Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, June 15, 1853, Page 2, Image 2

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    Lecha Patriot.
Ältentcrultp PK.
Mittwock. Juni li,. 18SS.
Demskratlfcht Whig Staats-iernrnniinrien.
Canal-Commissioner:
Moses pownall
Auditor-General:
Alexander McClure
Landmesser-General:
Christian Sleners
WS°Wollen die Herren Charles und Pe
ter Wenner bei uns anrufen? Wir haben
etwas von Wichtigkeit für sie in unfern Händen.
Saucona geboten.
Aus dem Lande unseres Freundes, Hrn. R e ü
ben He! frich, in Südwheithall Taunfchip,
sind bis zum lOtm Juni ein Waizenhalni gewach
sen welcher 6 Fuß 8j Zoll lang ist, und ein Rog
genhalm welcher 8 Fuß 8! Zoll lang ist. Die
se Getraide sind mit einem „Drill" gesäet, und
werden nicht so leicht geboten werden. Wer kann«
bieten? Obige Halmen sind in unserm Buchstohr
z» sehe».
Mehr lange Stengel.
Herr laeobGrim von Weissenburg Tsp.,
hat uns einen andern Haferstock überfandt, der bis
zum l lten Juni 5 Fuß 3 Zoll lang gewachsen
war. Also ist Salzburg Taunschip damit so recht
schön geboten.
Noch meh r.—Auf dem Lande des Herrn
H o w e, in Oberfaucon Taunschip, war bis zum
nämlichen Tage ein Haferstengel gewachsen, der 5
Fuß und K Zoll lang ist. Soweit ist demnach
sodann Saucona Meister. Derselbe ist in unserm
Buchstohr einzusehen.
Alles geboten.
Auf dem Lande des Hrn. Conrad Beil,
in Allen Tannschip, Northampton Caunty, ist bis
zum lvten Juni dieses Jahrs ein Haferstengel ge
wachsen, welcher 5 Fuß 9 Zoll lang ist. An dem
ganze» Stock hat noch Hebendem eine jede Rispel
zwei bis drei Behren. Northampton Caunty bat
demnach Alles geboten, und die Frage ist nun -
Wolle» es die Lecha Cauntier dabei laße» ? Hr.
Beil ist willig denselben bis zur Mitte Juni Ver
fuchSzeit zu laßen um es zu biete». Wer den
Wunsch hegt von dieser vortrefflichen Art Hafer zu
haben, kann noch einige Hundert Büschel davon
bei Hm. Beil erhalten.
Heute ist der Tag, a» dem die Bürger Readings
durch Stimmen entschieden werden, ob ihre Stadt
für 8299,999 Stock zur Libanon Thal Bahn
unterzeichnen soll. Beide Parteien, die Freunde
und Gegner der Maßregel, machen große Austreng
ungen die Wahl zu gewinnen. Libanon und
Harrisburg warten mit Ungeduld auf die Ent
scheidung. Sagt Reading „Ja," so werden
jene Städte ebenfalls durch Stocknnterschriften den
Bau der Bahn kräftig fördern, und deren Aus
dehnung bis nach Kntztau» und Allentaun würde
auch nicht mehr sehr lange auf sich warten laßm.
Findet aber das Gegentheil statt, dann wird das
ganze Projekt noch ein Weilchen schlafen gehen.
Postmeister-Ernennungen.
Bethlehe m—William F. Miller, an die
Stelle von MrS. Riee, die resignirte.
Uhlersvill e—James Bücher, an die
Stelle von Peter Uhler, abgesetzt.
Lsläteford —Samuel Taylor, an die
Stelle von Hrn. Piphcr, abgesetzt.
Petersvill e—Elias B. Mack, an die
Stelle von Mifslin H. Snyder, abgesetzt.
C h e r r yv i l l e—Robert Wentz, an die
Stelle von Edward I. Kuntz, abgesetzt.
Nazaret h —William Beitel, an die Stelle
von Christian R. Höber, abgesetzt.
H e ll ertau n— Thamas Laubach, a» die
(stelle von C. B. Heller, abgefetzt.
L e ch a K a 112 t, Carbon Caunty—Themas
Craig.
allgemeine Meinung, daß das
Gesetz für die amtliche Einschreibung von
Geburten, Heirathen und Todesfällen von
unserer letzten Gesetzgebung widerrufen
worden sei, ist ein Irrthum; ein Wider
ruf war zwar im Senat paßirt. allein das
.Haus nahm ihn nicht auf. Das Gesetz
steht also immer noch im Coder—verfehlt
aber als todter Buchstabe gänzlich seine
Wirkung, denn niemand denkt daran es
auszuführen.
Eive Dame in ein Amt gewählt.
Der „Portland ArauS" sagt, daß im
östliche» Distrikt in Vmcoln Co., Maine,
eine Dame als Registrirerin vonDeeds
erwählt worden sei. Ihr Name ist Olive
Rose und sie war früher als Gehülfin in
jenem Amt beschäftigt. Miß Rose hatte
zwei Drittheile aller Stimmen bekommen.
Der 'Argus bemerkt, daß die einzige zu
entscheidende Frage fetzt die fei, ob ein
Frauenzimmer unter den StaatSgesetzen
zu einem solchen Amte wählbar sei?
Frau mit einem Bar».
