Der Lecha Patriot. Jahrgang SV. Der wohlfeile Stiesel- und Schuh-Stohr N«. S Ost Hamillon-Straße der Stadt Allentaun. Unterzeichneter zeigt I hiermit einem geehrte» U I Publikum ergebenst an, noch immer an obigem Ort fortbetreibt, allwo er immer ein vollstän diges Assortiment SttoseL «ttb Schuhen für Herren, Damen und Kinder auf Hand halten, und auch auf Bestellung verfer tigen wird, welche Artikel er alle ganz wohlfeil zum Verkauf anbietet. Für feine Arbeit kann er bürgen, da sie beinahe alle unter feiner eigenen Auf sicht gemacht werden. Rufet an u»d urtheilet für Euch selbst. wird pünktlich und billig be sorgt. Er ist dankbar für genossene Kundschaft, und wird sich bestreben durch gute Arbeit, Pünktlichkeit und billigt Preiße, dieselbe noch um vieles zu er weitern. Daniel Miller. Allentaun, Oktober 26. ng3M Hans nnd Lotte Zum Privat Verkauf. Der Unterschriebene bietet hiermit sein schätzba res Haus sammt Lotte, in Obcr-Sancon Taun schip, Lecha Caunty, zum Privatvcrk.nif an. Das selbe ist angenehm gelegen an der öffentlichen Stra ße die von Alleiitowtt »ach Charleotviv» führt, et wa eine Mc> ,'estlich von der St. Pauls Kirche in besagtem taunschip; grenzend an Land von Peter Heist, verst. Andreas Walter, Charles E, Ästöckigeö steinernes Wohnhaus, Mi»«» eine neue Främscheuer und alle andere Ausscngebäude. Ei» Brunnen mit nicfehlcndem Wasser ist bei der Thüre und ein Felder eingetheilt und das Land in vorzüglicher Ordnung. Die Lage würde zur Betreibung ir gend eines Handelsgeschäftes vortrefflich passen. Besitz und ein uiibestrcitbares Recht kau» a»s den 3te» nächsten April gegeben »verde». Unterschriebenen, der auf dem Eigenthum wohnt, oder anA. K. Witt >» an, nahe Coopersburg. Ferdinand Henry. September 28. ' nqbv 2 Häuser und Lotten in der Stadt Allontown Jirm pvibkü AFevkkltf. Der Unterschriebene wünscht sei- MLs.ne z»vei neue backsteincrnen Häuser sammt Lotten privatim zu verkaufen, gele gen beide im Lecha Ward der Stadt Allentown, zwischen der Hamilton und Andrew Straßen. Die Häuser »icßcn jedes lti Fuß in der Front und 30 in der Tiefe, und sind zwei Stock hoch, mit Dach fenstern in Front und »nit Schiefer gedeckt. Die dazu gehörigen Lotten enthalten jede l 8 Fuß in Front und 175 Fuß Tiefe, mit allerhand ange pflanztem Obst und Traubenstöcke. Dieses Eigen thum liegt im schönste» Theile von jene», Stadt viertel und ist der Aufmerksamkeit aller Kauflusti ge» werth. Das Nähere erfährt man bei Joel A. Schultz. Allentown, Nov. Ik. nqbv P r i v a t-v e r k l, u s von schätzbarem Eigenthum. Unterzeichneter wünscht durch Privat Handel folgendes schätzbare Eigenthum zu verkaufen : No. 1. Ein schätzbarer Strich Land, gelegen in Süd-Wheithall Taunschip, Lecha Caun ty, gränzend an Land von Simon Mayer, Lorenz Schaad, Peter Rinker, John Strauß, He». Guth, Gangewer und Herinan, und an eine öffentliche Schul-Lotte, enthaltend Z H Acker, mehr ader we Niger. Die Verbeßerunge» sind ein Einstöckiges Främ-Wohnhaus, llNzFräm-Scheuer und andereAusscngebäu- Auf dcin Lande ist ein Äepsel» Bauingarten und andere Obstbäume. No. 2. Eine Lotte Land, gelegen in Nord-Wheithall Taunschip, in besag ten, Caunty; gränzend an Land von David Dei ly, Samuel