Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, April 04, 1850, Page 2, Image 2

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    Der Lochn Patriot.
Allentaun, April ck, RBSV.
Ernennung durch den Eouvrrnör.
Thomas Ueager, von dieser Stadt, wurde durch
den Gouvernör zum Auetioneer für die Stadt Al
lenlaün angestellt, und wird in wenigen Tagen die
Pflichten des Amtes antreten.
Stadtwahl.
Bei der am Montag gehaltenen Stadlwahl wur
den folgende Beamten erwählt:
Bürger m eiste r—Jacob Dillinger.
Ho ch-Co» sta be l—William Egge.
Nord-Ward:
Stadtrat h —John D. Lawall, John L. Hoff,
mann, Peter Weikel.
Schuldirekto r—Jonalhan Reichard.
Wegmeiste r —Solomon Bernhard.
Süd-Ward:
Stadtrath—Thomas Weaver, Isaak Stähr.
Schuldirekto r—Edward Beck.
Wegmeiste r—John Hagenbuch.
Schul-Exhibitionen.
Am Mittwoch Abend letzter Woche hielt Pfarrer
Keßler, der Lehrer im „Allenlaun Seminar," mit
seinen Zöglingen, in Verbindung mit der Mädchen
schule der Mrs. Uoung, eine Erhibition in der Odd
fellows Halle. Die Deklamationen, Recitationen,
und originellen Aufsätze, in englischer und deutscher
Sprache, sielen sehr befriedigend auS. Was uns
aber besonders gefiel, war der schöne, herzerhebende
Gesang. Wir glauben ganz bestimmt, daß Ellern
oder Vormünder ihre Kinder kaum irgendwo
in eine bessere Schule schicken könnten, äIS die de»
Herrn Keßler.
Auf Donnerstag und Samstag Abends fanden die
Erhibilionen der hiesigen Freischulen in besagter
Halle statt, und soviel wir sehen und hören konnten,
sielen auch diese zur Zufriedenheit aus. Es ist nur
zu bedauern, daß das an sich selbst große Gebäude,
die Oddsellows Halle, bei solchen Gelegenheiten doch
immer viel zu klein ist. um alle Hörbegierigen zu
fassen, wodurch dann jedesmal ein großer Theil
ausgeschlossen wird, worunter auch wir uns diesmal
befanden,
Eine irtilzliche Lektüre.
Wie wir berichtet sind, gedenkt unser Freund Ed.
ward Foote. früher Lehrer in der Allenlaun Aka.
demie, eine Reihe Vorlesungen über Astronomie
zu hallen, von denen die erste heute Abend (Don
nerstag, April 4.) in der hiesigen Oddsellows Halle
gegeben wird. Hr. Foote hat sich durch eigenen
Fleiß einen Apparat verschasst, durch welchen er
obigen Gegenstand zu erläutern gedenkt. Seine
Einlaßpreise sind so billig, daß sich Jedes die Gele
genheit zu Nutze machen kann. Von einer Kennt
niß, die wir von Hrn. Foole's Fähigkeiten haben,
stehen wir nicht an zu versichern, daß seine Vorlesun
gen interessant und lehrreich sein werden. Man gehe
und höre ihn-
Bohr'S Ernennung zum Eehillfrichter verworfen.
Es thut uns Leid melden zu müssen, daß S a in»
u e l V o h e, Esq., welcher durch den Gouvernör
zum Gehülssrichter von Northampton Caunly er»
nannt war, durch den Senat verworfen wurde. Al
le Whigs stimmten für, und alle Lokos (mit Ein
schluß von Sprecher Best) gegen ihn. Seine Be
stätigung soll vom Präsident-Richter Jones, von al
len Rechtsgelehrten in Northampton, (mit Ausnah.
Me von James M. Porter) und von etwa 800 Bür
gern in der stärksten Sprache gefordert worden sein.
Selbst die leitende Lokosoko-Zeitung in Easton, der
„Argus," hieß seine Ernennung eine gute. Aber
unsere moderne ..Demokralie" im Staatssenat dach
te anders : Herr Uohe ist ein Whig, und weil er ein
Whig ist mußte er verworfen werden, mag es das
Volk wollen oder nicht.
Tod deS Achtb. John (5. Calhoun.
Am Samstag Morgen, den 31sten März, starb
der Achtb. John C. Calhoun, Vereinigten Staa
ten Senator von Süd Carolina, in der Stadt Wa
schinglon. Er war geboren im März 1782 und
halte mithin ein Alter von 68 Jahren erreicht. Cal
houn war in einer Hinsicht ein grosser und ausge
zeichneter Staatsmann, aber in letzterer Zeit, wegen
seiner Stellung in der Sklavereifrage, der Erhaltung
der Union gefährlich, und sein Tod wird auS dieser
Ursache nicht die Trauer hervorrusen, wie dieS mit
andern großen und erprobten Staatsmännern der
Fall ist.
Professor Webster schuldig erklärt.
