Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, November 29, 1849, Page 2, Image 2
»echa Patriot. I Äll-nwttn, N-v. VI« BegnadigunaS-Kewalt— Gouvernör i^ohnston.^ Obigen Artikel enthielt der Republikaner von der letzten Woche—und da dic Lokofo ko Zeitungen überhaupt gegenwärtig einen so großen Lärm machen wegen einigen Be gnadigungen, die von Gouvernör Johnston Losgegangen sind, dabei aber nie so viel Tlufrichligkeit beweisen, ihren Lesern die Sa che zu zeigen wie sie wirklich ist, so entneh men wir dem „Harrisburg Telegraph" sol. gende Thatsachen, dic berechnet sind elwaS mehr Licht über diese Sache zu verbreiten. .Daß wir ebensosehr gegen den Mißbrauch der Begnadigungsgewalt sind, als unsere lärmenden Gegner (die während Porters u Gchunk'S Regierungen gar nichts von so - waS hören und daß wir uns im mer stark dagegen erklärt haben, wissen un sere Leser alle wohl §Mug; aber Gerechtig keit fordert dock, daß man zuerst den ganzen Thatbestand einer Sache in Betrachtung nimmt, ehe man Jemandes Handlungen verdammt. Die genannte Zeitung berichtet, daß als Gouvernör Johnston das Amt antrat, auf die Resignation von Gouvernör Schunk. welche am 9len Juli 1848 stattfand, nicht weniger aIS zweiundsechzig Ansprüche für ' Begnadigungen auf Hand lagen, von de sieben durch ten frühern Staatssek retär untersucht und der Gnade des Gou' vernörs anempfohlen waren. Johnston ist nun feit dem Ivten Juli 1848, ein Zeitraum von einem Jahr und vier Monaten. im Amt. während welcher Zeit er IlöSträflinge, al so ungefähr 87 jährlich, begnadigte. Die Anzahl der von ihm Begnadigten in der Stadt und Caunty Philadelphia ist 47, wo von drei wegen Aufruhr überführt waren. Nun vergleiche man folgende Gegeneinan .Verstellung: Porter. Scliunk. Jokmsten. Megnadigt währendZZah.qgt 35V lIS DurchschniNlirke Anzahl jährlich 163 IN» 87 <Zln Sladr und Eaunr? Phila. 13g 153 47 .Wegen Aufruhr im Staat Sg 37 4 Ar» Stadt und SauntyPhilad. 10 23 S Während Johnston's Amtszeit sind im Ganzen 320 Ansprüche für Begnadigungen gemacht, und demzufolge 204 verworfen worden. Die Namen der drei wegen Auf .rühr in Philadelphia verurtheilt gewesenen und nun begnadigten Personen sind Charles McVey, William Love und Robert Wal' lace, und wegen diesen ist es hauptsächlich, daß das Geschrei verführt wird. Wir wol len also die Ursachen ihrer Begnadigung so kurz aIS möglich anführen. In Bezug auf McVey waren unter an dern die Umstände zu Gunsten seiner Be gnadigung, daß seine Schuld sehr bezweifelt wurde, indem er zur Zeit deS Aufruhrs mit seinem Pferd an feinem Stalle gestanden, woselbst er arretirt worden sein soll, ohne den geringsten Antheil genommen zu haben ',-!-daß seine Mutter, eine Wittwe mit meh reren Kindern, deren Unterhalt von ihm ab. hing, während seiner Haft an der Cholera gestorben sei, und die Kinder somit ganz hilflos gelassen habe, etc. Zudem hatte ihn die Jury der Gnade der Court anempfoh» len, welches jedoch nicht geachtet wurde.— Die Ehrw. Herren Ogilbie, O'Kane und Spackman bezeugten, daß er sowohl als seine Familie einen friedlichen und ordnungS. tiebenden Eharakter besitzt, und daß Gerech tigkeit und Menschlichkeit unter solchen Um ständen seine Lossprechung verlangen. In Bezug auf Love wurde angegeben, daß zehn der Jurors dem Gouvernör berichteten, daß nur ein Zeuge gegen ihn war, daß aber acht achtbare Herren und Damen posiliv bezeugten, er fei gar nicht beim Aufruhr, sondern während der ganzen Zeit in ihrer Gegenwart gewesen, welches «ine halbe Meile von demselben entfernt war. Auch waren »nehrere von der Jury be! der Einbringung des Verdikts gegendas, selbe. DieS sind cinige der Ursachen seiner Begnadigung; um sie alle anzuführen, wür de zu viel Raum aufnehmen. In Bezug auf Wallace wurde berichtet, daß er blos zufällig beim Aufruhr gegen wärtig gewesen, ruhig auf dem