Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, April 19, 1849, Page 2, Image 2

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    Vteeha Patriot.
Alleutaun April RkD, RB4V.
KnlteS Wetter
Nach so recht hübschem Frühlings - Wet
ter, welches unsere fleißigen Bauern u. An
dere, die ihr Geschäft außerhalb dem Hau
se und der Werkstätte haben, im Ernsie an
die Arbeit winkle, wechselte sich in der letz
ten Freitag Nacht plötzlich dasselbe, und es
stellte sich eine solche Kälte ein, dergleichen
man sich gar nicht in dieser Jahreszeit zu
erinnern weiß. Nicht nur währte dieseKäl
te ein Paar Stunden, sondern einige Tage,
indem sie während Samstag, Sonntag und
Montag in ihrer ganzen Strenge sortdau
erte, worauf sich der kalte Wind nach und
nach legte und die alte Sonne mit ihren
Strahlen die Lust allmählig erwärmte. —
Diese Kälte hat manche und verschiedene
Meinungen unter unsern Bürgern, in Be'
zug auf die Obstbäume, hervorgerufen.—
Manche glauben daß in unserer Gegend al
les Obst für dieses Jahr dadurch zerstört
worden sei—und einige gehen so weit und
wollen behaupten, selbst der Saft in dcn
Bäumen habe großen Schaden gelitten.—
Andere nun wieder, wollen keineswegs zu
geben, daß der Schaden so groß sei, und ge
ben es als ihre Meinung, daß der Schaden
sich nur über die Pfirsich, Aprikosen- und
Pflaumen Bäume erstrecke. Obschon dieser
Schaden, an und für sich selbst, schon zu
groß wäre, so hoffen wir doch daß Letztere
recht haben mögen, und wünschen daß die
Aepselbaume unbeschädigt geblieben sind.
Es wird sich aber bald von selbst ausweisen
wie sich die Sache verhält —zu bestimmen
ist dieselbe für jetzt doch keineswegs.
Der Boden soll wieder einige Zoll tief
gefroren gewesen sein, und genug Eis von
Dreiviertel bis zu einem Zoll dick war zu
sehen. In der That, eine solche Kälte, nach
dem man den Frühling geschmeckt hat. ist
etwas nicht Angenehmes. Allein, eS muß
dies alles reckt sein, sonst hatte dieser Fall
nicht vorkommen können. Obschon uns sol
che Schickungen zuweilen als höchst schäd>
lich und unangenehm scheinen mögen, so
sollten wir doch uns keineswegs verleiten
laßen, darüber zu murren; denn die damit
verbundenen Absichten Deßen, der Alles re
giert, sind immer weise und nützlich, obschon
wir vielleicht dies zur Zeit nicht begreifen
können, und die ganze Sache uns in ein un
durchfchauliches Dunkel gehüllt ist.
Numeriren der Thüren in Alleutaun.
Eine Sache ist schon lange in unserer gu
ten Stadt, nach der Meinung vieler unserer
Bürger die dcn Wunsch hegen mit dem Zeit
geiste voranzuschreiten, und welche uns er
sucht haben die Sache in dieser Zeitung zu
berühren, vernachläßigt worden,—und diese
ist.das Numeriren der Thüren, wie dies m
viel kleineren Slädten- der Fall ist. Wir
stimmen vollkommen mit der Meinung die
ser Bürger überein, und die Sache sollte
unverzüglich begonnen werden. Es könn
ten viele, in der That sehr viele Argumente
zu Gunsten dieser Sache ausgestellt werden,
allein dies halten wir so lange für überflüs
sig. bis Jemand der entgegengesetzten Seite
das Wort redet, —und wollen daher nur be
merken. daß es für Jedermann, und ganz be
sonders für unsere guten Landleute sehr be
quem und von großem Nutzen sein würde;
denn alles was sie dann nöthig hätten, wäre
die Nummer der Thüre des Herrn, den sie
zu sprechen wünschen, zu erfahren, welches
stein dcn meisten Fällen schon aus Bekannt
machungen ersehen könnten, und die Unan
nehmlichkeit, ein halbes Dutzend Mal nach
dem Wohnhaus oder der Werkstatte eines
Mannes zu fragen, wäre dann auf einmal
hinweg gethan.
Unsere Bürger sollten diese Sache einmal
und zwar ohne Verzug, in Ueberlegung neh
men, und thun sie das, so sind wir schon
überzeugt, daß in einer kurzen Zeit, eine je
de Thüre in dieser Stadt, wenigstens in den
Hauptstraßen ihre Nummer haben wird.—
Was die Kosten anbelangt, so sind dieselben
zu gering um einer Erwähnung zu verdie
nen.
Die Hiuchman Sache.
