Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, February 21, 1850, Page 2, Image 2

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    »echa Patriot.
Allentann, Febr. SI,
Westentaschen Ttolkslicderbuch.— Die« ist
der Titel eines kleinen Werkchens, das im Verlag von
Je!,» Weik in Philadel M.l erschien und in unserm Nuch-
Aufbruch der Gesetzgebung.
Im Senat unserer Sraaisgeseygebung
wurde durch Hrn. Sankel) ein Beschluß
vorgebracht, um am 2ten April aufzubre
eben. Man kann mit ziemlicher Bestimmt
heil sagen. daß die Gesetzgebung nickt län
ger aIS bis zum Il>ten April ützen wird, in
rem dann die It)l> Tage verflossen sind, für
welche tie Gliede, ihre volle Bezahlung er
halten. Nach den ersten hundert Tagen be
kommen sie bekanntlich nur noch Kl 5l) per
Tag und dafür könne» diese großen Herren
dem Volk natürlich nickt die n en.—Nun,
wir glauben, wen» sie n o ch eher heimgin'
gen, daß daZ Volk nickls dabei verlieren
würde; denn dasselbe fürchtet die Hand
lunqen seiner Gesetzgeber in der That bald
mehr, als es dieselben wünscht. Besonders
ist dieS mit unserm Congreß der Fall.
DeS Eotteslästeres Ende—Eine schreckli
che Warnung.
Es ist etwas so Abschreckendes in den fol
aendcn Thatsachen, sagt eine Zeitung von
Monmoulh, England, und ein so farcblba
res Erenip l ron ter großen Sündeder Got
teslästerung, daß wir die ganze Geschichte
als ein übertriebenes Gerückt von einer All
tagSbegcbcnhcil angesehen haben würden,
wenn wir nicht die genauesten Erkundigun
gen bei den nächsten Nachbarn, wo daS Er
eigniß stattfand, eingezogen und uns somit
v»!t der Wahrheit desselben überzeugt hät
teN.
Am letzten Sonntag Morgen bemerkte
man nämlich eine Frau mit einem Kinde
aus dem Arm. Namens Sarah Morgan,
unweit ihrem Hause in einem Wortwechsel
mit einem andern Frauenzimmer, Namens
Elisabeth Volan, begriffen. Der Streit
wurde so heftig, daß endlich Sarah Mor
gan, in Erwiderung einer Bemerkung ihrer
Gcgneiin, ausrief, der allmächtige Gott sol
le sie blind, taub, stumm und steif schlagen,
wenn sie sich nicht auf eine gewisse Weise an
ihr räcken wcrde. Fast augenblicklich fing
sie an zu taumeln, ließ ihr Kind auf den
Boden fallen und winde selbst zusammen'
gebrochen sein, wenn sie nickt sogleich von
den Nachbain ins Haus gebracht worden
wäre. Die einzigen Worte die sie noch her
vorblingkn konnte, nachdem sie bineingetra
gen war, waren—„Herr, sei meiner aimen
«Seele gnävlg—fei meinenKlnoern gnüvig !"
hieraus stockte ihre Stimme, sie wurde stumm,
ihr Gehörsinn wurde zerstört, ihre Augen
wurden glaiicht und untauglich zum Sehen,
und nach 6V Stunden von der Zeit ihrer
schreckliche» Verwünschung an, legte der
Tod seine kalte Hand auf sie und sie wurde
zur Leiche. Dieses furchtbare Gericht hat
selbst unter den verworfensten Crealurcn der
Nachbarschaft einen schmerzlichen und war
ncnden Eindruck hervorgebracht.
Wiederrinimpfullg der Schutzblattcr».
Folgender Aussatz, der allen Klaßen von
Nutzen sein mag, iji dem „Home Journal"
entnommen.
I) Ein jedeS Individuum ist für die Ein
impfung der Kuhpocken oder Sckutzblal»
tern empfänglich. 2> Wieder-Einimpfung
ist vor der Zeit der Mannbarkeit nicht noth
wendig. 3) Zur Zeit de> Mannbarkeit un
tergeht das System einem Wechsel, und dann
ist Wiedereinimpsung nothwendig. 4) Kuh
pockencinimpfung ist ein gewisses Sicke
rungsmittel gegen die Blattern. 5) Wie'
dereinimxsung ist ein gewisses Sichcrungs
mittel gegen die Pocken. <i) Eine drille
Einimpfung ist nutzlos. 7) Wiedereiuiin
psung ist »icht nöthig, wenn die erste Ope
lalion seit dcr Mannbarkeit geschah. 8)
Solche, die die Pockenimpfung vernackläßi
gen, sind dieser gefährlichen Krankheit, bei
,inem Ausbruch derselben, immer ausgesetzt,
i)) Wenn einem jeden Individuum vor sei
ner Mannbarkeit die Sckutzblattern ringe,
impft, und »ach feiner Mannbarkeit wieder
«ingeimpft würde», so würde keine Krank
heit wie die Pocken eristiren.
Eine Dorhcrsagung erfüllt.
