Botschaft des Präsidenten. Da ich in der Mitte der letzten Sitzung durch eine peinlich, Fügung der göttlichen Vorsehung zu der ver antworllichen Slelle berufen wurde, die ich jetzt inne habe, so begnügte ich mich mil solchen Mittheilungen an die Gesetzgebung, als der Augenblick zu fordern schien. DaS Land war in Trauer über den Verlust feines verehrten Chef. Magistrats gehüllt und alle Herzen waren mit Kummer erfüllt. Weder die Zeit noch die Gelegenheit fchienenvon meiner Seite einen allgemeinen Ausdruck meiner politischen Meinung oder irgend eine Auseinandersetzung der Grundsätze, welche mich in der Aus Übung der Pflichten, zu de ren Erfüllung ich berufen war, leilen. zu fordern oder zu rechtfertigen. Ich baue deshalb darauf, daß es nicht unpassend gefunden weide, wenn ich mich der Gelegenheit der Wiederversammlung des Congreßes bediene, um im Allgemeinen meine Gesinnungen bekannt zu machen, in Bezug aus die Politik, welche durch das Gou vernement, sowohl in dem Verkehre mit fremden Na tionen, als in der Führung und Verwallung der in nern Angelegenheiten, befolgt werden sollen. Na tionen' sind, gleich Individuen, im Nalurzustande gleich und unabhängig, besitzen gewisse Rechte und sind einander gewisse Pflichten schuldig, welche aus ihren nothwendigen und unvermeidlichen Beziehun gen enlspringen. Rechte und Pflichten, welche kei ne menschliche Macht zu schätzen und durchzusetzen vermag und welche dennoch durch das allgemeine Sittengesetz, durch das Gewissen und die Ehre bi» dend sind, wenn auch kein Tribunal besteht, an wel ches die verletzte Partei apelliren könnte, außer dem unparteiischen Urtheile der Menschheit und dem Schiedsgerichte deS SchwertS. . Zu den anerkannten Reckten der Nationen gehört daS, welches jede besitzt, diejenige Regierungsform festzusetzen, von der sie glaubt, daß sie am besten zum Glück und zur Wohlfahrt ihrer eignen Unter thanen am zweckdienlichsten sei, diese Form zu ver ändern, wie die Umstände es erfordern mögen, und die innern Angelegenheiten nach ihrem eigenen Wil len zu leilen und zu verwalten. Das Volk der Ver. Staaten nimmt dieses Recht für sich in Anspruck und räumt es auck Andern willig ein. Daher wird es eine gebieterische Pflicht, sick nickt in das Gou vernement oder die innere Polilik anderer Nalionen zu mischen und wenn wir auch mit den Unglücklichen und Uuterdrücklen überall bei ihren Kämpfen für die Freiheit fympathisiren, verbielen uns doch unsere Grundsatze, Theil an solchen fremden Strciligkeilcn zu nehmen. Wir machen keine Kriege, um die Thronfolgen zu befördern oder zu verhindern, irgend eine Theorie des polnischen Gleichgewichts aufrecht zu erhalten oder irgend eine wukliche Regierung, welche irgend »in Land für sich selbst zu errichten für gut findet, zu unterdrücken. Das große Gesetz der Moralität sollte sowohl eine nationale als eine persönliche und individuelle Anwendung finden. Es ist deshalb un sere Pflicht, bei fremden Kriegen eine strikte Neu tralität zu beobachten, freundschaftliche Beziehungen zu nähren, jede edle, hochherzige Handlung zu er wiedern und pünkllich und gewissenhaft jede Ver> tragS - Verpflichtung zu erfüllen. Dies sind die Pflichten, welche wir andern Staaten schuldig find und deren treuliche Erfüllung uns zu einer gleich mässigen Behandlung von Seiten anderer Slaalen berechligt oder, im Falle, daß irgend ein Staat die ses weigern sollte, können wir unsere Rechte mil gu tem Äewessen gewallsam geltend machen. In unserer innern Politik wird unsere Constitu tlon mein Führer sein und in zweifelhaften Fallen, werde ich mich Raths für deren Auslegung bei den richterlichen Entscheidungen des Tribunals erhohlen, welches