Schneck, David Reinhard und die öf fentliche Straße von Simon Mayer's Gasthause nach Schnecksville führend; enthaltend g Acker mehr oder weniger. Das Land ist in einem gu ten Culturzustande nnd überhaupt der Ausmerk samkcit von Kauflustigen werth. - Die Bedingungen sollen leicht gemacht »verde», «nd eS ist dies das ehemalige Eigenthum des John T r o r e 11. Kauflustige können das Nähere e» fahren wenn sie bei I o h n M i n n i ch in Mechanicsbnrg, an rufen, der auch »villig das Eigenthum deiiselbe» zeigen wird, Benjamin Keinmerer. December 7. nq3in Lecha Cauttty Pferde Versicherungsgesellschaft. Die Glieder dieser Gesellschaft haben sich zu ver sammeln auf Samstags de» 7. Januar nächstens, um ttl Uhr Vormittags, am Gasthaus von John ApPe 1, in Salzburg Taunschip, Lecha Caunty, um die jährliche Wahl sür Beamien zu halten, als auch um die jährliche Rechnung zu thun. Auch wurde bei der letzten Versainmlnng ein Beschluß angenommen, daß kein Collektor mehr angestellt nxrde, sondern alle Gelder zum Sekretär zu be zahlen sind, und wer über 3 Jahre im Rückstände bleibt, wird nicht länger als ei» Glied der Gesell schast angesehen. Pünktliche Bciwohming wird cnvartet. I. W. F u ! l t r, See. Deerinber 14. . Keck, Gnth ö5 Trexlcr, Herausgeber und Eigenthümer. Schätzbares Eigenthum auf öffentlicher Vendn zu verkaufen. Samstags den 31 flen December, um 12 Uhr Mittags, soll am Gasthause von Alexander W. L o d e r, in Süd-Wheithall Taunschip, Lecha Caunty, öffentlich verkauft werden: Ein schätzbares Stück Land, gelegen in besagtem Taunschip und Caunty, an der Straße die von Allentaun »ach SchneiderSvil le führt, gränzend an Land von.Henry Strauß und Jacob Heninger; enthaltend 12 Acker, mehr oder weniger; dabei ist hinlänglich Holz. Das klare Land ist in schickliche Felder eingetheilt, »»trr gu ten Fensen, und ist in einem guten Cultur-Zustan de. Darauf Ist errichtet Ein gutes Främhaus, !-!!!>iM,gute Stallung, und andere Nebengc- Es befindet sich auch ein Obst garten, ei» guter Brunnen und lüsterne darauf. Mehr über dieses Stück Land zu sagen halt man für überflüßig, indem Kauflustige es doch in Augenschein nehmen werden. Wer das Eigenthum vor de», Verkausstage in Augenschein zu nehme» wünscht, beliebe bei John David Strauß. Schätzbares Liegendes Eigenthum Privat Handel zu verkaufen. Unterzeichneter wünscht durch privat Handel zu verkaufen, Eine herrliche Plantasche, gelegen in Salzburg Taunschip, Lecha Eaunly; gränzend an Länder von Jacob Lauteuschläger, Andreas Wieder, George Kcmmercr »nd Sol. tc»d Z Ott Acker, mehr oder weniger, gutes Kalk stein Land. Ein hinlänglicher Theil davon ist Holzland und Wiesen —das übrige ist gutes Bau land unter guten Fensen in schickliche Felder einge theilt, und ist in guter Cultur. Darauf ist errich tet Ein zweistöckiges steinernes Wohnhaus, große und gute steinerne Schweizer-Scheuer, ein WageuhauS, ei» guter Schweine-Stall, ein gutes Rauchhaus, und zwei «ieschlc»de Brunnen, der ei - rem Obst befinde» sich ebenfalls auf dem Lande, sowie ein guter Kalkofen und ein gewünschter Kalkstcinbruch. Kauflustige sollten diese Gelegenheit nicht unbe nutzt vorüber gehen laßen, indem sich nur selten solche