N N AA Ä Ä» Die »cncsteu Nachrichteu. . Wahrscheinliche Weigern»., des Czaaren, die Modifikation jder Viener Note an zunehmen.— Die Russen haben das lin ke Donauufer besetzt. Ncw-Ao rk,den 22. Sept. Das Dampf schiff Afrika mit Stachrichten aus Liverpool bis zum lt). d. ist hier beute Nachmittag um Uhr angekommen. Die Afrika hat Berichte aus Pa ris vom 9. d. überbracht, welche melden, daß bei der russischen Gesaudschaft in Pari« zuversichtlich versichert werde, daß der Kaiser von Rußland sich weigere, die durch die Pforte gemachten Modifika tionen der Wiener Note anzunehmen. Es wird hinzugefügt, daß der Kaiser als er benachrichtigt sei, die Pforte habe die Note, bevor sie solche an genommen, »lvdisicirt, in einem Tone von vieler Mäßigung bemerkt, „daß er Willens sei, Conees sionc» zu machen, um seinen Vorsatz kund zu ge ben, de» Wünschen der europäischen Mächte zu entsprechen, aber daß er sich nicht In den Auge» der Welt dadurch erniedrigen und herablassen wolle, daß er sich Propositionrn unterwerfe, welche direkt vom Sultan ausgehen. Italien. Die röinifchcn Staatcn befinden sich in einen, höchst beunruhigte» Zustande, die Ursache davon ist der Mangel an Nahrungsmitteln. Rußland und die Türkei. Die russiscken Truppc» fahren noch immer fort, das linke Donau Ufer z» befestigen. Eine De pesche aus Odessa vom 2K. August sagt: ~Die Beileguug der orientalischen Frage ist nicht so nahe, als allgemein geglaubt wird. Die thäti gen Rüstungen zu Feindseligkeiten sind noch keinen Moment eingestellt.'—Die russischen Truppen wer den durch die in den Usern der Donau herrschen den Krankheiten decimiit.—ln Paris eingegange ne Nachrichten aus Schumla vom >5. August be richten, daß die Armee Omer Paschas aus 95,<>t11) Mann mit 180 Kanonen bestehet. Er empfängt täglich Verstärkungen, während, wie erzählt wird, die Russen seit ihrem Einmärsche in die Fürstenthü mer !s,<>vl> Man» durch Typlms-Fleber »»d die Ruhr verloren habe». Ein russisches Corps von 5V«I) Mann hat neuerdings Zelte am Wesluser der Donau aufgeschlage», so daß die russischen uud türkischen Schilrwache» nur anf Gcwchrfchußivcite von ciiiandcr stehen. Die Truppen des Sultans sollen von trefflichem Geiste beseelt sein und mit Sehnsucht cine Gelegenheit herbeiwünschen, sich nnszuzcichnen. Diese Nachrichten, unterstützt durch die mangelhaste Ernte und die nicht befriedigende» Aussichten des Markts aus Geld haben die Preise aller SiaatSpapierc heruntergedrückt. Ein Mord in der Irrenftalt zu Torento, (sanada. Ein trauriger Mord wurde am vorletzte» Mon tage in der Jrrenstalt zu Torento verübt. Ein Deutscher, der kürzlich eine ganze Familie in der Nähe von Thorold nmbrachte und später das Haus in Feuer setzte, wurde aus dcm Piovinzial Zucht hause »ach dcr Jrrcnanstalt geschickt. Er wurde mit einem bettlägerige» Patienten in dasselbe Zimmer gesperrt, mit der Anweisung vom Wärter, dasselbe zu säubern, zu welchem Zwecke ihn dieser mit einer Scheuerbürste versah, deren eines Ende stark mit . Eisen beschlagen war. Bei seiner Rückkehr fand dcr Wärter den Patienten todt nnd Zeiche» vo» drei Schlägt» an feinem Kopfe, welche augenschein lich mit dem Biirstettsticlc ihm beigebracht worden war. Eine Leichenschau wurde abgehalten, »nd der Ausspruch dcr Jury lautete deu Umstände» ge mäß. Auch sprach dieselbe sich über Unschicklich keit aus, .Zuchthaus Patienten den andern in der Anstalt ziizugcsclleii. Der Wärter durch dessen S.'ralosigkeit diese grausenhafte Katastrophe her beigeführt wurde, soll aus dcr Anstalt entlasse» SS°DaS Mineralwasser der artesischen Oucl ,len in