Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, December 12, 1850, Page 1, Image 1

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Bedingungen:
Subskription—Ein ThalerdcSJahrS.
Bekanntmachungen werden zn den billigsten
Unterhaltung und Belehrung.
Der Rebellenkrämer.
(Schluß aus No. 20.)
Kapitel 3.
Die beiden Zusammenkünfte.
LangSford saß an einem Tische auf dem eine Lam
pe brannte, die das Zimmer matt erleuchtete. Er
hatte den auf die Hand gestützt, und war so
tief in Gedanken versunken, daß er das Eintreten
deS Dragoners und Krämers nicht zu bemerken schien.
Erst nachdem der Soldat etliche Male mit dem Fuße
gescharrt hatte, erhob er den Kopf, blickte die Beiden
»inen Augenblick starr an und fragte dann: "WaS
giebt's?"
"Hier ist der Krämer, den Sie sehen wollten,"
entgegnete der Dragoner, indem er auf militärische
Art feine Kappe berührte.
"O, ist er da ! wohl, Du magst abtreten."
Als sich der Dragoner entfernt hatte, sagte Längs,
fotd: "Nun, Herr Krämer, trettet ein wenig näher
und laßt mich Eure Waaren beschauen."
Der Krämer setzte feine Blecbkasten vor dem
Capitain nieder, und leuchtete ihm mit der Lampe
beim Durchsuchen der Sachen.
"Ich zweifle, ob ich jetzt etwas von dem Kram ge
brauchen kann; aber es ist eine junge Dame im
Hause, die heut Abend ihre Hochzeit feiert: sie wür
de wahrscheinlich ein Paar jener Handschuh zu kau
fen wünschen."
"Dämmt feine Händfchen."
"Ohne Zweifel. Ich will Euch zu ihr senden, so
bald ich mit Euch fertig bin. Und nun sagt mir
einmal. Herr Krämer, mit welcher Seite haltet Ihr
eS eigentlich in diesem Streite zwischen England und
den Colonien ?'
"Ich? ei, dämm tt. die rähle Wahrheit zu ge
strhcn, thät ich's lieber gleichen mit dem alten Stamm
lande zu halten ; aber ich bin nir als ein armer Pedd
ler, ich krämere hin und her bei beiden Seiten, und
da muß ich mich eben ziemlich neutral halten."
"Würde Euer Pflichtgefühl Euch antreiben. Eu
rem Könige einen Dienst zu leisten, wenn Ihr Gele
genheit dazu hättet."
"Könnte leicht sein; habe noch keine Tsckäntz bis
jetzt gehabt, eppeS für den König thun zu können."
"Wohl, ich will Euch eine Gelegenheit geben.
Ich habe Ursach zu glauben, daß sich der Erz Rebell
Mario» in dieser Gegend befindet."
"Ich weiß es, dämm it ; ich hab' ihn heul selbst
geschtli."
"Wann—wo?" fragte Langssord eifrig.
"Etwa 5 Meilen von hier, an der obern Santee
Straße. Er ritl mit etlichen dreißig s.iner Leuie
Über Bcn Brary's
"Ha. so weiß ich was ich zu thun babe—lhr
geht jetzt in das Zimmer der Miß Steel, heuchelt ihr
Theilnahme und bietet ihr Eure Hülfe an. Sie
wird Euch zu diesem Marion um Beistand schicken
Dann führt Ihr mich dahin, und Euer Glück ist ge
milcht."
"Ich tbu'K! Ich will lebendig des Teufels fein,
wen ich s net thue. Ich mach' ihr weiß ich sci ihr
bester Freund; sie wird mir darin sagen, wo man
den Höllfeuer Rebellen antreffen kann, und ich führe
Euch auf den Platz," Damit packle der Krämer feine
Sachen zusammen, und bald befand er sich in Märy's
Zimmer, wo er wiederum feine Waaren auskramte,
"Ich will nichts kaufen," sprach das Mädchen;
"wenn Ihr mir aber einen Dienst leisten wollt, will
ich Euch gut bezahlen."
"WaS soll's kein, Miß?" fragte der Krämer, den
Hut noch tiefer in's Gesicht drückend.
"Ich bin gezwungen, den Capitän zu bei-athen,
der die Dragoner im Hose bes.hligt. Ich haße und
verachte ihn. Wen» Ihr dem General Marion ei»
Paar Zeilen von mir bringen wolltet, würde er so
gleich zu meiner Rettung herbei eilen."