In der letzten Woche wurde das Zeugenverhör we
gen der Ermordung Parkmans in Boston beendigt,
und nachdem der Richter seine Anrede an die Jury
gehalten hatte, begab sich dieselbe am Samstag
Abend um 8 Uhr auf ihr Zimmer und kehrte um II
Uhr wieder in die Eourt zurück, mit dcm Ausspruch:
Schuldig des Mords im ersten Grade. DerGe
fangene sank auf seinen Stuhl zurück, bedeckte das
Gesicht mit den Händen und blieb so einige Minu
ten.
Kellerdiebe in Easton.
Unsere Nachbarstadl Easton soll, wie Niedersau
con vor einigen Wochen, mit einer Art Diebe heim
gesucht sein, die des Nachts in die Keller brechen und
sich zu den Provisionen verhelfen. Aus dem Keller
deS Jacob Reese, Esq., wurden, wie der Argus be
richtet, in vorletzter SamstagSnacht alle Eßwaaren
bis auf den letzten Brocken gestohlen, und in der da
rauffolgenden Montagnacht aus dem Keller von
Jacoby's Stohr, Fleisch und andere Vorräthe enl
wendet. Die Thür des letzteren Kellers war inwen
dig mit einem Riegel verwahrt, aber die Diebe bohr
ten ein Loch durch dieselbe, groß genug um ein Arm
hindurch zu lassen, und verschafften sich somit den
Eingang.
Natur - Erscheinung.
Um II Uhr am vorigen Samstag Abend—sagt
der Liberale Beobachter von Reading—war der
Mond mit einem großen Ringe von Nebel umgeben,
woran der Wiederschein des Monde?, in Horizonts,
ler Richtung noch zwei andere Monde bildete. Wir
»rinnern uns nie etwas änliches gesehen zu haben,
und wahrscheinlich ist die Erscheinung, zu einer so
späten Stunde, nur von Wenigen bemerkt worden.
HLL'E twasNeue s.—Ein europäisch engl!
sches Blatt meldet alles Ernstes, "daß Hr. Webster,
der große amerikanische Staatsmann, der Ermor
dung Dr. Parkman's angeklagt, in Boprn vor Ge«
richt gistellt srl."
Wie die Sache steht.
Die neulich? Rede des Achib. Truman Smilh im!
Senat der Bereinigten Staaten hinsichtlich Brad
bury's Beschlüssen und den Amtsabsetzungen im
Allgemeinen, straft die oft wiederholten Beschuldi
gungen unserer Gegner, als hätten die Whigs alle
Aemter monopolisirt, kräftig Lügen. Wir entneh
men der Rede folgende Zusammenstellung :
Staatsdepartement, Marz 4, 1849, (als General
Taylor inS Amt trat) 22 Lokofokos. 3 Whigs—
seitdem gewechselt zu 15 Whigs und 11 Lokos.
Salarium von 15 Whigs, 813 99V
Salarium von II LokoS, 12,94 V
Whig Ueberschuß, K 1.0511
Navydcpartcment, als General Taylor ins Amt
trat:
34 LokoS, mit einem Salarium von K 42 vvv
15 WhigS. „ 15 t)t)0
Lokosoko Ueberschuß, K2s,vl)v
Seitdem gewechselt zu 25 WkigS und 23 Lokos,
mit einem Salarüberfchuß zu Gunsten der Whigs
von I.7LV Thaler.
Kriegsdeparlement, als General Taylor ins Amt
trat:
26 Whigs, 2l Lokos, 8 Neutrale.—Seitdem gc
wechselt zu M Whigs, 19 Lokos und 7 Neutrale.
Tabelle vor, Clerks«» Erceulis-Dexartenrent.
Mär, 4, 1849. Januar ISSO.
Lokos. WhlgS. Lokos. WkigS.
Staatsdepartment, 22 4 II 15
Navy do. 3t 25 25 23
Kriegs do. 21 26 19 30
Innere do. 93 34 53 80
Schatz do. 259 76 202 132
Postamt do. 46 2 35 14
740 156 350 294
Jetzige Mehrheit zu Gunsten der Lokosoko Partei,
56—Vorher über 320. Lokos abgesetzt, 126. An
stellungen in Postämtern,s,Bl6; Absetzungen, 3,234;
Abdankungen, 2,682.
Ein Schwefel-Regen.
Letzte Woche publizirten wir den Bericht eines
Fleisch- und Blulregens, diese Woche nun den eines
SchweselregenS. Die Passagiere deS Dämpfers
Peytona, von Neuorleans, bemerkten am vorletzten
Sonntag Morgen, als derselbe eben bei Napoleon.
Arkansas, vorbeifuhr, ein merkwürdiges Phänomen
während einem Regenschauer. Die Atmosphäre war
von einer dicken gelben Farbe und der Regen hatte
das Ansehen fließenden Schwefels. Der auf das
Verdeck des Boots gefallene Regen ließ einen dicken
fchwefelartige» Schaum zurück, von dem ein großer
Theil von den Passagieren aufgenommen wurde,
um ihn analysiren zu lassen. Der Regen war von
vielem Blitz begleitet und zu einer Zeit der ganze
Horizont mit feurigen Strahlen der Elektrizität er
füllt, die nach allen Richtungen hin schössen. In
weniger als 15 Minuten Hörle der Regen auf und
ein klarer, heilerer Himmel folgte.
