Lecha Patriot. Alle,»tan», Mai Die Ernte, u. s. w. Die Ernte Aussichten haben sich in nnse rer Gegend in den letzten Wochen, nach bald wieder auf einander folgenden Regen um sehr vieles verbessert, und die Felder über- Haupt versprechen nun dem fleißigen Land mann eine weit beßere Belohnung, als man vor gemeinter Zeit ein Recht hatte zu erwar-' ten. Ja, man kann nun sagen, daß in die sem Caunly eine gewöhnlichcQuanlität Ge traide eingeerndet werden wird, wenn nicht noch ein anderes unerwartetes Unglück diese Hoffnungen vereiteln sollte. Die Sommer, gewächse sehen soweit ebenfalls, in unserer Nachbarschaft sehr gut aus. Auch die.Heu- Ernte verspricht beßer zu werden, aIS man vor einigen Wochen erwartete. Jedoch das Gras bleibt um Vieles kürzer, und die Quantität Heu wird bedeutend weniger als gewöhnlich sein. Doch ist durchaus keine Ursache zum Verzweifeln vorhanden, indem am Ende doch, wie dies jedesmal geschieht, wieder alles recht werden wird. Bemerkenswert»,. ES ist eine bemcrkungswcrthe Thatsache, wie uns ein alter, die gewöhnlichen Zufälle beobachtender Bürger, versichert, daß sich gegenwärtig keine Mauerschwalben oder Hausschwalben (Martins) in unserer Stadt aushalten—obschon dieselbe in unserer un mittelbaren Nachbarschaft zahlreich sein sol len. Früheihin schienen dieselben unsern Ort besonders zu ihrer Heimath gemacht zu haben, indem in jedem Jahre viele vorhan den waren aoer nun ane, wie ourcy ein Einverständniß, auf Einmal uns ihren Besuch verweigern, ist, das Wenigste davon zu sagen und zu denken, in der Thal höchst sonderbar. Es ist die Meinung unseres Benachrich tigers, daß die vor einem Jahr allhier statt gehabte Feuersbrunst die Ursache hievon sei. Er versichert daß er noch nach dem Feuer diese Schwalben in großer Anzahl beobach tet habe —daß aber dieselben kurz nachher ihren Abschied nahmen. Für Naturforscher mag diese Thatsache nicht uninteressant scin, indem es ihnen etwas Stoff zum Nachden ken gibt. Wichtige Entscheidung. Bekanntlich hat unsere vorletzte Staats- Gesetzgebung eine Bill paßirt, wonach das Freischul > Gesetz zu einem allgemeinen Ge setz durch den ganzen Staat gemacht wur de. Dadurch wurde natürlich das Recht mit Stimmen zu entscheiden, ob das Gesetz an genommen werden sollte oder nicht, ausge. hoben. In manchen Distrikten in verschie denen Theilen des Staats, haben sich aber seitdem die Direktoren geweigert, Schulen zu errichten, oder irgend etwas in der Sache zu thun. Dies war auch in einigen Distrik ten in diesem Caunty der Fall. Eins dieser Fälle, nämlich von Lowhill Tsp., wurde vor unsere letzte Court gebracht. Die Freunde deS Gesetzes trugen nämlich darauf an, daß die Court ein anderes Board von Direkto. Ren ernenne, welches willig sei, die Vorschris ten des Gesetzes auszuführen, welches sich, wie sie behaupteten, die erwählten Direk toren zu thun weigerten. Die Sache wurde auf beiden Seiten sehr geschickt argu mentirl, und nachdem dieAdvoeate» geschlo ßen hallen, ernannte die Court 6 andere Di rektoren, worauf er seine Ursache für diese Entscheidung der Länge nach kund that. — Dies ist wirklich eine höchst wichtige Ent scheidung. und beseitigt die Meinungs-Ver schiedenheilen. in Bezug auf diese Sache, in diesem Gerichts.Distrikt, aIS zur Gültigkeit de§ Gesetzes, mit Einemmal. Cirkular des DtaatSschatzmeisterS. Unser neuer StaatSschatzmeister.Hr. Ball, der vor einigen Wochen sein Amt antrat, fordert durch ein Cirkular die verschiedenen Caunties dieses Staats zur prompten Be zahlung ihrer respektive» Staatslaxen aus. so daß die Schatzkammer in den Stand ge fetzt werde, die am ersten August fälligen Interessen auf die Staatsschuld zu bezah len. Einem jeden Caunty das seine Taxen zeitlich genug einbezahlt, wird ein Abzug von 5 Prozent erlaubt.