Gelegenheiten öffnen. Die Bedingungen, die man leicht zu mache» ge denkt, erfährt man wen» man bei dem Unterzeich neten anrnft, der selbst darauf wohnt. MS"Soiltc obiges Eigenthum nicht bis zum 3t). December durch privat Handel verkauft sein, so soll cS dann am genannten Tage auf dem Platze selbst auf öffent l i ch erLe nd u verkauft wer den. Sollten sich aber auch an jene». Tage keine Kauflustige einfinden, so wird es dann und daselbst auf ein Jahr verlehnt werden. Thomas Roth. December 7. nqim Schätzbare Lotte Land auf öffentlicher Vendu zu oerkaufen. Samstags den liten Januar, um 12 Uhr Mit tags, soll auf Hause von D a v i d F r e y, in Lynn Taunschip, Lecha Caunty, auf öffentlicher Vendu verkauft werden! Ein gewisses Stück Land, gelegen in Lynn Taunschip, vorbesagtem Caunty ;! gränzend an Land von Nathan Kistler, Vaniiiel Schneider und Mathew Kistler, und enthält 27ä Acker, wovon 8 Acker mit Holz bewachsen sind, auch ist ei» Theil davon Schwamm. Die Verbesserun gen darauf sind Ein zweistöckiges Block- MM WÄjMhimso Främscheuer und andere Nebengebäude—ei» Obst garten, wie auch eine nicsehlende Springe und Ercek sind nahe am Hause. Die Bedingungen und Aufwartung am Ver kaufstage von David Frey. December 14. nq3m 9t achri ch^ wird hiermit gegeben, daß der Unterschriebene als Administrator von der Hinterlassenschaft des ver storbenen Michael Frey, letzthin von Low hill Taunschip, Lecha Caunty, angestellt wor den ist.-Alle solche daher, die noch auf irgend eine Weise an besagte Hinterlassenschaft schuldig sind, werden ersucht innerhalb K Woche» bei dem Ad chc zu mache» habe», sind ersucht ihre Rechnungen innerhalb dem festgesetzten Zeiträume einzuhändi gnan Jonathan Zwei fremde Schaafe. Zwei fremde Schaafe, von E schwarzer Farbe, befin» 1 den sich schon einige Monate bei den Schaafe» des Unter zeichneten in Süd-Wheithall Lecha Caunty.— Der rechte Eigner ist ersucht sein Eigenthum zu be weißen und dieselbe gegen Bezahlung der Unkosten abzuholen bei Phaon Albright. Tecembcr 7. nq3». Allentaun, Pa>—December Li, ." nqbv Jullien's Monster Orchestra. Tv r. ' VI. Il vl.l. KU.V si»vi-mker IBSZ. Gesellschafts - Auflösung. Die seit einiger Zeit her bestandene Gesellschaft zwischen Keiper und Good in dein Halten ersuckt ihre Rechnungen »vohl bestätigt an Tilgh man H. Good für Bezahlung einzuhäudigen, der die Geschäfte fortbetreibt. »ÄS"Herr G o o d ist im Stande alle Anspre chmdeii auf das angenehmste zu bewirthen. David Keiper, Tilghman H. Good. Allentown, November 3t), 1853. nqäm 9t achricht wird hiermit gegeben, daß der Unterzeichnete als Administrator von der Hinterlassenschaft des ver storbenen Henry Sch in o y er, letzthin von Oberinilsord Taunschip, Lecha Caunty, ernannt > »vorden ist. —Alle diejenigen daher, welche noch an besagte Hinterlassenschaft schuldig sind, »verde» hie niit aufgefordert innerhalb tj Wochen bei dem Un terzeichneten anzurufen und abzubezahlen. —Und Solche die noch rechtmäßige Forderungen haben, sind ebenfalls ersucht solche innerhalb der besag ten Zeit wohlbestätigt einzubringen an Heintz, Adm'or. November 3l). nqüm N a ch r i ch t wird hiermit gegeben, daß die Unterzeichneten als Administrators von der