zu deren Untersuchung errichtet ist und bei dem Herkommen des Gouvernements, welches da durch geheiligt ist, daß das Volk sich dabei beruhigt hat. Ich betrachte alle ihre Anordnung als gleich mässig bindend. In allen ihren Theilen ist es der in feierlichster Form ausgefprochne Wille des Volks und die eingcsctzlcn Behörden sind nur die Agenten diesen Willen in Ausführung zu bringen. Die Macht, welche dadurch verliehen wird, soll zum öffenllichen Wahl verwendet werden. Die Macht, welche sie dem Gouvernement und den ver' schiedenen Departements einräumt, ist in diesem ge heiliglen Instrument so klar und deutlich ausgespro eben, als die Unvollkommenheit der menschlichen Sprache erlaubt und ich Halle es für meine erste Pflicht, nicht ihre Weisheit zu untersuchen, keine neue Anordnungeu hinzuzufügen, keine ihrer Erfordernisse zu umgehen und keines ihrer Gebote zu vernichten. Euch, Mitbürger, als Repräsentanten der Staa. ten und des Volkes ist die Gesetzgebende Macht an vertraut. Ich werde von Zeit zu Zeit Euch einige Benachrichtigungen vorlegen, um Euch in Stand zu setzen, die Euch anvertrauten hohen und verantwort lichen Obliegenheiten zum Wohle unserer gemein schaftlichen Constiluenten zu entledigen. Ich werde meine Meinung offen und frei aussprechen, an Euch ist es, alles zu prüfen und zu erwägen. Ihr habt die Macht, die Ehre und die Verantwortung der Gesetzgebung. Das Gouvernement der Ver. St. ist ein beschränktes. Zu allen Zeiten ist es eine be sondere Pflicht des Gouvernements gewesen, sich vor einem jeden Eingriffe in die Rechte der Staaten zu hüten. Ueber die dem Congresse zu gewiesenen Ob jekle und Subjekte ist dessen Gesetzgebende Autorität die höchste. Hier aber hört seine Autorität auf, und jeder Bür ger welcher die Constitution wahrhaft liebt und die Fortdauer ihrer Existenz und Segnungen wünscht, wird sich einschlössen und fast jeder Einmischung in -diese häuslichen Angelegenheiten widersetzen, welche die Konstitution klar und unzweideutig der aus, schließlich«!! Autorität der Staaten überläßt. Jeder solcher LZ ürge r wird sich auch eine jede unnütze Aufreitzung unter den verschiedenen Mitgliedern der Union, jeden Tadel, jede Anschuldigung, welche dar aus abzwcckt, einen Theil des Landes dem andern zu entfremden, ernstlich verbitten. Die Schönheit unsers Regierungs-Systems besteht darin und dessen Sicherheit und Dauer muß darin bestehen, daß ge, genseitige Reibungen und Zusammenstöße vermieden werden und in der regelmäßigen separaten Vcrhand. lung Aller, während jeder sich in seinem enger be stimmten Kreise bewegt. Die Constitution hat es zur Pflicht deS Präsiden, ten gemacht, dafür zu sorgen, daß die Gesetze getreu- Uch ausgeführt werden. In einem Gouvernement gleich dem unfrigen. in welchem die Gesetze durch die Majorität der VvlkS Repräsentanten pafsirt werden und in welchem die Repräsentanten für so kurze Zeit gewählt werden, daß irgend ein nachtheiligeS oder schädliches Gesetz bald zurück genommen werden kann, sollte eS ganz unwahrscheinlich erscheinen, daß eine große Anzahl bereit gefunden werden sollte, sich der Ausführung der Gesetze zu widersetzen. Man darf aber nickt vergessen, daß daS Land sehr groß ist. daß darin vielerlei Lokal Interessen und vorurtheile herr schen, welche ein Gesetz >n einem Theile vtrhaß« I machen, welches im andern Theile nicht der Fall ist, und daß gedankenlose, unbedachtsame, durch die Lei denschaften und Einbildungen mißleitete Leute un sinnig genug verführt werden, den Gesetzen, welche sie mißbilligen, sich zu widersetzen. Diese Peisonen sollten aber wohl bedenken, daß ohne Gesetze unter die Füße getreten werden, die Tyrannei herrscht, mag