Lech« Patriot. Mittwoch, Okt. i 1,18 S». LS" Die Zeit wollte eS uns diese Woche nicht erlaube», dcn Loko Fokos vom Friedensboten, in Bezug auf das was sie von uns gesagt haben zu antworten. —Fühlen wir nächste Woche, als könn ten wir uns weiter mit solchen Schwachköp f e n, oder, wie sie vielseitig genannt werden, Schaafsköpfen, befassen, so kann es scin daß es dann geschehen wird. Die Lech» «Launty /air. Die dritte Ausstellung der Lccha Caunty Acker baugesellschaft ist glänzend ausgefallen. Der Him mel hatte uns mit dcm günstigsten Wetter bedacht, indem einige Tage vorher Regcn fiel, wodurch der Staub „gesettelt" und die Luft gereinigt wurde. Noch nie zuvor war eine solche Menschenmenge hier versammelt; man schätzt die Zahl der Besu chenden unterschiedlich auf fünfzehn bis zwanzig tausend. Es freut uns auch sagen zu könne», daß die Ausstellung selbst im Allgemeinen die vorigen übertraf, vbfchon manche Departements nicht so reichlich versehe» waren. als man hätte erwarten können. Wir unternehmen eS nicht eine Beschrei bung im Einzelne» zu geben, indem wir es nicht für nöthig halten, weil aus fast jeder Familie die ses und der angrenzende» EauntieS ein oder meh rere Glieder die Ausstellung besucht habe». Wir gedenken nächste Woche die Liste der ertheilten Prä mien etc. zu publiziren, woraus man das Urtheil dcr verschiedenen Committeen, weiche die ausge stellten Gegenstände untersucht haben, vmichmen wird. Das wichtige Unternehmen ist jetzt aus eine» permanente» Fuße gestellt und kann unsern, gan zen Caunty, namentlich dem Bauernstände, zun, größten Nutzen gereiche», wie dies von de» beide» Rednern, dem Ehrw. Josua Jäger und Robert E. Wright, Esq., aus eine sähige Weise dargetha» worden ist. Die Einnahmen der Gesellschaft be trugen ungefähr 2800 Thaler, was dieselbe in de» Stand setzen wird, ihre Schulde» völlig zu tilge» und weitere Berbeßerungen und Anlagen vorzu nehmen. Eingesandt. /amilien-Il »glück.-Haus abgebrannt. Mac » ngre, Okr. 1.135-t. Freunde! —Ich habe euch cine traurige Mit theilung zu »rächen in Bezug auf meinen Nachbar Jacob Schmeyer, dessen Familie vor kaun, siebe» Monate» das schreckliche Uttglück betraf, durch Rattengift vergiftet zu werden. Neun Personen lagen an der Vergiftung cine Zeitlang hilflos da nieder und die Gattin mußte mit dem Tode büßen. Heute Nachmittag »u», den I sten Oktober, kommt »iir eine zweite Schreckensbotschaft zu, näml ch daß um ungefähr II Uhr Voiuiittag sein Haus in Feuer gerieth und bis auf den Grund niederbrann te. Das Bettzeug, die Eßwaaren und einiges HauSgeräth wurde gerettet, aber die Kleider sind meistens ein Raub der Flammen geworden. Das Feuer ist entstanden durch de» Kochofen in einem kleinen Nebenhäuschen. Zwei Nachbarn sind zu Hülfe gekommen, aber es inangelte an Wasser. — Hr. Schmeyer war nach der Kirche gegangen und Niemaud zu Haufe, als die zwei älteste» Töchter. Die älteste befand sich im zweiten Stock und warf Hausrath zu den Fenstern hinaus, bis das Dach einstürzte, und mußte dann, um ihr Leben zu ret ten, selbst zum Fenster hinaus auf die Erde sprin gen, wobei sie glücklicherweise ohne Schaden davon kam. Niemand wurde vom Feuer beschädigt; aber die zweite Tochter und der älteste Sohn wa ren durch den Schreckensaustritt und die iibermä sige Anstrengung i» Gichtern gefalle», befinden sich aber heute Abend beide auf der Besserung. Das Haus war »icht versichert, und auf den vierten Die ses soll eine Versammlung der Nachbarn