—Der Staatsschatz meister spricht die Hoffnung aus, daß der durch unsern würdigen Gouvernör angera lhene und durch die letzte Gesetzgebung er richtete SchuldtilgungSfond kräftig zur Ver. Minderung der Staatsschuld beitragen wer de, und daß der Tag nicht mehr so sehr ferne sei. wo das Volk von dem auf feinem Ei genthum haftenden Taxe befreit weiden wird. Schiffbruch-Ueber >u« Leben verloren. Quebek Zeitungen berichten den Verlust deS Sckiffe» Maua, von Limerick, Irland, mit 111 Emigranten Passagiere an Bord, Ei» wurde im Golf von St. Loren, vom Eis eingeschlossen und sank. Alle Passagie re und ein Theil der Mannschaft gingen verloren, nur 5 der letzter» wurden gerettet. Die Gesundbeit des Canal Eommißioner» Longstrcth ist wieder so weit hergestellt, das; er letzte Woche Harritbrrrg besuchen konnte Zl l l e n t a u n. Daß Allentaun eine dcr schönst?» Land städle in Pcnnsylvanicn ist, wiiG allgemein zugestanden, und ihre hohe, gesunde Lage macht sie zu einem der angenehmsten Wohn, sitze des Staats. Sie liegt ain Zusammen fluß der kleinen Lecha u»d derJorda»Criek, welche erstere an der Süd - und letztere an dcr Ostseite vorbeifließt, und die sich dann gemeinschaftlich ctwas weiter unter, bei dem Lecha Eiland, welches wegen feinen Pfirsi chen. Wassermelonen, u. f. w., berühmt ist. mit dcm Lcchafluß vcrbindcn. Die Straf sen dcr Stadt, deren man !5 zählt, und die sich rechtwinklicht durchkreuzen, sind breit und grade, und lausen theils von Ost nach West. Geht man die Hamilton oderHaupt straße nach Osten entlang, so wird man in grader Linie über die große steinerne Brücke, welche über den Jordan gebaut ist und auf 18 Pfeilern ruht, nach Lecha Port oder Ost Allentaun geführt, welches gleich auf der andern Seile liegt, ebenfalls schon ein be deutendes Städtchen und stark im Zuneh men begriffen. Folgt man bcnamler Slra ße bis an ihr Ende, so befindet man sich bei dcr großen Dachbrücke welche über den herr lichen Lechafluß erbaut ist, dcr sich von dcn obern Caunlics durch die berühmten Koh lcnregionen und das romantische, für Fur naceS und allerlei andere Geschäftsbetriebe von der Natur so vortheilhast ausgerüstete Lechathal herabschlängelt, in seinem Laufe allhier sowie an der lieblichen und bekannten Stadt Bethlehem vorbeifließt und sich bei Easton mit dcm Delawarefluß vereinigt. Die Einwohnerzahl von Allentaun be trägt gegenwärtig zwischen drei und viertau send. Die öffentlichen Gebäude dcr Stadt bcstehen auS 5 Kirchcn—eine deutsch luthe rische, cine deutsch-reformirte, eine deutsch evangelische, cine englisch-methodist-episco palische, und eine englisch-preSbyterianische; einem schönen, großen Courthaus, von hauenen Kalksteinen erbaut; einer Jail, ei ' ner Akademie, und mehreren geräumigen Schulhäusern. Nebstdem ist man gegen ! wärtig eifrig mit dcm Wiederaufbau durch das große Feuer im verflossenen Jahre zu Schult verwandelten Oddfellows Halle begriffen, welche ein großes dreistöckiges backsteinerncs Gebäude und eine Zierde dcr Stadl wcrdcn wird. Auch vcrdicnt die große und vortreffliche Thurmuhr auf dcr i reformirtcn Kirche, cii, Wcrk des Hrn. Weiß von Bethlehem, einer Erwähnung. Zur Aufklärung und Unterhaltung ist hin