Necha HDatriot. Attentat»«», April RS, RBAV. Di« Gesetzgebung- Am letzten Dienstag wird unse»e Staats- G.s.tzgebung ohne Zweifel ihre Sitzung ge endigt habe». —Viele der Mitglieder wer de» schon zu Hause eingetroffen sein, und andere werden auch bald bei ihren Familien eintreffen-und es ist in der That zu bedau crn, daß die meisten wichtige Geschäfte un verrichtet geblieben sind. Wir beziehen uns auf die Rrvenue Bill, die Bill einen sinken den Fund zu errichten, und die Bill die lum Vigen Reliefnoten aus Circulatio» bringend. Alle dirfe BillS liege» todt rn dem Haufe der-Represrntanten, allwo unsere Gegner sich die Gewalt oder Mehrheit zu verschaffen wußten, und sich dann mir aller Feindschasl allen Maßregeln widerfetzlen, die durch das Volk verlangt wurden. —Ja, wirklich dort war es, wo man alle heilsame Maßregeln, die unser würdiger und geschickter Gouver Nör, sür die besten Jnlercssen des Staats anempfahl, rücksichtslos zurückstieß. Neben dem sind manche andere locale Bills, denen das nämliche Schicksal, durch unsere Gegner in gemeintem Hause, zustieß. Das Volk erwartete ein anderes Resul tat. —Dasselbe wünschte einen Wechsel von Männer und Maßregeln in der Staats , sowohl wie in derNational-Negieiung, aber es gelang ihm nicht eine Whig - Mehrheil Mitglieder in das Haus der Representanten zu erwählen, um seine Wünsche auszusüh ren. und nun schon hat es die Früchte dieses Mißlingens deutlich vor Auge». Soweit der Gouvernör und der Senat betheiligt waren, so sind diese immeihin be reit gewesen, die Wünsche des Volks zu er füllen—aber das Haus stellte sich ihnen je desmal in das Mittel, dadurch deutlich zei gend. daß den Loko Mitgliedern desselben die Parlhei weit näher am Herzen liegt als das Wohl des Staats. Das Einzige was un sere Gegner sich eisiig bemühten auszusüh ren, war, Maßregeln durchzupaßircn, die den Gouvernör und die Whig Parlhei un populär machen würden. Dies sind nickl nur Gedanken, sondern es sind unumstöß liche Thalsachen, und wir überlaßen diese ungetreue und unwürdige Knechte nun dem Volk wieder selbst, welches hoffentlich bei den Stimmkästen im nächsten Oclober mil ihnen abrechnen, und ihnen ihren verdienten Lohn zukommen taßen wird. Die Richter durch d/rs Volk zu erwählen. . In beiden Zweigen unserer Staats-Ge setzgebung ist letzte Woche eine Bill paßirt, welche unsere Constitution dahin abändert, daß i» Zukunft die Richter der verschiede nen Eourten durch das Volk gewählt wer den sollen. Diese nämliche Bill muß aber den. ehe sie in ihre volle Kraft treten^kann ; Und indem somit noch ein langer Zwischen, räum ist. so wollen wir für jetzt unsere An sichten über dieselbe nicht geben—was aber späterhin der Länge nach geschehen soll. ~V er solgun g."—Die Lokosoko Preßen haben bereits das Geschrei von ~Ve>fol' gung ' erhoben über die wenigen Amlsent setzungen, welche bis jetzt von der neuen Ad ministration zu Wafchington gemacht wor den sind. In Antwort auf dieses Geschrei der Lokosoko Organe und ihre abgeschmack ten Lügen wegen „Märtyrern" und „Ver folgung" macht ein Schreiber in dem „Nor solk Herald" ein Verzeichniß von 136 Whig Beamten in der Sladt Wafchington allein bekannt, welche!» den ersien vier Monaten von Hrn. PolkS Schreckensregiernng von ihren Stellen abgefetzt wurden, um für Lo kofokos Platz zu machen. Die Frage ent> steht nun natürlich, follle es den Letzlern er laubt werden in ihren Aemtern zu verblei den?