Seilengang gestanden habe und dort von einem der Auf rührer niedergeschlagen worden sei. gegen den er sich dann vertheidigte, bis noch mch r,re Antheil nahmen und sie so zusammen arretirt wurden—daß hinlänglich bewießen worden sei, daß Wallace nichts mit dem FeuermannSgesecht zu lhun halte—daß der selbe immer einen guten Charakter bewiesen habe, u. s. w. In jedem dieser Fälle wurde entweder durch die Richter. Gesetzbeamten, Gesäng nißbeamten, Jurors oder andere achtbare Bürger auf ihre Begnadigung gedrungen, und wenn man alles reiflich erwagt, so muß man zum Scbluße gelangen, daß sich Gou vernör Johnston verpflichtet fühlte, diesen »«rstellungtn ein williges Ohr zu leihen. E» ist immer eine leichte Sache Fehler zu finden; aber in allen solchen Fällen sollte man mit der ganzen Wahrheit vertraut sein, ehe man ein Urtheil fällt. Wir hoffen zuversichtlich, und haben auch noch alle Ur sache zu glauben, daß unser jetziger Gouver nör da« Begnadigungsrecht nicht miSbrau chen wird, w,e dieS in so großem Maße von »etnen Lorgängern geschah. HrF"ES kannmehr Geld gemacht werden, wenn man für die Magen der Menschen sorg», al» für ihre Köpfe. Wenn man Zei eungea essen könnte, würden wir bald 10 - 000 Uitterschreibcr haben DieS ist eine der besten englischen Zeitun gen die herauSgegcben wird, crschcint wöch entlich in Philadelphia, und widmet sich der Politik, den Tagesneuigkeiten, den Wissen schaften. dem Ackerbau, dem Handel und den schönen und nützlichen Künsten. In der Politik vertheidigt sie ächte Whig Grund sätze, und zwar auf einc aufrichtige, männ liche Weise, wofür aIS Beweis dienen mag, daß sie von Henry Clay, John I. Crilten den und Richter McLean, sowie von der ganzen Whigdelegation beider Häuser deS CongresseS, in der stärksten Sprache als einS der besten Whigblättcr in der Union anem psohlen wird. In andern Hinsichten ent hält sie Aussätze von dcn besten Correspon denken im In- und Auslande, und der Bau er, der Handwerker, der Fabrikant, kurz, al le Klaßen finden darin Belehrung und Un terhaltung. Sie ist reichlich mit Erzählun gen, Poesie, etc. versehen, und wöchentlich mit einigen prächtigen Holzschnitten geziert. Wer in allen Hinsichten eine gut/ englische City Zeitung wünscht, dem würden wir an' ralhen für den ~ Norlh-American" zu un lerfchreiben. Dieselbe kostet blos 2 Thaler des Jahrs; zwei Copien erhält man für 3, vier Copien für 5. zehn Copien für 10, und zweiundzwanzig Copien für 20 Thaler ! Briefe müßen, mit Bestellungen und Geld, postsrei eingesandt werden, unler dieser Ad dresse - McMicdael und B i rd, No. 00 Süd.Dritte St., unterhalb der Girard Bank, Philadelphia. Schändliche Sprache. Eine Zeitung von Neuyork berichtet, daß bei einer Raiifications - Versammlung in Tammany-Hall gewiß« Lokosoko - Redner eine Sprache führten, deren sich ein jeder aufgeklärter Amerikaner schämen sollte, die sie aber dem Einflüsse des Liquors zuge schrieben haben würde, wenn nicht einer der nämlichen Sprecher eine ähnliche gotteslä sterliche Sprache vor einer Lokoversamm lung in Brooklyn geführt hätte, von wel cher folgendes ein kleiner Auszug ist : ..Round Eiland zu halten. Wo werden sie hingehen ? „(Eine Stimme rief: »Zur Hölle !') Ich kann na ..tiirlich nicht sagen we: aber da mein Arcnnd „ihren Ort bestimmt hat, so will ich soviel „sagen, daß sie nicht in den Himmel kön> „nen, denn dort ist der alte Hickory, und „wo er ist, kann kein Whig hinkommen ! „(LaukeS und wiederHeltes Beifallrufen.) Und wenn „sie auch hinkommen sollten, und würden „den alten Hickory schlafend finden, so „würde Pol? sagen: „Ich kannte Such „nicht als ich da unten war; Ihr müßt „wegen diesem Orte im Irrthum sein." Jetzt fragen wir irgend eine Person— Whig, Demokrat oder Abolirionist ob Männer, die bei öffentlichen Versammlun gen solche gemeine, gotteslästerliche Sprache führen, die Personen sind, welche die Leiter von politischen Meinungen in diesem freien Lande sein sollten —und die von freien und christlichen Bürgern angehört werden soll ten ?