Die Mormonen. Ihre Geschichte und ihr Glaube. (Schluß.) Wir werfen jetzt noch einige Blicke auf den Zug des MormonenheereS in der Wüste und betrachten dann ihre Ansiedlung am große» Salzsee im Ter ritorium Utah. Das Treiben in den Mormonenlagern bildete eine Fülle von Gruppen und Scenen für den Ma ler. Lange Gassen weißer Zelte schwärmten von den geschäftig hin und her eilenden Bewohnern. Bon mehr als taufend Kochseuer» quollen Rauch säulen in die klare blaue Morgenluft empor. Zahl lose Pfade und Straßen zeichneten allerhand geo metrische Figuren in den Sand der Hügel- An grasbewachsenen Abhängen weideten, trag auf dm Boden gestreckt, von Hirtenknabci, bewacht, unge heuere Herden von Rindern, Schafen und Pferden. An den Waldgewäffcrn, wo sie sich manchmal auf hielten, sah man Scharen von grauen stehen und weiße Musseline, rothe Flanncllhemden und bunt geblümte Calicokleider waschen oder hnlbe Qua dratmeilen des grünen Rasens mit ihren verschie denfarbigen Kleidungsstücke» bedecke», während sich rings um diesen einzigen lebensvollen Fleck die braune, todtenstille Steppe ausbreitete. Die wunderbare Hingebung der Mormonen an die Befehle ihrer Obere» und die daraus resultiren de schnelle und nie fehlende Aufeinanderfolge von Plan, Ausfiihrung und Erreichung deS Zweckes be gegnete dem Auge des Beobachters allenthalben. Der Marsch ging in genauester Regelmäßigkeit vor sich; ohne die mindeste Verwirrung schlössen die Züge sich zur geordneten Phalanx, wenn ein An griff drohte; die strengste Disciplin wuide in Aus stellung nächtlicher Wachtposten vor der Wagen burg beobachtet, und selbst die Herden wurdrn an den verschiedenen Haltepunkten nach einem unab äitdcrlichc» Systeme untergebracht. Je zehn der Wagen standen nnter dem Befehle eines Haupt manns, der seinerseitö einem Hauptmannc ü^erfünf zig untergeben war, und dieser wiederum gehorchte einem Obersten über Hundert oder einem Mitglied? de« sogenannten Hohen Ratbeö der Kirche. Alle diese waren entschlossene, geprüfte Männer, dir der Allgemeinheit verantwortlich und von ihr wegen ih res Muthes, ihrer Erfahrung und ihrer Redlichkeit an die Spitze gestellt waren. Ueber sie alle aber ragte an Talent wie an Charakter der Abubekr des amerikanischen Muhamed, Brigham lonng, ihr jetziger Prophet und Feldherr, hti-vor, und die von ihm ausgegangene Organisation des Mormonen- Heeres bew es sich so trefflich, daß Bande» feindli cher PawneeS an vergleichsiveise schwache» Trupps von Heiligen vorübcreilten, um weit stärkere, aber weniger gut geschlossene Massen anderer AnSwan derer anzugreifen. Zu dieser Zeit, ungefähr zwei Monate vor der Austreibung des Restes aus Nauvoo waren aus der 300 Meile» langen Straße zwischen dieser Stadt und den Lagern am PapiUvnflusse bereits mehr al« 200>1 Wagen mit Auswanderern, ungerechnet die große Menge ungezählter Verbannten, welche au» bunt durch einander gewürfeltem armen Volke bestand. Von dem ungeschickten plumpen Fracht wazen, der m t feinem kranken Fuhrmanne unter der Plandecke geheimnißvoll dahinpolterte, bis zu ' dem wanderiichen zweirädigen Karren, zusammen gebaut, um die leichte Last eines Säuglings, eines Mehlsacks und eines Packs Kleider u»d Betten fort zuführen, und gezogen von ciner knochendürren Ferse, wälzte sich die FiüchtlingSkaravanc über die Ebene »ach Westen. Die Mormonen haben sich eine» Weg