Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, November 21, 1850, Page 2, Image 2

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    Per Lech«» Patriot.
Attenkam», November St,
Di« vorgeschlagen« Rirgelbah».
läßt, und somit erhält der Bauer immer einen gleichmäßige» Werth
filr sein G.traid« und andere Sandesrrodukte—und bekannt ist es
einem jeden, daß die dortigen Preiß« immer höh«r als die Phila
delpbier sind, und ganz besonders in dem Frübjabr. Dadurch
werden wir auch die Steinkohlen, welche ebenfalls bei dieser Zeit
beinahe ein jeder Bauer benutzt, um etwas bedeutendes weniger
kaufen. Hierbei wollen wir es nun für heute ruhen laßen —wer-
ten aber bald wieder aus diesen Gegenstand zurückkommen. In
der Zwischen zeit hoffen wir, daß die Biirger unserer llmgcgend ih
re eigene Interessen berechnen, und diesem Projekt das Wort reden
mögen, Daß diese Bahn fltr die Umgegend im Allgemeinen vor
theilhaft ist. weiß ein jeder, obschon es hie und da ein Sxekulator
M. der seiner selbst wegen, dieselbe vernleln würde, wenn er
kZnr.ie,
Da nun di« Nützlichkeit deutlich und klar ist, so sollte aber noch
« t iva swe it er es. als das bloße Wortreden geschehen. Es
sollten nämlich diejenige« die die Mittel haben, auch S tockantheile
subseribiren. Nicht nur deswegen weil nan glaubt daß er uns
daß er gemacht wird, und auch deswegen, weil »an berechnen will,
daß der Stock sehr gute Interessen bringen muß. Ist also dem so,
»aß der Stock gute Interessen bringt, warum können diese hohe
Interessen nicht unter uns ebensogut geerntet werden, als von Bür
gern die anderwärts wohnen ? Manchen, durch deren Eigen
wortheilen und Gewinnst?», so wird die Unannehmlichkeit und
Unjufiielenheil der Zufriedenheit bald den Platz räumen müßen.
Da» Eis«ngeschäft.
Wir haben seit einer Reihe »on Jahren den Bürgern von Le
cha Taunty die Wichtigkeit eines beschützenden Tarifs« heniiju
fchinerie gebrochen ist.ist wahr -, allein wenn gegenwärtig da« Ei
sengeschäft ein Einträgliches wäre, unser Wort dafür, diese Werke
würden nicht bis zum nächsten Frühjahr müßig liegen bleiben.
Eigner deS ErzeS und die Fuhrleute haben damit zii leiden.
2hr Arbeiter, wollt Ihr Euch noch länger durch Partheilieders
hinter das Licht führen laßen, und bei kommenden Wahlen wieder
um gegen Euch selbst stinnnen ? Wir Hesse» ernstlich daß dies
nicht wieder geschehen mag.
Geschickte ärztlich« Operation.
Frau Judith Derr. Gattin des Hrn. Daniel Derr, von
jüngster Zeit an zwei verschiedenen Personen glücklich '.Mögen hat.
welches viel für dessen Geschicklichkeit spricht.
Der Amerikanische Bauer.
Das lZte oder November-Heft des „Anierikanischcn Bauers" liegt
vor uns, reichlich angefüllt mit Abhandlungen über allerlei acter
bauliche und gemeinnützige Gegenstände, die filr den amerikanischen
Landmann gewiß sehr nützlich sein können. Wir haben dieses Werk
pvar schon oft empfohlen, aber bei jeder neuen Nummer fühlen wir
un« durch dessen Vortrefflichkeit immer wieder angetrieben, darauf
aufmerksam zu »lachen. ES wird monatlich für I Thal.r deklahrs
ren I. M. Beck in Harrisburg herausgegeben.
NNtZT'IIIZK tßrud-r Jonathan.)
Tagen dasselbe für 12 Cents da« Stück zum V erkauf haben.
Der erst« Schnee.
Am Sonntage war es rcchl widerlich kalt und
Abends fiel ein leichter Schnee, der aber in der dar
ouffolgenden Nachl von einem starken Nordwest
Sturme gänzlich weggeblasen wurde. Der Win >
ter hat sich recht fühlbar eingestellt und wer noch !
nicht bereit ist ihn zu empfangen, mag eilen sich be- !
reit zu machen. !
