Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, December 13, 1849, Page 1, Image 1

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    Der Lecha Patriot.
B-dtugungen: j
G»»sc»iPtion—Ein Thaler d«SJahrS. '
W»?a««rmall,ung«n—Jedes -Viereck dreimal für i
1 Thaler, uud jede 25 Eent«.
ist der Ort !
Thomas O. Ginkinger,
Ofen und Blechschmied in
Allentaun,
Hamiltonstraße, zwei Thüren »nterl alb dem Buchstehr
znr „Pattiot" Druckerei,
Bedient sich dieser Gt
seinen Freunden
HM WA und einem geehrten Pu
! blikum im Allgemeinen
I d'k Anzeige zu machen,
«soeben von den gro
woselbst er einen gro-
K«n Vorrath allerlei
Holz und Kohlen Oefen
«ing«l«gt hat, di« «r dem Publikum an sehr
billigen Preisen anbietet. Sein Stock, der
unübertrkfflich ist. besteht zum Theil aus fol
genden Arten Oefen:
Neueste Mode Holz und Kohlen Oefen.
Oefen für Parlors oder Geschäftshäuser,
aus Rohrblech und Eisen ; F.mcy Radiator
Oefen. eine Art Oesen die vielen andein vor
g«jogen werden, weil dieselbe eine gute Hitze
verbreiten mit wenig Brennstoff ; Bandbor j
Oesen jeder Art und Größe; eine neue Art
Kochöfen, für Kohlen oder Holz geeignet,!
die sicherlich jede Art Kocdüfen, die je dem
Publikum angeboten wurden, in den Scbat- !
ten stellen, und die gelobt weiden von Allen,
die dirselbe in Gebrauch haben, und ist über
haupt ein sehr empfehlenswerlherOsen. weil
man mit wenig Brennstoff vieles zu gleicher
Zeit zurüsten kann. Es ist bei weitem der
wohlfei!ste Ofen den man in einer Familie
brauchen kann. Auch hat er noch alle Sor
ten Oef«n. di« man sich nur erdenken kann,
welch« «r srhr wohlfeil anbietet.
Blecherne Dächer.
Er hat sein Etablißement so eingerichtet,
daß er jkder Zeit Dächer, Dach Kandeln
und Minnen auf Bestellung und auf die kür !
zeft«Anj«igt und auf die beste Weise ver
fertigen wird. Auch hat er immer auf Hand
auf Bestellung, an den aller: !
billizPtn Prisen, blechernes Geschirr jeder
Art.
Flickarbeit und Ausbesserungen an Oefen. I
Dächer, Rinnen, u. s. w., werden auf die
kü'r»«str Anzrige besorgt.
Dankbar für genossene zahlreiche
durch iiwUigc
pünktliche Bedienung, gute Arbeit und bil
Uge Prriß«n, «in« Fo>tdau«r zu genießen.
Thomas O. Giukiuger.
October 18. nqbv
Nene^ochöfen!
„Neu England Air Tight,"
der best« drr j« in dieser Gegend war.
Wer einen guten Kochofen haben will, der
rufe an beiden Unterschiiebcncn.
Stock von ihren Hochöfen die eine solche
BerShmlheit erworben, eingelegt haben. Sie fiiblen
sich angetrieben, das Publikum zu warnen vor einem
Leuten an irgend einen, PreiS aufgestellt wird, welcher
destimmt ist da« Volk zu betrügen. Jkre Oefen, versi
ehern sie das Publikum, sind die besten die noch je anqe- j
boten wurden, und laden ein Jeder ein anzurufen und
sich v»n dieser Wahrheit selbst z» Überzeugen. In den
selben kann Holz sowohl wie Steinkohlen gebrannt wer- >
sind immer bereit ihre Oefen zu garaii
«iren und da sie schon eine grolie Anzahl in dieser Ge.
gend aufgestellt haben, möchten sie alle solche die einen
«eisen, die dieselbe prebirt habe» und schlich aus Sr>
Währung sprechen kennen :
Ober-Saueon.—B. Ackerman, Lewis Marsteller, D.
Schneider, Jacob Schneider.
Ober-Milford.—Charles Zoster, Martin Ritter, Abr.
Pearfon.
SSd-Wheithall.—A. W. Loder, W. Wenner, C.
Mertz.
Siord-WheithaN.—l. Druinbauer.
V!orthan,pt«n Taunschip.—l. <L. Schinipf, T. Sdel.
