Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, April 13, 1853, Page 2, Image 2

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    Lccha Patriot.
SMenroertlüe Pa:. -
Mittwochs Äpril iÄ 1833.
Canal-Commissioner:
Moses pownall
Auditor-General:
'Alexander U. McClurc«
Landmesser-General:
Christian INcners
In feiner vorletzten Stummer sucht unser Nach
bar „Republikaner" darzuthun, als verführten die
Whigs, oder di« „armen Föderalisten" wie er sie
nennt, ein „Hyäncngcschrei" wegen der Tlbsctznng
von Whlgbeamtcn durch die neue Regierung. Am
ganzen Artikel ist aber kaum ein wahres Wort, in
dem die Whigprcssen durch die ganzen Vereinigten
Staaten nicht nur über Absetzungen nicht klagen,
sondern eher noch daraus dringen, daß die Whig-
Aemterhalter ihre Stellen ausgeben und ihren Geg
nern freien Spielraum laßen sollen. Der Re
publikaner kann nicht anders—er muß dies wissen;
dcßhalb sollte er solche Behauptungen nicht ma
chen.
Auch sagt er: „Die Föderalisten habe» Pro
scription oder AmtSabsctzung selbst eingeführt und
bei ihrer Administration al l e Demokraten
aus Amt getrieben." Ei, ei! Das sind
doch zu abscheuliche Böcke! „Dem Sicger
gehört die B e u t e" ist j.r anerkannt das
Motto der neuen Demokratie und ist von ihr aus
gegangen—und nun will es der Republikaner den
WhiiZs wieder in die Schuhe schütten. Gewiß
nicht sehr brav gehandelt!— Und daß die Whigs
all« Demokraten absetzte», wciß jeder belesene
Mann In der Union daß eS nicht so ist —nein
nicht die Hälfte! Uni dies unsern, Nachbar
deutlich zu machen, wollen wir folgen laßen was
der Editor der „N. I. Expreß" beim Schluß der
Whigregieruna aus Waschington schrieb. Höre!
e» lautet wie folgt:
„Irgend Jemand, der das „Blue Book" vor
sich nimmt und sich mit den Aemtcrhaltern in Wa
schington bekannt macht, wird finden, daß mehr
Demokraten als Whigs in Aemter sind. Im
ComptrollerSamt sind 9 Demokraten zu 4 Whigs;
im Registrirersamt 15 Demokraten zu 13 Whigs ;
tm Auditorsamt war Hr. Dayton.der oberste Be
amte, ein Demokrat, und die Mehrheit seiner
Clerks waren Demokraten; im Custom-Cvmmißio
nerS-Amt waren die Demokraten in der Mehr
heit;" u. s. w.
Dies Wenige wird hinreichen um den Republi
kaner zurecht zu stellen —das heißt, ihm zu zeigen
daß er überaus „letz" war. Sollte übrigens Pre
sident Pitrre seinem schönen Wunsch willfahren —
nämlich : „nicht eher ruhen, bis alle Föderal-Be
amten von einem Ende des Landes bis ans andere
abgefetzt sind," —so werden wir uns im Gering
sten nicht darüber beklagen, vielweniger den, un
männlichen Geheule nachahmen, das so viele unse
rer Gegner vor vier Jahren verführt haben.
Konk-<tapital—Kcständigkcit.
Gouvernör Bigler hat vor einigcn Tagen eine
Bill unterschrieben, eine neue Bank in der' Stadt
Erie errichtend. Muß ihm doch nicht so sehr
Ernst gewesen sein, als er in seinen Reden vor der
Wahl sagte, er sei strenge gegen eine Vermehrung
des Bank-Capitals. Da er doch jetzt sein Wort
gebrochen hat, warum belegte er denn unsere
Bankbill mit seinem Veto, und zwingt uns mit den
schlechten, zerlumpten und dreckigten Noten von
allen Ecken der Vereinigten Staaten unsere Ge
schäfte zu verrichten? Schöne Beständigkeit, wirk
lich ! "
John I. Herster, Efq. Ist durch President
Pieree als Postmeister zu Easton angestellt wor
den, an die Stelle des B. F. Arnd t, Esq., ab
gesetzt. Unser Bruder in der schwarzen Knnst,
Hr. Williaml. Hütter, war ebenfalls Ap
plikant für jene Stelle, und bei uns dachte durch
aus niemand anders, als daß er ernannt werden
würde. Es muß hier etwas AussergewöhnlicheS
hinter dem Versteck gewesen sein. Daß Hr. Hüt
ter In seiner Zeitung alles in seinen Kräften zur
Erwählung des Presidenten Pierce beitrug, ist wohl
bekannt, aber heutzutage bekommt nicht jedesmal
"das Pferd den Hafer, welches denselben ver
dient." Dem President Pierce "den andern
Backen nun auch noch hinzuhalten"
ist die Pflicht unseres Freundes Hüttcr, und daß
er dies thun wird, wie es sich für einen jeden gut
gesinnten Bürger geziemt, daran ist nicht der ge
singste Zweifel.
Wahlen für Postmeister.
In manchen Gegenden sind Wablen gehalten
worden, um durch Stimmen zu entscheiden, wer
unter der neuen Administration zum Postmeister
für solchen Ort angestellt werden sollte. Dies
glauben wir recht zu sein; Indem in einem solchen
Falle gewöhnlich der Qrt des Haltens des Post
amts zur Sprache kommt. President Pierce und
der Postmeister-General Campbell, betrachten aber
solche Wahlen von keinem Werthe und stellen ge
wöhnlich an wen s i e wollen, trotz dem ausgedrück
ten Willen der Mehrheit des Volks. Es mag ein
jeder davon denken was er will, unsere Ansicht aber
ist, daß solches Betragen durchaus nicht als
B«thl«hr»i—Gas—Zink.
