Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, July 12, 1849, Page 2, Image 2

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    Aecha Hjlatriot.
Allentam», Juli k s/1 wHSZ.
— Der Assignie-
Verkauf von persönlichem Vermögen am
Hause von Josiah Lentz, in Südwheit
hall, wurde letzte Woche unrichtig angezeigt;
cr soll auf n ä ch sten Samstag, den I4len
Juli, stattfinden. Man lese dic Anzeige in
der Ilten inwendigen Spalte.
Betrübtes Unglück.
Als am 3ten dieses MonatS einige Hcrrcn
damit beschäftigt waren in der Grube der
Herren W o r m a n bci dicscr Stadt, Erde
für Backsteine zu graben, gab auf einmal
das Ufer nach und eine Masse Grund siel
hinunter auf dic Arbeiter. Einer der Ar
beiter wurde bis zur Hälfte deS Körpers be
deckt, aus welcher so zu sagen unbe
schädigt ausgegraben wurde. Aber, traurig
zu melden, der andere, Hr. ChaS. Wor
m a n, von dicscr Sladt, wurde gänzlich
mit etwa 3 Fuß Grund zugedeckt. Hülse
war sogleich bei der Hand, und in etwa 10
Minuten war cr aus dcr Grube genommen.
ES war ihm abcr cincs seiner Beinc gcbro
chcn, und cr war noch übrigens dermaßen
zerquetscht und beschädigt, daß cr cinc kurze
Zeit nachher unter heftigen Schmerzen ver
schick). Am lctztcn Donnerstag wurden des
sen Ucberreste, unter Begleitung cincS zahl
rcichen LcichcngcsolgcS zu ihrer letzten Ruhe
stätte gebracht, bci wclchcr Gelegenheit dcr
Ehrw. Herr DubS cinc sehr schickliche und
trostreiche Leichenrede hielt. Er war 28 lah
re alt, und von allen dic ihn kannten beliebt
und hochgeschätzt.
Ei» langer Timothy Stengel.
Ans dcm Lande unseres besondern Freun
dcs Dan ie l B eisc l, in Süd Wheilhall
Taunschip, Lccha Caunlp, ist dieses Jahr
ein Timothy Stengel gewachsen, wclchcr k
Fuß und 6 Zoll lang ist. DieS ist wirklich
ein Nouscr von einem Stcngcl, und muß
noch dabei ein ächter T a y l o r-H alm ge
nannt werden. Wer kann dcnfclbcn bictcn?
Spricht nun nicht Alle auf einmal. Es
wird keine Gcfahr habcn—allc wcrdcn ruhig
bleiben, mit Ausnahme solcher, dic sich zu
wcilcn mit „Splcisc n ' abgeben. Obiger
Stengel kann allhier eingesehen und eraini
»irt werden, wo man finden wird daß cs
wirklich nur ein Halm ist.
El» Dampfboot auf dem Lechafliiß.
Was? ein Dampfboot aus dcm Lccha
stuß! wird dcr Leser ausrufen, das kann
ich doch unmöglich glauben. Ja, lieber
Lefcr, so dachten auch wir, abcr wir wurden
eines andern belehrt. Man bewege sich nur
einmal den Fluß hinauf bis Catafauqua, wo
die unternehmcndc „Lccha Cräne Eifcnge
sellschafl" ihrcn Sitz hat, da wird man es
nach Aussage unsers Berichterstatters-in
seiner ganzen Pracht und Glorie auf dcm
Wasscr fchaukcln schcn. —Dasselbe ist zwar
nicht bestimmt um zwischen Allentaun und
Europa zu lausen, sondern cs soll, wie wir
«crstchcn, für VcrgiiügungSfahrlcn und
dcrglcichcn Endzwcckc benutzt weiden. ES
soll etwa 30 Fuß lang fein und sehr nett
aussehen. Wir wcrdcn bci dcr ersten Gelc
gcnhcit unscrn Nachbarn da droben cincn
Besuch abstatten und suchen, selbst mit dcm
Fremdling bekannt zu werden.
Der grobe nngarifche Tieg.
In unsern heutigen Berichten vom Aus
kande findet dcr Leser die erfreuliche und
vielversprechende Nachricht von cincm gro
ßen und glänzenden Siege, den dic lapsern
und von Freiheit beseelten Magyaren über
dic Armee dcr vereinigten Russen und Oest.
rcichcr erfochten habcn. Dcr Kampf war
ein mörderischer, und dauerte li 4 Stuilden
ohne Untcrbrcchung; doch, „jc härlcr Kricg,
ze edlcr S ieg,"—d reiundzwanz! gtau
scnd auS dcr Armcc dcr Dcspolcn blicbcu
todt auf dcm Schlachlfcldc, und ach trau
fcnd Ungarn hatten dasselbe Schicksal. —
Dieser Sieg berechtigt zu den schönsten Hoff
»ringen sür den Erfolg dcr Ungarn, und
wcnn »och cinigc solcher Siege stattfinden,
so ist dcr Sache der Dcspolcn dcr Hals gc
brechen.
Henry Elay von der Eholera befalle».