Zurntee.—W. Mendsing, Herr Klexpin.
Eo.—Samuel Dietz und Sohn. Dan
iel Sieiß. Jacob Neuhard, John Kleppinger.
Berk« Saunt»—Hrn. Markel, Hrn. Mill.-r, Hrn.
Aeaver, S. Hoch, George Schässer, Benj. Jäkel, Geo.
Deischer.
Lecha Aast.—Thomas Sraig, Jaeob Scher?, Jena-
Monlgemen, Saunty. —Js-ae Maddeni, Georg» ?e-
H«lv.
Port Sarbon.—Nathan Buh.
Rieder-Saueona.—Jesse Roth.
Sie halten e« filr ilberfliUüg ihre Oefen selbst auf,u
«»bn>. und würden alle auf obige Personen hinweisen,
d>« dieselbe im Gebrauch haben und die guten Eigen
schaften de« besagten Ofen« am besten kennen.
Auch haben sie gegenwärtig den größten, besten und
Bchinsten Stock den sie je hatten und der je in Allentaun
War, von allen anderen Sorten Oefen für Stehren oder
Pari«« au« Siohr«ech und ltisen, welche sie gedenken
»i> sehr wohlfeilcn Preisen abzusetz n, an ihrem Ofen-
Stohr i» der Hamilton Strabe, schräg gePiiüber Ha«
ge»bnch'« «-«hau«.
Lant»«fchläg«r u«d Bingling.
Mwtlnm, Oktober »z, nqbv
Allentaun, Lecha Cauuty, gedruckt uud herausgegeben von Guth, Aoung »md Trexler.
Die Kanone herans!
! Der Sieg ist errungen!
Das Volk triumphirend!
Bürger von Allentann und der Umgegend,
tenöthlgt für vorzügliche frische
Grozerien
! sind besonders eingeladen anzurufen an
Depe w's
Familien Grozerie-Stohr,
—woselbst man findet —
Den größte« Stock Grozerien,
Liquöre und Fäncygüter
in Allentann.
Auch wird die Aufmerksamkeit der
Namen
gelenkt auf fein ausgedehntes Assortement!
Perfn merien.
Komm Ciner—kommt Alle!
und untersucht für Euch selbst die Artikel und Preise. I
Verqeßt uicht deu Ort:
C. I. Depew's
Grozerie- und Variety-Stohr,
Allentann, Pa.
Ne». 29. nq— !
Vroclamation.
Das Abfallen des kaubes, das Pfeifen de« Windes,
Kttttd lmd zu wissen
! Der größte, wohlfeilste und beste Stock von j
Gütern.
l der je nach Lecha Saunt» gebracht wurde, welchen wir
!filr
Baargeld, unbezweifelten Credit oder Lan
desprodukte,
! für beinahe eure eigenen Preis« verkaufen werden.
u nsereGnter
sprechen filr sich selbst—kenn»! und seht sie, und wir
! geben euch einige praktische Illustrationen
Wie man Geld spark,
d»r»
rUkitiren M»»»rt Stohr wirklich Geld gespart wird.
Besonders finden solche, die das Haushalten
anzufangen gedenken, bei uns ein großes Assortement
von C-irpetS, Zloortuch, Sing«, Federn, «eltdecke»,
flanket», leinene und taumwollcne CbeetingS, Tifch
liicher, DiaperS, FlannelS, Muslins. Oel-CurtainS. ete.
Ikr Damen sprecht an und untersucht unsern gro
s-en, schönen und säschienablen Stock von Dreßgü
tern, bestehend aus
Caschmeres, Coberys.
De LaineS, Leonese Tücher,
Mohairs. Lama do.
und zahlreiche andere Füney-Gliter, die. wenn sie ge
tragen werden, die schöne Jugend noch schöner, ja selbst
Ihr Herren sprecht bei uns an und wir zeigen
euch, Haufen auf Haufen, in ihrer ganzen Pracht,
Die glänzenden Tücher Deutschlands,
Die seinen Fabrikate Frankreichs,
Die schweren Güter des westl. Englands,
Die groben Gewebe Amerikas, und
Die zarten Gewebe von CaßimereS.
Vestil, g 6
Ren PminnveNe. Seide. MeNe, fänn? Wcrsted, kurz.
?cn jeder denkbaren Art.
