Dämpfer Forest City undßoston brachten gegen 800 Passagiere vom Ocean. Ein Mann, eine Frau, und ein Kind wurden als Lei chen aufgefischt. Mehrere bedenkliche Verbrühun gen und Brüche kamen außerdem vor. Der König von Baiern ist Kläger in einem gegenwärtig vor der Duperior Court in New-lork gegen den Seidenwaarensabrikantcnla cob Neustadter anhängig gemachten Prozesse. Es handelt sich um die Summe von §12,000, welche Maximilian der Zweite von Baiern von ihm ver langt. Kommst du wir so, so komm ichdir so. Viel ärger alt den Lcuf.t fiiek'n. Besonder« wenn lei» Sicht d'rui brennt." „Dein Rat!,. Mama, ist tner unnüxe. Und ick gesteh' dir'« offen ein: Und thust mit Nackbars Zriß verkehren?— Daß dich doch gleich das Manschen beiß. „Mein Aind, mir sträuben sich die Haare Doch Kind sei klug und feige nur." D'rauftkai Ncsettcken lchelauirk lachen: „Ja. ander« kab' ich nie geda»t. Ich werd'S mit Fritze grad s« »lachen. ' wi« du e« mit Pa?a gemacht." (llSstb.) ÄluS dem amerikanische» Leben. Ein Charivari. (Nach dem Si. Souis „Herald.") Jeder miserer schönen Leserinnen ist—hof fentlich aber nicht auS eigener Erfahrung— die amerikanische Lille oder Unsitte bekannt, einem Wiltwer oder einer Wirrwe, der oder die zum zweiten Male heiraiket, ein Cbari var, oder zu deutsch, eine Kaßenmusik zu bringen. Namentlich dann, wenn die an dere Hälfte deS neuen Ehepaares verkält nißmjßig jung ist, lassen die BoyS der gan zen Umgegend ,S sich nicht nehmen, die jun ge Che in ihrer Weise zu beglückwünschen und sich selbst zur Hochzeit oder wenigstens zu einem tüchtigen SchmauS einzuladen. Mit dieser herzlichen Theilnahme de» Jung-Amerika'S wurde vor einigen lahren auch ein alter Pankeedoklor im Städtchen W. im Staat Illinois beglückt. Cr hatte den närrischen Einfall gehabt, zum zweiten Male zu beirathen, nachdem er kaum zwei Jahre zuvor seine erste Frau verloren Halle. Oer Doktor war strenger Temperenzler und orrhodorer Baptisten-Vorsteher. Alle übri gen Freunden der Welk, welcher den Hage stolz oder Witlwer sonst zu trösten pflegen, waren ihm verschlossen. Wer mag eö ihm verdenken, daß er den verführerischen Be cher ehtlichenÄlückeS nochmals kosten wollte und eine wahre Blüihe weiblicher Schön heit in einem jungen und reiche» Mädchen der Nachbarschaft zu seinem zweiren Weib chen sich erkor? Solche Gedanken schienen auch die jungen Burschen der Umgegend zu hegen, obgleich unter ihnen viele Freier waren, denen der alle Doktor daS reiche und schöne Mädchen vor der Nase weggeschnappt hatte. Stall dem Manne zu zürnen, entschlossen sie sich vielmehr, „das neuverheiraihete Paar mit Kuhglocken und Bratpfannen zu begrüßen" und auf diese Weise dem Alten ihre Freude an seinem Glücke zu b zeigen. Am Abend nach der Trauung war in bei Runde von vier Meilen kein einziger Bop dalieim zu finden. Ohne Ausnahme halten sie sich vor dem Hause des glücklichen Dok tors eingefunden und machlen mir Blech pfannen und Kuhglocken, mir Kmdertrom peten und stummen