—Ein Jeder beantworte dies für sich selbst. Trauriges Bild »on Ungar». Ein Brief von Berlin gibt folgendes Bild vom unglücklichen Ungarnlande:— „Der Anblick von Ungarn soll einen jeden Reisenden mit Trauer erfüllen. Auf allen Seiten ruht das Auge auf schwarzen Rui nen und Mauern abgebrannter Dörfer, auf Schutthäufen welche die Stellen zerstörter Schlösser oder Bauernhäuser bezeichnen, und nicht selten ausdem bleichenden Skelett eineS der vielen Opfer deS Kriegs oderHun gerS. Im Süden sind viele von Holz er bauten Dörfer gänzlich verschwunden, ein öder von Asche und Kohlen bedeckter Platz ist alles was übrig blieb an dem Orte wo sich früher eine glückliche Heimalh für Tau sende befand. Glieder lang zerstreit» Fa milien, Brüder und Schwestern, Männer und Weiber, die einander Monate lang nicht mehr gesehen, begegnen sich öfters zum er sten Mal wieder bei einem Besuche nach ei nem solchen Schauplatze der Zerstörung. Ein Defizit. Der Nalional Intelligenter sagt, daß in dem Belauf von Revenue, nothwendig um die Ausgaben der Regierung, für die Fiskal, jahrc dic sich mit dem 30sten Juni 1850 und dem 30sten Juni 1851 endigen, zu be streiten, sich ein Mangel von zwischen 18 und 20 Millionen Thaler vorfinden wird. Dieser Mangel wird aber dann nicht durch irgend eine Unzulänglichkeit der gegenwär tigen Revenuen zur Bestreitung der ordent lichen Regierungskosten hervorgebracht, fon dern durch die aus dem mexikanischen Krieg und durch den Friedensvertrag mit jenem Lande entsprungenen außerordentlichen Ko sten verursacht worden sein. Furchtbares Ereigniß. Eine Postkutsche voller Passagiere stürzte am I7ten Dieses hieher Pittsburg, auf der Nationalstraße zwischen Cumberland und BrownSville. einen furchtbaren Abhang, et wa 200 Fuß hoch, am Youghiogeny River, hinab. Der Abhang war beinah senkrecht und die Kutsche rollte etwa 50 bis 00 Fuß hinab, wo sie an einem Baume hängen blieb. Den Passagieren wurde nun mit großer Mühe herausgeholfen. Zwei derselben hielt man für so schwer verletzt, daß man kcinc Hoffnung für ihre Genesung hatte, und sie den andere waren mehr oder weniger hart beschädigt. Das Unglück wird der Unacht samkeit deS Treibers zugeschrieben, welcher sich auf dem Wege feinen klaren Verstand „weggesoffen" hatte. Mexiko.^ In New Orleans sind Nachrichten aus der Hauptstadt bis zum 20. Oktober ange kommen, nach welchen ein gewisser Voleara in Concula die Fahne der Empörung zu Gunsten Santa Anna'S erhoben halte. Al lein der Aufstand wurde unterdrückt, und die Anführer büßten ihre ehrgeizigen und raub süchtiger Pläne mildem Leben. Gotteslästerung—Die öffentlicheVresse. SS ist eine traurige, aber nichtSdkstowe niger wahre Thatsach«, daß man in den mehrst,n Zeitungen di« man durchsieht, in einer oder der andern Form gotte»läst«rlich« Worle und Ausdrücke findet, welche ge wöhnlich in kleine Erzählungen und Anek doten eingeführt «erden, um dieselben pi» kant und reizend zu machen, oder in andern ZKorten, sie zu würzen. Die cher Artikel bilden sich ein. daß wenn ihre Produkte nicht wohl mit Flüchen u. Schwü ren gewürzt seien, so würden sie verfehlen den Beifall deS Publikums zu erhalten.