durch das Jndianergrbiet gebahnt, der über lv! 10 Meilen lang und mit stark.» wohlge baute» Brücken über alle Flüsse, einige allzubreite Ströme ausgenommen, versehen ist. Diese Brü cken siad selbst für die Passage schwerer Artillerie geeignet, und am Ufer jener Strome haben sie stän dige Fähre» eingerichtet. Janrrhalb des Lagers sielen die Arbeiten ineist dem weiblichen Geschlechte zu, und von dem Augenblicke, wo die Wage» ihre Stellung eingenommen hatten und die Zelte aus gespannt, die Beamten gegrabe», die Oese» und Herde aufgebaut wäre», ging die Herrschast in der Zeltstadt an die Frauen über, und den Mä»»crn blieb nur die Bewachung derselbe» und die Hand habung der polizeil che» Regel». I der Tag endigte, wie er begonnen, mit einer Anrufung der göttlichen Liebe; denn ohne gebetet zu haben, schien kein Mornione sich zur Rahe legen zu könne». Sobald die Sterne zu strahle» an singen, schwiegen Gelächter und lautes Gespräch, der hesuchende Nachbar ging nach seinem Zelte, man hörte die letzte Hymne singen, und dann vernahm man das tausendstimmige Gemurmel der Beter gleich rieselnden Wassern auf den Hügeln. Die Religion der Mormonen war übrigens nicht über strenge. Jiw Fasten war, ohne Scherz, ein unfrei williges. Sie rechneten sichs nicht als Verdienst an; den» man muß wohl Fasten halten, wenn man nichts zu essen hat. Sie befolgten das Gebot der Sabbathheiligung sehr gewissenhaft; denn sie co pirten die Wanderer Israels in anderer Hinsicht zu genau, um den Werth dieser bewundernswürdig sten der ägvptisch-mosaischcn Institutionen nicht z» kenne». Tie übrigen-Tage der Woche aber gebot ihr Glaube ihnen keine Beobachtung besondere! Vorschriften. Immer die hoffnnngSvolle Seite entninthigendei Unglücksfälle nehmend, vermochten die Mormonen ihre Heimsuchungen in Scher; und Fröhlichkeit zu verkehren und oft in ein flottes, frisches Gelächtei über sich selbst auszubrechen. Wahrlich, sagt Eol. Kane, ich habe in dem Lager am Papillon »ieh> Witze und Münchhausiaden gehört, als ich wahr scheinlich in meinem Lebe» noch höre» werde. Unt dabei war dies zu ei»er Zeit, wo sie alle Ursachi gehabt hätten, niedergeschlagen zu sein. Auster der gewöhnlichen Leiden, welche sich ans dem Mangel an hinreichender Nahrung und Bedeckung ergaben herrschten auch törtliche Krankheiten n»ter ihnen in furchtbarer Ausdehnung. In der uns westlicl zunächst liegenden Wagenburg, in welcher die Brü ckenbauer wohnten nnd deren Volk schwach genue war, un» einen Ueberblick leicht zu gestatten, sant ich, daß schon am 21. Juli siebenunddrcißig Pro eent der Bewohner am Fieber und einer Art os gefährlichen Scorbuts darniederlagen, welche sie dei Schwarzen Krebs nannten. Die Lager östlich voi uns, die sich sämmtlich auf der Ostseite des Missour befanden, waren noch über heimgesucht. Jn ein! gen derselben hatte das Fieber so heftig um sicl gegriffen, daß ihm kaum ein Einziger entging. Si ließen ihre Kühe ungeinolken. Sie hatten nich Stimmen gmug, um des Sonntags die Psalmei zu singen. Die Wenigen, welche gesund genu geblieben waren, um sich auf den Füßen erhalten z können, gingen zwischen den Wagen und Zelte! mit Speise und Trank herum, gleich den Wärteri eines Spitals. Hier kam es einmal sogar dazu daß man nicht genug Todtengräber finden konnt« sodaß die Beerdigungen stockten und man in de offenen Zelten Frauen sitzen