Unter den Berichten vom Ausland in
heutiger Zeitung wnd man die Nachricht
finde», daß dcr berühmte General Bem
mit Tode abgegangen sein soll. Unsere Le
ser werden sich noch crinnein, daß im voii
gen Jahre ein Paragraph im „Patriot" und
fast alle» andern Zeitungen eischien, in wcl-!
chem gesagt wu»de, daß Bein öfters erklär!
habe, in diesem Jahr werde er sterben, in
dem er seinen eigenen Grabstein milder
Ausschiifl 1850 in einem Gesichte gesehen
habe.
ludiaiicrbciträgc zu Washingtons Denk
mal.
Die Chickawa Indianer haben 2l)l) Tba
ler zur Eriichtung des Waschington Monu
mentes beigetragen. In dem Rathe, der
über die Angelegenheit gepflogen wurde, be
rühmten sich die rothen Männer, daß sie
niemals das Blut Weißer vergossen hätten
und daß sie sich dem Andenken Wasching
io»S mil derselben Vcrehiung weiheten, n ie
ihre weißen Brüder, denn er sei gleichmäßig
de, Vater beider Rassen gewesen.
Falsche Goldmünze.
Wir haben—sagt der Philadelphia Demo
kral— einen falschen "halben Adler," dcr
ron einer unserer Banken eingenommen
wurde, gesehen. Derselbe ist so gut nacbge
macht daß ohne die genaueste Abwiegung
und Unkeisuchung des Mckalls, welche? auc
einer Mischung von ei» Drittel Gold nnd
zwei Drittel Legnung besteht, dcr Betiug
«icht entdeckt werden kann.
Fischfang in Wisconsin.
Ein achtbarer Herr aus dieser Gegend
der nach Wisconsin verreist ist, schrieb neu.
lich einen Brief zurück, aus welchem wir
folgende interessante Beschreibung des obi
gen Gegenstands gebe», die, wieder Schrei
ber versichert, in allen Einzelnheiten der
Wahrheit gemäß ist.
Fort Winnebago, Telumbi.i Co.. Wisconsin, >
Januar 21.1850. j
Am 7. Dieses reisten ich und mei» Freund
in einem zweispännigen Schlitten von Hör
icon, Dodge Co.. in der Richtung nach Fort
Winnebago. Als wir am „PrairieHouse"
angehalten hallen, um unser Mittagsmahl
zu nehmen, kam ein Herr in einem einspän'
nigen Schlitten dabingefah'c». der einige
schöne, frische Pickerel Fische bei sich hatte.
Auf unsere Frage, wo er dieselbe» erhalten
habe, wurde uns berichtet, daß sie in großer
Anzahl in einem Zweig des Rock Rivers,
nahe Waupun Village, gefangen werden.
Um nach jenem Platze zu gelangen, mußten
wir 12 Meilen aus uuserm direkten Weg
fahren, und die Frage warf sich daher na
türlicb auf, ob es „bezahlen wurde." um die
fe Entfernung über die windige Prairie zu
treiben, für die Gelegenheit etliche Fische zu
bekommen. Unsere epicuräischen Neigun
gen überredeten uns, daß „Bies. Venison
und Fische" eine schmackhafte Verschieden
heit machen winden,—die Frage wurde be»
jabeild entschieden und wir setzten für die
Fischerei ab. In einer Stunde waren wir
innerhalb 2 Meilen von Waupun, wo bei
dem Begegnen einer Ochsenfuhre unsere Ge
ruchsnerve» mir einem Wohlgeruch begrüßt
und unser Gesicht mit der Ei scheinung einer
ungeheuren Ladung Fische—etwa 2l) Bu
schel —regalirt wurde. —,. Halloh Treiber!
wie fing'st Du jene Fische ?" riefen wir.—
„Mir Buschelkörben und Heugabeln !"ant
wortete er. Zunächst begegneten wir einem
von dem Vergnügen heimkehrenden Jungen,
mit einem dreizinkigen Spieß an einer Zehn
sußstange auf dem Rücken, den ich ihm ab
kaufte. Wir begegneten noch soviel als 3
bis 4 Wagenbodies voll F sche, und erreich
ten den Fischplay ungefähr um die Zeit, als
sich die Bauein (oderFifeber ) mil dem Pro
dukt ei»er einstundigcn Arbeit—eine Wa
genladung Fische Jeder—zur Heimreise an
schickten. Der Strom war etwa lil) Fuß
breit und der Fischfang wurde innerhalb ei
nem Viereck von so viel Fuß betrieben. Es
wurden 5 oder k Löcher durch das Eis ge
hauen, groß genug um einen Buschelkorb
hindurch zu lassen. Diese Körbe wurden
umgekehrt ins Wasser gelassen, mittelst
Stangen 8 his 10 Fuß tief hinunter ge
drückt und dann mit einem an jeder Seile
des Korbes befestigten Strick kerausgezo
gen, jedesmal etwa halb voll Fische; einige
Pickerel und Suckers, aber der größte Theil
Katzenfische oder Cätsisch (hier Bull Heads
genannt.) Ich war zu begierig selbst an
dem Vergnügen Theil zu nehmen, um lan
ge ein unihäliger Zuschauer zu bleiben.warf
daher meinen Spieß in eins der Löcher und
zog ihn mit 5 Fischen heraus. Das N.ich
stemal stieß ich lieser hinein und brachte 1()
oder cin Dutzend heraus. So stieß ich in
Zeit von 5 Minuten ungefähr cin Dußend
hundert gefangen hatte, worauf ich das z u
leicht gewonnene Spiel aufgab. Ein
Mann neben mir, welcher einen längern
Dreizack hatle als ich, brachte öfters 25 bis
30 auf einen Zug heraus. Das Wasser war
durch daS Blut der verwundeten Fische und
den aufgerührten Schlamm des Stromes
so verfärbt und unrein, daß die Fische nicht
sichtbar waren, bis sie mit dem Korb oder
Spieß oberhalb das Wasser gebracht wur
den, und soviel es als ein Ungefähr aussehe»
mag, auf solche Weise im Dunkeln zu ste
che» und zu tunke», so ereignete es sich doch
nicht cin einziges Mal. daß ein Korb oder
Spicß ohne einen Fisch herausgezogen wur
de. Während den drci auseinander folgen
den Tagen, in welche» dcr Fischfang beiiie
ben wurde, sind Hunderte von Büscheln an
jedem Tage auf obenbefchriebene Weise ge
fangen worden. Die Bauern füttern die
Katzenfische ihren Schweinen; die Pickerel
finden einen weniger gefräßigen Markt.
