Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, June 07, 1854, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Jus dem Atvolntiollskriege.
Leben unv Wirken
d.s
Zvrlftadier-Oicneral Jvli» Laccy,
.Kapitel -t.
Di.' Whig« »nd ?e>i.'S in '.'aeeo's Heim-»'', Der
äel?s»g>.>on 1777.—Schlacht r«n lÄ«ri»auwun.
«üeftchi nahe Güls Mills.
Capt. Lacey fand bei seiner Heimkunft, daß sich
ln seiner Nachbarschaft, wie im Lande überhaupt,
ein großer Wechsel eingestellt hatte. Als ex im
Wintcx zuvor Abschied »ahm. war alles ruhig und
friedlich; nun aber standen sich Freunde und Bc
kannten feindselig gegenüber. So wie dcr Krieg
»orangefchritten war, und besonders seit dcr Un
abhängigkcitS.Erklärung. hatte das Volk iuuncr
mehr Partei ergriffe» für und gcgcn die Sache dcr
Colonien »nd zeigte gegenseitig die bittersten Ge
fühle. Er sagt: „Ein tückischer, rachesüchtiger
Geist schien sich eines großen Theils des Volkes be
mächtigt zu habe», dessen Fcindschast gegen die
Revolution zu augenfällig war um nicht bemerkt
zu werden, und »ux auf eine gute Gelegenheit zu
warten schien, um öffentlich zu Gunsten Englands
gegen ihr eigenes Land hervorzutreten. Zun,
Glück für die Whigs waren jedoch die Tories blos
eine Bande Maulhelden und Mcmmcn, z» feige
um ihr- Sache öffentlich zu verfolgen; während
die Whigs auf der ander Seite offen handelten und
i)x Bvxhaben und Entschluß, frei und unabhängig
zu leben odcr ehrenhaft in dcn, Kampf für ihrc
Rechte zu sterben, bckanntc». Die ToricS fuhrcn
fort ihx verstecktes Spicl zu treibe» und gaben im
Geheimen dcn Britten alle mögliche Nachricht; sie
suchten amerikanischen Offiziere lächerlich zu machen
und gebrauchten alle Mittel die sie erfinden konn
ten, um die Whigs zu cntinuthigcn und sie vom
Eintritt in die amerikanischc Armce odcr Miliz ab
zuhalten. Sie bearbeiteten die jungen Leute, sich
statt der amerikanischen, der brittischen Armee an
zuschließe"., und viele wurden durch sie zu diesem
Schritt bewogen."
Unter diesen Feinden der Unabhängigkcit befand
sich Lacey'S eigene Familie und die meisten feiner
V und Bekannten, die nun einen mächti
gen Versuch machten auch ihn zu verleiten die
Sache feines Landes zu verlassen und sich de» Brit
ten anzuschlicßcn. AllcS was UcberredungSgabe
und verlockende Versprechungen thun konnten, wur
den versucht! vier seiner Cousins waren, wie ihm
sein Onkel Abraham Chapma» sagte, bereits zu
den Britten übergegangen, und es schien nur noch
an ihm zu liegen den Vorrath dcr Familie voll
ständig zu machcn. Doch er war ein Patriot aus
den reinsten Beweggründen und ließ sich durch nichts
von der Sache der Freiheit abwendig machen.
Als seine Freunde sahen, daß cr-sich durch nichts
zu einem Tory machen ließ,' gaben sie ihn als ei
nen hoffnungslosen und unverbesserlichen Patriot
auf und sagte» nichts weiter zu ihm über dcn Ge
genstand.
Capt. Lacey gedachte nun feinen vor etlichen
Monaten gemachten Entschluß, auf feine Comniis
fion zu reslgniren, auszuführen, welches er unter da
maligen Umständen mit völliger Schicklichkeit thun
konnte. Aus den Rath feines Onkels John Wil
kinfon, Efq., ei« Mitglied der Asscmbiy und einer
der ersten Freunde der Freiheit im Caunty, über
sandte er seine Resignation an den in Philadelphia
sitzenden Sicherheitsrath (Lounoil »s Sslet?),
dem er zugleich die Ursachen vorlegte, die ihn zu
dieser, seincn eigenen Gefühlen widerstrebenden
Handlringswcise bewogen. Seine Resignation
wurde angenömmen und die Armee verlor einen
werthvolle» Offizier.
Nicht lange wurde ihm aber gestattet, in der
Zuriickgezogenheit des Privatlebens zu verweilen;
da« blutende Land bedurfte feiner und rief ihn wie
der ln den Dienst. Eine neue Constitution wur
de in >776 für Pennsylvanie» formirt und die
Legislatur befand sich in Philadelphia, im Winter
und Frühjahr von 1777» zum erstenmal in Sitz
nng, emsig beschäftigt das neue Staatsgouverne
inent zu organisiren. Um das Volk zum Wider
stand gegen das Vordringen dcr Britten im koin-»
«enden Feldzug zu bewaffne», wurde für nothwen
dig befundcn, die Miliz de« Staats ncu zu orga
nisiren, und zu diesem Endzweck ein Milizgesetz pas
sirt am 17. März 1777, wclches augenblicklich in
Kraft ging. Die Akte verfügte die Anstellung von
fünf Militär-Beamten —ein Lieutenant mit dem
Rang von Colone! und vier Untcr-LieutcnantS mit
dem Rang von Lieut. ColonclS—für jedes Caun
ty, welche eine Art Civil- und Militär-Txibunal
.foxmirten, um das Gesetz in Operation zu setzen.