— Dies ist auch in vielen Fällen nur zu wahr, und so lange daS Publikum solche GotteS lästerungen für Witz annimmt und diefel. ben noch mft Wohlgefallen lesen kann, so lange braucht man sich auch nicht zu wun dern, wenn man denselben so zahlreich be gegnet. DaS Publikum sollte eS sich zur Pflicht machen, diesem insamen System kräftigen Widerstand zu leisten, und der Gebrauch von gotteslästerlichen Worten im Gespräch oder in öffentlichen Blätter sollte von allen christlichen Menschen und redlichen Bürgern verabscheut werden. So unschuldig auch solche Ausdrücke, in einem Lichte betrachtet, erscheinen mögen, so haben sie dennoch in einem gewißen Grad die Wirkung, daß sie eineStheilS das Wohlgefallen an einer fre chen Redensart vermehren, während sie an derntheilS Achtung und Liebe zur Religion und Tugend verringern. Vor Allen aber sollte sich die öffentliche Presse hüten, als ein Werkzeug zur Gotteslästerung unter ir gend einer Gestalt oder Form zu dienen. Stern - Schnuppen. Bei Lexington, Süd - Carolina, deoback tete man am I sten Novbr. einen großen Fall von Sternschnuppen. Am letzten Mittwoch Morgen—sagt der Skippack Neutralist von 20. Nov. —ungefähr um 4 Ukr, beobachteten wir hier ein gleiches Phänoinen, nur nicht in so großer Zahl ; elwa ein halb Dutzend Sterne durchschossen die Lust, worauf sie einen momentanen, viel helleren Glänze warfen; einer dehnte sich in Gestalt eines krummen Schwertes aus, ein anderer schien sich zu öffnen und bildete gleichsam einen feurigen Ring um feinen Standplatz. Ein natürlicher EompaK. In den weiten Prairieen von Texas wächst eine Pflanze, die unter allen Verän derungen des WetterS uud deS Klimas ihre Blätter und Blüthen in gerader Linie nach Norden richtet. So bildet sie einen na t ü r l i ch e n Compa ß sürden Wanderer, der diese pfadlosen Ebenen durchstreift. Sie ersetzt die Slerne deS Himmels und die Magnetnadel, und läßt den Reisenden, der auf sie achtet, zu allen Zeiten nicht ohne treuen Führer.—Ueberall doch die göttliche Vorsehung. Ein neuartiger Wettstreit soll vor einigen Tagen Tagen nahe Here sord (welches Hereford sagt die Zeitung nicht) abgekommen sein. Ein junger Herr machte nämlick eine Wette, daß er eine Schüssel voll Milch schneller auflecken kön ne als «ine Katze. Beide, er und die Katze, singen zur nämlichen Zeit an zu lecken, aber da er zu sehr über seinen sonderbaren Wett streit lachen mußte, so bekam die Katze ei nen bedeutenden Lorsprung; doch bald hol» te er sie ein und gewann die Wette, indem er seine Schüssel geleert, als die Katze noch etwa zwei Suppenlöffel voll zu lecken hatte. Ein aufgewachtes Gewissen. Das Boston Transcript sagt, daß am vorletzten Freitag eine Dame in jener Stadt, einen Brief, worin sich 59 Thaler befanden, erhalten habe —lautend wie folgt : „ Ich übersende Ihnen hiermit den Be lauf einer Summe Geld, welche ich mir vor einigen Jahren auf eine unehrliche Weise von ihrem früheren Gatten zu verschaffen wußte. Ich befand mich nun seit mehreren Jahren zur See, und als ich vor ungefähr sechs Monaten einmal in großer Gefahr war auf den Boden derselben zu gehen, da starrten mich alle meine begangenen Sün den an, und ich beschloß, so wahr mir Gott das Leben schenke, mich zu bessern. Als ich ans Land kam, erfuhr ich, daß Ihr Mann gestorben ist. Ich suchte nun sür Ihren AuserMialtSort, und ich bin dankbar ihn ge funden zu haben. Ich hoffe sie werden mir vergeben, wie ich glaube daß mir Gott ver geben hat. Die Wcgc dcs Ucbcrtrctcrs sind schwer. Der bußfertige Dieb." Nähere und genauere Nachrichten über die furchtbare E x p l o si o n auf dem Dampfboot Louisiana bei Neuorleans zei gen, daß sich die Anzahl der Getödteten. welche Anfangs zu 200 angegeben wurde, auf 80 bis 130 belaufen. Die Gewalt der Erplosion war so furchtbar, daß bis auf 1000 Schritte vom Boot die Fensterscheiben an der Levee zerschmettert und die Erschüt terung an den äußersten Enden der Stadt verspürt wurde. Meteor zerplatzte vor eini gen Tagen in Nord Carolina mit einem großen Krack, und am nächsten Tage hob man mehre Stücke Eisen auf, die man für Theile desselben hielt. DaS grüßte Stück fand man in Cabarrus Caunty und wog 19 Pfund. Dasselbe hatte «inen großen auf der Erde liegenden Pinebaum getroffen,wel chen es durchbrach, und war dann noch drei Fuß tief in die Erd« gedrungen. Tyrannen.