sie nun in der Foim des Militär-Despotismus, oder des Volks Ungestüms und der Gewaltthätigkeit auf treten. Das Gesetz ist der einzige Schutz deS Schwa chen und der wirksame Zügel sür den Slaiken. Wenn es gewissenhaft und unpartheiifch verwaltet wird stehet keiner unterhalb seinem Schutze und keiner über seiner Controlle. Sie, meine Herren, und daS Land, können über zeugt sein, daß, soweit es in meinen Kräften und in meiner Macht steht, mit der ich bekleidet bin, ich zu jeder Zeit und an allen Orten Sorge tragen werde, daß die Gesetze treulich erfüllt werden. Bei Erfül lung dieser mir durch die Constitution und durch mei nen Diensteid auferlegten Pflicht werdeich vor kei ner Verantwortlichkeit zurück schrecken und bemüht sein, allen etwa sich erhebenden Hindernissen zu be gegnen, sowohl mit Festigkeit, Klugheit als Diskre tion. Der Präsident führt fort: Die Ernennungs Ge waltist eine der delikatesten, welche dem Präsidenten anvertraut ist. Ich betrachte dieselbe als ein heili' ges Vertrauen, welches mit der einzigen Absicht aus geübt werden soll, das Glück und die Wohlfahrt des Volkes zu befördern. Es wird fein Bestreben sein, alle wichtige Aemter mit Männer zu besetzen, die mit Verschwiegenheit. Talenten und Tugenden begabt sind. In einem fo großen Lande mit einer so star. ken Bevölkerung und wo nur wenige Personen, wel che mit Aemtern bekleidet werden, von dem Amtge ber gekannt sein können, so kann es natürlich nicht fehlen, daß hier und da Mißgriffe gemacht weiden, trotz aller Achtsamkeit. In solchen Fällen muß die übsetzungs - Gewalt streng ausgeübt werden und Pflichkvernachläßigung oder Uebellhaten im Amte, werden von Personen, die ich angestellt, eben so wenig geduldet, als von denjenigen, die durch andere ange. stellt worden sind. Ich bin glücklich, sagen zu können, daß milder Er. Öffnung der letzten Congreß Sitzung keine ungünsti gen Wechsel mit den auswärtigen Angelegenheiten stattgefunden haben. Wir sind im Frieden mit allen Nutionen und wir freuen uns in einem sehr hohen Grade der Teglingen dieses Friedens in einem wach senden und glücklichen Handel und in allen Formen eines freundschaftlichen National Verkehrs. Das beispiellose Wachsthum des Landes, die gegenwärlige Zahl seiner Population und seine unbegrenzten Mit tel zu seinem eigenen Schutze, sichern ihm die Achtung aller Nationen, weil man seinen Charakter für Ge rechtigkeit traut und es die Rechten anderer Slaalen achket. Eine Uebereinkunst zwischen den Vereinigten Staa ten und England wurde im letzten April negociirt zur Erleichterung und Beschützung eines Schiffca nalbaues zwischen dem Atlantischen und Pacific Oceon und für andere Zwecke. Das Dokument wurde von dieser Zeit von den belheiligten Parteien j ralificirl und die Ratification ausgewechselt, und die! gehörigen Proklamationen gemacht. In Addition zu den Regulationen die in dieser Uebereinkunst enthalten, sind zwei andere Gegenstän de. welche von den belheiligten Bevollmächtigten noch zu vollziehen sind. 1. Die Bestimmung und Errichtung eineS Frei hafens an jedem Ende des Canals. 2. Ein Vergleich, nack welchem eine Strecke be stimmt wird, wo nie kriegerijcve Operationen statt" finden sollen. Es ist wenig Zweifel, daß vir beiden Gouvernementenicht über diesen Punktzu einem Ein verständnisse kommen werden. Die Gesellschaft von Bürgern der Ver. Staaten,! welche von dem Staat Nicaragua das Privilegium z erhalten haben einen Schiffs Canal zwischen den! zwei Meeren durch das Territorium dieses zu bauen, haben schon bedeutende Fortschritte in den Anfangsweiken gemacht. Der obenerwähnte Ver- trag der Ver. Staaten mit Großbritanien vom 19,! April hjeses Jahrs, welcher