St. Catharina, West Canada, wird jetzt mit viel Glück zur Heilung der Dyspepsie, Nieren und Lebcrkrailkhcite» ie. angewandt. Schon die Indianer kannte» die eestailiicnswiirdige Heilkräfte dieses Wisscrs und die Häupter der „Sechs Na tioneil" besuchte» die Quellen fast alljährlich. Nach einer Analyse desselben vom Dr. I. R. Chilton in Neuyork enthielt ein Peint 2!).»t> Gran Calcinm-Chlorid, 1282 Gran Magnesium-Chlo rid und 79l Gran Sedium-Chlorid. Die Aerzte von Toronto.Montreal >c. empfehle» den Gebrauch des Wasser) ganz besonders gegen Dysentery, di arhoe Unverdaulichkeit, Blähungen, Appetitlosig keit, Mattheit, Gicht, Scroseln, Reißen in den Eine für die Landwirthschaft wichtige, in Eng land gemachte Erfindung lenkt gegenwärtig die allgemeine Aufmcrksamkeit auf sich. Es ist dies eine transportable Eisenbahn, die aus einzelnen Stücke» auf Holzschivellen genagelter und mit ein ander verbundener Doppelschienen von 15, Fuß Länge und etwa 5 Fuß Breite besteht. Mittelst solcher Schiene» lassen sich, wie englische Landwir the behaupten, nicht nur all die schlechte» Straßen, polternde» Wagen, Karren und müden Gäule be seitigen, sondern man ist durch dieselben auch in Stand gesetzt, Dnng, Mergel, Kalk etc. ungleich leichter als sonst ans de» Äcker zn bringen, und eben so die mannigfaltigen Ernten und andere Pro dukte mit größerer Bcqucmlichkcit einzuführen. SS"J» England bildet sich jetzt unter der Be günstigung des Prinzen Albert eine assyrische Gesellschaft, nnd l 50» Pfd. »St. sind be reits gezeichnet. Bedeutende Namcn der Aristo kratie und der Wissenschaft, wie Bunsen, Wilkin son, Layard, Rawlinson :e., werden diesem Verein angehören, und »ran hofft 10,W» Psd. St. zu fam' enzubringen, um die Ausgrabungen fortzu setzen. Hr. Layard hat nämlich die Ansicht aus gesprochen, daß man bis jetzt nur neuere Reste des assyrischen Alterthums gefunden habe, und die äl teren noch unter dem Schutt von Niniveh begraben liegen. Der Name Preußen wird von einem Dr. Mahn!» einer kleinen Abhandlung von dem lithau ischen Worte Prndas Grabc», Teich, abgeleitet. Mit ihm mag wohl auch der Name des Flusses Pruth zusammenhängen. Der preußische Volks stamm hätte also hiernach seinen Namen von dem von ihm bewohnten sumpfigen, mit Seen durchzo genen Lande erhalten. Trauer Weiden. M.,n sagt, daß alle Traucrwcidcnbäumc in Amerika und England von einem Zweig herrühre», der ursprünglich von Po pe dem Poet gepflanzt wmde. Er erhielt Feigen zum Geschenk aus der Türkei und sahe einen Zweig im Korb, welchen er in seinen Garten pflanzte, wo er bald zu einen» schönen Baum empor wuchs. «S»Am mittelländische» Meere, besonders in Marsch und den griechischen Häfen herrscht gro ße Nachsrage nach amerikanischem Mehle. «S"Jn Reading wurden ungefähr Mg Thaler gesammclt für die Nothleidcnden in Nc»-OrleanS. Palästina. AuS Fliedncr'ö Reisebericht. Der nnfern Lifern schon bekannte Pastor Th. Fliedner von Kaiscroiverth, der im Frühjahr 185 l vier seiner Diakonissinnen nach Jenisalem brachte, und vo» dort aus auch die Umgegend besuchte, er zählt in seinem Reisebericht von seinem Ausfluge nach Hebron, wie folgt: Hebron. Je naher wir der alten Patriarchcn-Stadt ka men, desto fruchtbarer zeigten sich Berg und Thal. Eine Stunde lang ritten wir durch schöne Frucht felder, Wälder von Feigen und Oelbäumen, uud Weingärten, bis wir endlich, »ach einem fünfstün digen Ritt —es sind 6 Stunden von Jerusalem bis Hebron—durch ein cngcS, finstres Thor i» die Städte der Welt, die älteste Palästina'S (l Mos. 2!l, 2, 19. 4 Mos. l.'