Eine telegraphische Depesche von Cinein
nali meldet, daß von Louisville dic Nach
richt crhaltcn worden sei, dcr Achlb. Henry
Clay sei am Dienstag den 3len Juli, von
dcr Cholcra befallen worden.
freut uns melden zn können, dass
dcr Tclcgraph am 7len Juni dic Bolfchast
von Cincinnali brachlc, daß Herr Clap
stark am Bcsscrwerdcn ist. und von den Aerz
ten aIS außcr Gcsahr betrachtet wird.
Ein gesundes Städtchen.
In dem Städtchen East Bridgewater,
Massachusetts, enthaltend elwa 2,5W Ein
wohner, ereigneten sich in den letztcn sechs
Monatcn nur 3 Todesfälle, alle durch Aus
zehrung. Während dieser Zeil war Doctor
Orr dasclbst bei 5» Geburten zugegen.
Ananas (.PineappleS.)
In Florida fvlte» die AnanaS vortrefflich
gedeihe». Ein einziger Ackrr gutes Land
briugt, mit weniq Cultur, von »LUV bis
Werth das Jahr hervor.
Büß- und Bettag.
Eine Empfehlung dnrel» den Präsidenten
der Ver. Staaten.
Z» einer Zeit wo sich die Vorschnng Got
tes kundgibt durch die Heimsuchung mit ei
schrecklichen Pestilenz die gegenwärtig ihre
Verheerungen durch das ganze Land aus
breitet, ist es zweckmäßig daß ein Volk, wel
ches stets auf Seine Hülse vertraute, sich
vor Seinem Throne demüthigen, und, wäh
rend der Bekennung begangener Ucbcrtre
tungcn, für eine Fortdauer der göttlichen
Barmherzigkeit flehen sollte. Es wird des
halb ernstlich anempfohlen, daß der e r st e
Freitag i n,A u g u st durch die ganzen
Vereinigten Staaten als ein Tag dcs Fa
stens, der Demülhignng und des Gebets Ze
halten werde. Alle Geschäfte in den ver
schiedenen Zweigen des öffentlichen Dienstes
werden an jenem Tage eingestellt; und Per
fönen von allen religiösen Benennungen
wird empfohlen, von allen weltlichen Ge
schäften so viel aIS möglich abzustehen und
sich in ihren respekliven Plätzen dcs öffent
lichen Gottesdienstes zu versammeln, um die
unendliche Güte anzuerkennen, welche über
unser Bestehen als eine Nation gewacht und
uns so lange mil so mannigfachen Segnun
gen übcrhäu>t hat, und den Allmächtigen zu
bitten, wenn Er es für gut befinde, die zer
störende Hand cinzuhaltcn, welche gegen
wärtig gegen uns erhoben ist.
Z. Taylor.
Waschington, Juli 3, 18t9.
Der 2te Juli.
So wie wir in vorletzter Zeitung melde
ten, wurde der 4tc Juli allhicr gefeiert. Die
Hauptrolle spielten „Die vereinigten Ameri
kanifchen Handweiker" und „Die vereinig
ten Töchter von Amerika," welche sich des
Vormittags am Hause von Eli Steckcl
versammelten, in eine Prozeßion formirten,
und in vollem Regalia und in der schönsten
Ordnung nach der berühmten „Worman's
Springe" marschirtcn, allwo sie sich an ein
herrliche?, durch Herrn W i l t, den Jnha
ber der Springe, zubereitetes Mahl nieder
setzten. Während dieser Zeit hatte sich eine
große Menge Menschen daselbst ciagcsun
den, und nach Beendigung des Mahls wur
de unter Anderm die Unabhängigkc!ts-Er
klärung verlesen und eine Rede durch Herrn
Daly von Philadelphia an die Vcrfamm
lung gehalten, die für den Tag und die den
selben feiernde Gesellschaft passend war.—
Das Ganze ging in der schönsten Ordnung
vorüber, und ein Jeder war, wie wir glau
ben, mit der Festlichkeit zufrieden. —Uebri-
gens wurde der Tag hin und wieder durch
Privatgesellschaften nach eignem Gutdünken
und auf verschiedene Weise gefeiert, und wir
hoffen ein jeder Bürger wird fein Vaterland
lieber gewonnen haben als je zuvor.
dem Städtchen B ath, wohin
sich eine Gesellschaft der hiesigen „ Söhne
der Mäßigkeit" begeben halte, fand eben
falls eine schöne und schickliche Feier statt.
Dcs Vormittags marschirte die dasige Sonn
tagsschule in Prozeßion durch das Slädl
chcn und in die Mäßigkeitshalle, woselbst
die Ehrw. Herren Becker sehr zwcckmäßi
ge Reden hielten. Mittags trug der dienst
willige Wirth,.Herr Billhe! mer, beiden,
die Delegation von Allentaun aufgestellt
hatte, lein prächtiges und nicht leicht zu bie
lendes Essen auf, wie Alle, die hungrig ge
wesen und dabei satt geworden sind, bezeu
gen. Nachmittags fanden sich die Mäßig
kcitsföhne nach gehaltener Prozeßion mit
vielen Andern in ihrer Halle ein, allwo die
UnabhängigkeitS - Erklärung verlesen und
eine passende Liede vom Ehrw. Herrn Wal
ker von dieser Stadt gehalten wurde. Hier
auf machte sich die Allcntauiicr Delegation
wieder auf den Heimweg?
