»echa Patriot. ANentann, März TS, RBST. Unsere Auswahl für R»»«. Für Präsident: Maj.Gcn.Winficld Scott. und Alle, haltet im Ge dächtmß, daß der. Friedensbote" seine falschen Behauptungen, Gouv. John ston'S Schuldenabbezahlung sei „eine Ta sche nsp iel er ei" gewesen, er habe „eine Bempelfchuld" erschaffen und unsere Staatsschuld erhöht— immer noch nicht zurückgenommen hat, obschon wir ihm die selben so deutlich widerlegten. Warum geschieht dies nicht? Diepennfylvgnischen Staats werke. Die öffentlichen Werke unseres Staats, »der vielmehr deren Kosten und Verwaltung, erregen zu jetziger Zeit die Aufmerksamkeit des Volks in einem mehr als gewöhnlichen Grade. Man sängt an einzusehen, daß auf eine oder die andere Art ein Wechsel ge macht werden muß—wenn nicht durch die Erwählung von Whig Canal Commissio ners, dann durch eine gänzliche Umänderung deS SystemS; denn so wie diese Werke bis her durch unsere Lokofoko Canal Commis sioners verwaltet wurden, wird der Staat jährlich aus Millionen Thalern betrogen welche immer wieder aus den Taschen des Volks gepreßt weiden müssen, wenn der selbe nicht völlig ms Verderben gestürzt werden soll. AuS einer offiziellen Darstellung, sagt der Philadelphia „Jnquirer," welche neulich der Gesetzgebung vorgelegt wuide, ergibt eS sich, daß die Kosten der Riegelbahnen und Canäle des Staats sich über 30 Millionen Thaler betragen, die Kosten um sie in Opera tion zu halten über 1k Millionen und die Interessen auf deren Kosten über 30 Millio nen—im Ganzen also über Siebenund siebzig Millionen Thaler, welche das Volk von Peinisylvanien bereits dafür be zahlt hat oder noch schuldet, während die selben nur etwas über 21 Millionen Tha ler Revenuen abgewoifen haben ! Ist es al. so nicht hohe Zeit für einen Wechsel? Oder sollen die jährlichen Mißverwallungen die ser Werke und Verschwendung desEinkom mens derselben durch ein verdorbenes und > parteiisches Lokofoko Canalboaid noch län ger fortgesetzt werden? Wir hoffen nicht. Am I7len März wurde der Gesetzgebung ein Memorial von zwölf geschäftseifahrenen n»nd mil den Staatswerken vertrauten Män. nern eingereicht, welche der Gesetzgebung den Vorschlag machen,dievollendelen Canäle und Eisenbahnen des Staats sür einen Ter min von zehn Jahren vom Isten nächsten August an zu pachten (miethen), welche sie 'in guter Ordnung hallen und dem Slaal dafür bezahlen wollen für tas erste Jahr «00 WO Thaler, für daS zweite 850 OUO, für das dritte9oo 000 und für jedes folgen de Jahr eine Million Thaler. in monat licken Zahlungen. Ferner erbieten sie sich, Ä3OO 000 zu geben sürdie Verbesserung der Columbia und Philadelphia Riegelbahn. -ebenfalls 8 Prozent jährlich zu bezahlen auf die hiernach zu verwiNigenden und bezahlen den Gelder für die Vollendung der Bahn zur Umgehung der neigenden Flächen ter Allegheny Portage Eisenbahn, sowie 7 Prozent jährlich zu bezahlen auf die Sum me von 1,360,000 Tbaler für die Vollen -düng desNordzweig-Canals. u. s. w. Aus diese Betingungen hin bitten sie tie Gesetz gebung einen Conlrakl mit ihnen zu aulo risiren. Unterzeichnet: E. G. Dulidl. Hen ry Gräff, John Bingham, Jacob Dock, I. K. Moorhead. Israel Painlcr, Geo. W- Harris, Wm, F Leeck. Thomas S. Claike, Jeremiah Buller, I. B. Moorhead, Wm. LZ. Zoster. Sollte die Gesetzgebung auf diesen Vor schlag eingehen, so würde der Staat jeden falls gewinnen und das Volk brauchte küns' tig nicht mehr die Säcke der verschwendungs» süchtigen Canal-Commissioners und ihrer 'Parteigünstlinge zu füllen. Die Thatsache aber, daß sich unter obigen Männern einige Eanal > Commissioners befinden, zeigt, daß die Staatswerke prositlick gemacht werden können, sonst würden sie dieselben nicht pachten wollen. Warum geschah dieS aber nicht unter ihrer Verwaltung? Sprechen sie nicht durch diese Handlung sich selbst das Urlheil der Mißverwallung und Verschwel, dung? Es steht zu erwarten, daß