!, 2?.), hieß früher auch Kiriath-Arba, d. t. Vierstadt, wclchcn Namen dic Juden dahin erkläre», daß hier nicht hloft die 3 Erzväter, Abraham, Isaak und Jacob begraben seien, sondern auch, »ach ihrer Tradition, der Vatcr der Väter, dcr erste Mensch Adam. DieArabcrncn »cn Hebron, nach Abraham's Beinamen: Cha lil, das ist! dcr Freund (Gottes). zigen Christen, dcr in Hebron wohnt, einen Grie chen. Obgleich cr »icht zu Hause war, bereitctc» die Seinigen uns alsbald sehr gefällig ei» Zim mer zum Schlafen zu, und ein Abcnbcssc». Da cs aber noch hoch ai» Tage war, so eilte» wir, die Stadt heute noch möglichst zu sehen. Dic Stadt soll lll.livl) Einwohner haben, hat viele hohe, al te Gebäude und schöne, große, gcmaucrte Teiche, deren einer der Teich Davids, »nd dcr andere der Teich des Snltans hcißt. Ich maß de» letztere» und fand, daß cr l 3« Fuß im Ouadrat hatte. — Er soll 24 Fuß tief fei». Wir begehrte» vor Al lem das Grab des Freundes Gottes und der durch den Glaube» gesegnete» Fürstin unter dc» Franc», dcr Mutter Sarah, in der zweifachen Felsenhöhle Ephrvns, des Hethiters, zu sehe». Aber wir fan den cine türkische Moschee über dcm Grabe—cS war früher cine christliche Kirche —und diirften nur durch ein Gitter i» dic Vorhalle» sehe». Kein Ehrist und kein Jude darf sie betreten. Wir gin gen den Berg-Abhang, an dein sie liegt, hinaus, und hatte» aus der Höhe eine schone Aussicht über dic alte Stadt, und die Moschee, welche zwei Mi narets (Thürmchcii) hat, sahen auch eine große Wasserschla»chsabrik vo» Ziegenfcllen. Die große Glasfabrik, die auch hier ist, eine der welligen Fabri ihrcr Existcnz nichts wußtc». Es werden, anßer Gläsern und Flaschen, besonders bunte Armringe und andere kleine Schmucksachen hier vcrfcrtigt, wclche die Pilger als Andenken in's Abendland mit zurücknehmen. Auch wird Abel's, Jsbofeth'S (2 Sam. 4, ) und Jsai's Grab gezeigt. Wir kletterten »och eine» Berg hi»a»f, wo viele alte Nninc» von Davids Burg liegen, dcr 7 Jahre hier feine Residenz halte. s2Sa»>.s, 5.) Zwi schen den »nichtige», a»s dcr Erde liegenden Sau sen-, Oliven- »nd Feigen-Bäliilic; »ach alle» Seitcn hin sahcn wir Weingärten. Kurz, rings um stellte sich uns ci» Bild dcr rcichste» Fruchtbar keit dar. die weißen Quarantäne-Gebäude, worin die Rei fende», die zu Land aus Aegypten kommen, 5 Ta ge verweilen müssen. Mit dem Anbruch der Nacht kehrten wir »ach unserm Ouartier zurück, und genossen ein srugaleS Abendessen, wozu uns trefflicher Hcbron-Wci» ge geben wurde. Dieser Wein ist berühmt als einer der besten Palästina'S, und wird von den Juden bereitet, die in großer Anzahl in Hebron wohnen. Die Tlliken, die kcinenWein trinken, daher auch »icht bereiten dürfen, verkaufen die Trauben frisch oder getrocknet, meist nach Jerusalem, kochen auch Trau ben-Syrup, welcher ei» bedeutender Handels-Arti kel ist. Nach dem Essen stiegen wir auf das Dach des Hauses, und weideten da noch unsere Augen der sich in unbcfricdlichem Glänze über uns wölb te. Die Sterne glitzerten in so hellen, süsse» Strahlen, nnd in solcher zahllosen.Menge, wie ich es nie vorher in Europa gesehen. Abraham, der wie der Herr ihn am Abend hinausgehen hiesi/imt sprach - "Siehe gen Himmel, und zähle die Ster ne ! Kannst du sie zählen? Und sprach zu ihm - Also Zahlreich soll dein Same werden. Abraham glaubte dem Herrn, und das rechnete Er lhm zur Gerechtigkeit." (l Mos. 15, 5. L.) Auch mein Hyänen heulen hören, ich legte mich getrost zur Ruhe nieder, und schlief sanft die ganze Nacht hin durch. Einem meiner Reisegefährten ging eö lei der nicht so gut. Die kleinen, ungesehenen Mit bewohner unsrer Schlafstube quälten »nd peinigten