länglich gesorgt, indem sich dahier 5 Dru ckereien befinden, in welchen 6 Zeitungen herausgegeben wcrdcn—nämlich eine religi ose, drei politische und zwei neutrale-wel che zusammen zwischen zehn und zwölstau send Untcrschreiber zählen. Die Herausga be einer siebenten steht noch unter Berathung. —Zur Jugenderziehung befinden sich allhier, nebst den bereits angeführten Anstalten, noch zwei Hochschulen—die eine für Knaben, un ter dcr Aufsicht des Ehrw. Hrn. Kcßlcr.uud' die andere für Mädchen, unter dcr Aufsicht der MrS. Young—beide in blühendem Zu stände. Diese Schulen haben cine unüber trefflich schöne und gesunde Lage auf dem gegen Morgen liegenden AbHange des Hü gels worauf die Stadt erbaut ist, und keine Eltern wcrdcn es bereuen, wenn sie ihre Kin der in diese Anstalten senden.—An religiösen und wohllhätigen Gesellschaften leiden wir ebenfalls keinen Mangel. In unserer Mitte befinden si». nebst auswärtigen und einhei ! misch.'n Missionsgesellschaften, vier Sonn tagsschulen—cine gemeinschaftliche reformir te und lutherische, welche etwa 50 Lehrer und zwischen 3 und 400 Schüler zählt, eine presbyterianische, eine deutsch evangelische und cine englisch.methodistische—welche alle,! wie man Ursache hat zu glauben, einen gu- ten Einfluß aus die Jugend ausüben. Ün-! sere Wohlthätigkeils Gesellschaften belaufen sich zu N, und begreifen in sich: Ein „En ! eampment' und Lecha und Allen Logen von Oddfellows ; ein „ Tempel der Ehre" und Lecha und Jordan Divisionen der Mäßig keits Söhne; Jordan Union der Töchter der Mäßigkeit; Lecha Sektion derEadetten dcr Mäßigkeit ; eine Temperenz Benefieial Society; eine Gesellschaft von Mechanics, und die Lecha Caunty Bcnesicial Society. Zu kräftiger Widerstandsleistung gegen Feuer habcn wir mchre Fcucrgesellschaflen mil vorzüglichcn Spritzcn und Schläuchen, welche noch nie zur Zeil der Nolh ihre Pflicht versäumten, was ein Jeder bezeugen kann, dcr bei dem Ictztjährigcn schrecklichen Feuer! gegenwärtig war, wclchcs jedoch allen menschlichen Anstrengungen Trotz bot und nur durch cine höhere Macht gedämpft wur de. Die Stadt wird mit herrlichem Waßer versehen aus dcr ungefähr eine halbe Meile, entfernten großen und berühmten Quelle,! bekannt als Worman's Spring und jetzt im^ Besitz von Hrn. Wilt. welches mittelst vor trefflicher Waßerwerke den etwa 150 Fuß hohen Hügel herauf in eine große Eisterne und von da auS durch gußeiserne Röhren in alle Theile dcr Stadt getrieben wird. Für die Bequemlichkeit von Fremden und Reisenden ist auck hinlänglich gesorgt, so wohl als für Solche denen lauter kaltes! Waßer auf die Länge nicht behagen will, i indem wir etwa ein Dutzend geräumige und von den bestqehaltenen Gasthäusern zählen, sowie cine völlig zulängliche Anzahl Auster-! Keller und andere ErfrischungSplatze. Unser Handwerkerstand begreift von den besten Mechanikern deS Staats in sich, welche im Stand, sind so vollkomm,n, und kunstg,rech te Arbeiten zu liefern, als man zu sehen be kommt. Der im vorigen Jahr zu Ruinen verwandelte Stadttheil ist fast gänzlich wie der hergestellt, und besteht beinahe aus schließlich aus StohrS und andern Geschästs Häusern von der schönsten Bauart. Ueber- Haupt werden in diesem Jahre xlele neue Gebäude ausgeführt und sonstige Verbesse rungen in allen Theilen der Stadt gemacht. Die Umgebungen Allentauns sind höchst romantisch; der Eanal, dir FttGe, die Ab wechslung von Berg und Thal, die Wälder, die Felder, die reich besäten Auen—alleSgibt der Stadt und