"Märy !" sprach der Krämer mit voller, nohl
tönender Stimme; der breite Hut glitt von seinem
Haupte, und das erstaunte Mädchen erkannte die
Gesichtszüge des Generals Marion.
„O, Marion! warum begebt Ihr Euch in solche
Gefahr. Ihr seid des Todes, wenn man Euch cnt
deckt."
„Fürchte nichts, Märy; wenn Dein scharler Blick
mich nicht erkannte, fv werden die.denen ich garnicht
bekannt bin, schwerlich die Entdeckung machen. Ich
»verde diese Heiraih verhindern und Langsford eine
Lehre in blutigen Buchstaben geben. Für jetzt, lebe
wohl."
Der General, jetzt wieder völlig zum Krämer um
gestaltet, kehrte zu des Capitains Zimmer zurück, den
,r ungeduldig wartend fand.
„Nun ?" fragte Langsford.
All recht. Wir haben den nirnutzigen Rebell schür
genug Er ist just!i Meilen von hier, an der Slraße
den River hinauf."
„Ist Euch die Stelle genau bewußt
sollt's denken. Ich führe Euch ohne Fehl
gerade auf den Platz,,,
„Fort dann! des Rebellen letzte Stundchat ge
schlagen!" . .
Eine Viertelstunde darauf war die ganze Reiter
schaar auf dem Wege, und nur drei der Dragoner
blieben zurück, um den festgebundenen Gefangenen
zu bewachen.
Kapitel 4.
Der Krämer wird General.
Sine Zeitlang ritt der britiische Capitain stillsckwei
«end während der Krämer flußaufwärts voransckritt,
Etwa zwei Meilen von Steel's Hause lies der Weg
.wisch", einem hohen Berghang und dem Santee,
der nur ein Paar Fuß von der Straße floß. Dieser
«aß zieht sich etwa eine Meile lang, wo dann der
Bera Plötz''» wie abgerißen aufhört und sich ein
liebliches, breites Thal dem Blicke zeigt.
Ss war eine schöne, mondhelle Nackt; die Säbel
«riffe alitzerle» in den silbernen Strahlen, und der
TN« der Pserdehusen schallte weithin
die als die Schaar den Hügel h.nab
Ar; die hohen Bäume am Berghang ließen die
Allentaun, Lecha Camtty, gedruckt uud herausgegeben von G uth, Aoung «nv Trexler.
Mondstrahlen nickt durch—nur hie und da zwängte
j sich ein matter Schimmer über den Pfad und be
feuchtete einen Augenblick lang den trübseligen Weg
Elwa in der Mitte deS Paßes ist eine noch viel
engere Stelle, wo eine Schlucht in das Hochland
schneidet und ein Strom auS derselben sich in den
'Santee stürzt. Der rauhe Weg dreht sich, wenn
man die Schlucht hinunter gelangt ist, so, daß man
! meint, er wolle gerade zu in den Fluß führen; nahe
demselben aber dreht er sich wieder auswärts, den
Berghang entlang. Unten in der Schlucht war es
rabensinster, und als die Dragoner sorgsam hinab
ritten, entschwand ihnen der Krämer ganz aus den
Augen.
Der Capitain gebot Halt, und rief mit leiser Stim
me nach dem Führer- Er bekam keine Antwort,
.Wieder rief er mit lauterer Stimme, und wieder ver
gebens. Mit einem Fluche über das tölpelhafte
Schweigendes Führers, beorderte Langsfoid seine
Mannschaft zum Weitcrmarsche.
Kaum abcr halte die Schaar sich in Bewegung
gesetzt, als es oben in der Schlucht laut krachte. ES
raßelte etwas durch das Gestrüpp der steilen Berg
wand, ein großer Stein prallte in die Reihen und
schmetteke unter seiner Wucht einen Dragoner und
sein Pferd zu Boden. Eine plötzliche Verwirrung
folgte, während das Gestöhn des Verwundelen die
Luft schauerlich erfUlllc. Da donnerte eine Stimme,
welche die Nerven der Britten erheben machte, als
!wäre geschmolzenes Blei darauf gegoßen worden :
„Drauf! Buben! schleudert die Felsstücke auf
sie!"
Und mit Sturmsgewalt praßelte ein Hagel Fels
gesteins auf die bestürzten Reiter, rechts und links
Mann und Roß niederschlagend.
„Verrathen!" schrie Langsford mit wüthender
Slimme. die den Lärm und Tumult um ihn herum
übertönte; „Verrathen von einem Krämer! Zieht
Euch zurück! fort, so schnell ihr nur könnt."