—(Volksfd. Bt?"Es ist kaum der Mühe werth etwas über dieses elende Geschrei unserer Gegner zu erwidern; doch wundert es uns, ob diese Herren schon vergessen haben, oder ob sie denken die Whigs hätten es vergessen, daß sie selbst in 18-17, bei ihrer Convention in Harrisburci, die Scbunk als Gouvcrnürs- Candidat in Ernennung brachte, einen Be schluß passirten, „daß alle Whigs, die in Wafchington Aemter hielten, abgesetzt werden sollten." Wir geben diese Thalsache nur damit ein Jeder sehen kann wie beständig diese Herren sind. Nur getrost, Ihr Zerschlagenen! Die neue Admiuistralion hat Euer Seufze» erhöret, und will ganz gelinde mit Euch verfahren! — Mäßigkeit und 6 verloren. TieS ist ,i» äuffal lendcr Conlrast und fpncht viel für den! Wnlh des Ordens." Nachricht an daS Publikum tiber da« Por to für Briefe, Zeitungen, n.s. w. Wenn ein Brief mehr wiegt als eine Unze, aber nicht über zwei Unzen, so soll künftig das vierfache Porto eines einfa che» Briefes dafür angesetzt werden; wenn er mehr als zwei Unzen, aber nicht über drei wiegt, daS sechsfache, und so weiter. Ein einfacher Brief darf nicht mehr als eine hal be Unze wiege»; 1 Unze zahlt doppeltes Porto, und für jede fernere Unze, „oder für jeden Bruch einer Unze," muß zweifaches Porto mehr bezahlt werden. Dies wird in Gemäßheit einer am 3ten März angenom j menen Kongreßakte verordnet. In Veifolgung desselben Aktes ist es er forderlich, daß Briefe, deren Annahme an der Ablieferungs Office von denen, an die sie abdreßirt, verweigert werden, und Briese, welche aus irgend einer andern Ursache nicht an die Addreßirten abgeliefert werden kön nen (sogenannte „tode Briese"), sofort an die Dead Letter Office in Wafchington, un ter der Addresse des 3ten Ass. General Post' Meisters gesendet werden sollen, ohne die Zeit zur Bekanntmachung abzuwarten, wie dies bisher bezüglich dieser Klasse von todten Briefen erfordert wurde. Sie müssen je doch in jedem Falle mit rother Dinte auf der Vorderseite mit einer Bemerkung be zeichnet sein, welche angiebt, daß sie verwei. Gert wurden, oder die Ursache, welche ihre Ablieferung verhindert; ferner müssen sie mit dem Amtsstempel gestempelt, und beider Aussicht auf die gehörige Kostenerstattung, auf die Postliste für die Dead Letter Office gefetzt werden. Durchpaßirende Zeitungen (dasheißtsol che, welche nicht von der Publikations - Os fice abgesandt werden.) werden künftig nur! den gewöhnlichen Zeitungsporto - Ansätzen! unterworfen sein, das ist 1 Cent für jede Entfernung im Staate, und I'/> Eent für jede Entfernung, die 166 Meilen von dem Orte, von wo aus die Zeitung aus einem Staat in den andern gesendet wird, entfernt ist. Aber das Porto ist in allen Fällen Vo raus zu bezahlen, wie bisher. I. k»vllamer,Gen. Postm. Wafchington, Marz 15, 1849. Sin strenger Winter—Die Mormonen. Am obern Missouri ist der verflossene Winter über alle Begriffe streng und an haltend gewesen. Schon bei Fort Leaven worth lag nach Aussage derer, die dort über winterten, der Schnee von Mitte November bis in de» Ansang dieses Monats, aüs den höheren Stellen und Ebenen drei Fuß hoch nnd in Vertiefungen von fünf und mehr Fuß. Das Wild konnte keine Nahrung mehr sin den und kam in Haufen um, selbst Prairie Hühner und anderes Geflügel sielen todt von den Bäumen. Von cinerAbtheilung Dra goner, welche unpassender Weife während der strengsten Kälte den Landweg von Jef ferson Barracks bei Sl. Louis nach dem Fort machen mußten, eifroren die meisten Finger und Zehen, ja Hände und Füße, und einer von ihnen' stürzte todt nieder, als er kaum im Fort das Kaminfeucr.erreicht Halle. Zu Kanesville,welches einige hundert Mei len weiter aufwärts,in der Nähe vonCoun VerWorinonen-ÄuS Wanderung. In dieser Umgegend stand bei einem vier Fuß liefen Schneelager, daS Thermometer 31 Tagelang fortwährend unter Zero, gemeinlick 8 bis 16 Gr., aber am 11. Dezember fiel es auf 21 Grade ! Die Jndianerstämme am Missouri haben schrecklich gelitten. Die Omahas verloren ihre sämmllichen Pserde und mußten aus Mangel an allen andern Nahrungsmitteln ihre abgehungerten Hunde schlackten. Auch den Farmern am Missouri kamen viele Schweine, Pferde und Rindvieh vor Frost und Hunger um. Die Mormonen des Winterquartiers zu Kanesville bereiten sich bereits zum großen Zuge nach dem Salzthale vor. Ihre an obigem Orte erscheinende Zeitung "Frontier Guardian" publizirt über den Plan Fol gendes: "Die Compagnien sollen von