Umgegend ein malerisches Ansehen. Wenn wir diese, in Verbindung mit vielen andern Thatsachen, als die Müh len, die Eisengießereien, den ausgedehnten Kohlenhandtl.di, Reichhaltigkeit deS Eaun tys an Erz, Kalkstein, Holz, u. f. w., in Be trachtung nehmen, so sind wir mit den besten Hoffnungen für die Zukunft Allentauns er. füllt, besonders wenn einmal die vorgeschla gene Eisenbahn erbaut ist, welche» in kurz oder lang der Fall sein wird. Die Vootlente zn (?aston—Gefechte und Mord. Immer noch liegt eine große Anzahl 800 le zu Easton, deren Mannschaft sich nock hartnäckig weigert ihre Fahrzeuge für Koh len der Lecka Mincn sür den jetzigen Lohn gehen zu laßen, und die Angelegenheiten da selbst haben letzte Woche wirklich einen be dcnklichen und betrübten Charakter ange nommen. Viele derselben sind geldlos ge worden, und sollen nun, wie es heißt, eine Abgabe von andern Booten die auf- und ab gehen, und mit sonstwas beladen sind, sor dem. —Andere haben ihre Boote da liegen laßen und sind nach ihren Heimathen ge gangen. Unter diesen befand sich auch Hr. Peter Zöllner, von dieser Stadt. Als dieser zu Hause allhier anlangte, wuide er , überredet ein anderes Book mit Gußeisen zu beladen und auf den Philadelphia Markt zu bringen. Er willigte ein, begab sich auf den Weg und langte am letzten Freitag zu Easton an. Er wurde aber daselbst sogleich angehalten und ihm die Durchfahrt verwei gcrt, indem er sein Versprechen, kein Boot zu laufen bis die Compagnie den geforder ten Lohn bezahle, nicht gehalten habe. Nach einigem Hin- und Her-Streiten verlangten die dortliegenden Bootleute 2 Thaler von ihm, und versprachen ihm dann ihn paßiren zu laßen.—Herr Zöllner, überreichte ihnen l Thaler, und weigerte sich streng, den an dern verabfolgen zu laßen, und machte den Versuch sein Boot durchzudringen.—Hier auf entstand ein ernsthaftes Gefecht, wobei Zöllner sehr bedeutend beschädigt und zuge richtet, und ihm eine Nippe gebrochen wur de. Er liegt nach unsern letzten Berichten immer noch unter ärzlichen Häliden zu Ea ston, aber scin Boot ist seitdem vorangegan gen. In der darauffolgenden Nacht ist abermals ein Gefecht unter den Bootleutcn, auf eine ähnliche Weife entstanden, welche» sich noch schlimmer endigte; indem man am > Samstag Morgen einen der dortgewesenen Bootleutcn am Ufer des EanalSdurchstochcn und todt gefunden hat. Ebenfalls fand man einen andern der wahrscheinlich durchzusah ren wünschte, sehr schwer durch Messeistiche verwundet. Dies« verwundete Person soll nach dem Gefängniß gebracht worden scin, indem man Verdacht habcn will, daß er in einem Gefecht den erstgemeldeten erstochen habe. Die Namen dieser Personen wurden unS verschieden angegeben und daher wollen wir keine derselben wieder geben. Dies sind die Vorfälle, der Kürze nach, die uns am wahrscheinlichsten scheinen, wel che wir aber aus hunderterlei Gerüchten her- gezwungen waren. Wie sich ' die Sache noch enden mag, ist schwer vor auszusagen—jedoch hoffen wir daß ferner hin kein Blut mehr vergoßen werden mag. Später. Spätere Gerüchte melden, daß am letzten Montag der Scheriff von Northampton Caunly die zwei Eastoncr Freiwilligen - Compagnien hcrausricf, sich nach dcm Canal bcgab, dcnsclbcn ohne den geringsten Widerstand öffnete, und 2-t dcr Bootleute, die in obigen zwci Vergehungen betheiligt gewesen sein sollen, verhaftete und und in das Gefängniß daselbst brachte.