Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, April 05, 1849, Page 2, Image 2

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    Aecbl» Vatriot.
Frühjahr ihren Wohnort verändert haben,
sind ersucht uns davon in Kenntniß zu sc
Yen. damit sie ihre Zeitungen wieder regel
maHig erhalten.
Herren BoaS und Mathias
vom Senat dieses Staat», find nur für
übersandte wichtige Dacumente, ungcheuch
elicn Dank schuldig.
Ramfey, von Dauphin
Cannty, Pennsylvanien, Ist durch Präsident
Taylor als Gouvernör von Minefota er
nannt worden, indem Gouv. Pennington
von Neujersev jene Stelle nicht annahm.
WeU, der Ellick wird froh genug sein, die
zweite Geige spielen zudürserr.c
Die Ernennung des Achtb. John F.
R u h e, als ein Gchülfsrichter für dieses
Caunty, durch Gouv. Johnston, ist letzte
Woche durch de» Senat einstimmig bestä
tigt worden.
k TonntagSschul -OstermontagSftier.
Auf nächsten Montag (Ostermontag) ge
denkt sich die Sonntagsschule der Ref. und
Luth. Gemeinden in dieser Stadt in der
Reformisten Kirche zur Feier deS Tages zu
versammeln. Mehre Prediger werden zu.
gegen sein und Reden halten. Das Publi
kum ist freundschaftlich dazu eingeladen.
Stadtwahl.
Bei der am letzten Montag gehaltenen
Stadtwahl wurden folgende Beamten für
das laufende Jahr erwählt:
Bürgermeister—William Frey.
Hoch Constabel-Jacob Ehrig.
Stadlralh—Paul Knauß, John Nu,»
macher, Francis Samuels, NakhanDrescher
und Charles Eckert.
Schuldirekioren—Nathan Lautenschläger
und Owen Säger.
Wegmeister—Anthony Laudenberger und
John Hagenbucb.
Marschall für den öst'iehe« Theil von
Pennsylvanien.
Es freut uns zu vernehmen, daß auf vie
les Zureden, der Acbib. Jacob D. Boas,
unser jetziger Staats-Senator, zuletzt einge
willigt hat, ein Applicant für die wichtige
Stelle eines Marschalls für den östlichen
Theil von Pennsylvanien zu werden.—und
wir hoffen zugleich daß seine Ansprüche
nicht übersehen, und er angestellt werden
wird.—Herr Boas wurde an seiner jetzigen
Stelle immer als ein getreuer, sorgfältiger,
und dienstwilliger Beamte erfunden. —und
wir fühlen überzeugt, daß die Marschall'
Stelle keinen getreuern Händen anvertraut
werden kann. Sollte dem Eapitain, der
tlM"Polse»f befindet, daS
Schreiben, welches zu seinen Gunsten hier
circulirt wurde, je zu Gesichte kommen, so
wird eS ihn nicht nur wenig erstaunen, und
zugleich freuen, sehen, daß sowohl seine
politischen Gegner als diejenigen, die mit
ihm eine Parthei bilden, gemeinter Recom
mandalion ihre Namen beigefügt haben.
Harris b „ r y.
Hier wird tüchtig gearbeitet. Eben ist
man am Zehnstunden ArbcitS'Gefetz beschäs
tigt und die vorliegende Bill soll sehr für
das Wohl der Arbeiter berechnet sein. Wir
hoffen und wünschen, daß die Bill passire,
zugleich aber auch, daß die dadurch erübrig»
te Zeit auf die Unlerrichlung. Erziehung und
Veredlung der Jugend von Eltern und Kin
dern gewissenhaft benützt werde; damit der
Kopf und das Herz derselben nicht über der
Handarbeit vernachläßig werde. Bisher
konnten Eltern die Unwissenheit und Roh>
heit der Kinder mit dem Zwölfstundenfystem
einigermaßen entschuldigen: diese Entschul
digung fällt mit dem neuen Gesetz hinweg.
Feuer. In der vorletzten Samstag
Nacht sing das Gasthaus des Hrn. James
Hughes, in GrünwiHH Tschp., Berks
Caunty, Feuer, und brannte bis auf den
Grund nieder. Wie das Feuer entstanden
»st, ist nicht genau bekannt. Der größte
Theil des Hausraths ist glücklicher Weise
gerettet worden. Glück war es, daß der
Nordwestwind zur Zeit bedeutend wehte,
sonst hätten »och andere Wohnhäuser ein
Raub der Flammen werden müssen. Der
Verlust soll bedeutend sein und sehr schwer
auf den Eigenthümer fallen. Ein mitleidi
ges Publikum wird aber hoffentlich ihm
feinen Schaden einigermaßen ersetzin.
Während des furchtbaren Sturmes, wel
cher am 27. März in der Umgegend von
Harrisburg herrschte, wurden 6 Joche der
im Bau begiiffene» Eisenbahnbrücke über
die Susquehanna bei Core's Town, 6 Mei
len oberhalb der Stadt Harrisburg, vom
Stürm weggerissen, und vom Flusse fortge
führt. Dieses war die Brücke für die Penn
sylvania Central.Eisenbahn, und ihre Zer
störung wird den Verkehr auf der vollende
ten Bahnstrecke bedeutend stören.