John Kirkbride,Esq.,.ein Mitglied dcr Assembly,
wurde als Lieutenant, und John Gill, John La
cey, Samuel Smith und Andrew Kichline als Un
tex-LieutenantS für Bucks Caunty ernannt. Diese
versammelten sich innerhalb weniger Tage zu New
town «nd begannen ihre Geschäfte. Sie theilten
das Caunty in fünf Distrikte, von welchen jeder
ein Regiment liefern sollte, und stellten in jedem
Taunfchip zuverlässige Männer an, um die Namen
von allen Personen zwischen 18 und 53 Jahren
niedeezunehme» ; diese' machten baldigen Bericht,
worauf eine Wahl für Offiziere gehalten wurde,
deren Namen dann dcm ExeeutivCouncil für Com
missionen eingesandt wurden. Laccy verrichtet
seine Pflichten init einem solchen Eifer, daß er der
Erste war welcher Bericht inachte und deshalb von
dem Council bckomplimentirt wurde. John Arm
strong, Esq., von Cumbcrland Caunty, wurde zum
Major-General, und John Cadwallader, Samucl
Meredith und James Potter als Brigadier-Gene
räle ernannt. Die Miliz von Lacey'S Distrikt,
«ähite ihn zu ihrem Lieutenant-Colonel, wozu er
die Commission am K. Mai 1777 erhielt und so
gleich das Commando übernahm.
Beim Anfang des Feldzugs von 1777 hegte der
Executive-Council die Bcfürchtung, daß Pennsyl
vanim zum Angriffspunkt der Britten gewählt sei;
jeder Unter-Lieutenant der verschiedenen CauntieS
wurde daher brieflich aufgcfordert, sich aufs äußer
ste zu bemühen, die Miliz in Bereitschaft z» halten
nm irgend einer Requisition deS' Oberbefehlsha
bers nachzukommen und der» Feind an irgend ei
nem Punkte tktzege» zurücke». DcrLicutcnantvo»
Bucks Caunty, Joseph Kirkbride, Esq., wurde durch
»in Circular des ExecrNiv-CormcilS am 15. Juni
beordert, die erste und zweite Klasse Miliznach dei»
Lager zu Bristol inarschiren zu laz>cn und eine dritte
Klasse ohne Zeitverlust in Bereitschaft zu bringe».
Der sich vo» Neuyork nach der Chcsa
peake eingezchiyt, und eS wurde kein Zweifel mehr
darüber gehegt, daß er es auf Philadelphia abge
sehen habe. Das ganze Land wurde alarmirt und
die StaatS-Autoritäten ließen die patriotischste»
Aufforderung» an das Volk ergehen, promt her
auszurücken und die Eindringlinge zurückzuschlagen.
Wafchington mit feiner Armce eilte von Osten nach
drm »ermntheten Punkte des Angriffs, und der
Executive-Council zu Philadelphia that alles in
seiner Macht zu seiner Unterstützung. Der Präsi
dent derselben schrieb am ZI. Juli drm Colone!
daß 228 Segeln der feindlichen Flotte
an der Vorgebirgen der Delaware erschienen seien,
«d ersuchte ihn dringend, die arisbeoxdertc Miliz
schnell als möglich nach Ehester iv.uschircn zu
lassen. Während dem Sommer und Spätjähx
wurden noch verschiedene Abtheilungen Miliz nach
der Hauptarmec unter Waschington abgesandt, wo
bei Bucks Caunty jedesmal sein volles Öuota lie»
scrte.
Die Schlacht an dex. Brandywine wurde am
11. Scptember geschlagen und am ?6stcii zogen
die Britten triumphirend in Philadelphia ei». —
Waschington mit dcr amerikanische» Armce über
schritt die Schuylkill und nahm eine feste Position
an dcr Schippack Crcek. Am 4. Oktober griff er
die Britten zu Geriiiantäun bei Tagesanbruch an,
doch sein Boxhabe» mißglückte abermals und er
mußte sich zurückziehe». In diesem Gefecht be
fand sich Col. Lacey, hatte aber kein Commando
und scheint ei» Voluntccx gcwcsen zu sein. Aus
seiner Beschreibung desselben, geben wir folgenden
Auszug, der von Interesse ist:
„General Howe hatte einen Theil feiner Trup
pen auf die Höhen von Germantau» gelagert, und
diese beschloß General Wdschington anzugreifen.—
Er setzte seine Truppen in Bewegung und machte
einen kräftigen Angriff auf die Feinde, welche von
unser». Anrücken nichts wußten, bis die Wacht
pfvsten »nsere vorgedrungenen Coloimen erblickten.
Diese stürmten vorwärts, trieben den Feind zurück
und nahmen Bcsitz von fcinem Lager. Es würde
ein entscheidenden Schlag zu Gunsten der Ameri
kanischen Sache gewesen sein, wenn nicht die Trup
pen sich aufgehalten hatte», um einen Theil der
Britten, welche sich in das große steinerne Haus
von Benjamin Ehew geflüchtet hatten, daraus zu
vertreiben ; aber dieses unterbrach ihren Fortschritt
so sehr, daß der Feind Zeit bekam sich zu sammeln
und, vo» frischen Truppen aus dcx Stadt (Phila
delphia) mitcrstützt, so festen Stand fassen konnte,
daß die gebrochenen Amerikancrschaarc», welche ihm
wlcdcr nacheilten, die ncuformirte Linie der Brit
ten nicht ine! r durchbrechen konnten und somit zu
rückfallen niußtcn. Der Feind benutzte nu» die
Unordnung der Amerikaner, marschirte auf diesel
ben IoS und schlug sie zurück. Waschington sah
daß dcr Tag verloren sei und gab Befehl zum
Nuckzug, welcher in ziemlich guter Ordnung be
werkstelligt wurde. Die Affaire bei Chew's Haus
war jedoch nach meiner Ansicht nicht die einzige
Ursache daß wir die Schlacht verloren; andere
trugen ebensoviel dazu bei. Gen. Grcene'S Di
vision, welche den linke» Flügel dcx Armee aus
machte, Hcricth aus irgend eine»« Versehen so weit
zur Linke», daß sie gar nicht ins Gefecht kam. —
Dcr rechte Flügel, dcr etwa 4000 pcnnfylvanische
Miliz zählte, gericth auf ähnliche Weife so ixeit
zur Rechten, daß er jcnen Tag keinen Feind sah.
Hätten sie ihr Theil so wohl ausgeführt als das
Ccnrum, welches von Gen. Waschington selbst an
geführt wurde, und wären dein Fcind tapfer in die
Flanke» gefallen, wie es hätte geschehen sollen, so
wäre der vollständigste Sieg errungen worden. —
Nach unserem Rückzüge zog sich der Feind in die
Stadt zurück und Waschington mit seiner Armee
schlug in einer günstigen Stellung auf den Höhen
von White-Marfh das Lagcr auf."