nun in Operation ist,! j gibt hinreichende Garantie für die baldige Beend! ! gung des Werkes. Der Präsident wird alles mög- I liche thun, damit durch Harmonie und ein gehöriges Einverständniß diese wichtige Angelegenheit so schnell als möglich beendet wird. Ebenfalls zeigt der Prä i sident an, daß das Gouvernement von Nicaragua i einen Ertra Bevollmächtigten bestimmt hat, welcher j >in ganz kurzer Zeit in Waschington anlangen kann und daselbst wohnen wird und die Angelegenheiten zwischen beiden Staaten weiden dann pünktlich be ! trieben werden. Der Präsident erwähnt noch über obigen Gegen stand, daß ebenfalls Burger der Ver. Slaalen un ter dem Schutz MerikoS die Verbindung der zwei Meere durch eine Eisenbahn über den Istmus von Tehuanlipec bezwecken, und daß bereits Vermessun gen stattgefunden haben, und er hofft das Beste von der Unternehmung, wenn Mexico weise genug ist. feine eigenen Bortheile durch die Errichtung dieser Bahn einzusehen. Obsckon die Verhandlung mil Portugal wegen Forderungen von Bürgern der Ver. Staaten an jenes Gouvernement noch nicht vollkommen beendet ist, so hat sich doch Portugal erboten, die Schuld endlich zu bezahlen, welches von unserm Gouvernement angenommen wurde. Herr Clay, unser Gesandter daselbst, hatte seine Mission pünktlich nach dem Willen unseres Gouvernements ausgeführt. Es wird erwartet, daß in Kurzem ein förmlicher Vertrag zwischen den beiden Gouverne ments stattfinden wird. Der Präsident berichtet dann, daß der Commissio ner, welcher unter der Akte vom27sten Januar 1849 angestellt war, die Convention mil Brasilien in Ausführung zu bringen, seine Geschäfte begonnen hat. Da sich nock einige Schwierigkeiten entgegen gestellt haben, wird es nöthig sein, daß der Congreß die Dauer der Commission verlängert. Die durch den vierten Artikel der Constitution flipulirte Zah lung ist schon eingegangen. Die Erhebung von AuSgleickungs.Abgaben in den Häfen der Ver. Staaten von Schiffen aus Chili und von deren Ladungen ist aufgehoben und es ist zu Hof fen, daß diese Maßregel dem Handel zwischen den beiden Läudern neue Impulse geben wird. Da der peruvianischc Guano ein wichtiger Han dels. Artikel und zur Förderung unseres Ackerbaus nothwendig zu werden scheint, so ist es Pflicht, dafür zu sorgen, daß dieser Artikel zu billigen Preisen in's Land geschafft werde und ich werde nichts unterlassen, diesen wr'inschenSwcrthcn Zweck zu erreichen und alle Hindernisse zu entfernen, welche bisher vom peruvia nifchen Gouvernement in den Weg gelegt find. Der Vertrag mit dem Könige der Hawaii Inseln, welcher neuerdings bekannt geworden ist, wird, wie man glaubt, eine wohlthätige Wirkung auf die Ver. Hältnisse beider Länder ausüben. Die Verhälknisse zwischen den Theilen der Insel St. Domingo, wel. che früher Colonien von Spanien und Frankreich waren, befinden sich in einem ungeordneken Zdstande, Die Nähe dieser Insel bei den Vereinigten Staaten und die delikaten Fragen, welche in dem Streite zur Sprache gekommen sind, machen eS wünfchenSwerth, daß derselbe für immerund baldigst beigelegt wird. Die Interessen der Menschlichkeit und deS allge meinen Handels fordern dieß auck, und da Mitthei lungen ähnlicher Gesinnungen von andern Gouver nements geäußert «orden sind, so stehet zu hoffen, daß bald irgend ein Plan ausfindig gemacht wird, den Gegenstand auf eine allgemein befriedigende Weise zu erledigen. DaS Gouvernement der Ver. Slaaten wird nicht ermangeln, durch Anwendung seiner freundlichen Dienste alles zu thun, was in fei ner Macht steht, diesem heillosen Kriege ein Ende zu machen. In Betreff der Finanzen beziehe ich mich aus deit' Bericht des Schatz-Sekratärs. Die Gesammt