die Gesetz gebung den Vorschlag gehörig überlegen wird. Sollte kein Wechsel im System stattfinden, so hegen wir die Zuversicht, daß doch nun eine Mehrheit Siimmgeber den, wie wichlig es ist, daß dem Lokofoko Canalboard doch wenigstens ein Whig bei gefügt werde, um dessen beispiellos schlechter Verwaltung doch einigermaßen Schranken zu setzen—und daß sie auch willig sind hier zu beizutragen. Es ist dies ganz ihre Gache —wie sie's machen, so haben sie.S. Frühes Donnern. Bekanntlich hatten wir am vorletzten Sonn 6) zu die Tiefe von ungefähr ein Fuß. Seitdem ist eS wieder ganz Jenner mäßig kalt. Vor 9 Jahren (März 16. 1843) siel in mehreren Theilen des Staats Schnee bis zu zwei Fuß tief. Nichts Neue». -Schon im Jahre 1065 erließ die Regierung der Provinz Massachu settS ein Verbot gegen den Verkauf berau. schenderTetränk». da» jedem Uebertreter eine gewisse Anzahl Hiebe zusicherte. Nach Saltfvrnien tn «0 Tagen. Eine ncue und kürzere Route nach Sali fornien ist gegenwärtig im Borschlag, von einer Neuyorker Campanie, welche al» die „Mexikanische Ozean Post und Inland Company" organisirt ist. Dieselbe gedenki nämlich eine regelmäßige Dampfschiffahrt zwischen Neuyork und Vera Cruz herzustel len. Von Vera Cruz gellt eS dann mii Kutschen auf der mexikanischen National straße nach Puebla, und von da, die Stadt Meriko nördlich lassend, in einer westlichen Richtung bis nach Coacuslco am Meseala Fluß, im Ganzen eine Strecke von 2lt) Meilen; dann aufDampfbooten den besag ten Fluß hinunter bis zu dessen Mündung wo er aIS der Zacatula Fluß bekannt ist, eine Strecke von 458 Meilen, und von da mittelst Dampfschiffen, aus dem Stillen Meer bis nach St. Franeisko. Dieseßou te wäre 2000 Meilen kürzer als die Pana ma, und 500 Meilen kurzer als dieTehuan tepec, und soll in 16 Tagen (von Neuyork an) zurückgelegt werden können. Bisher wurde die Reise nie schneller als in 26 Ta gen gemacht. Canal zwischen Easton »nd Bristol. Der,, Harrisburg Keystone" berichtet, daß eS im Vorschlag sei, den obigen Canal zu vergrößern, und redet diesem Vorschlag zu gleich kräsiig das Wort. Der „Easton Ar gus" entgegnet jedoch ganz richtig, daß es nothwendiger sei, daß der Staat (oder rieb tiger die Canal Commissioners) zuerst die Hunderte von armen Arbeitern bezahle, welche sä on jahrelang warten, und ihren sauerverdienten Lohn für Arbeit an der De laware Division noch nicht e,halten haben —Es ist in der Thal himmelschreiend, wie diese Lokofoko Canal - Commifsioners ihr Amt verwalten—in allen Ecken hört man von Betrug an einem Ende und Verschwendung der Staalsgelder am andern. Namens Veränderung. Die im Hause der Repräsentanten dieses Staats passirte Bill, wodurch die Courten von Common Pleas ermächtigt werden die Namen von Personen zu verändern, verfügt, daß die bezeichnete Court Macht haben soll dies zu thun, auf Zahlung von HIV, von welcher Summe.H2 an den Proihonotar und V 8 an den Staat gehen sollen, und nachdem das Deeret erlassen ist, soll die Court die Veröffentlichung desselben während vier auf einander folgenden Wochen in zwei Zeitun gen verordnen, welche in dem County ver öffentlicht werden, worin die Person wohnt, deren Name verändert worden ist. Ein Kind ermordet durch ein Kind. Am lOten März wurde in ?)ork Caunty, ein lOjähriqes Mädchen von seiner 12jähri gen Schwester Catharina Basler eimordet, weil die Verstorbene der Mörderin gedroht hatte, ihrer Mutter zu sagen, daß Cathari na einige Kleinigkeiten entwendet habe Das unglückliche Kind hat ein vollständiges Geständniß ihres schauderhaften Verbrechens abgelegt. Ein glücklicher Californier. Ein Hr. He ywood, von Schuylkill, soll neulich von Californien zurückgekehrt sein, wie es heißt mit 1(17,673 Thaler in Gold Wie wir vernehmen gedenkt derselbe wieder dahin zuiückzugehen, und zwar mit 100 Ar beitern, denen er die Reisekosten bezahlen will und dann sür jeden Monat 100 Tha