n .4 /i l/K/cvn'.
Die Vereinigte Staaten Zeughäuser.
Wir ersehen aus einem officicllcn Docu
mcnl, daß die Gelammt Ausgaben für die
Unlerballung dcr Zeughäuser im abgewiche
nen Rechnungsjahre wie folgt waren :
Spnngfield Zeughaus, 475 14
Harper's Ferry Zeughaus. 237,227 sti
Die Unkosten für Verbesserungen in den
Zeughäusern betrugen 5115 496 und tili
Cents, und für gekaufte Ländereyen 814,958
und 87 Cents.
Die Kosten um Flintenschlösser zn Per
cussionsfchlösser abzuändern, beliefen sich zu
T14t)57 und It) Cents.
Die verfertigten Gewehre waren wie folgt:
Zu Häiper's Ferrn, 1825 Büchsen, und
K3vl) Muskctc». Zu Springsi.ld, 15,215
MuSkelcn.
Neuartiger Leckerbissen.
DicOaklaiid "Gazette" sagt: Ein Mann
im westlichen Theile des Caunty's sand vor
etlichen Tagen im Sande ein Nest von Eiern,
die cr für Scbildkröteneier hielt ; da er cin
großer Liebhaber davon war nahm er feinen
Fund mit nach HauS, ließ sie abkochen und
halte schon vierzehn davon, ohne vieles Be
gucken veischluckt als es ihm einfiel ihren In
halt ctwas genauer zu untersuchen, und siehe,
beim öffnen eines dcr noch übrigen, lag da
'in aufs zierlichste zusammengerollt-eine
junge schwarze Schlange. Dcnkr cuch an
des armen Schelms Stelle, wie cr wohl mag
gefühlt habcn! —(Neulralist.)
Bcmerkenöwc»thcr schlaf.
Die Massachusetts Zeitungen belichten
daß Zadock Jeisey, ein Soldat dcr Rcvolu
tion, !)8 Jahre alt, in seiner Wohnung in
Pennbroke am Montag Abend den l>. Jan.
gegen k Uhr in Schlaf verfiel und bis zum
folgenden Sonntag Morgen um 3 Uhr schlief,
ohne etwas anderes als Wasser zn sich zn
nehmen. Er war anscheinend in einem »a
lilriichc» S ilase und eS fand keine besondeie
Veränderung mit ibm statt bis 24 Etunden
vor dem Tode, wo sein Aihem kuizerirurte,
bis cr zu athmen oufhöltt.—(ib.)
Wöchentliches Allerlei.
ZQzx- Folgende vortreffliche Bemerkung
wurde von Geo. Lippard gemacht:—„H en
ryClay hielt eine Rede für die Erhal
tung der Union—mit einem Stück von W a
fchington's Sarge in seiner Hand. Es
heißt daß Toomb S (ein heftiger Verthei
diger der Sklaverei) eine Erwiederungsrede
zu halten gedenke, mit einem Stück von A r>
no l d's Sarge in seiner Hand. Er soll
dafür nach England geschickt haben."
Lokofoko Demokratie von Bed>
ford Caunty hat sich neulich zu Gunsten von
James Buchanan als nächster Piäsident
und Jeremiah S. Black als Gouvernör aus»
aesprochen.—Sonderbare Demokraten diese
Lokosokos ! Sie suchen die Whigs immer
mit dem Namen Föderalist zu beschimpfen,
und wollen doch zur nämlichen Zeit einen
Haupt Föderalist aus dem letzten Krieg zum
Präsidenten machen.
Waschington Correspondent der
Neuyorker Tribüne sagt, daß die Armee.
