Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, June 20, 1850, Page 2, Image 2

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    Wer Frcha Patriot.
Slllentam», Juni SV, RBS«.
Addresse an die Bauern, welche wir
letzte Woche verschieben mußten, sollte allgemein ge
lesen und bchcrzigt wcrdcn, dcnn der Gegenstand ist
ein wichtiger, und die Errichtung von Ackerbaugescll
fchaftcn ist von größcrcm Nutzcn als man im An
fang glaubt. Fortschritt, und zwar cin schneller
Fortschritt, ist gegenwärtig in allen Dingen bcmerk
bar, und auch unsere Landwirthe sollten ihr Haupt
erhcbcn, und sich, wie dies schon in mehreren Staa
ten geschieht, in Gesellschaften formiren, um gemein
schaftlich zur Beförderung ihrer gegenseitigen In
trcficn beizutragen.—Bauern, prüft dcn Gegenstand
und laßt Eure Meinung hören.
Gold in Tonnenklnmpe».
Die „Pacific News" in Californien publizirt ei
nen etwas unglaublichen Bericht von dcr Aussin
dung cincS wahren Bergs von Gold, welchen wir
auszüglich geben um unfern Lesern zu zeigen, wie
viel größere „Goldstorics" man in Californicn auf
bringen kann als bei uns.
Es wird nämlich erzählt, daß eine Partie Aus-
Wanderer, welche auf der Salzsee Route zu Los An
gelos ankamen, eincn Bericht über das Dasein von
Gold auf jener Route, östlich von dcrHaupt-Gcbirgs
kette, machten, worauf sich sogleich eine andere Ge
sellschaft zur Aufsuchung desselben auf dcn Wcg be
gab. Sic gingen in nordöstlicher Richtung und hat
ten viele Schwiciigkeiten zu bekämpfen. Dcn Ma
hahue Flug, dcßcn Lauf sic cine ziemliche Strecke
folgten, und dcr sich in dcn Cvlcrado crgicßt, muß
ten sie manche Tage zehn bis fünfzehn Mal über
schreiten; ungeheure Schneegebirge halten sie zu er
stcigcn und Klippen und dergleichen zu paßiren, wo
der kleinste Fehltritt Maulesel und Reiter in hundert
Fuß tiefe Abgründe geworfen haben würde. Die
Partie drang jedoch muthig vorwärts bis etwa 236
Mcilcn vom Pucblo, in dcßen Richtung sic zogen—
und hier, unter den östlichen Vorsprüngen dcs Sier
ra Nevada Gcbirgs fanden sie dcn Gegenstand ihres
Euchens-Gold—und Silber dazu, und zwar in
solchen Quantitäten, wie sie es nicht geträumt hat
ten—cin vollkommener Fclfcnberg mit Gold und
Silbcr vermischt und vermengt in soliden Massen
von einer bis mehrere Tonnen Gewicht. Doch das
Sonderbarste kommt noch. Diese großen Massen
von Gold, Silber und Quarz haben nämlich das
Gold im südlichen und das Silbcr im nördlichen En
de. Hkerin fand man keine Ausnahme. Das Sil
der wird aber am häufigsten gcfundcn, und, in den
Worten ciner dcr Dagewesenen, „es ist desselben gc
»ug dort vorhanden, um alle Schiffe im Hafen zu
versenken !" Das Wasser in der Gegend soll für
Mcilcn umhcr mit Salz und Salcratus gcfchwän
gcrt fcin, und keiner der Partie konnte, während dcn
zehn Tagen die sie da verbrachten, einen einzigen
Tropfen erhalten, dcr frei von diesen Eigenschaften
war. Die ganze Region ist eine vollkommene Wü
ste, und Krankheit und Tod muß unausbleiblich ei
nem verlängerten Aufenthalt folgen.
Der Herr, von
ihm mitgebrachten Proben sollen ungewöhnlich schön
sein. Dicscr Bericht ist arg gcnug, wenn er wahr
ist—und ist cr wahr, so wird er bald bestätigt wer
den.
Die mysteriösen Geister.
In unserer letzten Nummer haben wir von einer
Versammlung wissenschaftlicher Männer, mit den
Rochester Damen, die mit dem geheimnißvollen
Klopfen in Verbindung stchcn, gemeldet, welche
Versammlung im Hause dcs Dr. Griswald in Neu'
york gehalten wurde, und wobci I. Fcnnimore Coo
per, Dr. Francis, Dichter Bryant, Gcschichtfchrci
dcr Bancrost, Dr. Hawks, N. P. Willis und An
dere gegenwärtig waren, welche, wie das Nenyork
Organ sagt, sämmtlich nicht an dieser Gcistcr Of
fenbarungen glaubten. Nebst den von Hrn. Coo
per gemachten Fragen, welche alle richtig beantwor
tet wurden, sind auch andere mit dem nämlichen Er
folg gemacht worden, unter welchen auch durch Hrn.
