Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, June 13, 1850, Page 2, Image 2

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    Wrr Lechn Patriot.
Attentat«», Juni tS, R 8»«.
x?A"C. M, 5k u n k, Esq., von Lecha Caunty,
wurde vorige Woche als prakiisirender Anwalt, in
den Courtcn von Carbon Caunty zugelaßcn.
Die Whig-StaatS-Convention
zur Ernennung von Candidaten für die Aemter von
Canal-Cominißioner, Auditor-General und Land
messer General, wird sich auf nächsten Mittwoch,
den lUlcn Juni, in Philadelphia versammeln.
Die Compromiß-Bill.
Herr Clay, der große Staatsmann von Kentucky,
kämpft immer noch mit bewundernswürdigem Ernst
und Ausdauer für die Compromißbill, wclcke, wenn
sie pafsirt, eine endliche Beilegung des verhaßten und
gefährlichen Streites über die so unheilvolle Terri
iorial- oder Sklavereisrage hoffen läßt. Corrcspon
dente von Waschington sprechen die Meinung aus,
daß dieselbe beide Häuser passiren werde. Wäre es
nicht für die unermüdlichen Anstrengungen des Hrn.
Elay, so wäre diese Bill schon längst verloren. Wer
muß nickt mit Ehrfurcht den greisen Staatsmann
bewundern, wie er sich dort dem Sturm entgegen
stellt und die seinem Vatcrlande drohenden Gefahren
abzuwenden sucht!
Mörder aus (Kalifornien.
Das Syracuse Journal berichtet Folgendes : Ein
M. Jacobs, von Durhamville, in diesem Caunty,
kehrte kürzlich von Calisornien zurück und wurde
heute wegen eines Mordes verhaftet, den er in jenem
Lande begangen habe soll. Er wird wieder nach
Californie'n zurücktransportirt. Er ging im verflösse
nen Jahre mit feinem Bruder nach dem Goldlande,
kehrte aber unter dem Vorgeben, sein Bruder sei un
terwegs gestorben, allein zurück. Wir erfahren vom
Scheriff, daß die Beiden einen alten Mann ermor.
det haben, um eine große Quantität Goldstaub zu
erlangen. Einer der Brüder wurde bereits in Cali
formen ergrissen und gehängt; dieser aber entwischte
und kam mit einer großen Quantität Goldstaub hier
an. Es scheint die Beschäftigung des Jacobs ge
wcsen zu fein, von einem Ort zum andern zu ziehen,
um die Miner zu berauben und es wird vermuthet,
daß sie noch verschiedene andere Raubmorde began
gen haben.
Wunderbar.
In dem Städtchen Farringdon, England, ist ein
junges Frauenzimmer, welches schon 13 Jahren in
einer Verzückung oder Starisucht liegt.—Während
dieser ganzen Zeit hat es keine solide Speise genom
men ; ihr Leben wurde nur durch das künstliche Ein
flößen von flüßigen Speisen erhalten. 13 Tage
nachdem sie in diese Verzückung sodcr Schlaf! ver
fallen war, erhielt sie die Mundsperre welche bis auf
diesen Tag fortdauert und die Eingabe von Speisen
sehr erschwert. Sie ist zu einem Gerippe abgezehrt
und ihr Athmen ist kaum bemerkbar. Sie ist 25
Jahre alt, wird von vielen Doktoren besucht, welche
jedoch keine Hoffnung für ihre Genesung haben.
Ei»
Freischulen wurden im Jahr 1655 in Boston ein
geführt. Eine Druckerpresse wurde errichtet in IK4V.
Dies thaten die Puritaner.
Sir William Berkely übernahm dic Regierung
Virginiens im Februar 1642. Seine Sprache cn
digt mit—,, Dank fei Gott, daß wir keine Freischu
len haben, und ich hoffe, wir werden es nicht in hun
dert Jahren." Er war ein königlich Gesinnter—
Royalist.
Sonderbar.
Es ist dem Lancaster Volksfreund, eine Mitthei
lung zugesandt worden, worin berichtet wird, daß
Herr John L. Smith, jun., in jenem Caunty, am
25sten vorigen Mai einen Staar schoß, in dessen
Eingeweide zwei Centmünzen gesunden wurden,
wovon die eine die Jahrszahl 1818 und die andere
jene von 1831 trug.
ErofieS F-ener in Pittsburg.
In der letzten Freitag Nacht brach ein Feuer aus
in der Stadt PittSburg, welches fünfzehn bis zwan
zig Gebäude niederbrannte worunter eine ganze Reihe
Stohrhäuser und andere Gebäude. Der Verlust
kann nicht weniger als lvO.vvl) Thaler betragen.
Unglück.—Die Gattin des Doktor Pfeifer
von Friedrich Taunfchip, Montgomery Caunty, hat
te das Unglück sich vorletzten Mittwoch erschrecklich
zu verbrennen. Im Begriff eine mit Alcohol (Mein
geist) zur Verfertigung von Medizin erwärmte Fla
fche —wie wir berichtet —wegzusteUen, flog der Pfropf
heraus und der Inhalt an den heißen Ofen, wodurch
plötzlich alles in Feuer war, ihre Kleider sich entzün
deten und sie dermaßen verbrannt wurde, daß man
an ihrer Micdcrgencsung zweifelt.—(Bauernsd.