—Es wird nun Niemand mehr angehalten der zu arbeiten wünscht—wenigstens so geht die Sage—und Boote passtren auf und ab, so schnell sie durch die Schleusten gelassen wer. den können. Ob nun Alle, die für höheren i Lohn ausgestanden waren, wieder für die nämlichen Preise zu arbeiten willens sind, wird sich in einigen Tagen herausstellen. Name de» ermordeten Boot manne» ist Andreas Schuler, und der des muthmaßlichen Mörders Joseph Am b r u st e r. Dle »NN i?«todteten Indianer. Ein Herr.Brnt, welcher von den Ebenen zu St. LouiS angelangt ist, schenkt dem G erücht, daß 500 Indianer in einer Schlacht zwischen den KamancheS und andern Slam men gctüdtet woiden sein sollen, keinen Glauben, sondern meint der Bericht hab, seinen Ursprung in d,r Tkatsache, daß die Arapaho und Euteau Stämme neulich ein Gefecht mit den ApacbaS harten und dicsrl ben überwanden, indem sie etwa 3t) oder 4V tödtelen. In der Stadt Waschington ist letzte Wo che ein Feuer ausgebrochen, welches S Främ gtbäud, cinäsch,rt,. Berichte von Ealifornieu werden fortwährend erhallen und stimmen alle darin überein. daß der Goldreichlhum dieses Landes in der ganzen Welt ohne Gleichen sei. Ein Goldsucher schreibt, daß der Aermste von den 4t) tausend Glücksrit' lern daselbst von 500 bis 1500 Thaler in Goldstaub aufzeigen könne, welchen er mil eignen Händen in Zeit von einem Monat oder so gesammelt habe. Viele sammelten in drei Monaten so viel als 15 bis 20 tau send Thaler; aber Solche kann man glück, lich heißen. Niemand findet weniger aIS 15 bis 2i) Thaler den Tag. und oftmals 50 bis IVO. Personen die nicht mehr aIS 100 Thaler hatten, sind jetzt so viele tausend werth. Land, Häuser und Lebensmittel bringen übermäßige Preise und Spekulan ten machen ungeheuren Profit. Räubereien in Readlng. Di« Readiuger Zeitungen beklagen sich sehr über eine Horde Räuber und Diebe, welche, wie eS scheint, ihr Handwerk gegen wärtig mil Eifer in jener Stadt betreiben In letzter Woche sollen vier Einbrüche ge schehen sein: Einer in daS Gasthaus des Hrn. Schüler, wo zum Werth von 40 Tha. ler geraubt wurde;—ein anderer in die Schreibstube der Bretterhändler BoaS, Lott und Schneider, ohne jedoch etwas zu erbal ten, indem sie die «seine Kiste nicht öffnen konnten; —ein dritter in den Spezereiladen der Miß Mary Dickiuson, wo sie aber blos 3 Thaler für ihre Mühe erhielten; —und ein vierter in den Stohr von Anton Fiicker,aus dem sie 15 Thaler raubten. Auch wurde noch ein anderer Einbruchversuch gemacht, wo sie aber gestört wurden. Zweckdienlichkeit der Cholera. Als die Cholera neulich im Cincinnali Gefängniß ihre Erscheinung machte, wurde auch ein Farbiger, Namens Roach, mit Schütteln, Krämpfen und andern Symp tomen der Krankheit befallen. So heftig war der Angriff und so hartnäckig der Wi derstand gegen ärztliche Mittel, daß man es für nothwendig erachtete den Kranken nuch dem Huspital zu nehmen. Ein Fuhrwesen wurde verschafft und Herr Roach nach dem Hospital gefahren. AIS er noch nicht lange genug da war, um unter ärztliche BeHand lung zu kommen, und während ihn kein Auge bewachte, wurde er aufeinmalgefu n d, sprang aus dem Bette auf und davon!