ihn dermaßen, daß er fast die ganze Nacht in DeS peratio» in der Nebcnstube aus- und abging, und des andern Morgens uns Schauerliches von den erlittenen Oualen erzählte, »nd wie er die Hyänen heulen hörte, auch uns in einem Glase eine gute Zahl gefangener Feinde produzirte. Abraham's Tercbinthe. Des Morgens nm l> llhr faßen wir wieder im Sattel, sagten Hebron Lebewohl, und ritten zuerst, von einem einheimische» Wegweiser begleitet, zwar in der Richtung nach Jerusalem zn, doch links ab vom Wege in ein weites Thal, prangend von den schönsten Früchtbäumen und üppigen Weingärten, die mit Mauern von lose auf eiuaudcr gelegte» Steinen eingefaßt waren. Kleine Thürme ragten in den Weingärten als WachthäuSchen hervor. — Endlich wurden wir i» einen großen Baumgarte» geführt, welcher der Hain M:»ire hieß, und sahen mit Bewunderung die riesenhafte Tercbinthe welche die TcrebintheAbrahainS heißt, unter welcher der Er zvater die 3 himmlischcn Gäste, den Herrn mit dem Engeln (l Mos. l 8) empfangen haben soll. Der Stamm der Tercbinthe hat 22Fuß im Unifang, und die ungeheuren Aeste bedecken 109 Schritte weit im llinkreis das Land. Der majestätische Baum ist ein wahrerPatriarch unter den Bäumen, mag wohl tau send Jahre alt sein, somit wohl einKindcskind von der Tercbinthe, untcr der Abraham und seine Gaste saßen. Wir rnhten auch ein wenig in seinem Menschengestalt den Vätern offenbarte, und ge dachten in Ehrfurcht und Dank, wie er hier dem staunenden, greifen Patriarchen-Paar verkündigte, sie sollten binnen Jahrcssrist einen Sohn haben, und alle Völker auf Erden sollten durch ihren Sa men gesegnet werden—in welchem Segen wir also auch schon cingeWosse» waren.. Salomo ö Gärten. Darauf ritten wir wieder, nachdem wir uns kleine Zweige von der Tcrebiiithc zum Andenke» mitge nommen, rechts bergauf, und lenkten in die Straße nach Jerusalem ein. Doch kehren wir nicht ivie- der ganz den alten Weg zurück. Sondern «ach Stunden Reitens bogen wir rechts in ein wil des Fclscnthal ein, wo noch mehr Felsblöcke, Stcin- Gcriillc und wildes Gestrüpp, als bisher, uns cnt gkgenramcn und dcn Weg versperrt hätten, wenn nicht linscre g»te» Pferde dieser Felöwege gewohnt gewesen wären. Bruder Müller, unscr Begleiter, wollte uns nämlich nach ArtaS bringen, in dic wei land salomonischen Gärten, welche vo» dcn drei Zeichcn bcwässcrt wurden, dic wir auf den» Hinweg »ach Hebron gesehen. Einen Theil dieser Gärten hatten mehrere dcr Brüder gepachtet gehabt, na mentlich Baldcnsber »»d Großstcin- deck, unser rheinischer Landsmann. Aber trotz des Reichthums an Wasser »nd der üpplgcn Ve getation fanden sie nicht ihre Rechnung dabei.— Das tiefe Fclscnthal war zu schmal, und hatte zu wenig Land zum Bebauen, obgleich in alter Zeit hier die steilcn Berge auf beiden oi»ig und der Beschluß, de» Verbrecher zu lyn che», war um so schneller gefaßt, weil die schwarze That noch durch dessen schwarze Haut verschlimmert wurde. Ein Neger ist in unserer Gegend dem Viehe gleich betrachtet nnd hat nur den Schutz der Gesetze durch Vermittlung seines Herrn, dem er als Lastthier von Werth ist. Die Aufregung der Bevölkerung war so groß, daß der Besitzer für den Verlust feines Eigenthums fürchtete und feinen Sklaven in Schutz nahm. Er begleitete ihn selbst vor zwei Friedensrichter, welche endlich einen dritten Warrant vo» Richter Gordon ausgestellt erhielten und der Sheriff in Begleitung eines großen Volksbaufens denselben ausführen wollte, verweigerte Voung die Auslieferung feines Sklaven, aus Furcht er würde vom Volk zerrissen werden und versprach jedoch ihn während der Nacht