In Fifi's Fabiic! zu Piltsburg zersprangen
am 26. März um 11 Uhr Morgens die
Dampfkessel, wodurch das Dach weggeus
sen und die Stücke 40 Fuß weit geschleudert
wurden. Funs Leichen, darunter die des
Hrn. Fise, wuideP aus den Trümmern ge
zogen, und mehre Arbeiter wurden staik be
schädigt. Fünf Gebäude in der Nähe der
Fabiik wurden durch die Erplosion zerstört.
Thomas Hycr ist, von der Maryland
Couri, sürAngriff und Schlägerei auf JaS,
. SuUivan. verhört und schuldig gefunden
worden, »ine Strafe von 1000 Thaler zu
bezahlen.
Die Lutheriscde Kir»e hat in den Ver.
Staaten dreißig Synoden. 663 Prediger,
16V4 Kirchen, ungefähr 20V00V Commu
nicanten mit einer Srelenzahl von ungefähr
ri«r Million. - ;
Entdeckungen in Ninrveh.
Ein Briks in d»r " Litrrary World" gibt !
einen Bericht von d«n Arbeiten und Ent
deckungen deS Herrn Layard in det Eben» ,
von Nineveh. I» ein»r Zeit von achtzehn i
Monaten, anfangend mit November
und endigend mit April 1847, würben ver> ,
schieden» Paläste und andere Gebäude der
Alten Assyrier aufgegraben, und Gemälde, ,
die man an den Wänden fand, beweisen un- ,
bestreitbar, daß sich jenes Volk nicht nur in
einem hohen Grade d»r Civilisation befand,
sondern daß auch der Swibbogen, welchen
man für eine verhältnißmäßig neuere Erfin
dung hielt, schon im Gebrauch bek ihnen
war. Sehr schönes Glas wurde ebenfalls
entdeckt. Vermittelst deren Ruinen konnte
man die einstmalige Lage der altb,rühmttn
Stadt Nineveh ausspüren. Wenn man be
denkt daß die Hauptstadt der Assyrier schon
vvv Jahre vor der christlichen Zeitrechnung
zerstört wuide, und erst 15V Jahr nach der
Gründung RomS, so kann man sich ein»n
Begriff von dem Altrr di»s»r Ruin»n ma
chen—denn die letzten derselben sind zum
wenigsten fünfundzwanzig hundert
Jahre alt. Schon als Zenophon mit seinen
zehntausend Griechen seinen berühmten Rück
zug über diese Ebene machte, 4l)v Jahre vor
Christi, war jede Spur von Nineveh ver
schwunden, und fast gar deren Name in der
unmittelbaren Nachbarschaft vergessen.
Die große Stadt von „drei Tagereisen"
war in Ruinen verwandelt, wie der Prophet
vorher verkündigt hatte; sie war „verwü
stet, und Niemand war da um sie zu bekla
g»n."
Eine Berechnung.
Ein Corrrspondtnt d«S 'Boston TranS
cript' sagt : daß wenn 25.VV0 Personen an
den G»!dminen Ks.vvv.vvv erbeuteten, so
käme blos jedem S2VV zu ; wenn sie NSV,-
gvll.WVausbeuteten, für jede Person VIVVV;
Ksvv.ovv.vl>v sagt der Schreiber, muß das
Gold so häufig werden, daß sein Werth ein
geschränkt wird, und dann müßen Tausende
von den Goldsuchern in Verlegenheit ge
rathen.
Im Jahre 1848 sind in den Ver. Staa
ten 12,K49.7VV Stück Geld geprägt, deren
Gesammtwerth 55,879.728 ist. nämlich S3,>
775.512 5V Gold-2,V4V,t158 Silber und
«4,157 V 9 Kupfer. Das in den Ver. St.
selbst produzirte Gold hat H 241.544 betra
gen. Die Gefammtfumme der in den Ver.
Staaten feil 1793 ausgeprägten Münze ist
-976,341.44» Gold. 573.44«,514 Silber,
und H 1,209.759 Kupfer, zusammen 8151,-
017,714 in 340,281.750 Stücke.
Es wird geschätzt daß China eine Bevöl'
kerung von 365 Millionen Seelen hat. —
Die Städte Pekin und Canton sollen jede
zwei Millionen Einwohner haben. Sieben
und sechzig christliche Missionär» arbeiten in
ditscm Land» für Ausbrritung d»s Evang»-
liums.
Ein neulicher Brief von San Francisco
versichert, daß die allhier verbreit«t« Berich
te von der Quantität Gold m California
keineswegs übertrieben feien, und der Schrei
ber will auS guter Quelle erfahren haben,
baß nicht weniaer als
Ein alter englischer Soldat, Namens
Thomas Pennicock, IV2 Jahre alt, ist neu
lich in dem Chichester Armenhaus gestorben.
Er focht bei dem Treffen zu Bunker Hill,
k allwo er verwundet wurde. Man sagt daß
er das Leben im Armenhause vorgczogtn
habe.
Der Achtb. Samuel Johnson von Geor
gien, in einer Rede im Congreß der Verei
nigte» Staaten, gehalten am 28sten letzten
. Februar, versicherte, daß der Werth in Scla
, ven, in diesen Vereinigten Staaten, sich zu
der ungeheuern Summe von I,llol),vvv,vvv
' Thaler belaufe.