Di« Bethlehem GaS-Company erwählte am
Samstag Abend bei einer Versammlung am Sun
Hotel ibre Beamten, nnd die Bücher der Gesell
schaft sind nun für Unterschristen offen. Unser
Correspondent von jener Stadt berichtet uns, daß
bereits Stock zu einem bedeutenden Belauf unter
schrieben sei. Bethlehem bleibt nicht zurück!
SV-Ein Agent der Philadelphia Zink-Compa-
Nv bat mehrere Acker Land nahe Bethlehem gekauft,
pm einige Zink-FuniaceS darauf zu errichten. Ein
hinreichender Vorrath von Zinkerz soll aus den
Minen etliche Meilen südlich von Bethlehem er
»N'Unsec unternehmender und verdienstvol
ler Nachbar. Doktor DanowSky, Hit bereits meh
ren Stohrö in Bethlehem mit seinem vorzüglichen
Gas aufgeleuchtet und liefert dasselbe nun regel
mäßig dorthin. Jedermann kann von ihm ver
sorgt werden----«? mag in der Ttadt oder im La»,
de wollen —nnd dazu auch billig.
Verhandlungen der Staats- j
Gesetzgebung sind letzte Woche ganz un I
mmessaat gcwcscn.
TouderbarrS Betragen eines deutschen
Mädchenö.
Vor einigen Wochen erregte in der Gegend von
Neuport, Ky..gegenüberCincinnati. das Benehmen
eines deutschen Mädchens, mit Namen Louisa
Schwarp. ein großes Aufsehen. Dasselbe war
bei einer achtbaren Familie jenes Orts zu Hause n
aber eines Tages packte eS einen kleinen Bündel
Kleider zusammen, nabin einige Laib Brod mit
sich und begab sich in eincn etwa eine Meile ent
legenen Wald, wo sie Tag und Nacht blieb. Ein
Bündel Stroh und ein Teppich waren ihr Bctte.
Sie wnrde zu.rft von dem Eigcntlmmer des Lan
des, wo sie verweilte, entdeckt, und erzählte ihm
und seiner Gatttn ihre traurige Geschichte und daß
sie neun Tage lang von Brod und Wasser leben
müsse. Kunde wurde bald dcm Mayor der Stadt
hinterbracht, der sich dahin verfügte, um sich von
sie nacb dem Jrrenafvl zu bringen. Aber
sie schien bei völligem Verstände und intelligent zu
sein und wurde deshalb ungestört in ihrer Einsam
keit gelassen. Die Geschichte machte natürlich
großes Aussehen und jeden Tag gingen Tausende
dahin, um ihre Neugier zu befriedigen. Sie ist,
wie gesagt, ein deutsches Mädchen, etwa 24 Jahre
alt, von hübschem Ausseben, angenehm und freund
lich in feinen Manieren und führt ein sehr verstän
diges Gespräch.
Auf Befragen nach der Ursache ihrer sonderba
ren Handlung erklärte sie, daß sie vor 18 Mona
ten als Nonne In ein belgisches Kloster getreten
und dadurch den großen Fehlschritt ihres Lebens
gemacht habe. Anstatt einen Ort der Abgeschie
denheit und der GotteSverchrung, habe sie gerade
das Gegentheil gefunden. Der Charakter der
Mutter Jesu sei daselbst von den Priestern geschän
det und nach ihrem (Louisa'S) Ruin getrachtet wor
den . Sie schreckte einer Erzählung der
Vorkomnicnhcitcn jener sims Tage ihres Klosterle
bens. Sie habe ihrem Gott versprochen, wen»
er sie aus dem Kloster entrinnen lasse, wolle sie
diese Buße für jene Sünden thun und ihm für im
mer dienen. Dies Gebet sei erhört und sie durch
ein besonderes Mittel der Vorsehung ans dem Klo
ster befreit worden. Seitdem fei sie, ohne ihr Ge
lübde zu erfüllen, mit einem unruhigen Gewissen
durch die Welt gewandert und jetzt erst habe sie Im
protestantischen Glaube» Friede» gesunde»—sie sei
nun mit ihrem Erlöser ausgesöhnt—und werde sich
nach Ablauf ihrer Bußübung der protestantischen
Kirche anschließen.
Wahrend den 9 Tagen dieses ihres sonderbare»
WaldlebenS wnrde sie von mehr als 10,000 Per
sonen besucht, am Charsreitag allein von über
4,000. Sie wurde von ihren Freunden sorgfäl
tig bewacht, damit ihr kein Leid zugefügt werden
konnte, zumal es hieß, daß von den Katholiken
ein Versuch im Werke sei, sie zu entführen, um fer-
So groß soll die Erbitterung gegen sie gewesen
sein, wegen den erstaunlichen Enthüllungen die sie
über das Klosterleben gab, daß in der Donnerstag
Nacht ihr Strohbette auf irgend eine Weise ange
zündet und sie nur knapper Weise vom Feuer erret
tet wurde.
Samstag Nachmittags um 3 Uhr lies ihre 9tä
gige Buße aus u»d am morgenden Ostersonntag
begab sie sich nach der deutsch-lutherischen Kirche,
welche von Neugierige» gepfropft voll war, wo sie
nach der Predigt förmlich als Glied aufgenommen
wurde. Als sie über ibr sonderbares Betragen be
fragt wurde, legte sie die Hand auf die Brust und
sagte: „Ich bin nun zufrieden —ihr würdet viel
leicht euer Gewissen auf eine andere Weise beru
higt haben." ES soll keinem Zwcifci untcrliegen,
daß sie vollkommen bei Verstand ist und ihre Ge
müthSruhe nun wieder erlangt hat.
Schlimmer Vorfall in Laston.