ler während zwei Jahren, wofür sie ihm aber die verlangte Sicherheit zur Erfüllung ihres Cantraktes geben müssen. Erblicher Selbstmords Wahnsinn. Die Familien Geschichte des Hrn. Geo Bairetl von Shinley, Connecticut, welcher am 31. oorigen Monats Selbstmord be gieng, indem er sich mit einem Strick er hängte, liefert einen traurigen Beweis von der Erblichkeil dieser Krankheit. Die Mut ler des Verstoibenen machte auf dieselbe Weile ihrem Dasein ein Ende; eine Scbwe ster kam vor etwa zehn Jahren zu einem gleichen unglücklichen Ende, und am vor letzten Samstag Morgen fand man Hrn. B's. jüngeren Biuder todt im Bette, mit durchschnittenem Halse—alle viere verübten > die rascheThat ohne irgend eine anscheinende Ursache. Zerfallen des Niagara-Wasserfalls. Eine bey Niagara Falls gedruckte Zeit ung berichtet, daß neulich an einem Sonn tagnackmiltag ein Theil von dem jähen Fei fen, obnweit dem Thurm, auf der Südseite von Goal Eyland sich ablölete und mit ei nein furchtbaren Getöse in den Abgrund hin abstürzte. Dieser Theil erstreckte sich von dem Rande des Eylands gegen den Thurm hin, war etwa ein hundert und zwanzig Fuß lang und etwa sechszig Fuß breit, hatte eine etwas elliptische Gestalt, und reichte von dem oberen Theile bis beynahe zum Boden des Falles. Am folgenden Tage lösete sich ein anderes Stück von dreyeckiger Gestalt, mit einer Grundfläche von etwa vierzig Fuß, gerade unterhalb dem Thurm ab. Aber die nächste große Erscheinung war die merk würdigste. Zwischen den Theilen, welche früher hinabgefallen waren, stand eine recht winkelige Hervorragung, etwa dreisig Fuß lang und fünfzehn Fuß weit, sich von dem oberen Theile bis auf den Boden des Ab grundS erstreckend. Diese ungeheure Masse wurde von dem Hauptkörper des FelfenS gelöst und setzte sich etwa acht Fuß senkrecht hinab, wo sie jetzt steht eine ungeheure Säule, zwey hundeitFuß hock und von dem obengenannten Umfange. Es ist wahr scheinlich, daß auch diese Säule fallen wird, wann die Witterung wärmer wird. Die Strenge des Winters und die lange Dauer der durchdringenden Kälte haben diese Fol gen verursacht.—(Volksf) lEingesaiidt.) Herren Drucker:— Al« ich den löten Jakrekberichi des pennsnlvanischen Blinden-I»siilut«>. welchen Sie auf den Tedanken. ob e« nicht gut möchte sein, wen» einige unserer Zeilungstrucker dem Blinden-Znstitui anvertraut wilrten. um da die Rechenkunst wenigstens s» richtig ju erlernen, alt e« für Blinde ruijglich ist. Der blinde Vogel kenntnißlos verschlingt Was er erhält in seinem Neste; Doch, welcher sehen kann, der fliegt und singt Und wählt für sich da« wahr« Beste Auch ausierhalb dem Reste.— H. S. Bon Caltfornten. Neuste Nartirichten. In San Francisco sind Berichte von zahl reichen Schiffbrücken eingelaufen, die an den Küsten von Oregon vorgefallen sind. Am 28 Jan. war das Dampfschiff General Warren in der Mündung deS Columbia- Stromes gestrandet, wobei 42Personen ums Leben gekommen sind. An den Murphy Gold-Gruben wurden zwei Männer we gen Diebstahlen durch daS Volk aufgeknüpft. Regen wurde in Californien sowohl für die Minen > Arbeiten, als für den Ackerbau sehr vermißt, die Zeitungen beklagen daS fort währende schöne Weiter. An Scotts Fork wuide Capt. SimmonS ohnlängst in einem Streite mit einem andern Manne getödet. Eine gieße Anzahl Chinesen ist, nachdem sie großes Vermögen in Californien zufam mengefcharrt haben, nach Haus zurückge kehrt. Unter Californien wird sehr von Räuber-Banden belästigt. Preise in Californien. Ein Cor respondent des Ohio Slaatsmans liefert un ter Andern, folgendes Verzeichniß der Pieise in Californien: Haarschneiden kestct Hl W Rasiren 25 die 5» Cts. Ein Glas LiquSr 2", Ein qewiil'nl. Mittagessen Kl SN Ein Friilistiick 1 UN Wüsche das Dutzend 4 (>«> Ein Pferd für einen Tag Iv vv Drarleute erhalten I Tbaler für »de Ladung. Klei ne Ainnner filr Office» testen LUV Tlmler Rente