AF'Jn Bethlehem wurde die Tages
fcier durch das Militär und die Bürger, in
Verbindung mit der vortrefflichen Musik
bände, auf dem bekannten Bcthlchcmer Ei
land wie gewöhnlich auf cinc augcmesscnc
Weise begangen.
NLK'Ein Mädchen, Namens Mary Fo
ley, wurde vor einigen Wochen in Neu Or
leaiis verhört und schuldig gesunden, einen
Hrn. King seiner Augen beraubt zu haben,
dadurch, daß sie ihm eine giftige Flüßigkeit
in dieselben schütlele, während er dcs Nachts
auf cinrm Sofa lag. Ihr Urtheil ist 7Jah
re Gefangenschaft und 2,VW Thaler Straf
gcld.
Constantinopcl melden
daß die rußischeFestung Mamia, am schwar
zen Meer, im April von l 2,000 Tfchcrkcssc»
angegriffen und genommen wurde. Die
aus MW Mann bestehende rußifche Gar
nison wurde theils gelödlet uud theils ge
fangen genommen.
K<K"Einigc Berichte sagen daß die Eho
lerci, und cinc furchtbare Krankheit, bekannt
als die „Kricgs Pcstilcnz," sich in den russi
schen und ungarischen Lagern ausbreite
wahrscheinlich am Schlimmsten in den cr
stcrcn.
Menschen rückten
aus, um Kossulh bei seiner Ankunft zu Pesth
zu begrüßen.
Zwei tödtliche Fälle von Eholera
sollen vorige Woche in Bucks Eaunly vor
gekommen sein.
Am -tlen Juli wurde die amerikanische
Fahne an mehren Orte» in Montreal aus
gehängt, und e? Heisst, daß die Parthei dcs
Anschlusses an dic Ver. Staaten immer
mehr Anhänger gewann.
K o s s u t h.
Einer der größten Männer, wcnn nicht
der größtc, den das ncunzehnte Jahrhun
dert hcrvorgcbracht hat, ist unstreitig L u d
wig Kossuth, dcr Waschington Un
garns. Aus der mittleren Klasse geboren,
ist cr durch Beredsamkeit, hohe Geistcsan
lagcn und Charakterstärke zum Haupt sei
ner Nation emporgcsticgen; wurde in einem
Lande großer Adcligcn zum Diktator ge
macht; dic Esterhazys, die Bathyanys, die
Carolys, haben die erhabensten Plätze an
einfache Gcistcscrhabcnhcil und Scclengrö
ße abgetreten. Seine Macht übersteigt weit
jene des bloßen Staatsmannes —gränzt
fast an die dcr Propheten« Er hat die größ
te aller Thatcn gethan—ein Volk infpirirt,
feine eigne Sccle in cinc ganze Nation ge
haucht, die Magyarcn (die Nachkömmlinge
dcr altcn Ungarn) zu einer Raffe von Hcl
dcn erhoben und cincn cdlcn, fcurigcn, fclbst
aufopfcrndcn Patriotismus in ihncn ange
facht —die Seelen dcs Landvolks angereizt
und sie bci Tanfcndcn nach dcm Schlacht
felde gesendet.
Wir wcrdcn vielleicht künftig, zum Un
terricht solcher unserer deutschen Leser, wel
che sich noch so gerne von Frcihandelssyle
men vorfascln und durch dcn so oft cntwcih
tcn Namcn Demokratie von unscrn Gcg
ncrn blcndcn laßcn, jcncn Abschnitt aus
Koffuth's Lcbcnsskizzcn pnblizircn, welcher
sich nebst andern innerlichen Vcrbcsscrungcn
auf das System des Schutzzolles bezieht,
wo sic dann schcn werden, daß dicscr klarc
Kopf, dicscr ächlc, patriotische Demokrat,
dicsclbcn Grundsätze der innern Vcrwal
tung für scin Vatcrland Ungarn, dcm Aus
landc gcgcnübcr, hcgt, wic die dcmokratischc
Whigpartci sie für dic inncrc Verwaltung
beansprucht und befolgn, will, abcr stets
mit dcr Opposition dcr Lokofokos.
Philadclphia wurde am 4lcn
Juli cinc sehr zahlreiche und begeisterte Ver
sammlung gehalten, um für dic Ungarn
und Römer das Mitgcfühl dcr frcicn Ame
rikaner auszufprcchcn. Unlcr andcrn wur
de beschlossen, unsere Regierung in Wasch
ington zur sofortigen Anerkennung der un
garischen und römischen Republik anzu
suchen.
von Aucatan melden, daß
am Itttcn Juni cinc Schlacht zwischen dcn
Aucatancrn und Jndiancrn gcfochtcn wur
dc, in wclchcr die lctztern siegreich waren.—
Unter den Eamanchc Jndiancrn ist dic Cho
lcra ausgcbrochcn und hat dcn Stamm »ach
allcn Richtungen zerstrcut.