Ausgaben für das Jahr >849, in spanischen
Thalern aufgehäuft, 717 Tonnen wiegen
und 718 Wagenladungen von 2I)W Pfund
jede ausmachen würden. —Welcher Segen
würde diese Summe bringen, wenn sie für
Erzichungs- anstalt Kriegszwecke benutzt
Madrid (Spanien) fand un
längst cin Duell mit Pistolen, zwischen zwei,
jungen Dame n statt. Die eine er
hielt einen Schuß ins Bein, worauf das
Duell fürdenAugenblickverschoben wur
de. Endlich wurde jedoch durch den jungen
Ga'lant, wegen dem das Duell geschah, ei
ne Vermittlung zuwege gebracht.
Armer in England, kl) Jahre
alt, wurde neulich in einem offenen Karren, j
in Begleitung seiner kranken Tochter, meh
re Meile nach dem Arbeitshaus? gefahren.
Er war zur Zeit halb nackend und starb
balv darauf. Die Coroners Jury brachte
einen Ausspruch von unvorsatzlichen Tod'
schlaqs gegen den Aufseher.
Shaivnretown (Illinois) Ad
oocate hat die Flagge von Gen. Caß für
Präsident und Gen. Houston für Vice Prä
sident in 1852 aufgezogen. Der Jork
(Pcnnf.)Adoocate will Heinrich Clay für
Präsident ausgenommen haben.—Zu früh!
Ihr Herren. Viel zu früh!
Die Neuyork Daily Times, früher
ein Lokofoko Blakt, ist letzte Woche als ei
ne Whig-Zeitung herausgekommen. Hen
ry Clay's Bildnis, stekt an der Spitze und
darunter wird ~Old Harry out the West"
als Candidat dcr Präsidentschaft für 1842
empfohlen.
FrF'Bnefe von der italienischen Grenze
sage», daß das St. Bernhaid Kloster gänz
li>i' vom Schnee zuged.ckt ist. Die Mönche
waren gezwungen, einen unterirdischer Gang
zu graben, um sich aus der Verlegenheit zu
helfen.
Editor im Westen sagt, er sei
von Jugend auf gelehrt worden, über zwei
Dinge nicht zu „grummeln"
nämlich erstens, über das was er nicht än
der» könne, und zweitens, über das was er
ändern könne.
ILK'Vcrhciratket—am 3t)sten December,
durch den Ehrw. Hrn. Pope, zwei Kinder.
Namens William Simmons, 15 Jahre alt,
mit Miß Sarah Simmons, 14 Jahre alt,
beide von Pendleton Caunty, Virginien.
HL5*Jn Euba ist eine Maschine zum Ci
garrenmachen in Operation gesetzt worden.
Die Maschine verrichtet das Zusammenrol
len so schnell, als 6 Personen das Uebrige
daran thun können.
Waschington Zeitung ist durch
einen der Mormonen Delegaten positiv ver
sichert worden, daß die Anklage gegen die
Bürger von Deseret, als duldeten sie di»
Vielweiberei, grundfalsch ist.
Texas hat eine Golfküste von
nahe IWO Meilen, einen Umfang von s<)<)>)
Meilen, und ein Flächeninhalt von 35l)Ml)
Ouadratmeilen —groß genug um 7 große
Staaten zu formiren.
ZpV'Die Lokofokos von Rhode Eiland
haben bei ihrer Staats-Convention weis
lich beschlossen, keine Canditalen für Staats
beamten zu ernennen.—Den Whigs daselbst
wird dies gleichviel sein.
HcF'Der Baltimore Clipper süblt über
zeugt, daß nicht cin einziges Individuum
im ganzen Staat Maryland gefunden wer
den kann, das für eine Auflösung der Union
ist. Das läßt sich hören.
Die Erfahrungen des berühmten
Wundarztes Dangenbeck von Berlin bestä
ligen, daß die Anwendung von Chloroform
am wenigsten gefährlich ist bei leerem Ma
gen.
ganze Anzahl der Opfer bei der
»eulichen Erplosion i» Neil Vork wird wie
folgt klassifizirt; E>kannte Todte K 2. Nicht«
erkannte 5, Verwundete 3l), Vermißte?.
AiA"Noch mehr Ernennungen.—
In Indiana wird Gen. Lane für Präsident
vorgeschlagen, und das Detroit Banner hat
den Namen von Col. Benton aufgezogen.
dem Pennsylvanischcn Jrrcnhos'
pital, in 1843, waren aus I7t) Patienten
Iv!) niemals verheirathet; von diesen wa
ren 74 Manns-und 35 Weibspersonen.
32W Stimmen bei dcr nculi
chcn Wahl in Qucbck, wurden 120 t) durch
Anschließungslculc abgegeben. —Genug für
einen Anfang.
in Easton gedenkt man eine
Abendschule, ähnlich der in unserer Sladt,
zu errichten.
der Sladt Uork, Penn, ist vor
kurzem ein bedeutendes Kohlenlager en!-
deckt wordcn.
ZV'Ein rcincs Hemd und eine gute Zei
tung sind zwei Dinge, die jedem unentbehr
lich sein sollten.
FkA'Dcr Stoß eines Erdbebens wurde
an, l2i.n Januar zu Eddyville, Kentucky,
verspürt.
HcF'Jn Rochester, Ncuyork, besahen
mehrere Personen ein Gewehr, welches ei
ner von ihnen im Handel genommen halte.