Gegen Ende Oktober wurde durch den Exccutiv-
Council cinc andcre Klasse d-r Miliz herausbeor
tert, um dcn Platz derjenigen cinzunchinen, deren
Dienstzeit auslief. Dieselben versammelten sich zu
Newtown anfangs November und wurden unter
Befchl von Eol. Lacey gestellt. Von da Mschirte
derselbe mit 3—400 Mann nach White-Marsh
und schloß sich an die Brigade von Gen. Potter.
Bald darauf postirten sich die Britten zu Chesnut-
Hill, so daß beide Armeen einandcr im Gesichts
kreise lagen und fast täglich Scharmützelzwischen
ihnen stattfanden. Bald zog sich jedoch der Feind
wieder in die Stadt zurück uud Gen. Potter's
Brigade »ahm eine Position auf dcr Westseite dcr
Schuylkill, nahe dcn Gulf-MillS, ander Philadel
phiaer Straße, ein. Hier wurden die Amerikaner
am nächsten Morgen von den Britten angegrisfcn
und ein hitzigcs Gefcht entspann sich. Col. Lacey
mit seinem Regiment befand sich im Centrum der
ersten Linie, die aus drei Regimentern bestand und
auf einer Anhöhe postixt war. Die zryei andern
Regimenter flohen nach dem ersten Feuer, nur dieses
behauptete seinen Grund eine Zeitlang, mußte
aber dann der Uebermacht weichen und zog sich in
'guter Ordnung bis auf die zweite Linie unter Gen.
Potter zurück, die aber in kurzer Zeit ebenfalls
nachgeben mußte. Lacey deckte dcn Rückzug der
fliehenden Miliz und suchte vergebens sie zu crneu
ertcm Widerstand zum Stehen zu bringen.
In diesen seinen Bemühungen wäre ex beinahe
gefangen worden. Ex sagt: Ich gericth aus dex >
Straße an eine Fenz, über die ich mein Pfcrd nur l
mit Mühe bringen konnte; als ich aber eine zweite
und starke Fenz erreichte, rief ich de» über dicfclbc
fliehenden Leuten zu, einige Rlegcl herabzuwer- ,
fen. Aber in der Eile, in der jeder nur auf eigne ,
Rettung bedacht war, beachteten sie es nicht und
überließen mir darüber zu kommen so gut ich konw
te. Zweimal rannte ich mein Pferd dagegen oh- ,
ne Erfolg; das dritteinal gab sie nach, und ich ,
befand mich in einer Lane, durch wclche ich eilig '
nach dex etwa 200 Aards entfernten Straße zu- >
sprengte.. Als ich diese erreichte, entdeckte ich auf j
einem 50 Aards entfernten Hügel einen Trupp
feindlicher Reiter, wclche mir zuriefen mich zu er
geben. Ich hielt an—sah aber, als ich meinen ,
Blick die Straße hinunter warf, unsere fliehenden .
Truppen nur ungefähr 200 Aaxds entfernt, gab
ohne Bedenken meinem Pferde die Sporen und '
sprengte ihnen nach. Ich hörte mehrere mir nach- ,
gesandte Kugeln an mir vorbeipfeifen und sah
mich von zwei Dragonern verfolgt, die mir immer
näher kamen. Als ich die hintersten unserer flie- '
henden Truppen erreichte, hielt einer der Drago
ner sein Pfcrd an und kchrte zurück; der andcre
konnte scin Pfcrd nicht mehr bändigen, eS flog mit
ihm unter unsere Mannschaft hinein und Mann
und Pserd wurde» augenblicklich von mehreren
Kugeln durchbohrt. Dies geschah so plötzlich, daß
deren Rettung unmöglich war, indem in einem
Moment mehr als zwanzig Musketen auf sie ab
gefeuert wurden^'
Gen. Waschington ertheilte Col. Lacy'S Ncgi
mcnt ein verdientes Lob für sein braves Verhal
te». Der Verlust der' Amerikaner war 1 Offi
zier und 17 Gemeine. Gen. Potter marschirte
nun mit seiner Brigade nach SwedeS' Ford, wo
sie sich der Hauptarmec unter Waschington an
schloß, aus dem Wege um in Winterquartiere zu
gehen. CS war Mitte December und da« Wct
tcr kalt, und doch durfte man die Miliz nicht des
Felddicnstes entledige»; dieselbe wurde auf die
Westseite dcr Schuylkill beordert, um den Feind
zu bewachen und die Hauptarmee zu decke», wäh
rend dieselbe ihre Hütte» an dcr Vallcy Forge er
richteten . Hier wurde auf Befchl von Gm. Pot
ter ein Kriegsgericht gehalten, um solche der Mann
schaft zu verhören, die bei dem Gefccht an dcn
Gulf Mills ihre Waffcn und Equipmcnts wegwar
fen uni schneller laufe» zu können. Einige wur
den verurtheilt öffentlich gepeitscht zu werden, wel
ches auch vollzogen wurde, aber große Unzufrie
denheit im Lager verursachte. In einigen Tagen
schloß sich die Brigade dem Rest der Miliz zu
North Wales unter Maj. Gm.''Armstrong an,
und Col. Laccy wurde gleich darauf beordert, sich
mit feinem Regiment »ach dm Kreuzstraßm, jetzt
HartS'.'ille, nahe dcr NeShamony, zu verfügen.
' Auf scincm Marsche dahin erhielt er aber, als er
> in einem Gehölz camplrte, einen andern Befehl,
! sich nächsten Tages mit feinem Regiment nach dem
untern Ende von Germantown zu begcben und
dort »eitere Befehle zu erwarten.. Dort kam
sämmtliche pennsylvanisck)« Miliz zusammen, die
> sich »ach Philadelphia begab und mit Kanonen
! und Kleingrwehr einen Angriff auf den Auffcn-
dcS Feindes in den Northcrn Libcrties
machte. Ohne jcdoch viel dort auszurichten, wur
> dcn sie wieder nach ihren früheren Lagerplätzen zu
' rückbeordert, uiw Col. Laccy konnte nur noch feine
. Leute abbezahle», bis ihre Dienstzeit (Ende Decem
ber) auslief, worauf sie entlassen wurdcn und nach
Hause gingen.