selbst dem Gericht zu übergeben, wen» ihm ein vi' deutlicher Prozeß garantirt werden würde. Dies geschah und der Neger wurde wahrend der Nacht dem Sheriff übergeben. Am Sonnabend voriger Woche sollte wieder eine Eramination des Gefangenen vom Richter Bnsteke und Gordon vorgenommen werden. Es waren schon sechs oder sieben Belastungszeugen verhört, als ein aufgegcregter Volkchaufc in den Gerichts saal drang, »nd sich trotz Bittens und Sträuben? der Richter und Advokaten des Gesa»gcne» be mächtigte. Es wurden nun dem Unglücklichen alle Kleider vom Leibe gerissen, ein Strick ihm um den Hals gelegt, und er so im Zustande der Natur vön einem Haufen jubelnder, schreiender und fluchender Unmenschen durch die Straßen vor die Stadt ge führt. Hier wurde er an den Stamm eines Bau mes gebunden, und es entstand unter den Henker» nun die Frage: ob man ihn hängen oder verbren nen solle? Die Hängepartci gewann nach langer Debatte den Sieg; der Gefangene wurde losge bunden und nach einem anderen, zu diesem Zwecke passenderen Orte geführt. Es war auch balde in bequemer Ziveig ausgesucht, der Strick, dessen eines Ende »och immer um dem Halse des Unglücklichen hing, darüber hingeworfen, und viele willige Arme stritte» sich um das Vergnügen des Hinaufziehens. Die Anstalten waren jedoch fchlechk getroffen, der Nacken des Negers war stärker als der Srick, und »ach einigem Ringen und Zappeln fiel der Un glückliche halb strangulirt zu Boden. Während dieser scheußlichen Scene hatten sich Richter, Sheriff und eine Menge anständiger Bürger auf dem Platz zu bewegen, das Opfer wieder in die Hände des Sheriffs zurückzugeben. Dies war das Ende des ersten Actes des Drama'S. Montags sollte das Verhör fortgesetzt iverden. Am Sonntag jedoch gestand der Gefangene seine Schuld, wodurch eine weitereVoreramination über flüssigwnrde, u. amMontagMorgenS früh nahm der Richter das Geständniß des Negers auf, und schick te ihn bis zum Prozeß wieder in'sGefängniß. Die geforderten ?50l)v Bürgschaft wurden natürlich nicht gestellt. Um lO Uhr zur ZKt, wo die Era mination hätte stattfinden sollen, versammelte sich eine große Mcnscheninafse vor dcm Gerichtsdause. und als sie hörten, daß sich der Gefangene schuldig erklärt habe und aus dcr Examination nichts wür de, stieg die Aufregung wieder auf dcn Siedepunkt. Ein langer Kerl, Namens Eli C. Boss, fticg a»f die Plattform vordem GerichtSha»se,»nd forderte das Volk auf, der Sache gleich ein Ende zu »la chen. Er wurde darauf zum Präsidenten dcr Auf rührer gewählt, und brgan» foglcich fcin Amt mit dcn Worte» : "Well de»N ! Wer für'S Hängen stimmt, dcr rufe "äye". Ein hlindertstimmigcS autwortcte ihm. Dann fragte er: ~Jhr, die Ihr für'S Brennen seid, rnft ~4ve." Etwa sechs oder acht Stimmcn antwortete». Es war Hange» beschlossen. Die Frage:^,.Wer neun Mitgliedern gewählt, um de» Gefangenen ans dein Gefängniß z» holen, »nd ein gcwifser Herr Smith zum Henker bestimmt. Eine nahe «chmiedewerkstatt lieferte die nöthigen Geräth verstärkt durch den Präsidenten Herrn Eli Boss u»d Herr» Riff Garth. ging, de» Gefangenen zu holen. Scl>eriff Douglaß stand in der Thür des Gefängnisses, und warnte die Andringenden vor den Folgen, es wurde jedoch nicht auf ihn geach tet. Die Thür dcs Gefängnisses wurde gewalt sam erbrochen, und der Gefangene heraus geholt, um zum zweiten Male gehängt zn iverden. Er die, die gewiß eine» schönen Beleg für die Sitten» geschickte des Südens liefert. —(Crimi»al Ztg. Menschen und Assen auf einer >Lprie. Als Welsch'S Circus neulich zu Somerset,Ohio, eine Vorstellung gab, rauchte» mehrere Jrländcr, im