N. T. Tuckcrman, wclchcr dieselben laut an die Un
sichtbaren richtete, so daß es Alle hörten. Er nahm
sich eine gewisse vcrstorbcne Person in dcn Sinn
»nd frug wo sic gcwohnt habe —„ob in Neuyork?"
Keine Antwort.—„ln Baltimore? In Cambridge?
In Boston ?" Bci der Frage „In Boston ?" wur
de geklopft, welches das bejahende Zeichen ist. Kei-
ne Antwort ist das Zeichen dcr Vcrncinung.—Herr
T. frug wcitcr: „War crcin Lawyer ? Ein Kauf
mann ? Ein Arzt? Ein Prdigcr ?" Klopfen.—
..War er cin Episcopaliancr ? Ein PrcSbytcriancr?
Ein Unitariancr?" —alle Hauptfcktcn wurden be
namt, abcr keine Antw ort erfolgte. Er frug nun:
„War crcin Christ !" Klopfen.—Er frug nun, wie
alt er gcwcscn—„ob Dreißig? Fünfzig ? Sechzig ?"
Klopfen. „ Hat crcine Familie hiiilcilaßcii ?"
Klopfen.—„Hat er Kindcr hintcrlaßen ?" Klopfen.
„Fünf? Drei? Zwei?" Klopsen.—„Starb cr in
Boston? In Philadelphia? In Albany? In Nor
thampton? In Bcnnington ?" Klopfen.—Starb
cr an der Auszehrung ? Am Fieber ? An der Cho
lera ? An Altersschwache Klopfen.
Die Person in dcn Gedankcn dcs Hrn. Tuckcr.
man war der vcrstorbcne Ehrw. Dr. Channing von
Boston, wclchcr auf ciner Rcife in Bcnninqton,
Vermont, starb. Die Antworten waren alle ganz
richtig. Dr Channing wollte in seinen spätern Ja»,
ren keinen seklenschen Namen mehr tragen, sondern
blos Christ heißen, und vbschon er noch die „ sieben
zig Jahre" nicht erreicht hatte, so waren dennoch fei
ne physischen Kräfte durch frühzeitige Anstrcuqun
gcn dahin.
Unter den mancherlei wunderbarcn Erschciliungen
»»iscrrS Zeitalters ist diese sicherlich nicht die gering
ste, und man sollte dieselbe, vstgemachter Eifahiuii.
„en eingedenk, ohnc dic genaueste Prüfung nicht
leichtsinnig als ..Humbug" oder „Betrug' verdam
men. Wcnn irgcnd cins unserer Leser wünschen
sollte, seine Meinung über diese Sache zu gebe», so
stehen ihm unsere Spalten gernc zu Diensten.
Feue r.—Wir vernehmen, daß am letzten Sonn
tag die Scheuer des Herrn Samuel Betz in Grün
witsch, wahrscheinlich durch Funken aus einem kurz
zuvor in Brand gewesenen Schornstein dcs Wohn
Hauses angezündet, in Flammen aufging. Dcn An
urcngungen der herbeicilcndcn Nachbarn gclang es,
rie nahen Wohngebäude vor einem gleichen Schick-
Betrag dcs angerichteten Scha
denS haben wir nicht vernommen.—(Geist p. Zeit.)
Gditorielles Summartum.
auf einmal in der Kirche krank wurde. Wir wünschen daß er
schnell genesen möge. Männer wie Herr Ctay
braucht unser Land jetzt nothwendig."
lieber Leser, copiren wir aus einer kokofokozeitung.
Dieser nämliche Herr Clav, den unser Land jetzt so „nothwendig
braucht," war in 1544 der Whig-Candidat fltr die Präsident
barn „desmol" nicht so arg ven großem Gras krähen dürfen. —
Wie sieht's aus, Freunde ?
Wornian'S Springe, dieser schöne und angenehm« Com«
tung der verdrießlichen Frage. Wir wollen als« ebenfalls »och ei
ne Woche länger Hessen.
DaS Sängerfest, welches am Montag in Philadelphia
stattfand, siel glänzend aus. Dic Prozcßion und dcr Gcsang niach-
nach ten, Aufbruch des CongresseS sich wieder zu versam
meln. Ihre Verhandlungen haben wenig Aufmerksamkeit erregt
und die Convenlion selbst war cin Fchlschlag. Sclbst der Süden
war nur schwach rcpräscntirt, und die öffentliche Meinung durch
die ganze Nation war entschieden dagegen.