gehalten werden, um Vorkehrungen zu treffen für die Un terstützung der unglücklichen Familie. R. Die Trockniß. Gerade vor IVO Jahren soll die Dürre eben so entsetzlich gewesen sein, wie in diesem Jahre, we nigstens in den östlichen Staaten, da die westlichen Gegenden damals »och so ziemlich unbekannt wa ren. Extrakte aus einem Journal, welches von Par svn Smith geführt wurde, sind im Portland Ad vertiser mitgetheilt worden. Es heißt u. A. da rin : „Den l. Juli, 1754. Ich habe auf keinem Wiesenplatze Gras wachsen, und höher hinauf Ist kein Futter; Ursache» dafür sind der offene Win ter, Dürre feit drei Woche» und die Heuschrecken." Gold in Derlrs. Ein englischer Geologe, Namens G. I. Phi lips, der seit einiger Zeit »imcralogische Untersu chungen in Berks Caunty anstellt, will nahe Rea ding eine Ader von Golderz gefunden haben. Die Reading Gazette hat Proben desselben gesehen und sagt daß dasselbe von merkwürdiger Reinheit sei. Diebstahl. In der Mittwoch Nacht, den 20. v. MtS. schlich tcte, und beraubte ihn seines PocketbuchS, welches 8300, meistens in kleinen Noten, von denßew- BrunSwick und Rahway Banken, Nerv-Jersey. ent hielt. Die Hosen des Herrn lagen auf einem Stuhle in dem Zimmer und die Thüre war nicht geschlossen, welches dem Schurke eine schöne Gele heit für eine Spekulation darbot. Das Pocket buch ohne Geld wurde seitdem in einem oberen Zimmer des Hotels gesunden, aber von dem Dieb ist »och nichts gehört worden. Es wird vermuthet daß er sich am nächsten Morgen aus der Eisenbahn aus dem Staube machte. —(Dem.) Linsuhr von Ftour van England. Der Preis von Brodstoffcn ist gegenwärtig so viel niedriger in England als in de» Vereinigten Staaten, daß, wie es heißt, mehrere Ladungen des selben von Liverpool nach Ncu-lork verschifft wur den. Mchralsvie h isch. —In Roßville, Ohio, trank kürzlich ein Mann, der sich damit brüstete der größte Whisky-Trinker zu sei», auf eine Wette von 820 eine ganze Gallone und ein halb Peint undistiUirten Whisky! Als er den letzten Trop fen getrunken hatte, stürzte er nieder wie ein Stück Vieh, und nach 15 Minuten war er todt. VW" Bei Salem, Me., wurde dieser Tage aus einein Welschkornselde ein Bär erschossen, der nachdem er sich verblutet hatte, 47V Pfund wog. Trockene Kehlen. —Bei Gelegenheit de« kürzlich«« Ausgehen» des Lagcrbier-VorrathS in St. Loui« bemerkten englische Blätter, daß 18 Millionen Gläser, an Geld 8800,000, binnen 6 Monaten csnsumirt worden feien I Wahl - Beri ch t e. Lccha Caunty Wahlbertcbt. ' KKKZ KS.Z Z - ? Z.--KZ Z Z s.'Z 85 KZ ZSsZ ! 5! A s H H Z ? eoA Z c. 77 ! i^z IzKsZZZZsIRi-ZsBSsZUT KS" Man ersieht aus obigem Bericht, daß der selbe noch sehr unvollständig ist, indem die Re turns meistens erst gegen Morgen ei»kamc». So viel laßt sich mit ziemlicher Gewißheit schließen, daß die Herren Mickley mid C 0 lver aus dem freiwillige» Notätio» Zettel erwählt sind, so wie die Herren Samuels und Groß auf den, Delegaten Ticket. Es wird auch ziemlich sicher aiigenommen, daß unser Congreß-Candidat, Dr. Bradshaw, cine Mehrheit im Distrikt erhal ten hat. Die übrigen Candidate» si»d noch alle zweifelhast, und werde» erst durch die amtSmäßi gcn Berichte ins Klare kommen. Per Telegraph. Easto» gibt Pollock 515 Mehrheit. Bethlehem 136 Mehrh. für Pollock, Mott 201. Mauch Chuttk 250 Meh. für Mott, 50 für Stewart (Congreß). Ducks. DoyleStown 9 Mehr, für Bradshaw. Harrisburg 163 Mehrh. für Pollock Whig- Gewinn von 202. Das ganze Caunty gibt