Zwei oder drei Zündhütchen waren bereits
auf dasselbe explodirt, ohne daß das Gewehr
loSgieng, worauf einer in die Mündung
blies, und sagte, es sei geladen. Joseph
S lie l, ein Deutscher, bemerkte nun, gela
den oder nicht geladen, das Gewehr ist nichts
werth, und, während er seine Brust entblöß
te, sagte er: "Feuert aufmick." Der Mann,
welcher das Gewehr in der Hand hatte, zog
den Drücker, und es entlud sich. Stiel fuhr
die ganze Ladung in seine Brust, und er
verschied beinahe augenblicklich.
Philadelphia wurde ein verwe
gener Diebstahl im Hause des Hrn. John
Miles in der Walnutstraße durch Einbruch
verübt, wobei eine Menge werthvoller Tel
ler, Juwelen etc. geraubt wuiden. Die
Räuber waren augenscheinlich andcnWei»
reden hinaufgeklettert, und hatten sich an
einem Bettuche zum Fenster hinaus zur Er
de herabgelassen, als sie durch den Haus
ausseher bei ihrem Beginne gestört wurden
um so mit der Beule zu entkommen. Es
hat sich dabei wieder gezeigt, wie gefährlich
es ist, Weinreben an den Häusern heraus«
zuziehen.
Stadt New Uork allein hateine
stärkere Bevölkerung als einer vonden Staa.
ten New Hampshire, Connecticut, Vermont
oder Michigan. Sie hat gerade so viele
Einwohner, als der Staat New-Jersey, und
mehr als die drei Staaten Arkansas, Flori
de und Texas zusammen genommen. Sie
hat ferner eine stärkere Einwohnerzahl als
die Staaten Rhode Island, lowa und Dela
ware mit Einschluß des ganzen Oregonge
biels.
einem Bache nahe Boston wur
de eine Frau mil gebrochenem Hirnschädel
gefunden. Man glaubt, daß sie ermordet
sei. Auch sand man in Boston unter einer
Brücke und in sehr seichtem Wasser, einen
mit dcr Empire City aus Californien mil
bedeutenden Mitteln zurückgekehrten Mann,
Namens Sliclney. Er hatte sich vorher
entkleidet, lag auf dem Gesichte und soll die
sen Selbstmord im Wahnsinn begangen ha
den.
Webster wurde am!). Febr.
vor den Richter Fletcher gestellt um die von
der Grand Jury bestätigte Anklage wegen
Ermordung des Dr. Parkman zu vernehmen
und soll wahrend der Verlesung der Klage
schrift große Gemülhsunruhe verrathen ha
ben. Die Elöffiuiig des Prozesses ist auf
den 19. März festgesetzt worden.
Boonsboro' "Odd Fellow"
meldet, daß CarlHerbert, ein farbiger
Mann, am 2ten Februar nahe bei jener
Stadt starb, in dem hohe» Alter von ll)9
Jahre, II) Monat, und i) Tage. In sei
nen jüngern Jahren war er Diener in Gen
eral Waschington's Familie.
KLK'Ein Pistolen Fabrikant von Woos
ter, Mass.. soll duich den Verkauf von sechs
läufigen Pistolen das Sümmchen von 1511,
W» Thaler gewonnen haben. Immer bef
ser, als Goldgraben.
NF'Der bekannte Heinrich Heine,
welcher als Israelit zum Christenthum über
gegangen war, schloß sich in San Francisko,
wo er kürzlich gefährlich erkrankte, dem Ju
denthum wieder an.
LLK'Doktor d er Theologie—Die
fen Titel gab die Universität Heidelberg
Herrn I. W. C. Pennington, einem farbi
gen Geistlichen, der ehedem ein Sklave war,
und jetzt in New Uork angestellt ist.
New Häven wurdeam vorletzten
Dienstage ein schwarze» Regenbogen gesehen.
Die Richtung desselben ging vo» Nordwest
nach Südost und er dauerte etwa 20 Minu
ten.
Percha Wasserröhren sind un
längst in England durch eine hivraulischc
Presse pro'-irt worden, bei 337 Pfund auf
den Zoll u»o sind nicht geborsten.
AcA'DicSchiffszimnierleutein Wilming
ton, Deleware. haben die Arbeiten einge
stellt wegen höheren A>bcitslohnes. Sie
verlangen statt Hl,st), 1,75 per Tag.
östliches Blaat ertheilt den guten
Rath : nicht die eigene Gesundheit zu Grund
zu richten, während man zuviel auf die Ge
sundheit Anderer trinke.
FlA'Von Waschington wird positiv be
hauptet, daß Hr. Joseph R. Jngersoll, von
Pennsylvanicn, zum Gesandten in Preußen
bestimmt sei.
Paitingion meint die Leute in
Californien müßten sich alle zu todt bluten,
weil Zeitungen das ' Oeffnen neuer Adern"
melden.
der Liverpool Times käme der
Bau eines Schiffes von Eisen billiger, als
von Holz.
Neuyorker Bibel - Gesellschaft
hat im vorigen Monate 48,793 Bücher aus
gegeben.
Boden-Eultur in den Ner. Staate».