te» Monat; Kaufläden., die eine gute Sage baben. bringen 2vlX> Z Haler ten Menat: Kleider. Slicstl und Ccwche braucht »icn nur selten Aeuer in kein Ofen zu erhallen. Oregon. In Oreglin, war am 2. Fcb. alles ruhig, obgleich der Slreit zwischen der Gesetzge bung und Justitz noch nicht geschlichet ist. Auf Queen Charlotte Eiland ist ebenfalls Gold entdeckt. Northampton Caunty. Verbi ü h t. —Am I l len März hatte das sjährige Kind des Hrn, Nathan Trorell in Easton, welches am Tische saß, das Unglück, vom Stuhle zu fallen, wobei es, um sich zu retten, nach dem auf dem Ofen stehenden Theekeßcl griff und den kochenden Inhalt desselben über sich schüttele, wodurch es so verbrüht winde, daß es Sonntags darauf nach großen Schmerzen staib. —So wurde auch die kleine Tochter des Hrn. Tobias Lerch, in Niedeisancon Taun schip, sehr gefährlich verbrüht, indem es sich am 2t) März an einen in der Slube stehen, den Eimer kochende Wassels machte, und dasselbe umschüttete. Neu e s Postain t. In SeiderSville, Nietersaucon Tanirschip, ist ein neues Post amt unter obigem Namen errichtet und Da vid Böhm zum Postmeister ernannt wor den. Ackerbau Vureau. Es ist dem Congresse ein vielseitig unter schriebenes und von dem President und Sekretär der Pennsyloanischen Staats Ackerbau Gesellschaft unterzeichnetes Me' morial vorgelegt, zuGunsten derEirichtung eines Ackeibau Bureaus, wie von dem Prc sindenten in seiner Botschaft vorgeschlagen. Das Memorial stellt vor, daß während von dem Beginne unsers Gouvernements der Congreß für jeden andern Industrie Zweig 'durch Gesetze veisugle, der des Ackerbaues, - in welchem drei Fünfiheile der Bevölkerung l unmittelbar beschäftig, find, gänzlich über ! sehen worden ist. In Betracht dieses wird in dem Memorial gebeten, daß der gegen wärrige Congreß ein besonderes Deparie ment errichte, dem die Pflichl obliegen soll, Saamen jeder A>t anzuschaffen und zu ver breiten, den Nutzen von schätzbaren Acker bau Geräihschaften zn unleisiichen und zu erproben, und insonderheit jede Art von Be lehrung von der Wissenschaft ansziibreilen, in welcher drei Vierlheile ter Bevölkerung der Welt weiklhätig beiheiligt und in deien guten Forlgange Alle interessiit sind. Japan. Unsere Nationalregierung rüstet gegen» wäriiq eine kleine Krieg-flotte aus, die die Bestimmung hat, nach Japan zu segeln, um entweder mil Güter od.r Gewalt Handels verbindungen mit diesem höchst merkwürdi gen Reiche anznknüpfen. Mehrere an ame rikanischen Seefahrern verübte Grausam keiten würden einen genügenden Grund zu Feindseligkeiten geben, wenn der Weg der Unterhandlung fruchtlos sein sollte. Wall sischfängcr, die vom Sturme an die Küsten Japan's verschlagen und wegen dieser un freiwilligen Landung Jahre lang einqeker kert wurden, haben als amerikanische Bür ger bei unserer Regierung Beschweide ge fiihrt und verlangen dringend Genugthuung. Ihnen diese zu verschaffen, ist Mitzweck der Expedition. ES steht zu hoffen, daß diese jetzt vorbe reitete Expedition das bis daher gänzlich von der Welt abgeschlossene japanesische Reich mit seinen 30 Millionen Einwohnern der Wissenschaft und dem Verkehr mit der Aus fenwelt aufschließen werde. Von keinem Lande, selbst China nicht ausgenommen, wissen wir so wenig, wie von diesem Japan, daS im vollsten Sinne des Worts ein unbe kanntes Land ist. Unsere Nachrichten gehen nur bis zum Jahre 1627 und stammen von Jesuiten her, auf deren Belichte man sich nicht sehr verlassen kann. Von 1542, wo die Portugiesen eine gastfreundliche Auf nähme in Japan fandxn, bis zum Jahre 1636, wo die anti christliche Revoluiion aus. brach, in Folge deren die Missionäre welche der christlichen Religion Eingang zu ver» schaffen wußten, theils gelödtet, theils ver trieben wurden, war Japan dem Veikehre mit den Holländern und Portugiesen geöff net; seit dieser Zeit ist es nur ten Chinesen und Holländern gestattet, in dem einzigen