Etwas von wurde in der letz
ten Woche in Easton verursacht durch einen Vor
sa't zwischen einem Methodisten Prediger daselbst
und einem jungen Lawyer. Wie eS scheint, hatte
der Prediger die junge Schwester dcS LawyerS an
einen ebenfalls noch sehr jungen Mann von Neu
york, der zur Zeit als ZeitungSträger in Easton
angestellt war, verhcirathet. Die Eitern, welche
dieser Heirath entgegen waren, wollten anfangs
nicht daran glauben und sandten desbalb nach dcm
Prediger, der ihnen dann gleich die Wahrheit ein
gestand. Auf Samstag Abends rief der Bruder
der Braut beim Prediger an und ersuchte ihn auf
eine freundliche Weise, eincn kleinen Spaziergang
mit ibin zn haben wünsche. Der Prediger willig
te ein. Als sie aber drei oder vier Squares ge
gangen waren, sagt die Kunde, zog der Lawyer
eine Peitsche hervor und begann damit den Rücken
des Predigers z» bearbeiten, der sich eiligst In ei
nen Stohr flüchtete. Hier endigte sich die schänd
liche Geschichte. Besagter Prediger hätte aller
dings bei der Ausübung dieses Aktes etwas vorsich
tiger sein sollen; aber bei alledem ist der ungesetz
liche und unverschämte Angriff des LawyerS im
höchste» Grade verwerflich.
Gcldverivilliynngeu durch dcu t?ougreß.
Unter dcn von dcm letzten Congreß gemachten
Verwilligungc» befinde» sich folgende 1—1,000,-
000 Thaler zur Ausdehnung des CapitoliuniS;
200,000 Thaler zum Anbauen eines westlichen
Flügels an die Patent-Amtsstube; 87,300 zum
Repariren des Presidcntcii-Hauses; 29,500 Tha
ler zur Ncumöblirung desselben; 100,000 Thaler
uni Wasser in die Stadt Waschington zu leiten ;
! 20,000 Thaler zum Ankauf von Mill'S Bildsäu
le von Jackson; 50,000 Thaler für eine Reiter-
Bildsäule iH'n Waschington; 14,700 Thaler, um
Pennsylvania Avenue zu pflastern ; 20,000 Tha
ler um dle lange Biücke auszubessern; und 4,000
Thaler, um die Brücken an dcn Ostzwcigen aus
zubessern.
Gen. Taylor'S Grab.
Ein Correspondent des „Observer" schreibt dem
selben unter Anderni : „Um zuGen.Taylors Grab
zu gelangen, muß man sich durch schmale, entlegene
Fußpfade winden, die zu einer kleinen Einzäumung
auf der Spitze eines Hügels führen. Hier stößt
man auf eine robe niedere Steinmauer : unmittel
bar hinter derselben sieht man ein mehr als einfaches
Grabgewölbe, dessen vordere Seite aus einer Wand
von grob behaucnen Kalksteinen bestehet mit einer
'schmalen eiserne Thür.... das ist das Grab des so
koch gefeierten General Zacharias Taylor, Präsi
dent der B. St. von Amerika. Kein Monument
ist zu feinem Andenken errichtet; nicht einmal der
Name steht an dcm Grabgewölbe. Auf der Mitte
des kleinen Friedhofes stebt ein DMinal Zur Erin
nerung an den Vater, Oberst RlWn-d Taylor, ei
nen Soldaten aus dem Freiheitskampfe.
OM»Ein Scheriss in Vermont unternahm neu
lich zu Bradsord eine Hausuntersuchung vor, als
die Ha»sfra» mit einem Feuerpoker und einer Art
aus ihn los kam, welche ihr jedoch entrißen wur
den. Sie riß ihm jedoch die Hälfte feiner Haare
aus dein Kopf, warf eincn Kessel mit kochendem
Wasser auf ihn nnd schloß das Programm dadurch,
! daß sie ihm mit einem Stück Eisen ein zollgroßes
ivar, sand man einen großen Belaus g«stohlcncs
Eigentum in ihrem Hause.
Nrthur Spring.
Das z,veite Verhör dieses alten Bösewichts hat
letzte Woche in Philadelphia stattgefunden. Etwa
300 Personen mußten vorgeladen werden, ehe das
Gericht eine Jury von 12 Mann zusammenbringen
konnte. Die Zeugenaussagen waren das nämliche
Ivie vorhin. Am Mittwoch wurde das Verbör
beendigt, und am Donnerstag Morgen trachte die
Jury ikr Verdikt ei» : „Schuldig des Mordes im
erste» Grade." Auf Erlaubniß der Court hielt
nun Spring mit geröthctcm Gesichte und thränen
den Augen eine Rede, in welcher er seinen Sohn
wiederholt des Mordes anschuldigt und dessen Aus
sagen für Lügen erklärt. Er schloß mit der Be
thcuerung, daß er unschuldig an dem Verbrechen sei,
daß er mit diesen Worten sterben wolle und Gott
zum Zeugen seiner Unschuld anrufe. Richter Kel
ly hielt hierauf eine Rede an ihn, worin er ihn er
mahnte in sich zu gehen u.jihm namentlich bemerklich
machte, daß ja fünf unverdächtige Zeugen den Sohn
an andern Orten gesehen hätten, zur Zeit als der
Mord begangen wurde. Er solle auf Gott und
seine früheren Sünden schauen und den letzten Akt
seines Lebens nicht ein Versuch sein lassen, seinen
eigenen Sohn zu morden.—DcrGcfangene wurde
in den Wagen gepackt und schnell nach dem Gefäng
niß« fortgeschafft. Den ganzen Tag hindurch hat
er das tiefste Stillschweigen beobachtet.
Entdeckungen führen zu dem Glau
ben, daß Spring auch der Mörder Ri i> k's fei,
der vor einiger Zeit in Philadelphia ermordet wur
de. Ter Regenschirm, welcher von dem Mörder
liegen gclaßcn war, ist von Hrn. Regan und Frau
als Spring gehörend erkannt worden, und Herr
Regan glaubt auch, daß Spring der Mann sei,
den er nach dem Morde die 13te Straße hinunter
verfolgte, wo er ibn aus den Augen verlor. Man
glaubt nun, daß Rink die Person gewesen, auf wel
che Spring Bezug hatte, als er feinem Sohn er
zählte, daß er einen Mann ermordet habe, in der
Hoffnung 870,000 zu erhalten, aber keinen Cent
gefunden habe.