„Ja, verrathen!" donnerte eine Stimme von der
Gegner Seite zurück; „und das Blut 'Aller, welche
Ihr während unserer Abwesenheit gemeldet habt,
! schreit laut um Rache! Drauf! Kamiaden! und
keinen Mann geschont! Hurra für Vanky Dudcl!
Feuer!"
Ein Feuerstrom entquoll der Bergseite; die Büch
sen knallten und sandten ihre Todesboten gnadenlos
in die Reihen der Reiterschaar. Viele der Drago
ner sanken leblos vom Pferde und der Niest gerieth
'in die größte Verwirrung. Etliche des Nachlrabs
zogen sich zeilig genug zurück; LangKsord hatte sich
ebenfalls bei dem ersten Steinregen zurückgedrängt,
und fleh nun, gefolgt von etwa einem Dutzend seiner
Leute, so schnell nach Sleel's Haust zurück, als das
l feurige Roß ihn tragen konnle.
Er fand die Thür befestigt; aber nach einigem
Pochen wurde sie von einem seiner eiqenen
' Leute geöffnet. Der Capilain und seine Milflücht
wieder die Thür. Langsford eilte darauf z» Mary s
Zimmer, klopfle. und da er keine Antwort erhielt,
rütlcllc er mil Ungestüm an der Thür. Sie war
aber inwendig gut befestigt und gab nicht nach. Da
ließ er sick eine Art bnngen, schlug die Thür ein und
drang in's Zimmer —allein der Vogel war entflohen,
jdas 9iest war leer. Mil einem furchtbaren Fluche
sprang der Capitain zum offenen Fenster und steckte
iden Kopf zum Fenster hinaus; —da knallte ein
Schuß; Langsford taumelte zurück und fiel zu Bo
den—das Blut träufelte aus einer Kugelwunde mir
len in seiner Slirn.
Kapitel 5.
DaS Entwischen.
Wir wenden uns nun wieder zu Märv's Liebha
ber, den wir an einen Baum gebunden, mit einem
kleinen Federmeßer im Munde, verlaßen hatten.
Nach' Langsfoids Abmarsch nahmen die drei zu
jrückgelaßenen Dragoner ihre Posten nahe dem Ge
fangeiien ein. und gaben eine Zeillang genau auf jede
seiner Bewegungen acht. Ermüdet jedoch von ihrem
harten Tagsritle. kamen sie überein, daß immer jeder
eine Stunde lang wachen sollte, währenddem sich die
andern beiden niederlegen und schlafen könnten. Das
Loos bestimmte die erste Wacht dem faulen John,
i fo genannt wegen feiner Fertigkeit, einzufchascn ohne
lks selbst zu wißen.
j „Gieb acht, John, daß Du nicht noch eher ein
schläfst als wir," sagte der eine Kamrad, indem er
sich der Länge »ach hinstreckle.
„Sperr' die Augen weit auf, Jobn," rief ihm der
andere zu, sich ebenfalls niederlegend.
! „Ich sehe nicht ein, wozu eS nothwendig ist, einen
! festgebundenen Menschen zu bewachen," murrte John,
der sick auf einen Block, nahe dem Feuer, mehr legle
als schir.
Nack 20 Minuten gaben die beiden Ruhenden ge>
wiße Zeichen festen Schlafes zu erkennen. John
wachte noch ein Weilchen; —dann aber nickte er im
mer mehr und mehr mil dem Kopfe, bis er sich end
lich im Land der Träume befand.
Jetzt war der Augenblick gekommen. Henry Bod
man, der Gefangene, nährn behutsam das Meßer
aus dem Munde, zerschnitt schnell die Stricke, bog
sich leise hinunter, zog die Stieseln aus, nahm in jede
Hand einen, und schlich sich zur Hausthür. Er fand
dieselbe halb geöffnet stehen, und bald war er in Mä
ry'S Zimmer, welcher er die Umstände seines glück
! ljchen Entkommens mittheilte. Kaum war er mit
' seiner Erzählung fertig, als der Schall vom Gewehr
l fever am Santee an ihr Ohr schlug.
! „Gott stehe der gerechten Sache bei!" rief Mary
eifrig.
„Amen !" sprach eine tiefe Slimme außen am Fen
ster, während es dreimal an die Scheiben klopfte.
„Das ist Brady; er kommt vom Kampsplatze,"
sagte Henry, indem er das Fenster aufschob und den
Kampfgenoßen einließ.
Brady war volle ti Fuß hoch; ein dunkelblaues
Jagdhemd war seine Kleidung und er trug eine lange
Büchse in der Hand. Ohne weiter zu zögern, sprach
- er: „Es ist keine Zeit zu verlieren; ihr müßt das
i Haus augenblicklich verlaßen."