Folgende Tabelle enthält das Verhältniß
des bis jetzt cultivirlen Landes in den ver
schiedenen Staaten:
Printe. Prezcnte.
N.u-Hanixschire tili! Ohio s<z
Leriiienl 4li! Indiana
Maine 20! JltineiS 15
Massachusetts tili Michigan
Neu-Jeisev 5« j Zeras IN
Pennsnlranicn 7» Rhode Island VN
Man'iand 2» > Cennecticul 75
Virginien 40 j Flerida 15
Sild-Caretina 40 Wisconsin 20
Georgien 20 Nord-Earelina 25
5O > Arkansas 25
Kentucky 40 j
Die Tabelle zeigt, daß noch Kl) Prozente
des Landes dcr Ver. Staaten, ohne die Ter
litoricn, oder mehr als die Hälfte desselben
uncultivirt ist.
Sie zeigt ferner, daß noch Raum genug
vo> Handen ist für eine doppelt so große Be
völkerunq, und endlich, daß die Ver. Staa
ten das größte und mächtigste Reich der Ei'
de zu werden bestimmt sind.
Unterhaltung und Belehrung.
(Aus dein Laterlaiids-WÄchler.)
Columbia s Drcigestirn.
Met: —"l'lio Lc.ll- Lpnnxleä vanner."
Mit Dunkel und Schrecken die Well war erfüll«.
Die Bande der Knechlschaft die Menschheit umschlangen,
Die Sonne der Wahrh.it lag traurig verhüllt.
Vernunft in de» Fess.ln deS Wahnet gefangen,
Als mir donnernder Macht
In Tolunibia'e Schoos zur gigantischen Schlacht.
Und im Sturm wie der S-lihffrai l die Wolken durchfleugt.
Hatte kiihn ihre Zacket die Nacht veischeucht. .
Uns der Aufklärung köglichstes Erbtheit bereitet:—
'S war Zranklin, dess' Geist
Der Welterstliri» preist,
Der daS Licht uns xrgoß, das kein Schicksal entreißt;
So lange die Senne da« Weltall l'rseelt
Sirahlt s.in Name dem dcmurnden Ruhm vermählt.
Dcr Zweite im Menschheit-ErlösungSverein—
Hinan mein Gesang, niit hellglänzenden Schwingen,
Dem Reicher der Völker, im Genmensch.nreih'il.
Der Ehrfurcht inbrünstiges Opfer zu bringen I
Urzeilalte Schmach
Jahrtausende sühnend durch voltbllit'ge Räch';
DaS Banner durch Je ffe r fo n'S Weihe verklärt.
ES deutet der Freiheit unsterblichen Werth.
Wer aber »ollendet die heiligt Zahl!
Des Mars' und Minerva's verrinigl« Wal l,
Der Tugend h.hrprangendeS Vorbild im Staate;
Der Gott-gleich erhöht
Durch VolkS-Maj.'stät.
Den glorreichen Purpur glorreicher verschmäht;
Die Wonne der Menschheit, der Freimänner Krrn',
Des Westlandes Rettungshoit —Waschington."
Cin Nankee in Mexiko.
Einige Zeit vor dem Ausbruche des Kriegs
mit Mexiko befand sich cin Sohn Ncu-Enq
lands, mit Namens S e t h S t r o n g, >»
großer Gcldvcrlegcnheit. Er war rasch nach
einandcrSchulmcister, Singmeister, Schwei
ne Chirurg. Pferdehändler, Holzhauer, Hau.
sirer und Fcuerman» auf einer Eisenbahn
gewesen, aber alle dicse einträglichen Stel
i len vermochten dcr Ebbe in seiner Börse
nicht abzuhelfen. Der bevorstehende Kiieg
brachte neue Aussichten. Seth war von je.
der ei» militärisches Genie gewesen. Zu
Hause war er ~Lestenant" in einer Freiwil
ligen Compagnie gewesen, die zweimal des
Jahrs in ihren grünen Jagd Hemden ererzir
te, und während seincs Aufenihalts in der
Stadt des Halbmonds war er einer de>
fleißigste» Zuschauer bei den Sonnlag?.Pa
raden. Es darf daher Niemanden wundern
daß er eines Morgens vor dem Werbeofsi
zier erschien, um sich dem Dienste seines Va
terlandes zu widmen. Schon der nächste
Tag sab ihn im gentcelen Costüme, wie es
Uncle Sam ,dc» Vatellandsvcrlheidiger»
liefert, und Selh hielt sich natürlich für te»
Gegenstand allgemeiner Aufmerksamkeit und
Bewunderung. Bald hatte er das Rekru
ten Erercitium durchgemacht, ,reder an sei
ner Haltung, noch an seinem Marschiren
war mehr ctivas auszusetzen, und Säbel
und Muskete handhabte er zur größten Zu
friedenheit seiner Vorgesetzten. In wenigen
Wochen daiaus maischn te er mit seinem
Regiment von Cvipus Christi ausden Feind
los, mit einem Herzen voll Muth und mit
der Aussicht auf Gefecht und Avancement.