Dv Jury in der Hinchman Sache, vor
einer Court zu Philadelphia, welche Ankla
ge so vieles Aussehen erregt hat, hat am letz
ten Samstag ihren Bericht abgestattet, und
das Verdikt lautet gegen einen Theil der
Angeklagten, 7 an der Zahl, welchen die
Bezahlung von -Vlvvvll Schadenersatz auf
erlegt wurde—die übrigen Angeklagten sind
freigesprochen worden. Man schätzt daß die
Kosten in dieser Klagsache sich noch neben
bci zu der Summe von Sölll)0 belaufen.—
In der That, dies ist eine schwere Summe,
und die Angeklagten werden schwerlich, in
ihrer Zeit, wieder einen Mann als verstan
desloS erklären, und ihn nach dem Asylum
der Geisteskranken bringen laßen, um ihm.
wie man wißen will, und wie selbst allem
nach die Jury einig wurde, sei» Eigenthum
aus dcn Händcn zu bringen.»
„Rochester Germania."
Die erste Nummer einer neuen deutschen
Zeitung unter obigem Titel ist uns zugekom-!
wen. welche in Rochester. Neuyoik, von L.!
G- Müller herausgegeben wird, und zwar
zweimal die Woche, nämlich Mittwochs und
Samstags, für 3 Thaler des JahrS. Die
erste Nummer zeigt einen guten Anfang und
verspricht nach gehöriger Einiichlung noch
bcßer zu werden.
Sonderbare GerechtigkeitSpslege.
Eine westliche Zeitung berichtet, daß ein»
Frau in Randolph Caunry, Indiana, über
"ührt wurde, ein Stück Halbleinen gesloh
len zu haben, worauf der Richter ihren G-it
ten für das verbrechen in das Gefängniß
verurtheilte. Demgemäß müssen sie sonder
bare Gefetze oder sonderbare Gesetzvcrwalter
im Staat Indiana haben.
Die letzte Gesetzgebung.
! Wie schon letzte Woche in dieser Zeitung
bemerkt wuide, so ist unsere Staats Gesetz
gebung, nachdem sie W Tage in Sitzung
war, am vorletzten Dienstag ausgebrochen,
und alle Mitglieder werden nun wieder ihre
Heimathen erreicht haben.—lm Ganzen ge
nommen, darf man sagen, daß dies eine
höchst wichtige Sitzung war, und bedenkt
man den Unistand, daß der Gouvernör und
der Senat Whig, und das Haus der Nepre
sentanten'Toco Foco war, und daher dcn
Sprecher und alle Commilteen hatte, so muß
man sich in der That wundern, daß es den
Whigs gelungen ist. unter manchen andern
Refoim-Maaßregeln. EinigeHaupt Reform
Gesetze durchzudringen, und somit ihren
Zrcundcn die Freude zu geben, sagen zu kön
nen : „Die Whigs sind ihren Grundsätzen
gelreu geblieben. und haben wirklich eine Re
form begonnen."—Unter die mannigfaltigen
heilsamen Gesetze, die letzten Winler paßir
ten, gehört nämlich dieses, daß eine Akte,
einen sinkenden Fond gründend, um die
Staatsschuld zu bezahlen, angenommen
wurde. Ein jeder Tarbezahler wird sich
höchlich über diese Neuigkeit freuen, indem
doch nun Hoffnung vorhanden ist, daß nach
Verlauf von noch welchen trügen Tagen, es
doch endlich helle werden muß. —Wirklich
dies ist ein angenehmer Anfang von Reform.
Eine andere Akte, die die zerrißenen, ver
lumplen und verschmutzkcn Reliefnolen aus
Existenz ruft, ist ebenfalls paßirt.—Dies ist
gleichfalls recht, denn dadurch wird die Aus
gabe nicht vermehrt, und diese die dann ihre
Erscheinung machen, kann man doch auch
wieder in die Hände nehmen, ohne bange
sein zu brauchen, sich ein unangenehmes
„Beißen" zuzuziehen, und obne es nachher
besonders nöihig zu finden seine Hände zu
waschen. Wir könnten noch auf manche
andere heilsame öffentliche, und auf eine
große Anzahl privat Gesetze hinweisen, al
lein wir finden dies nicht als nöthig; indem
es sich schon hieraus ergibt, daß die Whigs
ihren Versprechungen wirklich getreu geblie
ben sind, und folglich keineswegs handelten,
wie unsere Gegner ihre Freunde so theuer
versicherten, daß sie, falls sie Gewalt erhiel
ten, handeln würden.
Glorreicher Whig-Sieg in der Stadt
Neu-?jork.
Bei der in letzter Woche in der Stadt
Neu Vorkgehallenen Wahl, haben die Whigs
einen gegen alle Erwartungen glänzenden
Sieg errungen.—Wood hüll, der Candi
dat gemeinter Parthei, ist mit einer Mehr
heit von etwa 4l)l>l) Stimmen zum Mayor
erwählt worden, trotz dcm, daß sich die Hun
kers mit den Scheueverbrenner, oderFreibo
denmanner vereingt halten. Auch haben
die Whigs cinc Mehrheit von 16 in den ge
meinen Council erwählt. Selbst in Alba
ny, woselbst sich auch beide Zweige unserer
Gegenparlhei vereinigt hatten, mußte alles
vor den Whigs weichen—so auch in Brook
lyn und Williamsburg, und überhaupt über
all in jenem Staat sind die Wahlen sehr zu
Gunsten der demokratischen WhigS ausge
fallen. Dieser Schlag den unsere Gegner
wieder hier erhalten haben, wird sie ohne
Zweifel dermaßen entmulhigen, daß sie
schwerlich künfughin wieder davon träuinen
werden, daß »even Whigs in der Sladt so.
wohl wie in icnem Slaat die Gewalt aus
dcn Händen nehmen können.