„Ist Marion geschlagen worden?" fragte Märy
mil albemlosem Schreck.
! ~O nein. Miß; aber der Rest der gepeitschten
Britten wird sich hier festsetzen, und da seid ihr beßer
außerhalb des Haufe?. Es ist eine Leiter am Fen>
Donnerstag, den RT. December, RBS«>.
! ster. Nur schnell hinab ! Schon donnern die Huf
! schlage der brittischcn RoHe auf der Straße!
Alle beeilten sich recht schnell hinab zu kommen
und verbargen sich dicht am Hause in dem dunkeln
! Schalten, den die Mauer warf. Nur Brady eilte
! weiter zu einem großen Block im Hofe, hinter dem
er sich niederwarf. Dies war kaum geschehen, als
j die Dragoner herbeisprengten. In einem Arrgcn
! blick duraus steckte Langssord den Kops zum Fenster
' hinaus—Brady legte an und feuerte, und wahrend,
wie bereits erzählt, der Capitain getroffen zu Boden
!sank> schallten neue Husschläge auf der Straße und
Marion's Freischaar galloppjrte in den Hof.
Kapitel 0. —D as Ende.
' Marion's Leute stiegen ab und umringten das
!Haus. Der Schatten, in dem der alte Steel. feine
! Tochter und Henry Bodman verborgen standen, war
!so tiif, daß sie weder von Freund noch Feind entdeckt
wurden. Als aber nun plötzlich eine dunkle Wolke
!den Mond verdeckte, rief Brady leise:
~Hst! Harry, komm' zu mir herüber und bringe
und ihren Vater mit! Eile! der Mond
wird gleich wieder hervorbrechen!"
Henry nahm Mary bei der Hznd und glitt aus
! dem tiefen Schatten ; kaum aber waren sie 2t) Schrit
te weit, aIS auch schon aus dem Fenster zwei
Karabinerläufe gegen sie gerichtet waren, und die
! Dragoner die sie hielten, im Zimmer erkennbar wa
ren. Sogleich richtete Brady seinen Büchsenlauf
gegen dieselbe-die drei Feuerwaffen knalltm im glei
chen Augenblick—der wilde Schmerzensschrci einer
'weiblichen Stimme durchdrang die Luft—Mary
Steel sank getroffen zur Erde.
Die augenblickliche Stille welche erfolgte, wurde
durch das Wehklagen des verwundetenMäd
ichens unterbrochen. Da aber donnerten Marion's
Leute ein wüthendes Rachegeschrci, und stürzten, gleich
>so viel ergrimmten Löwen, zum Angriff.
~Schont keinen Mann !" rief Mation's volltön
> ende Stimme, den Lärm und Tumult des Kampfes
überschallend. ~Nieder mir den Unterdrückern!"
Und der Schall der schweren Schläge gegen die
Thüren, der scharfe Knall der Büchsen, die Flüche
der Kämpfenden, zeugten deutlich von der Hitze des
Angriffs.
~General," sagte Henry Bodman zu Marion.
!,,geben Sie mir ein Dutzend Mann,' ich kann durch
den Keller am Springhause in das Gebäude diingc»."
! Er erhielt die Mannschaft, drang durch den ihm
wohlbekannten Kellerweg in das Haus, überraschte
i die feindlichen Dragoner, und da nun auck Marion's
! Leute von außen die Thüren erbrochen hatten, war
der Kampf bald vorüber. Aon den Britten kam
kein Mann mit dem Leben davon, «während kaum
einer der Amerikaner im Kampfe verletzt wurde.
Märy Steel'S Wunde erwies sich als nicht todt
lich, und bald nach ihrer Genesung, welche etwa zehn
>W»che» nach dem Kampfe stattfand, wurde sie Hen
ry's Wilb. Noch lange Jahre naebber konnte man
! zwei alte Bleckkasten, mit einer schwarzen Kappe
darüber, auf dem KamingesimmS in ihrem Border
zimwer sehen—die nämlichen Artikel, welche an je
nem denkwürdigen Abend der Rebellen Krämer
halte.
Verschiedene Arten von Traner Farben.