Interessant für Muller.
Ein RechtSsall wurde kürzlich von Richter Tay
lor in Blair Caunty entschieden, worin der Staat
einen Müller verklagt hatte für die Bezablung ei
ner LeizenS, gemäß den» 11 ten Abschnitt des Ge
setzes vom 22stc» April 1846. Es wurde bewie
sen, daß der Verklagte während dem Jahr, für
welches der Tax verlangt wurde, Geschäfte als ein
Müller trieb, Frucht für Kunden mahletc, seine
eigene Frucht mahlete, und das Flauer in ent
fernten Märkten verkaufte; aber es war kein Be
weis vorhanden, daß er irgend einiges andere
Mehl verkauft hatte; noch wurde eS beweisen, daß
er Niehl beym Kleinen verkaufte, daß er irgend
einige Frucht kaufte, um sie zu Mehl zu verferti
gen, »och daß er irgend einiges Flauer verkauft
hatte, ausgenommen solches, welches er aus Mei
tze» verfertigt hatte, den er selbst gezogen oder siir
Toll empfangen hatte.
In feiner Unterweisung an die Jury sagte der
Richter, daß dieser Rechtsfall sich Kutlich unter
scheide von jenem von Berks Caunty gegen Ber
tolct. Bertolet zog Frucht auf feiner eigenen
Bauerey, kaufte auch Frucht, und verfertigte sol
che zu Mehl, welches er in» Kleinen verkaufte aus
seiner Mühle, solches auch in seinem Wagen nach
ten gezogen oder verfertigt wurden, im Sinne des
Gesetzes vom 22sten April 1846. Im gegen
wärtigen Falle hat der Verklagte weiter nichts ge
than z» Hause, als Frucht, die er selbst gezogen
hatte, zu Mehl zu verfertigen. Er kaufte keine
Frucht und verkaufte kein Mehl im Kleinen aus
seiner Mühle. Kann er ein "Händler" genannt
werden? Mehl wird eine "KaufmaiiSwaare" ge
genen Weitzel! verfertigt wurde, ihn zu einem
"Händler" machen würde, so würde das Verkau
fen feines Weetzens ohne gemahlen zu seyn, es
ebensalls thun. Jeder Bauer, der seine» Weitzen
verkauft, oder ihn zu Mehl mahle» läßt, und das
Mehl nach der Stadt schickt und eS dort verkauft,
würde ein "Händler" seyn, und wäre verpflichtet,
eine LeizenS zu bezahlen. Es kann nicht seyn,
daß die Gesetzgebung irgend eine solche Anwen
dung dieses Abschnitts des Gesetze» beabsichtigte.
Der Richter erklärte eS dann als seine Meinung,
daß der Verklagte nicht verantwortlich sey, und da
die Thatsache unbestritten sey, wies er die Jury
an, ein Verdickt zu seinen Gunsten einzubringen.—
(Lolkefreund)
Ein Teufel iu Menschengestalt.
Wir lesen in einem Briese aus Mackinac vom
2ten März, daß ein gewisser Q. T. Houson da
selbst, von Grand Traverse, Michigan, ein Kind
seiner Schwester ermordet hat. Mehrere Tage
lang hatte er dasselbe mit glühenden Eisen gefol
tert, ehe er ihm den Todesstreich versetzte. Seine
Frau hatte er längere Zeit hinter Schloß und Rie
gel gehalten, seine eigenen Kinder mit rohem Koni
gefüttert, indem er jede!» derselben eine Äehre als
TageS-Ration zukommen ließ. Eines Morgens
ging er in den Wald und vergaß die Thür hinter
sich zuzuschließen ; dies benutzten die Unglücklichen,
entflohen nnd machten Anzeige von seinen Schand
thaten . Alan machte sich augenblicklich hinter ihn
her und schmeichelt sich mit der Hoffnung, Ihn bald
einzusaugen und der tausendfach verdienten Strafe
zu übergeben.
Schrecklicher Mord. Dem Vernehmen
nach ist Dr. George Baskill, ein ausgezeichneter
Arzt von Mcreer, Pa., am l. April Abends zwi
schen 8 und 9 Uhr auf der Straße daselbst ermor
det worden. Der Doctor erhielt einen Schlag
niit einem Knittel auf dm Kopf und dann ei
nen Stich mit einem Federmesser, welches ab
brach, in den Nacken. Er erholte sich soweit von
den Wunden, daß er nach seiner Office gehen konn
te, wo er bald darauf verschied. In Mcreer hat
dieses schrecklich« Ereigniß ungemeine Sensation
erregt.
Vergebens hat man alle möglichen Anstrengun
gen gemacht, den Mörder zu entdecken. Der
Mörder hat eine Tuch-Kappe und eincn Dolch mit
einem hölzernen Griffe und einer 7j Zoll langm
Klinge zurückgelassen. Tle Familie des Verstor
benen hat eine Belohnung von 8500 auf die Ent
deckung des Thäters ausgesetzt.
Ein braveSWei b. —Der .Banger Whig'
meldet, daß in dem kleinen Städtchen Edington ei
ne Familie mit sechs Kinder wohne, und die Mut
ier eine gesunde »nd fleißige Frau, der Mann aber
das Gegentheil sei. Die beide» Eheleute kamen
nun darin überein, daß die Frau nach Californien
gehen und dort ihr Glück machen, der Mann aber
solle. Als sie nach Neu Zlork kau-!, fand sie Gele
genheit, auf einem Dampfschiff nach Californien
als Köchin angestellt zu werden, und sendete so
gleich fünfzig Thaler von ihrem Gelee an ihre Fa
milie zurück. Sie geht mit der freudigen Entschlos
senheit dem Eldorado entgegen, um ihren reichli
che» Authcil von dcm dortigen Gold-Uebcrsluß zu
holen.