Er hielt sich auch in den ersten Kämpfen so
" tapfer, wie irgend Einer, der Epaulettes
trug, und es fehlten ihm nur tiefe, um in
Waschington mit Auszeichnung genannt zu
werten.
Nach dem Uebergange über den Rio
Grande wurde er zum Sergeant ernannt,
was ihm keinen gelingen Respekt vor sich
selbst einflößte und ihn wenigstens um zwei
Zoll höher streckte. In dcr kleinen Stadt
Dolores, wo die Armee einige Zeit Rast
hielt, erhielt er das Commando über ein
Dutzend seiner Kameraden, um ein Pulver
tepot zu bewachen, das in einem dcr feste
sten Hauser auf der Piazza lag, mit der Or
dre, so lange zu bleiben, bis er abgelöst
würde. Eines Tags erhielt er einen 24
stündigen Urlaub, den er benutzte, um ins
Freie zu gehen und Schnepfen zu schießen,
von denen es in dcr Umgegend wimmelte.
Er kam erst spät am andern Tage zurück
mil sehr unruhigem Gewissen; denn er furch,
lete Verweis oder gar Arrest wegen zu lan
gen Ausbleibens. Wie groß war aber fein
Erstaunen, als er bei der Rückkehr in fei»
Quartier keine Spur mehr sah von den
amerikanischen Truppen. Die Sterne und
Streifen waren veischwunden und an ihrer
Statt wehte die merikanische Tricolore von
dem Baume in der Mitte der Piazza. Er
verrammelte nun die Thüre seines Hauses,
vcrzchite ein Abendmahl, zündete sich eine
Cigarre an und wartete ruhig der Dinge,
die da kommen sollten. DieNacht vergieng
ruhig und er schlief einige Slunden. Am
Morgen wurde er aber geweckt durch ein
fürchterliches Geschrei und Getümmel;
Trommeln wurden gerührt und die Pfeifen
ertönten ; dazwischen hörte er Schläge an
seine Thüre und von Zeit zu Zeit cin brül
lendes „El Uankee!"
Sergeant Slrong recognoscirte zuerst die
feindliche Macht vom Fenster aus, und als
er sah, daß sie ausser einem Invaliden mit
hölzernem Bei», aus lauter Civilisten, mit
dem Alcalden an dcr Spitze, bestand, öffne>
le cr die Thüre, trat mit dem Säbel in der
Faust auf die Schwelle und erkundigte sich
in erecrablcm Spanisch, was sie von ihm
verlangten. Dcr Alcalde forderte ihn nun <
förmlich zur Uebergabe auf.
„Da müßt ihr mir eine Ordre zur Ueber-
gäbe von General Taylor oder Maj. Bliß s
bringen, und wer weiß, ob ich mich dann er- ,
gebe'; General Taylor übergiebt sich nie. ,
und ich sehe keinen Grund, warum Scrg. ,
Slrong cS thun sollte." ,
„Wir werden Euch schon dazu zwingen" ,
drohte der Alcalde. 1
„Ihr seid ein armes, erbarmli. s
ches, bohncnfress.ntks Gezücht!" lief Seth, l
und schlug ihncn die Thür vor der Nase zu 5
Er blieb den ganzen Tag ruhig in seinem l
Quartier, während die Aufregung in der 'r
> Stadt immer wucks und der Alcalde ein
Pronunciamenio gcgen den hartnäckigen
nordamerikanischen Barbaren erließ. Eine
Abschrift davon wurde ins Fenster deS De
pots geworfen, blieb aber ohne Wirkung
auf den Vankee.
Den nächsten Tag zog eine Compagnie
mexikanischer Soldalo's, von einem beriete»
»er, Don angefühlt, vor das Depot, um t»
anzugreifen.
sgß offenen Fenster,
i die brennende Ei
garreim Munde.
' '!""" Yankee." schrie der
merika, ische Kapitan, ..umgebe daS Hau-
Hauen Stücke ge>
„Könnts versuchen. Don!" rief Seth :
„doch fehl einmal daher-hi„ liegen 20
Fasser Pulver—bste Sorte. Nun—wenn
ihrs nur wagt, eine Muskete auf mich an.
zulegen, so lasse ich meine Cigarre in dieß
Faß fallen, und blase euch und das aaine
Städtchen in die Luft."
Der Don wurde so blaß, als es sein oli.
venfarbiges Lcdcrgeficht zuließ, gab seinem
Mustang die Sporen und sprengte im Ga.
lvpp davon. Seine tapfern Untergebenen
rannten ihm nach, als gelte es ihr Leben.
Seih Strong ließ ein dreimaliges Hur
rah erschallen und blieb Herr des Schlacht
fcldes. Da die Truppen die Stadt »erlas
sen hatten, war er so kühn, vom Alcalden
Proviant zu verlangen, mit der Drohung,
die Stadt in die Luft zu sprengen, wenn
man seiner Requisition nicht augenblicklich
nachkäme. Als der Proviant angelangt
war, zwang er noch den Alcalden. von al
lem zu kosten, weil er eine Vergiftung be.
sorgte.