Ein nahme für das mildem 30. Juny abgelaufene Jahr war 547.421.748 »0 die Totale-AuSgabe 43,002,168 90 Seil dem letzten Jahrsberichte ist die öffentliche Schuld um 5495 276 70 verringert. Durch die 19. Sektion der Akte vom 19. Januar 1847 sind die Einkünfte von den verkauften Lände reien besonders zur Bezahlung der Jnlressen und Hauptsumme der öffentlichen Schuld verpfändet. Die große Masse öffentlicher Ländereien, welche für Militärdienste bewilligt ist, wird für verschiedene Jahre hinreichend zur Besridigung der Nachfrage sein, und man kann deshalb nur auf geringe Beträ ge aus dieser sonst fruchtbaren Einnahme - Quelle rechnen. Außer den beständigen j-ihrUchen Ausgaben, wel che nolhwendig gewachsen sind, muß für die Zahlung eines großen Theiles der öffentlichen Schuld im Beirage von 88,075,986 70 in den nächsten zwei Fiscal-Jahren gesorgt werden. Es ist sehr wünschenswerlh. daß diese wachsenden Forderungen befriedigt werden, ohne zu einer neuen Anleihe zu zu schreiten. Alle Erfahrungen haben die Weisheit und Politik der Maßregel bewiesen, einen großen Theil der Einkünfte zur Bestreilung der Gouvernemenlskosten von Sleuern auf eingeführte Waaren zu beziehen. Die Macht, solche Steuern aufzuerlegen, ist unbe streitbar und deren Hauptzweck ist allerdings, den Schatz zu füllen wenn aber hiebe! noch ein zufälliger Vortheil zur Ermuthigung der Industrie unser eige nen Bürger errungen werden kann, so ist unsere Pflicht, uns dieses Vortheils zu bedienen. Ein Zoll, auf einen Artikel gelegt, der nicht in diesem Lande produzirt werden kann, wie Thee und Kaffee, erhöhl nur dessen Preis und wird hauptsächlich durch den Consumenten bezahlt. Aber ein Zoll auf solche Ar tikel gelegt, welche hier producirt werden mögen, spornt die Geschicklichkeit, den Eifer und die Indust rie unsers eigenen Landes an, denselben Artikel her vorzubringen und der Jmporler wird so gezwungen, seine Preise zu denen herabzusetzen, zu welchem der heimische Artikel verkauft werden kann, wodurch ein Theil der Steuer auf den auswärtigen Producenten gewälzt wird. Die Fortsetzung dieses Verfahrens erzeugt die Ge schicklichkeil und den Eifer und ladet die Kapitalien ein, wodurch wir am Ende in Stand gesetzt werden, den Artikel viel wohlfeiler zu liefern, als er von aus wärts verschafft werden kann, dadurch erzeigen wir Beiden, dem Producenten und dem Consumenten, in dre Heimath eine Wohlthat. Die Folge davon wird sein, daß der Küstler und der Ackerbauer zusam mengebracht und Jedem ein Markt seines Produkts dargeboten wird und die Fähigkeit, alles, was wir bedürfen, selbst zu schaffen, macht uns unabhängig sowohl im Krieg- als im Frieden. Ein hoher Tarif k-nn nicmalS dauernd sein. Er wird Unzufrieden heit erzeugen und will geändert sein. Er schließt die Milbewerbung aus und ladet zur Anlegung von Kapitalien in Fabriken in solchem Uebermaßen ein, daß, wenn er verändert wird. Unglück. Bankerott und Ruin alle die trifft, welche durch den treulosen Schutz mißleilet woiden find. Der Fabrikant be darf der Gleichmäßigkeit und Beständigkeit, damit er das Zutrauen gewinnt, das er nicht durch Plötz lichen Wechsel ruinirt wüd. Um aber einen Tarif einförmig und ständig zu machen, ist es nicht nur nothwendig, daß das Gesetz nicht geändert werde, sondern auch, daß die Steuer nicht fluctuiit. Um dieß zu bewirken, sollten alle Steuern specifisch sein. „Advalorem" Zölle schwanken sehr oft mit dem Preise, und bieten staike Versuchungen zu Be trügerein und Meineid dar. Specifische Zolle da gegen sind gleich unv einförmig in allen Häfen und zu allen Zeiten und veranlaßen den Jmporter die besten Artikel zu bringen, da er nicht höhere Steuer für den Artikel