etwa 1500 Mehrheit für Pollock. Pollock hat in Lancaster City über 600 Mehrh. —ei» Whig Gewinn von 1600. VW" Folgendes sind fernere eingegangene für Pollock. Digler. Union Caunty 1500 Lycoming 600 Wayne 500 Montour 250 Clinton 250 Centre 300 Allegheny 3500 Huntingdon 800 Westmoreland 1000 Schuylkill 2000 Carbon 100 «kS"Dic Berichte lauten so weit sehr günstig für die Erwählung von Richter Pollock für Gouv ernör und wir haben unsererseits gar keinen Zwei fel darüber. Den Canal Commißioner und Su premc-Nichtcr haben wir jedoch verloren. Mott der Lokofoko NichtSwißer Candida» ist mit großer Mehrheit erwählt, u»d wahrscheinlich auch der Lokofoko Supreme Richter. Der Rauch steht so dick über dem Schlachtfeld, daß die Todten und Verwundeten unmöglich noch zu zählen sind. Tournamente leben in Amerika wieder au f.—Ein grandiöseS soll im Amphi theater der Agricultur-AusstcUung bei Louisville, Ky., am 15. Oktober d. I. das Fest beschließen. Die sämmtliche „Ritterschaft" des Staates ist ein geladen. Ein Ehescheidungsgrund. Ein Ehemann verlangte von seiner Frau wegen Untreue geschieden zu werden, da sie ihm aus einem See bade geschrieben! „Sie bringe täglich mehrere Stunden in den Armen Neptuns zu." «S-AuS Californie» sind am letzten Sonntag Abend Nachrichten durch den Dämpfer !>l»eti»-rn I I.ixkl in Neri-Uork angekommen, der 8960.000 !in Gold mitbrachte. Bey der letzten Wahl wa ren erwählt, so weit die Berichte eingelaufen sind, 7 Whig Senatoren und 25 Demokraten ; im > Haus 45 Demokraten und 35 Whigs. Der «Linslust dcr Liebe auf die Geschichte Es ist viellkicht wcnig bekannt, daß Rußland im Anfange dicsta Jahrhunderts eine Colonie in Cal isornie» gründete und zwar unter dem unterneh menden Refanow. JcncS Land galt damals für svaiiisch, aber man achtete in Madrid nicht auf dic Niederlassung der Rnsscn, welche zwei Forts er bauten uud dann sich mit Ackerbau und Jagd be schästigten. Obgleich nun Spanien nicht in dcr Lage war, die Russen zu vertreibe», hielt es Resa now doch für zweckmäßig, der von ihm gegründe ten Colonie eine gesetzliche Unterlage zu geben, und cr begab sich deshalb zu dcm Commandanten Ar guello, in dem damals »och höchst unbedeutende» Sa» Franzisko. Dcr Commandant hatte mehrere Töchter, »nd cine Donna Conccpcion, eine der rei zendsten Spanierinnen, die man sich denken kann, machte tiefen Eindruck auf das Herz dcS Russen. — Dieser sagte sich überdies, er werde dcn Jntcrcsscn seines Kaisers förderlich scin, wenn cr dic Tochter mlihie sich deshalb um die Liebe der Do'una Con ception. Es ging ihm alles nach Wunsche, nur der Glauben-Unterschied war cin unüberwindliches Resanow meittte. i» seiner amtlichen Stellung seinen griechischen Glauben nicht aufgeben, eben so w.'nig aber ohne Gmchmigung seines Kaisers eine Katholikin heirathen zu dürfen. Arguello feiner Seits wollte die gesetzliche Anerkennung dcr russi schcn Colonie ohne Zustimmung des Hofes von Madrid nicht geben. So kam ma» überein, daß Refanow über Sibirien »ach Petersburg und vo» da nach Madrid reise, um alle Hittdernisse zu be seitigen. Er reisete ab, hatte aber kaum Sibirien erreicht und da einige Stationen zurückgelegt, als cr stürzte und in Krasnoyask starb.