sah, welche von de schon der Verwesung anheim gefallenen Leichen ih rer Kinder die Fliegen abwehrten." In dieser Lage war es, wo die letzte Flüchtlings schar von Nauvoo sie fand. Gleich den verwun deten Vögeln eines Trupps Prairiehühner unt« den man nächtlicher Weile geschossen, schleppten si sich taumelnd nnd strauchelnd herb«i. Bitlt obr das mindeste Gepäck, All« um Obdach oder ein Grab bittend und somit bewirkend, daß die bereits getheilten Rationen ihrer Freunde nochmal« getheilt wurden. Es war jetzt unbedingt nothwendig, daß alle mögliche Umsicht und Thatkraft aufgeboten wurde, wofem nicht die Gesammtheit zu Grunde gehen sollte. Von weiterer Wanderung konnte vorläufig nicht mehr die Rede sein, und das ganze Volk bereitete sich vor, einen zweiten Winter aus der Prairie zu verleben. Hunderte von Schnittern gingen aus, um Heu zu mähen, andere pflügten und pflanzten, und wieder andere Hunderte von Arbeitern verwandelten mit Ameifengeschästigkeit ihre Zeltlager in nette hölzerne Städte, von denen die größte innerhalb ihres mit Pallisaden nnd Blockhäusern wvhlbcfestgten Umkreises gegen sie benhundertHütten zähltci und außer ciner geräumi gen Kirche auf ihren regelmäßigen Gassen verschie dene große Werkstätten, Mühlen und Fabriken hat te—kurz, die menschenleere Prairie war auf einige Monate in ein civilisirtcS Land umgeschaffen, wel ches wie durch Zauber aus dem Osten hierher ge bracht zu sein schien. Auf den Pottawatami - Ländereien, durch die Grenzregionen von Missouri und lowa zerstreut, unter den Sack- und Fuchsindianern, einige wenige nnter dcn lowas, eine zahlreiche Schar unter dcn PonkaS am Ufer dcS L'Eau gut coulc, die Meisten aber im Lager am Papillon, verlcbtcn die Mor monen den strengen Winter von 1840 zu 1847. Es war die schwerste ihrer Prüsungen und der' We ndepunkt ihres Geschicks. Denen, welche ihn über standen, ward die Freude allmälig bessere Zeiten zurückkehren zu sehen, und sie vergliche» ihn jetzt mit ciner vergangenen traucrvollen Nacht, auf die ciu fortwährend an Helligkeit und Herrlichkeit zu nehmender Tag gefolgt sei. zieht die Oberfläche und wird von den Wellen in dünnen Schichten an dm Strand geworfen. Der Boden des Sees ist in der trockenen Jahreszeit, wo das Wasser sich zurückzieht, besonders im Sö ven mit Inkrustationen feinen weißen Salzes über kieidet, und die feuchten Buchten zeigen zu dieser Periode meilenlange Betten von diesem Salze, in lvelche die Pferde wie in schmelzendes Eis bis an die Knöchel einsinken. Krautstengei und Baum zweige, die der Wind auf solche Felder iveht, sind in ewigen Stunden zolldick mit einer Kruste weißer Kristalle überzogen. Die Massen süßen Wassers, ivelche der See empfängt, haben auf diese» seinen Charakter kewen bemerkbaren Einfluß. Weder Fische noch irgend eine andere Spur animalischen Leben« werden in ihm angrtroffen. Das Klima Utahs ist im Allgemeinen milder und trockener, als wir es auf demselben Breitengrade an der Küste des Atlantis hen Oceans antreffen. Die Tempe ratur im Th 'le des Salzsees ist im Winter ziem l ch gleichmäßig, und der Thermometer fällt sel ten his auf Null herab. Regen gibt es wenig. mSgaionimen im Gebirge vom ersten Mai bis An sang Oktober, weshalb Ackerbau nur an wenigen Stellen ohne Hülfe von BcwässcrungSanstalten ge trieben werden kann. Das Thal des Salzsees, von den Morinonen auch