Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, March 15, 1849, Page 2, Image 2

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    Aecha Hstatriot.
Allentaun, März BS, NB4N
~ President Taylor.
Die Waschington Union, PolkS ehemali
ge Hofzeilung, scheint wirklich verloren zu
sein, hinsichtlich was sie von der neuen Ad
ministraiion des President Taylor sagen
sdll. In einer der letzten Nummern sagt
sie: "Der neue President wird viele Unan>
nehmlicbkeitcn zu überkommen haben."—
DieS wird nicht ausbleiben—aber die Ge
schichte seines Lebens zeigt gerade, daß er
der Mann ist dieselbe zu überwinden. Sei»
ne Thaten in Merico sormiren eine herrliche
Predigt über diesen Text. Das Volk im
Allgemeinen hat alles Zutrauen in den jetzi
gen Inhaber deS weißen Hauses. Dassel
de sah ihn von Feinden in dem Schlachtfeld»
umringt, verlaßen durch feine Regierung,
aber doch kühl und mit feiner großen Gei>
stcS-Gegenwart kam er jedesmal als Sieger
aus dem Kampf. Es hat daher keine Furcht
wegen seinem ferneren Betragen. Der Pre
sident empfindet feine Position, weiß seine
Pflichten, und seine Atministration wird be
sonders wegen Reinheit und Patriotismus
charaktcrisirt werden.
Äm?ri?anische <solonis<>tionö-Ecscllschaft
De - 32ste jährliche Bericht dieser Gesell
schaft lautet für dieselbe sehr günstig, und
wir ersehen daraus, daß die Freunde dieses
wichtigen und wohlthätigen Unternehmens
überall mit neuem Leben und frischer Ener
gie zu Gunsten desselben wirken. Der Be
richt enthält manche interessante Thatsachen
in Bezug auf die Fortschritte der Gesell
schaft. MrS. Elisabeth Sherman, Wittwe
des verst. Achtb. Roger M. Sherman, starb
-öm 3ten letzten August und vermachte der
'Gesellschaft viertausend Thaler. Dr, Chas.
Everelte. von Albermarle Co., Virginien.
welcher im letzten Oktober starb, hinterließ
33 Sklaven, welche nach Ablauf von fünf
Jahren frei sein und sich in ter Neger Colo
nie, Liberia, ansäßig machen sollen, »achtem
sie während den 5 Jahren eine hinreichende
Erziehung genoßen haben.
Während dem verstoßenen Jahre sandte
die Gesellschaft 443 Emigranten nach Libe
ria. Von diese» waren 117 von Virgini
en; K 9 von Georgien; 37 von Louisiana;
Z 5 von MisWppi ; 28 von Kentucky; 23
von Alabama; 19 von Waschington City ;
v von Pennsylvanien; 7 von Illinois; 5
von Neu Jork; 5 von Nord Carolina; 5
von Georgetown, D. C.; 1 von Ohio; und
I von Michigan.
Diese Emigranten sind nun in Liberia
und betreiben verschiedene Geschäftszweige
mit gutem Erfolg. Ihre Gesundheit ist im
Allgemeinen gut, indem nur 4 Erwachsene
und 8 Kinder am Klimasieber starben. Der
Bericht sagt, daß bereits Anspruch für eine
Passage gemacht wurde von 245 in Mifsif
sippi; K 9 in Tennessee; 27 in Indiana ;
24 in Kentucky; 2 in Ohio; K 4 in Virzin!
en; 69 in Süd Carolina; k in Neu Jork ;
7in Connecticut; lin Georgetown; sin
Waschington City; 1k in Nord Carolina ;
und 125 in Georgien—zusammen K 57.
Man glaubt daß vor dem Ende des ge
genwäriigen Jahres noch 599 mehr An
spruch machen werden. Wenige der Appli
kanten sind aber im Stande ihre eigenen
Kosten zu bezahlen, und es wäre bedauerns
werth, wenn ein Mangel an Geld diese Ap
plikanten vom Gehen abhalten würde.
Kurz und gut.
Die Jnaugural-Addresse von Präsident
Tayloll soll die kürzeste gewesen sein, die je
von einem President gehalten wurde. Dies
ist ein guter Ansang, und wir hoffen die Re
gierung wird hinsühro das nämliche Verfah
ren einschlagen auch in Hinsicht aller an
dern öffentlichen Dokumente. Das ganze
Volk ist dann im Stande tieselben zu durch
lesen, welches in den mehrsten Fällen bisher
nicht geschehen konnte, da viele der Land
zeitungen gewöhnlich nicht Raum hatten die
selben wegen ihrer übermäigen Länge auf
zunehmen.