bezahlt, als für den von geringerer Qualität. Ich empehle deshalb eine Modisicalion unseres gegenwärligen Tarifs, welcher mehrere un serer wichtigsten unv nolhivendigsten Manusacturen zu Boden geworfen hat, und daß specifische Zölle eingeführt werden, in hinreichendem Maaße, um die erforderlichen Einkünfte aufzubringen und bei denen ein solcher Schutzzoll zu Gunsten der industriellen Geschäfte unseres Landes auferlegt wird, um die heimische Production aufzumuntern, ohne die fremde Milbewirkung auszuschließen. Außerdem ist es nothwendig, daß eine unglückliche Bestimmung in unserm jetzigen Tarife abgeändert wird, durch welche ein höherer Tarif auf rohe Materialien für un fere Fabriken auferlegt wird, als auf die fabricirten Artikel. Die Papiere welche den Bericht des Schatzsekre, tärs begleiten, werden die Betrügereien enthüllen, welche bei den Einkünften versucht und in Mannig salligkeit und im Betrage so groß sind, um den Schluß zu rechtfertigen, daß es unter irgenS einen System vonAd valorem Zöllen welche auf den frem den Werth u. Preis der Waaren erhoben werden, unmöglich ist. die redliche Observanz und eine wirk same Verwallung der Gesetze zu sichern. Der Prä sident sucht dann diese Ansicht weiter zu beweisen und fährt seit: „Wenn der Congreß es nicht für weise hallen sollte, einen wichtigen Wechsel in der Erhebung der Zölle in dieser Session zu versuchen, so wird es zum Schutz der Einnahme uneilöslicb werden, daß solche Mittel angewendet werden, als nach dem Urtheil des Congresses die oben gerügten Uebeln zu mildern im Stande zu sein. Wie vorhin gesagt, werden meiner Meinung nach, specifische Zölle das vollkommenste Heilmittel dieser Uebel darbieten, wenn sie aber diesen nickt beipflick ten, bitte ick um die Erlaubniß, als ein partielles Heilmittel zu empfehlen, daß statt der Waaren-Rech nung des Artikels von Auswärts statt des Mittels den Preis hier zu bestimmen, das Gesetz so verändert werden möge, daß eine hiesige Taxirung oder Ab. Schätzung so regulirt werde, daß eine Einförmigkeit in den verschiedenen Häfen, so weit als ausführbar eingeführt werde, indem eS unmöglich ist die Richlig keit der Fakluren zu verifiziren. Der Präsident empfiehlt, daß sobald als möglich eine Münze in Ealifornien errichtet werde, damit die Arbeiter nicht mehr gezwungen werden, sich für ihr Gold bedeutende Abzüge gefallen zu lassen. Da aber eine Münz Waidein Office in Ealifornien er richtet ist, so empfiehlt der Präsident der Erwägung des Congresses.zu betimmen.ob eS nicht angemessen sei, mittlerweile zur Zahlung der Gouvernements ! Abgaben probirte und gestempelte Goldbarren anzu nehmen. Er, meint, daß der Schatz darunter nickt leiden werde, während die Arbeiter jetzt durch die Broker, den erstatteten Berichten nach, um Millio nen geprellt würden. Dieser Abzug auf die durch harte Arbeit erworbenen Ernten sollte durch daS Gouvernement möglichst beseitigt werden. Mehr als drei Viertheile unserer Bevölkerung sind mit der Bebauung des Bodens beschäftigt.— Die Handels., Manufaktur- und Sckiffohrts Inte reffen hängen sämmtlich in großer Ausdehnung vom Ackerbau ab. ESist deShalb daS wichtigste Interesse der Nation und hat einen gerechten Anspruch auf den besonderen Schutz und die fördernde Fürsorge des Gouvernements, soweit diese in Uebereinstimmung mil der Constitution ausgedehnt werden kann; so empfehle Errichtung eineS Ackerbau Burcaus, dem es zur Pflicht zu machen ist. diesem leitenden Zweige der amerikanischen Industrie diejenige Auf munterung zu geben, welche er so wohl verdient.