schlechthin „das That" genannt, ist das bedeutendste innerhalb des oben beschriebenen Beckens von Utah, indem es 120 Meilen lang und gegen 40 breit ist; aber der See nimmt einen großen Theil desselben ein. Der Boden ist in» Centrum eben und steigt erst gegen die Berge hin zu sanften Hügeln an. Die Lust ist außerordentlich rein, und das Thal gilt als ei nes der gesündesten aus der ganzen Erde. Jn der Mitte liegt cS 4300 Fuß über der Meeresfläche, aber die FelSgipfel, welche sich iin Osten desselben erheben, erreichen eine Hohe von mehr als 9000 Fuß und sind mit »ie schiiiclzciidcm Schnee bedeckt, a'ährend doch in der Tiefe der Thermometer häu fig 100 Grad Hitze (nach Fahrenhcit) zeigt. In oer Nähe der Stadt ettspringen zwei Salzquellen, von denen die nächste eine Temperatur von 108, die entferntere eine Wärme von 125 Grad hat. Durch BcwässcrungSanstalten haben die Mormo nen ihre Thäler ungemein fruchtbar gemacht. "Wei zen, Roggen, Gerste, Hafer, Buchweizen und Mais sind die Erzeugnisse ihres Ackerbaues, und neben her ziehen sie alle Gartciigcwächse der mittleren Staate» NordanienkaS in größter Fülle und Schönheit. Ihr Boden ist so gut, daß der durch schnittliche Ertrag eines mit Weizen bestellten Acker 50 Büschel ist. Das System der Bewässerung verhütet, daß Rost und Brand in die Felder kom men, und bewirkt eine sichere Ernte. Das Gebiet der Mormone» ist jedoch vor Al lem der Viehzucht günstig, und so sind die Heiligen in Utah vorzugweise ein Hirtenvolk. Die schön sten SSeiren der Lombardei können nickst schätzba rer sein, als die Wiesen an dem östlichen User des Utah-SceS und des Flusses Jordan. Wir tref fen hier jene Seltsamkeit des Reiches der CercS, das sogenannte Bunchgras an. Es wächst nur auf den, Bottomlande der Ströme und auf den Tafelebenen der wärmsten n»d fruchtbarsten Thä ler, ist, ähnlich dem Grania Neumerikos, kurz nnd gekräuselt und gibt einen vortrefflichen Nahrungs stoff für alle Arten Vieb. Die zahllosen kleinen Winkel und geschützten Plätze in den Bergen bie ten ausgezeichnete Schaasweiden, und Schweine mäste» sich vo» einem Zwiebel- oder Knollenge wächs, welche Seacoe oder Secgose-Wurzel ge nannt wirk und bei den Mormonen als Gemüse in hohem Ansehen steht. Das Neue Jerusalem »un oder die Salzseestadt, wie es die Prosanen nennen, liegt in angenehmer Gegcnd auf einem sanften 'Abhänge am Fuße eines steile» Felsgipfels, etwa zwei englische Meilen vom Utahfliisse oder Jordan und 22 Meilen südöstlich vom Großen Salzsee. Es hestndet sich beinahe > auf demselben Breitengrade niit Neuyork, von dem es 2100 Meilcn entfernt ist, während man von St. Louis 1200, von San Francisco 550, vo» I Santa Fe 020 und von Oregon Eity gegen 500 Meile» dahin zu reifen hat. Fünf Monate im Jahre ist es von alier Verbindung mit den» Osten, Westen und Norden durch Schnee, welcher das G» birge ungangbar macht, abgesperrt, so daß selbst ein Hannibal von einem Angriffe zu dieser Periode abstehen müßte. Durch die Stadt läuft ein schö ner Bach kühlen, klaren Wassers, welcher den 'Na men Kedroil führt. Die Häuser und Gärten be decken einen Flächenrauin, beinahe so groß wie Nenyork, die schnurgeraden Gassen kreuzen sich in rechten Winkeln und sind jede acht Ruthen breit. Jedes Stadtloos enthält ein und einen Viertel Acker, und jedes Square besteht aus acht solchen Loosen. Innerhalb der, wie diese