Dock eine kürzere.—Der Richmond
Whig sagt, daß Präsident Madison'S erste
Jnaugural-Addresse nur halb so lang gewe
sen sei, als die des Präsidenten Taylor.
Ein guter Dreistunden-Lohn.
Gen. Lewis Caß, ein armer Mann, der
noch nicht mehr als eine halbe Million
Thaler aus dem Schatze zog. betrat die Se
nathalle vor ihrem Aufbruch am vorletzten
Samstag Abend um 9 Uhr, und entfernte
sich wieder um 12, wodurch er sich eintau
send Thaler aus dem öffentlichen Schatze
sicherte. Ist dieS etwa der " demokratischen
Grundsätze'' einer, die sich in Caß vereinigt
finden sollen?
Sonderbar.—Ein Herr William B.
Scarse, ein respektabler Einwohner von
Pitlsburg, stach sich vor einigen Tagen,
beim Anziehen, mit einer gewöhnlichen
Stecknadel (Spelle) in einen seiner Finger.
Die Folge war, daß ihm der Arm aufschwoll
und ihn so zu sagen unausstehlich schmerzte.
Man hegt Zweifel ob er wieder genesen kön
ne. Alle ärztliche Hülse wurde angewandt,
aber soweit ohne den geringsten glücklichen
Erfolg.
IcK'Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich
vor einigen Wochen in diesem Caunty,—
Die unglückliche Person ist unser Freund
Henryßomig, von Ober Saucon.—
Zu einer Zeit glaubte man daß es nolhwen
dig sei seinen Aim zu ampuiiren, welches
jeboch glücklicher Weife uwerlsßen^vurde;
und eS freut unS nun soeben zu vernehmen,
daß er am Bcßerwerdcn ist.
KtF'PrtsidtNt Taylor» EinsehungSrede
wird von Feinden und Freunden durch die
ganze Union höchstens aIS ein wirkliches
Muster der Einfachheit und der Festigkeit
gepriesen. Auch von feinem Eabinet wird
im besten Lichte gesprochen.
Einfuhr von Eisen und Kohlen.
In unserer vorigen Nummer zeigten wir
auS authentischer Quelle, daß die Einführ
in dieses Land von britischem Roh- und
fabrizirtem Eisen während 9 Monaten de»
letzten Fiskaljahres sich zu dem Werth der
enormen Summe von 9 Millionen, 4H4
Thaler bettug, und daß in
der Fabrizirung dieses Eisens die ungeheure
Quantität von 1 Million, 147 Tausend 345
Tonnen Kohlen verbraucht oder besser ge
sagt in der Gestalt des Eisens ins Land
importirt wurden, und daß turch diese Oper
ationen 49,999 Arbeiter weniger in Minen
und Eisenwerken Beschäftigung erhielten.
Aus demselben Bericht erhellt, daß ter
wirkliche und geschätzte Belauf der impor
»irren englischen Kohlen in dem genannten
FiSealjabre sich zu 295 555 Tonnen belief
—ln den Jahren 1843. '44 und '45 unter
der Operation deS Tariffs von 1842 wurden
213,912 Tonnen importirt, also in jenen 3
Jahren nur 8,353 Tonnen mehr als im letz
ten Fiskaljahre allein. Dieseszeigtin einem
ungünstigen Lichte tie Wirkungen deS Frei
handels Systems, und es ist nur ein Wun
der, daß es noch Leute gibt welche vorgeben
das Wohl der arbeitenden Classen am Her
zu haben und dabei Maßregeln unterstützen
durch welche die Arbeit aus dem Lande ver
drängt wiid.