> In Par i s befinden sich gegenwärtig
- 1389 Aerzte. Im Januar 1848 war die
s Zahl 1442. Vom Januar 1847 bis Ja>
r nuar 1848 sind daselbst 56 Aerzte gestorben
s —ll2 verließen die Stadt, und 114 andere
- kamen dahin um ihre Geschäfte zu betrei
> ben.
Die Volkszahl von Milwauki» btläust
sich zu nahe 16,0l)v Seelen; wovon 6.96 V
Amerikaner sind, 5.7V8 Deutscht, 2,487 Ei
l rifche, 135 Holländer, 97 Schollländer, 83
! Norweger, 74 Franzosen, 34 Welsche, 8
Dänen, und 6 Schweden. Dies ist also
> ein rechtes neues Babel.
Eine Paris Zeitung will wißen daß Lou
is Napoleon, der neue President von Frank
reich, täglich 25VV Briefe erhalte; und sagt
' daß er 4 Personen angestellt habe dieselbe
zu öffnen, deren Zeit es einen jeden Tag von
9 Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nachmittags
erfordere dies Geschäft zu verrichten.
> In dem Gefängniß zu Blackwell» Insel,
sind gegenwärtig nicht weniger als I4VV
Gefangene. Darunter befinden sich 4VV
weiße und 3(lv saibige Mannspersonen;
' und 5(tl) weiß» und 2VV farbige Fraurnzim-
m»r.
Am 23sten vorigen Monat» verwkchselt»
> Herr Benjamin Simpson daS Zeitliche mit
, dem Ewigen, in einem Alter von 94 Jahren.
. Er war einer von denjenigen die den Th»»
, von dcn Schiffen in den Hasen zu Boston
warfen. »
In der Woche die sich am 17ten März
, endigte, ereigneten sich in Neu Orleans 296
, Todesfälle, wovon 192 durch die Cholera
veruisacht wurden.
Am 1. März lagen in Chicago. Illinois,
' 618,00 V Büschel Waizen und 18 VVO Fässer
Waizenmehl aufgespeichert; —in Milwaukie
418.365 Busche'l Waizen und 48.219 Fäs.
ser Waizeninehl.
Bei Cincinatti, Ohio, sind letzte Woche,
während sie im Fischen begriffen waren,
zwei Knaben. Namen» Dougherty, durch ei
nen Blitzstrahl erschlagen worden.
Es wird berichtet daß de» Achtb. Tho».
H. Benton von Mißouri. ebenfalls gefon.
' nen sei nach dem Goldlande auszuwandern.
Am 24sten März sind 2lVPennsylvanier
s durch Cincinmttli, auf ihrem /Weg» nach
Californie» gkttißt.
(Au< dem DeykStaun liidcpcndentDtmocrat.)
Die D«itschen von P enssylvanieu
Der Staat Pennsylvanien, sagt genann
tes Blatt, ist dem deutschen Theile seiner
Einwohner so tief für seinen Wohlstand ver.
schuldet, daß wir glauben, ein ihnen gewid
meter Artikel föchte, besonders hier in die
ser Gegend, wo beinahe alle« Deutsch ist,
nicht am unrechten Platze sein. Schon Ta
cituS, einer der zuverlässigsten und ausge
klärtesten Historiker des Alterthumes, spricht
mit großem Lobe von dem auslkbtigen Cha
rakter der Deutschen, und ihre Nachkömm
linge beweisen noch heutiges Tag«, daß nur
die Tugenden ihrer Vorfahren auf sie über
gingen, aber kein« ihrer Laster, welche das
Christenthum »erdrängt», sich qyf sie vererb
te. Die Vorfahren unserer deutschen Be
vülkerung emigrirten meistenthcilS aus der
ehemaligen Pfalz, dem Elsaß, der Schweix,
Schwaben und Sachsen ; später gesellten
sich dazu Einwanderer au« beinahe allen
Gegenden Deutschlands. Nehmen wir Heu
»igen TagS die geringen Mittel in Betracht,
welche diese kühnen Pioniere mit sich nach
ihren ersten Aosiedlungen in Pennsylvanien
brachten, und die meistens nur auS wenigen
Geldstücken, einer Bibel oder Psalter und
einer Kiste mit Kleidungsstücken bestanden,
so erfüllen un« die mirakulüfen Verände
rungen, welche unter der leitenden Hand ei
ner allweisen Vorsehung im Lause der Zeit
zu Stande gebracht wurden, mit Erstaunen.
Wäre «S möglich, das Sonst u»d Jetzt zur
Vergleichung nel»en einander zu stellen, so
würde der Eontrast ein solches Bild von
menschlicher Anstrengung und Fleiß darstel
len, wie eS nur selten in einem Land oder
Zeitalter gesunden wird.