—Donna Coneepcion wartcte lange aus ihren Bräutigam, ohne ctwas von demselben zu hören. Als sie end lich die Nachricht von seinem Tode vernahm, trat sie in cin Kloster, ohne indeß die Gelübde abzule gen und widmete stch dcr Krankenpflege. Diese romantische Geschichte übte cinen großen Einfluß auf die künftige Geschicke Californien'S. Die rus sische Colonie siechte nach dem Tode ihres entschlos senen Gründers, der neue Gouverneur erkanntc, daß sie nicht lebensfähig sei und trug auf Aufgeben derselben an. Das Gebiet wurde 1843 odcr 1844 an de» bekannten Capitä» Sutter verkauft, dieser ließ sich darnieder, legte eine Sagemühle an und —fand das Gold. Weibertausch. —Oberst Miller vo» der Ver. Staaten Armee, der stch mit einem Trans port Truppen auf dem Weg nach Neu-Mexiko be findet, schreibt unterm 27. Juli von Fort Atkin fon, am Arkansasflusse - Vor 4 Tagen passirtea wir zwei Jndianerstämme, die 2 bis 3000 Köpfe zählen. Jetzt lagern wir inmitte» der Comman ches und Ki-o-wags die gegen 7000 stark sind. — Sie trage» große Freundschaft zur Schau, sind aber frech und unvcrschämt und stehlen alles was nicht strcng bewacht wird. Einige ihrer jungen Burschen boten mir 10 Pferde für meine Tochter und einer b. t mir feine Squawsür meine Frau an. Ich schlug indeß diese voitheilhastcn Angebote aus." Cineinnati, 30. Sept. Vor einigen Abenden schleppte ei» Haufe verkleideter Personen eine» Mann Namens Phil.Atby. unter furchtba ren Mißhandlungen, nachdem sie ihn, die Kleider vom Leibe gerissen, aus einem Hause in Jefferson ville, Ind. Die Schurken brachte» ihn in eine» Nachen, bandcn ih», dort die Hände auf de» Rück e» u»d ruderte» ihn nach Towbead hinüber, wo sie ibm fünfzig Geißelhiebe versetzte», dann ihn in Theer und Federn kleideten und in de» Fluß schleu derte», wo cr wahrscheinlich crtrank, da »,a» seit dem nichts mehr vo» ihm vernommen bat. Die Schuld des Unglück! ch?» soll gewesen sein, daß cr Sklave» in Kentucky zur Flucht beredete. ÜH" Die eiscriic „Vietoriabrücke", über den 2 Meile» breite» St. Lore»z Strom, eiu Riesen weif wozu am 24. Juli d. I. der erste Stein im Fluß bette gelegt wurde, wird 10,284 Fuß in der messe». I», Jahre 1858 wird das E senroß hin übe« schnaube», und Canada in ununterbrochenen Verkehr mit der Union bringen. SV- Dcr „Cireinnatt Columbia»" klagte neu lich also! „Kein Regen,—keine Hoffnung dafür, —keine Frucht, —kein Welschkorn, —keine Bohnen,—kein Schatten,—keine Frauenzimmer zu sehen, —kein Gras, —kein Grüne«, —kein Geld,-kein Credit! —Know-Nothiiig." SV" In C a l i 112 0 r » i e n ist eine neue Weizen art aus Sonora cingesübrt worden, welche im Er trage alle andern übertrifft, dem Brande nicht un terworfen ist und cine» Monat früher zeitigt als dcr gewöhnliche. Unter dem neuesten Preis-GraduationSgc setz des Congresses wurden kürzlich binnen 4 Tagen 8000 Acker des öffentlichen Landes zu Chillieothe, Ohio, zu 12L Cents per Acker verkauft. Das Landamt zu St. Louis war gleichfalls belagert. SS" Zwei gründlich studirte schwarze Aerzte wurden kürzlich von der Massachusetts Cölonisa tionS Gesellschaft nach Liberia abgesandt, um dort den Neuankomiiienden in der Acclimatisation bei zustehen. LSS" Industrie,- Agrieultur,- und Blumenaus stellunge» vertreten in AiNtrika die deutschen Mes sen und Jahrmärkte auf großartige und anziehende Weise. S-S- Die Colonie der learier zu Nauvoo zählt gegenwärtig 405 Personen—lB4 Männer, 91 verheirathete Frauen, 23 Mädchen, und 1(17 Kin der. Sie sollen sehr zufrieden leben. KÄS" Der Staatsschatzineister von Wisconsin hat die sämmtlichen Schulländcreien des Staates, 2l)0,0r sich fügen muß, die aber so abgefaßt werde» sollte», daß sie so wenig wie möglich dir p.rsonliche Freiheit beschränken. Doch