Diejenigen welche Zweifel haben ob ein
solcher Wundermensch bestehe, oder die eine
inte>'lgente Lady zu sehen wünschen mit
einem Bart, der von keinem unserer stark-'
bartigen Männer übertroffen werden kann,
brauchen nur, sagt der Neuyork Mirror,
in das dortige Museum zu treten. Die
sich dort zur Schau ausstellende Franko-
Schweizer Dame ist alles wofür sie aus
gegeben wird. Sie ist von gewöhnlicher
Groß", sieht ziemlich mannhaft aus—wo
zu ihr Bart natürlich viel beiträgt,—ist
lahr ges.iimackvvll gekleidet und zeigt eine
VoÜvrust die allen Zweifel wegen
verbannt. Ihr feiner, glän'
schwarzer Bart erstreckt sich von den
Ecken der Augen biSauf die Ba-
':nd ober und unter daS Kinn. Ihre
ist frei. Nicht ein Mann un
ter tausend kann mehr ~Whis?ers" auf
weisen. Sie ist von f.'ischer Gesichtsfar
be u?"> angenehmen Manieren, sprict't die
enA'.ijVbz, französische und Schwei,erspra
che imd wird von ihrem Gatten und Va.
ter begleitet. Das noch lebende ihrer
zwei Kinder zeigt ebenfalls das Funda
ment eines guten Bartes, und so auch ei
ne in London lebende Schwester. Ihr Va
ter hat einen nur schwachen Bart. Sie
hat auch nichts dagegen, wenn Besucher
sie beim Bart nehmen, um dessen Quali
tät zu untersuchen. Die bartreiche Dame
ist allerdings ein interessanter Gegen
stand für Physiologen.
K i v e.
Generalsynode der protestan
tisch reformirten holländischen Kirche hat
letzte Woche ihre Sitzungen in Philadel
phia geschlossen. Unterandern Verhand
lungen hat die Svnode starke Beschluß?
gegen die Mercersburger Schule der ihr
verschwisterten hochdeutsch - reformirten
Kirche paßirt, wegen „Meinungen und
Lehren welche den verdorbenen Ansichten
der Kirche ÄomS günstig sind und von
ausgezeichneten Personen der Deutsch-Re
formirten Kirche bevorwortet werden."
Mit welchem Recht den Professoren Ne
vin und Schaff von mehreren Seiten der
Vorwurf gemacht wird, als sympathisir
ten sie mit der römisch-katholischen Kirche,
sind wir nicht bereit zu entscheiden-ist
auch nicht unsere Aufgabe.
Universaliste n.—Während der vorletzten
Woche hielt die pennsylvanische Convention von
Unlversalisten ihre jährliche Sitzung in Reciding.
Unter andern Beschlüssen wurde auch einer ange
nommen, durch den die Grundsätze, durch welche die
Universalisten sich von andern Sekten unterscheiden,
befestigt und wieder bekräftigt werden.
«N'Die Anti-Bibel-Convention, welche in
Hartford gehalten wurde, hat de» Unsinnes viel
vorgebracht. Die Bibel wurde hauptsächlich aus
drei Gründen angegriffen, daß sie nicht harnionisch
in sich selbst sei, daß sie der Sklaverei der Vielwei
berei und andern Sünden das Wort rede. Nach
dem diese Reformer Kirche und Staat und die
Porschristen der Religion über Bord geworfen,
suchten sie vor Allem, der Bibel los zu weiden.
«M"Der Ehrw. Lcvin Reichel, von Nazareth,
Pa., ist ersucht die Brüdergemeinde zu Litiz,
Lancaster Caunty, unter Aufsicht zu nehmen, wel
che Stelle der Chrw. Bischoff Peter Wolle bisher
bediente. Derselbe zieht sich vom Amt zurück.
lK>°Dcr Chrw. John C. Bäcker, von
Philadelphia, ist zum Presidenten der Auswärti
gen Missions-Gesellschaft der General-Synode
der Lutherischen Kirche ernannt worden.
»S'Der Ehrw. I. Helsenstein hat sich von
der Philadelphia KlafsiS der dcutsch-resormirte»
Kirche losgesagt, weil er mit gewissen in jener
Kirche gehegten Ansichten nickt übereinstimme.
SM-Am Sonntag, den 1 Ren Dieses, soll der
Eckstein zu einer catholischen Kirchen in Hamburg
gelegt werden.
VS"In Böhmen sind in den zwei letzten Mo
naten 5 römisch-katholische Priester zum Prote
stantismus übergetreten.
Die Methodisten haben in Oregon
bereits 35 Prediger und 767 Kirchenglieder.
KH-Aus Pcrfien sind die Mormonen-Aeltesten
vertrieben.
Litev a L u v.
Allgemeine <Muster-Acitiing,
herausgegeben von Weil und Wieck, Philadelphia,
ist eine ganz neue Erscheinung für die deutsche
Frauenwelt Amerikas, und sollte ihre Aufmerksam
keit in hohem Grade erhalten. Wir gedenken
nächste Woche eine etwas ausführliche Beschreibung
zu geben, laden aber unsere werthen Leserinnen einst
weilen ein, in unsern Buchstohr zu treten und sich
die Zeitschrift mit ihren Mustern und Modenbil
dern anzusehen, wodurch sie einen bessern Begriff
von deren Vorzäglichkeit erbalten werden, als
durch die beste Beschreibung.
~Die Lokomotive."
Unter diesem Titel erscheint im Verlag von
Strodtman und Lore?, in Philadelphia, ein neues
literarisches »md illustrirtes Wochenblatt, uuter der
fähigen Redaktion von Adolf Strodtman, zum
Preis von ?l.s9für den Band von 2si Num
mern. Die Lokomotive ist schön ausgestattet, u.
„felbstständig und frei wird sie es sich zur Aufgabe
machen, in allen Feldern des Lebens, der Politik,
Wissenschaft und Kunst, Ausklärung und Bildung
zu verbreiten." Für das 'Nähere laden wir un
sere Leser ein, in Unsern« Buchstohr anzurufen, wo
sie die erste Nummer einsehen und zugleich darauf
subfcribiren können.