So hielt Seth beinahe 2 Wochen aus. bi»
er vernahm, daß eine starke mexikanische
Heeresabtheilung gegen Dolores vorrücke,
dann machte er sich eines schönen Morgen«
aus dem Staube. Aber er hinterließ ein
! Andenken. Er bestreute nämlich durch eine
Strecke von 2 Meilen feinen Weg mit Pul
> ver und zündete dasselbe an, als er auf ei
> nein kleinen Hiigel angelangt war.
Das Haus, worin das Pulver lag, flog
> mit einem halben Dutzend andrer in die Lust,
> nebst einer nicht unbedeutenden Anzahl Ein.
wohner, und Seih glaubte den Alcalden an
seinem auch in der Luft zu erken»
nen.—Sobald unser Sergeant in Sicher»
heit war, schrieb er folgenden Bericht an
General Taylor :
..Theurer General! Ich habe die
Ehre, Ihnen zu berichten,.daß ich in jenem
Pulvermagazin zu Dolores aushielt, sola»,
ge es nur angieng. Mit Erfolg widerstand
ich dem Alcalden und der feindseligen Be>
völkerung. sowie einer Compagnie erbärm
licher Soldaten, die gegen mich herbeige»
holt wurden. Da ich aber ausfand, daß
der Feind feine Streitkräfte corccntrirte und
meine eigene Stä>ke zu gering war. so hielt
' ich eS fürs beste, mich zurückzuziehen, was
> auch in der größten Ordnung geschah, da
ich nicht durch Baggage belästigt war. Ich
zerstörte die Vorrathe, welche ich zurücklas
sen mußte, und mit ihnen eine bedeutende
Anzahl Ftinde, wie ich aus der Entfernung
wahrgenommen zu haben glaube.—Gener»
al! Ich bin kein Gelehrter, kann daher die»
fen Bericht nicht länger machen, u. wünsch»
te nur, daß Sie meinen Rapport zu Dolo
res gehört hauen.
Seth Strong, irgend»» am Ri« Tränte."
Böser Leumund.
, Es gibt der menschlichen Laster viele, wel-
che störend in das Glück der Gesellschaft ein»
greife» ; aber keines von allen richtet mehr
Unheil an und ist seiner Natur nach verächt
licher. als der' bö s e Leumun d," da er
nur einem durch und durch schlechten Her
zen entspringen kann. Wie das Krokodil,
liegt er auf ter Lauer und stürzt sich un
barmherzig auf sein Opfer los, ehe dasselbe
sich zur Gegenwehr stellen kann ; gleich dem
Meuchelmörder schleicht er im Dunkeln und
fällt das Ziel seiner Bosheit von hinten an
—selbst eine Mißgeburt, scheut er das Ta
geSlicht, das ihn in seiner ganzen Häßlich,
keit sehen lassen würde-ein elender Ver
leumder. getraut er sich nicht, den Namen
zu seinen Worten und Thaten herzugeben,
sondern er vei kriecht sich, wie die Nechteule
oder Fledermaus, sobald das Licht sich zeigt.
So sehen wir den "bösen Leumund" die
glücklichsten Ehren trennen, die schönsten
Verhältnisse der Freundschaft und Ver
wandtschaft auflösen, die verdienstvollsten,
geschicktesten und besten Glieder der mensch,
lichen Gesellschaft verkleinern, anschwärzen,
verleumden-und zu welchem Endzweck?
—Um das Gelüsten eines boshastenHerzen»
zu btsliedigkn! Ein anderer Zweck wäre
nicht einmal denkbar ; denn es ist der char
akteristische Zug eines guten Herzens, daß
eS sich mit dem Fröhlichen freut, mit dem
Weinenden weint. Jedem das Seine läßt
und sein eignes Glück durch Mittheilen deft
selben oder durch anderweitiges Wohlthun
elhöht. Nur der Bösewicht reibt sich ver
gnügt die Hände, wenn ein anderer in die
Grube fällt—nur ein Teufel jubelt, wenn er
ein anderes Wesen in s Unglück gestürzt!
Von allen Mißgeburten der menschlichen
Natur bleibt daher der "böse Leumund"
—die verächtlichste, sowohl was ihren Char
akter, als was ihre Folgen betrifft. —
Eine fleißige HauSfra».
In der Stadt WilUamsburg, Massachu
sets, wohnt Frau Aaron Warner, eine Dame
von fünf und siebenzig Jahren. Während
dein Sommer und Herbst des JahrK 1848
spann sie ein hundert Dutzend wollene»
Garn ; doppelte und zwirnte fünf und vier
zig Dutzend davon ; strickte sechs und sieben
zig Paar gesäumte Mannssockcn und webt«
sechszig Yard Lumpen Cärpct, und verrichte
te nebstdem noch die gewöhnliche HauSar«
beit ihrer Familie. Im verstoßenen Som
mer verfertigte sie vier hundert Gewicht vor
trefflichen KäseS; webte über fünf und
zwanzig Yard Flanell ; spann, doppelte und
zwirnte Garn für sechszig Paar Mann«,
socken, und verrichtete nebstdem vielerley an
dere Arbeiten. Sie ist ein vollständige«
Muster von Ordnung Reinlichkeit und Fleiß,
und liefert ein Beispiel, welches alle jünge»
re Damen wohl thun würden nachzuahm,s>