St. Louis hat der Stadtrath
eine Ordonanz ergehen lassen, wclchc unter
einer Strafe von 20 bis 100 Thaler dcn
Aeltaus voi! Psianzcnlpcilen, Fruiytcn, s,l
fchein Wurst- und Schweinefleisch und Fi
schen innerhalb dcr Stadt verbictct.
KrA"Jn Cincinnati sollen 259 Häuser
leer stchcn, weil deren Einwohner vor dcr
Cholcra gcflohcn sind. Es wird bcrcchnct,
die Stadt habe etwa 1300 Einwohner aus
dieser Ursache verloren, und vier oder fünf
Mal soviel durch die Vcrhcrung dcr Cholcra.
ArA'Friedrich Millcr von Lancastcr Co.,
76 Jahrc alt, bcging am 28stcn J»ni Sclbst.
Mord, indcm er sich mit einer Pistole erschoß.
Ursache : Familicn > Unannchmlichkcilcn, —
Benjamin Meyers beging am nämlichcn
Tage Selbstmord durch Hängen.
Sonntag schlug dcr Blitz in
dic Schcucr vo» Martin Mumma in Dau
phin Caunty und branntc dicsclbc ab. Ei
»ige Schwcinc dic übcr 100 Vards von dcr
Schcncr entfernt waren, wurden ebenfalls
getödtet.
Während einem Donnersturm zu
Newton Upper Falls, in Massachusetts, rit
ten drei Männer unter cincm Baumcdurch,
als gcradc der Blitz in denselben schlug, und
cincn von ihncn und ein Pfcrd augenblicklich
tödtcte.
ganzc Anzahl von Wagen auf
ihrem Wcgc übcr dic Ebenen nach C.,lifor
nien, sollen cincn 55 Meilen langer Zug
sormiren. Dic ganze Zahl der Mannschaft
bci jenem Zuge soll sich auf 36,000 belau
fen.
Slälschlrciber im Staat Neu
york, während cr mit dcr cincn Hand dic
Lciiic» hielt, zog mil dcr andcrn cin Messer
hcrvor und schnitt sich dcn Hals durch. Er
war wahnsinnig gcwordcn.
chwcscl wurdc aus dcr Oberflä
che dcs Rcgcnwasscrs, wclchcs man wäh
rcnd cincm Gcwilterrcgcn am 22stc» Juni
zu Orono, Maine, in Zubern auffing, ge
sunden.
vorlctztc Dicnstag war in Cin
cinnali ein allgcmcincr Fast- und Bcllag
für dic Erlösung von dcr furchlbarc» Epi
dcniic die gcgcuwäi tiq dasclbst wüthct,
Zehnstunde» Gesetz, wclchcs in
dcr lctztcn Sitzung dcr Gcsctzgcbung passirt
wurdc, ging am lctztcn Donnerstag in Ope
ration.
sind jetzt im Ganzen bemahc 2
Millionen Thaler in Gold vo» Calikornien
an dcr Münzc zu Philadclphia crhallcn wor
den.
Duncan, Jnspcktor General
dcr Vcrcinigtcn Staaten Armee, ist am letz
ten Frcilag in Mobile gestorben.
Zahl der Deutschen in bcn Vcr.
Staalcn beläuft sich aus etwa 2 ANllioncn
und ist stark im Zunchmcn.
Die Locofoco Staatö-Cvxvention
zur Ernennung eines Eanal Commißioners
fand am -tten Juli zu Pittsburg statt, und
bei der zweiten Abstimmung erhielt Herr
I o h n Ä. G a m b l e, von Lycoming Co.,
die Ernennung mit 26 Stimmen Mehrheit.
Die Abstimmung stand :
John A. Gamble, von Lycoming, 70
> F. W. Bowman, do 34
John H. Brodhead, von Pike, 10
Diese Ernennung wird als ein Triumph
der Cameron und Buchauan Faktion über
die mehr radikale, oder Schunk und Dallas
Partie, welche beim ersten Ballst größten,
theils für die Herren Mafon von Bradford
und Bowman von Luzerne, und nachher für
die Herren Brodhead von Pike uud Petlit
von Philadelphia stimmten. —Herr G a in
ble ist ein Mann von mittelmäßigen Ta
lcntcn, doch glaubt man nicht dag cr cinc
solchc Erfahrung in Staalsfachen hat, dic
ihn für die wichtigen und verantwortlichen
Pflichten eines Canal Commißioners befäh
igen. Seine Ernennung soll der Schunk-
und Dallas- „Demokralie" keinesfalls ge
fallen, und cr wird schwerlich die ungcthcil
te Unterstützung seiner Partei crhaltcn.
(Eingchmtt.)