diesem Punkte aus die Reise nach dem großen Thal des SalzseeS antreten, sobald hinlängliches Gras gewachsen ist. So wie auf dem Lagerplatz diesseits des Flusses eine Compagnie von 56 Wägen versammelt ist, soll sie sich eigendS orqanisiren und den Marsch antreten. In dieser Anzahl können sie viel bequemer und! schneller reisen, als in großen Massen. Diel mit einer solchen Wagenzahl gehenden Män>' ner und jungen Burschen sind ausreichend.! die Caravane gegen die Indianer zu ver-' Ihcitigen, und Waffen, deren viele nach der Eolonie zu tranSportire» sind, fallen ihnen gestellt werden, wenn der Eapitän und die! leitenden Männer der Compagnie gehörige! Sicherheit dafür leisten. Die Compagnie Organisation ist streng militärisch, und Was-! sen muß ein jeder dazu Fähige tragen. Eine Liste der Artikel, die jeder Wagen! führe» soll, ist ebenfalls publizirt. Vor> ihrem Abgange sind sie einer Inspektion un terworfen, ob auch das Voischiiflsmäßige besorgt wurde, sonst ist ihnen nicht verstattet,! mit den Zügen zu gehen. Da man des stren gen Winters i» unserer Gegend halber ver muthet. daß auch in der Eolonie die Lebens mittel sparsam sind, so ist eine größere Quan ! tität, als sonst gewöhnlich, als Wagenladung verordnet worden. Den Mormonen muß daS Lob zugestanden werden, daß sie von allen Auswanderern im-1 mer die verständigsten, umsichtigsten und! wirksamsten Vorkehrungen treffen. A. d. W. i Gerichtliche Entscheidung in einer Zei tungS-A»gelrge»heit. In der Supriem Court von Rhode Ei-j land wurde neulich ein Zeitungsprozeß zu! Gunsten des Herausgebers entschieden wel-! cher iinen feiner Kunden für neun Jahre! schuldiges Z.itungsgeld verklagte. Es wur-! de entschieden daß das regelmäßige Absenden ! einer Zeitung durch die Post von einer! Druckerei, genügender Beweis ist. daß die-! selbe eihallen wurde, und eine Zeitung an zunehmen ohne dieselbe abzubestellen die be-! treffende Person zu deren Bezahlung ver kindlich macht, einerlei ob die Zeitung beor. dert wurde oder nicht. Das Veidikt der Zuiy war demzufolge. Diplomatischer Besuch. Bei dem neulichen Besuch des diploinali schen Corps zu Waschinglon bemerkle nran, daß Herr BodiSko, der russischl Gesandte fehlte und dies veranlaßte daher mancherlei Vermuthungen. Am Montag v«r acht Ta gen halte dieser Beamte jedoch n»ch vorher gegangenem Arrangement eine besondere Au dienz bei dem Präsidenten, in der er ihn fol gendermaßen addreßirte: „Herr Präsident:—Merkwürdige mi°! litärifche Thaten, unter großen Schwierig keilen vollbracht und durch Bescheidenheit geziert, haben dem amerikanischen Volke Ihre hohe Qualifikationen bekannt gemacht, Ihre Energie und Weisheit sind nach Ver dienst geschätzt und durch das höchste Amt, zu welchem eine große Nation Sie erhoben hat, belohnt worden. Die konservativen Grundsätze, welche Sie ausgesprochen und die Versicherungen, welche Sie gegeben ha ben, werden überall aIS Zeichen des Frie dens ausgenommen und alle, welche sicb in der Union inlercssirl fühlen, müssen ernstlich wünschen, daß der Erfolg Ihrer Verwal tung Ihren guten Absichten und Ihrem Pa triotismus vollkommen entsprechen möchte. Der Kaiser, mein hoher Herr, nimmt ein Interesse an der Wohlfahrt der Ver. St. und vernahm mit großer Genugthuung, daß die "Entscheidung der Nation einen solchen Bürger, so ausgezeichnet durch seine hervor ragenden Eigenschaften und seine Jnlegri lät, zu der Präsidentschaft berufen hat. Die feste und ehrbare Politik meines Kai fers und die Menschenfreundlichkeit und Reinheit seiner Absichten geben dem Ver hältniß seiner Gesandten mil auswärtigen Regierungen große Erleichterung. Ich sich le mich daher, Herr Präsident, beglückt, hin zufügen zu können, daß meine Amtsverwal lung in dieser Beziehung immer seinen Bei fall erntete. Die aufeinanderfolgenden Ver waltungen während meines Aufenthaltes in Wafchington haben mir einstimmig die gü tigste Zuneigung gezeigt und ich fand