Die Neu-Bork Staats-Wahl.
Endlich ist die Sache, wer bei ter neulich«» Wahl im Staat
Neuvork zum GouvernSr «rwählt worden ist, entschieden,und zwar
durch die offizielle Stimme ; und was dabei das Glorreichste ist.
ist der Umstand daß W afch iug to n Hunt, der Whig Eandi
! Unfern Segnern gelang es zwar den Lient. Gouvernör zu erwäblen.
aber die Whig« haben ebenfalls eine schöne Mehrheit in der Ge
setzgebung und eine Mehrheit Congreßglieder erwähl«. Wirklich
Glorie genug für ein Jahr, besonders wenn man in Betrack t zieht,
daß die HuttkerS, Scheuerverbrenncr, NativS. Freesoiler. und ter
Herr weiß wa« noch sonst—kurz alle dortige Zaktionen —gegen die
demokratischen Whigs vereinigt waren.
> werden braucht, wird er bei allen künftigen Vable» gegcnwärtig
l sein, und seine Pflicht, wie es sich für eine» jeden guten Bürger
' geziemt, ausüben.
Massachusetts.
well (So.-o) 36,043 ; Philip« (FreeSeil> 27.525 ; und zerstreute
Sät. In dich» nämlichen Town« erwählten die Whig« lk!4
Repräsentanten der Gesetzgebung; die Loeos SZ; Freefoilers 54 ;
Freesoilers und Loeos vereinigt 50, und in l lS Distrikten ist keine
Wal l getroffen worden. Im Senat haben alle Partheien vereinigt
eine Mehrheit von zwei Stimmen gegen die Whigs, und da nun
alle eristirende Faktionen um Euch zu überwältigen. Daß aber
, eine selche Vereinigung von keiner Dauer sein kann, ist klar und
, deutlich, denn eine selche Mischung von allen Namen und Farben
kann sich unmöglich niil einander in einem Bette vertragen.
N«u-I«rsey.
In Neu-Jersey, über welchen Ausgang unser« Gegner so sehr
laut frohlecken, wozu wir aber keineswegs einsehet! können daß sie
Ursache haben, indem der letzte Gouvernör ebenfalls ein Lokofoko
war, ist die Mehrheit unserer Gegner nur «-Stimmen bei ver-
einigter Abstimmung der Gesetzgebung, und nicht I» Stinnnen
, wie wir letzte Woche meldeten. Man kennt die Neu-lersey Whigs
schon von lange her, daß sie bei gemeinen Wahlen sehr nachläßig
und schläfrig find,—jedesmal aber wenn es an da« große Treffen
geht, dann nimmt es gewöhnlich seinen Standpunkt in der Whig
linie—die Linie der wahren Demokratie, .in ; welche« auch ohne
> den geringsten Zweifel bei der nächste» Presidentenwahl der Fall
sein wird, besonder« wenn sein eigner geliebter Sohn—der Held
, von kundi,« Läne.Veia Sruz, Eerro Gordo, Eliurubuseo und der
- Starr Meilco. Ma>. Gen. W i n fi e ld S e o t t, al« der Ean
-5 didat der Whigparthei auserlesen werden sollte.
Delaware.
In den, Staate Delaware haben es di« Whig« durch ihre
Illinois.
Whig« einen Eongreßmann gewonnen.—Gut genug filr Illinois.
General Scott, der „alte Chip."
° Ueberau, von allen Gegenden unseres großen Lan>
des, erheben sich bereits zahlreiche Stimmen zu Gun
sten von C! eneral Winfield Scott als näch
' sterPräsident. Hunderte von Zeitungen sind bereit.
sobald die gehörige Zeit da ist. den Namen des aus
gezeichneten Helden zweier Kiiegc auszuziehen, und
j Hunderttausende von Freimännern. von Maine bis
nach Teras und Calisornien. die seine Ernennung
mildem stürmendsten BeisaU begrüßen und alles in
ihrer Macht thun werden, seine Erwählung zu sichern.