Crarals, Cellars, Wraxxcr«!, Striiiiipfe. Heft, Hal6-
riicher, Hosenträger, Schirls, Säeks —Unnieldbares und
llnncnnbares einfach, delikat und fancv schweres,
leichtes und »ülllce—qrcsc?, kleines und inedi»,»—lan
q>'s, kurzes und zwischenmäßiges—grebes, feines und
! essen zu allen Eintritt frei,
! Komm Einer, kommt Alle, und rufet an, indem der
! Stur», je länger je ärger wird.
Kern und Samson.
! Allentaun, Nev. 20. nqbv
Nachricht
wird hiermit gegeben, daß der Unterschriebe.
, ne als Erecutor von der Hinterlassenschasl
! des verstorbenen DavidLandes, letzt-
bin von der StadtAllentaun, Lecha Caunty.
ernannt worden ist. Alle diejenigen da
her welche noch an besagte Hinterlassenschaft
schuldig sind, belieben Monaten
! bei Unterzeichnetem anzurufen u. abzubezah
len.—Und Solche, die rechtmäßige Forder-
I ungen haben, belieben selbige binnen besag
!ter Zeit wolbestätigt einzubringen.
KeorgeHeft, Ex'or.
November 29. nqkm
Alle Diejenigen die noch in den Stohr
bückern der Unterzeichneten, in Ober-Ma
cungie Taunschip, Lecha Caunly, schuldig
sind, werden nun bestimmt zum Letztenmal
aufgefordert, zwischen nun und dem Isten
Januar am Stohr von Hersch und
Kleber anzurufen und abzubezahlen.—
«Nach jenem Tag werden die Bücher ohne
Fehl in die Hände von Friedensrichter Schall
gegeben, wodann Unkosten die Folgen sein
werden. Beachtet daher diese freundliche
Warnung. Hersch und Kern.
November I. »qsm
Im Jahr !8!5 wurden nach Eckfelt und
Dubois' Manual nur eine kleine Anzahl
Cent geprägt. Für ein gutes Gepräge von
Cent von 1815. bietet Unterzeichne
ter einen Spanischen Thaler.
S. Meyer.
Donnerstag, den RS. December, RB4N.
! Der größte, fäschiouabelste uud
wohlfeilste Stock
Schuhe/Hüte und Kappen
in Lecha Cannty!
i Die Unterschriebenen, in der Hamilton
Straße, an dem wohlbekannten Standplatz
früher bewohnt von Apotheker Schmidt,
wünschen achtungsvoll die Aufmerksamkeit
des Publikums auf ihren ausgedehnten und
neumodigen Stock von Stiefeln, Schuhen,
Hüten und Kappen von jeder Varietät zu
senken, welchen sie entschlossen sind wohlfei
ler zu verkaufen, als irgend ein anderes
l Etablissement in Lecha Caunly.
! Ihr Vorrath besteht aus jeder Verschie
denheit von Kid, Morocco und kalblederne
! Stiefel und Sluhe, Gaiters, Slippers, etc.
für Damen; feine und grobe Stiefel und
Schuhe für Männer und Knaben; Kinder
schuhe von jeder Benennung, Gummi Stie
sel und Schuhe, u. s. w., u. s. w.
Kommt und sehet!
Lochman und Bruder.
Oktober 25. nq—
Lampen! Lampen! Lampen!
L och m a n u nd Bruder haben soeben
! ein allgemeines Assortiment Camphine, Fluid
und Schmalz Lampen, CandelebraS, etc.
etc. erhalten, welche sie sehr niedrig fürbaa
res Geld verkaufen.
Gummi-Schuhe.
Ein xrächliger Artikel von Lädies Sunimi-Stiefel.
Lochman und Bruder.
Kappe»! Kappen! Kappen!
Lochman und Bruder verfertigen jede An von
tiichene» und geghlslen Kappen, welche sie bcu» Großen
und Kleinen sehr wohlfeil verkaufen.
Allentaun, Okt. LS. nq—
Gebäude aufschrauben.
Der Unterzeichnete, wohnhaft in
Taunschip, Lecha
wünscht daS Publikum
cmnraN aufmerksam zu machrn, daß er sich
mit den nöthigen Schrauben und allem zu
gehörenden Apparat versehen hat, um gan
ze Gebäude auszuschrauben, und auch wenn
es verlangt wird, auf andere Stellen zu ver
setzen. Er bat neulich einige sehr schwere
Gebäude, bedeutende Strecken von ihrem
alten Sitz glücklich versetzt, und er fühlt ver
sichert, daß er in diesem Geschäft, welche« er
besonders erlernt hat. Alle die ihn mit ihrer
Gunst beehren mögen, vollkommen befriedi
gen kann.—Er bittet daher um geneigten
Zuspruch.