stets, daß sie gleich eifrig waren, die Fortdauer der ausgezeichneten Verhallnisse zwischen Rußland und den Ver. St. zu sichern. Ich bin überzeugt, daß diese freundschaftliche» Beziehungen unter Ihren Aufpicien, Herr Präsident, einen stärker» Impuls erlangen werden und erlauben Sie mir zu bemerken, daß ich wirklich wünsche, mich Ihres Ver trauens würdig zu beweisen." Der Präsident antwortete ihm darauf Folgendes: „Das Verlangen, welckes Sieansgespro chen, sich des Zutrauens dieser Regierung würdig zu beweisen, wird ohnsehlbar ver wirklicht, wenn Ihre fernere Richtung Jh rer frühern entspricht. Während der langen Periode, während welcher Sie zn Wasching ton accredirt wurden, haben Sie Verbin dungen in unserm Lande angeknüpft, welche Ihnen ein Interesse für fein fortdauerndes und erhöhtes Wohl eingeflößt und Ihnen die Freundschaft und Theilnahme in den gesellschaftlichen Zirkeln dieses' Distriktes ge sichert haben, während das Vertrauen Jh. res hohen Herrn blos die verdiente Anerken nung Ihrer Treue für die wahre Ehre und lichen Veihäljnissc zwischen beiden Regie, rungen zu pflegen. Verhältnisse, welche bis her durch gute Beamten befestigt wurden und welche, wie ich hoffe, auck ferner nicht unterbrochen werden sollen. Es bedarf kei. nes prophetischen Blickes um zu sehen, daß uns ei» gegenseilig wohlthätiges Verhältniß bevorsteht, und vielleicht schnell durch die Berührung unserer Territorien eintritt.— Dankbar sür Ihre gütige Anspielung ans meine Person, heiße ich Sie herzlich will- i kommen als einen Gentleman, mit dem Amtsbeziehungen durch sein seines Betra gen um so angenehmer werden wüssen, so wie durch das Freundsckaftverkältniß beider großen Nationen."—(West. Slzg. Älima von (Kalifornien. Man kann sich eine Idee von dem Klima ! in California machen ausfolgenden mekeo> rologifcken Notirungen von dem Welter und I Skand des Thermometers zu Monterey, während dem Zeitraum eines Jahres, von März 1845 bis Februar 1846: Im März stand der Thermometer durch. ! schnittlich auf 65 Grade zur Mittagszeit; es siel kein Regen und die Luft war meistens i klar. Im April derselbe Wärmegrad, 5 ! Tage Regen, 4 Nebel, die übrigen klar. ! Im Mai stieg der Thermometer am Mittag nie höher als 64, und siel nie niedriger als 58; das Wetter klar. Im J»ni war die ! größte MittagShitze 78 und die niederste 66; Wetter klar. —Im Juli, die höcksteHitze74. ! niederstes; Luft klar.—lm August, größte ! Hitze 73. niedeiste 61; Luft klar.—lm Sep ! lember dieselbe Wärme, Luft klar, manchmal Nebrl um 8 Uhr Morgens, einmal Regen.— ! Im Oktober, größte Hitze 76. niederste 59; ! Morgens Nebel, im Tage klar, 3 mal Regen. —lm November, größte Hitze 76. niederste 66; Wetter überhaupt klar, Nachts manch mal Siegen. Im December, größte Hiye 66, niederste 57; Wetter klar, des Nardts 4 mal Rigen. Im Januar 1846, größte Hiye 62. niederste 48; mehr Regen als in vorigen Monaten. Im Februar, durch schnitiliche Miitagshitze 62, niederste 56; Lust klar. Regen in 3 verschiedenen Nächten. Nach diesem zu urtheilen, muß Callsornien ein merkwürdig mildes und angenehmes ! Klima haben. Die Wahl in ts»n«»ttieut. Unsere Gegner, die bei den ersten Berich, ten, so viel über den Ausgang der Wahl in Connecticut zu jubiliren hatten, haben doch am Ende wieder nichts zu prahlen.—Wahr ist es. es wurde durch das Volk kein Gou vernör erwählt, aber die Whigs haben in beiden Zweigen der Gesetzgebung eine Mehr heit, und werden somit auch ihren Grruver nör erwählen. Die Stimme für nör stand wie folgt: Trunrdull (Whig) Sevrneur (Sek«) Nile« 24733 22,346 2796 Das Haus der Reprefenlanten desteht aus 112 Whigs, 96 Lokofokos, und IZFrei. Boden Männer, und im Senat haben die Whigs eine Mehrh.it von 9 Stimme?. j Realereli dir Könige undFitrsten von Got tes Gnaden? Darüber wird jetzt in Deutschland, sonder lich in PrFußen. viel geritten. Die Na tionalversammlung hatte bereits beschlossen, de» Titel "König von