Hinterlassenschaft des ver storbenen Jacob Fensterni a ch e r, letzthin von Lynn Taunschip, Lecha Caunty, ernannt wor den sind. Alle diejenigen daher welche noch an be sagte Hinterlassenschaft schuldig sind, sind hiermit aufgefordert innerhalb k Wochen bei den Unter zeichnete» anzurufen und abzubezahlen. Und sol che die noch rechtmäßige Forderungen haben, sind ebenfalls ersucht dieselbe innerhalb der besagten Zeit wohlbestätigt einzuhändigen an Michael Lauchner, ) Jeremias Fenstermacher, j ms. December 7. nqkm N a ch richt »vird hiermit gegeben, daß der Unterzeichnete als Administrator von der Hinterlassenschaft der ver storbenen Anna Maria Webe letzthin von Ober-Saucon Taunschip. Lecha Cauntv. angestellt »vorden ist. Alle diejenigen daher, »reiche noch an besagte Hinterlassenschaft schuldig sind, werden hiermit ersucht innerkalb 3 Monalen bei dem Un terzeichneten anzurufen und abzubezahlen—und alle Solche, die noch Forderungen an dieselbe ha ben, sind ebenfalls ersucht ihre Rechnungen inner halb der besagten Zeit einzubringen. EHarles B. Weber, Ad'or. December li. nq6m Cin fremdes Sclttvcti, Befindet sich schon seit k Wochen auf dem Pla tze des Unterschriebene» in Lowhill Tannschip. Der rechte Eigner ist ers»cht dasselbe gegen Bezahlung j der Unkosten abzuholen bei Dcc. 14—*3 m. PcterGeorge.sr. ! Literarische Anzeigen. New-V orker Prospekt. Unter dem Titel „New-iyorker Illustrirte chenblaii erscheinen, bei dessen Herstellung in künstle rischer sowohl als literarischer Bejiehung weterMiihe noch Kesten gespart werte» solle», um etwas Bcrziig deulentslen Amerikanische» Künstler gewonnen wer den, wie Darleo, DLpler, Vellen», gelingst'» ». A., sowie die beliebleste» Zeichner Europa's, Gilbert, Ga oarni, Schneider, König u. A. Ben diesen Meister» darf das Publikum die trefflichste bildliche Darstellung der zu illustrirendcn Gegenstände erwarten. anzuzeigen. d»S der Theil des Blaues von den lalentrollsten Schriftstellern des Adoptiv- und z»? bringen. Die Illustrirte Zeitung wird sowohl Be lehrung als Iliiterkalriing bezwecken. Ihr Gebiet ist iverdcn soll, welches oon dein Schauplatz ihre? Erzeu gnisse entfernt lebt; die Gesellschaft, deren Seiden und Freuden sie durch Wort und Bild als Muster aufstel len oder als Warnung vorführen »vird; der Humor, dessen edle Gestalt sich auf alle Lebensinteresse» er streckt ; die Wlssenfchaft, deren rasche Fortschritte täg lich größer» Einfluß >iuf das praktische gewin zZhlungen, Gedictite,R.itksel und sten Moken, Muster zu Handarbeiten und andere Un ten Velker umfaßt. Natürlich werde» in diesem Au genblicke die Völker des Ostens. Russen, Türken, Ch inesen, Japanesen »e., besonderes Interesse in Anspruch beträgt, bei Vorausbezahlung an den betreffenden Postmeister, nur 26 Cents für das ganze Jahr. Bestellungen, denen der Betrag beigefügt ist, wer solche zu addrefsiren, l'o tlis k!clitnr os Vorli Illustrirte Teilung," 20 Kvrtk Lt., IV. V. Behufs Erleichterung des Bezug« der Illustrirten Zeitung für mehrere Personen an demselben Orte, sollen: 5 Exemplare an Eine Addresse Hl 4 W 10 do do 2« tkl 2<> do do SO tx> so do do 12» MI 1«) do do 2W oo Po^meister,^Le^ tsnrl >)allborger, Verleger der N. M. Jüustrirtni Zeitung, No. 2U North William Str., New-Aork. Das Wohlfeilste in der Welt. SS-lM),v()l1 Copicn Monatlich in 135i.