Hafen von Nagasaki Anker zu werfen. Bei dem Eintreffen eines Schiffes dieser Natio ncn müssen sämmtliche, an Bord befindliche Waffen abgeliefert werden. Die Holländer dürfen jährlich nur zwei Fahrzeuge dorthin senden, die ihre Ladungen gegen Kupfer und Kampher eintauschen. Die Hauptstadt dieses halb - barbarischen Kaiserihumes istMiphon; ihre Häuser sind einstöckig, und dennoch zählt sie 1,500000 Einwohner; sie muß daher einen ungeheu ren Flächenraum bedecken. Die Bewohner dieser Residenz deS Siogoon oter Kaiser? sind im höchsten Grade betiiebsam und in allen mechanischen Künsten wohl geübt. Der Teufels Durchgang. Ein Ereignist an« der Revolution. (Schluß Nachdem sich das kleine Häuflein ameri kanischer Spartaner in ihrem Thermopylä bestmöglichst verschantzt balle, waren sie nicht wenig erstaunt, ihren Anführer zu ver missen. Da sie aber glaubten, er sei in ir gend einem andern Theil ihres FellennesteS mit Vorbereitungen zum bevorstrhenden Kampfe beschäfligt, so maßen sie diesem sein Ausbleiben eher bei, als daß er ihrer gerech ten Sache in der Stunde der größten Ge fahr untreu geworden sein sollte Da der Morgen aber vorübergieng, der Nachmittag verstrich, und die Nacht anbrach, so drängle sich ihnen die düstere und schreckliche Ueber zeugung auf, daß der so plötzliche Günst I ling Waschingtons doch nur ein niederträch Öliger Verrälher sei, der die Maske der ! Freundschaft und Liebe zur Freiheit nur j darum angelegt habe, um sie an die engli schen Söldlinge desto gewisser verrathen zu !können. „Fluch —ewiger Fluch treffe den seigher zigen Schuiken!" sagte Einer deiselben. — „Habe ich es doch gleich gedacht, daß er etwas zu schnell in Waschingtons Gunst ge kommen sei." „Und doch hätte ich nie geglaubt." sagte ein Anderer, daß ein so offenes, edles Ge ficht einem Verratker angehören könne. >Wer konnte so elwas denken? „Wahrlich ich auch nicht!" sagte ein Dritter; „ich liebte diesen Major Rutledge wie einen Bruder, denn auch er schien uns lalle zu lieben, und wenn er wirklich zu den Roihiöck» wirrung folgte. Wer ist es, der dort im einsamen Zelt Auf und ab so bedächtig wandelt. Äls ob es sich um das Giiick einer Welt, Ein Mann, dessen Werth die Nachwelt erkennt— Donner und Doria! rief Hauptmann Skelks. man widersetzt sich uns! —man will uns den Durchgang streitig machen! Bringt den Gefangenen in Sicherheit. Der Gefangene war entwischt, und dieses vermehrte die Verwirrung der Scene, indem man d>ssen Flucht eben so wenig, wie den !plötzlichen Tod und Verderben verbreiten zden Angriff der Amerikaner erwartet Halle, Begeistert von der gewissen Aussicht, gleich im Anfang des Gefechtes, seinen Cha rakter von den Flecken des Verdachtes der Verrälherei rein waschen zu können, eilte Rutledge in eine Schlucht des Felsens, wel che er am Morgen seiner Gefangennehmung entdeckt hatte, die gerade auf den Kampf platz feiner Truppen führte, und auf wel chem er in dem entschiedenen Augenblick an kam, als die zurückgeschlagene Vorhut sich von ihrem Schrecken »nd ihrer Verwirrung erholt halte, und im Begriff stand, sich das Durchgangs mit Gewalt zu bemächtigen. Der Major Rutledge! der Major R.it ledge! riefen die heldenmülhigen Vertheidi ger dieses wichtigen Postens, als er sich ei ligst an ihre Spitze stellte, und sie durch Wort und That zur tapfern Vertheidigung aufmunterte. Vorwärts in die Bresche. Kameraden! war die schnelle Antwort des Majors, als er sie der stürmenden Vorhut entgegen führte. Die Butten drangen langsam und zö gernd vorwäits, als ob sie bei dem Schritte neue und verheerende Donner aus diesem höllischen Felsenneste fürchteten: denn die rabenschwarze stockfinstere Nackt, welche durch drn überhangenden Felsen noch sckreck licker gefärbt wurde, deckte die Vertheidig,, vollkommen gegen daS Feuer der Anströ- Menden, und drängte ihnen fast nnwUlkür-! lich den Gedanke» auf, daß sie die wüthen- ! den Wald, und Wassergeister zu bekämpfen hätten. Feuer!