In Europa nimmt man allgemein schwarz, weil
diele Farbe die der Finsterniß ist, welcher der Tod
° als eine Beraubung de» Lebens gleicht. In China
bedient man sich der weißen Farbe, weil man hofft,
-daß der Abgestorbene im Himmel sich in dem Orte
ider Reinheit befindet. In Egypten ist es die gelbe
Farbe, weil die Blumen und Blätter bei ihiem Ab
steibcn gewöhnlich diese Farbe ann.hmen. In Ae
thiopien ist die braune Farbe üblich, weil sie die Farbe
der Erde bezeichnet, aus der wir entstanden sind,
und zu der wir zurückkehren. In einigen Theilen
der Türkei ist blau die Farbe der Trauer, weil es
die Farbe deS Himmels ist. wohin die Abgestorbenen !
kommen sollen; in andern purpur und violel, wcill
beide eine Mischung von schwarz und blau sind, und
ersteres Schmerz, letzteres Hoffnung bedeutet.
I
Die Rassen des Menschengeschlecht».
Dr. Charles Pickerinq. ein englischer Schrift
steiler, hat in seinem Werke unter obigem Titel zehn
verschiedene Menschenrassen genau beschrieben und
unterschieden. Er begründet diese Einiheilung. wie
er meint, a»f wesentliche Unterscheidungszeichen und
. Merkmale. Für jede einzelne dieser Nassen giebt er
die Zahl folgendermaßen an:
Weiße »sN.Nost.ovl> ?1.-Il'iox!er b.'XXI.WO
Mcnqelen »NOMW.lwt» Abi'Wier AiMOMO ,
Malavcn ! P-»»r>n J.OWMtI
Telmganer «OMOMiI ! Australier 51-I.WN ,
! Reqcr Ü5.000,AW ! Holteiiiotl.n StV.tXXI j
Dr. Pickering suci-t zu beweisen, daß das ganze!
menschliche Geschlecht sich von vier Mittelpunkten
aus über die Welt verbreitet habe, nämlich aus
Thibet in Asien, aus Abyssinien in Afrika, und von
Nord' und Südamerika, Bon diesen kommen auf
! Europa, den kleinsten Welttheil, allein 2A4.800.000.
den Glaubensbekenntnissen wird die Bevölke
rung der Erde auf 2,500 000 Juden, 275 500 000
Christen. 140.000,000 Mahemedsner, und 479.000,-
000 Heiden angeschlagen.
j HrF'Von der Polizei zu Konstantinopel wurde
!eine Ladung religiöser Bücher konsiSzirt, die Ruß
land feinen Religionsverwandten in der Türkei
schickte. Diese Bücher sind unter den Auspeilten
der Regierung redigirt und gedruckt worden, und
enthalten Gebete mit folgenden Refrains: „All
mächtiger! Zertrümmere der Türken kirchenscbän
-1 derische heidnische Macht, gib die vor ihnen usupirte
Erde ihrem rechtmäßigen gläubigen Kaiser (von
Rußland)zurück,erhebe das griechische Christenthum
triumphirend über die Erden, schenke ihm deinen
Segen, un s aber seine Wohlthaten, Amen."
zcK'AIS ein Spanier im Winter durch eine Stadt
in Brabant reiste, liefen ihm die Hunde nach und
bellten hinter ihm her. Er bückte sich um einen
! Stein aufzuheben und nach ihnen zu werfen ; es war
!aber nach vorhergegangenem Thauwelter so kalt
geworden, daß alle Steine angefroren warcn, und
er keinen wegbringen konnte.—"O. das verwünschte
Land! " rief er aus: "wo man die Hunde losläßt
»nd'die Steine anbindet!"
Verschiedene Artikel
welche verige Woche verscheb.'ir werte» »mslen.
Große Niiion-Aersainmluugcn.
Große und enthusiastische Versammlungen zu i
Gunsten der Erhaltung unserer glorrreichen Union,
werden allenthalben in unserem ungeheuren Freireiche
gehalten. Am Listen November fand bekanntlich
in der größten und begeistertsten
Veisammlungen im chinesischen Museum statt, die
jemals dort gehalten wurde. Bürger ohne Partei
unterschied wohnten in Maßen bei und die paßirten
Beschlüsse athme» einen ächt patriotischen Geist und
verkünden unbedingte Anhänglichkeit an die Consti
tution der Staaten. Jq Boston fand Dienstags
darauf ebenfalls eine ungeheure Versammlung stall,
wobei Beschlüsse passirl und von Whigs und Demo
krate» Reden gehalten wnrden, die einen festen Ent
schluß, die Union um jeden Preis aufrecht zu crhal
ten, bekunden. Selbst in Nafchville, wo sich soeben
die südliche Disunion > Conveniion vertagt hat.