SS'Das ste Heft von Zfchokke's Novellen, die
in <l5 Lieferungen von F. W. Thomas in Phila
delphia herausgegeben werden, zu den, wohlfeilen
Preis von ll) Cents die Lieferung, ist erschienen.
Zfchokke ist einer der gemüthlichsten deutschen
Schriftsteller, dessen Werke allgemeine Verbreitung
verdienen.
deutsches Antifklaverei-Organ soll in
der Stadt Waschington herausgegeben werden,
unter dem Titel.- „Der Nationale Demokrat."
Friedrich Schmidt ist der Editor. DieAntifkla
vereigefellschaft gibt 83999 dazu um es in Gang
zusetzen.
K tti ni fl'.
Anzeige ist uns von dem Erfinder
des in unserer letzten Nummer erwähnten Flug
schiffes von Waschington zugekommen, mit der
Bitte, selbige gegen unterhaltene Vergütung in
unser» Spalten erscheinen zu lassen! —
Die Kunst dcS Fliegen».
Es ist bekannt, daß Hr. Werter lextes Jahr Der
schlage zur vrbauunq ven zwti Xerexcr» ergehen ließ
7W Zliß —fir Stü.vlH, in ren K 5 jede
ckes, ju !»IlX> di, SiwMg per Woche, «der
KlOper Woche für j<den HSAmyeil bejichwi würde.
Ur l»tte l' ild N» Anihcile i'erkmifnind terersteÄere
üchen Preisen zum Verkauf, ren denen er qi.rubl dsb
sie Klvt) bis KZIXI werth sein werden, scbald sein
Irgend Jemand, der genest filblt einen eder nieh-
ZHaler in einem Brief an Rufes Herker, Wafchinq?
Ren, D. (5.. adtressiren, irerauf dessen Name in
jeder erhält auch nech den „Aeriol Reporter" halbnie
aoilich gratis zugeschickt, bis der erste Aerepert retten
de, ist.
Waschlngten, Mai 28, IM.
kann, das Rehmen von Schares anmrnlhen.
I. B. Woodruff, W. C. Cbceue,
Thomas S. Donoho, Stephen Etdo,
Frederick Dawes, A. Noerr, jr.
5". Barnard, K. F. Weolston,
lseorge Hillms, I. H. Bezan,
A. E. H. Johnson, Anthony Eberl,'.
Eine Miniatur-Lokomotive für den Kaiser
von Japan.
Ein in Philadelphia bestellte Modell-Lokomo
tive, welche dem Kaiser von Japan einen kleinen
Begriff von der Kultur der civilisirten Welt bei
bringen soll, wird nach Japan eingeschifft werden.
Das Modell wird von einem praktischen Ingenieur
begleite!, welcher den Japanesen die Kraft des
Dampfes erklären soll. Die Lokomotive ist ganz
vollkommen, der Tender und ein Passagienvagen
sind angehängt. Die Kraft der Maschine wird
auf 9 Tonnen angeschlagen. Der Passagierwa
gen ist 19 Fuß lang und nahe drei Fuß hoch und
auf's Prächtigste ausgestattet. Mit der Lokomo
tive wird auch ein Eisenbahngeleise von entsprech
ender Proportion nach Japan geschickt.
VM-Daniel Webster's großes Standbild, wel
ches in Boston errichtet »Verden soll, wird ohne
Zweifel dem Amerikanischen Bildhauer, Hiram
Powers, zur Anfertigung übergeben werden.
Schiller und Göth e.—Ein Monument
von Bronze soll zu Ehren dieser zwei großen Dich
ter Deutschlands zu Weimar errichtet werden.
SS»Eine Maschine zun» Cirpctschüttcln ist in
Boston erfunden.
SV»Jn Utica wird ein Dampfwagen gebaut,
der für gewöhnliche Straßen beabsichtigt ist.
(ZVkmknielles.
Aufruhr inMo » trea l. —Am Don
nerstag Abend hielt Pater Gavazzl, ein abtrünni
ger katholischer Priester und ausgezeichneter Redner,
in Montreal (Canada) eine Vorlesung gegen das
Papstthum. Bald hatte sich aber ein katholischer
Mob in solcher Stärke vor der Kirche versammelt,
daß die Polizei unzureichend war und das Militär
zur Aufrechthaltung der Ordnung ausrücke» muß
te. Der Mob feuerte einige Pistolen auf das
Militär ab, »vorauf dieses das Feuer erwiderte,
wodurch 19 bis 12 Personen getbdtet und etwa
59 verwundet worden sein sollen. Die Aufregung
war, wie sich wohl denken läßt, ungeheuer groß;
doch ist die Ruhe jetzt wieder hergestellt. Papst
thum und Protestantismus stehen sich in dieser Zeit
allenthalben sehr feindselig entgegen und das Ende
laßt sich nicht so leicht voraussagen.
Chatha in, N. A., 2. Juni. Ein merkwür
diger Fall von judendlicher Verdorbenheit ereignete
sich dieser Tage an hiesigem Ort. Ein eilfjähriger
Knabe, der Äohn John Raynolds, eines wohlha
benden Farmers, veruneinigte sich aus irgend einer
kleinlichen Ursache mit seinem Vater und beschloß
sich an ihm zu rächen.
Gegen 11 Uhr Morgens verließ er feines Va
ters Haus und schlug den Weg ein, der nach Ri
ders Mills führt. Mittelst Zündhölzchen setzte er
zu beiden Seite» des Wegs das Gehölz in Feuer.