Hcrrcn Drucker: In Bezug aus
den langen Arlikel im letzten Republikaner
hinsichtlich des Coopcrsburg Postamt, habc
ich nur noch cinige Worte zu erwiedern.—
Diese sind, daß der Schreiber, wie schon ein
Jeder ersehen haben wird, selbst cingestan
den hat, daß er seinen Lesern in seinem cr
sten Artikel cinige Unwahrheiten ausgebun
den hat. Well, dies ist doch einmal etwas
rechtschaffen gehandelt, ja mehr so als ich
von ihm erwartete, und früher, be! solche»
Gelegenhcilcn vo» jener Seile sah. So al
so in Bezug aus die Unwahrheiten, hat cr
mir rcchr gegeben, und sein Vergehen einge
standen—und somit scheint alles recht zu
sein, außer daß wir i» Bezug auf die Recht
mässigkeit der Verlegung und den Ort wo
daS Postamt jetzt ist, in unsern Meinungen
differiren. Nu», mir scheint es doch i» der
That, daß der welcher dic Verlegung des
Weiffeuburger Postamts gut heißen konnte,
(welches durch unsere ganze Gegenparthei,
wenn nicht direkt doch indirekt dadurch ge
schah, daß das Verfahren jener Administra
tion, wenn nicht mil offenem Munde dock
mil Stillschweigen gebilligt wurde,) ein
meßingnes Gesicht haben muß, wenn er
etwas gegen diese Verlegung sagen will.—
Das Weissenburger Postamt welches jähr
lich vielleicht nur 8 bis l(1 Thaler einträgt,
ist unter dem früheren General Postmeister
etwa cinc und cinc halbe Mcile von der
Staatsstraße, blos um einem polnischen
Freund den Mund wässern in machen, ver
legt worden. Der Contractor, der das Fell
eisen trägt, ist daher wenn er an
jenes Postamt will, jcdcn Tag einen Um
weg von wenigstens zwri Virilen zu fahren,
und ncbendem trägt das Postamt weit we
niger ein, wo cs jetzt ist, als vorher. Also
wurde das Weissenburger Postamt etwa
l'/, Mcile von der Staatsstraße verlegt,
wclchcr Umstand das Departement weit
mehr kosten muß —wo hingegen das Coo
persburg Postamt an der nämlichen Straße
gelaßen worden ist, und künftighin das De
partement weniger kosten wird, um dasselbe
mit Felleisen zu versehen. Ein Jeder daher,
muß klar einsehen, daß unsere Gegenpar
thei durchaus nichts zu klagen hat, uud hät
te sie etwas zu klagen, dann sieht wieder ein
Jeder, daß sie sich dies selbst zugezogen hat.
Aber sie hat keine Ursache; das Postamt in
Centrc Valley ist gerade, nach meiner Mei
nung am rechten Ort, und an der Straße
wo die Postkutschen passiren, uud daS Weis
senburger Postamt ist von der Staatsstraße,
durch unsere Gegner, dic nun so laut Win
zeln, wcgvcrlcgt worden. Es sollte doch
nie Niemand der in einem gläsernen Haufe
wohut Steine werfen.
Was das hallen der Wahl in Saucona
anbetrifft, will ich jetzt keineswegs weiter
besprechen; denn ich bin fest überzeugt,dass
ein jeder Einwohnerin! Taunfchip, der wenn
cr feine wahrhafte Meinung äußert, und
willig ist das waS rccht ist rccbt zu laßen, in
feiner Brust weiß, daß dieselbe mehr in der
Milte dcs Tannschips gehalten werden soll
te. —Wer darf hiczu Nein sagen ?
Ich hatte mir vorgenommen hcnte ctwas
von dcm Vorgänger der vorletzte Woche ge
haltenen Versammlung, in Bezug auf diese
Sache, zu sagen-aber cr ist mir eine zu
„kl ein e Grund birn c" als daß ich mich
für jctzt mil ihm bcsaßcn mag. Er hat sich
auch nun cnlladcn, und wird somit dcs
Nachts auch besser schlafen können, mit dem
Gedanken, daß cr doch nun für diese großen
Wundcrreden, Schreibereien und Beschlüsse
auch einmal ein Aemtchen erhallen kann
dies ist alles nach was trachtet, uud so
bald cr von dicsem überzeugt ist, so wird er
sich wcnig darum kümmern, ob das Postamt
in Coopcrsburg odcr in Ccntrcvalley ist. —
Vielleicht späterhin noch mehr von diesem
Herrn.
Es wird ebenfalls in den Zeitungen ver
sichert, eS seien auch Whigs bei der Ver
sammlung gewesen. Dies will ich nicht be
streiten—es kann dies wohl sein; und ist ih
re Meinung in Uebereinstimmung mit den
jenigen von Coopcrsdurg, so habe» sie auch
ei» volles Rccht dicselbc auszudrücken; denn
ich denke dnrchans nichts von einem Bürger
der seine Meinung aus Furcht vor seiner
Parthei nicht ausdrücken darf, wie dies nur
zu oft, und in allen Fällen von unfern Geg.
uern, mit nur ganz wenigen Ausnahmen,
geschieht. Gegen diese Whigs dic bciwohn
len, habe ich kein Wort zu sagen, denn mir
ist es nur zu wohl bekannt, daß man in ir
gend einem Fall nicht Allen rccht thun kann.