wurde am 2 t Nov. eine zahlreiche Versammlung
ohne Unterschied der Partei gehalten, welche eben
falls mit dem besten Geist für die Constitution dieser
Union in den Kamps lrat- Dies zeigt, Faß sich die
Banden der Union so leicht nicht sprengen lasse»,
besonders so lange wir Männer am Ruder haben,
die mit Klugheit und einem Patriotismus begabt
lind, wie die gegenwärtige Regierung von Millard
Fillmore.
vernehmen soeben, daß man in Wasch
ington mit einem großartigen Projekte umgehet,
nämlich mit dem Plane, eine allgemeine Versamm
lung der Freunde der Union auf Waschingtons
Geburtstag zusammenzurufen, Die Idee ist eine
sehr glückliche und so zu sagen vollkommen. Eine
Versammlung dieser Art, abgehalten am Fuße des
Bundes Capitals, unter die Berufung aufden großen
Mann gestellt, dessen Abschieds - Worte an seine
Mitbürger waren: „Bleibt einig!"—eine
solche Versammlung würde der feierlichen Erneuer
ung des Pakles gleichkommen, welchen traurige Mei>
nungs Verschiedenheiten für einen Augenblick als
gefährdet bedroheten. Alle Staaten würden sich
noch einmal durch die Vermittelung ihrer Delegaten
mit einander verbunden finden und die Agitation
würde mit Gewalt und mit einem Schlage in dem
selben Augenblicke auf der ganzen LandeSfläche zu
Boden geworfen, wo dieses neue Bündniß prokla
mirt werden würde.
Man bat wahrlich nicht zu fürchten, daß ein ein
ziger Staat so veilassen vom Uiüonsgeist sein sollte,
auszubleiben.
Der Süd und der Nord würden alsdann in ge>
meinschaftlicbem Einklänge komme», um ihre Be
schwerden abzuschwören uud auf dem Altare des
gemeinsamen Vaterlandes ihren Prätensionen beim
Anblicke deSberübmten Bürgers zu entsagen, der
wahrend s.ines Lebens und selbst noch im Grabe be
stimmt zusein scheint, auf ewig der S ch ujtz
e » gel seines Landes zu sein.
Verheerender Tornado—(sape Giradea» in Rui
nen—Verlust von Menschenleben.
Einer der schrecklichsten und verheerendsten Torna
dos kam am Nachmittag des AO Novembers über
die Stadt Cape Giradeau in Missouri und stürzte
70 bis KO Gebäude ein, worunter die besten und
wertbvollsten des Ortes. Die katholische und die
Baptist,nkirche, sowie das katholische Kloster liegen
in Trummern.
Um die Hesligkeit des Tornados zu beweisen, er
wähnt der Telegraph, daß eine Kuh 60 Fuß boch in
die Lust auf den Gipfel eines Baumes geschleudert i
worden sei.
Wie viele Menschen das Leben verloren, laßt sich!
noch nicht sagen ; man fürchtet jedoch, daß eine große
Anzahl den Tod fand und unler den Trümmern der!
Häuser begiabcn liegt. Außerdem giebt es sehr viele
Verwundete.
Doktorpreise in t?a>isvrnien.
Interessant sind die von der medicinischcn Gesell- j
schast in San Francisco festgesetzte» Preise für die
dor iigen Aerzle. Nach dieser Preisliste hat der Kran
ke für einen einzelnen ärztlichen Tagesbefucb 32
Thäler zu zahlen, welcber Preis sich jedoch bei wie j
deibolten Besuchen in längeren Krankheiten auf die
Hälfte reducirt, EinNachibefucb kostet 100 Thaler.
Ausfertigung einer schriftlichen Meinung über einen
Krankheiic-fall 50 bis 100 Thaler, Anwendung einer i
Zange kostet 300 Thaler, eine Amputaiion 300 Tha -
ler, Einsetze» eines verrenkten Gliedes 500 Thaler,
eine Trcpanirung 1000 Thaler, eine Augen Opera
tion 100 bis 1000 Thaler. Bei solchen Preisen ist
es nölhig. doppelte Sorgfalt auf die Erhallung der
Gesundheit zu verwenden.
Republik in Australien.
In England haben die neuesten Nachrichten aus
Australien große Sensation erregt. Die fünf Colo
nie», Neu Süd-Wales, Van Diemenc-Land, Süd
Australien, Fort Philipp und Morolon-Bay solle»
Willens sein, sich unabhängig vom Mutterland? zu
erklären uud sich als Republik unler dem Namen.
..Die vereinigten Provinzen van Australien" zu pro
klamiren. Ein PreSbyterianer Geistlicher soll an
der Spitze der Bewegung stehen.