Beschreibung zeigt, sehr weitläufig angelegten Stadl befinden sich vier große öffentliche Plätze. Die vo» den Bergen hcrabrinncndc» Bäche sind von dcn Mor monen mit viel Mühe und Ausdauer nach alle» Richtungen durch die Aecker und Wiesen ihrer Bau ercien geleitet worden. Jn der Stadt fließen sie auf beiden Seiten der verschiedenen Straße»; ihre Wasser werden z« regelmäßig wiederkehrenden Pe rioden in die Gärten der Bewohner gelassen, und in gleicher Weife überströmt man damit die im Sü den gelegenen Getreidefelder derselben. Unter dcn öffenUichen Gebäuden sind eine Kirche, ein Rath hauS, ein Bad an der warmen Quelle zu erwäh nen ; auch gel t man damit um, einen andern Tem pel, prächtiger als der zu Nauvoo, zu errichten, und sie beabsichtigen auf dem freien Platze vor ven, selben einen Garten zu pflanzen, der ihnen mindestens 100,000 Thaler kosten wird. Ihre Missionare, deren sie in England, Frankreich, Dän emark und dcn Inseln der verschiedenen Meere ha ben, sind mit Sammeln und Ankaufen der ausge suchtesten Stecklinge und Saamcnkcrne beschäftigt, und es wird nichts versäumt werden, was diesen Tempclgartcn zieren und schmücken kann. Ebensowenig wie die Bewässerung und Ver schöneruiig der Stadt ist die Erziehung der Ju gend vernachlässigt worden. Jn jeder der verschie denen Abtheilungen, in welche das Neue Jerusa lem zerfällt, befindet sich eine öffentliche Frcischulc. worin mindestens die drei Hauptzweige des Ele mentarunterrichts gelehrt werden, während man in der einen dieser Anstalten auch Latein, Griechisch, Französisch, Deutsch und die Sprache der Gesell schastsinfeln treibt. Im Osten der Stadt ist ei ne Ouadratmeile für eine StaatSuniversität aus gelegt, und die Mormonrn haben zu diesem Zwecke auf 20 Jahre 5000 Dollars jährlich bestimmt, welche aus dem öffentlichen Schatze gezahlt werden sollen. Im Sommer 1851 waren in der Stadt eine Druckerei, aus welcher eine Zeitung, die , .Dcseret News" hervorgeht, eine Mahl» und vier Sagemühlen in Thätigkeit; die mit Weizen bestell ten Felder bedeckten, wenn wir den Angaben eine« Mormonen glauben dürfen, eine Fläche beinah« so > groß als der Staat Rhode Island, und ein ein ziger Riesenacker war von einem 15 Meilen lan » gen Zaune nmgeben. Kurz, die Geschichte der Heiligen am Salzsee , ist von ihrer Ankunft in Utah au bis heute eine t ununterbrochene Chronik des Gedcihcns und Em - porblühens gewesen, und es hat dcn Anschein, alc > ob die Mächte des Schicksals, gehorsam einem Ge > setze naturgemäßer Reaction, sich bemühten, das über die Mormonen verbängte Unglück auSzuglei > chen. Drr Bortrab der Mormonen kam am 23. Juli 1847 Abends aus den Bergen in dt« Gegend herab, wo jetzt ihr Zion steht. Am Morgen des 24sten arbeiten an der Stelle schon drei Pflügs und eine Egge. Den nächsten Tag begann der erste Damm zur Bewässerung sich zu erheben. Am folgenden bepflanzten sie fünf Acker mit Kartof feln, und am 27. Juli wurde zur Grundsteinle gung der Stadt geschritten, die so magisch schnell sich füllte und ausbreitete, daß sie, als tie Mor monen am 2-t. Juli 185 l den Tag der Gründ ung ihrer Eolonie feierten, über !5,000 Bewoh ner zählte. Da Deferet an der großen Ueberlandstraße nach Ealifornien liegt, so finden die Tausend« von Aus wanderern nach den Minen am Saeramento hier einen Ort, ihre müden Glieder auszuruhen und sich niit neuen