Ein kindischer Mord.
„Mutter, ich denk das Bäby wird jetzt nicht mehr
schreien, denn ich habe es todt gemacht und zur Thür
hinaus geworfen !" Dies, sagt eine Zeitung von
Dedham, Mass., waren die Worte, welche ein kleines
Mädchen in jener Stadt seiner Mutter entgegenlief,
als dieselbe von einem kurzen Besuche zurückkehrte,
und als man nachsah, fand man das Kind wirklich
ausserhalb dem Haufe, mit einem Schnitt im Hand,
gelenkt, woran es sich beinah zu Tvdc gcblulet halte.
Eine I«? lahren alte Fvau verbrannt.
Sylvia Lockman, eine alte Negerfrau zu Trenton,
zündele am vorigen Donnerstag ihre Pfeife an und
legte sich auf ihr Welte, worauf sie wahrscheinlich in
Schlaf gerieth, ihre Pfeife aus dem Munde fiel und
das Feuer aus derselben sich ihren Kleidern mittheil,
le, wodurch sie schrecklich verbrannt wurde. Sie
starb am Freitag Nachmittag unter großen Schmer
zen, in einem Alter von 107 Jahren.
Dampfkessel Explosion.
Auf dem Steamer Troy, welcher von Sandusky
und andern Häfen am Eriefee kam, und welcher von
dem Eise verhindert wurde, in den Hasen von Bus
falo einzulaufen, zersprang am Sonntag den 24sten
März um halb 3 Uhr Nachmittags der Dampfkessel,
kurz zuvor'ehe er bei Black Rock zu landen versuch,
le. Ein Theil der Maschinerie und das Oberdeck,
auf welchem sich die meisten Passagiere, befanden
wurden über Bord geschleudert; mehre andre Perso
nen wurden zu Tode gebrüht oder stark beschädigt ;
Andre ertranken. Nach den spätesten Nachrichten
hatte man bereits 12 Leichen gefunden: nämlich 7
Passagiere und 5 Leute der Boolsmannschaft. Man
sah drei Frauenzimmer ertrinken, ehe ihnen Hülfe
geleistet werden konnle; andere Personen schwammen
aus Stücken Eis den Niagara Fluß hinab, denen
man Kähne zur Rettung nachsandte.
Schreckliches Unglück.
Am 2lsten März ungefähr des Mittags, ereigne
te sich ein schreckliches Unglück, ungefähr 2 Meilen
oberhalb Millen, in Norlhumberland Caunty. Zwei
junge Männer. Namens William Em in an Sund
Augustlodin waren mileinander auf der Tau
benjagd, und traten bei ihrer Zurückkunft i» den
Slohr des Cavt. EA. Kutzner. Dort vergnügten
sie sich in der Entwickelung mililairischer Uebungen
mit zwei Flinten, die sich zur Zeit im Slohr befanden,
in dem Glauben, daß dieselben ungeladen sein. Jo
din drückte seine Flinte ab, der Schuß ging los und
traf Emmans in die Stirne oberhalb dem linken Au
ge, was augenblicklichen Tod herbeiführte. Zur
Zeit, da dieses Unglück vorfiel, waren mehrere Per
sonen in dem Slohr zugegen, welche bezeugen, daß
es gänzlich zufällig gewesen sei. Jodin war beinahe
von Verstand, und wird oft mit Grausen an diese
That zurückdenken. Der junge Emmans war 23
Jahre alt, und hinterläßt eine verwittwete Mutter
und einen jungen Bruder, um seinen frühzeitigen
Tod zu betrauern. Dieses Unglück ist wieder eine
von den vielen Warnungen, welche fast täglich vor»
kommen, vorsichtig zu sein bei dem Gebrauch von
Schießgewehren. Wann wird man behutsam wer
den.—(Amerikaner.)
Multum in Parvo.
Wir waren vor einigen Tagen in einer Familie
gegenwärtig, sagt die „Daily Mail," wo soeben ein
junger Mann von Indien zurückgekehrt war. „Mut
ter," sagte er, „hier ist ein Geschenk für Dich," und
warf ihr eine große Englische Wallnuß in den
Schoos. —„Ei. Sohn, dies ist kein sehr kostliches Ge
schenk, um es mir den weilen Weg von Indien zu
bringen."—..Oeffne es, Mutter, und siehe was da
rin ist." Die Nuß wurde geöffnet und enthielt ein
prächtiges Paar seidene Strümpfe!
lO Tbaler Noten auf die StaatS-
Bank von Ohio, von 1 und 2 Thaler Noten verän
dert. sind im Umlauf. Sie tragen den Buchstaben
und sind sehr gut nachgemacht.