Feuer auf dcn Bergen.
Das Gehölz auf dem Scharp und Brei
ten Berge, eine kurze Entfernung von Potls
ville. wurde am vorletzten Sonntag in Brand
gefetzt, und da zur Zeit ein hoher Wind war,
so griff das Feuer schnell um sich und brann
te während dem Nachmittag und der Nacht
mit großer Wuth fort, wodurch eine unge
heure Quantität Bau- und Klafterholz zer
stört wurde. Während der Sonnlagnacht
waren die Hügel in der Umgegend von
Poltsville auf vrillianle Weise illuminirl.
Auf der Nordseite des Scharp-Berges, wur
den eintausend Klafler Holz, welches sürden
Markl bereit war, verbrannt. Das Feuer
' brannte ohne Unterbrechung fort bis Mon
tag Nacht, als es durch dcn Rcgcn gelöscht
wurde, nachdem es Eigenthum zu einem
nicht leicht berechenbaren Werth zerstört
Halle.
Das Miliz-Exerzieren.
Gcgcn dem Ende der Sitzung unserer
Staats - Gesetzgebung, ist wie wir verneh
men, eine Bill paßirt, welche das Miliz-
Exerzieren gänzlich abschafft, und an deßen
Statt Freiwillige unterstützt. Demnach
werden somit auch wahrscheinlich keiche Mi
liz Balallionen mehr stattfinden. Wir ha
ben die Bill bisher noch nicht zu Gesichte
bekommen, und sind daher nicht im Stande
irgend etwas von den Vorkehrungen der
Akte folgen zu laßen. —Dies soll aber sobald
wir dieselbe erhallen geschehen.
Wahl in Arkansas.
Berichte ivon Arkansas melden die uner>
wartete Neuigkeit, daß bei der neulichen
Gouvernörswahl in .13 Caunties die Mehr
heit von Roane, (Lokosoko.) über Wilson,
(Whig) nur etwa IM) Stimmen beträgt.
Obzwar Roane vermuthlich erwählt sein
wird, so zeigt es doch eine so erstaunliche Ab
nähme der allen „demokratischen" Mehrhci
ten, daß wir, wenn wir den „ Doyleslaun
Expreß" wären, dcn Hahn wcglaßcn wür
den.
Eine mystcriöfe Krankheit
herrscht in Milbun) und Lutlon, Massachu
setts. Ein Brief im ..Medical Journal''
betreibt die Symptomen wie folgt : Der
Patient wild von einem starken Frost und
Schauern ergriffen und ist in einigen Au
genblicken unempfindlich. Nach diesem klagt
er über Schmerz im Kopf und Rücken. Ein
Todesfall ereignete sich in weniger als' l2
Slunden ; Andere lebten 24 und !jlj Slun
dcn, und ein Fall währte 2 Wochen.
Neue Goldgruben.
Ein Pole. Obiist Kowclavski, will im
Innern von Afiika. ungefähr eine Tagereise
von Cassin, eine Goldgegend gesunden ha
ben welche reicher sein soll, als selbst die
überlriebendsten Beschreibungen die am Sac
ramenlo und Feaiher Fluß in Calisornien
schildern. Der Obrist sucht cinc Compagnie
i,i Rußland, um dort cinc Goldwäscherei zu
bilden.
Feuer und LebenSverlnst.
In der vorigen Dienstag Nacht zwischen
l und 2 Uhr brach in dem Schuhladen
des Herrn Schü t te in Baltimore Feuer
aus. Der dortige "Deutsche Correspondenl'
sagt:
Die schnell erwachten Nachbarn und her
beigekommenen Nachtwächter machten sofort
Allarm. die Thüre wurde aufgebrochen und
zum Löschen geschritten, jedoch ohne Erfolg.
Mil Wuth durch den hohen Wind genährt,
gi iff das Feuer mit schrecklicher Schnelligkeit
um sich und in kurzer Zeit stand das ganze
Gebäude in Flammen. Von dcn fc-bs in
dcm (beiläufig dreistöckigen) Hause wohnen
den Familien, retteten sich alle, mit Aus
nähme eines Herrn Johann Vetter, seiner
Frau und einem 18 Monate alten Kinde,
welche, traurig zu melden, alle drei in
den Flammen ihren Tod fanden!! —
I. Vetter wurde am Fenster des dritten
Stockwerks, welches er bewohnte, hülferufend
gesehen, worauf ihm von unten angedeutet
wurde, herunterzuspringen ; er ging jedoch
wieder zurück, wahrscheinlich um seine Frau
und Kind zu holen. Gleich darauf erschien
er abermals am Fenster, als plötzlich der
Boden, worauf er stand, zusammenstürzte
und der Arme in die Flammen fiel. Andere
> wollen vorher nock das bedauernswerthe
Weib mit ringenden Armen, und jämmerlich
um Hülse schreiend, am Fenster gesehen ha
ben. Mittlerweile machte das Feuer ver
heerende Fortschritte und dehnte sich nach
andern Häusern aus. Glücklicher Weise
' war der Wind entgegen und ein heftiger
' Regen trug etwas dazu bei, daß das Feuer
' nicht noch weiter um sich griff und vielleicht
' noch große Verheerungen anrichtete.