Nene Publikationen, ze.
Hurnoristisch-Satyrischer Kalender für l«»0
Dic Herren King und Band, Buchdrucker in Philadelphia, ho
ben uns ci» Exemplar ihres „Huinoristisch-saN.'rischen VclkS Ka
lenders siir die Vereinigten Staaten" zugesandt, welcher außer den,
gewöhnlichen Kalender noch viele humoristische Bilder und 72
Seilen Les.sioss enlhäll und sich durch vorzüglich schönes Papier
und eleganten Druck bestens aiikjeichnel. Preis 22 CentS daS
Eremxlar. Der Kalender liegt in dieser Druckerei zur Einsicht
bereit, wo auch Bestellungen darauf angenommen werden.
Der Pflug und die Presse— Von der neuen Harris
l'iirger Monaischrist. den. „Amerikanischen Bauer." kann man in
Wahrheit sagen, daß sich in ihr der Pflug und die Presse, diese
Hauplstützen unseres freien Landes, die Hand reichen. Darin»
können mir unsere Leser nicht est genug daran erinnern, dieses für
den Landmann so nützliche und vorlheilhaste Blatt gehörig zn un
terstützen. Sammelt Subscribenten und schickt sie an uns ein !
KN.Vtt,VSIS? s»r lulv is nli-eixl)-or> »ur
".x nr.!-.>.,.1 innllor. 'I l>° I-onr-.il»
<>t l,en. lii. c.ri.l,-,,.,. nl 11.0 -.n.1
I.in>l, »l lic-.iutilul 't'irlv 5»- rlio lulv
Vulumt! klexmn s-'-mkinn». II.» "Inclustrinl
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li-.,.r . .'°,' l " «s Suii.mer. » l-ril-
I » ul «oinv ot ovi. lixst n ritc-rs.
Exhibitionen der Skochester Geisterseherinnrn in
Neu-Aork.
Zeil von Rochestcr daselbst angekommenen Damen, in deren Gegen
wart und aufdercn Wunsch daS gchcimnißvolle, vorgeblich von Gei
stern herrührende in irgend eine». Haufe oder Ott
stattfinden soll. Obgleich diese Vorfäll« (von denen wir bereits
mehrere angeführt haben) von Vielen als ncu-aufqelauchle «alle
Spuckgeschiiliten" betrachlel werden, so ist dies doch keine hinreichen
de Ursache, denselben alle Aufmerksamkeit zu cnljiehen, umsoweniger,
da die z.wcrUßigsten Mittheilungen und Aussagen Hunderter von
gebildeten und keineswegs leichtgläubigen Menschen anders schließen
Die „Geisterseherinnen" von Rochester, bestehend
auS einer Mrs. For, eine ältliche Dame, eine verhei
rathete Tochter (MrS. Fisch) und zwei unverheira
theten Töchtern, sind gegenwärtig in der Stadt Neu»
york und geben Erhibitionen von ihrem Vermögen
sich mit Geistern in Unterredung zu setzen. Am Don
nerstag Abend versammelte sich eine zahlreiche Ge
sellschaft bei dem Ehrw. Dr. Griswald in jener
Stadt, um den Gegenstand in Untersuchung zu neh
men. Unter den Anwesenden befanden sich von den
geachtetsten Predigern und viele gelehrte und gebil
dele Männer, welche fast alle Ungläubige in dieser
Sacke waren. Die obenerwähnten Damen waren
nie in der Stube bis die Gesellschaft sich darin ver
sammelt und alle mögliche Vorsicht angewandt hat«
te um Täuschung zu verhüten. Man setzte sich nun
mit den „Geistern" in Verbindung und das Klop
fen wurde sogleich in allen Theilen des Houses ge
hört, besonders aber in der Stube wo die Gesell
schast versammelt war. Dasselbe wurde manchmal
auf dem Fußboden, dann wieder auf den Tischen
und an den Thürpänels verspürt, so daß eine Per.
son, wenn sie die Hand an die Thür legte, deutlich
daS Schwirren derselben spüren konnte. Dr. Gris
wald, H. T. Tuckerman, Esq., der Ehrw. Dr.
Hawks, James Fennimore Cooper, und Andere,
richteten Fragen an die „Geister" und erhielten bei
nah immer direkte und richtige Antworten. Dies
geschah auf folgende Art : Der Fragende richtete
seine Gedanken auf irgend eine Sache oder Person
und machte dairn solche ihm in den Sinn kommen,
den Fragen die darauf Bezug halten, ohne es der
Gesellschaft zu sagen an was odcr wen er denke, bis
alle Fragen beantwortet waren. Hr. Cooper mach
ten zum Beispiel folgende Frage:
Ist dic Person, um die ich frage, mit mir verwandt?
Ja, wurde sogleich durch Klopsen bezeichnet. —Ist
sie nahe verwandt? Ja. Eine Mannsperson?