— Dem war die Cholera erwünscht gekommen. HrF'Ein Extra von einer St. Louis Zeu tung rechnet den Verlust durch das neuliche Feuer an 1,k71).2W Thaler —weit weniger als man zuerst vermuthete-aber doch ist der Verlust allzuschwer. Alle Versicherungs Gesellschaften, mit Ausnahme von zwei, sind vermögend ihre Verluste zu tragen, und diese zwei weiden 5V bis 70 Cents auf den Thaler bezahlen. Man will nun wißen daß daS Feuer angelegt wurde. Die Wohnung einer Wiltwe Frehme. nahe Brattleborough, Vermont, wurde vor letzten Montag Morgen durch Feuer zer stört, wobei besagte Wittwe in den Flam nien umkam. Drei andere Frauenzimmer retteten ihr Leben dadurch daß sie aus einem Fenster herab sprangen. Ein Goldklumpen, nahe 15,00 Thl werth, wurde neulich in einer Mine nahe Dalton, Georgien, von einem arme» Arbei ter gesunden. Ein anderer, noch größerer Klumpen wurde seitdem an der nämlichen Mine gesunden. Die Choler a —Zu Council Bluff ist die Eholera unter den Mormonen ausge brochen, und soll surchlbare Verheerungen anrichlen.—Auch in St. LouiS graßirl die selbe sehr strenge. Die Emp ! r e.—Die Zahl derjenigen die ihren Tod bei dem Untergang deS Dampfboots Empire bei Troy fanden, be läuft sich auf 33. Tod des General Worth. Aus New Orleans wird der Tod deS Generalmajors Worth gemeldet, welcher am 7. Mai in San Ant»n!o de Berar an der Eholera starb. Die Armee der Ver, St. verliert in ihm einen ihrer tapfersten, hochherzigsten und gebildetsten Offiziere, des sen Name mit den größten Heldciilhate» des mexikanischen Feldzugs innig verschwi steil ist. Er starb in jener Heldenstadt San An tonio, die man wohl das Missolunghi der neuen Welt nennen dars. Man l«sse ihn ruhen unter den Gebeinen seines Waffen gefährten. des verwegenen Eapt. Walker, eines Milam. eines David Crockett und jene, Spartanerschaar, die sich bis auf den letzten Mann unter den Trümmern des Alanio be grub ; und wir mögen für feine Leiche, wie einst Wilhelm Müller, rufen : "O.ssm There, San Antonie, Stadt Wo der.Helden Leichen ruhen, die uns fröhlich sterben lehren I Oeffne deine hohen Thore. öffne »einetief.» Vrüste. Auf! und streue Lorbe.-rreiscr auf den Pfad und in die Lüfte." In Waschington sind Befehle ergangen, mehre große Kriegsschiffe nach dem mittel ländischen Meere abzusenden ; eine ansehn licheFloote soll m jenen Gewässern stativniit werden, um die Interessen unsrer Kaufleute und Bürger im Allgemeinen, bei den in den Küstenländern bereit« obwaltenden und noch bevorstehenden Unruhen zu wahren. Eine alte Mutter in Boston feierte un längst ihren Ioosten GeburtStag. Sie hat k Kinder, <»2 Enkel, 123 Ur Enkel »nd 10 Ur Ur Enkel am Leben. Die alte Frau ist noch gkt bei Sinnen und g-nicßt ziemlich gute Gesundheil. Belehrende Unterhaltung. Die vier Jahreszeiten. Herrlich steh« iin grünen Aleide Di« Natur in ihrer Pracht ; In den Lüsten, auf ler Wcid« Ist der Len, i'.'rjiingt erwacht. Leben strömt durch Thal und Wälder. Blume» senden ihren Dust ; Kraft und Fälle ziert die Zilder, Voglsang erfüllt die Lust. Folgen nach der Blüthenzeit, Jeder Tag hat seine Plage, Jeder seine eigne Freud. D strahl mit großer Heftigkeit durch die Oessnung dringt und alsbald den so gemachten Brun nen füllt, welcher beständig voll bleibt und weder durch Trockniß und Nasse Veränder» unq erleidet. Noch meikwürdiger sind tie Eidschichten. weiche man bei diesen Opera tionen antrifft. Bei vierzehn Fuß Tiefe kommt ma» zu den Ruinen einer alten Sradt, mit Häusern, Straßen und mosai schen Kunstwerken !c.; etwa» tiefer findet sich eine weiche vegetabilische Erde. Bei acht und zwanzig Fuß Tiefe kommt man auf ein elf Fuß dickeS weiches Kieide und Muschellogcr und unter diesem trifft ma» auf Gegenstände auS dem Pflanzenreich, als große Bäume, darunter Wallnußbäume mit Blattern, Zweigen und Nüsse» in voll kommener Erhaltung und so abwechselnd bis zu einerTiese von drei und secbszig Fuß. Ein reines