den Gesetzt« zur» Wohl des Ganze» soll Jeder unterthänig sein. Daher ist es lächerlich, zu glaube», daß Frei heit darin bestehe, daß Einer thun könne, was ihm gefällt. Die wahre Freiheit besteht darin, das zu thun, was Jedem gefällt und nichts zu thun, was Einen, mißfalle», beleidige» oder schade» könnte. Jeder kann so viel Gutes thu», als ihm gefällt, aber »ichtS Böses, denn wer Böses thut, ist vv» der Sünde nicht frei und hat darum nicht die wah re Freiheit. Bloße Gerechtigkeit erfordert es, dem Nebcnmenschen dieselbe Freiheit zu gestalten, die man für sich selbst in Anspruch nimmt, und daraus solgt, daß sich Niemand erlauben sollte, Andern zu thun, was man selbst nicht gleicht gethan zu haben. Januar!. 1854. j Meine liebe Schwester L e ah. —Es ist jetzt bei nahe ein Jahr verflossen seitdem ich dic lctztcn Zei len von Dir erhalten odcr etwas besonderes von Hanse gehört habe. Ich wartcte und hoffte um sonst für eincn Brief, und dachte daher ich wollte nochmals an Dich schreiben und Dich bitten um mich von euch hören zu lassen. Heute vor 3 Jah ren—in 'sl—erfreute ich mich unter euch, bei ei ner Versammlung bei Bruder Keck. Wenig dach te ich damals dara», daß wir so weit von einan der geschieden werden. Aber so ist es—unsere Wege flnd nicht wie Gottes Wege, «nd seine Ge danke» nicht wie die unsrige». I» '52 war ich auf denr atlantischen Meere, nahe der Enge von Gibraltar—in '53 in Artas, und dieses Jahr auf den Ebenen von Sharon; und wo ich nächstes Jahr sei» werde, ist mir noch nicht geoffenbaret— vielleicht bei meine,» gesegnete» Jesu«, auf den ich warte. Ich sitze jetzt sehr bequem bei offener Thü re, in denselben Kleidern, welche ich bei euch zu Hause im Sommer trage» würde—der Thermo meter auf 64. Dcr kälteste Tag dcn wir hatten, war dcr 23. Dcccmber—Thtrmomctcr auf 51. Wir haben weder Ofen »och Feuer, ausgenom men cin wcnig Holzkohlcnfcucr in einen Gitter, unr damit zu kochcn. Hier auf dcn Ebenen gibt es im Winter keinen Frost; wir haben nur Fen stergläser in einer Stube während dcm Wintcr, weil es schwierig ist die Vögel vom Zerbrechen der selben abzuhalten, welche so zahm sind daß sie nach Verlangen cin und ausfliegen. Ich glaube ich habe das Haus, in dem wir wohne», schon früher in einem Briese welchen Br. Thacher te, beschrieben. Es mag euch vielleicht intercssi re», wenn ich Dir erzähle, auf welche Art und Weise wlr hier lebe», «nd den schönen Orangen- Wälder, welche mit ihrer goldenen Frucht bela de», und hie und da einer hohen Palme mit weh ende» Arsten hcrvorstrcckend. Dic Orangen sind jetzt rcif und verkaufen 50 Stück für einen Piaster (4 EcntS.) Ich wünsche öfters ich könnte euch eincn Korb voll überreichen, um euch eine» völligen Geschmack derselben zu geben, indem dieselben jene in Amerika weit übertreffe». Wir backen Peis vö» denselben, welche dcn PfirsichpciS ähnlich schmecken. Unscre Lebensmittel bereiten wir ganz verschieden von curen Gebräuchen zu Hause. Wir gebrauchen Olivenöl anstatt Unschlitt. Ich ge nieße das Oel auf dem Brod beinahe so gerne als Butter. Wir genießen nur wenig Fleisch, meistens Obst, Gemüse, Brod, Eier und Reis. Eier sind sehr billig ; 25 kosten einen Piaster, und nur wäh rend einige» Monaten im Winter verdoppelt sich dcr PrciS. Wir bcschastigcn noch fortwährend arme Judc» auf unfern Acckern, welche bei u»S in, Hause wohnen, und welche wir mit Kleidung, Bet ten und Kochsachen besorgen. Oesters komme» Juden »ackt und so schmutzig zu