Von Europa sind seit unserer letzten Zeitung
zwei Dampfschiffe angekommen, die aber gar nichts
von Wichtigkeit überbracht haben, sonst würden wir nicht erman
geln, es iinscrn Lesern vorzulegen. Alles stand ziemlich so wie vor
einigen Wochcn.
Furchtbarer Hagel. —Ein Brief in einer Bombay Zei
tung berichtet cin Fallen von Hagelsteinen so groß als Eocoanüße,
nahe Sattara. Mehrere Wohnungen fielen zusammen und von
den Einwohnern kanien »ms Leben, viele« Vieh würd« erschlagen,
und sclbst ricle große Fische wurde» nachher, durch dcn Hagcl ge
tödtet, in dcn Ströincn gefunden.
Ein Luftballon von gigantischer Größe wird gegenwärtig
zu Valverde durch einen spanischen Herrn gebaut, der mit demsel
ben, nachdem cr ihn ihrer Majcst.li der Königin Jsabella ausge
stellt hat, einen „Trip" nach London in «i ne in Ta g zu ma
chen gedenkt.
Berichte von Paris sagen, daß di« Bauern in Frank
reich, durch die niedrigen Preise des Getraides im vorigcn Jahr
cntmuthigt, sich entschloß.« haben, dies Jahr nicht so viel auszusä
en, u»d es wird daher gefürchtet, daß die nächste Ernte nicht für
Die „Geister" in Neuyork Men, wenn dcr Correspondeni
dcs Scdgcrs die Wahrhcit spricht, vorausgcsagt habcn, daß Clav'«
Ccmpromiß de» Congrcß paßiren wcrdc, und zwar mit einer
Mchrhcit ron S Stimmen.—Wollen sehe».
Tchlangen.—Ein Corrcspendcnt einer Minnesola Zeitung
schrcil» von Fort Gaincs, daß er einen Haufen Schlanqc», 55 an
Zahl, gesehen habe, die ron zwei Madchen dasell'st geröttel werten
Pfui !—Dcr Schrcil-er dcr Pinsburg Post sagt, er lial-e am
U'b>>'N drei S » d i e S die Smirhfict? Siraße hinuntcr
Dic Whig Staais-Convcnlion versammelte sich gestern in
Philadelphia, in» Candidaten für Canal-CommWoiicr, Gcneral-
Auditor »nd General-Landmesser zu ernennen. Wir hoffen sie
wird lauter gute Männer fiir die betreffenden Acmter auswählen.
Die ganze Zahl regelmäßiger Onmibusscn in der Stadt
Neu-York ist 425, wovon 354 eine Leisenz von 20 Thaler, Ig eine
von 10 Thaler. und AS cine ven 0 Thaler jede bezahlt. Die Zahl
leisenzirler Haets ist 4SI. Karremnänncr 3752—Dreckkarren
532—Porliers und Handkarrcnmänncr 250.
Rctncr bei ciner polilischen Versammlung soll einst
112 olgende „neble Gesinnung" ausgesprochen haben „H>-, gzorsi
tzer, wenn ich ei» siamesischer Zwilling wär« und mcin Bruder ge.
,ch" d " wuede den Ääekcl augenblicklich ab.
llntcischied zwischcn Krieg und Frieden kann nicht
leicht deutlicher auseinander gesetzt werden als in Folgendem -
In Zriedenszeiten begraben die Söhne ihre Väter—
In Kriegszeilen begraben die Väter ihre Söhne.
oS"l>> Neuyork wurde ein Mann arretirt ftir die Ermordunq
eines verworfcncn Fraumzimmers, Namens Lliza Bradlei', wel
che cr in dcn Nord River stieß, darin sie ertrank.
herrliche Palast Foniainebleau (ip Frankreich), der
Napoleons, soll in eine Cavalleriesthule ungewandclr
vÄ"Ein Adler niit zwei Köpfen, welcher irgendwo im Westen
gefangen wurde, soll in Ztlbaiw ausgestellt werden.
, aus de», Innern Neu-Aorks sagen, daß die
Äussichren stlr eine reichliche Obsternte nie beßer waren als jetzt.
In Ungarn soll eine Englische Lolonie gegründet werden. >
Schreckliches Dampfboot Unglück!
Ueber »»» Menschen un,gekommen l
Bussalo. 17. Juni.— Das Dampfschiff Grif
sith sing heute Morgen um 6 Uhr auf seinem Wege
über den See, al« e« etwa 26 Meilen von Eleve
land entfernt war, Feuer und brannte bis auf den
Wasserrand ab. Der Steuermann, welcher an'S
Ufer schwamm, hat Cleveland erreicht und berichtet,
daß nur 36 Pasagiere gerettet sind und diese haben
sich durch das Schwimmen an'S Ufer der drohenden
Gefahr entzogen, da gar kein anderes Schiff in der
Nähe war. um Hülfe zu leisten. Der Capitän
Robby, h/ssen Frau und Kinder haben ihr Leben
verloren. Berichtet wird, daß zwei bis drei hun
dert Personen an Bord waren, die größtentheilS aus
Emigranten nach dem Westen bestanden. Wenn
dieß sich so verhalten sollte, werden wahrscheinlich
über 266 Menschen um'S Leben gekommen sein.