-donnerte eS abermals auS der Felsenschlucht, und zurückhallte ein noch är gereS Winseln und Stöhnen, und die Vor- Hut gerieth gänzlich in Verwirrung. ü>aS heiße ich gegen den Teufel selbst kämpfen—es ist ein unglücklicher Kampf > den ick nicht länger mitmachen werde, murr te einer der zurückgetriebenen Slürmenden, und verfluchte in der Bitterkeit feines Her ! zenS daS ganze Unternehmen. Bei allen Heiligen deS Himmels! rief Sir William Howe, als er in gestrecktem Galopp heransprengte, »nd die Verwirrung »nd Muthlosigkeil der Voihut erblickte, in welche der unerwartete und schreckliche Emp fang sie gestürzt hatte; wir sind verloren, wenn wir nicht zur bestimmten Zeit auf dem linken Flügel des Heeres eintreffen. Allein diese Erklärung deS englischen Be fehlshabers von der Wichtigkeit, den Teu felsdurchgang zu pafsiren, diente nur dazu, die Thätigkeit der Vertheidiger zu erhöhen, und sie in ihrem männlichen Entschlüsse zu bestärken, den Posten bis zum letzten Athem zuge zu vertheidigen. Jetzt Kameiaden! gilt es für Wasching ton, Freiheit und Vateiland. Das waren die ermuthigenden und begeisternden Worte des Major Rulledge, womit er seine kleine Heldenschaar ermunterte, einem zweiten und noch wüthendern Angriff der Britten, von Howe persönlich angeführt, mil männlicher Enlfchlr ssenheit zu begegnen. „Feuer!" donnerte es zum dritten Male hoch über dem Kampfe der Elemente. Allein dieser spartanische Widerstand näherte sich seinem Ende. Pulver und Bley war verschossen; die Vertheidigung mil dem Ba ionet sorlzusehen, winde tem Feinde ihre geringe Anzahl entdeckt haben, und jeden Augenblick mußten sie einen neuen Angiiff von dem durch Ungeduld über die erlittene Niederlage zur Verzweiflung ge triebenen Howe erwarten. „O jetzt verleihe Du uns Stärke, All mächtiger! diesen übeimülhigen Feind zu —rief Rutledge in heiliger Be geisterung aus. Und zum erneuerten Kampfe marschir len die Britten in einer lainlofen furchiba ! ren Stille heran, welche nur zu deutlich ! zeigte, wie sehr sich Furcht und Entsetzen ! ihrer Herzen bemeistert hatte. Unser tapfe Leonidas war einschlössen zur bluligsten Gegenwehr, und voibereitet mil seinen eben so lapsern Kameraden-als Männer unt Helten zu sterben.—Dem Guy Williams flüsterle er etwas, als ein letztes feierliches ! Vermächtniß ins Obr, ein Gleiches lhat er einem andern feiner Braven, und trat dann plötzlich ab. Eine furchibaie graufende -SliUe herrschte in den Reihen ter Angrei fenteii, die in der fürchterlichen Erwartung ! vorrückten, plötzlich von unsichtbaren unbe ! kannten Händen niedergeschmettert, und von i der Eide vertilgt zu werten. Eine solche Erwaitung muß auch das Herz des Tapfer sten mit »nwillkühilichem Giausen erfüllen Und doch nimmt tas Schicksal ter wenigen Braven unser Mitgetudl am meisten in An i spiuch—die, in Verlheitigung ihres Valer j landes, ihren letzlen Blick nach dem Sier i nenzell zu erheben, und zum letzten Mal, !an enefernte theure Freunde, an die liebe Heimalh und Verwandle zu denken glaub len. „Rechts schwenkt! Vorwärts fällt's Ba joner! Im Slurmschrilt verwärts! ' don j nerte es plötzlich im Rücken der Feinde — zum größten Erstaunen der Amnikaner so ! wohl als ter Butten; —und in demselben Augenblick stürzlen eine Anzahl Felsenklum !pen millen unler tie von Schrecken unt . Llaunen besinnungslose englische Vorhul vom überhangenden Felsen herab. „Die ganze Hölle und alle Teufel sind gegen unS !" schiien die Bullen, und zogen sich in größler Eile und Unortnung zurück l „Slebl! steht, ihr seiger, Memmen !" rief Sir Wilhelm Howe mir einer Donnerstim me, jetoch vergebens; denn die Voihul hc>r re turch den unerwartet kräftigen und furcht baren Witeistand eingefchüchleit, in ihre, erhitzten Eiibildung üch in ihlen Gegnern nur Gespenster der Hölle entstiegen gedaebi, und da sie durch das in