—Ein gelehrter Chinese, der sich gegenwärtig in Paris auf hält, schrieb unlängst an einer seinen Freunde in Peking : „In Paris wird jede» HauS von cinem Tyrannen beherrscht, den man hier zu Land Concierg, oder Portier nennt. Es gibt deren hier ungefähr 20.000. welche eine Million Einwohner mallraitiren und den Weg durch daS Leben ungemein er schweren. AtK'E inLondonerßettler bie tet in einem öffentlichen Blatte seinen ein träglichen Posten an einer gangbaren Stra Benecke Londons zum Verkaufe an. Der Platz, der für respektable Blinde besonders S geeignet sei, wird um 15 Guincen obwohl erden Eigenthümer 25 kostete. ILK-Hr. Squier, unser Geschäftsträger bei den Republiken von Central-Amerika, hat mit der Republik Honduras einen Ver trag für die einstweilige Abtretung der wichti' gen Insel Tigre im Meerbusen von Fonseca an die Ver. St. abgeschlossen, weil er in Erfahrung gebracht hatte, die Engländer wollten jene Insel wegnehmen. Da» ist ein weitgreifender Anschluß. AkK' Das Städtchen CereSeo, in Fond du Lac Caunty, Wisconsin, hat bis jetzt noch keinen einzigen Bettler, oder Trunkenbold gehabt. Dasselbe ist schon seit fünf Jahren gegründet, und während dieser ganzen Zeit ist kein geistiges Getränk daselbst verkauft worden und keine „Lawfuits" haben noch stattgefunden zwischen den Bürgern, die all« von ihrer Arbeit leben. HLK'Die Cabinelmacher-Gefellen in Ea ston sind in der vorletzten Woche für höhe ren Lohn ausgetreten und daher mehrere Male mit martialischer Musik und der ame rikanischen Flagge an der Spitze in Prozes sion durch die Straßen gezogen. AlleS ging jedoch ordentlich vorüber, und eS heißt, die Beschäftiger hätten ihren Lohn erhöht. KkA'Dik Kentucky Convention hat im Borschlag Prediger deS Evangeliums von allen StaatSämtern auszuschließen. Die» wäre unweislick und antirepublikanisch ge handelt, und, obgleich in Uebereinstimmung mit der alten Eonstilution de» Staats, we nigstens ein halbes Jahrhundert hinter dem Zeitalter. NZ"Ein junger Dändy ging kürzlich zu einem Doctor, um Ader zu lassen, welches ihm sehr schauderhaft vorkam. Nachdem der Prozeß vorüber war. ohne daß er in Ohn macht siel, sagte er zum Doctor, auf das Blut schauend : Sie sind dock ein rechter Butscher. Ja, erwiederte der Doctor, ich hab auch ein rechtes Kalb gestochen. ALK-Die in Waschington anwesenden Osage-Jndianer hatten eine Unterredung mit dem Commissioner Brown, und ver langten von ihm gewisse Kanonen und Fahnen. Diese wurden ihnen verweigert, und statt derselben wurden ihnen Militär. Uniformen und andre Gegenstände geschenkt. zxA" DaS Salem Register sagt:—Ein Brief von einem unserer frühere» Bürger, der sich nun in Sacramento City, Ealifor. nien, niedergelassen hat, sagt, daß er daselbst ein Sack Zwiebeln, welche 80 Pfund wo gen, für 125 Thaler verkauft habe! Ein Bärrel Kartoffeln verkaufte zu 85Thalern! zcK'Am 6ten Dieses fand man unterhalb St. Louis einen ertrunkenen Mann im Wasser schwimmen, und zwar, waS natür lich sehr sonderbar ist, in aufrechter Stel lung, mit dem ganzen obern Theil seines Körpers, vom Unterleib? an, ober dem Was' fer. ZrS' Die durchschnittliche Stimme für die Whig > Eandidaten bei der neulichen Wahl im Staat Neuyork war 201.539 — für die Loko-Candidaten 201.398. Mehr» heit für die Whigs 141. —Wirklich ein« „tri te" Stimme. IS" Ein West Ehester Emigrant, der sich jetzt im Goldlande befindet, gibt in ei» nein Briefe seinen zurückgebliebenen Freun den folgenden Ralh: „Bleibt wo Ihr seid, und dankt Gott daß Ihr etwaS zu eßen habt." AIF" Dic jährlichen Produkte der vor Engliscdcn Kohlenfelder sind wie folgt: —Lancashire. 4.000 000 Tonnen; Wigan. 2 000.000 Tonnen; Bolton, 1000.- 000 Tonnen; St. Helens, 1000.000 Ton nen. Warnung für Knaben.