Mit obigen Operationen an der Schuylkill und
vor Philadelphia schloß sich der Mldzug von 1777
in diesem Theil des Landes. war nach
Ei tlassung seines Regiments nach seines VatcrS
Hause in Buckingham Taunschip geeilt, wo er den
Winter in Ruhe und Frieden zuzubringen hoffte.
Aber hierin fand er sich betrogen aus zweierlei Ur
sachen ; erstlich, weil cr bald wieder an eine neue
Stelle in den Dienst seines Vaterlandes gerufen
wurde; zweitens, weil die Tories und Flüchtlinge
in jener Gegend ihm beständige Unruhe machten
und sogar Drohungen ausstießen ihm das Leben
zu nehmen und seines VaterS HauS und Mühlen
abzubrennen, weil er ihn beherberge. Der Wi
derstand gegen die Sache dcr Colonien hatte sich
vermehrt und die nahe Gcgmwart dcr brittischen
Armee machte die TorieS so kühn, daß sie sich in
beständiger Communication mit dcr Stadt Phila
delphia hielten, um dm Brittm Vorräthe und
Nachrichten zu überbringen, und schwuren an Al
len' Rache zu nehmen, die sich ihnen widersetzen
würdcn. Fs war in der That für eincn offcncn,
thätigen Patrioten gefährlich, in der Stachbarschast
zu leben und Col. Lacey dachte oftmals ernstlich
daran, feiner Sicherheit wegen wcitcr WS Innere
zu ziehe». Diese' Unzufriedenheit herrschte in ei
nem solchen Grate.durch das Land, daß Wasch
ington, dcr mit seines Armce an dcr Valley Forge
lag, in vielen Fällen große Schwierigkeit fand, die
nöthigen Vorräthe für feine Truppen zu bekom
men. Die Militärkasse war leer und die Einwoh
ner lieferten nichts ohne baare Bezahlung, außcr
sie wurden durch Gewalt dazu gezwi ngen. Die
Soldaten liltcn großcn Mangel an Stroh, indem
die »mstcns feindselige» Bauern in der Stachbar
schaft des Lagers ihren Waizcn nicht dreschen woll
ten. Um diesem abzuhelfen, ließ Waschington
am 20. December eine» Befehl bekannt machen,
daß alle Personen innerhalb 70 Meilen feines La
gers bis zum 1. nächsten März die Hälfte ihrer
Getraide zu dreschen hätten, widrigenfalls nach je
nem Datum die Garben von den Eommissä
ren und Qriartiermeistern der Armee in Besitz ge
nommen und als Stroh bezahlt werden wür
dcn. (Fortsetzung folgt.)
Vom Ausland.
Ankunft desDampfschiffes „Asia."
7 spater.
Feuersbrunst in Constantmopel. INOO
Häuser zerstört.— Angriff auf Seba
stopol. Beabsichtigte Invasion in
Rußland.—Kavallerie-Gefechte an der
Donau.—Niederlage der Russen.—Ge
rücht'von der Einnahmeßevals.-Dro
hende Stellung Rußlands gegen Oest
reich.— Zwistigkeit zwischen der Ver.
Staaten Kriegsschaluppe Germantown
und der britischen Brig Expreß.
Nachrichten von den Falkland Jnfcl» meldc»,
daß die Ver. Staate» Korvette Germantown von
dcr britischen Brig Expxcß die Auslieferung eini
ger Gefangenen gefordert hat, wclche wegen Ue
berfchrcitung der Gesetze in den Fischcrei-Gründen
festgehalten sind. Dcr Eapitän des Expxcß ver
weigerte die Auslieferung, worauf der Capitän des
Germantown eine gebieterische Aufforderung an
jenen schrieb, in welcher cr drohte, daß, wenn die
Brig Expreß derselbe» nicht wLlfahrcn wcrde, cr
auf dieselbe» feuern werde, ex ließ hierauf Lärin
schlagen und scine Kanonen auslaufen.' Ter Ca
pitän des Expxcß behauptete aber seine Stellung,
und lieferte die Gefangenen den Eivil-Behöxden
aus, die solche mit Geldstrafen belegten. Die
Geschichte soll eine» bittern Briesivechscl zwischen
den Behörden der Ver. Staaten und Großbrita
niens hervorgerufen habm, welche an die betref
fenden Gouvernements abgesandt sind.
Vom Kriegsschauplatze.
Eine Depesche von Kanstantinopcl vom lOten
Mai verkündigt, daß die Außenwcrkc do» Seba.
stopol durch die französische und englische Flotte
mit Kanone» von langem Laufe in ter Absicht
bonibardirt feien, die Außenwcrke zu zerstören, be
vor ein allgemeiner Angriff gemacht wcrde. Die
Russen haben sich von dcn cxponirtm Forts zurück
gezogen.
Am 12. Mai nahm die britische Flotte Besitz
von Boomcrsand auf der Insel Aland. Der
Fcldzugsplan dcx Alliirten soll fein, in Nußland
selbst einzudringen.
Es hatte sich das Gerücht von einem Bombar
dement RevalS verbreitet, dasselbe fand aber kei
nen Glauben. —Die russische Flotte hat Helstng
fors verlassen, um sich mit dcr Flotte zu Cron
stadt zu vereinigen. Die vereinigten Flotten un
ter Commando dcs Sir Charl-S Napier kreuzen
25 Mellen von Cronstadt, und beabsichtigen, die
russische Flotte aufzufangen. Die türkische Flot
te ist in'S schivarze Meer eingelaufen, um alle rus
sischen Positionen an den Küsten vo» Cireassicn'zu
zerstören.
Von dcr Donau.