Keine Antwort. —Eine Weibsperson? Ja. —Eine
Tochter? Eine Mutter? Eine Frau ? Keine Ant
wort. —Eine Schwester? Ja. —Hr. Cooper ver
langte nun die Anzahl der Jahre seit ihrem Tode,
wozu die Antwort in schnellen und undeutlichen
Schlägen gegeben wurde, so daß Einige 45, Ande
re 49, 54 ctc. gezählt hatten. Nach einigem Hin-
und Hcrreden. auf welche Weise die Antwort gege
ben werden sollte, versprach der unsichtbare Ant
wortgeber. die Jahre so langsam zu schlagen, daß
sie deullich gezählt werden könnten. Dies geschah
—das Schlagen währte über eine Minute, und
nachdem es vorbei war, erklärten Alle einstimmig
die Zahl sei 50. Hr. Cooper srug nun weiter: Starb
sie an der Auszehrung? und nannte noch mehrere
Krankheiten. Keine Antwort.—Starb sie durch ein
Unglück? Ja. —Wurde sie vom Blitz getödtet ?
Wurde sie erschossen? —Ist sie ertrunken?— Fiel sie
von einem Wagen ? —Wurde sie vom Pferd gewor.
fen? Ja.
Hier gab Hr. Cooper seine Fragen auf und be
rlaireie der Gesellschaft, daß alle Antworten richtig
gewesen seien ; die Person sei seine Schwester gewe
fen, welche 50 Jahre zurück durch einen Fall vom
Pferde ihren Tod gefunden habe.
Die Manieren und das Verhallen der Damen
sind von solcher Art. daß sie gleich cincn günstigen
Eindruck auf Anwesende machen.
Kurze und lange ZeitungS-Artikel.
Dcr "Mirror" bemerkt in seinem gestrigen Blatte,
es sei eine eigene Sache, eine Zeitung zu rcdigircn,
wegen der Ansichten im Publikum ; denn dem einen
Leser sei dies, dem andern jenes nicht recht; ein drit
ter verlange kurze, ein vierter lange Artikel. Der
Rcdaklcur sei dadurch oft in eine schlimme Lage ver
setzt; denn mache er es dem eincn recht, so verstoße
er wider dic Meinung des andern, nnd wolle er es
Allen rccht zu machen suchen, so wcrdc es ihm wohl
zuletzt ergehen wie jenem Mann mit dem Esel, der
denselben, aus Verzweiflung es Niemanden recbl
machen zu können, ins Wasser warf, wo er ersoss
"Eines Tages," erzählt dann der Mirror, "begegnete
uns ein Freund, redete mich an und sagte: Apropos,
wegen Ihres Blaltcs ? Was an ihm auszusetzen ist,
sind die langen Artikel, die es häusig enthält. Sie
passen für Ihr Blatt nicht, und die Leute lesen dcr
gleichen nicht gern. Wenn ich Ihnen ralhcn soll, so
geben Sic Ihre Arlik.'l immer möglichst kurz." Wir
dachlen, der Mann mag recht haben, und beschlossen,
seinen Ralh zu beherzigen. Wenige Tage nachher
trafen wir mit einem andern Freunde zusammen, der
uns bemerklich machte, unsere Artikel scicn zu kurz;
was man im Publikum liebe, seien langc leitende
Artikel, die man mit aller Behaglichkeit bei einer
Cigarre lesen und dadurch zugleich Sloff zum Nach
denken sammeln könne. Nun fragen wir, wer von
diesen Freunden hat Recht, und wer Unrecht? Viel
lcicht Beide, oder keiner von beiden !"
Do.'leslown, (BuckS C 0.,) Mai 4.
Unglück.—Bei Da.k Hollow, in Tinicum
Taunschip, ficl Samuel Maust aus seinem Wagen
über die Räder und dic Mauer, und beschädigte sich
solchcrmaßcn am Kopfe, daß er an dcn erhaltenen
Wundcn starb.
Ertran k.—Ein ctwa 12 Jahrc altcr Bruder
des letzlhcrigen Caunty Schatzmeisters, I. McEn
tec, verlor fein Leben auf folgende Weife. Er wohnt
in Nockamiron Taunschip, und gieng letzten Don
nerstag an dcn Delaware Fluß um zu fischcn. Er
fetzte sich auf cine Anhöhe, aber nach kurzer Zeit
verlor er die Fußhalt, rutschte den Berg hinunter in
den Fluß und erlrank.
Schreckli ck.—Wie wir hörtcn, soll cine Frau
dieimuntern Endedicser Caunty, an, DclawareFluß
wohnt, ci» Kind gcborcn habcn, welches sie in den
Fluß g?worsen haben soll, und daran gcsehcn wur
de, und in einigen Stunden nachher wurde sie todt
im Bctte gesunden!—(Expreß.