Der größere Theil der Deutschen in Penn,
sylvanien sind Bauern —hartschafsige und
fleißige Bebauer des Bodens—die erhaben
ste von allen Beschäftigungen, welche die
Aufmerksamkeit des Menschen in Anspruch
nehmen können, und wir behaupten nicht zu
viel, wenn wir sagen, daß erfahrnere und
geschicktere Landbauer, auf dem ganzen Er
denrunde nicht gesunden werden können. —
Die Deutschen setzen hohen Werth aus er
erbtes Eigenthum, ein Grundsatz, der viel
dazu beiträgt, ihre jungen Leute von Thor-
Heiken und Ausschweifungen abzuhalten und
der für Verbcsserungen einer Farm von gro
ßem Nutzen ist ; denn was kann wohl einen
Vater mehr reizen, einen Bauwgarten an
zupflanzen. Waldung zu bewahren oder ein
substantielles Wohnhaus zu errichten, als
der Gedanke, daß alles dieses im Besitze von
nachkommenden Generationen bleiben wird,
die seinen Namen und Stamns fortpflan
zen.
WaS die Blicke des Reisenden durch un
sere deutschen Caunties am meisten auf sich
zieht, sind ihre großen, sogenannten Schwei
zer-Scheuern. Es ist im herkömmlichen
Gebrauch bei ihnen, wo immer sie auch an
siedeln, zuerst für die Errichtung bequemer
und geräumiger Gebäude für ihr Vieh zu
sorgen, ehe sie sich groken Auslagen für ihre
Wohnhäuser unterziehen. —Kein Zug ihres
Charakters setzt ihre Gutmüthigkeit in schö
nereS Licht, als diese freundliche Fürsorge
für ihre Hausthiere, eigene
man nicht schließen, daß ihre Wphngebäud?
an den Bequemlichkeiten deS LebenS Man
gel haben, im Gegentheil giebt es keine Kla
ße, die im eigentlichen Sinne so vom Fett
des Landes l»ben und so mannigfache und
fubstanzielle Freuden genießen.
Der zweite Gegenstand, der die Aufmerk
samkeit deS Fremden fesselt, ist die unge
wöhnliche Größe und Stärke ihrer Pferde,
die durch den ganzen Staat anerkannt ist.
und deren fettes und kräftiges Aussehen die
Vorliebe ihrer Herren für gutes Füttern
veraugenscheinlichen. Es ist als Thatsache
festgestellt, daß die deutschen Pferde von
Pennsylvanien, noch einmal so »iel Arbeit
verrichten, als die Neu England oder südli
chen Nacen, weil sie bei weitem besser gefüt
tert werden. Dasselbe gilt von.ihren Kü
hen, die aus derselben Ursache eine zweifa
»e Quantität und weit bessere und fettere
Milch liefern.
Die deutschen Bauereien lassen sich leicht
erkennen an der Größe ihrer Scheuern—der
einfachen aber dauerhaften Bauart ihrer
! Häuser, ihren guten und hohen Fensen, der
Größe der Baumgärten, der Fruchtbarkeit
der Felde», der Uepvigkeit der Wiesen, dem
kräftigen, schönen Aussehen deS Viehes und
dem hervorstechenden Anschein von Wohl
stand und Ueberfluß, der ihnen eigen ist.
Ebenso ist auch der deutsch« Handwerker
ein sehr nützlicher und unternehmender Bür
ger. Er hat mit dem Landmann die näm
lichen Charakterzüge gemein. Sobald er
für sich selbst zu arbeiten anfängt, geht sein
Bestreben darauf aus, sich eine eigene Hei
math zu erwerben, upi den Renk für eitt g«
lehnte? HauS ersparen zu können, und sein
größter Ehrgeiz besteht dann, einmal sogen
zu können: „das ist mein selbst erworbenes
Eigenthum." Dies ist ein sehr lobenSwer
ther Ehrgeiz, der ihn vom Schul»«nmach«n
abhält—dieser Quelle von Elend, Mangel
und Verbrechen. Das Genie der Deutschen
von Pennsylvanien ist aber nicht auf Acker
bau und die mechanischen Künste allezn be
schränkt; auch im Handel haben sich Biele
versucht und große Reichthümer erworben.
Eine andere Thatsache, welche mehr als
jede andere zu ihrem Lobe gereicht, ist ihre
Anhänglichkeit und Unterstützung der christ
lichen Rcligion und die Aufmerksamkeit, die
sie auf die religiös« Erziehung ihr«? Kinder
verwenden. Zu diesem Zweck sie
die Errichtung eineS SchulhauseS und Pla
tzes für öffentlichen Gottesdienst zum Ge>
genstand ihrer ersten Fürforge.-»-Abrr sie
bleiben hierbei nicht stehen, sondem gewöh
nen auch frühzeitig ihre Jugend zur Arbeit
und wissen ihr Liebe dafür einzuflößen.—
Gott zu fürchten und die Arbeitju lieben,
ist der erste Unterricht, den ihre Kinder er
halten. —AIS Glieder der bürgerlichen Ver
fassung gehören die Deutschen zu den patri.
otifchsten und nützlichken. Als seseAnhän
ger an die Principien unserer freie» Jnftitu
lionen und als gewichtige Beisteuier zu den
öffentlichen Revenuen machen si« laS Mark
und Bein des Staate» au«.