Slieren—dieses künst liche Instrument wird dadurch hergestellt, daß man übe, ein Faß, dessen Deckel abge nommen, ein Stück Leder spannt und darü dereine wohl gewichste Schnur zieht, welche an das Leder angeschnellr eine» Schall gleich dem Gebrumme eineö Ochsen erzeugt—mir Klappen uns Pfennigpfeifen, mit allen zer brochenen Violinen und den anderen zu ei nem so mannigfaltigen Orchester gehören den Instrumenten eine so harmoniereiche un? riominclf.ll-erfchüirernde Musik, daß alle Hunde der Nachbarschaft voll inniger Rührung einstimmten und dem jungen Weibchen im Braurbetle Hören und Sehen verging. Der Doktor hörte ein oder zwei Stunden lang das herrliche Concert ruhig an. Alo aber die jungen Musikanten noch immer nicht ermüden wollten, überlief ihn der Zorn od der Lidrung, die ihm in diesem Augen blicke unwillkommener war als je. Er trat an'ö Fenster und drohte: „Wenn ihr jungen Schlingel diese Mu sik nictzr augenblicklich stoppt, so werde ich lunmihr böse und es könnte euch übel be kommen wenn eine Ladung Salz auö mei ner Schrolflinte unler euch flöge!" Aber die Boys fürchteten sich nicht im Mindesten und antworlcren, sie wären im Busch aufgewachsen und scheuten sich nichi vor'm Gekrächz einer Eule, er müsse trearen oder sie ließen ihm keine Ruhe. Um'S kurz zu machen,—nach einer langen Diskussion zwischen den Parteien, unterbrochen durch eine herrliche Overture jeder vergeblichen veihandlung. zyg endlich andere Saiten auf, und sagte ihnen : „Boy's, ihr wißr, ich gebe in keine Knei pe oder Schnapödöhle, habe auch nichts von dem Gesöffin meinem Hause, aber ich ver spreche euch wenn ihr morgen wieder koilu, dann will ich euch treate n' (irakiiren.) Der Doktor war ein Mann von Wort und so erklärten die Boy'S sich zufrieden und kehrten einige Stunden nach Muternachi heim. Am nächsten Abend fanden sie natürlich in gesammr sich wieder ein, mit den Instru menten in der Hand und entschlossen, den Ooklor und sein Weibchen mir einem andern grandiösen Concerr zu regaliren, wenn ,r sein Versprechen nicht halten sollte. Aber siehe da, sie fanden sich nicht getäuscht. Oer Doktor halte drei Gallonen feinen Portwei nes aufgewichst und an Kuchen und Käse war ein ansehnlicher Vorrarb aufgepflan;'. Oie Boy'S sprachen tüchtig zu, und hatten dabei den alten Temperenzler, der seinem Gelübde gemäß nicht mittrinken dürfte, derb Zum Narien. und entfernten sich, ihm einen reichen Chesegen wünschend, nachdem der letzte Tropfen vertilgt war. Sie waren noch nicht weit ans ihrem Heimweg gekommen, aIS Einer von ihnen „Ich glaub,' ich krieg die Cholera, Jack! O —t, !" „Was sagst du, Tom? Au—au, meine Eingeweide!" „Und meine," „und meine," rief ein Dutzend Anderer zu gleicher Zeit. „Ich glaub', dieser TeufclSdoktvr hat unö vergiftet. A—h—h, mein Magen !" „Ah —ah—au—uh—boobo—hoho—oh!" brüllle ein dicker Lümmel. ~Jch fühle, als hätte ich ein Oulzend Katzen verschluckt und sie balgten sich in meinem Bauch herum— kommt zurück zumOok—ok—o—h—h, m.i