Bei der Farm eines gewissen Neuben engelangt,
die anderthalb Meilen von der seines Vaters gele
gen ist, ging er in den Stall, zündete Feuer unter
der Krippe an, und ging dann weiter. Die Flam
me wurde bald entdeckt und gelöscht. Der jugend
liche Verbrecher wandte sich dann zu der Hütte Jo
seph CorndellS, etwa dreiviertel Meilen von der
Wohnung Fiush's entfernt, doch da das Betragen
des Buben den Bewohner» verdächtig war, wurde
er fortgeschickt. Eine Meile weiter gehend, gelang
te er zu dem Gehöfte Allen Reynolds, setzte das
selbe in Flammen und sah mit wilder Freude das
Wohnhaus und die Stallungen gänzlich von den
Flammen zerstört. Befragt, ob er das Feuer an
gOegt, sagte er : „ja, er habe sich niit seinem Va
ter erzürnt und beschlossen, sich dadurch zu rächen,
daß er von dessen Hause bis Rivers Mills, (drei
Meilen) Alles niederbrennen wolle. Der junge
Verbrecher wurde arretirt und wird hoffentlich im
Hause os Nefuge bis zu seincm 18. Jahre einge
sperrt seilte Rachegefühle abkühlen. —(Crinünal-
Ztg)
Wheeling, Va., 2. Juni. —Vor einige»
Tagen wurde in» MeLane Hause eine Hochzeit ge
feiert, zu der der glückliche Ehemann mehr durch den
ihn» vorgehaltenen Revolver als durch das Feuer
der Liebe in seinem Herzen angefeuert wurde. Er
kam nemlich von Greenfield, Ohio, wo er feit ei
niger Zeit einer jungen Dame gegenüber den Don
Juan gespielt hatte, es gelang ihm endlich ihr Herz
und auf ein HeirathSversprechen wohl noch etwas
mehr zu erlangen; doch mit dem ersten Rausch des
Genusses, entfloh auch die Lust zum Heirathen und
da ihm beides entflohen, entfloh er selbst der »»-
angenehmen Lage, seil» gegebenes Versprechen
halten zu müssen; doch die jung« Dame wollte
heirathen und »nachte sich deßhalb mit ihrem Onkel
ans den Weg dein Flüchtling nach. JneinemWa
gen der Baltiniore- Ohio-Eisenbahn trafen Ver
folger und Verfolgter zusammen, der O»kcl hielt
dein jungenFlüchtling einen Revolver vor und ließ
ihm kaltblütig die Wahl zwischen Tod und Hochzeit.
Da ihm das Drautbett Nun jedenfalls annehmbarer
schien, als eine bluue Bohne und die kalte Umar
mungdes SensenmanneS.so ließ er sich geduldig nach
hier führen und in aller Form zum Ehemann ma
ckm. —(ib.) '
ChalleStaun, Va., 2. Juni. Am vo
rigen Freitag erlitt «in Negerknabe, das Eigen
thum Jim Roper'S, der wegen Angriffs mit einem
Messer und Verwundimg seines Aufsehers zum
Tode verurtheilt war, seine Straf« am Galgen.—
Der arme schwarze Knabe ging f«sten Schrittes
feinen letzten Gang. Mr. Brown befand sich völ
lig wieder hergestellt, unter den Zuschauern. Die i
letzten Worte des Knaben zeugten von mehr Nach
sicht, als man ihm im Leben gezeigt halte. Er
fragte:
„Adieu, meine Herren ! ich soll jetzt sterbe» und
ich sterbe gern, obgleich ich nichts gethan habe,
weshalb ich so bestraft zu werden verdiene. Doch
wir sind alle Sünder, und ich fteibc ebenso gern
beute wie morgen; das Leben unter der Peitsche
bietet auch keinen Genuß. Ich erwarte, Euch Alle
i»n Himmel wieder zu treffen, denn ich hoffe, daß
niir meine Sünden vergeben sind und dort kein Un
terschied der Farbe herrscht. Lebt wohl, meine
Herren und Damen !"
Er winkte und schied in der Hoffnung auf eine
andere Welt, wo es lauter Schwarze oder Weiße
und jedenfalls keine Sklaven geben werde.
Mor d.—Ein Deutscher Namens Jacoby wur
de in der New-Market Straße in Philadelphia,
von einer Bande Rowdies überfallen und auf eine
brutale Weise ermordet. Zwei derselben, Hein
rich Menzinger und Robert Hettrich sind verhaf
tet und beigesteckt.
Philadelphia, Juni Ig,
Noch ein M o r d.—Vorgestern Abend ge
riethen im Distrikte der Northern Liberties Owen
Schuffler und Robert Coatcs mit einander in
Streit, während dessen der erste dem Coatcs einen
Schlag mit einem Brette auf den Kopf versetzte,
und dadurch dessen Tod in wenigen Minuten ver
ursachte. Schuffler wurde verhaftet und im Stati
ons-Hause der Northern LibertieS eingesperrt.
u n Alir ek ö fall e.