Wie sollte dies aber auch anders sein, wenn man an
die Schlachtfelder von Chippewa. Lund»'s Lane
Ccrro Gordo. Churubusco etc. denkt? —Wir gehen
für ten ..allen Chip"—wer gleicher Meinung mir
uns ist, der laß sich hören.
Elay und Eaß.
Ein liberaler, aber einflußreicher Demokrat mach«
in einer Kenlucky Zeitung den Vorschlag, daß sich
alle Freunde der Union auf Henrv Elav für Prä
sldknl und Lewis C a ß für Ajice Präsident in 1852
vereinigen sollen. Wäre eS aber nicht viel besser
für unser Land gewesen, wenn sich diese liberalen
Demokraten sedon in 1844 für Clay's Erwählung
bemüht hätten?
Wahl der Richter.
Durch die Annahme der Verbesserung zur Consti
tution durch das Volk laufen die Commissionen aller
Richter im Staat bis den ersten Montag im Decem
ber IKSI auS, folglich müss.n am zweiten Dienstag
im October neue durch den ganzen Staat erwählt
werden. Dieser Umstand macht die nächste Wahl
zu einer sehr wichligen.
Ein entsetzlicher Mord
wurde letzte Woche an einem Vater und seinen beiden
Söhnen begangen. Ein kürzlich in die Deystraße
gezogener Belgier. Namens Rosseau, halte nämlich
aus Barmherzigkeit einen bedürftigen Landsman bei
sich aufgenommen. Dieser Namens Henry Cainal
halte vernommen, daß Rousseau 250 Thaler baares
Geld im Besitz habe. Nachdem Rousseau, seine bei
den Sühne und Carnal ruhig zu Bell gegangen wa
ren. stand der letztere gegen drei Uhr auf, nahm ein
Dolch und verwundete erst die beiden mit ihm in j
einem Zimmer schlafenden Sühne und später den
Vater tödtlich. Alle drei rannten mit heftig blulen- '
den Wunden auf die Straße, wo der alte Herr nach >
großem Blutverluste todt zu Boden sank. Die bei- i
den Söhne liegen an ibien Wunden hoffnungslos >
darnieder. Eine entsetzliche Scene stellte sich den -
Zuschauern dar. AIS die beiden auf den Tod verwune
deten Söhne weinend und ihr, Leiden vergessend auf 5
den Leichnam deS entseelten VaterS sanken. Der >
unglückselige Verbrecher wurde erst nach Tages An
bruch in der Hinter Uard des Herrn Andrews ent
dtkkt, wohin cr >»it scincr Brüte cntflohcn war. n
Der Lech« Caunty Schullehrer-V-rein.
' Dieser seit einiger Zeil allhier gebildete Verein, ter
' sich dem edlen Zwecke der Verbesserung und Vervoll
- kommnung d,r Schulen und der ErziehungSsackie
' überhaupt widmet, fängt bereits an, sich auch in der
Ferne Achtung und Anerkennung zu verschaffen,
- Wir entnehmen Folgendes über denselben auS der
' „Westpennsploanifchen SlaatSzeitung." einem vor
trefflichen Blatte, daS sich unter andern auch die
Erziehungssache angelegen sein läßt:
' „Wir ersehen au« deai „Serba Patriot" rem gl. Okt., daß obiger
. eine hinreichende Jde« von der eifrigen Thätigkeit und dem zweck
dienlichen Verfahren drsselbrn. Wie erfreulich ist «5 nicht z>
' beobachten, daß sich in den deutschen Eauntie« von Ostpennsylvanier
ein solcher Geist für Fortschritt und Verbesserung des Schulwesen,
regt und glänzende Resultate verspricht! Mögen jene Männer
selche Vereine nicht auch unter uns geschehen?"
„ So denkt man im Westen von unserm Verein.—
q Möge dies ein Sporn sein z,lr Erweckung eine!
r immer in der ErziekungSs.iche
und mögen die Glieder immer eifriger zu Work» ge
hen, in ihrem lobenSwerthen Unternehmen nicht er
müden, und die herrlichsten Früchte werden zur rech
!. ten Zeit zum Vorschein kommen: denn je nach de
? Erziehung der Jugend wird sich die Zukunft unseres
>- Landes gestalten.
le
« Als obiges bereits aufgesetzt war, erhielten wi
; folgende Einsendung:
Der Schullehrer-Verein.