>VS Verzierungen ic, .>c. erscheinen. Keine natsschrifi enthält solche ergreifenden Erzählung.n und dem ivcju die che, Zaschion Platte, wie uuch mehrere Holzschnitte, die an sich allein am Ende des Jahres mehr werth sind als der SudftriptionS-Preiß. In den östlichen Ellies wird dieses Werk allgemein als das Textbuch der FaschionS anerkannt. Darin wird noch erscheinen Grotschet Arbeit, Stickerei, Näharbeit, Gartenbau und weibliche Geschicklichkeit. Der Publisher bietet eS dein weiblichen Geschlecht an als das beste Maga zine in der Welt. Ein Copn per Jahr kofiet K2—Drei do. Ki — Fünf do. K7.so—Ach, do. Slo—Sech-Phn do. S.'». Prämiuni« fürClub S. —Wer drei Ilnter fchreiber saiinnclt erhält entweder „Die GeniS os Art," oder „Die jährliche Aafchion «platte für 1854—jetes enthält dreißig fuperb Stahlstiche. Für ü llnterschrei ber dieselbe —für S beide wsaunnen, enthaltend M Magazines für Addrcß ftankirt: Charles I. Petcrson, No. Il>2 CheSnut St. Philadelphia. Soeben erhalten Eine große Auswahl Schul-, GeschichtS-Bii-! chcr, u. s. w.—So wie alle Arten Schreib-Mate rlalcn, Port-MonaiS, Zvand-Papier,Tafeln,Ca-! lender, und kurz «llkS was in dieses Fach ein- s schlägt bti Ein Thaler das Jahr. Erzählung Leben des vorigen Sultans. Der Vater des jetzigen Großherrn, Sultan Mahmud, der berühmte Reformator und Janit scharenvertilger, liebte es, wie einst der große Kalif Harun al Raschid in Bagdad, zuweilen unerkannt oder »»vermuthet in seiner Hauptstadt Konstantino pel umherzuwandern. Als er eines Abends, als Derwisch verkleidet, auf dem Rückwege zum Serail in einer Seitengasse Schreie», Seufze», Fluchen. Er näherte sich dem Orte, woher die Klagetöne kamen und sah einen Mann aus dem Volke mit Händen und Füße» schmerzhaft auf de», Bode» hinkrirchen, wobei er jedesmal wenn seine Füße ihn berührten, das Jam mer» und Wehklagen erneuerte. „Ich Elender, ich Unglücklicher!" schrie er, „ich bin hin ! Schuft von Kadi! Hat mich fast zu Tode schinde» u»d martern lassen ! Ach, guter Derwisch, hab Mitleid mit mir!" So sagte er zum Sultan, der bei diesem Anblick stehen geblieben war. „Wenn meine Schmerzen dein Mitleid er- Bruder ein Fell von einem frisch geschlachteten Schafe! Wenn du es vermagst, guter Derwisch, schlage mir meine Bitte nicht ab ! Denn siehe, der grausamc Kadi, der nicht ein Mann des Rechtes, sondern der Gewaltthätigkeit ist, hat mir soeben achtzig Hiebe auf die Fußsohlen geben und mir diese noch mit Salzwasser waschen lassen ; du wirst wohl wissen, daß dies eine schlechte Kur ist !" „Gerne," versetzte der »iiaskirte Sultan, „recht Schaffell nehme» ?" „Dort bei dem Fleischer an der Ecke! Gehe nur hin und klopfe an; der alte Geizhals ist ge wiß noch mu»ter ! Schafe genug hat er heute gewürgt und viel Fleisch verkauft; ich wette, er wacht noch und zählt vergnügt das erlöste Geld! Ach! ach! der Boden brennt und meine Fuße bren- Derwisch ! Klopfe an bei dem Hammclwürger !" „Ich thue dir den Gefallen und laufe hin," sagte der Sultan; „aber wohin willst du denn dich fetzen, um dir die verwundeten Füße in das Fell wickeln zu