GotteS Gnaden ' ab zuschaffen. Jetzt freuen sich die Ck'isten im Lande, daß die Veisammlung ausgehoben ist, und ihr König nach wie vor über sie "von Gottes Gnaden" herrscht. Aber ist'S wiiklich Gottes Gnade, die ihn so. wieer ist und wie er regiert, auf Preußens Thron gesetzt hal? Fassen wirzunächst andre ins Auge! Hat Philipp der Zweite von Spanien, der lau sende, ja Hunderllausende seiner besten Un terthanen durch die Inquisition verbrennen, marternd im Kerker verschmachten ließ, vo» Gottes Gnaden regiert? Hat Ludwig der Vierzehnte von Frankreich, der durch seine Ränke und Intriguen, seine Prachtliebe und Ueppigkeit, seine Wollust und Hurerei, seine Kriegslust und Heirschsucht das französische VolWKi Grund und Boden verderbte, von Gimtes Gnaden geherifcht ? Ist Ludwig der Erste von Baiern, der von feinen protestanti schen Unterthanen das und Ab bitte Thun vor seinem Bilve verlangte, und zuletzt einer spanischen Tänzerin die Herr, schaft über sein Herz und sein Land einräumte, von Gottes Gnaden König gewesen? (Dank sei's vorigjähriger Revolution, daß er ein König gewesen ist!) Mil nichlen ! son. der» vonGolteSUngnaden haben diese Fürsten regiert. Auf sie und alle, die iknen gleichen, paßt der Titel "von Gottes Gna den" ebenso, wie auf den grausamen, unzücb tigen und blutschänderischen Papst Alexan der der Sechste, oder auf den ungläubigen, kalten Weltmann Leo der Zehnte, der Titel: "Seine Heiligkeit." Eine Lüge ist's, solchen Menschen diese Titel zu geben ! Der grade, ehrliche Luther, als er den Herzog Georg von Sachsen in Einem Bliese einige Dutzend Male: "Eure fürstliche Ungnaden ! " lilu lirte, hat Dies richtig erkannt und treulich . darnach gehandelt. Schleckte Fürsten verdienen den Tilel "von Gottes Gnaden" einmal gewiß nichl. Die guten Fürsten aber—wie »iele sind ihrer ? Wahrlich, sie sind nicht dicht gesäet. In Würtemberg z. B. hat seit Herzog Christoph, der zur Resormationszeit lebte, bis auf den jetzigen König Wilhelm, den man wohl zu den bessern Fürsten rechne» darf, kein eigentlich guter regiert. Würtem berg hat sich vor andern deulfcken Ländern durch Frömmigkeit und gute Zucht ausge zeichnct. Gleichwohl hatte es fast lauter Fürsten, die sich mehr um ihre Günstlinge, Mätressen und Jagdhunde kümmerlen. als um das Wohl ihrer Unkertbanen. Dies ist ein klarer Beweis, daß die Behauptung macher deutschen Theologen, der Fürst gehe ans dem Volke hervor, und des Fürsten Sünde sei daher auch des Volkes Sünde, falsch ist. Nur wo das Volk sich selne Obrig keit selbst wählt, da ist es verantwortlich für sik.-(Am. Ein Mann von einem Prediger erschossen. Zu Sandy-Hill, ( '1 trug sich vor ei nigen Tagen eine bluiige Geschichte zu, wo rüber die Baltimore „Sun" folgende Be- Der Ehrw. Herr Burroughs, von der Philadelphia Methodisten bischöflichen Con> serenz, welcher so eben seine Jahresarbeit in dem Kent Circuit vollendet hatte, stattete vor seiner Abreise nach der Conferenz den Ver wandten seiner Frau, ohnweit Sandy Hill, in Worcester Caunly. einen Besuch ab, wo selbst er unglücklicher Weise mit einem ge wissen Herrn Bischop zusammentraf, wel cher, wie man sagt, einen allen Groll gegen i ihn nährle, und sich sogleich der beleidigend ! sten Sprache gegen ihn bedienle, ihm mil pcisünlicher Thailichkeit drohte, ihm seine Hand vors Gesicht stieß und sich in Posikur stellie, als ob er ihn schlagen woUle. Herr Burroughs bat ihn wiederholt, er möchte ihn doch in Frieden lassen, indem er keinen Streit mil ihm zu haben wünsche. Endlich verließ Herr B'schop den Slohr, > wo sie einander begegnet waren, und stieß dabei Drohungen gegen den Prediger aus. i Nachher, heißt es, habe Herr Biscdop dem Herrn Burroughs aufgelauert und eine» Angriff auf ihn gemacht, worauf der Letz lere eine Pistole hervorzog, mit welcher er sich, wie er sagt, blos zur Selbstveriheidi gung versehen hatte, und feuerte dieselbe ge gen den Angreifenden ab, wobei er gegen eins