- Der Körper der Frau war schrecklich ver
stümmelt, die Beine, unterhalb dem Knie,
und der Kopf waren ganz weg, von dem
Kinde fand man nichls wie eine schrecklich
aussehende schwarze Fleischmasse; der Mann
war weniger verbrannt, jedoch hittreichend
entstellt, um nicht mehr erkannt zu werden.
Arme und Beine waren bis auf die Knochen
verbrannt. Einen jämmerlicheren Anblick
haben wir nie gesehen ! Vetter ist noch nicht
lange im Lande und arbeitete bisher bei
Herrn Weglein, Bondstraße, als Schlosser.
Der unten im Hause wohnende Eigner des
selben, Schütte, rettete sich und seine Familie
zeiiig, erhielt aber auch mehrere schwere
Brandwunden im Gesichte.
Geschickte chirurgische Operation.
Der Philadelphia „Pennsylvanien" be
richtet, daß Professor Wafchington L. Allee,
von dem neuen Pennsylvanischcn Kollegium,
am Isten vorigen Monats eine Operation
ausführte, welche ihn als einen derfähigsten
Chirurgen des Tagcs bezeichnet. Die Ope
ration, welche in Gegenwart mehrerer aus
gezeichneter Aerzte vollzogen wurde, bestand
in dcm Ausschneiden eines Gewächses aus
dem Leibe einer ,Dame. Dieses Gewächs,
bestehend aus dem rechten Ooarium. war ei
ne feste, faßerige Maße, unbeweglich mit
den Knochen des Beckens verbunden. Es
wog acht Pfund, maß in seinem größten
Umfang zwei Fuß drei Zoll, in seinem klein
sten drei und zwanzig Zoll, und es ist dieses
das größte saßcrige Gewächs» das jemals
durch eine ähnliche Operation entfernt wur
de. Der Einschnitt, welcher zu deßen Ent
fernung durch die Wände des Unterleibs ge
macht werden mußte, war fünfzehn Zoll
lang. Die Pazientin, welche 29 Jahre alt,
eine verheirathete Frau und Mutter von 4
Kindern ist, wird jetzt als außer Gefahr be
trachtet, indem sich keine Anzeichen eingestellt
haben, wodurch ihre schnelle Genesung ver
hindert werden könnte. Eine Mischung von
Chloroform und Aether wurde in solchem
Grade angewandt, daß dadurch die Patien
ten des Gefühls des Schmerzes aber nicht
des Bewußtseins beraubt wurde. Dieses
soll die erste Operation von der Art scin. wcl
che je in Philadelphia ausgeführt worden
ist.—(Volksfd.
Schippachville, April 10.
Pakt auf für veränderte Noten !
Eine Anzahl veränderter S 2 und HZ No
ten auf die Stäke Bank von Newark.
NeuJcrscy, wurden am letzten Freitag in
unserer Nachbarschaft pafsii. Der Hallunke
war ein junger Kerl, welcher vom "gelben
Wirthshaus" die Schwammer Straße her
unterritt. Er hielt an beinahe allen Wiiths-
Häusern, forderte einen Trink, legte eine der
benannlen Noten zum Bezahlen hin, strich
seinen Wechsel ein und ritt weiter. Glück
licherweise eindeckte man bei Zeiten den Be
trug ; cr wurde verfolgt, noch am selben
Abend in Conshohockcn erwischt und nach
Norristaun ins Gefängniß gebracht. Den
Gaul, welchen er ritt, soll er ebenfalls ge- j
stöhlen haben. Wie wir berichtet sind, kamen
drei solcher Vögel am Donnerstag Abend
nach dem gelben Wirthshaus, etwa 7 Meilen
oberhalb Boyerslaun,und blieben dort über j
Nacht. Am Morgen trennten sie sich, zwei I
nahmen die Direktion nach PottStaun und
der Gefangene die Schwammerstraße. Hr. !
Abrm. Bürgerin Schippachville, an welchen i
cr eine der genannten Ä3 Noten pafsirte,
zeigte uns dieselbe ; sie hat den Buchstaben
D. Datum vom Bien Mai 1847, W. H.
Molt, Cassirer, Elias Van Arnsdale, Presi- I
denk. Die Zeile "State Bank atNewaik"
sind ersichllich hinein gethan und ein anderer
Name ausgelöscht worden. Das Wort 'a t'!
ist zugefügt, welches die ächten Noten nicht
haben.^-<.Neutr.)
Die Seeschlange im Süden.