Senat von Ohio passirtc am 20sten
Mar; IZS Bills, Hinc völlige Tagsarbeit.
Wöchentliches Allerlei.
Jsaac Pierce, ein Bauer in Vigo Co.,
Indiana, und Prediger der Vereinigten Brüder,
wurde in der Nacht des lsren März in seinem Bet
te ermordet, durch einen unbekannten Teufel, der sich
Eingang in das Haus verschaffte und ihm mit einem
Beil den Schädel einschlug. Sein Weib lag schla
fend an feiner Seite und sein Bruder in einem ain
stossenden Zimmer, aber keins wurde wach, bis der
Mörder entflohen war.
Freunde und Anhänger deS Senators
Thos. H. Benton, in Missouri, haben sich nunmehr
ganz und gar vom alten Locosocoismrts losgesagt
und die Fahne der Unabhängigkeit erhöhen. Sie
glauben, daß Benton sich nicht umgewandelt habe,
sondern daß die P ar t e i schlechter geworden sei,
und deshalb wollen sie vom Locosocoismus nichts
mehr wissen.
Y. Erpreß" läßt sich auS Wasching
ton unter dem 28, März melden, daß sich in. Cha>
gres ansehnliche Streitkräfte sammelten, um eine»
Angriff gegen die Insel Euba auszuführen. Gener
al Lopez befindet sich unter denselben. Die Behör
den von Euba sollen zur Gegenwehr vollkommen,
vorbereitet sein.
Staat Vermont hat sich bei feiner jähr
lichen Wahl abermals gegen die Ertheilung von A
laubnißfcheinen zum Verkauf berauschender Geträn
ke erklärt. Die Stimme stand—für Leisenzen, 12,-
6l>t); gegen Leisenzen. 19,A11e CauntieZ bis
auf zwei gaben Mehrheiten dagegen.
l3. März versetzte sich eine MrS. Wy
ckoff zu Millstone i>, einen, Anfalle von Geistesver
wirrung einen tödtlichen Schnitt mit einem Rasier
messer in die Kehle, welcher ihren augenblicklichen Tod
herbeiführte. Ihr wenige Wochen altes Kind lag
buchstäblich in Blut getaucht neben ihr.
ZPüK'Präsident Taylor wohnte neulich einer Pro
be deS von Reynolds erfundenen, sich selbst schärfen
den Pfluges bei: er legte selbst die Hand an das
Ding, das..ziert des größten Kaiser? Hand." und
soll es unter allen Anwesenden am Geschicktesten ge
führt haben.
Brownsville (gegenüber Matamoras)
wurde am 3len März ein wohlbekannter Musiker,
Namens John St. Luke, im Todeskampfe in der
Straße gefunden, und nach wenigen Minuten starb
er. Man glaubt, daß er von einem Frauenzimmer
erstochen wurde, in deren Gesellschaft man ihn kurz
vorher sah.
Onkel Zeck, hast du gewußt daß die Verei
nigten Staaten es bisher im Gebrauch hatten, To-,
rieszu ermulhigen und anzuerkennen?"
„Nein, Simon—aber was für Tories meinst du
denn ?"—„lch meine T er ri t o r i es !"
Der Gouvernör von Neu-Jerfey hat der
Bill seine Zustimmung ertheilt, welche die Delaware,
Lechs und SuSquehanna Eisenbahngesellschaft au
torisirt, eine Eiserrbahnbrücke über den Delarvarefluß
bei Easton zu bauen.
Dearborn Caunty, Indiana, brachte vor
z etlichen Tagen ein Ehemann Klage ein gegen einen
jungen Mann, weil er sein Frauchen geküßt. Ein
Vergleich wurde zu Stande gebracht, indem der jun
ge Mann den, Kläger IL Thaler bezahlte.
LtK'Einige Priester der griechischen Kirche statte
ten neulich Präsident Taylor einen Besuch ab, und
einer von ihnen schrieb Stellen aus der Bibel in
arabischen Schristzeichen auf ein Papier, welches er
dcm Präsidenten überreichte.
Watkins von Columbia Caunty,
Georgien, wurde vor einigen Tagen, während er
schlafend auf einer Bank in feiner Werkstätte lag,
von einem 15 bis 16-jährigen Negerknaben mit ei
ner Hacke getödtet.
den indianischen Namen von Bel
sast aus, welcher ist: Passagafsawakeag, und wenn
es dir gelingt, dann versuche auch den ursprünglichen
Namen von Webster (Massachusetts) auszuspre-!
chen, welcher ist: Chargoggagoggmanchoggagogg. >
Frau von John Douqlaß, von Dur- !
ha»,, Maine, 75 Jahre alt, kam dadurch zu ihren,
Tode, daß sie, als sie ihre Pfeife anzünden wollte,!
von einem Krankheitsanfall ergriffen wurde, in's >
Feuer siel und verbrannte.