Dauiel Weiß.
September 6. nqbv
Nachricht
wird hiermit gegeben, daß die Unterzeichne
ten aIS Administrators von der Hinterlassen
schast des verstorbenen Jacob S, Kistler,
letzlhin von Lynn Tsp-, Lecha Caunly, er
nannt worden sind. — Solche daher, die an
die besagte Hinterlassenschaft auf irgend ei
ne Art schuldig sind, werden gebeten inner
halb 3 Monaren anzurufen und abzubezah
len ; Und Solche, die noch rechtmäßige An
sprücke an gedachte Hinterlassenschaft zu
machen haben, sind ersucht dieselbe binnen
besagtem Zeiträume auch einzuhändigen.
John I Kistler, Linn.
Nathan Kistler, Atbaiw.
Tamuel I. Kistler, Heidelberg.
November 8. nqkm
N^Schuldeinforderung.
Nachricht wird hiermit gegeben, daß die
Geschäftsbücher von HenryZimmerman.von
Allentaun, dem Unterzeichneten überschrieben
worden sind und sich bei I. F. Ruhe, Esq.
zum Eintreiben befinden. Alle Solche da
her, die darin schuldig sind, werden hiermit
aufgefordert ohne Verzug anzurufen und
abzubezahlen.
Nathan German.
December 6. nq3m
Bruder Jonathan
für die Feiertage!
Wir haben soeben eine Quantität dieser
doppelten Mommuthzeitung erhalten und
können getrost sagen, daß eS eins der reich
haltigsten und schönsten Bilderblätterist.die
je auS jener Druckerei hervorgingen. DaS
größte Bild in derselben ist etwa 4 Fuß lang
und nahe 3 Fuß breit. Ein anderes Bild
stellt Präsident Taylor und seine CabinetS
glieder vor. Ueberhaupt enthält daS Blatt
eine reiche Auswahl «interessanter Dinge,
sür den geringen Preis von 12 CentS daS
Eremplar, oder zehn für I Thaler.
lefferson Guards!
» Ihr habt Euch zu versammeln
A auf den 2ten Ehristag, (26sten
M December.) um 10 Uhr Vor
mittags, am Hause von David
F r a n tz, in Nord - Wheithall,
um sür eine Uniform zu stim-
W Z men. Auch soll zu der nämli
chen Zeit Rechnung von der al
tcn Compagnie gethan werden.
H. Tteiuderger, O. S.
December ß. nq3m
Haus- und Landwirthschaft.
Für den „Lecha Patriot."
Kalk als ein Dünger.
Da die Frage über die Vortheiledurch die
Anmeldung von Kalk als ein Dünger auf
allen Teilen entschieden ist, so scheint eS den
meiste« Bauern nicht intercsstrend und wich,
tig genug, um über dessen Verdienste als ein
Dünger in eine nähere Untersuchung einzu
gehe». Aber jedem Bauer sollte es interes
siren» und von der größten Wichtigkeit sein,
über dessen Verdienste als ein Dünger über-
Haupt, so wie über dessen Wiiken —die er
zeugte Wrkung—dir Anwkndung, die Quan
tität, und die Natur des Bodens woraus
derselb« angewandt werden soll, in die streng
ste Untersuchung einzugehen.
Vor fünfundzwanzig und dreißig Jahren
war die beste Art und Weise, den Kalk in
einem beizenden Zustand, frisch vom Ofen,
auf Bauland anzuwenden; aber nach zwei
oder drei Anwendungen hat sich die Wirkung
allmälig verringert, bis zuletzt, öfter« im
ersten Zahr nach der Anwendung, der Kalk
mehr schädlich als nützlich war.