feiner Glieder zielte, aber unglücklicher Weise traf ber Schuß in der Gegend des Un terleibs und führte den Tod in knrzer Zeit ! herbei. Herr Burroughs lieferte sich so. gleich an die Civil Behörden aus, und wird die gerichtliche Entscheidung seines Falles abwarten. Er wird als ein sehr würdiger und achtbarer Prediger geschildert, und das Eieigniß hat seinen zahlreichen Freunden den tiefsten Schmerz verursacht. Die,,Sun" sagt, sie habe keine fernere Nachricht betref fend Herrn Biscbop erhallen, und theile die obige Angabe auf gute Auloiiläl mit, ohne sich für ibre vollständige Richtigkeit zu ver bürgen.—(Volksfd. Bewegung unter den Inden. Die Dezember-Nummer des "Occidenl,'' ein israelilifches Blatt in Philadelphia; enlhäll einen Aufruf, gestützt auf einen Vor schlag deS Ehrw. Dr. Wise von Albany, eine Convention in der Absicht zusammen zu i rufen, um die gegenwärtige Lage der Js- , raelilen in Amerika in Berathung zu nehmen. , Älle Synagogen der Union sollen in dieser Convention repräseutirt weiden, um zu be i zwecken: > t. Eine brüderliche Vereinigung zwischen , allen Synagogen in den V. Staaten ; , 2. Die Gründung verschiedener Blätter in deutscher und englischer Sprache; 3. Die Versorgung von übereinstimmen den Schul- und Terlbüchern über die Geschicke der Israeliten. - 4. Die Erhöhung des öffentlichen Gottes- dienstes u. s. w. Man erwartet von dieser Convention die besten Resultate. ' Ein nettes Sümmchen.—lm Lause r der 66 Jahre, seit unsere Bundes Constitu- t tion bestebt, haben die Ver. Staaten 685.- d 636.862 27 zur Eihallung der Land, und e Seearmeeund für sonstig, kriegelische Zwecke n ausgegeben. q Bekehrende Unterhaltung. Die Freundschaft. Freundschaft, Kelle aller edlen Weftn, Ja, du bist's und bist eS stelS gewesen Z>ie beglückt auf diesem Erdenrund. LLenn kein Freund dieselben mit ihn, lkeilt. Selbst der Reiche sckmcckt nur halb die Freute, Die er sucht und sich bereiten ließ; Ob er Hekalemben auch vergeude. Ohne Freund ist keine Freude siiji. O. wie glücklich fühlt sich der Gedrückte, Freundschaft, wahre, trennet keine Ferne, Denn ihr grobes Ziel ist Ewigkeit Ueber',» Grabe selbst in, Reich der Sterne Werden ihre Bande froh erneut. 2>och, wer will ein Freundscbaf!ssiegel brechen F.sterhaltend zweier Seele» Glück ; Selbst die Geilheit würd' de» Frevel rächen, Clären selbst des Frevler« Leb.Nkglück. Anbeter deö Teufels. Herr Layard, in seinem neulich publizir len Weite über die Alierthumer von Nine veh. gibt einen interessanten Bericht von ei nem der übrigen Well bisher nur wenig be kannten Volke. welches in Mesopotamien und den benachbarten Landern seit undenk lichen Zeiten wohnhaft ist—nämlich die U e ziden oder Anbeter des Teufels. Seine drille Expedition führte ihn unter dieses meikwürdige Volk, welches i» seiner Enlste hung nicht nur aller als die Nestorianische Form des Christenibums. sondern älter als daS Christenthum selbst ist. Er wurde zu den religiösen Gebräuchen, fast in das inner ste Heiliglhum, dieser sonderbaren Nasse zu gelassen, welche den abscheulichen Namen „Teufels-Anbeter" trägt. Er ist ohne Zwei sel der erste Europäer der eine ziemlich ge treue Mittheilung über die Nalur ihres Grundsatzes erhielt —obschon er, wegen der Unwissenheit der Deziden selbst, nicht im Stande war das Räthsel von dem Datum des Ursprungs ihrer sonderbaren Lehren zu lösen. Sonderbar ist es, daß dieses Volk schon während Jahrhunderte», oder vielleicht aar Jahrtausenden besieht, unter dem bittersten Haß und der heftigsten Verfolgung von Christen und Mahomedanern. Selbst Heu tiges Tages noch werden die Männer von den Letzter» massacrirt und die Weiber weg geführt, in dem der Koran unversöhnliche Feindschaft gegen sie gebietet. Dieselbe sa natische Verfolgung, welche durch zufällige Umstände so plötzlich und fatal gegen die chaldäischen Chiisten angefacht wurde, war in allen Zeiten daS LooS der Ueziden. Ge. gen die Ckristen