Meine Herrenlch sende Ihnen hiemit die Constitiitio
x unsere« Verein« und bitte Sie dieselbe aufzunehmen, damit Ihr
gesehensten Mannern im Eaunty gebären dazu. DerSämllehrei
Verein r»i> Crawford Caunty, Pa., zählt 2VV Mitglieder,
d -Oer Hauptzweck dieser Vereine ist: Den Sekrstand zu heben, di
" kann immer noch mehr lernen, lind Diejenigen, die meinen si
wüßten schon alle« am besten, denen fehlt« gewöhnlich au, meiste,
Wenn e« aber einmal soweit kommt, daß die Lehrer da« sind, wa
' sie sein sollten, so werden auch die Schulen bald da« werden, wa
° sie sein sollten. S.K.B.
! Constitution und Nebengesetze
de« Lecha Eaunty Schullehrer-Vereins.
, Einleitung.— La in der Ausführung eine« guten »Internet
men«, die Vereinigung aller Inlereßirten von größter Wichtiqkei
ist, und weil „Vereinigung stark machtdaher
Beschloßen, daß wir. SchuNehrer, und Schuldirektcre
von Lecha Eauntv, deren Namen hier unterschrieben sind, eine
« Verein gründen, um da? Interesse aNqenieiner Erziehung ,u för
- dern, und zu unserer eignen Zorü'ildung und daß wir Kr di
I Leitung de« Verein« ftlgende Artikel festsetzen :
j Artikel I.—Der Name de« Verein« soll fein Zchullehrer un
c Schuldirekloren-Vereili von Lecha Caunty.
i Artik.l 2.—Die Beamten bestehen au« einem Präsidenten. Viz-
Präsidenten, protokollirenden Sekretär. Schatzmeister, und ei
- ner stellenden Commillee von drei. Alle diese Beamten werde!
jährlich erwählt.
Artikel3.—Der Präsident hat bei jeder Vcrsammlung de«Ver
ein« den Vorsitz, hält Ordnung, bestimmt besondere Eommiiieen
e und verrichtet solche Pflichten, die gewöhnlich diesem Beamten ob
liegen. In der Abwesenheit de« Presidenten hat der Vize-Präsi
tent den Vorsitz.
Artikel 4.—Der prolokollirende Seereta'r führt ein richtige
Protokoll über alle Verhandlungen des Verein«.
Artikel S—Der correspondirende Sekretär besorgt die Eorre
Verein?.^
l in Ausführung, welche von demselben anqcnouimen werden.
Artikel S —Alle Lehrer. Lehrerinnen und Schuldirektoren s
wie auch andere Freunde der Erziehung können Mitglieder diese
vorhergehenden Versammlung gemacht worden war.
Nebe n-B esetze.
I. Der Verein versammelt sich am zweiten Samstag w> Sex
einem Mitglied und durch eine Stiminennichrhei
von zwei Drittel, zu Ehrenmitgliedern des Vereine erwählt wer
den.
Ein Eremit in den Wäldern von Maine.
Das..Thomaston (Maine) Register" erzählt vor
einem Einsiedler, der lange Jahre in den Wäldern
bei Mvntville lebte. Dieser Eremit, der Barrel heißt
wohnte in einer Hohle, die er sich am Ufer eines Ba
ches gegraben halte. Den Eingang sicherte er gegen
wilde Thiere durch einen dicken Baumstamm. Ei
entsagte jedem Luxusartikel und lebte ausschließlict
von den wilden Früchten des Waldes. Seit seine,
Zurückgezogenheit hat er die Bibel zweimal abge<
schrieben, einmal auf Papier und einmal auf Baum
rinde. Vor etwa einem Jahre verließ er die Höhl«
bei Mvntville, weil sich die Gegend zu stark mu
Menschen besiedelte und er ost störenden Besuchen
ausgesetzt war, und jvg sich tiefer in die Wildniß
zurück.