Vorräthen zu versehen, bevor sie die Wüsten betreten, die sie noch zu durchwandern ha ben, ehe sie da« Land ihrer Wünsche erreichen. Die April-Nummer dieser hübschen Monats schrift liegt bereits auf unserm Tische und ist wie immer einer Notiz wohl werth. Godey bezahlt mehr für Amerikanische Literatur und Verzierungen als irgend einer seiner Nebenbuhler, und schon die ses laßt mit Sicherheit schließen, daß der Inhalt des „Buchs" vortrefflich ist. Preisdas Jahr. Der 2b. Jahresbericht dieser Besserungs-Anstalt ist soeben erschienen. Er zeigt, daß wahrend des Jahres 1822 in dem weißen Departement IL4 .«»abcn und LV Mädchen und im farbigen Depar tement 36 Knaben und 41 Mädchen aufgenommen sind, im Ganzen also 4V4. Während der Zeit wurden 3V7 entlassen, nämlich voni weißen De partement 169 Knaben und 58 Mädchen und von, farbigen Departement 43 Knaben und 37 Mäd chen. Am Schlüsse des Jahres befanden sich jn der Anstalt 233 Knaben und 89 Mädchen, darun ter 149 weiße und 48 farbige Knaben, 49 weiße und 4V farbige Mädchen. Die Zahl der seit der Stiftung des Instituts im Jahre 1828 im weißen Departement Aufgenommenen war 23L1 Knaben und 877 Mädchen, im farbigen Departement feit lBsv,2l3Knaben und Ilk Mädchen. Die gan ze Zahl der Todesfälle in der Anstalt hat nur 38 weiße und 5 farbige betragen. Der Arzt ertheilt dem Gesundheitszustände in dem Institute ein sehr günstiges Zeugniß. Der Betrag, welcher durch Knaben im weißen Departement erworben ist, be läust sich auf und der im farbigen auf ?1,5?6.7L, zusammen W,654.58. Die laufen den Ausgaben des weißen Departements waren ?14,051.k5, die des farbigen ?9,784.44, zu sammen 524,045.02. Der Bericht sagt, indem er sich aus die große Zunahme der jugendlichen Ent sitttung beziehet: I» der Absicht, einige Auskunft über diesen wichtigen Gegenstand hervorzulocken, haben die Direktoren eine Belohnung von ?10v für den hefte» Aussatz und eine von ?50 für den nächst besten Aufsatz über die Ursachen und die be sten Mittel, die jugendlichen Vergehen zu verhindern, ausgesetzt.-Die Erweiterung des Institutes ist im Bau begriffen. 55 e r l» e » r a t »» e t : Am letzten Mittwoch Abend, durch den Ebrw. He r» Walke, Hirr William Lavton, mit Miß Mary Grünewalt, beide von dieser Stadt. (Durch Paster Jäger.) Am l7teil Mär;, Herr Jsaae Huber, mit Miß Catharina Fatzinger, beide vo»HanoverTsp.,Nor thanipton Eaunty. Am 2vsten März, Herr Heinrich Muß, mit Miß Matilda Wagner, beide von Allentann. ' (Äal) 2? ! Reggen-Wbiskev. . 2«> öicterl'-Htlz (Klast.) 45i<>! Eichen-.ö01z..... 3 25 ! Zteinkehlen (Tonne (:> AI! 'Ps 4 I Flauer (Barrel) K 5 Waizen (Büschel). 1 W Roggen...... 78 Welschkorn. ... sl> k>afer.. ... . . !>-> ! Sa"z"^."l'."'.s«> ! Eier (Dußend) . 12 llene Carpetinjjs. erhalten, einen qroien und frischen Steck der reichsten mit'neuesten Stile» von Vclvct, TapcStry, Brüsseler, drei-pley superfeine Jngrain und Venetianifche EarpetS, welche olle an den wiinschencwerthesten Bedingungen Mit einem rcllen Assortcment ven Oeltllchern. Tischtüchern, Matlings, etc. Käufer sind ersucht eine zeitige Untersuchung anzu stellen, indem Cäschkäufern große Jnducenients targe- R. B. Walker. iso Cheslltut Straße, unterbakb der Bten Südseite. Mär« 25. na- Allentown Hochschule. Die halbjährliche „Exhibition" der Allentown Hochschule wird Donnerstag Abends, den 3lsten dieses Monats in