Die Ehemie lehrt uns, daß beizender Kalk,
stall daß er als ein nährender Dünger
angewandt wird, nur ein reizender Dun
ger ist. und Bon Tbaer, einer der besten
deutschen Landwirthe, sagt: BeideS das che>
mischt Wirken und die Wirkung die Kalk
als Dünger erzeugt, scheinen zweierlei zu
sein. Auf der einen Seite wirkt der Kalk
auf den Humus, indem er dessen Auflösung
beschleunigt und ihn geschickt macht um in
die feinsten Wurzeln der Gewächse einzu
gehen. Aber aus der andern Seite erzeugt
der Kalk, aller Wahrscheinlichkeit nach, ver.
möge dessen Kohlensäure, noch andere Wir
kungen und versieht die Pflanzen mit wirk
lich nährenden Sachen; denn die Wurzeln
der Pflanzen scheinen die Geschicklichkeit zu
besitzen, den Kalk der Kohlensäure zu berau.
ben, welcher dann wieder einen Verhältniß
mäßigen Theil der mit ihm in Berührung
kommenden Lust einsaugt, und je reicher der
Boden an HumuS ist, desto wirksamer ist der
Kalk, und diese Wirkung ist um so fühlbarer,
wie der HumuS von einer unauflöslichen
Natur ist.
Nach diesem wird eS einem jeden Bauer
einleuchtend werden, warum der Kalk jetzt
nicht mehr so wirksam ist, als er früherhin
war; denn damals war der Boden reich an
HumuS, welcher träge Kräfte deS BodenS
sind, die durch die Reizungen des Kalks
wieder in Thätigkeit gesetzt wurden und durch
dessen öftere Anwendung allmälig ausgelöst
und in eine Nahrung für die Pflanzen ver
wandelt wurden. Dieses ist die Ursache,
daß der Kalk im ersten Jahr nach der An
wendung mehr schädlich aIS nützlich ist, wäh
rend welcher Zeit er durch eine chemische
Wirkung von dem beizenden in einen milden
Zustand verwandelt wird.
(Soll fortgesetzt werden.)
Nordwheithall. K^>
Eine glänzende Tünche.
Folgendes ist ein Rezept zur Bereitung
der brilliantsten und haltbarsten Tünche
(VVltilevv.isi!) die je entdeckt wurde. Man
mache einen Versuch damit, und man wird
sich von ihrer Vortresflichkeit überzeugen. >
Nehme ein halbes Büschel guter unge
löschter Kalk und lösche ihn mit kochendem
Wasser, bedecke aber das Gesäß während
dem Prozeß, um den Dampf darin zu hal>
ten. Seihe die Flüßigkeit durch ein feines
Sieb oder Seihe, und thue ein Peck reines
Salz hinzu, welches vorher in warmem!
Wasser wohl aufgelößt worden ist; ebenfalls
drei Pfund gemahlner Reis, vorher zu ei-i
ner dünnen Paste gekocht und kochend ge
rührt; 'in halbes Pfund pulvensirtes spa
nisches Weiß und ein Psund reiner Leim,
welcher vorher dadurch aufgelößt wurde,
daß man ihn in Wasser wohl einweichte und
dann in einem kleinen Kessel, der sich in ei-!
nein größern mit Wasser gefüllten befand,
über ein langsame» Feuer hing. Thue fünf
Gallone» heißes Wasser zu der ganzen Mi
fchurig, rühre alles wohl durcheinander und
lasse eS einige Tage gut zugedeckt stehen.
Diese Tünche sollte heiß aufgetragen wer.
den, und zu diesem Zweck würde man sie
am besten in einem Kessel lassen und auf
eine kleine Furnäß stellen, die man dann
mit herumtragen kann. ES heißt daß man
mit einem Peint dieser Tünche eine Quad
rat-Dard der Aussenseite eine» HauseS ser
tig anstreichen könne. Sie ist eben so gut
als Oelsarbe für Holz, Backsteine, oder Stei
ne, und dabei wohlfeiler. Auch behält sie
ihren Glanz für mehrere Jahre. Man hat
gegenwärtig nicht» daS dieser Tünche gleich
! kommt, weder für die innern noch äußern
! Seiten der Häuser. Man kann dieser Tün
che nach Belieben auch irgend eine andere
! Farbe geben. Rührt man
> in dieselbe, so macht eS mehr oder weniger
Roth oder Pink. nach Verhältniß der Quan
j tität. Ein dünner Anstrich von diesem ist
schön für innere Wände.—Fein pulverisirtc
Lehmerde mit dem Spanisch - Braun ver
mischt, ehe man eS in die Tünche rührt,
macht eine Lilacsarbe, oder röthlich blau.—
Kienruß in mäßiger Quantität macht eine
Schlätsarbe, und ist schicklich für die Aus
senseite von Gebäuden. Kienruß mit Spa
nisch Braun vermischt, bringt eine röthliche
! Steinfarbe hervor.—-Gelber Dcher einge
! rührt macht gelb ; aber Ehrome anstatt Och
i er soll weiter gehen und eine allgemein schö-
ner geschätzte Farbe machen. In allen die
! sen F.illen kommt die Dunkelheit dn Farbe
! auf die Quantität der gebrauchten Färbe-
flösse an. Es ist schwielig eine Regel aus
zustellen, weil der Geschmack der Leute so
j verschieden ist; am Besten ist eS daher, Ver
buche auf ciner Schindel anzustellen, wobei
!man es aber jedesmal trocknen lassen muß,
! Grün soll sich nicht wohl mit Kalk vermi-
schen lassen; denn der Kalk zerstört die Far
be, und die Farbe bat den Einfluß auf die
Tünche, daß dieselbe sprünglicht wird und
sich abbröckelt.