ne Gedärme !" Und er krümmre sich und preßte die Hände in den Leib, aIS ob er je den Augenblick abstehen sollre. Endlich kekrten sie um zum Doktor, denn er war der einzige Arzt im Fleck.n ; aber ihre Instrumente nahmen sie nicht mit, die waren ihren Händen entfallen, welch letztere sie unumgänglich zum Kneipen, Drücken u. Pressn der schmerzenden Leiber verwenden mußten. Man kann sich wohl denken, daß > der Doktor vieseSmal nicht mit einem In steumenlal, sondern mit einem ebenso wohl-! klingenden Vokat-Eonrert begrüßt wurde, wobei e» an den Dissonanzen und Schmer zenSpausen natürlich nicht fehlte. I „O Ookror, gutes, liebeS, bestes Doetor» chen, laßr unS ein, wir wollen'S nimmer rhun, machr auf wir sterben alle, wahrlich wir oh —boo—ho—ho !" klaNg eS aus et wa zwanzig Kehlen zu gleicher Zeit, aIS sie von allen Seilen wieder herbeigekommen waren. Doch die Thür wollte sich nicht offnen u. so währte daS Bitten, Flehen, Stöhnen, Brummen, Grunzen. Brüllen, und Schrei en wohl eine ganze Stunde fort, da begann daS „rartarum emericum," (Brechmittel) womit der boshafte Ooktor den Wein ver seizr hatte, seine praktischen Operationen zu äußern und um die nämliche Zeit öffnele der Ooklor daS Fenster seines Schlafzimmers. Kaum wurde feine alte Nachtmütze sich , bar, so wurde das Hülferufen um so lebhaf ter, ober er bemerkte sehr kühl : „Geht heim, lieben Boy's, morgen früh wird Alles wieder ruhig sein—Keiner von euch wird das Fieber bekommen in diesem Herbst—alle Galle wird auS eurem Magen sein—und die Cholera wird euch verscho nen, —gute Nacht !" sprachS und ließ daS Fenster herab und ging zu Bett. Dieser Hohn brachie die jungen Hoff nungsvollen in die Hitze und Einer von Ih nen brüllte: „Laßr unS daS HauS steinigen, die Thü ren einbrechen, die Fenster ein—au—oh da überwälligke ihn von Neuem spaSmodi scher Schmerz im Magen und unlerbrach gewaltsam den begonnenen Rathspruch. Schließlich kam der Doktor doch heraus und gab jedem der Patienten ein linderndes Gegenmittel, aber nichr eher aIS bis jeder zuvor den Thaler enlrichrer halte, den der Ooklor dafür verlangte. Dadurch machte er einen schönen Gewinn beim Retailver kaus seiner drei Gallonen Wein und den Boy'S kam der Spaß ziemlich theuer zu steh en. Die Boy'S erholten sich bald und kehrten heim mir ziemlich mallen Gliedern u. ziem lich schweren Mägen. VS'Alfrcd Arles ist in Schelby Co»nty,Ohio, des Mordes im ersten Grade schuldig gesunden worden. Die Anklage gegen ihn lautete, daß er vor ungefähr einem Jahre seine eigene Tochter, ein noch junges Mädchen, durch Hunger und die teuf lischsten Grausamkeit umbrachte. Eine andere Tochter, älter als die Verstorbene, war Zeuge ge gen ihn. Kirchliche Anzeigen. fahren wir wieder fort, wie früher solche Got tesdienste und Predigten bekannt zu inach.n, die uns zuverlässt g einberichtet werden. Dies geschieht für eine Gemeinde so gern als für die andere. Lutherische Mreye. Deutscher Gottesdienstes am Sonntag (Dee. 3.) um j3 Uhr Nachmittags, Predigt durch Pastor Bogel dach. Englischer Gottesdienst Morgens um 10 Uhr und Predigt durch Pastor Schmucker. Verhctr a t h e t: Am 21stcn Dieses, durch Ilr. I. S. Keßler, Hr. Hir ainG n t h mit Miß AnnaMose r, beide von Allentown. (Durch Pastor Schindel.) Im Monat Oktober: Aaron Rcinert mit Ca tharina WeSner, von Langfchwamm.