Er ist der Sohn eineS angesehenen Bauern in
Massachusetts, der ihn zwang, eine Frau zu heira
lhen, die er nicht lieble, während er schon Neigung
zu einem andern Mädchen gefaßt hatte. Er lebte
nur kurze Zeit mit jener Frau und entsagte lieber der
Welt und ihren Freuden ganz, aIS länger einen
ehelichen Umgang zu pflegen der ihm unerträglich war
Er verließ deshalb heimlich seine Heimath und flüch
tete sich in die Einöden von Maine.
HrZk'Zu Canlonin Missippi hat man das Bild
nip dr? Senators verbrannt.
Betrachtungen über die zuerwartende
Industrie-Ausstellung in London
Wenn jemals der Wunsch in uns rege wurde,
schreibt der Baltimore Correspondent, eine Lustreise
nach der allen Welt anrmreten. so geschah dies bei
dem Gedanken an die Wunder der großartigen In
dustiie Ausstellung, welche sich im Frühlinge des
nächsten Jahres zu London entfalten werten. Es
wird das Wunder des neunzeknten Jahrhunderts
werden, ein Markt, zu dem der Kunstfleiß der ge
fammten, civilisirten Welt das Auserlesenste und
Vorzuglichste zu liefern beabsichtigt, ein Wellkampf,
in welchem fünf Welttheile mil einander um den
Lorbeer ringen; ein Museum, wo die Industrie der
gesammlen Menschheit aufgespeichert werden wird.
Wie riesenhaft ist dies Unternehmen ! wie segensreich
muß dasselbe auf den Stand der Kunst unv der Ge
werbe zuiückwirken!
Solomon hätte nickt behauptet, daß es nickts Neues
unter der Sonne gäbe und Alles eitel sei. wenn er
Kind de? neunzehnten Jahrhunderts gewesen wäre!
Wie? Wäre eine solcke Ausstellung wohl in irgend
einer andern Zeit, als ber unsrigen möglich gewesen ?
Ehe die Dampfkraft den Lauf der Fahrzeuge beflügel
te und die Eide mir Eisenschienen umgurtele. wäre
selbst der bloße Gedanke an eine solche Ausstellung
Wahnwitzgewesen !—DieKrafl des Wasseidampfes
hat die Erbe kleiner gemacht, die Meere zusammen
schrumpfen lassen und die verschiedenen Völker des
Erdbodens in eine große Familie umgewandelt. Der
Austausch der,ldeen, Blitzesschnelle die Welt
dustiie Ausstellung fassen und in Ausfuhrung brin
genzukönnen Man har behauptet.daßdieMenfch
heit niemals einen Sprung gemacht, sondern sich
allmählich und naturgemäß entwickelt habe. Dem
ist nicht also! Als das Schießpnlver erfunden wur.
de da sprang die Menschheit mir einem großen Satze
aus dem Mmelalter heraus, Gultenberg Hai durch
die E'sindung der beweglichen Lettern einen unge
keuren Sprung gemacht der tie ganze civilisirte
Welt mit sich sorliiß. ein Sprung, der es mit einem
Male und für Alle Zukunft unmöglich macble, daß
die Menfchkeit in jene Barbarei zurücksinken kann,
welche dem Untergänge des römischen und griechischen
Glanzes folgte, denn diese kleinen, beweglichen Let
kern verlausendfachen den Gedanken und machen fein
Sti hen oder Untergehen nicht mehr von dem Brande
einer alerandrinischen Bibliothek oder dem Einzüge
einer Horde Vandalen abhängig. Das waren gro
ße gewaltige Spriinge! Die Enideckung Amerika's
war abermals ein Lprung und wer kann eS leugnen
daß mit dem Tage, wo jener Tbeekessel zu tanzen
anfing und dadurch ter Gedanke an die Krasl des
Wasserdampfes im Hirn des e>staunten Beobachters
erzeugt wurde, die Menschheit abermals und vielleichl
den kühnsten Riifenfprung gelhan?