Capt. AdamS vom Schoner Lucy, begeg
nete der Seeschlange 12 Meilen von der
St. Johns Sandbank. Florida. Sie hob
ihren Kopf einigemal über das Waffer her
vor, um, wie es schien, dcn Schoner zu be
trachten. und zcigtc dann einen großen Theil
ihreS Körpers und die Klauen oder Floßfe
dern, welche fürchterlich groß fein sollen. —
Ueber den Rücken ist sie sieben Fuß breit.— >
Der Schwanz wurde nicht gesehen, aber
der Capitain vermuthet daß ihre ganze Län- i
ge neunzig Fuß beträgt. Er getraute sich
nicht einen Angriff auf ihre Schlangenschaft -
zu wagen, und als sie sich quer vor das
Schiff bewegte, befahl der Capilain ihr aus.
zuweichcn, weswegen ein Knabe, der im Be
griff war eine Harpune nach ihr zu werfen,
sich sehr geärgert haben soll.—(Brfd.
Da» blutige Ereiguifi zu Sandy Hill-
Der „Sandy Hill Schields" vom 27sten
> März theilt die Besonderheiten des blutigen
Streites mit. welcher neulich daselbst zwi.
schen dem Methodisten Prediger Tbomas
I. Burrows und Herrn James B. Bischov
stattfand. Dieser Bericht widerspricht dem
von der Ballimore ~ Sun" mitgetheilten
j Bericht über dieses Trauerspiel in mehreren
wichtigen Punkten. Eine Spannung halte
seil ungefähr einem Jahr her zwischen den
Partbien bestanden ; die unmittelbare Ver
anlassung des bluligen Austritts scheint aber
nach der Angabe des „Schields" die gewe
scnchu sein, daß Herr Bischop die Bezah
lung einer ihm zukommenden Summe Gel
des von Hrn. Burrows verlangte. Bur
rows behauptet (wovon aber kein Beweis
vorhanden ist) daß Bischop. als er ihn am
Freitag Morgen ansprach, sagte: „ Wenn
du mich nicht bezahlest, werde ich dich be
-zahlen," und dabei seine linke Hand erhob,
als ob er ihn (Burrows) schlagen wollte,
worauf er (Burrows) eine fechSläusige Pi
stole auS feiner Brusttasche hervorzog und
einen der Läuse gegen Bischop abfeuerte,
wovon die Ladung ihn in die linke Brust
traf. Er siel und war nach fünf Minutcn
eine Leiche. Der einzige Zeuge, welcher ci
nen Theil des Streites sah und hörte, sagt
hingegen aus, daß Bischop beide Hände in
seinen Taschen hatte, als die Pistole gegen
ihn abgefeuert wurde. Er fiel mit seiner
linken Hand unter seinem Kopf, und seiner
rechten in der Tasche seines Oberrocks.
Herr Bischop wird beschrieben als ein
junger unternehmender Landwirth von etwa
i 25 Jahren, und wegen seinem gulen Betra
i gen und seiner stillen friedlichen Gemüthsart
l allgemein hochgeschätzt. Herr Burrows ist
etwa 26 Jahre all und hat seit ungefähr 4
I Jahren im Predigtamt gedient. Er wurde
in das gefetzt, und wird bei der
Gerichtssitzung im nächsten Mai wahrfchein
j lich sein Verhör erhallen. Die Methodi
sten Conserenz, welche gegenwärtig in Phi
! ladelphia in Sitzung ist, hat Herrn Burrows
j von dem Predigtamt suspendirt, bis sein ge
richtliches Verhör wird stattgefunden ha
ben.—(Volksfd.
Die Ursache de» Krieges.
! Eine der Haupt Ursachen des mexikani
! schen Krieges war, nach der Angabe der Lo
! cos, diese : Die Mexikaner weigerten sich
gewisse Schulden an amerikanische Bürger
zu bezahlen. Nachdem der Krieg beendigt
war willigte Polls Regierung ein, Mexiko
von den besagten Schulden loszusprechen,
und die Anforderungen selbst zu bezahlen.
Joseph R. Jngersoll machte im letzten Con
grcß einen Vorschlag diese Anforderungen
zu bezahlen, und dieser Vorschlag wurde
von dcn Locos hinuntergestimmt. Dadurch
j haben sie dieselbe Handlung begangen, wel
che sie bei den Mexikanern als ein Verbre
chen erklärten das mit Krieg bestraft weiden
mußte. Dieses scheint ungefähr so: Ei»
Mann wird verklagt eine Summe Geld ge
siohlen zu haben —der Richter handelt mit
dem Verbrecher wegen dem gestohlenen
Geld, läßt ihn laufen und steckt das Geld
!in seine eigene Taschen. —(U. Dem.
Ei» fremdes Thier.
Col. Fremont schickte neulich ein außeror
dentliches Thier nach Corpus Christi, wel
j cheö seine Gesellschaft nach einer dreitägigen
i Jagd in der Nachbarschaft des Gila Flusses
gefangen Halle. Ein Brief von Einem in
!Col. Fremonts Gesellschaft, an einen Kauf
!mann in St. Louis, beschreibt es als ein
dem Pferd genau ähnliches Thier, ausge-
Wommen daß es gänzlich mit einer dickenge
kräuselten Wolle, die dem-Kameelhaar an
Farbe und Feinheit gleicht, bedeckt ist. Es
-hat noch keinen Namen, und sein Schwanz
Ostwie derjenige eines Elephanten. Das Thier
Thier hat eine bewunderungswürdige Be
! hendigkeit und spiingt mit dergrößten Leich
tigkeit über zehn Fuß hohe Hindernisse.