enthält der Koran manche anädige Terte—aber gegen die Anbeter des Teufels keine. Doch trotz aller Verfolgung bestehen sie jetzt, im neunzehnten Jahrhundert, als blü hende, industriöfe Stamme—nickt nur in ei nem einzigen Distiikt wohnhaft, sondern über eine weite Ausdehnung verbreitet, (ei nige haben letzthin Zuflucht vor den mabo »»dänischen Verfolgungen unter dem rußi schen Gouvernment in Georgien genommen) und begehen öffentlich ihre religiösen Ge bräuche und Zeremonien. In ihren Manie, ren sollen sie aufrichtig und freundschaftlich sein, als Soldaten zur Selbstveriheidigung sehr enlschlößen, und i» moralischer Hlnsickt ihren Nachbarn nicht nur nichts nachstehen, sondern denselben noch voraussei». Es ist die sonderbare und große Ehrfurcht vor dem bösen Piinzip welches den eigen lhümlieden Lrhrgrundfatz ihres Glaubens ausmacht und diesem allen und seltsamen Volke feinen verhaßte» Namen gab. Bei ihnen geltet der „Prinz der Finsterniß" für ein Gkntelman. Bei ihnen daifkein Wort, das wie Scheitan oder Satan lautet, ge mißbraucht werden. Satan, nach ihrer Theorie, welche sich jener von Origen näh ert, ist das Haupt des Engelkeercs und lei det jetzt Strafe für feine Rebellion gegen ten göttlichen Wille» —wird aber nach Ab lauf seiner Strafzeit Paidon „halten und wieder in seine hohe Stelle eingesetzt werden.! Er wird genannt Melek Taus. König Pfau, oder Melek el Kout, der mächtige Engel, Den Pfau hallen sie für das Symbol so wohl als das Appklaliv dieses unaussprech. , lichen Wesens—wahrlich kein unschicklichem Emblem des Slolzes. Sie verehren das > alte Testament mit fast judischem Eifer; , auch nehmen sie das Evangelium und den Koran zum Theil a», aber mit weniger Eh> r rerbietigkeit. Von dem Erlöser haben sie denselben Glauben wie die Mahomedaner, ausgenommen daß er ein Engel gewesen sei. - anstatt ein Prophet. Eine unbekannte Stadt entdeckt. > Der „C- des Etats Unis" sagt, daß in > Kleinasien eine altertümliche Stadl durch < Zufall entdeckt wurde. Sie liegt an den > Grenzen der ehemaligen Reiche Pontus, > Cappadocien und Galatien. Siebe» Tem k pel und etwa 266 Häuser, welche zum Tl»e!l Ruinen sind, wurde» gefunden. Dr. Brun e »er, welcher diese Ueberbleibsel des Alter ihumS besuchte, nar bis jetzt nicht im Scan 5 >e. irgend Inschriften oder Basreliefs zu l mtdecken, welch, die leiseste Spur zum Na r men oder der Geschichte di.ser Stadt anzu- r zeben vermöchten. j l DerFr»l>lin«. Wie bezaubernd klingt dieses Wort rnden Ohren der Bewunderer einer Wiederaufleben den reizende» Natur. Bald werden die 5 Wälder ihr frisches Grün wieder anlegen ! und Wiesen und Fluren in ihr bunteS Blu mengewand gekleidet sein. O! wie erquickend ist es dann die üppige Natur anzuschauen und m liefe Betrachtung der Werke der Schöpfung dahin zu sinken. Wie erhebt eine solche Scene den Geist des Menschen über j.des verdorbene Gefühl und zeigt ihm mit doppelter Kraft feine eigene Weringhof. Es ist dieses ein Genuß der von Taufenden die ewig innerhalb den engen Straßen der großen Städte verschlossen sind, noch nie in seiner ganzen Giöße geschmeckt wurde, und den ihnen kein Vergnügen von Menschen bereitet, ersetzen kann. Der glückliche Land mann ergötzt sich jeden Morgen an diesem erheiternden Schauspiel wo Miiiaden Thau» tropfen auf dem grünen Teppich der Natur sich abspiegeln, und die befiederten Sänger lhrMorgenlicb in lieblickerHarmoine darein zwitschern. Welch erhabenes Bild.—F.P.) Die Freundschaft mancher Menschen ist wie ein Schalten: sie stehen unSnahe, wäh. rcnd wir in, Sonnenschein laufen, den Au» genblick aber, wo eine Wolke sich über unsere Glückssonne zieht, verlassen sie uns. Nützliches für Alle. Weizen-Bau. Wie man 36 Büschel Weizen vom Acker eihält wo vorher nur 26 gewachsen. Lasse einen guten Kleewasem wachsen biZ die erste Wocl eim Juni; alsdann pflügt den Klee unter, alsdann walze das Gepflüg te ganz eben, und lasse es 16 Tage liegen; dann nehme eine leichte Egge oder ein Cul< livälor und mache den Grund ganz fein, un gefähr a»fden 25strn Juni, säe zwei und »nd ein halbes Büschel Welschkorn auf den Acker, und nach dem es wohl geegt ist walze man es ganz eben hinunter. In der letzte» Woche vom August, nehme die Walze und presse das Wrlsckkorn fest hinunter; als dann pflüge das Land so lies als möglich ; tan» walze es nochmals. —Aus diese Weise werden die zwei Erops, Klee und Welsch korn als Dünger (Mist) dienen.