Jen»« LindS Vermögen in Europa
soll sich nachdem HomeJournal auf I,ooo,oooTha
ler belaufen. Sie hat in englischen Dreiprozenligen
etwa 750,000 Thaler angelegt, welche also ein Ein
kommen von 22.000Tl,alcrgewähren. Das Home
Journal berichtet zugleich, daß Jenny im Ganzen zu
milden Zwecken 84.000 Pfd. St, (etwa 400,000
Thaler) erschenkt hat, von denen 27.400 Pfd. St.
in England und 5000 Pfd. St. in Edinburg ver
wendet sind.
Ungarn in China.—Der berühmte deutsche
Missionär. Dr. Gutzlaff, welcher bekanntlich schon
seit längerer Zeit sich in China anshält, berichtet, daß
er in einer der innern Provinzen von China einen
Volksstamm entdeckt habe, der genau die Sprache
der Magyaren oder Ungarn spricht. Dieser Volks
stamm hat durchaus keine Kenntniß vom Christen
thum. Zwei ungarische Edelleute Namens Hrady,
haben beschlossen, Hrn. Gutzlaff bei dessen Rückkehr
nach China zu begleiten. Hr. Gutzlaff ist bekannt
lich ein Polyglott der über N 1 verschiedenen Spra
chen spricht.
Jahrgang S».
Laufende »8.
Die große Industrie Ausfiellunsp.
Zu London. England, macht man Vorbereitungen
!für die im nächsten Jahr dafelbst zu hallende große
! Judustiie-AusstcUung. wozu alle Nationen eingela-»
!don sind. Produclionen und Fabrikate ihres Kunst»
fleißes zur Schau auszustellen. Es muß einet»
' AUerwelts-Jahrmarkt geben. Das für diesen Zweck
! errichlekwe Gebäude soll ein ungeheurer Glaspallast:
' werden, von dem ein Scbreiber folgende kuriose Cal»
' kulaiion angibt: Das Gebäude soll aus Glas, Holz
lsram und eisernen Pfeilern crri l tel werden, und-
I wird 500 Meile» Fe»sterg,främe. 100 Meilen Kilt»
! 54 Meilen Zink, innen. 8 Meilen bedeckie Passagen :c.
ienthalten. Zuschauer können von einem Stand
punkt aus ihre Blicke über einen Raum von 1000
j Fuß in gerader Richtung schweife» lasse». DaS Ge>
bäude, glaubt ma». wird so prachtvoll werden, daß
.das Publikum, behufs dessen so viele Einsendungen,
-dagegen gemacht werden, sich der Wegreißung dessel
! be» am ersten widersetzen wird. Die Errichtung die»
i ses GlaspalasteS wird 150 Tonnen Kilt
! Für jede Nation ist ein gewisser Raum bestimmt;
! der für die Produclionen der Ver. Slaaten beträgt
4,500 Quadialfuß.
Unter den Wunderwerken, welche bei der Kunst
!undGewerb Ausstellung in London glänzen werden»
sich euch eine Guirlande von künstlichen Blu
!»>en befinde», welche 1851 Fuß im Umfange messe»
liind 1851 verschiedene Sorten von Blumen und
j Früchten eitthalle» soll. Zu dieser riese»haftel»
Gttirlairde werden alle Blumen Fabrikanten verenge
tischen Hauplstadl und der Provinzial Städte Bei
träge liefern. Die Guirlande soll den Titel „Main»
! mulh Guirlande des gro Benlub i l ä u m s von
führen und der» Prinzen Albert und allen
denen o/widmet sein, welche für die große Ausstel
lung besonders gewirkt haben. Sie soll in einei»
Glas Kasten gelegt werden, an dessen Seiten sich
! Inschriften zum Gedächtniß der Feierlichkeit der all
gemeinen Ausstellung befinden weiden.
Druck in» Fabrikgeschäfte.
Das Providcnce Journal berichtet, daß e i n und
siebenzig Baumwollen Fabriken ihre Geschäfte
eingestellt baben und daß dies nicht alle Fabriken
sind, welche aufgehört baben thätig zu fein.— Unter
diesen sind einige der besten Fabriken in Neu Eng
land, welche Geld machen können, solange es in den»
Geschäfte gemacht werden kann. Bei einem allge
meinen Aushören müssen ohne Zweifel die ältestc»
! Fabriken die ersten sein, aber der gegenwärtige Druck
! erreicht alle und wenn nicht eine wesentliche Beffer
i ung cintrüt, können die Geschäfte nicht angetriebeiH
werden. Dies ist wieder ein Segen, den der Tarif
von 1846 auf unser Land gebracht hat.