Mob in Schnylkill Häven.
In der vorletzten Sonntag Nacht griffen
eine Parthie Bootleule die meistens von
! Philadelphia und Manayunk kamen, die
Wohnungen friedlicher Bürgerin Schuyl
i kill Häven an, zerschlugen die Thüren und
Fenstern und mißhandelten die Einwohner
auf eine viehische Weise. Dieses dauerte so
lange bis die Bürger der Stadt sich bewaff
net nach dcm Ort bcgabcn wo sie endlich ge
z nöthigt waren mehrere Male auf die Uebel
j lhäter zu feuern, und einige derselben leicht
verwundeten. Es gelang ihnen endlich eini
ge k oder 7 der Rowdies gefangen zu nehmen,
- welche nachher in das Gefängniß wandern
mußten. —(Presse.)
Die amerikanische Flagge.
- Als unsere Flagge zuerst in Tampieo aus
gezogen wurde, drückte sich ein alter Spa
nier folgenderweise über die Verwegenheit
aus, mil welcher diese Flagge sein Glück ver-
folgt habe :
Ich war Spanischer Consul in Louisia
na, als jene Flagge dort aufgezogen wur
de; dann ging ich nach Pensacola. aber
bald war jene Flagge über mir; hieraus
wohnte ich in Teras, aber bald war sie mir
auch dahin gefolgt. Nun sagte ich, will ich
Kingehen wo diese Flagge gewiß nicht hin
kommt, und kam hierher nach Tampico ;
aber auch hier ist diese versolgungssüchtige
Flagge wieder. Jetzt glaube ich. daß wenn
ich zum Teufel ginge, mir diese Flagge auch
! dahin folgen würde.
Ein glücklicher Ausdruck.
Es wird gemeldet, daß ein Herr von der
Stadt Wafchington vor einigen Tagen in
dem weißen Hause einsprach, begleitet von
seiner Familie, bestehend aus drei Söhnen
und sechs Töchtern, um dem Präsidenten
Taylor seine Achtung zu bezeigen. Sie
wurden sehr freundschaftlich empfangen und
nachdem der Präsident ein jedes bei der
Hand geschüttelt hatte, wandte er sich gegen
den Vater und sagte:—Mein Herr. Sie sind
ein «eicher Mann ; die Stärke einer Nation
besteht in der Zahl ihres Volkes, und der
Reichthum eines VaterS besteht in der Zahl
feiner Minder.
Erdbeben.—Nachrichten von Welling !
ton, Neuseeland, melden, daß jene Stadt
durch eine Reihe von Erdbeben gänzlich in
Ruinen verwandelt wurde.
Vom Auslande.
Aukuuft des Dampfschiffes
2 Tage später von Eli^op^
Ausbruch des Krieges in Italien—l?lla
chich von den Ilnaarn acschlagen—Unzu
friedenheit der Südslawen—Verwerfung
des Königs von Preufien als Kaiser von
Deutschland; offener Zwiespalt zwischen
de» Schwarzweisien und Schwarzgelbe» ;
Abdankuua des Reichsministeriuins—Ul
timatum SkußlandS an die Türkei.
Der "Hermann," welcher Southamplon
am 26. März verließ, traf am I!j. April
gegen 1 Uhr Nachmittags in unsrem Hafen
ein ; er brachte 120 Passagier und eine sehr
werlhvolle Ladung.
Frankreich. —Die Nationalversamm
lung beschäftigte sich mitdem Gesetz über die
Clubs, dem mehre mildernde Bestimmungen
beigefügt wurden.
Mehre Vereine und Zeitungen haben ge
gen das besagte Gesetz als verfassungswidrig
protestirt.
2M verabschiedete Mobilgardisten haben
sich in Marseille nach Palermo in Sizilien
eingeschifft, um am Kampfe gegen Neapel
Theil zu nehmen.
Die französische Erpedition in Toulon.
welche 12,W0 Mann Landungs Truppen
führt, soll absegeln, sobald die Oe st
reiche? das päpstliche Gebiet be
treten.
Italien.—Die sardinische Armee setzte
am 211. März in 3 Abtheilungen über den
Am 24. drangen andcrntheils die
Oestreicher bei Vigcvano über jenen Fluß
gegen Turin vor, und man glaubte, daß
Karl Albert wieder zurückgehen würde, um
sie in der Ebene von Vercelli zu erwarten,
und ihnen dort eine Schlacht zu liefern.
Ein Angriff der Oestreicher aufdie Pie
montesen, welche die Brücke über den Ticino
bei Pavia vertheidigten, wurde von diesen
zurückgeschlagen, woraus sie die Brücke zer
störten.
Die vierte sardinische Armeeabtheilung
unter Anführung des Herzogs von Genua
ist bis Magenta in der Lombardei vorge
drungen.
Ein Courier Karl Alberts hatte Genua
verlassen, um von Toskana 2v,v»l) Mann
und von Rom 40, VW Mann HülfSlruppen
zu verlangen.