— der unermeßlichen Mineral- Ressourcen dieses Landes sollte demselben auch ein Mineralog und Chemiker beigegeben werden, .wel chem die Prüfung der Eigenschaften und Elemente der verschiedenen Mineralien obliegen müßte, sowie die Untersuchung der verschiedenen Boden und die zweckmäßigste Bebauung des Bodens und die Be förderung der Produktivität desselben. Der Präsident lenkt dann besonders die Aufmerk famkeit des Congresses auf die Wichtigkeit der Oeff nung einer regelmäßigen Communicarionslinie zwi schen dem Mississippilhale und dem stillen Meere.- Die Ungewißheit, welche in Bezug auf die Gültig keit der Landtitel in Ealifornien herrscht, ist ein Ge genstand, welcher Ihre baldige Erwägung fordert. Große Strecken Landes in dem Staate werden un ter Bewilligungen in Anspruch genommen, welche unler Authorität der spanischen und merikanischen Gouvernements gemacht sein sollen. Viele dersel ben sind nicht vollendet, manche widerrufen und sehr > viele betrügerisch. Aber bis sie gerichtlich untersucht sind, werden sie die Ansiedlung und den Anbau Hern- i inen, ich empfehle deshalb respektvoll die Anstellung von Commissioners zur Piüsung dieser Ansprüche, j Der Präsiden! lenkl sodann die Aufmerksamkeit des Congresses! auf die baldige Ausdehnung unserer Landgesetze auf Ealifornien,' Si^eri^ Der Präsidrnt «mrfiehlr darouf die Errichlung eines AsulS für invalide Soldaten. —Die Navnfahrt (sagt er) wird unseren, Hantel und ander» Naiional-Znlreffen in de» verschiedenen Theilen der Damvsschiffs auf den »örtlichen Seen, ist dieselbe in ö Gescwvader gelliei» und kal sich überall des höchsten RespekleS und der freund lichsten Aufnahme zu erfreuen gehabl. Slelle zu setzen, den öffenllichen Dienst in einem Zustande von Maiigelhaftiakeil ließ, welcher schnelle Abhülfe erfordert. Ich tan»» empfehlen, tal> tiefer ganze (Gegenstand obneZeitveUiist revi- welches am gll, Juni I6Ä) endeie, belief sich'auf K.') t 5!!4N.013 05,"'" Einnahme ul.r dl. Auvgal. von Reduklioncn bilde!. / „ zu begreift» pflegt. Diese Machivollkoiiimenheil leite« sich, wie ich annehme, hauptsächlich aus der Befugniß her, den Verkehr mil andern Nationen und zwischen den Slaalen zu regeln, und aus der Befugnis Zölle aufzulegen und zu erheben. Wo Handel und Verkehr herrschen, wo Zölle erhoben werden, da müssen auch Häl fen, Wherfie» und Zollhäuser sein. Wenn Scwffe. befracht.! mit werlhvollen Ladungen, dem Gestade sieh nähern oder längs den ! Küsten hinseqeln, da sind Leuchiihürm- und bequeme AnlandungS punkte zun, Schutz- für Leben und Eigenthum nothwendig. An dere Srlei»!erungen und Sicherheils-Anstallen für Handel und! Schiffahrt sind nicht weniger erforderlich, und jene Bestimmungen! der Constitution, auf die ich mich bezoq, haben darum von dem W,r habe» trefflich angelegte Lcuchtthilrme. B«i« und Baken, Leuchischjff«, wir hab«n gut getiefte und geschürt», " "baute und Zufluchtsstätten zur Behergung der bei» Meere errichte«, um' bei »im Versandung und Vernichtung AUe« haben wir mit großen Kosten hergefttlll. erscheint al« di« vernünftigste, winnman von d«m Gesichtspunkt ausgeht, daß dies« Werke von 112« ll°n^r'-ss7in«^b wär«n fit nicht von d«m Eongr.ffe ins Leb.n gerufen worden, nie und nimmer zur AuSfSH- Ich seh« ..inen Un.erschied »wisch.nder Macht de« Eongr«sseS, Verwendungen für Gegenständ« diekr Tat tung auf dem --"an,, und der Mach, Verwendungen für ähnlich« Gegenstände auf deu Seen und Zlüssen zu machen, vorausgesetzt, daß diese groß g».ug sind für e.n.n ausgedehnten Handelsverkehr, der erhabene Mississippi out seinen Nebenflüssen, und die una«! Heuren Seen un Norden und Nordwesten fallen, wi« mir fchein»- eben so gerecht und klar in den Bereich der Ausübung dieser Ge walt, wie der Oeean und der Golf von Mexiko. Seist ein Jr thlim, Verwendungen, welche einsichtsvoller Weift für diese S«q«vi ständ« gkinachl weeden. al« Verwendungen zu loeal.n Zwecken an zusehen. Die Posilion, die Lage de« Werke« ist allerdwa« lokal' aber der Nutzen ist allgemein. Ein Sanol für Schiffe um die Fälle von St. Mary, der nicht eineMeile lang ist, wird, obgleich er in seiner Anlage lokal ist. betrifft. 