Es ist wahr, einige wünschten das Postamt
zu Coopcrsburg zu schcn —abcr bci wcitcm
eine Mehrzahl wünschten die Verlegung.—
Daher will ich gegen ihre Meinung nichts
sagen, und sie werden auch der andern Sei
te ihre Meinung in dieser Hinsicht laßen,
und dam, späterbin vereint diese Herren de
ren einzige Absicht ist, politisches Capital
aus dieser Sache zu machen, lehren, daß sie
ihrcn Zwcck dicsmal so recht schön verfehlt
haben. Gerechtigkeit.
Bereitet (?uch zun» Kampfe.
! Dcr Staat Pennfylvanien wurde in dcr
Ictzljährigen Wahl dcn Händen dcr Loeofo
cos durch eine sehr geringe Mehrheit ent
rissen. Die Besiegten sangen daher nun
an sich mil dcm Eiscr dcs verwundeten Ehr
geizes und dcm Hcißhunger nach Aemter so
aus den Kampf zn rüsten, daß cs unum
gänglich nöthig wird für die Whigs sich
ebenfalls mit aller Macht zu rüsten. Es
ist sehr wichtig, daß dic Whigs dic Mchi heil
wenigstens in cincm dcr beiden Zweige dcr
Gesetzgebung behalten sollten. Sie kann
in beiden gerettet werden, wenn die gehör!
gen Anstrengungen gemacht werden. Die
Whigs von Pcnnsvlvanicn haben durch !h
ren Eifer und dnrch ihre Rechtlichkeit, durch
ihre Frcimülkigkcil und ihre Anhänglichkeil
an heilsame Grundsätze dcn Beifall der Na
tion gewonncn. DaS Streben dcs vcrwi
chenen Kampfes ist ebenfalls unser jetziges
Bestreben. Dnich eine gleiche Anstrengung
können dic Whigs ihren Triumph wieder
holen und dcn Staat gänzlich bcsreien. ES
besteht jetzt jeder Beweggrund zu solchen
Anstienglingen so viel nie damalS; und
kein Whig, kein ächter F>c»»d der großarti
ge» u»d liberalen Grundsätzc des Ge». Tay
lor, wird i» de»Pflichte» des »ächste»Kam.
pfeS saumselig cifmrdcn werden.
Dic muß in den, pa
lriolischen Lauf, welchen sie begonnen hat,
uuterstützt wcrdcn. Sic hat bis jetzt allen
Erwartungen cnlsprocben; jede Pflia t wnr
dc von ihr im Geiste des höchsten und edel
müthigßen Whig Patriotismus ei füllt; uud
sie hat ein Recht zu verlange», daß diejeni
gen, welche sie zur Gewalt erHobe», ihre»
Charakter uud ihr Betrage» verlheitige».
Kein eiiiziger Fehler wiid ihr zur Last ge
legt ; und wir kö»»e» fchlrcbtertiiigs »ich«
glauben, daß dic wackere uud standhafte Be
völkerung des glorreiche» Schlußstein-Slaa
tcs sich cinc so unvcrzeihliche Nachlässigkeit
zu Schulen kommen lasse» follle, jetzt »iebl
cbc» so warm ihrc eigenen Haiidluiigen zu
vcrlheidigc», wie vor zwölf Monaten. Die
Unterstützung der Whig Slaatsverivallung
ist die Unterstützung dcr Whig Parlhci.—
Sic stehen falicn zusammen. Gonvcr.
»ör Johiiso» vcrlangt nicht-- vo» der Par
lhei als die Erfüllung der Pflichte», welche
zn ihrer Selbsterhaltung nothwendig sind.
Seine Wiedeierwählung hängt nicht von
dem Ausgang dcr dieSjähiigen Wahl ab ;
sein einziger Wunsch ist, daß dic Parlhei
sich selbst, den Grundsätzen für welche sie so
lange gestritten, und den Pflichte», welche
dcr gegenwärtige Zustand unserer polnischen
Affairen vorschreibt, getreu bleibt. Wo ist
unsere Verwaltung, wo nnfere Parlhei, wo
das große Interesse der Koblen, deS EifenS
und der eil,heimischen Gewerbe, wenn bci
dcr nächsten Wahl dic Gesetzgebung verlo
ren gchen sollte?
Ein solcher Fall braucht nicht und wird
nicht eintreten, wenn die Whig Parlhei »ich«
sich selbst und ihrc Grundsätze vergißt. Es
ist blos nölhig, daß wir Wbig Vereinigung
auf Whig Grundsätzc zu Ekanve zu briii
gen suchen; das libcralstc Verfahren gegen
Alle, zu welcher polnische» Sekle sie auch
gehören mögen, und beständige ernstliche uud
wachsame Thätigkeit. Wir haben Aibeit
vor uns—harte Arbeit. Sind die Whigs,
die gute» altmodischen Wbigs mit Herz und
Hand dazu bcrcit? —(U. Dcm.
Proscriptiou
Unaufhörlich, wie Rahcl ihre Kindcr hc
weint und sich nicht trösten lassen will, so
ertöne» die trostlosen Klagen dcr demokrati
schen Erbeamlen und ihrer Schwägerschaft,
dcr Loco Presse über den Beamten Wechsel,
dcn unsere Regierung hie und da angeord
net hat. Köstlich, was dic Herren für
Sprünge machen und welche hochherzigen, j
uneigcnnützigcn G-ündfätzc sic hegen !?—!