Waschington, 6. April. In Folge der
Anstellung des Majors Stevens als Gouverneur
des Territoriums Washington ist die Küsten-Aus
sicht-Osfice Hierselbst unter die unmittelbare Lei
tung des Capitäns Benhani gestellt. Die Un
tersuchung der nördlichen Route der Pacific-Eisen
bahn ist dcm Major Stevens anvertraut; er or
ganistrt eine wirksame Company zu dcm Zweckt
welche ans 40 —50 Personen besteht und einige
wissenschaftlich gebildete Herren und mehre Inge
nieurs in sich schließen soll. Die Expedition soll
von St. Paul in Minnesota abgehen «nd ans dcm
praktikabelsten Wege nach dem Puget-Sundc vor
gehen. In New-Mexiko sollen noch zwei oder
drei andere Routen durch andere Parteien unter
sucht w.rden, welche unter Leitung topographischer
Ingenieurs gestellt werden. Man erwartet als
Resultat dieser Vermessungen nicht allein Nachrich
ten über die besten Routen der Eisenbahn sondern
auch sonstige wissenschaftliche Kenntnisse.
Wa fchlligton, 5 April. Der Granitblock,
dcn die Schweizer Eldgenolienschaft sür dasSVasch
ington National-Monumcnt gesendet hat, wurde
heute durch Hm. Hullier, Schweizer Consul in Al
exandria, der Monument-Association mit einer
kurzen, aber schönen Rede übergeben und von Hrn.
Cx-Mavor Lenox, Seitens der Association in Emp
fang genommen, der die Rede des Hrn H.in ge
eigneter Weise beantwortete. Der Block ist aufs
Gelungenste polirt und trägt die folgende Inschrift:
„Dcm Andenken Waschington. Die freie
Schweizer Eidgenossenschaft, 1853."
Honduras, l März. Der Krieg zwi
schen dcn Staaten von Honduras und Guatemala
ist jetzt offen«rklärt. Die letzten Nachrichten mel
den, daß 150 Mann von Honduras ein Gefecht
mit 500 Viann von Carreras Truppen bestanden
und diese geschlagen haben. Man sagt, daß die
Bewohner von Guatemala Carrera, der die ganz»
Gewalt in die Hände genommen hat, nicht leiden
mögen. Wenn dies der Fall Ist, so erwarten wir,
daß der Präsident von Honduras gänzlich siegreich
sein wird.
Waschington, 8. April.—Heute Morgen
ist es offiziell angezeigt worden, daß die Expedi
tion nach Japan nicht aufgegeben ist. Das Ver.
St. Schiff Vermont wird zurückgezogen werden
und an dessen Stelle wahrscheinlich der Allegheny
treten. Jenes bedarf der Reparatur.
P r o v i d e Ii e e, 7. April. —Die Berichte
von dcn jüngsten Wahlen in zeigen
eine Majorität von 960 Stimmen zu Gunsten der
Ausrcchthaltung des Maine Liquor-Gesetzes. In
dessen ist ohne Zweifel eine Majorität im Hause ge
gen das Gesetz.
Wilinilig t o n. 8. April. Die ungefähr
zwei Meilen von hier gelegene Pulveriiiühle des
Hrn. Garesche ist heute Abend um 6 Uhr niit furcht
barem Krachen in die Luft geflogen. Man ver
nahm deutlich 2 vcrschicdcne Explosionen. Con
rad Riley, der Ingenieur, wurde buchstäblich in
Stücke zerrissen und augenblicklich getödtet, die übri
gen Arbeiter hatten eben die Mühle verlassen, wel
che ganz abgebrannt ist.
Ba l t iin o re, 9. April. Beide Zweige der
Maryländcr Gesetzgebung haben die Einladung der
Gesetzgebung von Pennsylvanien, als deren Gaste
Harrisburg zu besuchen, abgenommen und dcn Be
such auf dcn 14. April festgesetzt.
Charleston, 4. April. Ein verwüstendes
Feuer hat heute Morgen unscrc Stadt heimgesucht.
Bevor man dcr Flammen Meister werden konnte,
brannten an 20 Häuser ab. Der Schaden wird
aus 8200,000 geschätzt.
Albany, 4. April. Die Bill, zu einem
Monumente für General Worth 85000 zu be
willigen, wurde zu einer dritten Lesung in der Ge
setzgebung beordert.
Befremdend wird es scheinen,dennoch ist es wahr,
ich sah gestern eine Negersrau ohne Ohren; ihr
fehlte nicht allein das Aeußere dcr Ohren, sondern
es ist nicht einmal die mindeste Oeffnung vorhan
den, um den Schall aufnehmen zu können, dessen
ungeachtet kann sie mit andern Personen sich un
terhalten und versteht jedes Wort, indem sie hier
bei stets den Mund offen hält. So sagt das
London (Virginia) Chronicle.
Das Ccntral-Commitee des „ersten deut
schen Sängerbundes von Nord-Amerika" erläßt
von Cincinnati aus eincn Aufruf an alle deutsche
Gesang Vcrcine sich ihni anzuschlicßcn. —Das dies
jährige Männcrgcsangfcst wird am 4.5. und 6.
Jnni in Dayton abgehalten werden.
Anch in Canada sind die Neger noch nicht
ganz sicher. Kürzlich kam ein junger
aus dcn Vcr. Staatcn nach Toronto und hcira
thete die Tochter eines geachteten farbigen Bür
gerS. Er hatte erwartet, mit ihr eine ansehnliche
Mitgift zu erhalten; da er sich getauscht sah, ging
er in die südlichen Staatcn und —verkaufte feine
Frau. Sie folgte ihm bereitwillig dahin, weil er
vorgab, daß er Im Süden reiche Verwandte habe.