112« nie» der ganzen Küstenschiffahrt der Ver. Slaalen errichte»,und^deinnach «in Schiff an dem Felsenriffe der Einfahrt euieS südlichtn Hafen« au« Mangel an genügender Liefe de« Waffer« zu Grund« g«h». s» ist e« höchst wahrscheinlich ein Schiff aus den» Norden, und kömmt ken, weil die Behinderungen für die Schiffahrt nichtgehörig au« dem Fluiden« hinweqgeräuml sind, so ist e« wahrscheinlich ein Boot da« einem vcn acht oder zehn Slaalen angehört. Ich will, al« ei« nigerulaßen merkwürdig, hinzufügen, daß unter allen gl Staat«» kein einziger ist, der nicht an den Golf von Mexiko, an einen vor» - den qroßenOceansecn oder an irgend einen schiffbaren Fluß angrenz», j Wenn wir. Mitbürger! unsere constilulioncllen Pflichten in ! dies-r Beziehung erfüllen und die andern Machtvollkommenheit«,. die uns?o!i der Eonstirutio» übertragen sind, ausüben, so müssen l wir uns selber so ansehen, al« gelte unsere Berathung und unser j Handeln einer und derselbe« Gegend, und stet« müssen wir einge» ! denk sein, daß unser Ansehen und unsere Pflichten nicht einem ein« > zelnen Theile, sondern dem Ganzen angehören. nen sind, und für den Beginn solcher andern, al« die Weisheit«« ! Congresses von öffenllicher und allgemeiner Wichligkeit erachten niag. Die ' Srcduore» des Gouvernement« unvermeidlich dadurch ruinirt find. > Der Congreß Hai so viel Geschäfte von öffenilichem Charakter, daß - >S unmSglich ist, viel Aufmerksamkeit au 112 gering« Privaiansprtlche tra.,e». Da nichlS mehr zur der ein hinreichender Vcrraih reinen WafferS, so empfehle ich rrq«- , benst solche «l« Ihr« WeiShei, für zweckmäßig «räch. ! ' rka Ii zu «» a t Nech MP el .ich Ich empfehle deshalb ihre Anhänglichkeit an den. durch diese Maßregeln errichteten Vergleich bi« Zeit »nd Erfahrung di« Noth wendigkeit weiterer Gesetzgebung zum Schutze gegen Umgebung und Mißbrauch nothwendig machen. Durch diese Ausgleichung sin» wir von dtr weilen und grenzenlosen Agilation befrei«. welche un« liiiigcben und haben einen festen, bestimmien und gesetzlichen Grund, l auf dem wir >uhen. Ich verlasse mich darauf, baß die Gelegen ! heil mich rechtfertigen wird, wenn ich meine LandSleuic ermahne, ! sich zu versammeln, und den Grund als den besten festzuhalten und die Unversehrlheit der Union unverletzt zu erhallen. ! Und nun. Mitbürger, kann ich diese Mitlkeilung nicht schließen. I ohne Euch aufzufoidern. Such mi, mir im tiefsten und andächtigsten ! Danke gegen den großen Herrscher der Raiionen zu vereinigen, für ! die vielfachen Segnungen, mil denen er un« so reichlich bolvhn» Hot. Sein- Hand, welche so oft in unserer Erhaliung sichibar gewesen ist, ha! der Pestilenz Ein! all gelhan, uns vor fremden Kriegen und geHallen, alle Quellen der stehen un« offen, breit erfreuen wir un« aller Mittel der Glückseligkeit, größer, alt sie irgend einer andern Nalion zu Theil geworden ist. Während wir tief durchdrungen sind von Dankbarkeil für die Vergangenheit, laß, un« hoffen, daß Seine anweise Vorsehung unsere Raihschläz« so leilen wird, daß wir unsere Eonstiluenien zufrieden stellen, indn» wir den Frieden des Lande« sichern und neue Siärke dem wer. Slaaten Geuverneinen! geben, unler welchem wir lebni. Millard Fillmore. KcF'Dic Botschaft wurde schon am Montag, al» sich der Congreß organisirt hatte, verlesen. Nächste Woche folgt daS Nahes«.