Schauerlich.—Am Nen Mai,—lesen wir in
dcr N. Y. Evening Post,—war in Havanna die
Zahl dcr an Cholera Gcstorbcncn so graß, daß dic
Neger, welche dort daS Geschäft als Todtengräber
besorgen, von solcher Furcht ergriffen wurden, daß
sie auf und davon liefen, und durch nichts in der
Welt zur Rückkehr bcwogcn wcrdcn konnten. Die >
Galeerensträflinge. 25(1 Mann zählend,wurden dann <
aus dem Gefängniß geführt und denen von ihncn
Begnadigung angeboten, die den Platz der Schwar
zen ausfüllen würden— aber nur drei von ihncn <
nahmen das Anerbieten an ! ;
Die Cuba - Expedition.
Wir haben diesem Gegenstand bisher nur vor
übergehend einigeAusmerkiamkeit geschenkt, weil wir
das ganze Unternehmen von vornherein als ein toll
kühnes betrachteten. Seitdem aber unsere Gegen
partei Präsident Taylor tadelte, daß er einen Theil
unserer Flotte beordert habe, um dieses Beginnen zu
vereiteln, hat diese Geschichte mehr Bedeutung für
uns gewonnen und wir können daher nicht umhin,
ihr einen Abschnitt zu widmen.
Unsere Gegner wollen nun behaupten, General
Taylor's Verfahren in dieser Sache sei ein Beweis,
daß er nicht geneigt sei, die Freiheitsbestrebungen
anderer Nationen zu unterstützen, sondern sie
mehr zu Gunsten der Fürsten und Despoten unter
drücken zu Helsen !
Man sehe doch ! Wo und wann hatten sich denn
diese Freiheitsbestrebungen bei den Cubanern ge
zeigt ? Haben wir in neuerer Zeit auch nur das ent.
sernleste Anzeichen vernommen, daß Cuba sich von
Spanien lossagen und sich unabhängig und frei er
klären will ?—Nickt im Mindesten ! sondern ein zu
sammengesuchtcr Haufen von Abenteurern aus un
fern Ver. Staaten, die cher aus Raub, als auf Ver
breitung der Freiheit auszugehen scheinen, haben
sich heimlich in unsern Grenzen zu dem Wagestück
verbunden, organisirt, bewaffnet und sind, mit Lo
pez, (einem gebornen Südamerikaner, der auf Cu
ba heiralhele, einige-Zeit dort wohnte, bei der früh
eren Revolution Cuba's betheiligt war und vielleicht
der Einzigberechtigte zu einer Invasion ist) an ihrer
Spitze, auf die Eroberung Cuba's losgesteuert! Ha
ben die Feinde von Präsident Taylor vergessen, daß
wir schon zu Jackson's Zeilen mit Spanien einen
besonderen und feierlichen Vertrag schlössen, diese
Nation im Besitz Cuba's zu schützen und daß dieser
Vertrag hauptsächlich in der Absicht geschlossen wur
de, damit Cuba nicht unter die eine oder die andere
europäische Macht (England oder Frankreich) kä
me. die eher geeignet wäre, uns durch ihre Festsetz
ung in unserer Nähe Nachtheil zu bringen, als das
entkräftete Spanien ? Haben diese eilserligen Hel
den, wo es gilt den Whigpräsidentcn zu verdächli
gsn, gleichfalls vergessen, daß diese unsere feierlichen
Zusagen gegen Spanien seitdem oft wiederholt wur
den ? Und ist die Ausrüstung einer solchen Erpedi
tion in unfern Grenzen, durch unsere Einwohner,
von unserm Gelde, mit unsern Waffen nicht ein of
fener Treubach gegen Spanien, wenn auch noch
unsere Regierung dieses gegen alles Völkerrecht
streitende Unternehmen durch ein gleichgültiges Zu
sehen indirekt unterstützt hätte ? Was müßten an
dere Rationen von unsern Traktaten und Zusagen
denken ? Wer würde sich noch auf unsere Versiche
rungen verlassen und Bündnisse oder Verträge mit
uns schließen mögen ? Würden wir durch eine sol
che Handlungsweise die Treulosigkeit europäischer
Fürsten, welche sie sich gegen ihre Völker zu Schul
den kommen ließen, aber gegen andere Mächte nicht
einmal wagten, nicht vollkommen recbrsertigen ?
Sollen Glaube, Treue und Ehre dieser Union nicht
reiner und zuverlässiger vor andern Völkern daste
hcn, als dic Gelöbnisse europäischer Fürsten in jüng
ster Zeit?—
Es scheint wirklich, als ob unsere Gegenpartei al
les von unserer Regierung verlangte, was ehrlos, ge
wissenlos und ungesetzlich ist. Nach ihnen soll un»
sere Regierung weder ihre Schulden bezahlen, noch
ihren heiligsten Verpflichtungen gegen andere Völ
ker, oder einzelne Individuen nachkommen. Das
sollte uns eine saubere Haushaltung und ein Bei
spiel sein, das seine verderblichen Folgen in der Ver'
pestung des VolkSgeistes ebenso bald offenbaren wür
de, uis die iiasttr ter fürstlichen Höfe herabsteigen
in die ärmsten Hütten.