Scott hatte am Mittwoch
Abend, als er die fünfte Avenue, am Ecke der 9ten
Straße, in Neuyork, paßirte, das Unglück, über
einen Pflasterstein zu stolpern und zu falle», wo
bei er feine rechte Schulte» verrenkte »nd sich an
derweitig schwer beschädigte. Er wurde sogleich
nach Haufe genommen und seine Schulter durch
Dr. Mott zurechtgesetzt. Hätte der Unfall seine
linke Schulter betroffen, welche durch eine Kugel
schwer verwundet war, so hätten die Folgen schlim
mer ausfallen können. Er glaubt, obwohl gegen
die Meinung des Arztes, daß sein Arm gebrochen
sei. Er muß das Bett hüten. Die unglückliche
Nacht war so dunkel, daß man die Gegenstände
auf dein Pflaster nicht bemerken konnte. Möge
der alte Held schnell genesen l
Sonderbares Unglück.—Fünf junge
Leute von South Weymouth, Mass., belustigten sich
kürzlich in einem kleinen Boote mit fischn». Ciner
derselben fing eincn großen Katzensisch und als er
ihn ins Boot geworfen, wollte ihn ein anderer mit
den» Ruder todt schlage», wobei er ein Loch durch
den Boden des Bootes schlug, welches augenblick
lich Wasser füllte und sank. Zwei von der Par
tie e» tranken.
Charleston, 11. dem letzten
Eisenbahn-Unglück bei Macon sind l 9 Persoucn
verwundet. Hon. Stephens hat seinen Arm da
bei gebrochen.
verflossenen Jahre haben niehr Schiff
brüche stattgefunden als je zuvor. An der briti
schen Küste allein gingen elfhundert Fahrzeuge ver
loren.
Möueearwssen'.
Wiscoustn Marmor.
Nach einem von der Regierung veröffentlichten
Berichte der Herren Foster und Whitney ist an der
nördlichen und nordwestlichen Grenze des Staates
Wisconsin ein ausgezeichneter Marmor in Uebcr
flusse vorhanden, den sie folgnidermaßen beschrei
ben :
„Die erwähnten Kalkstcinarten, welche sich am
Carp-Flusse, sowie am Machigamig und Menomi
nee vorfinde», bestehe» aus kostbaren» Marmor,
dessen vorherschendc Farbe hellroth mit dunkelro
then Adern ist. Andere Arten haben ungefähr die
Farbe der wilden Taube und sind ebenfalls schön
gestreift. Dieser Marmor nimmt cine schöne Po
litur an und kann in Blöcke» von beliebiger Größe
gewoniie» werden. Zur Benutzung von Tischplat
te», Base» und Säulen steht er den vorzüglichsten
auswärtigen Produkten nicht im Geringste» »ach,
und würde, wen» er zu Gesimsen und Architektur
arbeiten benutzt werden sollte, den Einwirkungen
unseres veränderlichen Klima's Jahrhunderte lang
widerstehe», können. Diese Felsen zeigen stellcn
w.'ise winkliche Oberflächen, welches bekanntlich der
beste Beweis ihrer Dauerhaftigkeit ist. Bruch
stücke von reinem weißen Marmor für Bildhauer
arbeite» finden sich auf der Oberfläche zerstreut:
die Lager, von welchen-diefclbe» herstammen, sind
aber bis jetzt noch nicht entdeckt."
SN'Ein neues Gold-Eldorado soll in Peru,
Südamerika, gefunden worden fein. Gen. O'-
Brien gedenkt von Lima sich nach den Paucartam
bo-Thälern zu begeben, zu welcher Expedition ihin
von der Regierung 299 Soldaten und 4 Stück
leichte Artillerie zugesagt sind, um in das Territo
rium der ChunchoS ciiizudringen, wo er bei frühe
re» Besuche» in 1834 und 1835 die Entdeckung
von drei goldreichen Flüssen machte, welche cine
vielleicht reichere Goldbeute gewähren werden, als
selbst die wundervollen Gefilde» von Californie»
und Australien ! Wo werden die Goldentdeckun
gen endigen ? Vielleicht gar auf dem Lechacr Berg!
aus Texas vom 3. d. M. melden,
daß die Gold - Minen im Innern wahrscheinlich
reich an edelm Metalle sein werden, daß aber wegen
des Mangels an zweckmäßigen Gerätschaften, da?
Gold nicht erreicht werden könne.
Kupfer-Erz ist i» Johnston Caunty, N.
Carolina, entdeckt worden.
"Pierre, King und die Union."
Dieses Motto prangte auf so manchem Ban
ner während des letzten Präsidcntcn-WahlkampfeS,
und jetzt da Pierce im weißn» Hause sitzt, finden wir
einen passende» Commentar dazu in der Thatsache
daß ein Theil seines CabinetS zusammengesetzt ist
aus einem erklärten DiSunionisten, während viele
der wichtigen diplomatischen Missionen von wü
thenden Verfechtern der nämliche» Schule besetzt
sind ! —Diese Bewahrung der Union durch
Anstellung ihrer Feinde zu Aemter», steht ungefähr
damit aus gleichem Fuße, wenn man eincn Santa
A»»a zum Befehlshaber unserer Truppen in einem
etwaigen Krieg« mit Mexiko ernennen wollte.—
(Vaterlw.)
Merkwürdiges Phänomen. — Bei
Wallnut Hills, sagt die Cincinnati Sun vom 27.
Mai, wcrdcn Ausgrabungen für eine Eisenbahn ge
macht. Die Arbeiter gruben durch Lager von
k»'ystall!si>lrn» Kalk- und Seifenstein, abwechselnd,
in denen sich wenig Wasser fand. Vor ein paar
Tagen aber, als sie etwa 179 Fuß in die Erde
gegraben hatten, kam ein brennendes Licht oder
Zündholz mit einer Flüssigkeit, di« sich in «inem
der Bohrlöcher des Felsens gesannnelt hatte »nd l
für r«lnes Wasser gehalten worden, in Berührung.