Zu den Zeiten des Faustrechts schrieben die Fürsten
große Turuieie aus. wo sich der Glanz der Ritter
schaft zur Schau ausstellte und ManneS Kraft ihre
Tiiumpfe feierte In unsern Tagen ladet man die
Erzeugnisse des Gewerbfleißes und Handels zu ei.
n>m Turniere ei» und statt der rohen Kiasr ringen
die Geister nm den Ekrenpreis. Die B!ürhe der
Riireischaft trug von ikren Turnieren zerbrochene
Schädel und Lanzensplitter davon, während der
Wellkampf der Industrie die Entwicklung niegeahn
ter Schätze und Hülfsmittel zur Folge haben wirb.
Wie unendlich groß sind daher die Fortschritte wel
che die Menschheit auf der Bahn ber Entwicklung
gemacht.
Die Londoner Industrie Ausstellung wird der
Welt die Fülle und den R,jchtkum von Kräften und
Hülfsmitteln, deren sich der Kunstfleiß der Men
fchen erfreut, in außerordentlicher Mannigfaltigkeit
darlegen. Die SchaffungSlust muß dadurch neu
belebt und frisch erhalten, der erfindende und combi
nirende Geist angereizt werden So wird und muß
die Londoner Ausstellung ein welthistorisches Ereig.
niß von unberechenbarem Nutzen für den Kunslfleiß
der Menschheit werden.
Das Ende einer Atammonö-Dienerin.
Die Blätter Cincinnali's erzählen von einem allen
Bellelweibe, das kürzlich in genannter Stadt starb.
Sie verschied in der Nacht und gegen Abend wurde
ein angezündetes Lickl neben ihr Lager gestellt. Das
alle Weib öffnete die Augen und sobald sie das Licht
gewahrte, befahl sie ihrer Tochter einer scheußlich
aussehenden, bucklichen und blödsinnigen Person, ihrer
einzigen Wärterin, dasselbe auszulöschen, weil es für
sie zu lheuer fei
Sobald sie eikrankte, ließ sie eine Kiste, die, wie
man nach ihiem Tode fand, nahe an 4000 Tkaler
in Gold einhielt, neben ihr Belt stellen, um sie
stets in ihrem Bereich zu haben. Als der Todes j
kamvf eintrak unv man ihr fagre, daß sie sterbe»
müsse, warf sie sich auf die Kiste und umklammerte
sie mit geizhalziger Wuth, bis sie sich die Nägel von
den Fingern riß und ihr Leben erlosch.
Nach ihrem Tode entdeckte man. daß ein im Zim
mer stehender alter Ofen eine bekrächrliche Summe
Silber» und Kupfergeld enthielt, das sie darin sorg
fällig verpackt und versteckt hatte. Geld und Ge
larhschasten wurden unter gerichtliche Obhut genom-
Sie sammelte siv dieses Vermögen aus dem
Erlrage der Beltelci. die sie und ihre blödsinnige
Tochter betrieb Letztere erhielt gewöhnlich Schla.
ge. wenn sie AbendS nach Hause kam und nicht ge
nug erbettelt hatte; regelmäßig wurde sie aber jeden
Morgen geprügelt, ehe die Mutter sie ausschickte.
Das Geschrei des aimen Geschüpfer erregte häufig
daS Mitleid der Umwohnenden.
' Ein gewaltiger Irrthum.
Rodt. Stean, ein Burger von Mivvletaun. Ohio,
befand sich unter den Passagieren des unglücklichen
Dampfers Anrhony Wayne, als derselbe auf dem
Eriefce erplodiitc. Ein Leichnam, der seiner Perso
nal Beschreibung entsprach, wurde aus dem See
flulhend gesunden und ausgenommen. Derselbe wur
de zu Sandusky begraben und Stean's Freunde setz
ten ein Monument auf die Grabstätte. Vor einigen
Tagen spazierte bemeldeter Robert Stean auf dem
Kirchhofe, las höchlich erstaunt die Inschrift des fei
ncm Andenken gewidmeten Steines und brach über
Hals und Kopf auf um seinen Freunden zu melden
daß er durchaus nicht todt und obgleich mit Narben
bedeckt, doch völlig am Leben sei. Er erzählte.
daß ein Boot ihn auf dem See aufgenommen und
nach Detioitgedrachr habe, wo er ärztlichen Beistand
empfing, der ihn dem Leben wiedergab. Order er ,
gingen aufder Stelle, um das Monument über feiner
angeblichen Leiche wegzuschaffen.