Nein, alter Zack! folge nur ferner Deinem richti
gen, glücklichen Sinne für wahre Ehre, Recht und
~Freiheit im Gesetz" —wir werden uns dabei wohl
befinden und Du ?—wirst desto reiner und größer
aus diesen Kämpfen mit Deinen Feinden hervorge
hen und desto edler vor dem Volk und der Nachwelt
dastehen!
Also nur zugescholten, Ihr Gegner deS alten
Helden! Eure Reibereien an dem alten „Rauh
und Rüstig" machen ihn weder äußerlich glatt, wie
es verschlagene Demagogen sind, noch innerlich
wankend in seinen.redlichen Absichten; wohl aber
mögen sie seinen bewährten Muth auf's Neue stäh
len. daß er weder zur Reckten, noch zur Linken
weicht, sondern ruhig und entschieden seine betretene
Bahn, den Weg der Pflicht fortwandelt !
(Westp. Slaatszeiwng.
Schwierigkeiten mit Spanien.
Unsere Regierung hat alles Mögliche gethan, zur
Aufrechterlhaltung des Freundschasls-und Handels
traktats zwischen ihr und Spanien ; indem sie nichts
unversucht ließ, um die von Bürgern der Ver.
Staaten unternommene Invasion von Cuba zu un
terdrücken ; ließ sogar einige unserer Kriegsschiffes»
der Küste von Cuba kreuzen, um zu verhüten, das
etwas unter der Flagge der Ver. Staaten gegen die
Insel geschehe.
Eine Anzahl Ver. Staaten Bürger, die sich für
die Erpedition, die vollkommen fehlgeschlagen zusein
scheint, anwerben ließen, und sich auf einer kleinen
Insel an der Küste von Mexiko versammelt hatten,
aber noch keine feindselige Handlungen begangen,
auch nicht fe.ner willens waren etwas gegen Cuba
zu unternehmen, sondern wieder nach Hause zurück
zukehren, wurden von den Spaniern gefangen ge
nommen und nach Cuba geschleppt, um dort hinge
richtet zu werden. Um dies zu verhüten, hat nun
unsere Regierung sich ins Mittel geschlagen und!
deren Auslieferung vom Gouvernor von Cuba ver
langt. Sie war nach letzten Nachrichten noch nicht
erfolgt, wird aber ohne Zweifel geschehen.
Nene Methode, Sklaven zu fangen.
Der True Wesleyan schreibt: Am letzten Sonn,
tag im Februar kündigte ein Prediger der
chen Melhodistenkirche, Namens Mayhew, an, daß
er in Anlrim, Guernsy Co., Ohio, predigen werde,
und es fand sich in Folge dessen eine große Menge
Zuhörer ein. Als die Predigt vorüber war, trat-er
unter die Versammelten, ergriff eine farbige Schwe
ster, die zu denselben geHörle und welche ihr Kind
auf dem Arme halte, zog einen Strick aus der Tasche
und machlc Anstalten, sie zu binden, und erklärte,
daß sie eine flüchtige Sklavin eines seiner Nachbarn
sei, und daß er diesen Plan ausgesonnen habe, um
75 Thaler Belohnung zu erhallen. Als mehrere
der Anwesenden ihn an seineni teuflischen Vorhaben
verhindern wollten, zog er ein Bowicmcsser und
mehrere Revolvers aus der Tasche und drohte, Je
den niederzuschießen, der sich in feine Angelegenhei !
ten mischen würde. Hierauf schleppte der fromme ! .
Mann sein Opfer in den Wagen, und ehe sich die j i
Versammlung von ihrem Erstaunen erholt halte,!!
war er auf und davon. Die angebliche Sklavin ist ! <
eine Wittwe und wohnt feit mehreren Jahren in t
Guernsey Caunty. —(Bcob. '!
von Dr. Pelerson am I. Mai entdeckte
Comet ist nunmehr auch auf dem Observatorium in d
Waschington beobachtet worden. Z
Sclaverei im Süden.
Die "Tribune" enthält folgendes Schreiben auS
Richmond. in Virginien ; "In einem Gespräch, das
ich unlängst in Washington mik mehreren Kongreß
Mitgliedern auS dem Südlichen über das Freefoil
Prinzip führte, gaben sie den Wunsch zu erkennen,
daß ich doch einmal nach dem Süden kommen und
mir dort die Sclaverei in ihrer Wirklichkeit ansehen
möge: ich werde dann, meinten sie, von meinen Free
soil Begriffen augenblicklich zurückkommen. Einci
von ihnen, auS Florida, hätte es besonders gern ge<
sehen, daß ich ihn in seine Heimath begleitete, un
mir dort einen, neun Fuß langen, zahmen Alligatoi
zu zeigen, den er mit todten Negern füttert. "Au
diese Weife habe ich nie Kosten für das Begräbnil
eines Negers." setzte er hinzu. Einstweilen ging ick
denn wenigstens in soweit nach Süden, daß ich hier
her, nack Richmond reifte, um doch zu sehen, ol
denn zwischen Theorie und Praxis in der Sclavere
wirklich ein großer Unterschied obwalte. Als ict
nun diesen Morgen den Ort durchwanderte, war fas
das Erste, das sich meinen Blicken darbot, ein gro
Bes, von einer sehr hohen Mauer ungebeneS Haus
Auf die an einen Vorübergehenden gelichtete Frage
was das fei, ward mir gesagt, es sei »in Neger Ge
fängniß, wo die Sclavenhändler ihre Sclaven auf
bewahrten, bevor sie dieselben weiter nach Sütei
brächten. Zugleich war der Mann so höflich, sicl
mir als Führer anzubieten, was ich dankend annahm
Bisher halte ich immer geglaubt, der in den Zeitun
gm gebrauchte Ausdruck "Sclavenkette" sei nur ei
ne Redkfl'gur, und nicht wörtlich zu nehmen. Al
lein jetzt sah ich, daß die Sclaven wiiklich gcfessel
und ihre Füße aneinander gekettet waren, wobei si
auf Bänken umher saßen in dem schmutzigsten un!