—Ein II jähriger Sohn von James R. Brown in NorriStaun, der sich am letzten Mittwoch auf den Kopf stellte und eine zeillang in der i Lage blieb, war kurze Zeit hernach ein, Leiche. HüZk'Die Stöße eines Erdbebens, welche man am 9. Oktober zu Brooklyn, N. D. und Middleser, Mass, verspürte, sollen zur näm j lichen Stunde auch in Jamaica wahrgenom men worden sein. HLZ'Jn St. FranziSko.Californien. war inan im Begriff eine Oddfellow Loge zu er j öffnen. Auch sollten Maßregeln getroffen werden, um ein Hospital zum Nutzen der Glieder jeneS Ordens daselbst zu errichten. IcZ'Dic Gesetzgebung von Georgien ha» ein Bill unter Berathung welches die Wahl der verschiedenen Eourtrichter dem Volk an heim stellt. Gegenwärtig werden sie durch die Gesetzgebung erwählt. AcK'Warum ist eine Zeitung wie eine Zahnbürste? Weil Jeder seine eigene haben sollte und nicht die seines Nachbars borgen. Ehilicothe (Ohio) machte das Gericht eS zur Regel keinem Advokaten zu erlauben länger als eine Stunde zusprechen, ! ausgenommen in Cnminalfachen. Ecnsur der Presse ist in Wien , wieder eingesetzt worden, und Buchhändler ! sind gewarnt keine Bücher zu publiziren, ehe sie von der Polizei sanktionirt sind. ZPA'Eine Wildkatze wurde vorige Woche, nahe LambertSville.Hunterdon Co., Neu-Jerfey, geschossen. Ein Fremdling für jene Gegend. Stadt London enthält 2,500.» 000 Einwohner, 400 HoielS, 8,000 Bor dinghäuser und 137 Hospitäler. H^'DerKaiser von Rußlandhat Schul den gemacht zum Belauf von 24 Millionen Rubel durch feine ungarische Einmittelung. ZcK'Jn den östreichischen Ländern befin den sich ungefähr 61.883 Priester und Non nen. großer Bruch von Burr Mühl steinen wurde nahe Mineral Point, Wis consin, entdeckt. ZcF'Jn Florida fängt man an Terpen. tin zu machen, welches prositlicher sein soll als Baumwolle. ZcS"Eine werthvoUe Bleimine soll! nahe Manssield. Mass, entdeckt worden! sein. Unterhaltung und Belehrung. Herbstlied. Früh, mit umwclkt.-m Angesicht, Sehl schon die Senn« nieder. Und spät erscheint ihr schwüchreS Licht Am trilben Himmel wieder. Die schönst« Zeit ist nun enlfleb». Die rauhen Stürme rauschcn schon Durch die enllMlcn Filter ; Die letzte Blume neigt ihr Haupt. De« Herbste« kalier Hauch entlaub» Die schattenreichen Wälder.» Verlassen steht die öde Flur. Entblößt von ihrem Segen ; Snlkräfre» ficht nun die Natur Der Winterruh' entgegen. Di« Vögel vor dem Frost und jiehn Weit über Land und Me«r«. Sott nimmt der Wandernden sich an. Beginnen und vollenden. Die Erde ruht, doch er gewährt 801 l Liebe, was uns hier ernährt. Auch unser Leben einst verbliiht. Wie jetzt das Feld, im Alter. Getrost ! iiiolt ist'S, der aus u»S sieht. Sin mächtiger Erhalter ! Die Milden mächiig unlersttitzt. John Maynard, oder: Der Steuermann auf dem Erie-Tee. An einem schönen Morgen, im Monat Mai, lag ein Dampfschiff gegenüber Bus falo am Erie'See vor Anker, schön geschmückt mit Flaggen und daS Zeichen zum baldigen Absegeln am Mastbaum ausgezogen. Auf dem engen Ufer vor der Stadt war ein bun te» Durcheinander, wie solches immer in Seestädten zu sehen ist beim Auslaufen von Fahrzeugen; Bootsleute zanklen sich mitein ander wegen Passagieren ; Reifende eilten hin und her um nach ihrer Baggage zu fe hen und sicher zu stellen; Freunde nahmen Abschied von einander; Faulenzer mit ihren Händen in ihren Hosentaschen trieben sich umher, die Zeit zu vertreiben; Fuhrleute knurrten wegen zu geringer Bezahlung und alles war in größter Confusion und köst lichster Unordnung. Doch plötzlich wurden die Anker gelichtet. die Räder fingen an sich zu drehen, Segel wurden gespannt, und ei ne breite Schaumbad» hinter sich lassend, nahm die Jerfey ihre Richtung westlich für die Stadt Erie. SS war ein schöner, heiterer Tag, und während Stunde nach Stunde verfloß, wa ren manche der Passagiere in Unterhaltung über die Politik; manche berechneten den Gewinn ihrer Geschäfte; andere waren ver liest mit Lesen, und einige