Die Scene auf dem brennenden Wrack ist alSfchmer
zenvoll und herzzerreißend im höchsten Grade ge
schildert.
ES ist bis jetzt unmöglich, die Ursache des Unglücks
festzustellen, oder nähere Einzelnheiten anzugeben.
Dieß ist das größte Unglück, welches jemals auf dem
Erie See vorgefallen, seitdem das Dampfschiff Erie
vor einigen Jahren verbrannte.
Ipennsylvanien blickt a«f.
Von dem Tage, daß Gouvernör Johnston die
Ausübung der erccutivcn Pflichten übernahm, befin
den sich die Finanzen des Staats in einem besseren
Zustande.
Untcr der Lokofoko Regierung wurde die Staats
schuld jährlich um Millionen erhöht, die Zinsen ließ
man unverrechnct fortlaufen, die Stocks sanken im
Werthe und der Name Pennsylvanien wurde ein
Beiwort des Vorwurfs unter den Nationen der Er
de.—Aber sobald Gouvernör Johnston die Zügel der
Regierung ergriff, begann er zu arbeiten für die Wie
derherstellung der Wohlfahrt, deS Credits und deS
Charakters des StaatS. In wie fern ihm dies ge
lang, hat die Geschichte der letzten zwei Jahre bewie
sen. Statt die Staatsschuld zu erhöhen, hat er das
sinkende Fondsystcm gebildet, wodurch bereits Tau
sende abbezahlt sind. Die Zinsen sind ebenfalls
pünktlich in Gold und Silber bezahlt worden—und
VaS Schatzamt in einem Zustande erhalten, der al
len Verschwendungen der Canalboard, und den Re>
gierungskosten zu entsprechen im Stande war, und
dies alles ohne Erhöhung der auf dem Volk lasten
den Taren. Nie hat ein Gouvernör so viel für das
Wohl des Volkes des Staats gethan—und keiner
verdient mehr Verehrung und Dankbarkeit ihrer,
seits.
Seit der letzten Woche haben wir einen andern
deutlichen Beweis des befriemgenden Standes un
serer Finanzen gehabt—einen Bericht des Staats-
Schatzmeisters und deS General Auditors in Folge
der Verfügungen einer Akte, pafsirt den letzten 16.
Mai, worin dieselben anzeigen, daß die Summe
von 256,666 Thalern für die Vollendung des Nord
zwcig-KanalS angewandt werden kann, ohne die
Staatsschuld zu erhöhen, und ohne irgend eine Er
fchwerung der Zahlung von über 4,666,666 Thaler,
die für andere Zwecke verwilligt wurden, entgegen
zu fetzen. Die abgeschätzten Ansprüche auf daS
Schatzamt, einschließlich dieser Verwilligung für den
Nordzweig Canal, betragen für das am 31. Mai
1856 endende Jahr 4,639,176 Thaler.—Die abge
schätzten Einkünfte betragen 4,665,974 Thaler, so
daß nach Bezahlung aller Ansprüche ein Ueberschuß
von 26,666 Thaler sich im Schatzamt befinden wird.
(Vaterlandswächter.
Die Neu-York Sun bemerkt, daß der junge Mann
der das Pflugfeld verläßt für den Kaufmann Spult
, des Advokaten oder Arztes Office, mit dem Ge
danken feine Mühe zu veredlen und eS zu einer
höhern Würde zu bringen, einen traurigen Fehler
macht. Er pafflrt über den Schritt zur Ünabhäng
igkeit auf denjenigen der Dienstbarkeit. Er ver.
tauscht ein natürliches für ein künstliche» Gewerbe,
und er muß der Sklave der Laune deS Kunden und
die Arglist des Geschäfts sein, entweder um sich zu
ernähren oder sein Glück zu machen. Je künstlicher
das Streben eines Menschen, desto entwürdigender
ist e« in moralischer und physischer Hinsicht. Zum
Beweis vergleicht des Kaufmann's Clerk mildem
Bauernjungen. Der Erstere mag äußerlich mehr
glänzen aber der Letztere besitzt unter seinem rauhern
Acußcrn mehr wahren Urstoff. Er ist ein freierer,
glücklicherer und edlererMann.—Gut wäre es, wenn
junge Leute die Würde der Arbeit mehr nach ihrer
Nützlichkeit und Männlichkeit aIS nach dem ober
flächlichen Glanz den sie trägt, beurtheilen würden.