uns, daß sie zu erst gewaschen werde» müßen, ehe wir ihnen Klei der zum Anziehen geben. Manche sind so auSgc hungcrt und schwach daß sie während den ersten Woche» »ur wenig arbeite» könne» ; auch betteln manche bei uns Lebensmittel und Kleidungsstücke. Es erfordert viele Gedult und Weisheit um mit ih nen «»«zugeben, weil sie sehr unwissend sind. Unser Garten hat cin schöncs Ansehen, und wir habe» grüue Erbse», Bohnen, Tomatoes, Kohl, Salat, Nothrüben, süße und weiße Grundbcerc», Rüben, Welschkorn, Eierpflanze» und Orangen; auch zogen wir eine kleine Quantität Baumwolle. Wir hatte» grünes Welschkorn, Erbsen, Bohnen, Eierpflanze» und srischgepickelte TomatocS zum Christagsmahl am 20. December. Br. Walter Dickson traf mit Frau und 4 Kinder von Anicrika hicr cin, um sich für Lebenszeit niederzulassen ; die se feierten soglcich den Sabbath mit uns. Ihr Zweck ist derselbe wie der uusrige, um die Jude» im Lairdbau zu uiiterrichte». Er hat schon cine Bauerci auf cin oder zwei Jahre gemiethet, welche an die unsrige gränzt, um sich umzusehen und eine zu kausen. Sie wohnen gegenwärtig bei uns im Hause, bis die Wohnung, welche sie mietheten, ausgebessert ist. Januar 6. —Letzte Nacht traf Hr. Jones, cin Baucr, welcher von dcr jüdische» Gesellschaft von Neu-lork hieher gesandt wurde, bei uns cin, um mit uns zu wirke» ; cr ist sehr zufrieden mit dcn Ansichten der Dinge hier, und scheint cin gutcr und nützlicher Man» z„ sein. Auch erwarten wir, daß in etwa einem Monat von jetzt, dcr Aclteste Jones, ein Sicbcntäger Missionär, mit Frau und Kind und einem Bauer nebst dessen Frau und Kind, hier eintrcffe» wird, um sich bei uns niederzulassen und in derselben Sache mitzuwirken. Wahrlich, unsc re Herzen sind aufgcniuntert, zu sehen, daß das Werk des Herr» vorangeht, nachdem der Satan so vieles gethan, um es zu hinter». O, wenn nur alle die lieben Kinder Gottes ihre Pflicht und Schuldigkeit gegen das leidende Israel einsehen könnten ! Die Emma lernte arabisch und ist jetzt Gehülfslehrerin bei Schwester Williams, um in dcr Schule im Hause des Haupt NabbiiierS der Stadt Jaffa Uuterricht zu ertheile». Sie hat 12 bis 15 jüdische Mädchen im Unterricht, wobei sich 2 odcr 3 arabische Kindcr befiirde». Ich besuche sie öfters, und sie mache» schnelle Fortschritte. Wir haben zweimal Versammlung jede» Sabbath —Vormittags und Nachmittags—und sind unse rer 13 an Zahl, welche dieselben halte». Du magst Dir wohl cinbilden wie froh wir sind wenn wir von unscrn Landieutrn sehen, nachdem wir so lange uirtcr einem halbcivilisirten Volke waren. Was uns am meisten erfreut, ist, weil sie demü thige, gute Christen zu scin scheine». Der Ge sundheitszustand dcr Schwester Minor hat sich um vieles gebessert, und ihr würdet sie mit Staunen anblicken. Sie stand gewöhnlich vor Sonnenauf gang auf »nd arbeitete 3 Stunden des Morgens und 3 des Abends im Garten. Sie ist sehr gut müthig und hat mütterliche Gefühle und Achtung für mich. Ich besorge das Waschen und Kochen und halte die Dinge des Hauses in Ordnung. Meine Gesundheit war während dem Sommer ganz gut, ausgcnomme» einige Woche» im No vember, als ich ein Anfall vom kalten Fieber hat te ; aber jetzt bin ich wieder völlig hergestellt und fs fett daß meitte Kleider zu eng' werden. Einige unserer Kleidungsstücke wurden uns diesen Som mer gestohlen. Wir schliefen gewöhnlich mit un verschloßcner Thüre, ohne zu glauben daß Diebe Eingang suchen würden; aber eine« Nachts schli chen sie