Stadt Quincy, in Illinois, hat durch i
eine Wahl entschieden, daß keine Leisenzen um Li- >
quor- oder Wittschaps zu halten, in ,ener Stadl er-!
theilt werden sollen. Es wurden KW Stimmen ab- j
gegeben, wovon nur 45 zu Gunsten von Leisenzen j
waren.
Zeitung sagt, daß bei einem Sturm >
von Hagel und Wind in Jesserson Georgien,
am Isten März, cin Tisch, woran soeben ein Herr
zu Mittag speißte, von, Wind ausgehoben und zum j
Fenster hinausgeworfen wurde!
Bericht des Kriegsfekretärs Crawford
zufolge, besteht die Militärmacht der Ver. Staaten!
aus 1,959.782 Mann—nämlich: Infanterie.
9l12; Cavallerie, 41.433; Artillerie, 35.579; Rei->
felmänner, 55,266.
vorletzten Freitag wurde nahe Havre de
Grace, Maryland, ein Deutscher, Namens Web
ster, von einem andern Deutschen, Namens Schu
macher, in die Hüfte geschossen. Beide waren be
trunken und nachher in Streit gerathen.
LkF'Ein Herr William H. Spencer, von Wil
minglon, Ohio, ist auf eine mysteriöse Weise ver
schwunden. Er halte I2VO Thaler bei sich, und!
man fürchlet, daß er ermordet wurde.
NV'Der Scbooner Tippeeanoe von Philadelphia
wurde am 24. März in der Chefapeake Bay umge-
werfen, und der Kapitän und zwei Matrosen ertran-!
ken. Einer rettete sich.
AcS'Acht und zwanzig Mitglieder der Gesetzge-!
bung von Mississippi haben einen Protest gegen die!
Schritte der Nashville Convention eingelegt.
AcA'Jn Stockbridge, Vermont, hat ein junger
Man» eine Drathbrücke über den Whitefluß gebaut; i
deren Material nicht über 25 Thaler kostet.
HV"Die Cholera soll in und bei Vicksburg. Mis»
sissippi. herrschen. Zu Covington, Kentucky, kamen
ebenfalls etliche Cholerafälle vor.
Ein Austerlager, 40 Meilen lang und 8
Meilen breit, ist im „Englisch Channel" entdeckt
worden.
„Vankee Blade" sagt, ein Mann in
Boston sei so fett, daß Jeder ausgleite, der auf fei
nen Schatten trele !
Deutschland sind gegenwärtig 523 Thea-
ter, in welchen 3,389 Schauspieler. 612 Sänger,
2,341> Tänzer, 5,835 Musiker, 143 Erinnerer.
(Promoters) und 2.U7V Bediente sind.
Unterhaltung und Belehrung.
Wahre Zufriedenheit.
Umsonst suchst du des Guten O.uclle
Wcir ausser dir in wilder Lust;
In dir trägst Himmel eder Hölle,
lind deinen Richter in der Brust.
Kein Gold ersetzt den inncrn Frieden,
Kein Glanz macht dich den Göttern gleich;
Ist dir Genügsamkeit beschieden,
Co bist du glücklich, bist du reich.
Sei frei und laß es Andre sein ;
Erschwere nicht deS Armen Bürde.
Bewahre Herz und Zunge rein.
Sei Christ und see>ne, die dir fluchen.
Sieh' für die Unschuld wie ein Wall.
lind wirst du eine Heimat? suchen/
So filmest du sie überall. '
Als riefen sie aus jenen Fernen:
Wir sind Geschöpfe, so wie du.
WaS kann die Erde dir gewähren,
Auf der du Gast und Fremdling bist 7
Weil HimmclSs.hnsricht in dir ist.
-Der Mann, der seinen Nachbarn todt
«lachte.
(Eine emf Thatsachen begründete Erzählung.)
! Es ist bemerkenswert!), wie die Sinnesart eines
alle Diejenigen berührt, mit denen er in
Verbindung steht, und ihren Einfluß selbst auf Thie
re und leblose Gegenstände erstreckt, die seiner Sorge
anvertraut sind.
I Rüben Black war eine Plage für die Nachbarschaft,
iwo er wohnte. Sein bloßer Anblick brachte Wirkun
gen hervor gleich denen, welche die Hindu demZau
berliede Rang zuschreiben, das Slurm und Unge
! witter herbeiführen soll. Seine ganze Hausgenossen
I schaftwar in beständiger Furcht vor ihm. Die Kühe
wurden scheu, sobald er das Hoslhor öffnete. Der
Hund nahm den Schwanz zwischen die Beine und
i sah ihn seitwärts an, als ob er ausforschen wollte, in
welcher Lanne fcin Herr sei. Selbst die Bäume auf
! Ruben's Lande hatten ein vernachlässigtes, trübes
! Ansehen. Seine Felder waren voll Unkraut. Kurz,
i Alles um ihn her schien so freudenlos, wie sei» eig
neS Antlitz. Tag für Tag verwünschte er die ganze
Nachbarschaft, weil die Leute seine Katzen vergifte
! ten, seine Hühner mit Steinen warfen, seine Hunde
todtschoffen. Beständige Processe verwickelten ihn
lin so viele Sorgen und Ausgaben, daß er wederZeit
noch Geld für die Verbesserung feines Grundstücks
anzuwenden hatte.