Bijll -von ihnen haben sich i» Sfaat«-
'vlDnMstcn, berühmt gemacht, und man
che unserer ausgezrichnetstkn StaatSmänn«r,
»«lGe die höchsten vollziehenden und gesrtz
gebendea Aemter verwalt,t»n, sind aus ihrer
«Mitte gekommen. Wir wollen uns hier
nu» mit Aufstellung eines glänzenden Bei
spielS begnügen und aus den verehrten Si
mon Schneider hinweisen, dessen Name das
wahr» Symbolum von unerschütterlicher
Rechtschaffenhkit, gesunder BeurtheilungS
krast und umsichtiger Klugheit geworden
ist, und dessen neunjährige Verwaltung deS
oberst«n Magistrats - Amtes des Staatks,
hrutigkS TagS noch, von Männern von al
len Partheien, als das wahre Model von
Regierung, angeführt wird.
Zum Credit der Deutschen von Pennsyl-
vanien sei's noch gesagt, daß sie daS Gou.
vernement niemals für Begünstigungen in
ihren heimathlichen Geschäften belästigen.
Man hört si» nie in den gesetzgebenden Hal
len lärmend um besondere Privilegien an
suchend, indkm sie sich, für ihren Wohlstand
und Reichthum m»hr auf ihren eigenen Fleiß
und Anstrengung v»rlassen, als auf die Ak
ten der Gesetzgebung. Sie sind vielleicht
dit tinzigtn L»ut», welche Regierung mit ih
ren Gegenständen und Funktionen aus ei
nem richtigen Gesichtspunkte betrachten;
alles, was sie vom Gouvernement Verlan
gen, ist, in Ruhe gelassen zu werden. Als
Nachbarn sind siehöchst freundschaftlich und
gutmüthig. Sie helfen oftmals einander
mit Geld auf kurze Zeit auS, ohne Interes
sen dafür zu nehmen. Allein, wer ihr Zu
trauen sichern will, muß pünktlich sein, in.
dem sie krinem, der seinen Verbindlichkeiten
nachzukommen einmal vernachläßigte, sobald
wieder borgen. Wir hörten die Bemerkung
machen, daß während dem Unabhängigkeits
krieg, wenige, vielleicht gar keine Fälle un
ter ihnen vorkamen, wo sie »ine Schuld oder
Verschreibung in schlechtem Papiergelde ein
gelöst hätten. Dies sind einige von den
Charakterzügen, welche die Deutschen von
Pennsylvanien auf eine Staffel moralischer
und politischer Erhöhung gestellt haben, aus
welcher sie von keiner andern Menschen-
Race in der Welt übertroffen werden, und
wir können aus diesem «hebenden Schau
spiel die Werthschätzung von Fleiß und
Kenntniß im Ackerbau, gepaart mit Beo
bachtung christlicher Pflichten, als Gründls
ge von häuslichem Glück und nationalem
Wohlstand erkennen lernen.—(Ncut'st.
Reu-Mexiko.
Der Jndependknc» (Mo.) "Republican"
vom 2. März bringt Briese aus Taos in
Neumeriko, welche den Winter aIS sehr streng
schildern, und die entsetzliche (in Jndepcnd
ence noch bezweifelte) Nachricht bringen,daß
die ganze Begleitung von Col. Fremont
nach unsäglichen Leiden in den Felsenge.
birgen ihren Tod gefunden habe, und nur
Fremont fein Leben rettete. Die dürftigen
Nachrichten besagen im W«sc»tlichcn Fol
gendes :
Col. Fremont verlor beim Durchzug durch
eine Bergschlucht in einer Nacht I3tl Maul
thiere, und mußte seine Reise zu Fuße fort
setzen. Da er die Unmöglichkeit erkannte,
weiter vorzudringen, schickte er 3 Leute ab,
um eine Anlirdlung zu suchen ; als in 2V
seil» Begleiter und begab sich noch dem 35V
Meilen entfernten Taos, wo er in 9 Tagen
ankam.
Der dort kommandirende Mäjor Beale
sandte alsbald Dragoner mit Maulthieren
und Lebensmitteln zur Unterstützung von
Col. Fremont's Begleitung ab. Obwohl
dieser stark gelitten hatte, machte er doch den
Zug wieder mit. ' - <
Die Leiden der- Mannschaft von Col. F.
werden gräßlich geschildert: sie sollen ge
nöthigt gewesen sein, sich vom Fleische ihrer
Kameraden zu nähren! Hr. Greene, wel
cher mehre Tage später von Santa Fe ab
ging, hat obige Nachrichten nach Jndepcnd
ence gebracht.
Spätere Berichte behaupten, alle Be
gleiter Fremont's seien umgekommen, und er
selbst hab? feine Glieder stark erfroren. Die
se letzte Nachricht wurdj in Jndependcnce
bezweifelt.—NYStzg.
Später.—Wir freuen uns. eine tele
graphische Depesche auS St. Louis vom 3V.
März mittheilen zu können, welche die ersten
Nachrichten über das den Begleitern jenes
kühnen Erforschers der westlichen Wildnisse
widerfahrene Unglück bedeutend mäßigt.
Nicht all« Begleiter, sondern eils sind in
den Gebirgen durch Kälte ungekommen.
Alle Maulthier« gingen verloren ; die Kälte
war größer als während deS russischen Feld
zug§ von 1812, als in Einer Nacht 3V,VW
Pferde Verfranzöfifchen Armee erfroren. Der
Schnee soll in dem Thale, wohin Col.