lassen?" „Sei ganz ruhig! Ich bin kein Landstreicher, ich habe mein Obdach ! Noch ein Ruck und ich liege vor meiner eigenen Thüre ! O weh! o weh ! Freundchen geh! iso laufe doch und hole das Fell, O weh ! Das sind lauter Nadelspitzen, das ist Höllenfeuer! Mir ist, als zerrte man mir am Fleische mit glühenden Zangen !" Alsbald lag der übel zugerichtete Mann in sei nem kleine» Hause auf einer Matte und das »och blutende Fell war uni die Fußsohle» geschlagen. Das Mittel half, es linderte seine Schmerzen ; er richtete sich auf, um feinem Wohlthäter zu danken. „Tugendhafter Derwisch !" rief er aus, sage mir deinen Namen, daß ich ihn täglich in mein Gebet einschließen kann, denn liebevoll hast tu dich mei ner angenommen und mir Gutes erwiesen! Siehe ich bin ein armer Wasserträger und heiße Ibrahim. Die Krüge Wasser, die ich täglich meinen Kunden bringe, reichen wohl hin für den Pillas und Tabak, für ein einfaches Frühstück, für ein mäßiges Abend essen ; aber für so unvorhergesehene dringende Fälle hat unser einer nicht immer zehn oder zwölsPiaster für ein Lammfell bei der Hand." „Daran denkt man freilich nicht!" versetzte Sultan Mahmud. „Aber nun Freund, sage mir, wie du dir die achtzig Sohlenhiebe verdient hast ?" „Ach, weil dem Kadi, der weit grausamer ist als Djezzar Pascha, beliebt hat, zu behaupten, ich hätte Seine Hoheit den Sultan gelästert!" „Du auf den Großherrn geschimpft? Hat er dir je ein Leid zugefügt?" „Höre mich an, geliebter Derwisch! Diesen Morgen, wie ich vom Brunnen zurück komme, seh' ich die Palankine der holden Frauen des Serails, schloß von Bujukdere heraufkommen. Da führt mich Eblis, der böse Geist, in Versuchung, denn unwillkührlich schrie ich : Ach warum so viele Frau en für eine» Einzigen, der sie aüe doch nicht lieben kann! Hätte ich armer Teufel nur eine davon, ich wollte sie wahrlich, recht lieb haben ! Diese UnglückSworte muß Jemand dem Kadi hintcrbracht haben. Denn bald darauf ergreifen mich Häscher, schleppen mich gebunden vor Gericht und nach kur zem Verhör werde ich mit der Bastonade beglückt. Ich lüge nicht, wenn ich dir sage, daß ich vom Richterstuhle des gestrengen Kadi bis zu meiner Wohnung drei volle Stunden gebraucht habe." „In der That," erwiederte der Sultan, mit mühsam verhaltenem Lacken, „Seine Hoheit selbst wäre wohl schwerlich so eifersüchtig auf seine Ehre gewesen, wie der gute Kadi. Indeß, Freund, du wirst künstig deine Zunge wahrscheinlich besser im Zaume halten!" „Ganz gewiß, ich schwör' eS dir, edler, trefflicher Derwisch! Aber die unglückseligen Worte waren ja nur der Erguß einer mein ganzes Herz erfüllen den Empfindung ! Denn wenn ich mir nicht noch so viel Verdienen kann, daß ich eine Frau zu ernäh ren vermag, so sterbe ich noch vor Sehnsucht!" „Gott ist groß und Mohamed Ist sein Prophet!" rief der Sultan. „Wenn es Gott gefällt, gibt er dir ein Weib und mit ihm was du brauchst für die Haushaltung. Lebe wohl und vertraue auf Gott! Wer weiß o b nicht, noch ehe die Wunden die deine Zunge dir schlug, geheilt sind, seine Hand lindern den Balsam in dein liebekrankes Herz träufelt?" Des andern Tages in der frühesten Morgen dämmerung kamen zwei Bostandgis in Ibrahim's bescheidene