! Gegen Joe Smilh. einen armen Arbeiter des O>ts,
! hatte er drei Klagen nach der Reihe eingegeben. Joe
! hatte einst einen Spaten von ihm geborgt und be
! hauplele, ihn wieder zurückgebracht zu haben. Rü
ben beschwur das Gegentheil, verklagte Joe und er
- hielt Schadenersatz, wofür er Joe ein Ferkel wegneh.
men ließ. Dieser nannle ihn in seinem Zorne einen
alten Betrüger. Rüben verklagte ihn als Verläum
.der, erhielt aber nur einen so geringen Schadenersatz,
daß es ihn dem Gelächter der Nachbarschaft aussetzte.
Darüber erbittert, lauerte er Joe auf und hetzte
feinen Hund auf ihn, indem er wüthend ausrief:
"Nenne mich wieder einen alten Betrüger!" Ein bö
ser Geist ist ansteckender, als die Pest. Joe ging
nach Hause, zankte mit seiner Frau, ohrfeigte feine
Kinder, gab der Katze einen Fußtritt, und Niemand
wußte, warum. Vierzehn Tage nachher fand Nu
! ben feinen Pund vergiftet. Darauf verklagte er Joe
! auf's Heue; da er aber nicht im Stande war, ihn
der That zu überführen, rächte er sich dadurch, daß
er ein Lamm, das der Frau Smith gehörte, vergifte
te. Joe's Gemüth ward immer rachsüchtiger, und
die Neigung, seinem Arrger im Schnapsladen Lust
!zu machen, wuchs zusehends. Seine arme Frau
! weinte und sagte, das sei allein Ruben s Schuld;
denn es häkle keinen gutmüthigern Mann gegeben,
! als ihren Joe. da sie ihn heirathelc.
! Um diese Zeit kaufte Simeon Green das Grund
i stück, welches an Ruben's angränzte. Dies war
sehr vernachlässigt worden, und die Disteln und Der
! nen der benachbarten Felder hatten sich dahin ver'
breitet. Aber Simeon war ein fleißiger Mann, und
l hatte von D e m, welcher "sanstmüthig und von Her
zen demüthig" ist. gelernt, zu wandeln "wie sich's
gebühret unserm Berus." Das zeigte sich bald,
! Unter seinen fleißigen Händen gewann das Grund
stück schnell ein anderes Ansehen. Die früher von
i Moos und Ungeziefer bedeckten Bäume sahen rein
lich und kräftig aus; Kornfelder wogten da, wo
früher nur Unkraut wuchs. Rosen und Weinreben
! zierten den Eingang des Hauses. Sein in dichtem
>Klce weidendes Reitpferd wieherte zutraulich, so oft
! sein Herr sich näherte. Der Hahn, der mit den Hen
nen und ihren Küchlein auf dem Hose herumspazier
j te, nahm sich nicht die Mühe, ihm aus dcm Wegezu
jgehen, sondern schlug seine glänzenden Flügel und
I krähte ihm feinen Willkomm gerade in s Gesicht,
i Wenn Simeon nach Hause kam, schrieen seine Kna
!ben "Vater kommt!" und rannten ihm entgegen,
und die kleine Mary strauchelte hinter ihnen her,
um ihm eine Blume zugeben. Seine Frau war
sehr schweigsamer Natur, aber oft sagte sie zu ihren
Nachbarinnen: "Meinen Mann muß Jeder lieb ha
ben, der ihn kennt; man kann's nicht lassen."
Simeon's Freunde wußten, daß er noch nie insei
i nein Leben einen Proceß gehabt halte; aber sie sag
> ten ihm vorher: er würde jetzt bald einen bekommen ;
> sein nächster Nachbar sei einmal einschlössen, mit Al
len anzubinden, sie möchten wollen oder nicht. "Ist
j das sein Charakter?" sagte Simeon, "o, ich denke,
ich will ihn bald todt machen, wenn er es auch mit
mir versucht." Ueberau gibt es Leute, die Streilig
! keiten zu nähren suchen, nicht gerade aus bestimmter
! boshafter Absicht, sondern um in das einförmige Le
j ben etwas Abwechselung zu bringen. Solche san
den sich auch hier, und erzählten Simeon's Äußerung
wieder. "Todt machen will er mich?" rief Rüben,
als er es Hörle. Mehr sagte er nicht; aber seine zu
sammengepreßten Lippen hatten einen solchen Aus
druck, daß sein Hund ihm erschrocken auS dem Wege
ging. In derselben Nacht ließ Rüben seinen hung-
rigen Gaul auf die Landstraße hinaus, in der Hof
fnung, er werde sich in Green's Feldern sein Futter
suchen. Aber Joe Smilh, der das Thier sah, machte '
heimlich die Pforte zu Ruben's eigenem Kornfelde
auf; und daS arme Thier »hat sich darin gütlich. <
wie es feit manchem Jahr nicht gethan hatte. Gern <
hätte Rüben mit seinem Pferde einen Proceß ange- I
fangen ; wie die Sache stand, mußte er sich damit >
begnügen, es durchzuprügeln. Seine nächste Hel- >
denthat war, den hübschen Hahn der kleinen Mary
todtzuschießen, weil er auf der Gränzmauer stand
und krähte, unglücklicher Weife in der Freude feines .