Wenn Wände sehr verraucht sind, und
man wünscht ihnen ein reines Weiß zu ge
ben, so sollte man reichlich Indigo durch ein
Säckchen in das zu gebrauchende Wasser
drücken, ehe man es mit der ganzen Mi
schung verrührt.
Wenn eine größere Quantität als fünf
Gallonen verlangt wird, so sollte man Acht
haben, das angegebene Verhältniß mit al
l'en Artikeln zu beobachten. M,
Die Boston Mordgeschichte.
Nähere Einzelnheiten.
Das Geheimniß, worin das Versckwin
den von Dr. Parkman in Boston seit dem
2Zsten November (Freitag) gehüllt war,
beginnt sich auf eine enlsetzliche Art aufzu»
hellen. Es scheint fast kein Zweifel mehr
obzuwalten, daß erermordet wurde, und
zwar ermordet durch einen in der Gesell
schast hochstehenden Mann von großer Gei
stesbildung, um einer erbärmlichen Schuld
von 45V Thaler willen.
Es erhellt, daß Dr. Parkman eine Schuld
verschreibunq von Professor Webster zu dem
genannten Belaufe in Händen hatte, wel
che durch Liegenschaften in East-Eambridge
gesichert war. Prof. W. hatte deren Zah
lung schon lange hinausgeschoben; Dr. P,
wandte sich, der langen Zögerung müde, an
den Diener Wcbster's, welcher dessen Ein
trittskarten zu seinen medizinischen Vorle
sungen verkaufte, um zu erfahren, ob er
Geld genug zur Einlösung seiner Schuld
verschreibung in Händen habe. Diese Hand,
lung Doktor Parkrnan'S erbitterte den Pro
fessor W., und an dem Morgen deS fragli
chen Freitags (23. Nov.) begab er sich in
Dr. P's Wohnung, No. 8 Walnut St.,
und hinterließ die Nachricht! ..Wenn der
Doktor daS Geld auf die bewußte Hvpv'
thek zu empfangen wünschte, so müsse er
Nachmittags 1 Uhr im Medizinischen Eol>
jleg vorsprechen." Mehre Burger wissen.!
daß Dr. P. zu der bestimmten Stunde nach i
dem Eolleg ging. Er trat unterwegs in
den Spezereiwaarenladen in der Blossom
Str. zwischen seiner Wohnung und dem
Colleg, und kaufte einige Artikel, die er nach
Hause geschickt haben wollte. Er ließ ei
nen Bund Zellerie auf dem Ladentische lie
gen, und sagte, er werde denselben in weni
gen Minuten selbst abhclen. Er wurde ge-!
sehen, als er in daS Colleg ging, aber Nie
mand sah ihn wieder herauskommen.
Prof. W. gesteht ein, daß Dr. P. ihn Im
Colleg besuchte, und behauptet, daß er(W.)
demselben den Betrag der Note bezahlt, und -
eine Quittung für das Geld genommen ha !
be. Diese Quittung ist aber noch nicht zum
Vorschein gekommen.
Nach dem Aufsehen, das durch das Ver
schwinden deS Dr. P. verursacht wurde,
schöpfte Herr Ephraim Litilesield, der Auf-
seher der Gebäude und Plätze der Anstalt,
Verdacht, daß Dr. P. das Eolleg nicht le- z
bend verlassen habe. Er hielt deßhalb stren
ge Wache, ohne seine Vermuthungen laut
werden zu lassen.