Hütte, nahmen ihn fest, verbünden ihm die Augen und führten ihn in einen kleinen einzeln stehenden Kiosk am Eingang der kaiserlichen Gär ten. Ei» verschleiertes Weib saß auf einem Sopha in der Ecke, in der entgegengesehen der Sultan. — Auf dessen Wink nahmen die Bostandgis dem Ge fangenen die Binde von den Auge» und verließen das Gemach. „Lllste diesen Schleier!" sprach Mahmud zu den« Wasserträger, der vor Erstaunen fast außer sich war. "Allah I Bin ich im Paradiese?" rief er aus, von der Schönheit des Weibes geblendet. „Meiqst Du, daß sie achtzig Sohlenhiebe Pertb 4V. ist?" fragte ihn lachend der Großhetr. „O zehnmal mehr halte ich au», wtnn ich lhreit Besitz dadurch erlangen könnte I" „Nun, sie ist die Deine, und auch dieser Kiost gehört Dir, und damit Du Dich mit Deiner Fratt > d.win einrichten kannst, findest Du in diesem Ben - tel dreihundert Thaler, wovon dir noch etwas s übrig bleiben wird zum Eintritt in deine neue Stelle t als Bostandgi, welche Seine Hoheit der Sultait - dir verleiht. Sich mich an ! Muß ich dir nuit noch meinen Namen nennen?" , „Du kannst kein Anderer sein als der großmii^ > tige und erhabene Beherrscher der Gläubigen selbst i c Nimm den dank deines Knechtes gnädig auf, glor-- e reiche Hoheit, verzeih' ihm die gestrige Vertraulich-- i keit, denn im Derwischgewande gingst du einher!'' > „Sei rnhig, Ibrahim!" sagte der Sultan: > „Du scheinst mir ein ehrlicher Kerl zu sein; erin ' »ere dich also, daß du gestern versicherest, du »er - stündest wohl, eine Frau zu lieben. Ich habe dir diese geschenkt, es freut mich daß sie dir gefällt.--^ , Wenn Eure Ehe gesegnet ist, so denke daran daß ! ich tüchtige und tapfere Jungen für mein Herr - brauche!" Sultan Mahmud ging, sperrte selbst den Kiosk > zu und schickte bald darauf denselben Kadi/ det über den vorlauten Ibrahim die Bastonade ver > hängt hatte, zu dem neuen Ehepaar, um die Tran l imgsfornicln und die Segenssprtiche des Islam über den Glücklichen auszusprechen. Riegelbahn-Ttreit zu Erle. Wir lasse» hier die Berichte über die neulicheit Vorfälle zu Eric wegen der Riegelbahn daselbst folgen, welche letzte Woche durch die vielen andern Gegenstände aus der Zeitung verdrängt wurden : Eine Nen-Vorker Riegelbahn Companie hat von unscrcr Gesetzgebung das Recht erhalten, eine sechs Fuß breite Bahn durch einen Theil Pennsyl vaniens und durch die Stadt Erie zu errichten, und, wenn wir nicht irren, mit einer Ohio Bahn zu verbinden. Nun scheint eS, passirten die Stadt behörden von Erie im letzten Juli eine Ordinanz, worin verboten wird, andere als die gewöhnliche Breite von Bahnen zu führen. Trotzdkin aber ging in letzter Woche obige Companie daran und ließ Riegel sechs Fuß von einander durch die Stadt legen. Dieß veranlaßte unter dem 14ten November die Erlassung einet Proklamation durch den Mayor der Stadt, Hr. N. King, worin ek die ganze Civil- und Militärmacht der Stadt zur Aufrechthaltnng jener Ordinanz anfruft, und lkO Bürger als spezielle Pvlizeibcamten anstellt. De» weiteren Verlauf erzählen folgende telegraphische Depeschen: Erie, ü. Der. —Die Erie-Eisenbahn-Compa pany hat heute das Oeffnen ihrer neuen Bahn-- geleise an der Staats-Bahn begonnen, was hier eine