Kratz. 25 Jahr alt, wurde im l
Walde auf dem Orange Berge. N. 1.. erhangen g«. >
funden, wo er dem Anschein nach schon eine Woche !
gehangen halte. In seinen Taschen fand man einen
Brief von feinem Vater in Deutschland, worin die
ser ihn ermahnte, redlich und fleißig zu werden, ihm '
Geld überwies und für tie Zukunft Unterstützung
versprach. Auch fand man ein Messer, womit der >
Verstorbene augenscheinlich die Zweige weggeschnit
tcn hatte, welche ihm im Wege waren, weShalb man r
die That für kincn vorhrdachtsn Selbstmord e
Mannigfaltigkeit-».
der jetzige Kaiser von China, ist
19 Jakre alt.
ZpF'Jn Baltimore wurden drei pennsylvanifch«
Bürger, welche flüchtige, eingesangen, Sklave» von
'hren Haschern befreien wollten, verhaftet.
»S'Der Staat Michigan besitzt bei riner B«.
volkerung von 500 000 Seelen, jetzt schon eine Ei
senbahnlänge von 366 Meilen.
ZcF'Zn Bene, uela sind auf Befehl deS Prä
sidenttn NonageS alle amerikanischen Zeitungen ver>
boten worden.
ZS'Harmon. der in Ashtabula Caunty. Ohio,
seine Frau in einen Brunnen warf, ist zu 7 jähriger
Zuchthausstrafe verurlheilt worden.
eingegangenen Wahl. Bericht« weisen
nach daß drei Viertheilt der Bevölkerung von TeraS
für die Annahme der den Congreß pafsirten Gränz
Bill gestimmt haben.
Jagdpartie von v Herren tödteten neu
lich aufdem Alapaha, in Irwin Co., Georgien, in
nerhalb 6 Tagen dreißig Hirsche. Einer der Män
ner schoß allein 17 Hirsche aus 20 Schüßen.
ZPF'Äuf den westindischen Inseln, namentlich in
den Hauptküstenplätzen Südamerika's, ist di« Cho
lera mit großer Wuth ausgebrochen und wirkt ver
heerender als früher.
HQL'Nach den soweit erhaltenen CensuSberichten
schlägt man die Bevölkerung des StaatS Ohio auf
2 20t) 000 an. Die von Pennsyloanien wird unge
fähr einhunderttausend mehr betragen.
heißt, die Mormonenweiber fäng«n an
Hofen zu tragen. Das wäre nichts Neue«, denn
wie oft hört man, daß diese und jene Frau die Hosen
an habe.
ZPF'Das Prügelfieber scheint sich jetzt zu verbrei
ten. In Detroit holzten sich der Editor deS dorti
gen Journal" und ein achtbares Congreßmitglied
von Michigan.
San FransciSco wird berichtet, daß
der Handel zwischen Calisornien und China immer
mehr an Bedeutung gewinne und von den Groß
städten am atlantischen O-ean vorzüglich berücksich.
tigt werden müsse.
Smith, früher Freiwilliger im Kriege
gegen Meriko und zuletzt wohnhaft in Neu Dork,
kaufte sich eine Unze Laudanum. verschlang dies« und
starb drei Stunden nachher. Warum, wissen wir
nicht.
Steinhauer Wm. Saunders stahl in
Philadelphia ein Paar Beinkleider in der ausdrück
lichen Absicht. desKalb in s Gefängniß gesteckt zu
werden. Er war außer Arbeit und ohn« jed«S Un
terhaltsmitiel.
IlF'lennv Linds Bruder ist nach den Pariser
Journalen durch Paris pasnrt um sich in Havr« nach
den Ver. Staaten einzuschiffen, und dort seine
Schwester auf der Triumph Reife über die westliche
Halbkugel zu begleiten.
Overton. Tennessee. hat ein CensuSnehmer
eine Dam« gefunden, welche I2oJahre alt ist. Sie
wurde verheirathet zur Zeit von Braddock's Nieder
lage Ihr jüngster Sohn ist ein braverßurfche von«
70 Jahren.
ArA'Sine südliche Sklavereizeitunq. der..Colum
bus (Georgia) Sentinel," führt folgend« hübsch«
Sprache.Wir gestehen es aufrichtig, daß so »iet
uns anbelangt, wir die Union verabscheuen und den
Norden hassen wie die Hölle selbst."