Zu Allcr Erstauncn sing diese Flüssigkeit sogleich
Feuer, aber nicht so wie Zündgas, sondern gab
eine starke, reine, stetige Flamme, als ob sie aus
einer Art Oel bestände. Das vermeinte Wasser >
in den übrigen Löcher brannte in gleicher Weise, l
und seit dieser Zeit ersparen die Arbeiter jedes an- >
dere Leuchtmaterial. Eine Menge Leute besuchen j
den Ort. Der Geruch der brennenden Flüssig- ,
P lau d erhasche.
ItS'Die Berks Caunty Ackerbau-Gesellschaft
hat auf den Lasten und 25ste» Juni eine Aus
stellung von Früchten, Blumen, Gemüse ic. ange
ordnet. Die ausstellenden Gegenstände müssen
bis ,»»> 2-lsten Juni, Vormittags l 9 Uhr, im
Ausstellungs-Lokale, dem-Gebäude des Militär-
Jnstitus zu Reading abgeliefert werden.
oS"Herr George Mehr ig, von Ober
Leaeock Taunschip, Laneaster Caunty, erzog von
sechs Acker Grund, in einer Jahreszeit, 125 Bü
schel Grundbieren, 125 Büschel Weitzen, nebst ei
ner hinreichenden Ouantität Heu für zwey Kühe
während den» ganzen Jahr.
SS"Zu Evansville, Indiana, ist vor einigen
Tagen ein Händlerboot von der oberen Flußgc
gend angekomiüm, dessen ganze Mannschaft nur
aus einer Frau bestand. Sie stand auf dem Deck
und handhabte die Ruder so geschickt, als der beste
Mann.
kSÄ" Hundert und sechsundsiebzig Hühner der
Cochin-China, Shanghai und andern raren Ge
züchten, sind in NeuorleanS auf Auktion für 81,-
572.55 verkauft worden. Zwei Hong-Kong
Gänse holten 820 und zwei weiße Bremer Gänse
19 Thaler.
OSS"Ci»e alte Geizhälsin, welche vor wenigen
! Tagen zu Richmond gestorben ist, hat 8899 in
Specie und 89999 in Banknote», wovon viele
von Würmern und Motten zerfressen wäre», hin-
»erlassen.
! «M-Ein junger Mann ohne Geld ist gleich ei
> nem Dampfboot ohne Feuerung—er kommt nicht
' recht vorwärts. Unter den Damen ist er gleich
> dem Mond in einer wolkigen Nacht—er kann nicht
l scheinen.
giny, sagt, feit Prediger den Sklaven das Tanzen
als sündlich dargestellt, haben sämmtliche Woll
köpfe der Fiddel entsagt und zu gämblen angefan
gen.
! OH"Von Italien heißt es, der Pabst und die
> Professoren des Jefuiten-CollcgiumS seien eifrig
mit Untersuchungen über das Tifchrückcn
beschäftigt.
IW"Jn dem Indianapolis Caunty Armenhaus
" wurde neulich ein alter Mann von einem Wahn
sinnigen in den Finger gebissen, an welchen» Bisse
er nach zwei Tagen starb.
VÄ"Durch kitte» »eulichen Vertrag zwischen
den Ver. Staaten und Preußen haben sich beide
Länder verbindlich gemacht, Verbrecher und Flücht
linge einander gegenseitig ausznliefnG.
AA-Es soll kein gutes Zeiche» sei», cinen Ma»»
des Nacht anzutreffen, wie er mit dem Hut ab vor
einem Lainpcnpvsten steht und demselben sucht die
GrundsäKe wahrer Demokratie einzupredigen.
Sladtballe, 49 bei 125 Fuß, soll in
Poltsville errichtet werden. Der Grund dazu ist
für 88,599 gekauft worden. Etwa 822,999
soll das Gebäude selbst kosten.
lüS-Cine der neuesten Moden sür Mannshoien
si id die „Barbier-Pohl" PäitemS! die Streifen
laufen schraubenartig um die Beine und geben ih
nen somit das Ansehen von Korkziehern.
«S-ES heißt, daß in, Fall eines neuen Krieges
mit Mexiko Gen. Wool das Commando überneh
men werde.
VH-Die Barbiere in Harrisburg haben be
schloßen. in Zukunft auf Sonntags ihre Cchops
geschlossen zu halten.
öffentliche Schuld der Stadt Easton
ist, nach dem Bericht der Borough Auditors,
833,778.99.
LG-Berichte aus Australien melde» neue große
Goid-EntdcSange». Ein Kluinpen, der 123 Pfd.
gewogen, soll gefunden sein.
VÄ"?urlmon Roy, ein indischer Prinz, hält im
Nördlichen Ohio Vorlesungen.
Adam grub und Eva spann,
Wo war da Lady und Gentelmann?
VV"Jn London sollen sich gegenwaitig hundert
und anderes Obst sollen in Illi
nois eine ungemein ergiebige Ernte versprechen.
Pennsvlvanische Staatssair wird Ende
Septembers zu Pittsburg gehalten werden.
einem neulichen Stiergesecht in Madrid
wurden 12 Pferde getödtet.
SS" Bären genug soll es noch in Blair
Caunty habe».
SSe-Gestcrn warm und herrlicher Regen.
Die letzten Tage, Hinrichtung uud Unter
suchung der Gehirnbildung von
Arthur Spring.
Philadelphia, luni g.
Dieser Verbrecher ist in den letzten Tagen sehr
weich geworden uud eS ist ein merkwürdiger Wech
sel in seinem Benehmen eingetreten. Der In
spektor des Gefängnisses hat alle Besuche bei ihm
verweigert und es wird Niemand bei ihm zugelas
sen als die Geistlichen. Am Montage Nachmit
tags hatte sein Sohn zwei Unterredungen mit ihm.