Daher sehen wir den Adel eines Mannes nie in fei
nen feinen Handschuhen, oder Putztisch Zierrathen,
sondern vielmehr in jenem kräftigen Arm. dessen Aus
senzüge, von der Sonne gebräunt, einen starken und
ehrlichen Arbeiter bezeichnen, unter dessen Bauern
-der Handwerkers-Weste ein königliches Herz fchla
gen kann.—(Bauernf.)
5 Pennsylvania Hospital,
r . Bericht, des Pennsylvania Hospitals
sind in dasselbe während des Jahres vom 27. April
1849 bis dahin 1856 565 zahlende und 125 V arme
» Patienten verpflegt—im Ganzen also 1815; ron
' diesen waren IZ7K Kranke männlichen und 4!N
' weiblichen Geschlechts; unter denselben befanden
sich 812 in Irland, 766 in den Ber. Staaten, 74
i in Deutschland und 101 in England und Schott
land Gcborne. 164 Kranke sind im letzten Jahre
mehr verpflegt, als in dem Jahre vorher. Die im
, Ganzen seit dem Bestehen des Instituts in demselben
- verpflegten Personen belaufen sich auf die beträcht
. liche Zahl von 46,351. —In der Irrenanstalt wur>
den aufgenommen im Jahre vom 27. April 1849
bis dahin 1856—211 Verrückte, von denen 154 ge
gen Bezahlung. Im Ganzen befinden sich 236 in
dem Institute. In der Entbindungsanstalt wurden
1254 Frauenzimmer entbunden, darunter 1175
glücklich.
In allen Zweigtheilen des Pennsylvania Jnsti
tuts aufgenommenen Patienten belauft sich auf 51..
623. ' v , ,
Henry <5 la y.
Am vorletzten Montag machte Senator Benton
von Missouri einige Angriffe aufden Achtbaren He
nry Clay, aIS derselbe noch zu krank war, um ihm er.
wicdcin zu können. Dieser feige Angriff wird mit
Recht gerügt, und ein Korrespondent von Wasching
ton macht folgende treffliche Bemerkung:—,, Ein
Angriff auf den Charakter deS Hrn. Clay ist ein Na
tional Schimpf. Elay ist von den Fußsohlen an
bis zum Ende seiner grauen Locken National-Eigen
thun,—Bein von Amerikanischem Bein und Fleisch
von Amerikanischem Fleisch, und Hr. Benton würde
ebensowohl den Versuch machen, einen Eichbaum
mit einem Federmesser abzuschneiden aIS den alten
patriotischen Kentuckier mit dem Pfeil feiner Satire
zu verwunden. Der Stachel einer WeSpe hat keine
Aehnlichkeit mit dem Schwert des LchilleS."
Orford, Cennttticut, seU eine weithrell« Kupfermine
Unerhörte Brutalität.
Ein Ncgerweib, NamenS Mary Hatch, wurde
kürzlich zu St. LouiS, in Ermangelung einer Bürg.
schaftSlelstung von 16,666 ins Gefängniß gesteckt,
für grausame Behandlung eine« KindeS, welches
ihr seit einiger Zeit zur Pflege übergeben war. Sie
hatte eS öfter» braun und blau geschlagen und dann
in einen Zuber voll Wasser gesteckt, damit eS sich
wieder erhole, um ein frisches Zerschlagen aushalten
zu können ; sie steckte dann seinen Körper voll Na
deln, petzte ihm die Zunge mit einer Zange, brannte
seine Lippen mit einem heißen Eisen und quälte eS
sonst noch auf die unmenschlichste Weise. Für einen
solchen Teufelsbraten wäre lebenslängliche Gefäng»
nißstrafe noch eine geringe Belohnung.
Schrecklicher Tod eine« Säuglings.
Frau DewieS, von Barren Caunty, Kentucky,
ließ am lsten dieses MonatS, ihr 9 Monate altes
Kind auf dem Bette sitzen nnd gieng auS, um Gc.
fchäfte zu verrichten. AIS sie zurück kam fand sie
ihren Säugling zwischen dem Bett und der Wand
hängen ; er war hinunter gefallen und mit dem Kinn
am Bettriegel hängen gcblicbcn, dcn Kopf gegen der
Wand, wodurch ihm daS Genick gebrochen.
Sin alter Sitnder.
Unter den Verbrechern, welche gestern ihr Urthcil
cmpfangen habcn, wird von Boston gemcldct, be
findet sich ein Mann NamenS Henry Woods, un
gefähr 75 Jahre alt. der dreimal zum Tode vcrur
thcilt ist, cbcn so oft ist die Vollstreckung der Sen
tcnz erlassen. Außerdem ist er wegen sechs kleiner
Diebstähle verurtheilt. Seil dem 1816 hat
er 63 Tage in einsamer Absperrung iRv 38 Jahre
bei schwerer Arbeit im Gefängniße verbracht.