HerzenS ein paar Zoll über die Grenzlinie hinaus, <
welche die beiden benachbarten Grundstücke schied !,
Simeon sagte es thue ihm leid um den armen Vo 'j
gel. feine Frau und Kinder hätten so viel Vergnügen
an ihm gehab,; übrigens sei eS keine große Sache ;
er habe längst schon vorgehabt, einen Hühnerhofmil
einer gehörigen Einfriedigung anzulegen, damit sein
Federvieh seine Nachbaren nicht belästigen könne;
dies sei eine Erinnerung für ihn, eS nicht länger auf
zuschieben.
Rüben fuhr in feinen Versuchen, Streit hervor,
zurufen, fort. Ein Psirlchenbaum in feinem Garten
streckte ungehöriger Weise einen Ast nach Simeon'«
Grundstück hinüber. Zufällig traf eS sich, daß die.
fer überhangende Zweig besonders reich mitFrüchten
beladen war. EineS Tages nahm der kleine Georg
Green eine Psirscbe auf. die in feines VaterS Garten
gefallen war. Augenblicklich fühlte er etwa« auf
seinem Nacken, wie einen Wespenstich. ES war
Ruben's Peitsche, begleitet von einem solchen Sturm
von zornigen Worten, daß das arme Kind, zu Tode
erschrocken, in's HauS stürzte. Aber auch dieserVei»
such schlug fehl. Die Mutter tröstete ihren Kleinen
und warnke ihn, dem Psischenbaume nicht zu nahe
zu kommen; damit war die Sache zu Ende.
Di-ese unerschütterliche Sanftmulh ärgerte Rüben
mehr, als alle Kränkungen, die er von andern Nach
barn, erfahren hatte. Beleidigungen verstand er
zu würdigen und milZinseszinsen zu bezahlen ; aber
was er hieraus machen sollte, wußte er nicht.
schien ihm endlich, als liege Verachtung darin. Er
haßte Simeon mehr, als alle seine Nachbaren zusam
men, weil er ihm so unangenehme Gefühle auf sei
nen bösen Wegen verursachte, und doch nicht den lei
festen Vorwand zu einer Klage gab.
Eines Tages waren Siineon'S Knechte mit einem
schwerbeladenen Wagen an einer durch viele Regen
güsse grundlos gewordenen Slelle des WegeS stecken
° geblieben. Die armen Ochsen vermochten sich nickt
, loszuarbeiten, und Simeon wagte es, seinen mürri'
' scben Nachbarn, der eben in der Nähe arbeitete, um
c Hülfe anzusprechen. Rüben antwortete barsch : "Ich
habe genug für mich selbst zu thun," und Simeon
, ging schweigend weiter, um einen andern gefälligern
- Nachbarn aufzusuchen. Die Knechte schalten auf
Ruben's Grobheit und äußerten den Wunsch, er möge
selbst auch einmal hier stecken bleiben. "Sollte die»
der Fall sein,,' sagte Simeon, "so wollen wir unfi«
- Pflicht thun, und ihm heraushelfen." Die Knecht»
meinten: "Mann kann auch zu gutmüthig sein;
> wenn Rüben Black sich erst einbildet, daß die Leute
r sich vor ihm fürchten, tritt er sie vollends unter die
s Füße." —"O, wartet nur eine Weile," erwiederte
> Green lächelnd, ' ich mache ihn doch noch todt. Gebt
, nur Achtung, ob ich es nicht fertig bringe."
Bald nachher traf es sich wirklich, daß Ruben's
' Gespann an derselben Slelle festsaß. Simeon sah
es von einem benachbarten Felde auS, und gab Be
' fehl, feine Ochsen und Kellen sogleich zum Beistand
> hinzuführen. Die Knechte lachten und schüttelten
die Köpfe, doch gehorchten sie ihrem Herrn. "Nach
bar, Sie sind in einer üblen Lage." fagle Simeon»
als er zur Stelle kam ; "aber meine Leute werden
> gleich mit zwei Joch Ochsen hier sein; da wollen
wir den Wagen schon herausbringen."—"üassen Si»
nur Ihre Ochsen weg." gab Rrrben zur Antwort
"ich brauche keine Hülse von Ihnen."—ln dem
freundlichsten Toneerwiederte Simeon : "Jchkann'S
nicht über's Herz bringen, das zu thun; eS wird
schon dunkel, und Sie haben wenig Zeit zu verlieren.