Die Zusammenkunft zwischen Beiden ist sehr ruh-
rend gewesen und es hat eine vollständige Versöh
nung zwischen ihnen Statt gefunden. Der schul
dige Vater schloß den Sohn in feine Arme, drückte
ihn an die Brust und weinte bitterlich; er nannte
den Sohn seinen liebe», theuern Jungen, sagte, j
daß er ihn« verzeihe und bat um seine Vcrzeihnng, -
während dieser an seines Vaters Halse weinte. Er <
bat den jungen Arthur, ihn nicht zu verlassen, son
dern zu bleiben, bis er hingerichtet sein werde und >
zu sehen, daß sein Leichnam gehörig beerdigt wer- '
de. Cr schnitt sich eine Locke ab, die er dem Soh- >
ne gab, um sie seinen vcrwaifctcn Töchtmi zu über- >
reichen. Der junge Spring bat seinen Vaterrüh- j
rend und flehentlich, ihn zu entschuldigen. Der >
Vater war nach der Zusammenkunst sehr niederge- !
drückt. Man glaubt jetzt, daß der Verurtheilte I
ein Geständnis! unter den» Galgen oder vielleicht i
etwas früher ablegen »verde. Die bisher bethä- >
tigte Halsstarrigkeit beim Leugnen feiner Schuld
hat offenbar in der nichtigen Hoffnung ihre» i
Grund, daß seine Geschichte Zweifel in den Ge- !
inüthern Derjenigen erregen we»de, welche die >
Macht haben, ihn vom Tode zu erretten und des- >
halb beharrt er mit eiserner Consequenz bei der -
Erzählung derselben Geschichten. Wenn er jedoch t
finden wird, daß seine Hoffnungen eitel und ver- s
geblich und der Galgen unvermeidlich sind, so >
wird er wahrscheinlich Alles bekennen. Er liebt "
sich selbst und sein Lebe» über Alles ; wen» er aber >'
einsehen wird, daß alles Lügen fruchtlos ist, wird 5
er wahrscheinlich seines Sohnes und seiner übrigen t
Kinder »vegen die Wahrheit gestehend Die Ab- l
schiedS-Seene zwischen Vater und «ohn war noch »1
rührender. Der Vater drückte den Sohn wieder- k
holt ans Herz, küßte drssen Llprm und bat ch», die
I Küsse feinen Tüchten» zu überbringen. Beider Au
gen warcn mit Thränen gefüllt, als sie von einan
der diesseits des Grabes Abschied nahmen. Der
Sohn »var ganz von» Drange der Gefühle über
wältigt uud konnte sich lange Zeit nicht fassen.
Am Dicttstage habe» die Ehrw. Street und Kensil
> eine lange Unterredung mit dem Verurtheilte» ge
habt. Sie fanden ihn bei Weitem weicher und
ihre Bemühungen, fein steinhartes Herz zu rühren
und ihn zur Reue zu bewege», sind in sosern ge
lungen, als sie denselben vermocht haben, den Jn
" halt Ver nachfolgenden Zeilen zu genehmige» und
dieselbe» zu unterzeichnn».
„Gefängniß Mopamensing, 7. Juni 1853.
Ich Arthur Spring erkläre hierdurch in der
Furcht Gottes, vor dem ich bald erscheinen werde
» und in Gegenwart der Ehrwärdigen Herrn John
- Street »nd Hrn. Kensil, daß mein Sohn Arthur
r Spring, jr., in wie weit ich e« weiß, keine Hand
k bei der Ermordung der Mrs. Shaw und Lnnch
e gehabt hat; anch glaube ich nicht, daß er einige
Kenntniß davon gehabt hat, daß diese Personen
r ermordet. Zeugniß dessen meine Handschrift, heu
, te, wie oben geschrieben.
Art h ur Spri n g.
, Gegenwärtige Zeugen I. Street, R. T. Kensil.
e Die beiden Geistlichen hegen die Ueberzeugung,
daß der Verbrecher nun ein GestäNdniß ablegen
, werde. Der junge Spring Ist »ach Waschington
zurückgekehrt und wird, nachdem er Vorkehrungen
sür die Beerdigung seines unglücklichen Vaters ge
. troffen hat, nicht vor der Hinrichtung bicrher zu
rückkehren. Ei» an Spring gerichteter Brief ist in
dem Gefängnisse abgegeben und durch den Super
' intendenten geöffnet' In diesem Briefe wird der
l Verbrecher ermahnt, guten Muths zu bleiben und
b die Versicherung hinzugefügt, daß er nicht gehängt
t werden solle. Der Brief scheint von Jemand ge
schrieben zu sei», der eine Aufregung wegen nichts
. hervorzurufen sucht. Neuerdings ist eine Anzahl
i von Bluinen-Bouquets an den Gefangenen ae
- fandt; es scheint, daß die Aeußerung des Gefan
, genen, gleich nachdem ihm das TodeSurtheil ver
kündigt war/daß er stets ein LadieS-Man» gewe
sen, die Herze» einiger Schönen erobert hat! In
Folge einer Andeutung, daß irgend ein Plan ent-
worfen sein möge, den dem Galgen Verfallenen
durch diese Mittel der Strafe zu Mitziehen, hat der
Inspektor alle Verbindungen niit demselben abge-
S schnitten. Die Befürchtungen scheinen zwar grund
- los, doch ist Vorsicht zu empfehlen. Das Schaf
e sot ist gestern hinter dem südliche» Flügel des
Caiintv Gefängnisses aufgebant. Scheriff Allen
i ist förmlich niit Gesuchen um die Zulassung bei der
5 Erecutio» belagnt, welche morgen Mittag Statt
, finde» wird.