Geivißen kann nicht mit Geld gekauft werden. —aber ein solches wird oft für Geld verkauft. Nützliches für Allc. Krankheiten im Waizen Man hat schon oft Baueren klagen liö rcn, —sagt der Morgenstern —ihr Waizen habe dureb R o st Schaden genommen ; oft mals heißt es auch, Smut oder Mehl thau drohe den Waizen zu zerstören. Nock hat bis jetzt die Theorie nicht genügend dar gethan, ob diese drciKrsnkhcilen von einan der abweichen, oder ob sie in ihrer bösen Wirkung von einer und derselben Natur sind. Hierüber kann der praktische Bau ' ersmann alleine die beste» Ausschlüsse geben, und wollte Jeder, der durch Rost Schaden an seinem Waizen gelitten zu haben glaubet, so wie Solche, die durch Mehlihau oder Smut ihren Waizen der Zerstörung preis gegeben sehen—wollten Alle hierüber ihre Meinungen. Erfahrungen und Beobacht»» gen. recht oft und zahlreich veröffentlichen— das beste Mittel zur Ergründung des Ur sprungs dieser Uebel wäre der Geineinbeir bald an die Hand gegeben. Es bleibt da her sehr zu wünsclen, daß ein Jeder, der mit dem Bebauen dieser so schätzbaren Firichl sich abgiebt, dem ganzen P-ozeß beim WackS lhume deS Waizen seine Ausmerk samkeit widme, und dann die gewonnenen Resultate durch die Presse bekannt zu machen. Von vielen erfahrenen Baueren, so wie anch von manchem Theoristen, ward die Meinung schon ausgestellt, Rost, Smut und Mehlihan. wenn auch verschieden in ihrer Benennung, seien doch in, ihrer Natur die eine und dieselbe Krankheit. Diese Mei nung ist zwar gegeben, allein die Ermitte lung deS Ursprungs der Uebel fehlen, und die Hilfsmittel sind noch fremd. Doch will man die Ueberzeugung gewonnen haben, daß Rost eine Art Pflanze sei, deren Name in der Botanik "Reredo Linearis" ist—wenig stens will man den gelben Fruchtrost damit verstanden wissen. Dieser Rost ist der Gerste, dem Roggen, Waizen und Haser sebr ge fährlich, und beschädigt gleichzeitig das Blatt mit dem Stengel. Kömmt dies« Pflanze ihrer völligen Entwickelung nahe, dann läßt sie sich leicht bei Ihrer rothen Farbe erkennen, und kann ohne Mühe entfernt werden. Wo dir Ursache deS Emporkommens dieser Ue bel liegt, sind noch keine befriedigende Auf schlüsse gegeben und «S wäre vielleicht nicht unschicklich, wollte unsere StaatSgesetzgebung eine angemessene Belohnung für Denjenigen aussetzen, der zur Hebung dieser Krankheit ein Mittel anzugeben im Stand« ist. Der Schad,n, der durch diese Krankheit in >837 im westlichen Theile von New-York angerichtet ward, wird auf Millionen von Thalern angegeben. Feuchte und dumpfe Witterung fiel damals ein, und bald darauf richtete der Rost—oder wie Andere meinen, der Mehlthau-seine Zerstörung im Waizen an. Wo der Waizen am Schönsten und Dichtsten stand, da war die Verheerung am Bedeutendsten. Viele glaubten nun, feuchte Witterung sei dir Ursache des RosteS, allein man hat auch wieder Beweise, daß bei völ lig trockener Witterung derselbe Rost im Waizen nicht ausblieb. Somit steht die Thatsache fest, daß weder der Honigthau, —den man bei trockener Witterung nu» ver niulhet, — »och Nasse, Uiheber dieser Uebel sind. Und eS scheint daher am Glaubwür digsten, daß der reiche Wachsthum und daS dichte Beisammenstehen der Getraidehalmen, der frischen Lust den Eingang erschweren, und von diesem Umstände, Rost, Mehl hau oder Smut herleiten zu wollen, ist gewiß nicht so ganz vrrweistich. Spalten des „Patriots" stehen mit dem besten Willen einem Jeden zu Diensten, der scin, gemachten Eifabrunqen in dcmselbkii