H u m a n ! tä t.—DaS „Democratic Standard,"
ein Locosoco Blatt, welches in Georgetown, Brown
Caunly, Ohio, erscheint, bemerkt über
j übcr die Sklavenauslieferung und seine Wirkung in
Bezug auf die Austreibung der Neger vom Staate:
> „Irgend eine Maaßregel, welche dieses nicbtswür-
I dige Pack aus Ohio vertreibt, ist beim Himmel nicht
verfassungsgemäß, sondern auch philantro-
pisch und reckt und geeignet. Wenn die Schwarzen
alle bei den Füßen aufgehängt würden, daß ihnen
die Augen auS den Höhlen bersten, dann wird unsere
Nation einen Fluch los und die Neger gewinnen da
, bei nur. Wenn die Neger von Brown Caunty sich
dem Vollzug dieses Gesetzes widersetzen, bann wir»
-diese Thatsache das Signal zur gänzlichen Vertil
gung der Rebellen geben."
Aecht menschlich, ächt demokratisch. WaS
nächst?
Anklage auf Ketzere i.— DaS Geistliche Tc
richt in Boston ist jetzt grade mil einer Untersuchung
gegen Reo. Oliver PreScolt beschäfligt, der bisher
aIS Hilfs-Prediger an der AdventS Kircbe in Boston
angestellt war und jetzt der Ketzcrci angeklagt ist,
weil er qelebrt hat, daß die Jungfrau Maria ein
Gegenstand göttlicher Veichruug sei, weil er ferner
die Ohren Beichte in Ausübung gebracht und pri
vatim prieste,liche Absolution ertheilt hat, kurz, jur
römisch katholischen Kircbc bekehrt ist.
Eine Ära» suchen durch die Zeitung.
blöter Schlucker war auch »er Jaeeb VMfnll, der seinem Seche
Ein junger Mann von ctwaS schüchternem Char
akter und mittelmäßigen Umständen, wünscht sich
mit einer jungen, wohlerzogenen Dame, von hüb
schem Aussehen, guter Gesundheit und sanftem Ge
mülhe, die im Singen und Malen geübt ist, ehelich
zu verbinden, N. B, Sie muß wenigstens ein Ver»
mögen von 50ö0Tbaler besitzen, keine andere braucht
>ich z» nielden. Darauf Rcflektirende wollen ge
fälligst ihre Antwort unter der Address« Jacob, it»
dieser Ossis abgeben.
Nach eilichcn Tagen stellte sich Jacob in der OsslS ein und ftaq»
te mit pochendem Herzen, ob etwas für ihn da sei. Man hÄndigie
ihm ein ziemlich v-rtrmiipelttS Briefchen?on kuriose»! Au-schcu
ein. Ist das Alles? fragie Jacob, und als ihm dies mit Ja de
anlworl.'t wurde, cffncle er es vor mit Erwartung zitternden Hcin>
den und la« wie folgt:
Mister! Ich hab in der Zeitung gelesen, daß ihe
us chne Frau aus seid; weil ich »au auch so gesinitk
bin und gern ehn Mann haben möcht, so könne mir.
des mitnanncr abmache,—wann d'ihr mir gefällte
heeßt des. Was des Singen anbelangt, da kannich
vielerlei, ich kann den Yänkee Doodle, Unkel Ned, O
Susanna und viel andere Poplar Reime gar hübsch
singcn, im Nothfall auch pfeifen ; vom Malen ver»
steh ick nix. als weifeln ; zanken thu ich auch net al»
wann ick bös bin. Ihr sagt ihr wäret nur in mit«
telmäßigen Umständen, well, wann deS i«, so braucht
ihr net zu denken, daß euch ein Mädel mit 50<X»
Thaler nimmt; Fiddelstick; wann ihr euch so eppe»
einbildet, muß ich euch sagen, daß ihr ein Sscl seid
und dcs ein reckt langohriger darzu. All was ich
cuck sagen wollt ist, daß wann ihr mich zur Frcch
kiiegt ihr ehn Juwel, chn Schatz, mehr werthat«
deS California Gold; denn auch ich kann wasche,
biegcle. fcrubben, und backen wie ein Stiem Jnschei».
und bin cnnihau en Rauser am schaffen. Wann
d'ihr nau Lust habt, so könn« ihr vor mich nacksrag«
wo ich wohy, un deS iS in No. "Fitzwal»
Straße, Moyamensing. Eure in Hoffnung.