wenige, denen die Zeit lang wurde, suchten sie durch Schlaf zu oerkürzen. Alle waren wie Leute, Vre den ken: „Laß Gefahr kommen wenn sie will, für heute sind wir sicher davor." ES war gegen 4 UhrNachmittags alSdaS Schiff, welches bisher dic Mitte deS Sees hielt, eine südliche Richtung nahm, weil Erie, wohin eS sollte, auf der Seite deS SeeS liegt. Der alte John Maynard war am Ruder, ein erfahrner, tüchtiger Seemann, der schon manchen Wintersturm auSgehal. ten hatte. Er hatte gelernt zufrieden zu fein mit feinem LooS ; Niemand hörte ihn je sich über sein hartes Schicksal beklagen, noch über feinen spärlichen Lohn murren. Beim größten Ungemach hatte er doch im mer noch ein gutes Wort und freundliche ! Miene für Jedermann. Oftmals in Gesell schaft gebracht dic schlecht genug war. ver suchte er wenigstens elwas für ihr Besteszu lhun. Er war bekannt von einem Ende des Sees zum andern, unter dem Namen : „Der ehrliche John Maynard,'' und die Ursache seiner Ehrlichkeit war—sei ne Liebe zu Gott. Noch 10 Meilen war das Schiff von Erie. als der Eapitain aus der Cajüle aufs Verdeck kam und ei nem Matrosen zurief: ~Dick Fleischer, wo her kommt derßauch der da aus dem Raum aufsteigt ?" —„Wahrscheinlich aus der Ma fchinenstube," erwiederte der Mann. „Gleich hinunter und laß michs wissen," be fahl der Capitän. Der Matrose sing an. auf der Leiter, die in den Raum führte, hinabzusteigen, war aber kaum bis unters Verdeck gekommen, als er mit viel größerer Eile wieder hinauf stieg. „Es ist Feuer im Raum," sprach er zum Capitain, der jetzt dicht neben ihm stand. Eilend stieg der Eapitain hinunter und fand eS allzuwahr. Feuerfunken waren auf einen Haufen Werg gefallen, ohne daß eS von Jemand bemerkt worden war, und schon war nicht allein ein Theil der Ladung, sondern auch die Seiten deS Schiffs waren in Brand. Alle an Bord, Passagiere sowohl als See leute, wurden zusammengerufen, und zwei Reihen, eine auf jeder Seite des Raumes, formirt; Eimer wurden auS dem See mit Wasser gefüllt und auf einer Seite bin Pas sirt, zischend auf die brennende Masse geschüttet, und dann aus der andern Seite leer wieder abgegeben. Auf einige Minu ten schient al» wäre das Feuer unlcidrückt. Während dessen hatten sich di« Da«n«a, die auf Bord waren, um John Maynard, d«a einzigen der am Löschen nicht Theil n«h»«ii konnte, herum gedrängt, und bestürmten ihn mit Fragen : ~ Wie weit noch bi« an'» Land?" „Wie lange bevor wir'» «rr«ich«n können?" „Ist eS sehr tief?" „kann man uns vom Land auS sehen ?"—Der St«u«r, mann antwortete so gut er konnte. Sie bat» ten kein Boot bei sich; es war in Buffal« zum Ausbessern zurück gelassen worden; »t möchte 7 Meilen bis an'S Land fein ; i» 40 Minuten könnten sie e» erreich«« ; «v wüßte nicht wie weit daS Feuer schon über» Hand genommen hätte. .. Und die Wahrheit zu reden"—fetzte er hinzu—„wir find all« in großer Gefahr, und ich meine wenn We niger geschwähtundmehr gebetet wür de. wäre »S besser für un», urid »m nichtt schlimmer für das Boot." „Wie ist die Richtung ?" schrie der Eapi tain. — „Westsüdwest," antwortete Maynard. „Halt sie füd bei west, wir müssen irgend wo an'S Land."— Jetzt trieb ein Windstoß die Flamm« zurück, die nun so viel stärker aufloderten.-?» Die Mittelwand zwischen dem Raum und der Cajüte war auch jetzt in Flammen.