Ihr Vater wird sie loskaufen müssen, wenn cr sie
wieder in Freyheit sehen will.
In Virginien hat Jane Daniels von Vinton
C. Copen S 10,000 Ersatz für gebrochenes Hei
rathS-Vcrsprechcn erlangt. Ziemlich viel mebr
als die Mehrzahl dcr Ehemänner heutzutage werth
sind, meint der Boston Courier.
Das Gerücht, Jenny Llnd habe sich von
ihrem Goldschmidt getrennt und werde abermals
nach den Ver. Staaten kommen, soll ganz aus der
Luft gegriffen sein.
Ein sichcreSZeiche n.—Wenn ihr einen
Mann seine Zeit mit Straßenlodeln und PMtik
schwätzen vergeuden sehet, könnt ihr versichert pln,
daß cr kein Geld auszuleihen hat.
Starke Weibölc Ute. —In Taylor Coun
ty, Georgien, ist eine Gesellschaft von 12 Weibern
und Mädchen, die im Wald Holz hauen, Holz sägen
und Schindeln machen.
Selbstmo r d.—Ein junges Welsches Mäd
chen von Pottsville, vergiftete sich durch die Ein
nahme von Arsenik. Die Ursache dieser raschen
That ist unbekannt.
Methodist e n. —In Californien haben die
Metbodiste» schon 38 Prediger, 27 Kirchen, 1
würdig, wie die Methodisten überall Prediger bin
senden.
Ein Schottländers Gebet.—Halte
meinen Geldbeutel von dem Lawyex—meinen Kör
per von dcm Doktor —und meine Seele von dem
Teusel.
K ir cheninTexa S. —Mebr als ein hun
dert neue Kirchen werden gegenwärtig in Texas
durch gestillt, daß die Feuerleute ihre Spritzcn un
ter die Menge spielen ließen.
P a nth er S.—Der Elk Caunty (Penn.) Ad
vokat sagt, daß sechs v?llgcwachsene Panther Im
östlichen Theile von Elk Caunty vor einigen Wo
chen von Erasmus Morey und Peter Smith ge
tödtet wurden. Der größte derselben maß drey
zehn Fȧ von der Spitze seiner Nase bis zum Ende
seines Schwanzes.
oH"QbigeS enthält eine Wechselzeitung. Wir
glauben jedoch daß der Pantber ziemlich „gestreckt"
ist-
Eine Ausgabe.—Schneide ein Stück von
einem Apsel oder einer Rübe in die Gestalt eines
Hufeisens, stecke sechs Stecknadeln statt Nagel hin
ein und dann theile es mit zwei Schnitten in sechs
Theile, so daß jedes Stück eine Stecknadel hat.
<SÄ-„Mit immer größerem Mißvergnügen muß
das Volk von Pennsylvanien auf die gckuzliche
Unthätigkeit und Gleichgültigkeit feiner Gesetzge
ber blicken, welche bereits über drei Monate mit
einem täglichen Kostenauswand von über fünf
hundert Thaler in Harrisburg versammelt sind,
und dafür bis jetzt auch nicht eine erhebliche Maß
regcl zum Nutzen und Frommen der Allgemeinheit
durchgeführt haben."—So sagt eine Lokosozeitung,
und zwar ganz richtig ; nur sie vergißt ihre Leser
zu erinnern daß es eine „demokratische" Ge
setzgebung ist. .
SS-ES gibt in der Welt 23 verschiedene Or
ganisationen von Methodisten. Von diesen sind
5 in England und Irland, 4 in Canada, 1 in
Frankreich, 1 in Australien und 1 l in den Verein
igten Staaten. Diese letzteren zählen 108 jähr
liche Conferenzen, 27 Bischöffe, über 49,000 sta
tionirte und reisende Prediger und über 2 Millio
nen Cvnnnunikantcn.
Albany wird ein achtstöckiges Hotel ge
baut. Um In die obern Stockwerke zu gelangen,
, setzt man sich auf einen elegant eingerichteten Kar
ren, zieht dann ein Glöcklein um das Stockwerk zu
bezeichnen, und im nächsten Augenblick wird man
mittelst einer Dampfeinrichtnng in einem „Nn" auf
den gewünschten Boden versetzt, ohne die Mühe
zu haben eine einzige Stiege hinauszugehen.
LG"Ein Tunnel durch die Allegheny Berge
von 3570 Fuß Länge, für die Central Riegclbah»
von Pennsylvanien, ist letzthin in einem Zeitraum
von 15 Monat vollendet worden. Der längste
Tunnel dieses Landes, von 4120 Fuß, ist auf dem
Wege der Baltimore und Ohio Bahn.
VM-Die große cgsvtische Pyramide ist 800 Fnß
hoch und bedeckt 13 Acker. Ihre Erbauung wür
de 3000 Arbeiter 2t) Jahre beschäftigen und das
Material daran würde binreichen, um eine 10 Fuß
hohe und 2j Fuß dick« Mauer um ganz Frankreich
«V"AuS dem ''German Refornied Messenger"
vernehmen wir, daß Professor Köppen die An
stellung als Professor der Deutschen Literatur,
Aesthetik »nd Geschichte an dem Franklin Mar
schall Collegium zu Lancaster, zu welcher Stelle er
kürzlich erwählt wurde, angenommen hat.
Ehrw. G. F. Krotel. von Liba
non, hat d-n Ruf der ersten Lutherischen Gemeiti
de von Lancaster angenommen und wird seine
Stelle als Prediger jener Gemeinde Ausgangs des
kiinstigey MaymonatS antreten.
SN"Es wird von Einigen geglaubt, daß die
Assgehanen (in Asien j die zehn verlornen Stämme
seien ; sie nennen sich Bannie-Jsrael. Einer der
Stämme ist nach Joseph benamt, ein anderer nach
Jsaae, u. s. w.