Zelte, ganz gemüthlich ihre Pfeifen. Einer der Circuslcute bat sie höflich wahrend der Vorstellung ihre Pfeifen aus dcm Munde zu legen; diese Bitte ward durch Grobheiten beantwortet, ein Wort gab das andere, bis endlich ein Allgemeines Gefecht zwischen den Jrländcrn und den CircuSmännern vorfiel. Die Eirischcn erhielten cine Anzahl Ei senbahnarbeiter zum Beistand, und nahmen Besitz vo» dcm Caunty Arsenale, wo ein Vorrath Mus keten, Pulver und Kanonen aufbewahrt waren. macht zur Unterdrückung des Mobs. Das Mili tär erschien einige hundert Mann stark, und nah inen ungefähr ein hundert Jrländcr gefange», wel che sich »un ohne Widerstand ergaben. —Ein Cir cuSmann wurde schrecklich ermordet gefunden, »nd der wurde getödtet und einige verwundet. Denselben Abend als der Aufruhr durch die Straßen tobte und sich ein Haufen Menschen wie wilde Thiere geberdetc», rissen sich die Äffen von Wclsch's Cirkus von ihren Kette», spränge» in ei» benachbartes Kornfeld und hatten etwa 40 Bü schel Koriikhrc» fortgeschleppt ehe der erstaunte Bauer die Diebe entdeckte. dm Demokraten, im Staat Neu Aork, cxistirt gegenwärtig wieder die größte Unzu friedenheit, und es haben sich aus derselben zwei Partheie» gebildet, die beide eigene Wahlzettel für Staatsbeamten aiifgestellt haben. Bei der letzten glaubte durch seine Anstellungen, den Bruch völlig zu heile». Allein das Feuer der Zwietracht zwi schen den sog. BarnburncrS und Old Hunkers ist aufs neue ausgebrochen, und es wird ohne Zwei fel Jahr» erfordern ehe dasselbe wieder gedampft wird. Der Wettstreit. — Hartford und Neu- Häven in Cvnnektieut suche» sich immer zu über treffen. Man höre, was das Neu-Häve» Register darüber sagt: "Hartford probirt stets, mehr zu glänzen als unsere Stadt. Wir mögen thu» was wir wollen, es unternimmt gleich dasselbe Ding! Andern Tages wurde eine Lädy Mutter in dem Lädys Salon einer Karre am Depot dieser Stadt. Wohl, was haben die guten Leute in Hartsord zu thun? Sie gehen daran und bringen schon den nächsten Tag einen ganz gleichen Fall hervor in dein LädyS Zimmer des Depots ihrer Stadt! Wann werden die Leute aufhören »eidisch zu seyn I" SS"Ncuyork soll zur gegenwärtigen Zeit mit Fremden von allen Gegenden des Landes überfüllt sein. Im Metropolitan, cineni der ersten Hotels der Stadt, sollen wöchentlich ungefähr ll»>l> Rei fende ankommen, und ebenfalls so viele das Hotel verlassen. Die Weltsair soll nach einer Anzeige der Verwalter, im December geschloycn werde». Brüssel ist am Rathhause eine elektro magnetische llhr ausgestellt und von derselben Leit drähte nach verschiedenen Punkte der Stadt un terirdisch gelegt, um ähnliche an de» Straßenla ternen angebrachte Uhren in Bewegung zu setzen, wenn der Versuch gelingt. »S'„Puttv HeadS" ist der Name der neuesten demokratischen Faction In Neuyork. »iS'Cin Frauen,iinnier in Mannskleidcm wur de letzte Woche in Baltimore arretirt. Um Flanelle zu waschen. Man schlage neuen Flanell in einen Sack, ein, und thue ihn in einen Boiler mit kaltem Wasser, dann heitze und koche ihn. Nach diesem Verfah ren wird er nicht mehr einschrumpfen. Veryeir a t v e t: Am 25sten Sept., durch Pfr. S. K. Brobst. Heinrich D. Moyer mit Elisabeth Keiper, beide vgn Milford Taunschlp, Blicks Caunty. Am 25. Sep., durch Psr. Walker, Joseph R. Jlco mit Matilda Rees, beide von Allentown. (Durch Pastor Dubt.) Am l lten Dieses, Nathan Schneider mit Ma tilda Peter, beide von Carbon Caunty. Am llltcn, Stephen Sold mit Sarah Ruch, bei de von Earbon Caunty. G e st o r b e n: (Eingesandt durch Pastor Dubs.) Am gten Dieses, in Nordwheithall, an