—. Kräuselnd stieg der Rauch durch die Leff» nung empor—der Capitain befahl jetzt dqG alle Damen auf'S Vordertheil des Schiffs gehen—mehr Dampf wurde aus die Ma schine gelassen—die Amerikanische Flagg« umgekehrt aIS Nothzeichen ausgezogen --- Wasser in die Segel geworfen damit sie den Wind besser faßten. Und immer noch stand John Maynard am Ruder, obfchon «r jetzt durch den Rauch und die Flammen vom übrigen Theil der Mannschaft abgeschoittm war. Größer und immer größer winde die Hi' tze; die EngineerS hatten die Maschine ver lassen, und die Matrosen singen an Plank«» zu sägen, um die Frauenspersonen dara»»f wo möglich zu retten—die kühnsten an Bor» fingen an die Röcke abzuwerfen und sich für eine faurc Probe, das Leben zu retten, f«s. tig zu machen. Die Küste kam näher und näher, dic Räder entsprachen immer noth ihrem Zweck,—weiter aIS eine Meile konn ten sie vom Land« nicht mehr entfernt sein, und schon sah man Boole zu ihrer Rettung von dort abstoßen. „John Maynard I" rief der Eapitain— „Ja ! Ja !' erwiederte John — „Kannst du fünfMinuten länger authah ten?" „Ich kann den Versuch machen.,» Und er machte den Versuch. Näher un» immer näher kamen ihm die Flammen— vom Rauch würd» er manchmal fast «rstickt —sein Haar war versengt und fein Blut schien von der großen Hitze in Zeae» zusein. Sich so weit wie möglich znrückdrückend, hielt er mit der linken Hand fest ain Rtz»d«r, bis das Fleisch davon zufammenfcdcknrt« und die MuSkel» in der Flamme krachten — und nun reckte er die rechte' Hand «>»<, und ertrug die Schmerzen ohn« eine» Kant von sich zu geben. ES war Hm genügiend, daS Freudciigeschrci der Matros,-». als Hich die Boote näherten, und den Ruf de» Ca-- pitänes: „Die Damen eist, und dann der für sich selber und Gott für unS All« l" zu hören. Und die» war daS letzte «4» «r je hörte—nie er umkam, ob vom RauH taumelnd gemacht und über Bord gefallen, oder ob er erstickt war. konnten feine Kame raden nicht sagen. Den Augenblick die Boote ans Schiff kamen, sprangen Paff»- giere, Matrosen und Eapitain hinein. Illt, »uffer del, dem sie ihr Leben verdankte»» wurde» gerettet. '5 Er sta-rb den Tod eines Christen Helden. Sein Geist wurde ii» seine» VaterS Händ« befohlen, und f-in Lerb ruht »n Flieden an» grünen Ufer de» Erie-Sees. —. Nninen in Sentral Amerika. Eine interessante Schrift wurde der eth nologischen Gesellschaft zu Neu Pork au» der Feder deS Hrn. S. G. Sanier. Ge schäftsträger der Ver. St. zu Guatimal« überreicht. Hr. Squier hat bereits fein« archäologischen Nachforschungen begonnen und einige seltsame Ueberreste au» alter Zert nach Washington gesandt. Er berichtet, daß vor Kurzem eine antique Stadt «ntdeckt worden sei. die 150 Meilen von Lcon uyter einem Walde begraben lag und an Wunder» der Baukunst selbst Palenqie überträfe. Es bleibt kein Zweifel, daß Städte auf dem westlichen Eonlinente verborgen liegen, dkt an Ausdehnung und Größe ihrer mente die Ausgrabungen Hcrculauum'S und Pompeji's weit übertreffe». Die Indianer leisten ihm allenlhalben in feinen Nachfor schungen Beistand, unter der Bedingung je doch, daß er keine Spanier nach ihren Dör fern bringe und den Priestern die Geheim niße welche sie ihm zeigen, nicht auSplau dern. Leben in Philadelphia- Nach einer Angabe in der Daily N«»» enthält Pkiladelphio jetzt 350 000 Einwoh ner oder 70.000 Familien. Von dieser A nzahl sind nur 3000 Familien die reich genug sind ohne Arbeit zu leben; 20000 leben von mechanischen oder profefsionellen Zwei gen und die übrigen 47.000 mögen in zwei Theile gelheilt werden, nämlich 39,000 w«l -che arbeiten oder zu arbeiten verlangen, und 17.000 welche sick gesetzwidriger oder »er brecherifcher Mittel bedienen ibr Leben »u machen. Von dieser letzteren Klasse ver muthet man. daß 0000 Bettler find ; 4000 die vom Abfall auf den Straßen leben und von dem waS sie in den Küchen der Reichen bekommen ; 3000 welche stehlen; 1000 b»« in Ermangelung irgend einer Unterstühung hungern, und 3000 die gemischte Geschäft« betreiben. Sine Oelqurll«. Eine Oelquelle ist in der von den Chicka faw Indianern bewohnten Landschaft b«i einem Wasserfall ohnweit Kort Waedita entdeckt worden. DaS Oel ist dem dritti fchen Oel ähnlich, schwitzt au» einem Fall überhängenden Felsen h«rvor, und sagt, <S habe schon cinige erstaunliche Kut«n von Rheumatismus und damit vrrGän.kM Krankheiten bewirkt.