zu veröffentlichen wünscht; denn wir sind überzeugt, daß landwirth schastlicke Aufsätze von Solchen, die durch Beobachtung nützliche Erfahiungen gemacht haben, einem Manchen zu neuen Ideen und oft z» großim Gewinn verhelfen würden. — Laßt Eure Meinungen hören, Landwirthe. Raupen. Ein zeitgemäßer Wink. — Wenn inan frühzeitig seine Aufmerksamkeit auf dieses schädliche Insekt lenkt, so kann man dasselbe leicht in seiner VeiMehrung hindern und großem Schaden vorbeugen. Ein leicht es Mittel, dieses Ungeziefer zu zerstören, be. steht in Seifenbrüke, welch, man in die Naupennester schüttet und füllten sie zu hoch hängen, um sit mit d,n Händen zu rr. reichen, so bindet ma» einen Lappen an eine Stange, taucht den Lappen in die Brühe und laßt sie daraus in das Nest lausen, bis es dlirchnaß ist. Gewöhnliches, von dem Waschen übeibleibendes Seifenwasser ent spricht dem Zwecke schon, ist aber noch bes ser, wenn ctwaS Lauge hinzugethan wird. Sonnenblumcn-Saamcn wird als ein vor treffliches Milte! gegrn den Founder der Pferde anempfohlen. Ein Peint dteieS S«a> mens im Futter, bei dem Ausdrucke d>ffel. ben, dem Pferde gegeben, soll ein sicheres Mittel sein, und »och nie seinen Zweck ver. fchlt haben. Um Tintenflecken aus Leinwand zu neh. men. soll Unschlitt daS best, Mitttl sein.— Dasselbe rviid geschmolzen, daS Leinwand dincingetaucht. und dann ausgewaschen.— Man probire es. Der Humorist. Ländlich. ~ Hallo, guter Freund, kannst mir sagen wie weit eS zum negste» Haus ist ?" > Jonathan schaute uff. lehnte sich an seil» Hackenhändtl —stellte sich auf ein Bein.nnd Oallo. dir s,lbst! wie geht»? well ich denk ich kann.— ES is nel negkso weit als es »rar ehe sie de» Busch abgehackt hen--» seile Zeit hen mir's als gewöhnlich vier Meil gerechnet, aber jetzt Hot die Sun den Weg grader gezogen, und jetzt rechne mir's nur »och zwei. DaS erste wo du antriffst ist ei», Scheuer, und das negste ist ein Kesten» bäum, und das negste ist ein Heustock ; awer dem alten Hoskin sein HauS is nock uff der annere Seit. Du bist schür seine Mäd an zutreffen ; lang ob du hinkommst, seile wil. de Mäd nexen unser Lcut mehr als ein Bis sel. Seine Schaas kiunmen als in unser Baumqarten. Der Däd hetzt die Hund hinner di, Schaas. und mich hinner die Mäd und der Weg wie die Hund die Woll, und ich die Unterröck fliege» mach, ist beinah zum todtlache." "Ich sehe du wilt »ur spassen—ade» kei so gut und sag mir wie es kummt, daß eins deiner Beine so viel kürzer ist wie» anner? Ich erlaube Niemand sich um meine Gras» hüpser zu bekümmern, aber weil ich sehr, daß es dich is, so will ich dirS sagen. Ich wurde auf mein besondres Ersuchen so ge boten, so daß wann ick pflüge, ich mit einem Fuß in der Furche, und mit dem andern auf dem Lande gehen kann, und grad steh — nrbstdem ist es noch so händig wann ich um einen Berg rum mähe. "Ganz gut. wie kommen eure Trumbieren dieses Jahr an ?" "Sie klimme gar nrt an, ich grab sie rauS." "Aber ich sehn sie sind klein." "Ja ich weiß. In sellem Feld hen mi» von den grossen Blaunasen gepflanzt, und sse sind so veidollt staik gewachsen, daß di« andere für Sprit aufhörten, weil sie wußten, daß sie nel nachkummen konnten." Der Fremde gieng weiter. <»»f. Tel.) "Mein Freund, ihr seid betrunken! "Betrunken ? Ganz gewiß bin ick'», und bin eS seit länger als drei Jahren. Ihr wißt, mein Bruder und ich sind auf einer Temperenzreis, ; er hält Vorlesungen und ich diene ihm dazu, um den Leuten ein schreck, lichsS Exempel zu zeigen.