Nur den Belauf der wirklich wie oben
angefühlten imponirtenKohlen annehmend,
würden dieselben in Pennsylvanien zu gra
ben und nach dem Markte zu bringen nicht
weniger als 999 bis 1999 Personen be
schasiigt haben, die mit ihren Familien und
ihren Handwerkern als Hutmacher, Schnei
der. Schuhmacher, ?c,, noch 3(199 Personen
rnehr Beschäftigung und Unterstützung ge
währt haben würden. Durch die Verthei
diger des Freihandels Systems werden aber
diese Geschäfte auf europäischen Boden und
somit an europäische Arbeiter übertragen,
während ein großer Theil unserer Bürger
müßig gehen die unter verschiedenartigen
Umständen an guten Preisen Beschäftigung
erhalten und mit ihren Familien froh und
glücklich sein würden.—(Presse )
Dem Dcylcötaun'Expreß'vcm <Ztcn März, mtnchmcn
Ranbgeschichten.
Ein Räuber vertrieben. —Ein frecher
Schurke beabsichtigte in der Samstags Nacht
den 24sten Februar, ein Diebstahl zu bege
he», welches ihm mißlang. Es scheint daß
Henry A. Cope, und seine alte Mutter in
Hilltaun To. wohne», welche reich geglaubt
werden. Um etwa 2 Uhr in besagter Nacht
hörten sie etwas in ihrem Haus, nach einigem
Lauern stieg Hr. Cope auf und zu feinem
großen Erstaunen erblickte er eine» Räuber,
mit einem Lichtin derHand.derwieesfcheint
zum Fenster herein kam. Er hatte eine
Schublade in der Stube geöffnet wo die alte
Frau schlief, und als er nichts fand das er
für habenswerth hielt, ergriff er Hrn. Cope
bei der Hand, befahl ihm das Geld aufzu
geben und im Falle er sich weigere, so würde
er beide lödten. Während dieser Zeit wurde
tie alte Frau wach, und fragte was er wolle.
DerSchurkeerwieterte er wolle "Geld" und
widerholte seine Drohung "beide zu tödten"
wann siees nicht herausgäben. Er nahm die
Frau beim Halse, wahrscheinlich um sie zu
erwürgen, aber durch ihr Geschrei um Hülse
wurde das Mädchen geweckt die in einer
Stube ober ihrer schlief, und welches aus dem
Bette aufden Boden sprang. T üses hörte
der Dieb und sprang so leicht zum Fenster
hinaus, daß kein Hanswurst in einem Circus
jemals leichter durch einen Reif hüpfte.
Der Räuber soll ein großer Deutscher fein,
mir Whiskers im Gesicht, hatte eine scheckige
Beste und Frackrock an, und Kappe auf.
Ein Mann der obiger Beschreibung nach
kommt soll nächsten Morgen etwa zwei Mei
len von wo er ten Raub begehen wollte, in
tie Stäqe gegangen sein worin er bis nach
Line Lerington gefahren ist, und nachher zu
Fuß gleich einem Blitzstrahl den Turnpeik
hinunter lief. Es wird gesagt daß eine Hand
des Räubers mit Blut besudelt war, und
tie Wunde erhielt er wahrscheinlich am Fen
ster welches er ze> brach. Unseren Freunden
wollten wir anrathen ihre Thüren des Nachts
geschlossen zu halten, denn unsere Wecdsel
zeitungen sind voll Raubgeschichten, und
auch in unserem Caunty ist der Anfang ge
macht.
Noch ein Raub—929 Belohnung,
Wir vernehmen daß I. I. Brown, in
Middletaun Taunfchip. dieser Caunty, am
22sten Febr. um etwa 555 in Geld, Sack
uhr und andere Artikel beraubt wurde. T 29
Belohnung ist auf den Dieb gefetzt.
Undnochein Diebstah l.—Auch er
fahren wir daß am IBten Februar Hrn.
JesseJones, von Plumstead Taunfchip etwa
59 Tbaler gestohlen wurden. Der Dieb
vei/'chasste sich durch ein Fenster im Parlor,
Eingang, und das Geld befand sich im zwei
ien Stock in ter vorderen Stube. Es wird
geglaubt der Räskel wäre gut im Hause be
kannt.
Eine Banknote zu spalten.—
Die Direktoren von der England Bank er
fuhren kürzlich, daß ein Herr Baldwin die
ausserordentliche Kunst erfunden, nicht nur
eine Zeitung, sondern auch eine Banknote
zu spalten. Die Vorstehcrgenannterßank
setzten seine Ersintung auf die Probe und
gaben ihm eine alte 1 Thaler Note, welche
dunner sind, als die neuen. Baldwin nahm
die Note mit nach Hause, und brachte sie am
Morgen wieder, wie er zu thun versprochen
Halle. Das Papier an der Note war nicht
im Geringsten beschädigt und sah aus, als
wenn es eben tie Fabrik verlassen hätte, so
unbeteutend war die Wirkung des daran
vorgenommenen Spaltens. Die Direkte
ren belohnten Herrn Baldwin für seine Mü
he, konnten ihn aber nicht dazu bewegen,
ihnen das Geheimniß seiner VersahrungS
weise mitzutbeilen. Man erachtet diese Er
findung für sehr wichtig.