Es wurde bemerkt, daß Prof. W. am
Freitag Nachmittag in feinem Privatzim
mer und Laboratorium mehre Stunden ein-!
geschlossen war, vermuthlich auch in der
Nacht. Die aus seinem Zimmer kommen
de Hitze war so stark, daß sie mehren Be
wohnern des Colleg's ausfiel, und 2 Fässer
Pechtannenholz »um Feueranmachen ver
schwanden. Mc!?re Tage lang nachher stieg
auS seinem Kamin ein ungewöhnlich dicker
Rauch unaufhörlich auf. Während einer
ganzen Woche hielt Prof. W. seine Zimmer
im Colleg fortwährend verschlossen, etwas!
so Ungewöhnliches bei ihm daß es Aufmerk
samkeit erregte.
Durch diese und ähnliche Umstände wur
de Hr. Littlefield in feinem Verdachte so j
sehr bestäikt, daß er am Freitag Abend, den
3t). Nov.. nachdem Professor Webster naH
Cambridge, wo er wohnt, zurückgekehrt
war, veranlaßt wurde, bie Scheidewand
nach dem Gewölbe unter Pros. W's Zim.
mcr, im Erdgeschoß des CollegS zu durch
brechen, wohin eine Treppe und Thüre
führt, die niemals, soviel man weiß, von
Jemanden sonst als dem Professor selbst ge>
öffnet wurde. In dem Gewölbe bot sich
Hrn. Littlefield ein schrecklicher Anblick dar;
der untere Theil eines menschlichen Körpers >
furchtbar verstümmelt—ein Bein war ver
schwunden und gleichfalls der Fuß des an
dern BeinS. DaS AuSfehen der Ueberbleib
sel ließ vermuthen, daß dieselben noch nicht
lange an jenem Orte gelegen hatten. Herr
L. machte alsbald die Anzeige bei den Be
Hörden, welche Prof. W's Zimmer unter
suchten : in der Asche deS Ofens fand man
Knochen u. Stücke v. Knoche» eines mensch
lichen Körpers, der eist kürzlich verbrannt
i worden sein mußte; auch fand man Stücke
Silber und Gold von einer augenscheirlich
verschmolzenen Taschenuhr, und einen Theil
! eineS Kinnbackens mit mehren falschen Zäh-
Jahrgangs«.
! LaufendeSB.
! nen, die mit Gold eingefaßt sind, und der;
von Dr. P, gebrauchten genau entsprechen.
Den Verdacht geqen Prof. W. erhöhte der
Umstand, daß er kein Anatom und Chirurg
ist, und mit der Sektion von Leiche» nichts
zu thun hat. sondern nur Chemie vorträgt.
Abends 7 Uhr wurde der Professor aus,
Cambridge in feiner Kutsche abgeholt, und.
als man ihn vyn dem gegen ihn rege gewor
denen Verdacht« in Kenntniß setzte, geritth
er in die größte Aufregung, und fiel eine
Zeit lang bewußtlos in den Arm der Be
nannten; er stieß jämmerliche Laute auS,
und rief einmal : „Ist es möglich, daß dev
höllische Schurke (wahrscheinlich ein Mit,
schuldiger) mich verrathen hat?" Obwohl
er etwas ruhiger am andern Morgen
so hielten es seine Aerzte doch nicht sür ge.
rathen, ihn einem Verhör auszusetzen.
Man hat bis zum 2, Dec. weitere Theils
der Leiche in dem Schrank von W's Zim
mer gesunden, in einer Theekiste lag ein mit
Blut bedecktes Messer, und zwei Stiche in
dem Körper entsprechen jenem Messer. Es
heißt, man habe Blutflecken entdeckt vor,
W's Zimmer bis zu dem Orte, wo die Lei
che zuerst gefunden wurde. Man hat auch
mit Blut befleckte Hosen W's gefunden.
Die ganze Leiche ist beinahe vollständig,
ausgenommen der Kopf, die Füße und Aer<
me. Mehre Chemiker und Aerzte sind mi?
einer Analyse der Asche in dem Kaminrost
des Zimmers beschäfiigl. Nach der beson
dern Gestalt der Glieder, nach der Zusam,
mensetzung derselben zu schließen, hegt may
keinen Zweifel, daß eS die Leiche von Dr,
Parkmanist.