—Beneville Friedrich mit Caroline Baunier, beide von Lang - schwamm.—Gideon Kemerer, von Slidwheithall, mit Maria Zimerman, von Welßenburg.—Elias Gackenbach mit Matilda Gorr, von Maeungie.— Jonas Kemerer mit Mary Jane Nelich, von Ca tasauqua.—Moses Hollenbach mit Ellen Scheu rer, von Nordwheithall. —Solomon Deibert mit Fianna Sell, von Nordwheithall. —Im Monat November - John Werly mit Sarah A. Muth hart, von Weißenburg.—Wm. Stein, von Wei ßenburg, mit Mary Ann HauSman, von Lowhill, JameS Hoffman, von Nordwheithall, mit Aman da Göbel von Weißenburg —Peter Bitner mit Lydia Clauß, von Lowhill. —George K. Drey mit Mary Kuhns von Siidwheithall.—Abfalom Moyer mit Louisa Krauß, von Lowhill. c st o r b e n: Am 20. November, in Lyn» Taunschip, Lecha Co., an Alterschwäche, Daniel Oswald, im 74sten Lebensjahre. Er war ein alter und ge schätzter Einwohner des besagten Taunschips. Marktpreise. Preise in Ällent Flauer (Barrel) HO lw Waizen (Büschel) 2 <>(> Reggen I 30 Welschtorn. ... A 5 vafer...... . 20 Hlachssaamen. . . 1 !j? Aleefaamen. . . . 4 00 Salz. KO Eier len (Tenne) !t 4 50 Schätzbare Grundlotte auf öffentlicher Bend« zu verkaufen. Samstags de» Oten December, um 2 Uhr Nach mittags, soll auf der Lotte selbst, öffentlich ver kauft werden: Eine schätzbare Lotte Grund, gelegen In der Front Straße der Stadt Allen taun, enthaltend 19 Fuß 3 Zoll in der Front und etwa 230 Fuß in der liefe. Darauf ist errichtet Ein gutes Kräm-WohnhzuS, gute Cisterne, Schweinestall und an nöthige Gebäude. Die Lotte ist angrpstanzt mit guten Obstbäumen, und ist be gränzt von einer Lotte des Joseph Züeaver und Kein Die Bedingungen am Verkaufstage und Aus wartung von Abraham Griefemer. Ein fremder Schafbock Befindet stch schon etwa 3 Monaten bei den Schaafen N. ' Ä ) des Unterzeichneten in Ober- Saueon Taunschip, Lech« Co. rechte Eigner ist ersucht ftin Eigenthum zu beweißen und denselben abzuholen bei Levi B. Sell. November SS. ' Nachricht wird hiermit gegeben, daß der Unterzeichnete als Administrator der Hinterlassenschaft des verstor benen Joseph Huber, letzthin von Eatasau qua, Lecha Cannly, angestellt worden ist. Alle diejenigen daher, welche n»ch an besagte Hintes lassenschast schulden, sind ersucht innerhalb sechs Wocheit anzurufen und abzubezahlen. Und Sol che d e noch rechtmäßige Forderungen haben, sind ebenfalls ersucht solche wohlbestätigt an den Unter zeichneten, der zu alten Zeiten in dem Stohr des Verstorbenen gegenwärtig sein wird, einzuhändigen. Jacob Huber. Adm'or. November 29. nq6>n Ackerbau -Versammlung. Die Erecntive Committee der Lecha Eauntp wird sich auf Samstags den 2. Deeember, um 1 Uhr Nachmittags, am Hause von T. O. Gin kinger, in Allentown, versam meln. Pünktliche Beiivohnung wird erwartet. Edward Kohler, Präsivent. November 29. nqim AUemown Enbinet-Waarenlager, S!e Jl> i?est j>.,:n!l>e>i Slrai-e, gegenüber der Lecha Patriot Office. P s s 5 Niinsckt die Nimvokne, '.