scheußlichsten Loche, daß ich je gesehen. Ich be
fragte Einen, weßhalb er in Kelten sei. Er sei, ga!
er zur Antwort, nach dem Süden verkaust worden
habe aber vor der Abreise so gerne noch einmal seil
Weib sehen wollen und sei zu diesem Ende zu seine»
vorigen Herrn hingelaufen. Mein Herz war zu er
füllt, um noch Andere zu befragen. In dem weib
lichen Gefängnißbehälter sah ich eine recht hübsch
weise Frau mit zwei Kindern. Wenn man sie ge
genauer betrachtete, so fand man, daß sie allerding!
noch etwas afrikanisches Blut in ihren Adern habe,
mochte; allein bci den Kindern war auch nicht dii
geringste Spur davon zu entdecken. Ich äußertl
mein Erstaunen darüber gegen meinen Begleiter
denn ich war immer der Meinung gewesen, daß dii
Sclaverei sich auf die afrikanische Race beschränke
mußte nun aber zu meinem Befremden hören, daß i>
diesem Staate das Blut keine Grenzen steile. Sl
lange die Mutter Sclavin ist. sind es ihre Kinde
auch, gleichviel welche Farbe sie haben. Später er
fuhr ich denn auch, daß es hier in der Stadt zahl
reiche Sclaven gibt, die so weiß sind wie ihre Herren
—Mein nächster Gang war nach einer Sclaven Auc
tion. Sclaven in allen Farben, von pechfchwar
bis völlig weiß, wurden herbeigeführt und auf Bän
ke gesetzt, wo eine Untersuchung mi
ihnen vorgenommen wurde. Merkwürdig war di
Art, wie die Spekulanten die Zähne untersuchten
Sie befahlen den Sclaven den Mund zu öffnen. un>
drückten dann deren Mippen mit ihren beiden Dan
men auf- und niederwärts, ungefähr so wie ein Roß
kämmer einem Pferde ins Maul schaut. Auf einen
Fenstcrgesims lag ein Haufen von Fesseln, deren eini
ge an eine lange eiserne Stange befestigt waren, 112
daß die an dem Ende befindlichen Handschellen ein
fortlaufende Sclavenkette während des Marsches bil
den. Der erste verauctionirte Gegenstand war di
so eben erwähnte weiße Frau mit ihren Kindern
Der Auctionator pries ihre Eigenschaften an, rühm
j te ihre Geschicklichkeit als Näherin u. dgl., und triel
sie so bis auf HI IVS hinauf. Sodann führte de!
Auctionators Bedienter (ebenfalls Sclave) einei
25jäh>igen Schwarzen hei bei, und sagte zu ihm
! "Entkleide dich, alter Junge." Und der Mann.de
! wie ein Espenlaub zitterte, entkleidete sich mit Hülf
des Bedienten auf offener Straße und in Gcgenirar
der Sclavinnen. Der Bediente fragte ihn, weShali
er so zittere, da ihm doch kein Leid geschehen solle
Der Auktionator machte bemerklich, daß der Sclav
keine Striemen von Bedeutung auf seinem Nücke
habe ; seine Versteigerung nahm ihren Anfang, un
er ward zu 435 Thaler losgeschlagen. Dann kai
ein kleines dreizehnjähriges Mädchen, so etwa hall:
weiß, an die Neihe; dann ein Zwillings Brüdei
paar, welches getrennt und an verschiedene Herr?!
verkauft ward, und so ging es fort, bis die Auctio
zu Ende war, und nun der Auktionator bci de
Herren Käufern sich für gütigen Zuspruch bedankt
und sie ersuchte, doch ja morgen wieder zu kommen
denn sie würden etwas außerordentlich Schönes z>
sehen bekommen. Noch während der Auction fa>
ich einen an einander geketteten Sclavenzug vorbei
passiren, wahrscheinlich für eine Pflanzung im Sü
den bestimmt. —Allcs dies hatte mich in meinem In
nern schmerzlich berührt, und unwillkürlich rief icl
aus: "Ist es möglich, daß so etwas geduldet wir!