Prof. W. soll fiel» einen sanften Charak
ter gezeigt haben, aber er war sehr ver
schwenderisch und genußsüchtig und soll sich
fortwährend in Geldverlegenheit befunden
haben; dieser Umstand versetzte ihn biswei
len in eine an Wahnsinn gränzende Aufre
gung. und in solcher Gemüthsstimmung be
ging er wahrscheinlich die That. Ist diese«
der Fall, so liegt in jener That eine surcht"
bar« Lehr« für unsre hiesigen sogenannten
„höheren Klassen," namentlich eine enlschie»
dene Verdammung ihres zu allgemein an
genommenen Erziehungssystem«, nach wel»
chem ihre Kinder in der einfältigen und läp.
pifchen Nachahmung der Lappalien und
der Verschwendungen der europäischen Ari
stokraten das höchste Glück zu suchen lernen,
anstatt zu fleißigen, gesunden und schlichten
Arbeitern und liebevollen Brüdern ein«»
ächt demokratischen Gemeinschaft heranae«
bildet zu werden !—(N. St. Ztg.
Eine seltene DankbarkeitSb»,e»g»»g.
In Constantinopel gerielh vor Kurzen,
daS HauS eineS griechischen Dollmetscherg
!in Brand. Mit Hilfe eine» Freundes ret
tete er den größten Theil seiner Habe. Sir,
Kind in der Wiege aber wurde vergessen,
und aIS man mit Schrecken daran dacht»,
stand daS ganze Hau« bereit« in vollen
Flammen. Der unglückliche Vater, in Ver
zweiflung darüber, glaubte eS schon verlo.
Ren, aIS sein großer Haushund, mit dem
Kind in der Schnauze, auS dem Hause
stüitzte. Man drängte auf ihn zu, aber er
entfloh damit, und weit davon legte er seine
kostbare Last auf die Thürschwelle eineS
Freundes seines Herrn nieder. Hier bewach
te er eS, bis die Thür sich öffnete und sein
Schützling in Sicherheit gebracht war.—
Dieser Hund war gewiß einer Belohnung
würdig, und der Vater stand auf keinen Au
genblick an, ihm eine solche zu gewähren.
Sonderbar genug, tödtete er ihn mit eigener
Hand und verspeiste ihn mit seiner Familie
bei einem großen Gastmahle, das er dem
Hunde zu Ehren veranstaltet hatte, indem
er sagte: „Dieses Thier ist viel zu edel, als
daß es eine Speise der Würmer werden soll
te ; sein Fleisch soll sich mit dem Blute der
Menschen vermischen, die dadurch grosmü,
lhiger, gefühlvoller und tugendhafter wer,
den müssen."
Kurzer P> roj eß.
Ein mecklenburgischer Landmann, Jona»,
war im ganzen Lande durch seine Stärk«
bekannt; ein gleichfalls sehr starker Thürin
ger, der nach Mecklenburg kam und von
Jonas' Stärke hörte, nahm sich vor, ihn
auszusuchen, um sich mit ihm zu messen.—
Der Thüringer kam vor Jonas' Hau», sal»
vom Pferde über die Hofmauer hinweg ei-,
nen Mann Holz spalten und fragte: .Wohnt
hier der starke Jonas Keine Antwort.
Er stiegdaraufvom Pferde,öffnete die Pfor«
te, führte das Pferd hinein und band es an
die Mauer. .Höre, JonaS, ich will mit dir
versuchen.' Jonas legte seine Art weg, er
griff den Thüringer und warf ihn über die
Mauer. Nach einer halben Stunde, il» der
sich der Thüringer, der Anfang» da» Auf
stehen vergessen, wieder erh»lt hatt,, rief er
über die Mauer: .Lieber Jonas? JonaS!'
—.Was giebts,' fragte dieser. .Lieber Jo
nas.' sagte der Thüringer, .sei so gut und
«rirs mir auch mein Pferd herüber.'
Humboldt, der berühmte Reisende, spricht,
von einer Menschenrace. die Ottomacs ge
nannt, die an dem Onncc« in Süd Amerika,
wohnen und deren hauptsächliche Nahrung
während der mehrere Monate dauerndin'
regnigten JahreSzeit in einem weichen vM
schmierigen Lehm begeht, der am UAr deS
FlnsseS gesunden wird.—Dieser Lrhm. weil.'
cher einen ausaezeichneten Geschryack bat.
wiid in kleine Rollen gerostet,
und wird noch einmal be/ettchtet ehe ex
gessei, wird. Sie essen qrvße QuantjDilen
dieser Erde und deren Gesundheit scheint Vk ,
durch nicht zu werden ; »vi,
diese Erde wird als eine nahrhafte Sut star»
betrachtet. " ' ''