Fremont zurückkehren mußte 3vbis4V
Fuß tief gelegen haben.—Der ganze Zug
kam in TaoS an, und fetzte nach einer ge
hörigen Erholung seine Reise nach Kali
fornien fort.
Die Blätter des Westens bringen aus
führlichere Berichte über die bereits vom
Telegraphen gemeldeten Verwüstungen, wel
che die Aequinoctial Stürme am 21. März
und den folgenden Tagen angerichtet haben.
In Shelbyville, Ky., allein wird der Scha
den an Häusern, Werkstätten, Ställen:c.
zu?IV,VVV angeschlagen. Doch kam kein
Mensch um» Leben. LangS dem Ohio Flusse
sind meilenweit die Bäume entwurzelt und
viele Häusel, Scheunen ie. zerstört worden.
Im Staat Tennessee wird die Sache der
Sklavenbefreiung mächtig angeregt. Der
Knorville Tribun liefert eine Reihe tüchtiger
Aufsätze zu Gunsten der Maßregel, und
empfiehlt die Berufung einer Convention
durch daS Volk, um die Sache in Erwägung
zu ziehen und zur Ausführung zu bringen.
Nicht allein der fortschreitende Geist der
Freiheit und sich immer mehr ausbreitende
Anerkennung der Menschenwürde, sondern
auch daS Interesse der
drängen sie zu einer vernünftigen Emanzipa
tion.
In Canada soll die Aufregung unter der
briltifrden B»oölkerung fortwährend steigen.
Der General Gouvernör wurde an einem
öffentlichen Orte in Montreal mit äugen
fälliger Geringfchätzungbehandelt. Die Zeit- j
ungen von Tdrönto erörtern mit Wärme
Tie Frag» »ines Anschlüsics an dir Ver. St.
Belehrende Unterhaltung.
Ostern.
Die deutsche Benennung Mrt von der
Göttin Ostera her, deren Fest die alten Sach
sen zu derselben Zeit feierten und in ihr das
Wiederaufleben der Naturim Frühling. Der
Gebrauch, Osterei»r als Geschenk zu ge
ben, soll daher rühren, daß die »rsten Christen
an Ostern, nach den 40tägigen Fast»n, wie
der Eier aß»n, nach and»rn daher, daß bei
der Geburt Mark Aurels »in» H»nne seiner
Mutter ein rothes Ei legte, waS ein Wahr
sager dahin deutet», daß dieses Kind Kaiser
werden würde. Da dieses wirklich geschah,
(224 nach Chr.) so wurde es Gewohnheit
bei der Geburt der Kinder und andern frohen
Ereignissen Eier zum Geschenk zu geben.
Jesu Auferstehung.
Seine Auferstehung zu verstehen.
Gibt er Denen, die niil Thränen säen.
Ohne seiner bwi'gen Wunden Licht
Sieht man seines Siege« Wunder nicht.
Nicht den Hohenpriestern, den Hierarchen,
Armer Weiber Mund, der seufjend bebt.
Spricht zuerst taS große Wort: Erlebt!
Geht, ihr Armen ! lehrt der Völker Lehrer!
Geht, ihr Schwachen! startt die Wettbekehrer!
Glauben. Glauben lerne» sie ven euch —
Kindesjjlauvcn ist des Heiland« Reich. sSalis.
April.
April war der zweite Monat von Romu
luS' Jahr, welches blos aus zehn Monaten
bestand, von welchen März der erst» war.
Er würd» als der viert» Monat vkrordnet
durch Numa, welcher das Jahr in zwölf
Monate theilte, anfangend mit Januar.
Das Wo>t April kommt von Aprilis,
von Aperis, ich öffne; weil in diesem Mo
nat die Erde anfängt Pflanzen zu treiben
und die Blumen beginnen zu blühen. Unse
re sächsischen Vorfahren nannten diesen Mo
nal Ost»rmonat, von d»r Göttin Ostera,
oder weil in diesem Monat gewöhnlich die
Winde meist von Osten blasen. Das Zei
chen des Zodiaks ist Taurus, der Stier, und
bedeutet, daß in dieser Jahrszeit die SonKe.
indem sie über dieses Zeichen paßirt, all
mählig an Kraft und Hitze zunimmt. Die
Römer weihten diesen Monat der Venus.
Ein charakteristischer Zug dieses Monats
! ist Unbeständigkeit, denn oft folgen auf die
schönsten und lieblichsten Sonnentage wie.
d»r solch», die uns durch den Contrast als
die unfreundlichsten des ganzen Jahres zu
fein scheinen; das glänzend» Grün der Blät
ter und die reizende Ansicht der neugeöffne
len Blumen werden uur zu oft von Wolken
i verdunktl-l und durch Frost erstarrt.
TanruS, der Stier.