Ueber die Natur und Ausdehnung der Erfolge
der türkischen Armeen herrscht noch immer große
Ungewißheit, eS sind jedoch in Wim Depesche»
aus dem Hauptquartiere. Omer Paschas eingegan
gen, die einen günstigen Bericht über die neueren
Operationen seiner Streitkräfte in mehr als einem
Punkte gebm. Die russischen Corps, wclche in
ter Nähe von Turna an der Mündung der Aluta
zusammengezogen werden, sind durch die zu Nico
poliS unter Sali Pascha aufgestelltcn türkischen
Truppe» am 28. April mit einen« Verluste von
15<)0 Mann zurückgeschlagen, uni» am 2. Mai
wurde ein anderes russisches Dctachcmcnt zu Ra
dova geschlagen.—Der Nachricht, daß die Rus
sen Silistria von der Landseite belagert haben,
wird widersprochen.
Pon Kalasat wird gemcldct, daß am 4. Mai
ein Gefecht zwischen 6 Schwadronen Kosackm und
5 Schwadronen türkischer Husaren vorgesallm ist,
in wclche« die Kosackm geschlagen wurden unh
, 120 Todte, 2 Kanonen nnd 00 Pferde verloren.
! Gemeldet wird auch, daß das russische Gouver
! nement dem griechischen Gouvernement monatlich
l 1,000,000 Drachme» Hülfsgclder bewilligt hat.
Vom schwärzen und mittelländischen
> Meere.
Eine telegraphische Depesche au» Wien vom li>.
' Mai bestätigt die Nachricht, daß die russische Fe
stung Scbajtopol 4 Tage hindurch durch die alli
iite Flotte bombardirt ist.
Seit dem Bombardement von Odessa wurden
22 russische Kauffahrer genommen. »
' Die türkische Flotte ging in'S schwarze Meer.
Die Flotte hat 5000 Mann Besatzung und 200
' Kanonen an Bord; außerdem 50,000 Staffen
riistungen, Geld und Lebensmittel, die sämmtlich
in Abasien gelandet werden sollen. Terik Ahmet
' Pascha hat das Hauptcominandv, Hassen Pascha
(Egyptier) folgt ihm zunächst.
Muschavcr Pascha (Capt. Slade) bcsindet sich
als Vice-Admixal an Bord, Seser Pascha, der
berühmte Cixcassiex Chef, und 4» fremde Osficiere
begleiten die Expedition. Die Flotte ist 2-1 Se
gel stark und führt für sich 1030 Kanonen. Ihre
Aufgabe ist ferner, Rcdout Kale, Souchum Kale
nich Ai'ava zu bombardixm, und eine Landinächl
unter Sefer Pascha zum Zweck der Vereinigung
mit den Cixcafsicrn au?-usetzcn.
Die griechische Jnsurrection.
Die NevolutioiiSpartei in Epirus verliert jeden
Tag an Kräften. Die meisten Dörfer um Pre
vefa herum haben sich unterworfen. Fuad Effen
di steht mit l 5,000 zu Arta. Nahe bei Malta
wurden KW Lüttichcr Flinten, für die Insurgen
ten bestimmt, weggenommen. In Makedonien
sollcn2ooo Griechen unter der Anführung des
frühern Adjutanten König Otto'S, ChaviS Kara
tasso, eingefallen sein. Sie haben die furchtbar
sten Excessen verübt. An einem Platze schlössen
sie 15,0 Türken—Männer, Frauen und Kinder in
eine Moschee ein, und braimtcn sie zu Tod.
Kriegsschauplatz in Asien.
Jk Paris verlautet, daß dee Krieg von den
Alliirten in'S Herz von Stußland über dessen süd
liche Provinz?» getragen werden soll. Die Krim
soll drm Russen gcnoninic», und zu dem Ende Se
bastopol zunächst mit 20,000 Mann von der
Landseite angegriffen werden.
Die Russen haben die Forts Novorossis und
Gelendjik an der circassischm Küste geräumt. —
Souchum Kale war ganz verlassen.
Ein englischer Offizier wurde auf eine spezielle
Mission a» Schamyl abgeschickt. Unter den dem
tapfern Führer der Bergbewohner überschickten
Waffen und Rüstzeug befinden sich viele Rcpetir
büchsen.
Vermischte Notizen.
Die cilglische Dampffregatte Tigris, 10 Kano
nen, mit 200 Mann Besatzung lirf bei Odessa
auf den Strand, wurde nach tapferer Gegenwehr
von den Russen genommen und verbrannt.
Joseph Varady und Franz Bartalis, Agenten
Kossuths wurden zu St. George in Siebenbürgen
am 29. April gehangen. Zwei ihrer Gefährten
kamen mit 18 Jahren Einkerkerung in Eisen da
von.
Aus Petersburg wird gemeldet, daß der Ezaar
sich keiner guten Gesundheit erfreut, daß Groß
fürst Alexander sehr zurückgezogen lebt, dagegen
Eonstanti» unermüdlich thätig im Marincwcscn
ist. Der Großfürst Thronfolger soll sehr scheel
dazu sehen, daß man sein Erbe auf's Spiel fetzt,
um die ehrgeizigen Wünsche Constantins zu for
dern.
Oestreich hat eine entschieden feindselige Stel
lung gegen Rußland eingenommen und eine Streit
macht von l 00,000 Mann zusammen gezogen,
um die Grenze gegen Stußland zu vertheidigen.
Paökiewitsch und Schilder. .
Ein bucharester Eorrespondent der Ostd.-Post
schreibt unterm 15. April: „Fürst Paskicwitsch
ist hier mit einem Gefolge von drei Generalen ein
getroffen. ör ist alt geworden, behauptet aber
noch immer seine straffe Haltung, und seine hohe,
wenn auch magere dünne Figur macht noch immer
imposante Wirkung. Es sind unicr den russischen
Heerführern viele interessante Persöiilichkcitcii, die
interessanteste aber bleibt unstreitig General Schil
der. Hunderte von Anekdoten eireuliren über die
sen wunderlichen Mann, der des Nachts und in der
Dämmerung Visionen hat, und dann davon spricht
als wären es Ereignisse, die wirklich Statt gefun
den. Die Hauptfigur seiner visionären Zustände
ist der verstorbene Kaiser Alexander, und er erzählt
mit feierlichem Ernst : Heute Nacht hat der Kaiser
Alexander mix gesagt u. f. w. Dabei ist so viel
Würde in diesem unheimlichen Wesen, daß man die
Lust zum Spott verliert, wenn man ihn die un
unglaublichsten Dinge sprechen hört. Ich habe
den interessanten Mann, der, wie bekannt, ein aus
gezcichnctcr Militär ist, nur einmal aus der Ferne
gesehen ; eS ist «n alter stattlicher Herr von unge
fähr L 8 Jahren."