Es ist ein schlechtes Stück Arbeit bei Tage, ober bei
Nacht vollends."—"Tag oder Nacht," entgegnete
Rüben mit Nachdruck, "ich verlangeJhreHülfenicht.
Ich wollte Ihnen auch nicht aus dem Morast helfen,
als Sie mich neulich baten."—"Eben darum weiß
ich," sagte Simeon, "wie Einem in solcher Lage zu
Muthe ist. Lassen Sie uns keine Worte mehr dar
über verlieren, Nachbar. Ich kann unmöglich nach
Hause gehen und Sie hier im Morast stecken lassen,
und das während die Nacht hereinbricht."
Der Wagen war bald herausgezogen, und Simeon
und seine Leute gingen fort, ohne den Dank abzu
warten. Abs Rüben an diesem Abende nach Hause
kam, war er ungewöhnlich nachdenkend. Nachdem
er eine Weile in tiefer Betrachtung, feine Pfeife
rauchend, am Kamin gesessen halte, sagte er endlich
zu seiner Frau : "Grelchen, Simeon Green hal mich
todt gemacht."—"Was meinst du damit ?" fragte sie,
indem sie überrascht von ihrem Strickzeug! aufblickte.
"Du weißt," antwortete Rüben, "als er zuerst in die
se Gegend kam, sagte er, er wolle mich todt machen,
und er Hai'S gethan. Neulich bat er mich, sein Ge
spann aus dem Morast zu ziehen, und ich gab ihm
zur Antwort, ich hätte genug für mich selbst zu thun.
Heute blieb mein Gespann an derselben Stelle stecken»
und er kam mit zwei Joch Ochsen, um es heraus zu
arbeiten. Ich schämte mich, daß er mir helfen sollte;
so sagte ich, ich brauchte seine Hülfe nicht Aber er
ließ sich nicht abweisen, undantrvortete so freundlich,
als ob nichts vorgefallen wäre: die Nacht käme her»
an, und er könne mich so nicht verlassen." —"Ja, er
ist ein freundlicher Mann," sagle Frau Black; "er
ist immer so gul gegen die Kinder. Auch leine Fran
beträgt sich immer sehr nachbarlich."—Rüben ant»
wertete nichts darauf, aber nach einigem Nackdenken
sagte er: "Grelchen, du kennst die dicke reife Melone
unten in, Garten; du magst sie wohl morgen früh
hinüber tragen."—Die Frau sagte, sie wolle es gern
thun, ohne woh! nüberzu fragen.
Aber als der Morgen kam, ging Rüben hierhm
und dahin, rückwärts und vorwärls, mit einer Art
von zweckloser Unruhe, wie sie Menschen eigen ist,
die sich unruhig fühlen, und nicht wissen, wozu sie
greifen sollen. Zuletzt erklärte sich die Ursache seiner
Unruhe. "Ich kaun am Ende die Melone eben so
gut selbst hinlragen," sagle er, "und ihm für feine
Hülfe danken. In der Eile habe ich eS gestern Abend
vergessen."
Damit ging er fort, und seine Frau trat vor dl»
Thüre, die eine Hand in die Seite stemmend, und
mit der andern die Augen vor den Sonnenstrahlen
bedeckend, um selber zu sehen, wie er die Melone nach
Simeon's Hause hinübertrug. Es war die merk
würdigste Begebenheit, die sich bis dahin in ihrem
Ehestande zugetragen hatte. Sie konnte kaum ih
ren eigenen Augen trauen. Er ging rasch, als ob e,
fürchtete, eS möchte ihn gereuen, wenn er die Sache
noch einmal überlegen würde. Als er sich in Green's
Hause befand, fühlte er sich in großer Verlegenheit,
und eilte zu sagen : "Frau Green, hier ist eine Me
lone, die meine Frau Ihnen schickt; wir denken, si«
ist reif."-Ohne die geringste Ueberraschung bei d».
ser unerwarteten Höflichkeit zu zeigen, dankte ihm
die freundliche Frau, und lud ihn ein, sich zu setzen.
Aber er blieb an der Thüre stehen, die Klinke in der
Hand, und sagte, ohne die Augen auszuheben : "Jhv
Mann ist vielleicht diesen Morgen nicht zu Hause?"
—"Er ist am Brunnen und wird gleich hier sein,"
antwortete sie, und fast in demselben Augenblicke trat
auch der wackere Mann herein, mit einem Antlitz so
frisch und hell, wie ein Junimorgcn. Er ging ge
rade auf Rüben zu. schüttelte ihm treuherzig die Hand
und sagte: "Ich freue mich, Sie zu sehen, He»
Nachbar. Setzen Sie sich, setzen Sie sich !"
"Ich danke Ihnen, ick kann mich nichtaufhalten,"
erwiederte Rüben verlegen. Er schob feinen Hut
auf Eine Seite, kratzte sich den Kopf, sah zum Fen
ster hinaus, und sagte dann plötzlich, wie mit einer
großen Anstrengung - "Die Sache ist. Herr Green,