Die frühern Ucbcrführungen waren wegen Räu
bcrcicn und Stohr. Einbrüchen ; die letzte war
aber für vcrbrcchcrifchcn UebcrfaU in dcr Absicht,
fcine Stiefschwester, feines Vaters Tochter aus zwei
ter Ehe zu tödten.
Lancaster, 17. Juni. —Ein furchtbares Feuer
brach heute Morgen um 2 Uhr zu Columbia aus,
wodurch eine große Masse Eigenthums zerstört wor.
den ist. Ein großer Block Häuser von der Brücke
bis zum Green Tree Hotcl und wcstlich vom Eifcn.
bahn Dcpot liegt in Asche. Dcr Eiscnbahn Depot
und die Druckerei des Columbia Spy sind gleichfalls
abgebrannt. Mindestens 36 Familien sind durch
dieses Unglück obdachlos geworden. Dcr Vcrlust
wird auf 56 bis 66,666 Thaler angefchlagcn.
General Lopez wurde, nach dcn lctztcn telc
graphischen Berichten von Neu Orleans, in jener
Stadt nochmals verhaftet und vor die Ver. Staaten
CommißionerS zur Untersuchung gebracht. Man
glaubte allgemein, er würde entlaßen werden, we
gen Mangel an Zeugniß um ihn zu überführen.
Ein großer Tunne l.—Der Tunnel, welcher
an der Baltimore und Ohio Eisenbahn, einige Mei
len von Morgantaun, in West Virginien. erbaut
wird, ist eins der grüßten Werke dcr Art in der Welt.
Er führt durch einen Berg, dcr !'/» Mcile breit.
wird berichtet, daß cin ungeheures Eis
feld, über 156 Mcilcn lang, auf dem atlantischen
Mccre, in der Region des 46sten Breitengrades,
treibt. Da dies die direkte Fahrstraße der Schiffe
zwischen Europa und Nordamerika ist, so befürchtet
man mancherlei Unfälle für die Schiffe. Andrer
seits wird das frühzeitige Hcrabtreiben deS Eises
aus dem Polarmeere für etwas dcn Erpedilioncn
zur Aufsuchung dcs Sir Franklin Günstiges be
trachtet.
LkF'Es wird vcranschlägt, daß in dicscm Jahre
wenigstens 125,666 Personen allein zur See nach
Californien gehen werden. Rechnet man nun die
DurchschniltSkosten für Ausrüstung und Passage auf
466 Thaler per Individuum, so ergiebt das einen
Totalbetrag von 56 Millionen Thaler,—gerade die
Hälfte der Summe, die nöthig wäre, die große Ei
senbahn zur Verbindung des atlantischen mit dem
stillen Ozean zu vollcndcn.
cinem unlängst abgchaltcncn Sckul-
Examcn über die sieben Bitten des Vaterunsers stell
te der Lehrer bci dcr vieeten Bitte die Frage: "War
um aber bittcn wir nur umS täglich, Brod, nicht
ums wöchcntliche, monatliche, oder gar umS ganze
Jahre?" Ein kleines Mädchen antwortete sogleich,
klug lächelnd : "Es würde sonst altbacken."
amerikanischer Fuhrmann überholte ei
nen andern auf der Straße. "Heda!" fragte der
Erstere, "was führst du auf deinem Wägelchen ?"
"Pillen und sonstige Patent-Arzneimittel," war dic
Antwort.—"Gut," sagte der Erste, "dann kannst du
immer vorangehen—ich führe Leichensteine."
Engländer. Agent einer Londoner Emi.
gralions-Gesellschaft, hat in Irwin Caunty. Geor
gien, 156,666 Acker Land gekauft, um darauf eine
Colonie englischer Manufakturarbeiter zu gründen
Das Land liegt in einer vortrcfflichcn Baumwoll
Gcgcnd.
brittische Gouvernement Haiden Ni
caragua- Vertrag, wclchcr vor cinigcn Wochcn vom
Scnatc gcnchmigt worden, ratisizirt. Es wird die
se Ratification mit einem der nächsten Dampfschiffe
erwartet, worauf dcsscn Veröffentlichung stallsiiidcn
wird.
Rio Grande City fiel vor Kurzem cin
Duell zwischen zwei desperaten Spielern Dr. Schop
fchire und Van Alston vor, in welchem beide sich mit
Taschenmessern und Pistolen so lange wechselseitig
verwundeten, bis Schopfchire todt zu Boden sank.