Jus Uew-Meriko.
Jndfancrgefccht.
Die verschiedenen in den westlichen Gebieten
schwärmenden Jndiancrstämme haben seit längerer
Zeit sich nicht so aufgeregt und feindselig gezeigt,
wie ln den letzt verflossenen Monaten, und die in
und um New-Mexiko siationirten-Eoinpaniccn hat
ten vollauf zu thu» der Rothhäute Meister zu wer
den.
Wir entnehmen nachstehend einem Berichte über
die vorgefallenen Gefechte die wichtigsten Momente
wie solche die N. 11. Abcndz. aus der Santa Fe
Gazette zusammengestellt hat.
' „Ende März singen die Indianer, durch kürzlich
errungene Erfolge zuversichtlich geworden, an, sich
auf der Heerstraße zwischen Taos und Santa Fe
zu zeigen. Am 29. wies der im Cantviiement
Brirgwine befehligende Major Blake den Lieute
nant Davidson an, mit KO Dragonern von den
zu recognoSciren. DaS Corps marschirte noch am
nämlichen Abend ab. Am nächsten Morgen stieß
eS am Fuße der nördlichen Gebirgsabdachungen,
nicht weit von dem mexikanischen Dorfe Cieneguilla
auf eine wohl aus 200 Kriegern bestehende Indi
aner Schaar. Als die Truppen in Sicht kam, er
hoben die Indianer sofort das Kriegsgeschrei und
zeigten sich bereit, einen Kampf anzunehmen.
Das Lager der Apachen befand sich auf eimx
Anhöhe in einer sehr festen und schwer zugänglichen
Position. Lieut. Dividson sah, daß ein Zusaui
menstoß nicht zu vermeiden fei und traf daher seine
Maßregeln dazu. Ex ließ seine Leute absitzen und
stellte die Pferde unter einer kleinen Bedeckung et
was im Rücken auf. Mit dem Reste feines Com
mando'S, nicht mehr als 50 Mann, machte er ei
nen Angriff auf'das'seindliche Lager. Die Sol
daten stürmten muthig die Anhöhe hinauf und
nahmen die Position der Apachen, die sich zurück
ziehen mußten. Allein fast augenblicklich sammel
ten sich dieselben wieder und stürzten sich auf die
Truppen. Es entstand ein furchtbares Handge
menge. Siebenmal wurden sie zurückgeworfen,
doch eben so oft sammelten sie sich wieder und e
neuerten den Angriff.—(P. Dem.)
Schreckliches Unglück i» Wilmingto».
Wiliningtcn, Delaware, !N. Mai.
Ein viertel vor l l llhr explodirten drei mit
Pulver von Dupont'S Mühle beladenc Wage» mit
furchtbarem Knalle innerhalb der Stadt. Mehrere
der Fuhrleute u»d alle Pferde blieben auf dem
Platze todt.
Es erfolgten mehrere Knalle nach einander.—
Die 15 Pferde wurden erschlagen, die Wagen
zertrümmert, doch am beklagenswcrthrstc» ist bei
weitem der Verlust von Menschenleben. Außer
den Treibern wurden gctöttet; tzine farbige Frau
im Hause des Bischofs dem gegcnüber die Explo
sion stattfand; ein Aufivärter bei James Priee. —
Vermißt wird ein Kind ; ein Mann und eine Frau
sind schwer verletzt. Ein Theil der Familie des
Bischofs Lee wird vermißt. Mehrere andere Per
sonen wurden außerdem verletzt, und man fürchtet
den Verlust von weiter» Menschenleben, die bei der
herrschenden Bestürzung nnd Verwirrung noch nicht
aufgefunden wurden.
Sielen Wohnhäuser und Ställe wurden zer
trümmert und einige derselben brannten zugleich.
' Wenigstens 50 andcre Gebäude und Wohnungen
sind mehr oder minder beschädigt.
Es befanden sich 175 bis 200 Kegs Pulver in
den Wagen. Vom Hügel bis zum Brandywine
> blieb kein Fenster unzcrtrllmmcrt, keine Thüre un
beschädigt. In vielen Häuser» stürzte die Pfla
sterung von den Decken und Wänden. Viele auf
den Straßen befindliche Personen wurden gefaßt
und entführt als wenn sie plötzlich ein Orkan er
griffen .
7ie Erschütterung ivelche die beiden unmittclbar
sich folgenden Schläge hervorbrachte», glich einem
Erdbeben. Unmittclbar nach der Explosion sah
man Trümmer jeder Art i» der Luft umherfliege».
Tie panische Bestürzung, welche die schrecklich-
Calam tät nachdem sie in ihren, g.'nzcn Umfang er
kannt worden, hervorrief, läßt sich nicht beschrei
be». —(P. Dem.)
Nachträgliches.
Die 3 Wagen waren mit nahezu -100 Fä'ßchcn,
oder 5 Tonnen Pulver beladen. Der Schall, den
d e Cxp!osion hervorrief, war unbeschreiblich; er
sch en aus 1000 Feuerschliinde» zugleich zu kom
men. Alle Menschen in der Nähe fühlten sich zu
Boden geworfen und für einige Zeit des Gehörs
beraubt. Die Stätte, auf der die Entzündung
statlsand, so ziemlich den schönsten Theil der Stadt
bildend, war nach der Explosion absolut unkennt
lich. Die Zertrümmerung der Gebäude war mehr
oder weniger eine total. Kein Baum, Strauch,
Gartcnfenz u. s. w. blieb ganz; alles stand in
Flammen oder lag in Ruinen und Trümmern rings
umhcr. Die Leichen von zweien der Wagcntrci
ber wurden furchtbar verstümmelt gefunden; die
des dritten fand man gar nicht, und glaubt, daß
sie zu Atome» zertrümmert word«n ist. Die Wä
gen wurden so totale zerschmettert, daß man von
allcli drei nur wenig Fragmente auflesen konnte.—
Die Reste der l 5 Pferde fand man überall hin und
selbst auf entfernte Bäume geschleudert.