ihrem Rucken so plötzlich gegebene Commandowort sicher aus eine angekommene Verstä>kung der feint lichen Sticilkräfre schloß, so wurde te> Schrecken und die Verwirrung turck dac Herabstürzen der Steine auf ihre Kopfe von tem hohen Felsen noch erhöh», und ihre > Täuschung und Flucht vollständig. Die Uisacke zu dieser schmählichen Flucht lag in einer Kriegslist, zu welcher Major ! Rutledge in diesem entschiedenen Augenblick seine Zuflucht nahm. Als die Hoffnung eines glücklichen Eisolges seine kleine Hel» tenschaar beieits veilassen hatte, gerielh er auf ten Gedanken, sie auf diese Art wieder zu ermulbigen und dem Feinde durch eine scheinbare Versenkung feiner Gegner, rol lendsten Muth zu benehmen. Er machte Guy Williams, ohne daß es die Andern er fuhren, mit seinem Vorhaben bekannt, unt als sich deiselbe zur Ausführung seines wichtigen Auftrags entfernte, flüsterte er ei nein Kameraden ins Ohr: "Steige rasch auf den überhangenden Felsen, und rolle, sobald du meine Stimme höist, eine Menge Felsstücke auf die untenstehenden brillischen Truppen."—Der glücklich Erfolg dieser Kriegslist ist unsern Lesern bereits bekannt. Und nun, lieber Leser, begleite uns in das Zelt deS amerikanischen Heeisührers. Es war gleich nach der Schlacht am Brandvwine, und klvz bevor Waschington nach Trenton marschirte. Er war umge» bei, von den jungen Offizieren, welche an den wichligen Ereignissen der Zeit thätigen Antheil genommen, und sich ausgezeichnet ballen. Wayne. Weldon, Marschall, Wood sowl und manche antere waren gegenwär rig, deren Namen mil glänzenden Buchsta ben auf die Tafeln des RuhmS eingegraben sind. Eine interessantere Verfammlung läßt sich kaum denken. In den Herzen dieser ausgezeichneten Männer, deren Hoff »ung und ganzes Erdenqlück, deren ganzes Dasein sich auf den Ruhm militärischer! l Auszeichnungen stützten, hatte der Funke ed ler Ruhmbegierde gezündet. Ihr waime/ und doch so stilleS Frohlocken war um so j niger und entzückender, da eS von dem wohl D wollenden, aufmunternden und beglückwün schenden Lächeln WanschinglonS neue» Le- unb höhern Genuß zu erhalten säien. So groß dieser geliebte Feltherr in jeder Hinsicht auch war. so zeigte sich doch seine wahre Größe und sein herrlicher Charakter ganz verzüglich in der Art und Weise, wie er seine ermuthigenden und begeisternden Gunstbezeugungen an seine jüngern Ossi ziere austheilte. Und wahrlich, sein Läch eln und Beifall spornte zu den verwegensten Thaten an, und war der glänzendste Strahl in dem ungeheuern, Freiheit verkündenden Regenbogen, welcher sich über dem ameri kanischen Heere wölbte. Denn außer der Gunst dieses größten und edelsten Soh nes deS Abendlandes, gab eS keinen Ruhm in demselben. Waschingtons Beifall-Läch eln war in der That »ie Posaune de« Ruh meS, welche diesen Welttheil erfüllte, die ganze Welt durchdrang, und ihr klare» und begeisterndes Echo ertönte durch alle kom mende Jahrhunderte. Der Feldherr kalte eben angefangen ei nem Jeden sein verdientes Lob mündlich zu spenden, und wurde immer wärmer, indem er sich flüchtig über die Ereignisse deSTage» äußerte; in den Augen seiner begeisterten Zuhörer leuchteten einsprechende Flammen, ihre zitternden Lippen, und ihr unwillkühr« licheS Ergreifen des Schwertes bezeugten klar und deutlich, daß sie neue und höhere Entschlüsse gefaßt, und heldenkühneThaten ter Tapferkeit und des Widerstandes gegen ten Feind ausführen wollte. In dem Au genblick als diese Scene den höchsten Gipfel eines kaum zu ertragenden Interesses erreicht hatte, traf plötzlrch ein Eilbote mit Nachrich ten für den Oberfeldhern ein. Waschington überlas den ibm überreichten Brief, und sein sunkelndesAuge zeugte von gewaltigen inneren Gefühlen. Er faltete fein, Hände einen Augenblick, als ob er in innere Her» zensandacht versunken sei.