In Toskana hatte man eine gezwungene
Anleihe auf die reichen Kapitalisten gelegt.
Der gelehrte Mczzofanli ist in Nom ge
sterben.
Die sizilische Republik hat die Anträge
des Königs von Neapel verworfen, und die
Feindseligkelen gegen den König von Neapel
sollen alsbald beginnen, der zugleich von
einem furchtbaren Aufstand inKalabrien be
droht war. Der tapfere Mieroslawski be
fehligt die Siziliancr.
Ilngnrn, Nach einer magyarischen
Correspondenz vom 15. März in der"Bres
lauer Zeitung" halten die Ungarn die Eisen
bahn bis Czegled zerstört, und Jellachich,
der sein Hauptquartier nach Keskemet ver
legt hatte, bei Jasberinq geschlagen, so daß
ler sich an demselben Tage nach Ofen zu
rückziehen mußte.
Die PcslherZeitung "Figvelmizo" meldet
ebenfalls,daß Jellachich am 1!j. März von
s.iner Expedition gegen Keskemet zurückge
kommen sei.
In der "Times" schreibt ein kaiserlicher
Offizier, die Palaiinal-Schanze bei Konioin
sei unter Anführung von Windischgratz er
obert worden ; doch Härten die Kaiserlichen
bedeutenden Verlust erlitten. (Jene Nach,
richt fließt aus einer sehr unlauter« Quelle!)
Die Erbitterung der Südslawen gegen
Oestreich stieg fortwährend, und die "Ägra
mer Ztg." führte eine sehr heftige Sprache
gegen den Kaiser. Jellachich ist von der
Armee in Ungarn zurückgerufen worden, um
der Eröffnung des slawischen Neichlags in
Agram beizuwohnen.
Oestreich.—Drei der bei dem Tode des
Grafen Latour beiheiligten Personen wur
den am 25. März in Wien auf dem Glacis,
in der Nähe deS Schottenthores gehängt.
Deutschland.—ln der Sitzung des
deulschen Reichstags am 21. März wurde
Welcker's Antrag, dem König von Preußen
die erbliche Kaiserkrone zu verleihen, mit ei
ner Mehrheit von !ZU Stimmen verworfen.
Dieses Resultat wurde durch die Veieini
gung aller östreichischen Depulirten
Republikanern zu Wege gebracht.
Die Erbitterung der Preußenfreunde
(Schwarzweißen) gegen die Schwarzgelbcn .
war furchtbar, und Erstere erklärten, sie
wollten nicht länger mit den Oestreichern in
derselben Versammlung sitzen, noch den Ge
setzen gehorchen, welche dieOestreicher machen
hälfen. Sonach ist der Bruch des Frank
furter Parlaments vollendet.
Alleßeichsminister reichten alsbald
nach der Abstimmung bei dem Ruchsverwe
fer ihre Entlaffung ein.
Türkei. —Rußland hat der türkischen
Regierung eine Frist von 4 0 Tagen an
beraumt, um sich zu entschließen, ob sie der
russischen Flotte die Durchfahrt aus dem
schwarzen in das Mittelmeer grstatten will,
damit Rußland den König von Neapel un
terstützen kann.
Der Correspondenl der "Deulschen Allg.
Ztg." vermuthet, daß der Sultan dem Ver
langen der Russen willfahren, unv sich auch
zur feineren Besetzung der Donausürsten
thümer verstehen werde.
(Hoffentlich wird sich der fchwarzgclbe
Korrespondent täuschen und sich darüber
schwarzqelb ärgern !)
Polen. —Die Börsenhalle meldet, daß
starke russische TruppencorpS in Kalisch
angekommen sind. Warschau soll mit Sol
daten so sehr überfüllt gewesen sein, daß
viele Regimenter in dcn Straßen bivouac.
quiren mußten.
Herr Meier als Fürstenmorv-Eaudtiat.
Nieier, den Delch im Gewand«,
„Wae willst Du mit ter» Dolche? sprich
Entgegnet der Obengenannte.
Da Icich.lie der Erste mit arger List
Und spricht nach kurzem Bedenken:
„Wenn größer Dein Patriotismus nicht ist»
So will ich die Mühe Dir schenken.
Denn wisse, wer Mann ist scheut keine Erfahr,
Fiir Freiheit sein AlleS zu wagen,
Ist freudig entschlossen sein Leben sogar
Für s>« in die Schanze zu schlagen."—
„Enlschuldigung, wenn dieses s» sich verhält/'
Sich Meier sich wieder vernehmen,
Doch will'S—meine Frau nicht erlauben!"
Verstand eines Hundes.
Das „Edinburg Weekly Register" erzählt
einen sonderbaren Fall von dem Verstände
eines Hundes. Das Thier gehörte einen»
berühmten Chemiker, welcher den Effekt ei
nes gewißen Gifles an ihm versuchte und
am nächsten Tage Gegengift anwandte, um
deS armen Thieres Leben zu retten. Den
darauf folgcndcn Tag wurde ihm eine neue
Dosis Gift angeboten, aber Wunder! das
Thicr berührte es nicht; es wurden ihm ver«
fchiedene Giftarten vorgelegt, doch es ver
weigerte standhaft, etwas davon zu genießen.