Hunderte von AardS von der Scene entfernt,
f»nd man den Bode» zc. mit- Pferdefleisch über
streut ; von allen aufgefundenen Hufcn hatte die
Gewalt der Explosion die Eisen abgerissen.—
Stücke Eisen von Wägen sah man durch die Knoch
en der Pferde gedrungen. Die 4 Zoll breiten
und 1 i Zoll dicken Reife der Wagenräder fand
man alle gradgebogcn und in Srücken. In Mar
ket uud 12. Straße fand man ein solches Stückin
die Backstein-Maner eingedrungen; ein andere?
Stück drang in einen Bann, so tief und fest, als
ob es eingewachsen sei. Her Boden unterhalb den
Wägen war durchschnittlich um 20 Zoll vertieft
oder eingedrückt.
Senator Alte» von Rhode Island.
Einige Tage ehe die Nebraska Bill den Senat
pafsirte, hatte Präsident Pierce eine Unterredung
mit Senator Allen und legte ihm etliche Frage»
vor, die darauf hinausliefen ihn für die Bill zu
gewinnen., „Sir," sagte der ehrliche Rhode Is
länder mit Entrüstung, „ich verlange keine Gunst
bezeugung von Ihnen und erwarte auch keine;
aber wen» Sie meine Stimme kaufen wollen,
so müsse» Sie wisse», daß nicht Geld genug in
Washington ist um dies thun zu können!" —(Nat.
Dem.)
Der Whig CanenS.
Die Whigs haben einen Anti Nebraska Cau
eus gehalten und beschlossen eine Addresse an die
freie» Staaten zu erlassen. Die > nördli
chen Anti Nebraska Demokraten, so wie die unab
hängigen Demokraten gehen mit den Whigs hierin
Hand in Hand. Wir erfahren aus zuverläßiger
Quelle, daß Colone! Bcnton die Addresse schreiben
wird. Der Plan ist, das Volk in den nördlichen
Staaten aufzufordern nur solche Repräsentanten,
ohne Unterschied der Partheien, in den nächsten
Congrcß zu wählen, die für den Widerruf desje
nigen Theils der Nebraska-Kansas Bill, welcher
den Missouri Compromiß für constitutionswidrig
erklärt, stimmen werden. Das Volk soll auch
aufgefordcrt werden alle diejenigen Congreßglieder,
ohne Pa r th e i-U n ter sch i e d, wicderzuer?
wählen welche gegen die Bill gestimmt haben,
-(ib.)
Große Falliments.
New-?rleanS, 30. Mai.
Es herrscht hier ziemliche Aufregung in Folge
des Zusammen brechens mehrere bedeutenver Baum-'
wolle-Faktoren und Commissionshäuscr. Wright,
Williams und Co. solle» bis zu 2 Mill. Doli.
. Cholera in Nasyville.
kouisville, gl. Mai.
Am letzten Sonntag brach die Cholera in Nash,
ville Tenn. aus; es wurden 15 Todesfälle berich
tet. - ,
Aus Texas.
Ballimerc 31. Mai. "
Ein Brief ans San Antonio sagt daß sämmt
liche Indianer an den Grenzen unter Wild >
Cat' S Ansiihrring sich sammeln, um einen Allge-
meinen Krieg gegen die weiße» Ansiedler zu begin- ,
nen.
Bedeutungsvoll. —Die Hofzeitung des >
Präsidenten Pierce, der „Washington Stax"schlägt
vor, die berüchtigten Adainschen Fremden-und Aus
ruhr-Gesetze wieder in Kraft treten zu lassen, um
die nich t eiirge dornen Zeitungsschreiber
fassen zu können, die es den Präsidenten zu
lästern. Man bemerke wohl; der Star ist ein '
demokratisches Blatt und ei» Liebling der Regie
rung-
Die Blätter des Oehlbaum (Olivo) fol- '
len kin probates Mittel gegen das Frieren, (l'evox
siitl sein. Eine Savanry.Gco., Zeitung I
sagt: Man thue zivei Hände voll Blätter in eine I
Ouart Wasser und koche es zu einer Peint ein ; da
von nebme man alle drei oder vcc Stunden e n i
Weinglas voll. Dieses Mittel ist mit Erfolg in den ,
hartnäckigsten Fällen angewendet wordei-, l
Eine werthvolle Maschine.
Die „Lehigh Valley Ti.ms" s.rgt - Vox
' gen Tage» besahen wir die Wirkung einer neue»
Tutenverfcrtigm^S. Maschine, jetzt in Operations
in dem vicrtcn Stockwerk von Hrn. Dosters Fak-1
t tone, in Bethlehem. Die crfagtc Maschine ist
t eine Erfindung des Hxn. Francis Wolle, und be
e rcchtjgt ihn gerechterweise, eine Stelle unter dm
> ersten Erfindern des gcgcnwärtigcn Zeitpunktes ein»
, zunchme»,dcnn er verdient gcwiß viel Lob für die
Erfindung.
' Drei von diese» Maschinen sind in erfolgreicher
> Wirksamkeit. Keine andcre Erfindung der Art
> war je zuvor in den Ver. Staaten gemacht. Herr
> Wolle hat sich ein Patentrecht für die Ver. Staa
te» zugesichert, und ist im Begriff, Patentrechte
für England und Frankreich zu erhalten. Elne
i Maschine wird an S5OO geschätzt.
' Das Papier welches gebraucht wird, läuft von
- einer großen sich auf einer Rolle befindlichen
t Quantität Papier, in die Maschine hinein, welche
r das Schnciden, Umwenden und Kleistern selbst >e
t wirkt, und dann i» eine groß? Bax läuft, woron
die inwendige Seite durch eine» kleinen Ofen gc
' heizt, wo die Tuten getrocknet werden. Ein Kna
be ist die einzige Hülfe die nethwendig ist, um der
' Maschine abzuwarten, der nichts zu thun hat als
die gehörigen Gcfäße» mit Kleister zu versehen,
> und die Tuten zu fangen, da sie aus dein Trock
- nungs-Departemcnt zum Gebrauch bereit, kom
- inen. Eine Maschine macht im Durchschnitt LOW
° Tuten per Tag, wenn man zehn Stunden per Tag
rechnet.
l Zu einer dieser Maschinen ist ein Druckaparat
° befestigt, womit eine Karte auf die Tuten gedruckt
w.rdcn kann, ohne zusätzliche Mühe. Wie wir
r vernehmen, sind einige von diesen Maschinen für
> verschiedene Tbeilen des Landes versprochen. Alle
> die diese Maschine gcschen, sind von deren Werth
überzeugt. —(N.Corresp.