Brig Kite, Capt. Dane, bringt von An
gostura die Nachricht, daß am Orinocostromc in
Südamerika eine neue reiche Goldmine entdeckt wor
den sei, wovon Capt. Dane Proben in seinem Be
sitz hat.
Baltimore ist Robert JoneS, ein farbi
ger Junge von 19 Jahren Alter, von feiner farbiger
Junge von 19 Jahren Alter, von feiner farbigen
Schwägerin Emily Jones umgebracht worden.
Wafchingtoner Gerücht sagt, daß dcr
spanische Gesandte dic Auslieferung deS Gcn. Lopcz
wegen Hochverrath, Mord, Raub u. f. w. verlangt
habe.
Cincinnati sind mehre Todesfälle durch
Cholera vorgekommen. Man hält sie für fpo
radisch, da die eigentliche Epidemie sich dort noch
nicht gezeigt hat.
Grcenwich, Massachusetts, ist neulich ei
ne Kirche mit Schießpulver in die Luft gesprengt
worden. Man glaubt, daß die Thal auSßache ge
gen einige Temperanz Versammlungen, die inan in
der Kirche hielt, geschehen sei.
iPZ'Ein Hinkel wird in Cincinnati gezeigt wel
cheS vier vollkommene Flügel und vier Beine hat.
San Francisco galt am I. Mai daS
Faß Waizenmehl 15 Thaler.
Angenehme Ueberraschnng.
Ein junger Mann, von 18 bis 26 Jahren ein
Student in einem Seminar, machte eines TagS «j.
nen Spaziergang mit einem Professor, der wegen
seiner bezeugten Gütigkeit gegen die jungen Män
ner, die er zu unterrichten hatte, gewöhnlich der
"Studentenfreund" genannt wurde.
Während sie so mit einander hinaiengen, sehen sie
ein paar alte Schuhe im Pfade liegen, welche sie
vermutheten einem Manne angehörten, der nahe da.
bei in einem Felde arbeitete, und sein Tageswerk
nächst vollbracht halte.
Der junge Mann wendete sich gegen den Profes
for und sagte : "lassen Sie unS diesem Manne ei.
nen T'ick Spielen : wir wollen seine Schuhe ver
stecken, um feine Verlegenheit wahrzunehmen, wem,
er sie nicht finden kann."
"Mein lieber Freund," erwiederte der Professor,
"wir sollten uns niemals auf Kosten der Armen be
lustigen. Allein du bist reich und könntestDirdurch
das Mittel dieses Armen Mannes viel mehr «er.
gnügen machen. Lege in jede der Schuhe ein Tha
ler, und wir wollen uns verstecken.
Der Student that so. und begab sich dann mit
dem Professor hinter das nahe Gesträuch, wo sie die
Arbeiter genauer beobachteten, und die Verwunder
ung der Freude wahrnehmen könnten, die er auS.
drücken möchte.
Bald hatte dcr arme Mann feine Arbeit fertig
und kam über das Feld an den Pfad, wo er Rock
und Schuhe gelassen. Während er den Rock anzog,
schlüpfte er mit einem Fuß in einen feiner Schuhe:
da er etwas hartes darin verspürte, bückte er sich und
fand den Thaler. Eistauncn und Wunder zeigten
sich auf seinem Gesichte. Er starrte auf den Thaler,
drehte denselben über und über, und besähe ihn wie
der und abermals; dann schaute er nach allen Sei
ten um sich, allein konnte niemanden sehen. Jetzt
steckte er das Geld ein und fuhr fort den andern
Schuh anzuziehen ; allein wie groß war sein Er
staunen als er den andern Thaler fand! Seine Ge
fühle übe»kamen ihn ; er siel auf feine Knice, schaute
nach dem Himmel, und äusserte laut seine Danksa
gungcn.in welchem er von feinem kranken und hüls,
losen Weibe und seinen brodlofcn Kindern sprach,
welche diese zeitliche Gabe von einer unbekannten
Hand, vom Hungcrstodc retten würde.
Dcr junge Mann stand tief bewegt da, und Thrä
nen traten in feine Augen.
"Jetzt," sagte der Professor, "macht Dir dies nicht
mehr Freude als wenn du dem armen Mann den vor
gehabten Trick gespielt hättest?"
"O werther Herr," erwiederte der Jüngling. "Sie
haben mich jetzt einen Lehrsatz gelehrt, den ich nie
mals vergessen werde.—lch suhle jetzt die Wahrheit
der Worte die ich nie vorher habe bcgrcifcn können:
Es ist besser zu geben aIS zu nehmen."
Reiche Leute sollten den Armcn niemals zu nahe
treten, ausgenommen mit dem Wunsche ihnen Gu.
tcs zu thun.
(Aus dein Skippaeker Neutralist.)
Fluchen und Lügen.