Alter schwäche, Eva Susanna Hcfclsinger, in ihrem Bt. Jahre. Am lZten, in Nordwheithall, an der Ruhr, Joseph Daniel, Sohn von Joseph und Catharina Miller, im 2ten Lebensjahre. Am löten, in Südivheithall, am Stkkfluß, Owen, Sohn von Henry und Anna Resch, im 4ten Jahr. Am 20sten, in Allentown, an der Ruhr, Chas. William, Sohn von Jonathan und Mary An» Schwartz, im 2ten Jahr. An» 22sten, in Heidelberg, an der Hirnentzün dung, Joseph Franklin, Sohn von Joseph und Maria Schmidt, im kten Jahre. M a r k t preise. Preise in Allentauu am Dienstag. Bulter (Pfund) . . 18 ttnschliit 8 Schmalj 12 ! Wachs 22 Schinken fleisch ... 12 Seilenstiiele. .... Aep.-Wliic.le.' (We.l) 28 ! Roggen-Wliiskey. . 2«, Hickcry-Seli (Klaft.) 4Ä» > tsichen-,<>l; !> 25 Steinkohlen (Tonne (:i S<> j «v>'p« 4 5V flauer (Barrel) SS 00 ! Waizen (Büschel), l ttl ! Roggen 75> Welschkorn. ... «.'> Timölhoscamtii.. !j l><» tyrnndbeercn. . . 20. Sal, ««» ! Eier (Dutzend) . 14 Das größteAssortement von Knaben-An zügen ist immer zu finden u, E. Matla«? s Manns- undÄnab « n« Altidungs-EtMißemtlit, No. 3t)6 Markt-Strafie, Dritte Thüre oberhalb dcr Neunten, Philadelpbia. September 26. nq.lM SmllH und Webster, Groeers «nd Händler in Provisionen, Thee», Söeinen, Li quörcn, u. s. w. ibr ?okal verlegt von Ne. ?!ord Lte Nordwestlichen Ecke der Delaware Avenue und Vinc Straße, Philadelphia, wo sie ein groftes Aikortcment von Güter auf Hand ' ' ' it.,IM Ausverkauf a» Kosten Mit der Absicht aus Geschäften zn gehe». Bedingun g—(s ä s ch. Der Uiltcrzeichnete zeigt de» Eiliwohner» von daß er seine» ganzen Stock von Stohrgütern an den ersten Einkaufspreisen aueverkaust, indem er das Stohrgeschäst hier ausgeben wird. Der Stock besteht ans einer allgemeinen Verschiedenheit von Waaren jeder Brncnnnng, und die Aufmerksamkeit von Allen wird daher auf diese positive Thatsache gelenkt. Also Alle, die ihr gute BargainS zu mache» wünscht, rufet an am VolkSstohr. I. W. Grubt». September 28. nqbv A sst g n it-V e r k a il f. Schätzbarer Wirthshaus - Stand und Bauerei zu verkaufen. Samstags den 2vsten Oktober, zwischen l und i Uhr Rachinittags, soll auf dem Eigenthum selbst vff.ntlich verkauft werden : Das wohlbekannte Wirthshans und B a u e r e i, jetzt bewohnt von John G. Brunner. Dasselbe ist gelegen in Springfield Tannschip, Bucks Co., an der öffentlichen Straße die von Bethlehem und Allentaun nach Ouakertown führt, und gewährt eine herrliche Aussicht in die uniliegende Gegend. Die Bauerel enthalt 4A Acker und 85 Ruthen Land, wovon 7 Acttr Holz-, ti Acker Schwamm bohen Culturstande. Die Verbesserungen find Ein doppeltes Sstöcki ges steinerneö Haus mit einer an.zeballten großen Sstöcki^nKü de i'st bequem im Stu ben eingetheilt, wie eS für ein Gasthaus schicklich ist; sammt geräumiger Stallimg »nd Sched, Blockscheuer, Seidermühle und Preße, steinerner Schmiedschap, nebst andern nöthigen und zu ei nem wohleingcrichtcten Wirthshaus gehörigen Aussengebäuden. An der Thüre des Gasthauses befindet sich ein Brunnen nicschlendcn vorzüglichen Wassers und ein Aepsel-Baumgarten der auserle sensten Obstarten ist aus dem Lande. Sollte es Käufern schicklich sein, so wird das Eigenthum in Lotten verkauft werden, mit unge fähr 20 Acker zu den Gebäude». Es ist dies ei ner der besten WirthShauS-StandS in diesem Lan dcstheile und bietet vorzügliche Jndueeinents zu Personen die ein solches Eigenthum wünschen. Die Bedingungen werden am Verkaufstage be kannt gemacht. Wer das Eigenthum zu besehe» »»i»scht, beliebe entweder bei lohnG. Bruti li e r, der daraus woynr, uiizuruse», oder rci vrm