Man bot ihm Brod an, allein es ließ es lie
gen. von Fleisch wandle es sich weg. sogar
Wasser wollte es nicht trinken. Endlich,
um ihm Zutrauen einzuflößen, reichte ihm
sein Herr Fleisch und Brod, wovon er selbst
erst in des Hundes Gegenwart gegessen hat.
te, worauf das verständige Thicr keinen Au
genblick zögerte, von demselben zu genießen.
Man nahm es zur Quelle, allein es trank
nur an solchen Stellen, wo das Wasser heU
und frisch war. Dies dauerte mehrere Ta>
ge. bis sein Herr, von dem außerordentliche!»
beistände des Hundes gerührt, beschloß,
keine weiteren Giftversuche mehr mit ihn»
anzustellen.
Es war die Sage eines großen Geistli»
chen, auf lange Beobachtung gestützt, daß
er mehr Gutes in schlechtem Volke gefun
den, und mehr Böses in gutem Volke aIS »
Nützliches fl'rr Alle.
Noch ein Mittel gegen die Mundsperr».
Die Baltimore Sun sagt:—lch habe
neuerdings mehrere durch Mundsperre her»
vorgebrachten Todesfälle bemerkt.weswegen
ich zum Nutzen Aller folgendes gewisse Mit
tel gegen dieselbe bekannt mache. Wenr»
Jemand einen Nagel oder scharfes Eisen in
irgend cincn seiner Körpcrtheile rennt, so
nehme er eine gewöhnliche Tabakspfeife»
fülle sie mit Tabak, zünde sie «n, decke ein
seidenes oder andcres dünnes Tuch darüber
und blase den Rauch durch das Röhr in di»
Wunde; zwei odcr'drei Pfeifen voll wird
hinreichen um die Wunde auslassen zu ma
chen. Ich habe dies an mir selbst und fünf
Andern versucht, und es gewährte augen
blickliche Hülfe. Wenn die Wunde einige
Tage alt ist. wird es dieselbe wieder öffnen,
>oenn der Tabak gut ist. Irgend Jemand»
der eine solche Wunde erhalt, vird eS hof-l
fenllich probiren.
Guten Essig z« machen.
Zu acht Gallonen reinem Regenwasser
nimm ,'i Quart Molasses, gieße die Mi
schung in ein reines Faß, schüttele es zwei
oder dreimal gut durcheinander, dann thue
drei Eßlöffel voll guten Satz oder zwei
Satzkuchen dazu, und stelle das Faß an ei
nen warmen Platz. Nach zehn oder fünf
zehn Tagen nimm einen Bogen gewöhnliche»
Packpapier, beschmiere ihn mil MolaffeS,
reiße ihn in schmale streif«», thue sie in da»
Faß und ihr werdet einen gulen Essig ha
ben.—Das Papier ist zur Formirung der
Mutter nothwendig.—(Pr.)
Krcbsnbel werden cbcn mit Zinkchlond
u.nd Gyps von Dr. Brooks in Cheltenham»
England, mil Erfolg behandelt. Das Heil
mittel wird folgendermaßen angewandt 7
Man nehme 2 Theile Zinkchlorrd und Z
Theile Gyps, und bringe dieses Pulver über
die Oberfläche der Wunde, der Rand der ge»
sundcn Haut muß mit Eßig geschützt und
nach einer Visrtelstunde cm weicher AuS»
schlag über die Wunde gelegt werden.
Der Humorist.
Die „St. Louis Tribune" vom Listen v.
'M. einhält folgende Anzeige:
„Tod den deutschen Fürst»« !"
Der Unterzeichnete bietet für den Kopf
des Kaisers von Oestreich M VardS Wurst
für den Kopf des Königs von Preußen
25 Aards—für den Kopf des Henkers Win
vifchgräz 2W Bards—für den Kopf jedeS
andern fürstlichen Lumpen 15 Uards. Zum
Aufknüpfen reaktionaircr unverantwortliche»
Minister liegen IIIVV Därme bereit.
Karl Armbruster»
temokraiisther Wurstuxicher in Sl. LomS."
Im Westen ließ vor einigen Wochen ein
Stohrhalter ein Advertisement in die Zei
tung setzen, und darin benahmt, er alle Ar
tikel die er in seinem Stohr halte, welches
etliche Spalten ausnabm, und eine ziemlich
große Bill nichte. Sein Nachbar derauch
Stohr hielt und zu geizig war eine Bekannt» *
nrachunq einrücken zu laßen, sah aber die
Unmöglichkeit langer zu bestehen, wann er
nicht etwaS der Art thue. Er gieng zum
Drucker und fragte, was er bezahlen müsse
wann cr einige Zeilen in die Zeitung setzen
ließe. Als ihm gesagt wurde daß 2V CentS
das niedrigste wäre, bezahlte er dieselben und
ließ folgendes unter das Advertisement sei
nes NachbarS setzen :
Obige Artikel sind auck in meinem Stohr
zuhaben. ZohnSihith.