Die folgende Story, welche sich vor nicht langer
Zeit und keine hundert Meilen von hier zutrug, wer
den unsere lachlustigen Leser cben so g'fpafsig sindcn
als wir.
Ein Baucr. dcn wir lercmy nennen wollen, hatte
ein Stück Neuland, das er für Welschkorn umpflügen
wollte. Da es arg stumpig und wurzelig war, so
trieb Jeremy die Ochsen, während John, der Knecht,
d,n Pfliia handhabte. Natürlicherweise wurde der
Pflug öfters an den Wurzeln fest, er tschumpte und
kickte und versetzte Johnny manchen derben Rippen
stoß, der dann nicht ermangelte, zum Gräuel de» ge
duldigen Ockscntrcibeis zuweilen einen tüchtigen
Fluch auszustoßen. So giengs unaufhöilich fort
tschumptn und kicken und fluchen, dann wieder
Whoa! back! buf! berry! Jip ! kicken und fluchen.
Irrem»,'s geduldiger Gleichmut!) wurde zuletzt
durch Johnnys gottloses Fluchen, das sich bei jedem
Kick des Pflüghändels stärker äußerte, gebrochen ;
er machte Halt und sagte John, er sollte die Ochsen
treiben und er wollte den Pflug sührcn. "Johnny.''
sagte er, "da, treib du mal die Ockfen und laß mich
an dcn Pflug, ich will dir wcißcn, daß man pflügen
kann, ohnc bei jedem Rippenstoß zu fluchen." So
trieb John die Ochsen und Jcremy nahm Halt am
Pflug, John hat dic Ochsen kaum im Gang, aIS
dcr Pflug an einer Wurzel zurücksprang und Jeremy
einen tüchtigen Kick in die Seite verfetzte.
"Well, well!" ruft Jereiny. "des is mil Tag
mein Lebens net pafsirt." Und wieder sicng der
, Pflug und wieder kriegte Jeremy einen Kick und wie.
der rief er aus, "so cppes is mir Tag mein LebenS
net pafsirt." An einem Stumpen sprang der Pflug
mit solcher Gewalt zurück, daß der erhaltene Stoß
Jereiny j» Boden schlug. "Well." rief er, als
er sich wieder aufraffte, "so cppes is mir doch
Tag mein LcbenS net passirt."-So giengs fort, bis
Jcremy einmal rumgepflügt und bei jedem Kick, den
ihm der Pflug versetzte, erklärt hatte, fo waS sei ihm
Tag sein Lebens net passirt.
"Da John." sagte er. „nehm du wieder den Pflug
und seh' mal. ob du net chn Naund pflügen kannst
ohne zu fluchen, so gut wie ich."
"Du hast freilich net gcflucht,'' erwirdeite John,
"aber du hast während deiner Raund mehr aIS fünf
zigmal gelogen."
Icrcmy stand verblüfft und sagte nach einigem
Nachdenken:
"Wcll, John, ich denke du hast Recht, der
mag just so gut mich zum Lügen (denn ich hab in
s meiner Lebenszeit schon manchen Kick vom Pflug
kriegt) aIS dich zum Fluchen verführt haben. Ich
bosse, wcnn's mal zur letzten Abrechnung von beiden
von uns kommt, werden diese trubelfam'cn Stumpen
und Wurzeln in Erwägung gebracht werden. Pflüge,
wie dirs am besten schickt. — ..Jib! buck! berry.'
Whoa ! Jib!'' Jeremy trieb die Ochsen und blieb
mäuschenstill, wenn John zuweilen wieder einm«l
fluchte.
Z a h m e F i 112 ch e. —ln einem Teiche neben
Quentons Stätte unterhält eine Familie eine Schu
le für zahme Fische. Sie besteht aus dem
lichen Catsische und einer kleinen Hecht-Art, etwa S
Zoll lang. Die Fische nehmen das Futter aus den
Menschen Händen gleich einem Huude und scheinen
gar keine Furcht zu hegen.
bemerkte, dag er in dcr biblischen
Geschichte den Traum des Pharao nicht begreifen
könne: wie es nämlich möglich fei, daß sieben magere
Kühe sieben fette Kühe verzehren könnten, ohne dag
man eS ihnen ansähe. "Ich konnte eS auch gar nicht
begreifen," sagte ein Kaufmann. 'bis ich mir eine
Frau nahm. Da hatte ich mehr als sieben groß»
und dicke Cassa und HandlungSbücder, und meine
Frau hatte nur ein ganz kleines Wirthschaft Buch.
Am Ende des Jahrs aber hatte das kleine Buch all
meine großen und ticken aufgezehrt, und man sah
es ihm auch nicht an. Seit dcr Zcit glaub« ich an
den Traum deS Pharao."