große Aufregung hervor gerufen hat. Es wurde gleich darauf eine Kanone abgefeuert, die Bürger wurden herausgerufen, die Brücken aufzu ziehen zc. Über 7IX) Personen sind damit beschäf tigt, die Schienen auszureißen. Der Depotmei ster wurde vom Pöbel mißhandelt und ist kaunt mit dem Leben davon gekommen. Train ist außer Stande zu passiren und ist in d?n Händen der Ruhestörer. —lim 2 Uhr war das Werk der Zerstörung der Brücken noch im Gange. Die Brücken über die French- und State-Straße sind niedergerissen und die Volks-- masse ist damit beschäftigt, die Schienen am Depot der Straße Die Passagiere »bm Lightning-Train mußten um die Stadt herum nach der andern Seite gebracht iverden. Der Polizei- Officer der durch die Eisenbahn-Com» pany gednnM war, wurde, während er die men der Ruhestörer aufnotirte, verhaftet und vor de» Magistrat gebracht, der ihn unter Bürgschaft stellte, Frieden zuhalten. Erie, 8. Dec. Bei einer Versammlung der Bürger von Harbor Creek wurde beschlossen, taS Geleise der Nordost-Eisenbahn auszunehmen, w» es die Landstraße kreuzt. Der General Anwalt von Pennsylvanien sagt, daß er die Petition der Bürger von Erie, welche um einen Zwischcnbeschict» gegen die Cleveland-Eric-Eisenbahn bitten, Unter zeichnen will und die Supreme-Court will am Mon tag einen Writ ausfertigen, woraus da« Laufen der Wage» zivischen dem Staate Ohio und Eric ein<> gestellt werde» wird. Erie, 9. Dec. —Die Eiscnbahn-Ruhestörrt' sind heute Morgen in HonseS Telegraphen-Office gedrungen und haben den Knaben, der mit der Be,» sorgling derselben beaustragt war, mit persönlicher Gewaltthätigkeit und mit dtr Zerstörung der Of fice bedrohet, wen» er Berichte über ihr Verfahren an die Presse senden würde. Die Eisenbahn-Com pany hegt das vollkommenste Zutrauen auf ihre Rechte und es wird berichtet, daß strenge Maßre geln durch den Staat ergriffen werden, das Gesetz durchzusetzen. Erie, Dec. 10.—Die Eisenbahn - Schienen waren durch die Companie bis ztir Gränze der Stadt wieder gelegt, aber die Volksmaffe versam melte sich gestern Abend und riß solche abennäl» auf. Die Companie will das Geleise heute durch die Stadt legen, aller Opposition zum Trotz.— Der respektable Theil der Bewohner der Stadt ist höchst unwillig über das Benehmen der Rubre rer. Erie, 12: Tee.-Es ist so eben eine Botschaft, von, Gouverneur Vieler hier angekommen, in wel cher gesagt wird, daß seine Sympathien mit dem Volke von Erie sind und daß, was irgend mit de» Gesetze!, und seinen Pflichte!, verein oarlich sci geschehen solle, so wie, daß er Mit Vergnügen nach Erie kommen wolle, wenn seine Gegenwart daselbst von einigen Nutzen sein köicke. Es ist hier giteS, ruhig. Am Sonnabend wurde eine Versammlung der Direktoren der Eisenbahn gehalten, wobei einVcr schlag an die Bürger von Erie gemacht, aber ver worfen wurde. Alle Parteien harre» nun aus da« Resultat des Zwischenbescheides gsgcn des Mayor und «tadtrath von Erie, über welchen heute in der Supreme-Court zu Pittsbmg verhandelt »verde» soll. KK'Mary A, Warren, eine Straßenräiiberin wurde in Neuorleans arirtirt, »eil sie einen Man»! af der Straße anhielt u»d ihm zehn Thaler Geld, ein goldner Ring und einige goldene Knüpfe «b. nahm.