— „Ich danke Dir, Allgütiger!" rief er end lich aus, indem er der erstaunten Veisamrn lung den Inhalt des eben empfangenen Schreibens mittheilke, nemlich: den «on General Gates über Burgoyne erst kürzlich erfochtenen Sieg. „Gates hat den Burgoyne geschlagen! ? ' rief die Versammlung im Tone freudiger aber zweifelnder Ueberraschung aus. „So ist es, meine Freunde! —durch die Hülfe einer güligen und gerechten Vorseh ung." Nachdem er kurz und bündig über diesen ruhmvollen Sieg gesprochen, und daraus tie triftigsten Gründe folgerte, den begonne nen Kampf mit erneukllerKraft und festem ZZeitrauen auf tie Hülfe des Allmächtigen fortzusetzen, fuhr Waschington fort, den jun gen Helten für tie dem Vaterland? geleiste ten Dienste seinen Beifall zu zollen. „Laßt uns, sprach er—von diesem entscheidenden Siege den Schluß ziehen, daß unserer edlen und gerechten Sacte endlich ein vollständi ger Sieg neiden wiid. Ja dieser Sieg kann als der große entschiedene Wendepunkt im heiligen Kampfe für tie Freiheit von Amerika betrachtet werden. Blickt einmal um euch auf die Welt, meine jungen Freun de —tie Mächte von Europa erwarten mil Ungeduld und Beforgniß die Entwickelung unserer Pläne, und unsere Aussichten, und Krast und Festigkeit in unsern Handlungen sichert uns ihren Beifall, und berechtigt unS ;u Ansprüchen auf ihre Unterstützung. Ich glaube, die Wukung dieses SiegeS über dem atlantischen Meere schon voi her bestim» men zu können: Europa erwacht begeistert aus seinem tottenähnlichen Schlafe verflos iener Jahihunderte—unsere gerechte Sache, unsere Aussichten—ja! unser bereits erklär te Unabhängigkeit rüttelt die Völker auf, ihre Thätigkeit zu unserm Besten zu äußern. Hat nicht Fiankreich uns bereits Hülfe zu gesandt unter dem tapfern Lafayette, den die im letzten Kampfe empfangenen Wunden oeibintern, sich in eurer A.itte zu befinden? Sentet nicht Polen eben jetzt und fort wahrend s.ine tapfern und heltenmüthigen Sohne bei über, unsere Sch lachten zu schla qen?-Ja, meine Freunde! jene treue An hanglichk.it, jene Furchtlosigkeit und vor züglich jene so ruhmliche Tapferkeit, welche meine Offiziere und Soldaten im letzten Kampfe gezeigt haben berechtigt mich, jenen qroß.n und merkwüidigen Tag bereits in der nahen Zukunft zu erblick,n. an welchem unser geliebes Vaterland alle seine jetzigen Beschwerden und Leiten abgeschüttelt ha» den. und frei und unabhängig aus dem bln tigen Kampfe hervorgehen wird. Ein Tag, an welchem Amerika in das glänzende Ver zeichniß unabhängiger Nationen eingeira gen, und sein Volk jene mit seinem Blut erkaufle Wohlfahr», Freiheit, Ruhm und Fricte genießen wird." Der Feldherr drückte nun gegen jeden der anwesenden Offiziere, über die von ihnen bereits geleisteten Dienste seinen Beifall und Belohnung auf eine sehr schmeichelhafte und ehrenvolle Weife aus. „Ihnen, Ma jor Rutledge —sagte er, nck sn unfern Hel- den vom Teufels Durchgang wendend—lh nen habe ich in meiner Verlegenheit ein ge fahrvolles, aber ehrenwerthes und wichtiges Unternehmen anvertraut, und Sie haben ' sich der Ihnen auferlegten Pflicht nicht al» lein auf eine ehrenvolle und höchst verdienst lite Weise, sondern auch mil einem solche» glücklichen E-folg entledigt, der alle meine Hoffnungen und Erwartungen weit über» ! troffen hat. Mein Herr! im Namen deS Volke?, dessen Repräsentant ich hier bin— im Namen der ganzen Nation danke ick Jh> nen, und—indem ich Ihren hohen Werth hier öffentlich und in inniger Ueberzeugung anerkenne. Sic mir aber nur unter dem Cha> rakter etwas fast namenlosen Fremdling» bekannt sind, so erlauben Sie mir. daß ich Sie um Angabe ihres eigentlichen NamenS und Vaterlandes bitte." Rutledge-überhäuft mitEhrenbezeugun« gen —stand im Begriff sich still und errü lhend zu erufernen. Da er ober nach einer augenblicklichen Pause, mit Erstaunen be meikle. daß Waschingtons und seiner jun gen Waffenbruder Blicke, eine Eiklärung erwaitknd, auf ihm hafteten, da sagte er: „Ich bin KosciuSce von Polen!'