Während dcs Wahlkampfes hemühlen sich >
diese, nun entsetzten Beamten und ihre Hand- i
langer der Presse auf alle, nur erdeuklicht
Weise, dcn PräsidcntschastScantitaten zu!
verdächtigen, zn verwunden nnd ihm eine
schmähliche Niederlage zn hercilcn. Seine
militärischen Heldcnlhalcn wurde» gesckmä
lert, seine Verdienste bezweifelt ; da gab eS
keinen unwissenderen, dümmer» Mensche»,
als General Taylor; ja, selbst seine Recht
schasfenhcit und Tugend suchte» s,ine Geg
ner zn schwärzen, und da nun dieses AlleS
das Volk nicht gehindert hat, seinen Lieb
ling mit Ehren zu krönen uud seine fiübern
Vcrdicnstc durch llebertragung höhercr Pflich- s
tcn thälsächlich anzueikennen, beschweren sich
diese Acmler und Cassel, Liebhaber erstaun
lich und gebärden sich wie unlröstlich, daß
sic dic große Kuh dcr Vcr. St. nicht mehr
melken könncn, daß man sähigcrc und bcs
scre Männcr an ihrc Slcllcn setzte.
Wie ineonsequent! Wcnn diese Leute nur
ein Biscben von Ehrgefühl hätten, wenn sie
sich im Geringsten gleich bleibe» wollten, so
müssten sic selbst lieber freiwillig ihrc Stel
len niederlegen, als Acmlcr nntcr dcr höch
sten Leitung cincs Mauncs vcrn altcn, wie
Präsident Taylor, dcr doch nach ihrcn srüh
crn AuSfagcn cin so unfähiger, dummer, ja
schlechter Mensch sei» sollte! Doch was
kümmcrle sie, wer dcr Präsident wäre, wcnn
sic nur die cinlräglichcn Bcsoldnngen cin
cassircn dürflcn und wcnn dic Druckcr nur
immcr, wic frühcr, auch fcrncr die anillichen
Drnckarbeiten bekämen, klinc ill.io Incil
i»-io ! Das ist die Quelle ihrer Thränen,
ihres Jammers ! Daher entblöden sich auch
demokratische Drucker nicht, sich bei Whig
beamten um amtliche Bekanntmachungen
zu bewerben und im Fall cincs Mctzger
ganges öffcntlicbc Klagclicdcr deßhalb an
zustimmen. In der That, wir fühlen nns
vom regsten Mitlcidc gcgcn diese Sorte von
hochherzigen, uneigennützigen demokratischen
Beamten und Druckern ergriffen und wün
schen ihnen mindestens den Trost eines heid
nischen Philosophen : "s>»ucl nun innlii»-
ilnin, loleiiiiicl»,,,!' Was Ihr nicht än
dern könnet, ertraget doch männlich und laßt
daS Flennen ! —(Westp. Stzg.)
Dic Dcmokralc» von Mississippi habe«
den General Joh» A. Ouilman zu ihren,
Gouverneurs Kandidaten ernannt.
! Belehrende Unterhaltung.
u l i?"
Dicscr Monat, dcrsicbcnte des Jah»s, er»
hielt seinen Namen durch Mark
zu Ehren des mächtigen Julius, der dew a<t
ten durch Romulus geordneten römische«!
Calender verbesserte, in welchem, da daS
Jahr mit März begann, dieser der fünft?
Monat gezählt wurde und QuintilliS hieß.
Das Wort Juli kommt vom Lateinischen
Julius, dem Beinamen Caius Cäsars, des
Diktators, welcher in diesem Monat gebo
ren war.—Unsere sächsischen Vorfahren ga»
den ihm den Namen Heumonat, weil ge
wöhnlich bei ihnen daS Mähen oderdieHeu
ernte in denselben siel. Die Römer dachten
sich den Monat Juli unier der Beschützwng
Jupiters und hielten im Laufe desselben »n
-ter viele» andern folgende Feste und Eeri
monien:
Am eisten Tage dieses Monats war. wie
bei uns am ersten April, allgemeiner Zieh-
lag. Am 7len fand daS Fest Caprolinä
Novä statt, welches zum Andenken einer
Sklavin, genannt Tukola, gehalten wurde,
die einst, mit einer brennenden Fackel in der
Hand, einen wilden Feigenbaum erstieg und
, dadurch den Römern ein Zeichen gab, die
, Armee der Lateiner zu überfallen. Der 12t?
wurde aIS der Geburtstag Julius Läsars
gefeiert. Am Is»len fand die allgemeine Mu
sterung (Tranveeiio) der Ritter statt,wobei
dieselben, mit Kornetten und Olivenzwei
gen geschmückt, in Prozession vom Tempel
' der Ehre nach dem Capikolinm ritten. Den
I7len hielt man fi-r ein Unglückstag, weil
die Schlacht von Allia an demselben verlo
ren ging. Am 25, sie» wurde das Fest Per
ambulation gefiiert, wobei eS für Landeig
ner und 'Wcinbauer ausserhalb der Stadt
gebräuchlich war, mit Eichenlaub gekrönt
und von zwölf Priestern gefolgt, dreimal
um ihre Ginndstüeke herum zu geben und
Lieder zu Ehren von Mars und Ceres zu
singen, Ii», dafür vo» den Göttern eine
itichlicbe Ernte >n e>hallen. Am Lasten op
ferte man der Göttin CercS Wein und Ho
nig ; und am Ende deS MonaiS wurden
dem Hundsstern rothhaange Hunde geop>
sert, um die große Hitze in liefer JahrSzeit
zu „lästigen.'