in meinem eigenen Vate»lande—in einem Lande
welches ich stetS so sehr' geliebt habe und auf dessei
Einrichtungen ich jederzeit stolz war und sie als eii
Muster für die ganze Welt betrachtete!—lch bii
überzeugt, daß die Abolitionisten. um immer meh
Anhänger zu gewinnen, nichls besseres thun können
als Nordstaaten Bewohner nach dem Süden, wär
es auch nicht weiter als Richmond, zu senden unl
einer Sclaven Auction beiwohnen zu lassen. Deni
wahrlich, wer einer solche Scene mit ansehen kann
ohne über die dem Vaterlande angethane Sckimac!
zu erröthen, muß kein Gefühl mehr in seiner Bruf
haben. Ich machte einigen hiesigen Einwohncrr
! Vorstellungen darüber, wie sie so etwas in ihrer Mit
te dulden könnten. Sic alle sind Christen mit den
Munde und in keinem Hause fehlt die Bibel. Unt
auS dieser, sage aus der Bibel, suchen sie den Be
weis zu führen, daß die Sclaverei von Gott ringe
setzt und demnach eine von ihm gebotene Einrichtung
sei! !! Wenn das Cristenthum sein soll, entgegnet,
ick, so nennen Sie mich nur ja keinen Christen."—
(N. U. Republikaner.)
RickterLyn ck.—ln ClayCounty. M , wur
de ohnlängst die Mad. Allen von dem farbigen Wei
be Julia mit einem Axthiebe im Gesicht verwundet
Die Negerin sagte aus. daß sie von einem weißer
Manne. Namens McClintock. überredet worden sei
die That zu begehen, weil er in den Besitz von4otX
Thaler zu kommen wünschte, die Mad. Allen kurz
vorher erhalten hatte. Man führte die Negerin unt
McClintock vor den Ort Liberty, hielt eine Art Ge
richt über sie und hing sie an einem Baume auf.
Eine große Familie. — Ein verebrungSwür
diger Herr und dessen Lädy nebst ihren Abkömmlin
gen, im Ganzen tili an der Zahl, kamen neulich auj
ihrer Reise von Cooper nach St. Anlhonys Falls in
Minesola mit dem Dampfschiffe Admiral in Boston
an. Merkwürdig ist,s. daß die Familie eines der
Sühne zwölf Knaben und die eines andern zwölf
Mädchen zählt.
Die Bank von Dorchester in Massachusetts ist in
der Nackt vom l. zum Z, Juni erbrochen und um
?5,0l)0 ihrer eigenen Noten beraubt worden.
Wöchentliches Allerlei.
Whigs der Stadt Philadelphia hatten
am vorletzten Montag eine große und enthusiastische
Versammlung in dem chinesischen Museum, bei r»«l
-cher Beschlüsse paßirt wurden, in welchen sie ihre
Anhänglichkeit an Gen. Taylor und unvermindrr»
te» Zuirauen in seine Administration, und Diejeni»
ge von Gouv. Johnston, zu erkennen gaben. G»
Beschluß zu Gunsten eines spezifischen Tarifs» zu«
Beschützung und Aufmunterung einheimischer Er
werbszweige, wurde ebenfalls paßir».
Neu Orleans befinden sich nicht weniger
als 23VV mit Licenzen versehene Schenkwirtbschaften»
und man rechnet, daß dort jährlich 12 Millionen
Thaler in berauschenden Getränken vertrunken wer
den. Der Morning Star bemerkt, daß wenn je,»»
2300 Schenken nebeneinander stünden, sie eine 1Z
englische Meilen lange Reihe bilden würden.
(Wäreviel Besonnenheit!) Der Schau»
spieler Odry in Paris wurde eines Abends bei der
Bibliothek, Straße Richelieu, plötzlich von einem
handfesten Kerl angefallen mit dem Ruf: "Die
Börse oder das Leben !" Ohne außer Fassung zu
gerathen, antwortete Odry : "Die Börse ist in der
dritten Querstraße rechts, und daS Leben betreffend,
so rath' ich Euch, das Eurige zu ändern!"
Am I2ten Mai überfiel ein Hause PawneeS ei»
nen vorgerückten Trupp California-Emigranten auf
den Prairien und stahl 30 bis 4V Pferde und Maul
! thiere. Ein junger Pottawatamie-Häuptling, Na
mens Wawassah. erbot sich zur Verfolgung der
Diebe, die er siegreich ausführte. Ein Pawnee
> Häuptling, in dessen Besitz man 4 frische Kopfhäu
te von Weißen und 7 Jndianerkopfhäute fand, wur
de in dem Gefechte erlegt.
FtF'Man meldet aus Washington, daß der spa
nische Gesandte, von seiner Regierung dazu instruirt,
nächstens wegen der neulichen "seeräuberischen Jn
' vasion Cuba's" durch Menschen, die sich in den Ver.
!St. organisirten und von den Ver. St. auf ihrer
! Flucht gedeckt und beschützt wurden, EntschädigungS
sorderungen stellen weide, und zwar bis zu einem
sehr hohen Betrage.
! H 0 nesdale, 8. Juni.—Gestern Abend war
! hier ein heftiges Ungewitter von Donner. Sturm
! und Blitzen begleitet. Die Straßen waren mit ei
ner gelben Substanz bedeckt, welche dic Chemiker,
nachdem sie solche untersucht hatten, für Schwefel
erklärten.