NS"Die Veda s, oder heiligen Bücher der
Hindus, sollen in England gedruckt werden. Die
selben sollen ans einer Periode vor 3000 Jahren
stammen nnd eine viel reinere Religion als die der
heutigen Brahminen lehren.
Aankee in lowa hat eine Ente so ab
gerichtet, daß sie in beißein Wasser schwimmt, wo
schein kommen. Wer sagt noch, daß wir nicht im
Zeitalter des Fortschritts leben ?
VB°-Aus den Nicgclbahnen des Staats New-
Jork allein sind im letzten Jabre3l3 Personen ums
Leben gekommen nnd 97 beschädigt worden! Das
Ist ja furchtbar!
NV'ES beißt daß England 542 Artikel nach
der Nenyorker Welt Fair senden werde, Frankreich
326, der Zollverein 500, Holland 142, Italien
100 Statuen.
beißt, Bariium wolle in der Nähe des
Neuyorker ErystallpalasteS ein Thurm erbauen las
sen, 300 Fuß hoch, wo Besuchende mittelst einer
Dampfmaschine hinauf gezogen werden sollen.
gewisse egyptifche Salbe, schon 2 oder
3000 Jahre alt, soll sich in einer englischen
Sammlung befinden, die immer noch ihren ur
sprünglichen Geruch von sich gebe.
«W-Barrow, der chinesische Reisende, l'ehaup
tet, daß sich in der chinesischen Mauer mehr Mate
rial befinde, als in allen Häusern von England
und Schottland Zusammengenommen.
SV'Jn Connecticut hat das Volk ohnlängst
eine Versammlung gehalten, um dagegen zu pro
testircn, daß die Posten durch den Staat am Sonn
tage befördert werden.
LV»Jn Oestreich Ist ein Dekret erlassen wor
den, welches allen nach den Ver. Staaten ausge
wanderten Oestrcichern die Rückkehr nach Oestreich
streng verbietet.
OG"Jn Texas sind im vorigen Jahre große
Tabacks-Anpflanzungen mit dem glänzendsten Er
folge gemacht.
Charleston, Südcarolina, geht man da
mit uni, deni verstorbenen Staatsmanne John C.
Calhomi ein Monument zu errichten.
tsH"Nbraham Miller, der mit Wolf bei der
Stürmung von Quebec war, lebt noch in Canada
im Alter von 115 Jahren.
Geizhalz wird durch scheinbare Armuth
reich, während ein Verschwender durch scheinbaren
Reichthum a r m wird.
tK5"Ein Reisender sagt von Oestreich, daß die
eine Hälfte der Bevölkerung unter Waffen stehe,
um die andere Hälfte im Gefängniß zuhalten.
05S"Jn Australien befinden sich 1l,<)00 Män
ner, die ihr« Weiber zurückgelassen haben.
«iS"In Michigan stimmt das Volk im näch
sten Juli über ein „Maine Liquorgcsetz" ab.
StS-Die Bevölkerung Italiens ist drei Millio
nen größer als die der Vereinigten Staaten.
»S'AllcS was ein Mensch thun kann und Alles
was er zu thun braucht ist —s ein« Pslicht.
einigen Theilen des Staats sind falche
Drciccntstücker im"ll»ila»f.
Warum ist ein Füllen wie ein Ey? Weil das.
selbe erst gebrochen seyn muß, ebe man es brauchen
kann.
Caltsovnke«.
Die „Columbia Gazette" vom 19. März sagt
in einem Bericht über die dortigen Minen, Folgen
des :
Viele Miner machen ohne Zweifel jetzt mebr Ge
winn als zu irgend einer früheren Die mei
sten Schluchten und Hügel in der Nähe bezahlen
durchschnittlich sehr guten Lohn, und viele .Claims'
sind außerordentlich reich. Zu Santiago fanden
die Herren Conner und Co. einen Goldklumpen
von lti Unzen und außerdem an demselben Tage
> noch 8250 in kleinen Stücken. Am Mittwoch wi
> dersuhr einer andern Gesellschaft ein ähnliches
Glück, indem sie ein Goldstück von 12 Unzen fan
den und außerdem noch 8 Unzen feines Gold in
l kleinen Stücken, die in Fuß Tiefe ausgegraben
> wurden ; seit mehreren Monaten fällt auf einen an
diefem .Claim' arbeitenden Mann der durchschnitt
> liche Lohn von 1 Unze (Sl7) pcr Tag.
Am Samstag gruben drei Franzose» zu Zanke«
, Hill etwa eine Meile von Columbia, ein Goldstück
von 24!) UnM, 83600 aus. Ein Hr. Ford ver-
kaufte vor 6 Wochen seinen Claim, weil er ibn für
, ausgearbeitet hielt. Jetzt theilten 4 oder 5 Fran
zosen, die nachherigen Besitzer, S! 8,500 unter sich,
die sie seitdem gewonnen hatten.
An Gold Hill sind Locher von 7t) Fuß Tief» ge
senkt ; der Grund ist goldreich.
In Maielow Minen ward ein Stück von 9 Un
zen gefunden.
" Zwei Mexikaner begannen am Mittwoch unter
Campo Seeo, nahe Page'S Ranch, ein Loch zu
graben und nahmen an, Donnerstag gegen Mit
tag in einem Eimer Erde 85,70 t) beraus, dazwi
schen ei» Stück von acht Pfund. In einer Stun
de wuschen sie 200 Unze» aus.
kalifornisch« Statistik.