der Oddfellow« Halle gehalten werden. Uebungen werden genau um kj Uhr den Anfang nehmen. Kinder können nicht zugelassen iverden, es sei denn in Begleitung ihrer Eltern oder Vormünder. Am Schluß wird eine Collekte zur Bestreitung der Unkosten gehoben werden. Die Sommersitzung dieser Schule wird, wie ge wöhnlich, den lsten Mai ihren Anfang nehmen. Applikanten belieben sich zeitlich beim Unterzeichne ten zu melden. C. R. Keßler, A. M., Principal, Marz 23-nq2m. der Allentown Hochschule. Das jähr!. Emmen der Schüler der Allentaun Akademie wird stattsin dm in der Oddfellows' Halle, am Montag Abend, den 28stcn Dieses. Gönner und Freunde dieses Instituts sind höflichst eingeladen beizuwohnen. — Die Uebungen werden um 7 Uhr beginnen. Um die Ausgaben zu decken wird eine kleine Collekte an der Thüre gehoben werden. I. N. Gregory, Pnneipal. Mär, 23. n,!m Frühjahrs- und Sommer-Waaren. Grim und Aeninger, No. 5 West Hamilton Straße, Allentaun. Frühjahrs- und Sommer-Waaren GinghamS, Alpacas, Berege DelainS, Mouö DrlainS, Muslin de Bege, Silk Poplins, "laue? und braunes Tuch, Eaßimers ren allenPreilie» ind Strls. Westenzeuge. Kenlucki) Jeans, und Easch 'ueretts. Gr e ri e s.—Als Hassee, Zucker, Zhee, Käse, Melaffes. Oele, Resinen, Henig, Makrelen, und an bere Artikeln. Garn.—Carpet-Zettel jeder Serie. Bauu.well- Wkikki'. Alle die ebigen Artikeln werden an den aNerniedrig sten Cäsch Preisten verkauft —siir Baarg ld »der üan. bespiodutlen. Grim und Reninger. Allentaun, März 2A. n^bv Großes Steigen der Preise von Kupfer, Messing, Zinn, Mi. Nun ist die Zeit um eure alten Stillkessel :c. zu verkaufen! t bi? W Cents per I fund wird bezahlt in Selb 1 vi oder Waaren, am Blech- und Kurfer-Etal'lise nent des llttterzeichneten, für altes Kupfer. Messing, Zinn, Vlei, n.s. w>< alles nach Verhältniß, an No. 38 West-Hamilton Straße, woselbst man zugleich auch allerhand äußerst wehlfeile Blech- und Kupfer-Waaren in taujendMiger Auswahl zum Verkauf finden wird. Amos Ettinger. Allentaun, Mär, SS. n.ibii Mchmnller k Löscher, EommissionS-, Spedition»- und Wechsel-Geschäft, 7l) Grccnwich Gr., New-Zork. Europa nach Amerika. Durch unsere direlten Verbindungen mit den haupt sächlichste» Schiffseipetieni.n in den verschiedenen Hafenplätze» Deuischlants, der Niederlande, Frank reichs und Englands, in den Stand gesetzt, feste Ac.crdc für lie Ueberfahrl ven Personen ven Bremen, Hamburg, Rotterdam, Antwerpen, Havre, London, Basel. Bern. Straußburg, Mannheim, Heilbrenn, Franksurla. M., Mainz,Cöln ,i. R-. Bamberg. München, e c^p.zig,^Be^ lands oder der Schweiz aus nach N c w-A o rk. PH i ladelphia. Baltimere. New-Qrleans. 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Mär, 2Z. nqlM 9t achricht wird hierniit gegeben, daß die Schul-Direktoren von« Obcrmilfvrd Distrikt sich versammeln werden auf Mittwochs den Oten April, um 9 Uhr Mor gens, am Hause von Solomon Keinnierer, allwo Alle und Jede, welche rechtmäßige Ansprüche an den besagten Distrikt haben, sich einfinden können und ihre Bezahlung in Empfang neh men, damit alles in kurzer Zeit in Richtigkeit ge bracht werden kann—weil nachher die noch übrige Fonds unter die zwei Distrikte vertheilt werde». Auf Befehl der Board. SamuelStauffer, See. März 23. ' nq^in Verlangt werden: Bei dem Unterschriebenen in Schnecksville, Nord- Wheithall, ein Kutschentrimmcr, ein