Unterschriebenen, nahe Eoopersburg, Lecha Eo. A. K. Wittman, Assignie. nämlichen Zeit sollen auch daselbst ein Pferd, eine Rafce und eine Quantität FenSpfs sten verkauft werden. September 28. nqsm Haus und Lotte Zum Privat Verkauf. Der Unterschriebene bietet hiermit fein schätzba res HauS sammt Lotte, in Ober-Saueon Taun schip, Lecha Caunty, zum Privatverkaus an. Das selbe ist angcnehm gelegen an der öffentlichen Stra ße die von Allentown »ach Eharlestow» sührt, et wa eine Meile westlich von der St. Pauls Kirche i» besagtem Taunschip; grenzend an Land vo» Peter Heist, verst. Andreas Walter, Charles C. Christ und andere; enthaltend 6 Acker 62 Ru then Land. Die Verbesserungen sind ein neues !2stöckigeö steinernes Wohnhaus, »cuc Främschcuer und alle andere Ausseugebäude. Ein Brunnen mit »iefehlendem Wasser ist bei der Thüre und ein junger Obstbaiimgarten a»f der Lotte. Das Manze ist durch neue Pfvstcnfensen in schickliche Felder eingetheilt und das Land in vorzüglicher gcnd eines Handelsgeschäftes vortrefflich passen. Besitz und ein unbestreitbares Recht kann auf den Zten nächste» April gegeben werden. Wegen dem Näheren wende man sich an den Unterschriebenen, der auf dcm Eigenthum wohnt, oder anA. K. Wittma n, nahe Eoopersburg. Ferdinand Henry. Conferenz-Versainmlung. Die lutherische Prcdiger-Confcrenz des 2ten Distrikts der Synode von Pennsylvanien versam- > mclt sich Dienstags den lten Oktober in der ,Frie- ' dens Kirche,' in Ober-Saueon, Lecha Caunty.— ' Das christliche Publikum ist achtungsvoll eingela- ' den beizuwohnen. ' S. K. Brobst, Scc. ' September 21. 2ni i Gute (Hc^genheit um in Geschäfte zu gehen. Der Unterschriebene macht hierdurch die Anzei ge, daß er seine Geschäfte in Allentown auszuge ben gedenkt und deshalb seinen ganzen Stock von Stohrgütern an billigen Bedingungen zum Ver laus anbietet an irgend jemand der in ein guKS und sicheres Geschäft zu geben wiinschl. I. W. Grubb. Sep. 28, lBü,'i. nqbv Fttney Pe!;-Ltohr. Cbw. S. Mawsolv uub (ss« Importeurs und Berfettiger von Fancy Pelzwerken, tt.'iiken die Aufmerksamkeit de« Publikums auf ib» ren ausgedehnt.n Stock, den sie beim Großen und «leinen zu den billigsten Bedingungen anbieten. I >re Stobre sind: ?.'o, 8!t Nerd Dritte Straße, ober Arch, i» PH tatelphia. und Maiden Waagen Melon Strahn, Philadelphia. Abbott uud Co., Nachfolger von C'lli.olt und Abbott. September iiB, l«sg. nqSM Buch-Agenten verlangt. !>er populärsten und oerkaufbarsteu Werke im Markt. 5. S. Arl h Ii darunter „A rt h u r's Ce t» frci) I. W. Brady/Publischcr, No. 48 Nord Vierte Sirape, Philadelphia. September 28. N.i«M G roße BargainS in Carpetings. 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Nachricht wird hiermit gegeben, daß die Pamph let-Gesetze der letzten Sitzung der Gesetzgebang er halten und von den dazu Berechtigten in meiner Amtsstube abgeholt Voerde« können. F. E. Samuels, Proth. September 28. nqZm Briefliste. Eine iZistedcr Briefe welche bis zum letzten Dienstag Morgen auf dem hiesigen Postamte liegen geblic den sind. Edward Acker, E. I. BaNiet, Mnos Bacher, Isaac Butz, Samuel Brown/John G. Bavcr, ler, D. I. F. Deshler, Emeliiie Diefenderfer, Sarak Diefenderfer.los. Funk, Fr. ZebamSk.', Samuel Fritz. Matilba R. Fetzer, Daniel George, Feb. Gor, Jonas Gernel, Jos. A. «Yood, Benjamin Gl im jr.. ManaseS Gttth, Louis Geisert, I. D. Gangcwer, (Llidrcwßhcld«n,Clarisa Snv ber ?, Maria 6. Sieder, El'za Siydcr. William Zransue, Henrn Ilberotb, loini VolferSberger, C»n-i rab Weil, Miller Wilsen, Benjamin Wliischl, A. S. Wagner, 2«h» Weikel, Vrancis S. Wl(k, Geora» Sunt«.