HcF'Der Dr, Hawks. R.ktor der Calvary Kir
che in Neuyork, hat von seiner Gemeinde 15,000
Thaler geschenkt erkalten, wofür diese ihm ein Pre
digerbaus kaufte und meublirte. und sein Leben ver
sicherte. Ter Gekalt des frommen, fafhionablen
Herren beträgt jährlich 5000 Thaler.
Frederickton. Neubraunscbweig. brach am
11 ten Dieses ein furchtbares Feuer aus, durch welche»
4 ganze im Mittelpunkt der Stadt gelegene Vier,
ecke zerstört wurden Es sind 200 bis ?00 Häuser
abgebrannt, worunter die meisten Stohrs der Stadt
mit großen Waarenvorräthen enthalten sind.
! Neuyork macbt
Vorbereitungen, zu einer Ercursion noch Liverpool
und London während der ..Weltsair" im nächsten
Juni. Eine Compagnie V'nkie- Militär, nach der
Musik ..Heil Columbia" auf ..John Bullt" eignem
! Boden marschirend, wird etwas Neues unter der
Sonne abgeben.
W Goidon. ein von Gemeingeist beseel-
ter und patriotischer Bürger von Mobile, beschenkt«
die Stadt mit einem ganzen Viertel Platz, das Was«
kington Square genannt werde» soll. unv knüpfte
an diese Schenkung die Bedingung, daß der Platz
eingezäunt und anderwärts verschönert als öffentliche
Promenade dienen soll.
Herren Barclay, Perkins und Co. in
London, in deren Brauerei der edle Haynau so tüch
tige und wohlverdiente Prügel empfing, brauen jetzt
ein ..Stout Haynau Bier" das großen und reißen»
den Absatz findet. Ob es so stark ist, wie die Prü»
gelsuppe. mit der dem Herrn Feldzeugmeister in Lon
don aufgewartet worden, wissen wir nichrzu sagen.
farbig, Matrosen, welche nach dem Ha,
sen von Norfolk, Süd-Carolina bei Ausübung ihre»
Gewerbes kommen, sollen nach einer der Gesetzgebung
eingereichten Petition künftig so lange verhaftet wer,
den, als das Schiff im Hafen bleibt. Gegen ein
solches Gesetz protestirt Massachusetts als die Cor»,
stitution verletzend.
Mexiko — General AriSta ist in der Republik
Mexiko wahrscheinlich zum Präsidenten erwählt.—
In Leon ist ein Erdbeben gefühlt worden. Die
Landstraßen Meriko's sind mehr als je zuvor von
Raubern belästigt.
Readinger Baumwollen Fabrik ist bei,
nahe unter Dach und somit stark auf dem Wege zuv
Vollendung und wenn keine unerwartete Hindernis»,
se eintreten, wi>d die Anstalt im Lause des nächstem
Jahres in Operation sein. Die Fabrik ist ein mäch,
tiges Gebäude und wenn sie vollendet ist. werden ei,,
nige hundert Menschen Beschäftigung finden, befon«
ders viele von denjenigen die jetzt keine haben und
unnütz auf den Straßen herumlaufen. Eine große
Glocke, bis jetzt die größte in Reading, ist bereit»
angekommen und wird künftig gebraucht werden dir
Arbeiter zu ihren Geschäften zu rufen. —(Beob.
»cS'Am «ten Okiober, al» grade der Pahst sich
in die Kirche Santa Maria edel Popoia begeb, wa;
ren zu beiden Seiten der Kirchemhüre folgend« In>
schriflen angebracht:
To» dem P>ut ö.
Mazzini, skU lange leben.
Di- Republik ist lre silbest« der Regierung««
Die schäntlichst« Regierung ist diejenige der Priester,
Man stiirz« die Herrschaft der Priester
Die H-rrschaft de« Volke« wöge avig dauern.
Liest man diese Inschrift«» nicht von oben nach
unten, sondern von links nach rechtS zeilenweise, so
ergiebt sich nn gsnz vrrschiedrner Sinn,