Verantwortlichkeit der Eisenbahn Com
panien.
Bey einer kürzlich gehaltenen Versammlung
, nie berichtete der Presivent derselben, daß bereits
! zwey hundert tausend Thaler von der Companie
auebezahlt wurden und daß ncch die serncrrSum
me vo» fünfzig taufci.d Thaler auszuzahlen sind
l als Entschädigung sie Lebenovcrlust und erlittene
Verletzungen au Leib und Gliedern bey dem gro-
ßen Unglück, welches sich zu Norwalk am 7ten
May 1853 zutrug. Die Zahl dcr Mensche»,
welche, auf der Stelle ihr Leben einbüßte», betrug
ungefähr vier und fünfzig, uud die schweren Be
schädigungen. welche nicht den Tod zur Folge hat
ten, für wclche aber die Companie verantwortlich
gemacht wurdk, bclief sich wahrscheinlich auf die
Hälfte jener Zahl. Man ließ blos eine gericht
liche Klage bis zu einem endlichen llrtheilefpruch
gehen, »nd diese entstand aus einer Uneiizigkcit hin
sichtlich dcs Belaufs des crl itencn
Dcr schwere Schadenersatz, welchen diese Compa
nie sich durch diesen Zufall zugezogen hat, ist für
diese sowohl als andcre Companie» eine heilsame
Lehre gcwcsen und hat das Reisen auf Eisenbah
nen sickercr gemacht, als eS früher gewesen war.—
(Volksfrcund,)
Ein Adler als Lainmer-Tödter.
Ei» großcr Adlcr wurde vor einigen Tagen auf
der Baucrcy dcs Herrn Joseph T. Mason, in
Sussex Caunly, Vir. geschossen. Eine dortige
Zeitung sagt, dieser Adler habe seit einiger Zeit
große Verheerungen unter Herrn MasonS Lämmer
angerichtet, indem er siebenzehn derselben tödtete.
Das Fleisch der Lämmer wurde nicht von denr
Adler verzehrt, sondern er machte einen Schnitt iir
den Hals derselben und saugte das Blut aus, bi»
die Thiere todt waren.—(ib.)
Sonderbare Wirkung deS Blitzes.
Zu Vicksbnrg, (Miß.) fuhr dcr Blitz in eil»
Haus und zcrschmctterte dasselbe bedeutend. Ei?
ne geladene Flinte wurde entladen uud in Stücke
zerbrochen. Eine Flasche Pulver explodirte, und»
von eurem Fäßchen Pulver wurden zwey der Reise
losgeschlagen, ohne daß es explodirte. Sechs
Personen schliefen zu der Zeit im Hause, welche
»icrkwürligcr Weise alle unbeschädigt blieben.f
Mittel gegen Krähaugen.
Folgendes wird von Herrn Cvoper in seinen«
"Wörterbuch der Wundarzcneykunde" als ein un-
Man nehme zwey Unze» Gummi Ammoniac, zwep
Unzen gelbes Bicneiiwachs und sechs Drachme»
Grünspan. Verschmelze dieselben mit einander
und streiche die Mischung auf weiches Leder.—
schneide so viel von dem Krähauge herunter al»
du kannst, lege dann das Pflaster darauf und er
neuere es alle zwey Wochen, bis das Krähauge ent
fernt sey» wird.
Müller.-->ieicht Gewicht.
Der „Watchman" in Norristown bemerkt daß
ihn ein Correfpondent benachrichtet habe, daß ein»
Anzahl Muller die Gewohnheit haben da« Hun
dertgewicht Mehl mit 100 Pfund anstatt 112
Pfund zu verkaufen, und daß dies unverstellter
Betrug sey. Aw den jetzigen hohe» Preisten, wie
das Mehl verkauft wird, macht dies ein Unterschied
von über <»0 Cents. Es würde gut seyn für das
lich sind.
Was sagt das Gesetz über diesen Gegenstand?
Ein toller Hund. Am Mittwoch hat
ei» toller Hund in Germantown nicht allein mehr,
de erst Abend« uin 7 Uhr erschossen und eS Ist wahr
schcinlich, daß er noch mehrere Hunde gebissen hat.
Die beiden gebissenen Personen sind gleich einer
ärzlichen Behandlung unterworfen worden. Acht
bis zehn Hunde sind erschossen und mehrere andere
an Ketten gelegt.
S l l b e x-E x z. —Herr Henxy Musselman, als
ex beschäftigt war Steine zü brechen auf einer Lotte
in Willow Street, Lancafter Caunty, fand kürzlich '
eine kleine O.uantität eines Minerals, welchkS für
Silbererz gehalten wird. Man glaubt, daß eine
große Quantität dieses Minerals in jener Nach,,
brrfchast gefunden werden kann.
. Hollowap's Pillen.—Eine andere Leberkrankheit
von achtjähriger Dauer geheilt durch deren Ge
brauch. Eine Lame Namens Thomas, kürzlich
gekommen von West-Indien, benachrichtigte Hm
Gowan, Chemift von Bristol, daß sie seit acht
Jahren sehr ungesund war in Folge einer Unord
nung der Leber und des Magen« und in Folge da
von so schwach geworden >var, daß man fürchtete
sie werde nie wieder ganz gesund »verden, besonders
da die ausgezeichnetsten Aerzte verfehlt hatten, ihr
die mindeste Linderung zu »erschaffen. Zuletzt,
gleich vielen andern, nahm sie Zuflucht zu Hollo
wav's Pille» «nd diese brachten sie im Verlauf von
wenigen Wochen zvr besten und rybustm Gesund
heit. - > '