>en Ztllentcwn undda« Pul'li» riim in, Allgemeinen achlnngsvoll zu benachrichtigen, 'ak er soriiv.il, reud aus Hand hält «in osrzüalichek Isscrleinent ven Cab tlretwcravem jeder Benennung, bestehend aus Bureau», Side- Boards, Pier, Center, Card, Dining, und Breakfast Tischen; ebenfalls, Whatr.ot und Sofa Tische, Parlor Tische, Spring-Sitz Schaukelstühle, Sosas, Pianosiühle, Bettstellen von jeder llrt, Zammt einem allgemeinen Affertement von K ll ch en beräth, welche» alles er an Preisen verlaufen wird, die jeder Conku'-renj in Siadt und Sand treh Er verfertigt ebenfalls auf Bestellung sede Art rcn Furnitur, und jeder von ibin verkaufte Artikel ist war ranlirl '.'ellkcmmene Zufrieteubeil zu gewähren, oder kein Verkauf. T>aher rufet bei ihm an und sehet fiir uch selbst, an Ro. 36 West Hamilton Straße oder am Schild gelben Vorhangs. Glcason's pictorial I'OU 'I'IIL IBSS. HI. Hl. »ho lii,, o!il'' srom tliv coiiimeneemonl. iisviiiA «iieculaioil »aper vn liis u»vn '!'>>»- nev voliimo ko rselius»)e improveil i» ever/ rospeot, nn6 vi» i,e Pul-lislietl v» lin<-e ever c>ualil/ vviii will j>re»e»t »» »rei-x »s tillont ,nexonel!>!>x,l,inx it i,u, liolore .ittonipts«l.— I'liv illuzirittiun, »ill de ü»er, nnei b/ beller arli«is tlian »zv« besiire been »s,nn »liv paper. »»tl ulloxellier »kc puplic-nion vi» I« " » « . . 2» 0« per-ion »ix-rrs?, »übseri- U.Vlil.t)v. I'ul.li-lier »nii ?rn>>rietne, Rainer of l'remont snck Uromt'isl«! Streetz, Unzton, Allentown Postamt. Neue Briefe, welche bis zum Dienstag ange kommen und noch nicht abgekoll waren: V —Elemina Blank, laieb G. Barnet, I. Beak l?, Jacob Baumer, John Boele. D —Andres TVtz.l, Lxvis Oerinneier, A —CbarleS P. Hellweiler, Avila >nger, John I —Eoheaiin Job». Ä—John fteifer. Caikarine .ItiMer. L —Jacob S. Leng, Ad»m Lintenfelfer, I. keoan. M—Daniel Moll, George Maller, Alexander M Kee. '1t —Tllsan Newbard, Edwin T. D. Newkiard, R—Sainuel M. Reap, Jsiabella Reinnaei, Eliza belb Ringer, Edwin W. Neinbard, David N»d>>. Z—Franklin Trorell, Israel Sailo Ann ' Trettie». V—G»Nlob Val». W—Senrad Weinetb, Mar? A. Werner. Marga ret Wisser. Wm. Whecler, William Woodring, Tl.ri stopkcr Wncoff, Daniel Wagner, Amediah Wisser, Schiff-Bri efez Satkiarin« E. Sallivan. lobn K.ifer, S«rlos Kk ver, Peier Wagner, Job» Ben er. H.nr «Seife. lebn Äeoeäi Lapple, Vtail Boncr, Catharin« Herbster, Pel- Wyael. Eine schätzbare Grnndlotte Zluf öffentlicher Bend» zu verkaufen. Auf Montags den lsten Januar, 1655. so kl am Gasthause d.'S Unterjeichneten in WaschingtoO Taunschip, Lecha Caunty, Ein prachtige Lotte Grund, auf öffentlicher Ben du verkauft werden; gelegen io vorbesagt,'»! Taunschip, gränzend an Länder »»„ Israel Sensinger, und Peter Noth; enthalt»«» 11l Mer mehr over weniger gutes Bauland, ante» guten Fensen und herrlich in schickliche Felder »iugc theilt.