Im Steinbild des Stiers sind zwei m»rk
würdige Repräsentationen, nämlich die Plei
aden, oder das Siebengestirn, und die Hy
> aden. Die Pleiaden waren die sieben Töch
ch» in Sterne verwandelt und nahe dcn
; Hals des StierS gesetzt wurden. DieHya
den waren ebenfalls Töchter.von Atlas und
der Pleione, wurden in Sterne verwandelt
j und in das Haupt des Stiers gefetzt, wegen
i ihrer exemplarischen Frömmigkeit und Liebe
die sie zeigten in der Beweinung des Todes
ihres einzigen Bruders Hyas.der von eiiiem
! wilden Bären getödtet wurde. Die Alten
glaubten daß das Erscheinen dieses Gestirns
I stets das Zeichen vielen Regens sei.
Dieses Sternbild wuide von den Alten
Stier genannt, weil sie ihn für den Stolz
und die Stärke ihrer zahlreichen Heerden
ansahen. Es besteht aus 141 Sternen.—
! Alcyone, der Hauptstcrn der Pleiaden, wird
z von Professor Madler in Deutschland für
z die große Central-Sonne des Universums
gehalten, um welche sich all»and»rn herum
> bewegen.
Ein originelles Fest.
Am 19ten Januar wurde in Brüssel der
sogenannte Frauenabend gefeiert. All
jährlich werden an diesem Tage alle Glocken
der Stadt gsläutrt; dieverheirathctenMän
ner besuchen während desselben in der Re
gel keine Gesellschaften, oder kommen we
nigstens zeitig nach Haus, um, während
noch immer das Glockengeläute fortdauert
—von ihren Frauen in's Bett getragen
zu werdtn. Veranlassung zu diesem fon.
Derbaren Brauche gab Gottfried der Bärti
! ge. Er forderte nämlich die Bürger von
Brüssel im Jahre I lvvzu einem Zuge nach
5 dem heiligen Lande auf, und diese verließen
Weib und Kinder, um für das Kreuz zu
! kämpfen. Der unglückliche Ausgang eines
s Gefechts mit dcn Ungläubigen in Syrien,
! machte sie sämmtlich nebst ihren Führern zu
; deren Gefangenen. Jahr auf Jahr verging
und noch immer trauerten die verlassenen
Frauen, aIS auf einmal am 19ten Januar
IIV7 die Männer unvcrmulhet zurückkehr
ten. Da war denn die Freude der guten
Frauen so groß, daß sie die ihnen wiederge
sehenen Ehemänner selbst zu Bette
trugen. Der Tag dieser Rückkehr wurde
zu «inem Festtage erhoben und hat sich bis
heute forterhalten.
Die Heilung einer bösen Zunge muß bei
dem bösen Herzen anfangen. Auf der Zun
ge ist gleichsam das Zifferblatt, im Herzen
sind di« Räder und Gewichte der Uhr. Aus
der Zunge wird gleichsam öffentlich seilge
! boten, waS in der Werkstätt« des Herzens
! zuvor fertig gemacht ist. Es ist sehr wohl
gethan, den Entschluß zu fassen: Ich will
mich hüten, daß ich nicht sündige mit meiner
Zunge ! Aber nur, wenn daS Tuebwerk der
Gedanken im Herzen stockt,
kommen keine sündigen Worte mehr über
die Zung«.
Wer an sein« «ign« Biust schlägt w«nn
sein Bruder um begangner Zehler willen
von Gott heimgesucht ober von Menschen
getadelt wird: wird vor ähnlichen Fehlern
und Strafen bewahrt bleiben. Wer sich
aber in seinem Herzen erhebt, aIS könne ihm
solche« nicht witd«rfahr«n. yiid Aehnlichei
erleiden, ehe er sich's versieht.
Treffliche« Mittel. lannt««
freundlich zu «ach«».
Ein reicher Pflanzer im Süden, der erst
vor Kurzem das hübscheste Mädchen der
Umgegend gehkirathel hatte, fand, »«ß sei««
Frau, nachdem die Flitterwochen »»»über
waren, an großer Langweile zu leiden schim
und bei weitem nicht mehr so freundlich war
> als früher. Er sann auf Mittel, um dies«»
Uebelstand zu heben, und lud zu diesem G»
de Gesellschaften ein. Im Anfange, so lan
ge die Gevattern und Bettern etwa« neu«»
zu erzählen wußten, half's, allein bald«««
den auch die Gesellschaften langweilig unv
die junge Frau eben so traurig wie zuvor.
Halt, dachte der Bauer, ich laß eine Piano
forte kommen. daS wird sicher ein gute« Mit
tel gegen die langeweil» meiner Frau fei».
Er verschrieb ein kostbare» Instrument vom
Osten, auf den sein junges Weib vom Mor
gen b<6 in Nacht mit vielem Ver
gnügen ihre Mnen Finger übte. Allein auch
dies wurdeWlr lang zur Langenweile, und
ihre TraurMeit stellte sich wieder ein. Jetzt
wurde der junge Ehemann mißmuthig und
stellte feine Frau zur Rede, fragte, ob fie
ihn nicht liebe, ic. "Ja, ich liebe Dich, ant
wertet» sie, allein mein Vater erhielt jede
Woche eine Zeitung, und hier habe ich gar
nichts zu lesen." Sogleich bestellte der Bau»
er die Zeitung aus der nächsten Stadt, und
seine Frau ward» freundlich zur selbigen
Stunde und hat nie wieder Langeweile ver«
spürt. Nehmet Euch ein Beispiel daran!