—Dann nehme eine leichte Egge und verfeinere de« Grund so viel als möglich und säe den Wei zen in der Mitte Septembers.^—Alb. Cull.) Kranke Pflanmen-Bänme. Der "Pens. Eullivator" sagt, daß wenn man Salz ziemlich reichlich auf die Oberfläche ter Eide um kranke Pflaumenbäume herum» streue, etwa so weildie Aeste reichen ; —oder den Stamm und die Aeste mir Salzwasser wasche; oder pulverisirtes Salz in den Stamm bringe, indem man Löcher in densel ben bohrt und sie hernach wieder mit Holz zufpropst: dies die Kiankheit völlig hebe und dem Baum Frische und Fruchtbarkeit verleihe, leide er nun durch Käfer, anschwär zen Warze», schlechtem Saft oder an sonst etwas. Der Pflaumenbaum ist ursprünglich eine Seepflanze und Salz gehört dah«r zu seinem Lebens Element. Versucht es ein über den Elfolg ! —(Westp. Stzg.) Der Humorist. Den Tenfel spielen. Ein Prediger in Kentucky, der schon lan ge Jahre sein mühevolles Amt bedient hat te, war durch all seine Beredsamkeit nicht mehr im Stande, seine Zuhörer wach zu hal te». Wen» er auch »och so gut predigte, so wäre» sie ihn doch so gewohnt, daß sie zu seiner großen Entmuthigung stets während der Predigt tillschliefe». Endlich stieß er auf ein wirksames Mittel um die Kerle aus zuiagen. wie man sagt. Er verschaffte sich nämlich eine blecherne Pfeife und nahm sie mit auf die Kanzel. Nachdem er dann fer ne» Ter! verlesen und sich die Lunge bald wund und alle Zuhörer in süßen Schlaf ge predigt Halle, so daß sie einander Beifall zunicklen. da »ahm er seine Pfeif« und blies ein schrillendes Tu h t- a. Tu h t unter di« schlafende Versammlung. In einem N» war die ganze Gemeinde wach und auf ihren Füßen, abwechselnd den Prediger und sich einander anstierend, und wundernd waS in aller Welt jetzt komme» seilte. „Ihr seid mir eine Seit schöne Beispiele von Ch'i sten !"—sagte der göttliche Pfeifer auf der Kanzel, als er die erstaunte Verfnmmlung in der Reihe herum anblickte—.. Wenn icd Euch das Evangelium verkündige, 112» gehl Ihr alle schlafen ; aber sobald ich anfange de» Teufel zu spiele», da seid Ihr äugen» blicklich wach, aus ten Beinen und am kom men, gleich Hornissen, die eine Stange in ihrem Neste haben!" Ein treuer Kunde des Druckers. Ei» Drucker sand. in kränklichen Finan zumständen, bei Nachsicht s.iner Subscrip lionS Liste, einen Kunden, welcher seine Zeitung seit langen lahren erhalten und immer prompt bezahlt hatte, sei» den letzten zwei Jahren im Rückstand.—Er rückte des halb in seine nächste Nummer folgende Todes anzeige : ' Unser langjähriger Freund N. N hat das Zeitliche mit dem Ewigen gewechselt« Er war als ein rechtschaffener Mann be> kannt; und wir verloren in ihm einen un. serer besten Kunden." Als der Mann diese Anzeige las, erinner te er sich an seine Nachlässigkeit, und gieng sofort zum D> »cker. "Well, Drucker." sagte er "siehst Du mich nau leibhaftig? —nnd Du hast mich dod ge macht in Dei Zeilung ? Ich hab' erst wieder geheiert. Du weeßt, daß mei erst Frau lang dod ist. Nau hab' ich 'ne junge Frau wieder, zum Sterben kei Lust und Zeit, ob schonst ich zwee und fechszig Jahr alt bin, und mei Frau een und zwanzig." wiederhotte ?r, indem er sich seufzend die Sn'rn witckle. Well nau. begann er wieder, hier sind drei Tbaler mit ein Jahr im Voraus für d,»Zei lung, und eine» Thaler. Du machst wich lvieder lebendig in Dei nächst Rummer, setz« nei Hochzig heut vor drei Wochen »ei, und ügst nicht wieder so veidollt.—(U. Dem.)