ein und nahmen meinen Koffer .ind Ear petsack von meiner Bettseite, nebst mehreren ande ren Sachen, als Bett-, Hand- und Tischtücher, Kissenzügen, etc. Schwester Minor erwachte und sah eine Person ein- und ausgehen; sie rief aus, wer eS sei, erhielt aber keine Antwort; sodann sprang sie aus ihrem Bette und rief die Manns personen auf—aber der Dieb flüchtet« stch. Ich muß sage», daß es mivorflchtig gehandelt war, die Thüre offen z» lassen; aber wir haben jetzt einen Riegel an derselben angebracht. Wir wissen noch dicht Ivo odcr wer der Dieb ist. Ich habe gehört Albert wolle einige Wochen in Macungie zubrin gen, und ich hoffe ihr werdet ihn meines Wunsches wegen gütigst behandeln, indem er und seine Mut ter mir nie ctwas Gutes vorenthielte», das sie in ihrem Besitze hatten, und mich allezeit wie eine Schwester und ein Kind behandelten. Ich fühle mehr und mehr die Ueberzeugung, daß mich der Herr in dieses Lande rief, aber Ich weiß nicht wie lange eS fei» Wille scin wird mich hier zu halten. Ich verlange fortwährend an feiner» Altar bereit zu stehe», um zu bleiben oder zu gehen. Es ist mir Speise und Trank, de» Willen meines himm tischen Vaters zu wissen und zu befolgen. Mein Boge» ist beinahe voll und ich muß schlie ßen. Schwester Minor erinnert sich öfters Dei ner und dcr Mutter, und wünscht sie könnte euch von unsern guten Orangen zureichen. Meine Lie be zu cuch allc. Schreibt öfters und lasset mich alles wißcn, woran ihr denke» könnt; lasset mich alles vo» den MillerStown Brüdern wißen, und wie ihr allc zu Hause ankommt. Erzählt mir wie die Blume» im Garten wachsen, weil mir alles von Interesse sein wird. Daß der gute Herr bei euch alle scin möge, ist das Gebet deiner getreuen Schwe ster Lydia Schuler. Wie ein Indianer stirbt. Dcr St. Paul Demokrat bringt folgcnde Er zählung : Ein rührendes Beispiel von dem den Indianern eigenthümliche» Tvdesinuth kam während des Ge scchtcs eines kleinen HcerhausenS der Chippewas mit einer weit überlegenen Kriegsschaar dcr Siour Indianer in dcr Nähe vo» Ccdar Island Lake Die Chippewas waren auf einer Scalpir-Expe dition gegen die Sioux Dörfer am Mincfota. Hier fielen sie in eine» Hinterhalt und das erste Zeiche» dcr drohende» Gcfahr war cine Gewchr falvc aus dcm Dickicht, welche sogleich 4 aus ihrer Mitte todt nicdcrstreckte. Eincn fünften Namens Krieger, zerschmetterte cine Kugel das Bein. Sei ne Kameraden zögerten ihn zu verlasse» und ver suchte» ihn wegzutragen, indeß die Fcinde ihre Ge wehrc wieder luden. Aber er befahl ihnen, ihn zu verlassen, er wolle feine» Feinden zeige», wie ein Chippewa sterben könne. Auf Verlangen setzten sie ihn auf einen alten «tan»» mit dcm Rücken gegen einen Baun,. Hier fing cr a» sein Gesicht zu bemale» und den Todcs gcsang zu singen. Als die Feinde sich näherten, sang cr imnicr lauter uud lcbhastcr und als Meh rere sich um ihn drängten, ihre Scalpirmesser schwingend und ein gellendes Frcudcngeschrei aus stoßend, zeigte keiner scincr Blickt, kclner seiner Be wegungen daß cr auch nur ihre Gegenwart ge wahr wurde. Zuletzt ergriffe» sie il n und zogen ihm die Kopshaut ab. Sie sctzen ihn dann wie der gegen de» Bau», und begannen Pscile um sei nen Kopf in den Bau», zu schießen, indem sie seine Ohren, seinen Hals ,e. durchbohrten, ohne aber eincn zun, Leben wesentlichen Theil zu berühren. Dennoch behielt unser Held denselben stoischen Gleichmiith und sang seine trotzige Melodie mit Todesverachtung und auch als ihm