Arthur Spring hat gestern die Anerkennung der
Unschuld seines Sobnes widerrufen. Er sagt, daß
' er nur, um feine» Sob» zufrieden zu stellen, das
> Papier unterzeichnet habe. Er behauptet fortwäh
c rend seine Unschuld und wüthet jetzt darüber, daß
sein Sohn ihn verlassen. Es scheint, daß eö feine
, Absicht gewesen sei, seinen Sohn durch Schmeiche
, leien und Liebkosungen zu vermögen, seine Aussa
) gen gegen ihn. durch welche er hauptsächlich über
führt ist, zmückzunebinen. Der verstockte Sünder
wird wahrscheinlich bis an fein LebenS-Ende bei fei
° nem Leugnen und Lüge» beharren.
P h.i lat elp hia Juni 11.
ri n g'S Hinrichtn n g.—Der Mör
der Spring wurde gestern Morgen um 11 j Uhr
> auf demselben Galgen hingerichtet, auf welchen» die
. Gebrüder Skupineky den Tod erlitten. Er ist bis
zum letzten Augenblicke beim Leugnen feine» Schuld
geblieben. Zu den beiden Geistlichen, welche die
, bei ihm verbracht haben, hat er
gesagt, daß er unschuldig sei und als Christ sterbe.
I» Beziehung anf feinen Sohn waren feine letzten
Worte folgende: „Obgleich der Junge das Geld
nach Hause, gebracht, hat er niir niemals gesagt,
daß er der Mörder der Frauen sei. Auch glaubt
ich nicht, daß er etwas über den Mord wußte,
denn er würde mir es gesagt haben. Dieß sind
meme letzten Worte." Wenige Minuten vor 11
Uhr ging der Scheriff in'die Zelle des Gefangenen
um ihn sür den Galgen vorzubereiten und einige
Minuten nachher wurde er in seinem gewöhnlichen
Anzüge herauogesührt, er trug einen Stroh-Hut.
Er wurde dann in einer Prozcßion nach dem Ge
rüste begleitet, das er feste» Schrittet bestieg.
Ehrw. Street fragte ih», als sie oben angekommen
warcn: „Arthur Spring, seid ihr des Morde«
dieser Frauen schuldig?—worauf et mit fester
Stimme antwortete - „Nein !" Derselbe fragte
ihn auch, ob er des Mordes des Hrn. Rink schul
nicht." Seine letzte» Woile, bevor der Strick
ihm »n» den Hals gelegt wurde, waren» Gentle
men, ich ging um ? Uhr zil Bett u»! habe von
dem Morde erst am nächsten Morgen etwas ge
hört." Es war an seinein Körper weder »in Zit
tern, noch irgend eine Bewegung oder Furcht zu
bemerken. Die weiße Kappe wurde ihm über den
Kopf gezogen, nachdem der Strick um den Hals
gelegt war, die Fall-Klappe si,l und Arthur
Spring war eine Leiche, an dem Körper war kaum
ein Zappeln zu bemerken. 27 Minuten später
wurde die Leiche untersucht und das Genick gebro
chen befunden. Die Leiche ist nach dem Green-
Haufe gebracht, wo Dr. Kirkbridge eine Untersu
chung des Gehirns vornehmen wird. Obgleich
Tausende von Personen sich i» det Nachbatfchaft
des Gefängnisses eingefunden hatten, herrschte doch
die größte Ordnung. Um dem Verbrecher zu ei
nem Geständnisse zu bewegen, war dciiifclben am
Bten schon im Namen des Gouv. Bigler eröffnet,
daß er keine Gnade zu hoffen habe. Er hat es vor
gezogen, mit einer Lüge auf der Zung» zu sterben.
Juni lg.
Die Leiche Arthur Springs ist vorgestern Mor
gen im ScktionS-Ziinmer de» Philadelphia Medi
zin. Collegiums durch Professor MeClintock in
Gegenwart n,ehrer Aerzte anatomisch untersucht.-
Die phrenologische» Enthüllungen des KopfeS
des Mörders waren charakteristisch Hir den Mann.
Der Kopf war groß, indem er über 22 Zoll im
Umfange hatte. Die wahrnehmenden Faculkätm
warcn stark, die überlegenden und erwägenden aber
sehr schwach. Wohlwollen u. andcreOrgane, wel
che die Anzeigen einer guten Gcmüthsslimmung
sind, waren sebr gering entwickelt, während Festig
keit und Selbstsucht sehr stark und Vorsichtigkeit
sehr gut entwickelt waren. Verschwiegenheit war
groß und die thierischen Organe, z. B. Streit-und
ZerstörnngS-Sucht waren ungeh«u«r. Di« Grund
fläche des Gehirns war sehr groß. Der Vord«r
theil des Kopses war sehr groß, was Sinnlichkeit
und Grausamkeit* andeutet. Der Professor nannt«
den Schädel des Verstorbenen „einen Bull-Dog-
Kopf." Das Gehirn trug nur geringe Zeichen
daß der Verstorbene an einer Gewaltthätigkeit ge
storben sei, dagegen enthüllte die Sektion des Ge
nickes einen ganz andere» Z»st»ad ber Dinge.
Die Muskeln waren sehr angeschwollen und eS
wurde ein großes Blnt-Srtravasat gefunden. Die
Luftröhre war vorn ganz zerrissen und dies erklart
de» augenblicklichen To» des Verbrechers. Nach
becndiater Sektion wuide die Leiche in einen «--arg
eielcat u»d Hrn. Streeter z» Beerdigung überlie
f.rt. Die Sectio» war mit Genehmigung des