Bodymacher, und ein Painter. Solche die ihr Handwerk gut verstehen können aus guten Lohn und lange Zeit Arbeit rechnen, wenn sie sich bald melden bei Jonathan Heß. Mär, 23. nq3m Jnsertions-Bureau wr deutsche Zeitungen des In- und Auslandes, Eommissionö- und Agentur-Geschäft, 113 Nassau «iireet, t treppe Heck, Zroat-Osfice. ÜLir machen biermit die ergebenste Anzeige, dast wir, ermuntert von rieten sehr achtbaren Seiten und unterstüN ven den gründlichsten Erfahrungen und auegebreiiecsten jverb:nku»gen ii» In- und Ztuölanke, mit heutigem Tage ein Geschäft eröffnet Ixibeo, welche? oerab ausnahmsweise die Betreibung j e d cr A rt ven Ccm,»ils>kn«.'W>'schasten zum Zwecke hat. Eine spe zielle Branche desielben, welche durch Kentrakte mit AbonnenieMk-SZesergungen und Anzeigen?« der Sattung unter den o«rtl>e i l h af test ea Be» Wünschen vollkommen enlspreä>en zu Rcl»->!)erk. 2S. Streber 1542. US N-sau ««., I Tr.x-r«.hoch. t-Offee. Der Frühling kommt! Neu-Dork Stohr. Sie. 2V ZStft - H«u,ilr«l> Straße, Allentaun. haben Frühlings- und Sommer-Waaren Ui versäumen bald bei ibnen anzuspre.ke« und ikren berrlichen Steck ven Gütern zu besehen. Dcrseld« enthält olle» was gebraucht «erden kann veu Damcn und Herren, und Mi.'inand wird daher verlangen, daß lvtr Alles Jede Art Drepseide die man wünschen mag. 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März 2'i. nq3m Johannes Losch, Baumgartner in Allentaun, Fährt noch immer fort Obst- und Schatten- Baume und Traubensiöcke von aller Art zu ziehen; Apfelbäume von 8 bis 25 Cents das Stück, Schattenbäume von 18 Cents bis 1 Thaler, ZierrathS-Bäume u. s. w. Er hat jetzt schon 20 Jahre an seinem alten Standplatz Bäume gezogen und weiß daher nun besser was in diesem Klima gut thut, als Im ersten Jahre. Er ist willens zu thun, wie er selbst gleicht gethan zu haben, und ist dankbar für die bisherige liberale Unterstützung. Seine Baumschule ist an der südlichen Seite d»s Stadthügels, hinter dein „Mansion Hotel," früher von Millinger und Kleckner bewohnt, und nahe Henry Gabriels Wollmanusaktur, früher von Fmk betrieben. VÄ"Sollte Jemand eine Sorte Schattenbäume. oder Aepfel-, Pflaumen-, Kirschen-, Aprikosen- Bäume u. f. w. von irgend einer Gegcnd haben, die seine Sötte übertreffen, so bietet er ihm 810 für seine Mühe, wenn er ihm die Sorte überbringt. Allentaun, Feb. 2, 1853. nqb» B r ie N i st c.^ tiold, Senner, Safai'ett» Barthelomcw, Elija Belling 2, Nideon Burkerl, Ja cob Behlerl, Francis D. Busse. Reuben Büß. Emma Belling, Sophia Best. Mari' Burger. William I. Cläres William Claoel. John Deichman, H. H. Deß. Scckrct«. Sieben Jenes, Knapxenberger. les, sc Kneuß, Elia« Käme, Alerandcr Z. Kneuß, Daniel ,5. C. K. Kneuß, ?I!oses Kanie, Nabriel Keiper. Reuben Me»r, Peter Meli. Wm. Michael, Skwin Minich. Ann E. Meyers, Wui. Newhart 2, Zieh» Zt. Michelas. Jeh« Olfinger. Jekn Osinan, Reutin O«» . Ickn Olimacr, Iclin O«man. R-utcn O«- man, J«hanna P.HK'. Jonathan Rcivha»d, Gcorge Rcs>inbcrgcr. Isaac Raub, .ricriuan Reuth, Acorge Nilt, Zs. und S. Sinaü, ». W. Stctnbcrqcr, John Slremboivi-, Ickn SchUl'ack. Nothan Skafti-, Rtub. Sh«u». Ebrw. S-dindei. A. S. SiHsried. R»fu« Sny. t'r, lenalkan ?lcrn«r. (5. W. G Ecke», ricari» Ä»'!?, TaNanda Sc'.i.', Am:nka ?n»rtz, Catbarm» Licttlcr, Mar» S!'ind><, Willian» Transit. Trorcll, Michel Wais!», V.'nncr, covisa Weot» sing.