Nützliches für Alle.
Bauern-Arbeit im April.
Dies ist ein Monat der Thätigkeit. Man
beginne frühzeitig zu pflügen —reinige Wie
sen und sähe Gyps—fahre den Mist au«
für Grundbeeren, Welschkorn, u. s. w.—
vermeng» d»n Mist wohl mit d»r Erd» durch
wiederholtes Eggen—pflüge ties, mit gra
den, ebenen und schmalen Scheiben, und
das Feld wird gleich »in»m Gartrn auise«
Ken. Halt» das Vieh von der Weid» bi«
>ie ausgewachsen ist. Reinige Wiesen von
Holzstücken und Steinen, und »»spar» da
durch eine Woche Arbeit am Schleisstein in
der kommenden Mähezeit, u. s. w., u. s.w.
Jede Art von nördlich»» Fruchtbäunitn
können umgepflanzt werden, so lang« fie
kein Laub haben, und Frühjahr« . Jnoeuli»
rungen im ersten Theil des Monat« verrich»
tet werden. Man pflanze Erdbeeren Beete
—zweige Pflaumen» und Kirschenbäum«
zeitlich —untersuche Pfirsichbäume und ze»-
störe den Wurm an den Wurzeln derselbtn»
u. s. >v.
Welschhiihner.
Die jungen Welschhühner, bald nachdem
sie ihre ersten Federn angesetzt haben, sind
einer Krankheit unterworfen, die, woferr»
l nicht sogleich dagegen gebraucht wird, ihnen
sehr tödtlich ist. Die ersten Kennzeichen
dieser Krankheit sind: Mangel an Freßluft,.
Abmagerung, Schwäche, traurige« AuSs«»
hen ;—die Schwanz und Flügel-Federn wer
den weißlich, und daS Gefieder überhanp»
struppig. Die Seuche besteht au» riner
Krankheit zweier oder mehrerer der Rumpf
ser Zeit mit Blut strotzend wird.
Die Heilmethode besteht darin, daß man
diese Sleißfcdern ohne weitere Zeitversäum
niß herausreißt, worauf die jungen Trut
hühner sich bald wieder erholen und gesund
werden. Um Welschhühner schnell zu mä
sten, bedient man sich gewöhnlich dreier Me
thoden—nämlich :
1. Man füttert mit Hafermehl und ab
gerahmter Milch, und beobachtet daS söge«
nannte Einsetzen derselben ; oder.
2. Man sperret sie bloS ein während man
obiges Futter reicht; oder
3 Man sie frei herumlaufen, füttert
wie oben, jedoch wechselt man dann und
wann ab mit gelben Rüben, Ruta Baga«
oder Kartoffeln mitHafer- oder G»rst»nm»hl
untermengt und gekocht.
Die letztere Methode ist bei weitem di«
vorzüglichste, nur muß man ja pünktlich
dreimal deS Tags füttern ; de» Mittag»,
wann sie zu Hause kommen, swozu man sie
gewöhnen muß.Z und auch deS Abend«.
Ueber Nacht sperrt man sie in den Stall»
damit sie Morgens nicht fortlaufen können,
ehe sie gefüttert worden sind. Ein paar
Tag?, ehe man si» zu schlachtkn ged»nkt,
müssen si» ausschließlich auf rohen Haf»r g»»
füttert werden, wodurch (wie erfahrn» Mä»
ster versichern.) ihr Fleisch eine gewisse Festig
keit annimmt, und einen angenehmen Ge
schmack gewinnt.—(Neut.)
Mundsperre.
Einen Cent oder ein anderes Stückchen
Kupfer fest auf die Wunde gebunden, soll
ein sicheres Mittel für die Heilung der Mund
sperre scin.
Der Humorist.
„ES Pließt sie."
„John,"—sagte eines Tages sein Meister
zu ihm —„die Leute sagen du ließest Dich
von deiner Frau schlagen, ist e« wahr?"
„lah," antwortete John gleichgültig.
„WaS ! Du sagst ja erwiedert» d»r
Mtister mit Verachtung—„waS meinst Du
denn, du Tölpel ? Ein so großer Kerl wie
Du, so stark wie »in» Dampfmaschin« od«r
ein Elephant, und sich von einem so kl»in»m
Weibchen wie daS Deinige schlagen zu las»
sc» ! Was ein Tollkopf mußt Du sein."
~W o i," erwiederte John geduldig, ~« «
pließt si« und thut mir n«t
weh!"
Eine Dame war unlängst zu Neu York
in so großer Eile, daß al« man di« Planke
d«S DampsbootS «inzoz, worauf fl« gch b«<
fand, sie laut zu ihrem Gemahl av«,i«f:
"Ach Gott, George, ich muß wieder zurück
nach dem Astorhause, denn ich habe mein«
Zahne in der Waschbowle gelassen Z"
Sie sind also en Schweizer, sr«it mir r«cht
sehr, ooch «en« sch«n« Jegend.
Und Sie? -
Ja Heeren se, Männeken, wat ick eej»nt
lich bin, d»t r» ocksig schwer, zu bestiwwen !
Früher, we»«.ick, war ick «en PreiKe. aber
jetzt scheint mir, bin ick »»jentlich ja» nifcht.