—Zivischen 5 und L Acker dass» sind j»Kt eingesät.— Darauf ist errichtet ein Zweistöckiges Wohnhaus guter Stall 13 »ei guter Brunnen mit gute« Waffe» und überhauri alles nöthig» befindet pch auf d« Lotte. Es ist die« eine schickliche Lotte für einen Hand werker, Dokter u. s. w. Zu gleicher Zeit und Ort soll auch eine Auctlon gehalten werden bei welcher TMevLei StohvAÜöeV verkauft werden sollen. Die Bedingungen am Lerkaufstag» und Auf wartung von David Rudy. Nov. 29. 1854 nq4b« Oeffentliche Vendu. Samstags den lLten December, um I Uhr Nachmittags, soll am Wirthshause von Sam «- el M e yer, in Allentown. auf öffentlicher Ben» du nachfolgend beschriebene Lotten und LSnd«re!« verkauft werden ! No. I. Eine Lotte Land, in der Stadt Zlllentown, und ist da« nordwestlich« Ecke der 7te» und Turner Straße, enthaltend io der Front an der 7ten Straße 30 Fuß; stosseud westlich an eine lv Fuß Alley, südlich an die Tu»- ner Straße und nördlich an Lotte No. 2, und hat eine Tiefe von 7t) Fuß, mit einem 2stöckig»n stei» nernen o l) n t) a n s, abgebauter Küche, nebst and«w No. 2, 3 und 4. Drei beisammen geleg«» ne Lotten, stossend an die obenbeschriebene in der 7. Straß», eine jede enthaltend an besagter 7ten Straß« 20 Fuß und in der Tiefe zu einer lv Fuß Alle, 7S Fuß. 5, k, 7, 8 und 9. Fünf beisammea gelegene Lotten, In der Turner Straße, eine jede enthaltend ln de» Front an besagter Turner Straße SS Fuß ond tzl der Tiefe zu „'ner !V Fuß Alle? llv Fuß. No. It). Ein Stück Land, gelegen an der Mauch Lhunk Straß» in Joshua Stählex. Allentonm, November 29. uqZ» Sehet hier! Federvieh ! Der Unterzeichnet« < beständig und zun» Verkauf auf Hand t«- de Art Federvieh, al« « Hühner, Enten, We lfchhiihnkr, er an den allernieder» sten Preißen absetzen wird. Er hält auch bestän dig auf Hand : GrozerieS, Flouer, Futter, Frucht, Seider, Eßig, Brenn-Fluid, Fluid Lamp«n, »e>, «. lV"Sein Stohr ist in der Nord 3t»n Straß«, i Thören unterhalb Stopp's Waarenlager. G. H. Reber. Allentown, Nov. 29. nqZin Nachricht wird hiermit gegeben, daß die Unterzeichneten al» Erecutoren von der Hinterlassenschaft des versto» benen Daniel OS,va I d, sen., letzthin vom Lpnn Taunschip, Lecha Eo., ernannt worde» sind. Alle diejenigen daher, »oelche noch an besagt« Hin» terlassenschaft schuldig sind, werden hiemih aufg». fordert innerhalb«; Wochen anzurufen und abzw» bezahlen. —Und Solche die noch rechtmäßig, For» derungen haben, sind ebenfalls ersucht solch« in« nerhalb der besagte» Zeit wohlbestätigt einzubrin» gen. Israel Oäwald,) , Jonaö Oswald, > November 2g. nqkin Achtung! Waschington Reifet Rangers! » Ihr habt Euch zu versammeln am . Samstag den 9ten Decnnber, um t z Nachmittag«, am Haus» von D. ks? Z D »i bert. in Heidelbrrg »«.w. !Z I ? schip, Lecha Eaunt», um zu paradi» ren. Auf Befehl von «k Ttovembtr 2l>. »qZa?