Einer seinen eigene» Sealp ins Gesicht schlug, veränderte cr keine Miene. Zuletzt nahte sich ihm Einer mit dcm Tomahawk, schwang ihn cine Zeitlang um de» Kops dcS Gefangenen und begrub ihn dann tief I» dessen Schädel. Der Held sank mit dem TodeSgesang noch auf de» Lippe». Es war ihm sein Vorsatz wohl gelungen : er hatte dcn Feinden gezeigt, wie ein Chippewa sterbe» kaiin. Wenige Tage nachher zeigte» seine StamnieSge »offeu auch wie die Chippewas ihre» Führer räche» Indianische Sage üder die Entstehung der Menschen-Nacen. In einem Briese aus Neu-Mexikv an den „St. Louis Republican" wird erzählt, daß ein India ner einst uni seine Meinung über die Entstehung der Menschen-Raee» befragt wurde, und er fol gendermaßen antwortete: „Unser großer Vater, der große Geist, hatte die Sonne, den Mond, die Sterne und die Erde erschaffen, und diese mit Büf feln, Elcndthiere», Hirschen, Antelope», Bären> und Bieber» angefüllt. Unser großer Vater be sah alle diese Dinge und fand daß noch etwas feh le—ein Wesen das ihm ähnlich wäre. So ging unser großer Vater den Fluß hinauf (der Name des Flusses scheint sich in der indianischen Tradi tion nicht erhalten zu haben), sah rings umherund fand schwarze Erde, aus welcher er einen Menschen bildete. Aber der große Geist war durch diesen Menschen nicht befriedigt, weil sein Gesicht und Leib schwarz und sein Haar wollig war. Darum ließ rr ihn stehen und ging ein Stück weiter am Fluß hinauf, wo er rothe Erde fand und auch hie raus einen Menschen bildete. Dieser gefiel un serm großen Vater besser als der erste, doch war er noch nicht ganz befriedigt. Er ging deshalb noch ein Stück weiter hinauf, fand weiße Erde, woraus er ebenfalls ei»e» Mensche» schuf; und er betrachtete ihn mit Verwunderung und Vergnü gen und rief aus: „das ist ein vollkommener Mensch!" GllickSwcchsel. Der Achtb. Lewis D. Campbell von Butler Caunty, Ohio, kam eines Tages in letzter Woche auf der Treppe des National-Hotel« in Wafching« an einem alten Zeitungseolporteur vorbey, welcher sich verwunderte, in der Hand des Representartm die alte "Cineinnati Gazette" zu sehen. "Die haben Sie nicht in Ihrem Packe ?" fragte Hr. Campbell. "Nein; aber in früheren lahren habe ich das Blatt regelmäßig gelesen." "Wenn war das?" "In 1828, als Hr. Charles Hamond noch das Blatt schrieb. Ich war damals einer der Partner der Firma Carrington und W«lls, Großhändler an der Mainstraße in Cineinnati." "Ich erinnere mich der Firma," entgegnete Herr Campbell ; "damals war ich Druckerteusel in der Gazctte-Osficc, und habe Ihnen oft durch Sturm und Regen das Blatt gebracht. Wir B ide sind lebende Monumente von dem Glücksivcchsel des Lebens." Beide Männer schieden gerührt von einander. Der eine trug als armer Knabe dem reichen Kauf« manne die Zeitung in das Haus, und der arm ge wordene Kaufn,ann bietet dem ehemaligenZeituugS träger, welcher jetzt in den Hallen des Congresse« sitzt, Zeitungen an der Treppe feines Hotels zum Kauf an. Sehr einfach. In Ceylon sagt der Bur« sche zum Mädchen, wenn er fle heirathen will, wei ter nichts, als : „Komm her !" und die Sache ist abgemacht. Will er sie los sein, so gibt er ihr ei nen Fußtritt und sagt bws: „Geh weg !" und die Sache ist wieder abgemacht. Wichtig für die Erben.—Den Erben derer, welche ini texanlfchen Befreiungskriege unter Travis bei Alamo und unter Fanning bei Goliad fielen, kommen von StaatSwcgen, fall« verheira thn. 7,t«5- falls unverheirathet, 4,03 g «ckn an Land zu.