Bei uns findet in diesem Monat das fro
he Geschält der Roggen und Waizeneinte
statt, wo die große Fnicblkanimer deS Lan
des, die Scbeuer deS LandmanneS, mit dem
edlen Brode deS Ersten aller Erdengeschöp
!se angefüllt wird ; wofür aber auch ein Je»
der von diesem HimmelSsegen gcnicßt,
nicht einem solchen Gott der Lüfte, wie die
alten Römer und andere Heiden hatten, son
dern dem wahren Gott, dem Schöpfer aller
wahren Freudengenüsse, ein herzliches
. Schuld- und Dankovfer bnngen foUle.
Schilderung vo» ?iio Janeiro in Süd-
Amerika.
Ein nach Califoriiir» reisender Abenteu
rer giebt folgende Schilderung von Rio Ja
neiro und dem Eindruck, welche» diefeSladt
auf einen Fremden macl't. Er sagt:
„Die Stadt Rio Janeiro bietet Fremden,
, »nd besonders Personen von den Vereinig
, ten Staaten, manche anziehende Züge dar.
lJch kann einige de> selben da> stellen, jedoch
ohne viel Riickstcht auf Form oder Verbin
dung. Rio (wie sie gewöhnlich ge»annt
wird) enlhältelwa 201 > <>l!0 Einwohner, wo
von sieben Achtel Schwarze und Sklaven
sind. Der Kaiser Don Pedro N. residirt
hier. Die Stadt hat das Aussehen von gro
ßem Alterthum, die Häuser sind alle mit
Ziegeln gedeckt und in der Form ihrer Bau
art, welche durch das Gesetz rcgulirt ist, cin-
ander gleich. Sie sind alle von
'oder Backsteinen erbaut, und durchgängig
und inwendig angrstiiche». Die
i Straßen sind mchienlheilS sehr enge, so daß
blos ein Fahrzeug zwischen den Seilenwe
gen durchpaßiren kann. Die Fnhrweik»
gehen alle i» einer Richtung, wodurch alle
! Gefahr veihütet wird, einander entgegen zu
! kommen. Die Straßen find reiner gekihit,
als irgend einige, die icl- jemals gesehen ha.
bc; es wiid nicht erlaubt, daß irgend etwas
auf die Slraßen geworfen wird, sogar nicht
das Kehricht auS den Häusern und Läden.
„ Ich würde schließen, das; die Stadt
merkwürdig gut regiert wird. Sicherlich
finden weniger Verbrechen und Gewalllhä
tigkeiien stall,als inNeuyork, nach Verhält
niß der Einwohnerzahl. Ich bin nun sechs
Tage hier gewesen, und habe noch den er
sten Bürger zu sihen, der betrunken gewe
sen wäre. Es befinde» sich „gegenwärtig
ungefähr 2<><lo Ameukaner von dcn Vcr.
j Staaten hier, auf ihrem Weg »ach Ealifor
! nien. und (es ihut mir Leid es zu sage«)
ich sehe viele von diesen täglich betrunken. —
Wenn einer der cingebornen Bürger sich be
trinkt, lhun sie ihm eine blecherne MaSke
über daS Gesicbt und befestigen diese hinten
mit einem Vorlegeschloß. Diese ist er dann
gezwungen für eine gewisse Zeit zutragen."
(Volkfd.
Humorist.
Zur Geld heirathen.
Ein vorsichtiger undwohlmeincndcrOua
ker gab einst folgenden .-
„John," sagte er „ich höre Dn willst hei.
rathen."
„Ja," antwortete John, „ich will."
„Gut," entgegnete der Mann im grauen
Rock ohne Knöpfe, „ich habe Dir ein kleines
Stückcl>en von Rath zu ertheilen und da§
ist : heiralhc niemals ein Weib daS mehr
Geld hat als Du selbst. AIS ich mein
Weib nahm, war ich cräcklly fünfzig CcnlS
werth ; sie aber halte völlig zwei und sechs,
zig und einen balbenCents ; uiH sooft seit»
dem ein Zwiespalt unter uns entstand (was
nicht selten war,) warf sie mir den ungleichen
Schilling vor."
Eine Magd hatte eine zinnerne Schüssel
über daS Feuer gestellt, um einen Fi/ch
warm zu machen; das Feuer hatte daS
Zinn geschmolzen, und dieses war hinler den
Heerd hinabgcrvmicn. Als nun die Magd
kam und wohl den Fisch, aber nicht die
Schüssel sah, rief sie aus;
„Ei. unsere Katzist doch ein verdvlltes
Thier, üe hat unsere Schüssel aufgefressen
und den Fisch liegen lassen.