3icn Juni wurde in St. Louis eine
große Versammlung zu Gunsten des Clay Com
promisses und der Anfrcchlhaltung der Union gehal
ten. An der Versammlung, die sehr enthusiastisch
war, »ahmen alle Parteien Theil.
Havanna, 1t). Mai.—Die Cholera richtet hier
entsetzliche Verheerungen an: eS wird jedoch dem
Publikum nicht mitgetheilt, wie viele sterben. Die
Seuche trotzt allen medizinischen Mitteln. In Ma
tanzas wüthet die Krankheit wo möglich noch ärger,
namentlich unter den Negern.
Schlung Sch 0 Is. Nach einem durch die
! Gesetzgebung von Massachusetts passirten Gesetze
verfällt jede Person, welche ein solches lebensgesähr
! liches Instrument trägt, in eine Strafe von st)Tha
' ler oder einer einjährigen Einsperrung in eine Bes
serungsanstalt.
!)9 Jahre Gefangenschaft !—ln St. Lou
is wurde ein qewificr NicolauS Metzel, der in der
Nähe von Bissels Banerei einen gewissen Nebring
lödlete, wurde des MordeS im zweiten Grade für
schuldig befunden und zu 99 Jahren ZuchthauSstra»
fe vcrurlhcilt.
constitunonclle Staatsconvention von
Ohio, zu Columbus in Sitzung, hat beschlossen, d«ß
in Zukunft die Gesetzgebung deS Staats alle zwei
Jahre einmal zusammentreten und jeder Senator
zwei Jahre Dienstzeit haben soll.
Ein furchtbares Gewitter hat vorletzten
i Donnerstag Savannah heimgesucht. Der Hagel
!fiel in so großen Quantitäten, daß die Feldsrüchte
bedeutenden Schaden litten. Ein junges Frauen
zimmer wurde vom Blitze erschlagen.
RV'Zn Süd-Carolina kann kein Bürger in die
Gesetzgebung erwählt werden, der nicht seine 50V
Acker Land als freies Eigenthum und feine IVSkla'
ven besitzt. Dieser Staat ist einer der sogenannten
Demokratischen unserer Union.
Zeitung wird jetzt in China gedruckt,
genannt der „Pekin Monitor." Es ist dies die er
ste Zeitung die in dem himmlischen Reiche gedruckt
wird. Sie erscheint seit dem Istcn Januar in chine.
stschcr Sprache.
Waschington, Juni 9.—Diesen Morgen wur
de der Achtb. Henry Clay in der Kirche von Krank
heit befallen, und wird unfähig fein Morgen im
Senat gegenwärtig zu sein.
FLA'Ein Editeur in Illinois zeig: an, daß „er
diese Woche kein Blatt herausgeben werde," da sei
ne Frau der Scheere bedürfe, um feine „Jnexpreßi
bels" zu flicken.
sagt, daß, wenn Jemand die Blattern
hat und man eine Goldplatte über das Gesicht legt»
gar keine Narben zurückbleiben.
Philadelphia WccksilbläUer zeigten
uns an. daß die Deutschen dort den „B 0 ck" bedeu
tend losgelassen hahen.
HlA'Barnum. heißt es. suche einen Mann, wel
cher seiner eigenen „Bißniß" nachgeht.
Wie reich das GeniithölebepdeS Deutsche« ist,
beweiset dic Menge von Ausdrücken, die sich aufs
Herz beziehen. Des Mcnschcn Herz ist ein trotzig
und verzagtes Ding. Das Herz kann voll werden,
schwer und leicht werden; es fällt ein Stein davon.
Das Herz pocht vor Angst; es schlägt vor Furcht;
es zuckt vor Schmerz; es thut weh vor Sehnsucht;
es bebt vor Erwartung; es klopft vor Freude; eS
zittert vor Wonne; es.laci't vor Lust; eS jauchzt vor
Seligkeit; es flammt in Liebe; es jubelt und es blu>
tet. Das Her, wird verwundet, gefesselt, erobert.
Es giebt kalte und warme Herzen. Die Herzen sin.
den sich, sind vereint. Der Eine trägt daS Herz
auf der Zunge, der Andere hält es unter Schloß und
Riegel. Der Mund geht von dem über, wessen das
Herz voll ist. Der Feige hat ein Hasenher, 5 der
Sanfte ein Taubcnherz; der Mulhige em Hhwen»
herz. Der Edle ist großherzig; der Pedant engher»
zig; der Scdwächling mallherzig. Dje Herzensgu
te, Herzallerliebste wird geherzt, ihr herzinniger Blick
dringt ins Herz. Herzlich sein kommt auS dem Her
zen ; herzig sein gehl zu Herzen. Was nn« noch
berührt, liegt uns am Herzen; wo wjr vertrauen,
schütten wir unser Herz aus. Wir fühlen kiZlen
Siich im Heizen, doch daS Herz heilt wieder. Ww
erleben Herzzerreißendes, und endlich—bricht daS
H"z.