Die zu Ende des vorigen Jahres im Auftrag«
i des Gouv. Bigler vorgenommene Volkszählung
> gab eine Seelenzahl von 224,435, wobei jedoch El
i Dorado Caunty, das nach angeführter Schätzung
> etwa 30,00 t) Einwohner enthält, nicht mitgerech
net ist. Allein die wirkliche Zahl der Bevölke
rung von Californien übersteigt ohne alle Zweifel
' jene Zahlenangabe bedeutend. Das unstate No
> madenleben des größten Theiles der Goldgräber,
> sowie die große Zahl Derjenigen, die überhaupt
' keinen Wohnplatz haben, sondern auf der Jagd
> nach Arbeit oder Abenteuern beständig unterwegs
sind, macht es fast zur Unmöglichkeit, eine voll-
kommen znverläßigc Statistik über die Einwohner
zahl z» erlangen. Man darf wohl dreist annch«
> men, daß die Bevölkerung Calisorniens minde
, stens 300,000 Seelen zählt.
> Im Allgemeinen sind bei dem Census, welcher
diesen Angaben zu Grunde liegt, die verschiedenen
> Nationalitäten der Fremden nicht auseinander ge
halten ; nur in Bezug aus die Chinesen ist es, aber
auch nur theilweise, geschehen. Im Ganzen wer
den mindestens 25,000 Cbinesen in Californien
leben. Die Zahl der Franzosen ist bei Weitem
größer; in der That übertrifft die Eimvanderung
von Frankreich die aller übrigen europäischen Na
tionen. Im Monat Jannar langte ein Schiff
mit 200 jungen Mädchen aus Paris an, die bei
einer großen Lotterie freie Passage nach dem Gold
, land gewonnen batren.
Die Viehzucht in Californien genügt noch bei
weitem nicht dem Bedürfnisse des Staats. Es
befinden sich nicht mehr als 3l 5,000 Stück Rind
vieh innerhalb desselben. Erwägt man, daß der
tägliche Consun, zwischen 500 und 1,000 Stück
beträgt, so sieht man leicht, daß derselbe minde
stens zur Hälfte durch Einfuhr gedeckt werden muß.
Eine geringere Quantität kommt von Unter-Cali
sornien und Sonora, der bei Weitem größere
Theil aber aus den Staaten über die Prärien.
Ueber den Ackerbau enthält der Census einige
interessante Notizen. In Los Angelos Caunty
gibt es 105 Weingärten mit 450,000 Stöcken,
deren jeder durchschnittlich 5 Pfund Trauben trägt,
alle zusammen also li Million. Eine Million da
von geht nach San Franrisco, der Rest wird zu
Wein und Cognac verarbeitet (von jedem dieser
Artikel etwa 2,000 Faß.) Dies ist die Erndte
eines einzigen Caunty'S. Noch mehrere andere
in demselben Theile des Staates, eignen sich eben
, so gut zum Weinbau, obschon derselbe noch nir
gends so rüstig betrieben wird, als in Los Ange
los. Die Californische Traube ist von außeror
dentlich lieblichem, aromatischem Geschmacke und
der daraus prodnzirte Wein übertrifft alle bisher
in de» Ver. Staaten gebauten an Güte. Er ver
hält sich zum besten Ohioivein, >rie Pfälzer zum
Im Obstbau zeichnet sich besonders Santa Cla
ra Caunty aus. Es enthält dasselbe 17,739 tra
gende Baume, hauptsächlich Birnen, die hier in
ausgezeichneter Qualität und großer Mannigfal
tigkeit gedeihen. In Los Angeles und anderen
südlichen Caunty'S wachst eine treffliche Pfirsichart;
für de» Apfel aber scheint das Klima sich weniger
zu eignen, eS ist dazu etwas zu warm.
Mineralhaltige Quellen finden sich in Califor
nien mehr, als man anfänglich glaubte. I» San
ta Barbara Caunty gibt es verschiedene Naphta
quellcn »nd die See wirft auf mellenweite Küsten
strecken Asphalt aus. Eben dort ist eine heiße
Schwefelquelle mit Temperatur von 100 Grad
Fahrcnheit. In Solano Caunty und in der Nä
he von Benieia sind große Sodaquellen von ange
messener Badetemperatur; In San Luis Obisbo
und Los Angelos find bituminöse Quellen von be
sonders großer Heilkraft. Salzquellen finden sich
in der Mormonennicdcrlassnng zu San Bernardi
no. Am interessantesten von allen, vielleicht die
merkwürdigsten Naturerscheinungen auf der Erde
überhaupt, find die heißen Schivefelquellen oder
Geyser in Napa Caunty. Sie messen bis 9 Fuß
im Durchmesser »nd springen Fuß hoch;
das Wasser ist beständig in siedenden. Zustande.
Aus Hunderten von Rissen in den Scidemvänden
der Berge brechen starken Strömungen heißen Ga
ses mit einem durchdringenden pfeifenden Geräu
sche hervor, das Aehnlichkeit mit dem Pfeifen von
Dampfmaschinen bat.
Der sonstige Mineralreichtbum Calisorniens be
schränkt sich keinesivegS ausschließlich auf die Gold
lager. So findet man z. B. in Butte Caunty
Platina und Eisen, Blei fast obne die mindeste er
dige Beimischung, Quecksilber im Ueberfluß, auch
Silber, doch dies nicht eben in großer Menge; in
Marion Caunty Silber- »nd Kupfererze ; «Zinno
ber, der 60 Prozent Quecksilber gibt, Asphalt und
trefflichen Marmor. Eine reiche Quecksilbermine
ist auch in Napa Caunty ; In San Luis ObiSpo
Silber- und Kohlenlager, .in Santa Clara uner
schöpfliche Quecksilberminen. Die Goldlager dei
nen sich über Dutzende von Caunty'S aus i ste bil
den einen Streifen von mindesten l0t) Meilen
Breite, der sich iveit in noch unbekannte und uner-
Galveston. 25 Mär,. Wir haben näher«
Nachrichten über ein linglück, welches sich vorge
slern Abend aus dem Dampfboote Farmer auf der
Fahrt von Houston hierher ereignet hat. Durch
eine Erplosion des Dampf-Kessels kamen 37 Per
sonen «>»s Leben »nd acht sind schirer verwundet.
Di« Leichen von 21 Personen sind bereits geftm
de« und 16 werden nrch renmß».