Prediger ermordet. —Im Newark
Atvertiser befindet sich ein Auszug einet
Briefes von Californien,- welcher ein trau
riges Gerüchterwähnt, daß die Herren New
man und Pomeroy, Prediger der Methodi
sten Kirchen, beide in den Gold Regionen
ermordet worden seien. Der Brief soll von
einer höchst glaubwürdigen Quelle herkom
men.
Ein »ach California bestimmtes Mädchen.
Sogar die Mädchen unseres Landes wer
ten von der Lust ergriffen, ihr Glück in dem
Goldlande Californien zu suchen.
Eine Boston Zeitung erzählt, daß vor
ungefähr drei Wochen ein in den Meriimack
Mühlen zu Lowell beschäftigtes Mädchen
ihr K»sthaus verließ, und vorgab, sie sei ge
sonnen einige Monate bei ihren Eltern in
Peterboro, Neu Hampschire, zuzubringen.
Nach einer Abwesenheit von beinahe einer
Woche wurde eS entdeckt, daß sie in männ
licher Kleidung nach Boston gegangen war
und Anstalten traf um nach Californien ab
zureisen. Ihre Eltern wurden unverzüglich
von diesen Umständen unterrichtet, welche
sich darauf nach Boston begaben und sogleich
Nachforschungen nach ihrer verlornen Toch
ter anstellten, welche sie endlich an Bord ei
nes nach Californien bestimmten Schiffes
fanden. Sie hatte sich ihr Haupthaar ab
schneiden lassen und in ihrer Matrosen Ja.
cke und weilen Beinkleidern stellte sie einen
hübschen jungen Mann vor. Es erhellcte,
daß sie etwa 299 Thaler auS der Sparbank
gezogen hatte, nach Boston kam, sich eine
Passage nach Californien sicherte, Pistolen,
u. f. w. kaufte, und würde auf ihrem Wege
nach den Goldufern des Sakraments gewe
sen sein, wenn es nickt für ein im Vertrau
en der Heldin stehendes Mädcken gewesen
wäre, welches, um die Folgen bange, einen
Verwandte» von ihrem Vorhaben benach
richtigte und solchergestalt ihren Aufenthalt
verrieth. Sie gab ihr heroisches Unterneh
men sehr ungern auf, doch willigte sie end
lich ein, mit ihren Eltern nach ihrer Hei
malh zurückzukehren.-(L. Volksf.
Gold in Virginien und Maine.
Ein Brief in der N. U. "Tribune" von
Waschington meldet, daß ein Herr, welcher
die Goldmine nahe bei Fredericksburg, Na.
besucht hat, ihm versichert, sie bringe das
Gold schneller hervor, als die Calisornischen
Minen, denn in Virginien würden täglich,
mit K 9 Menschen 599 Thaler gewonnen.
Die Erzählung oder Fabel vom Golde im
Staate Maineist folgende: Zwei Farmer,'
welche ihre Ochsen durch einen Sumpf, nahe
am Kennebeck Flusse, treiben wollten, steck
ten Pfähle hinein, um zu sehe», wie tief die
Ochsen hinein sinken würden. AIS sie diese!
ben wieder herauszogen, fanden sie am un
teren Ende weißen Sand und Körnchen, tie
wie Gold glänzten, worauf sie die Gegend
umher mit Bohrern untersuchten und über
all dasselbe Resultat fanden. Sie fingen
daher a» zu waschen und die gefundenen
Körnchen ergaben sich als das reinste Gold
und zwar in solcher Masse, daß man ihnen
schon 19999 Thaler für '/«Acker angeboten
und sie es doch ausgeschlagen haben.
Ein Herr Jsaacßailey (wahrschein
lich ein sehraufgeklärter Kops) sagt im"Cin
cinnati Commercial," und beweist eS durch
eine» langen, aus ter Bibel geschöpften
Artikel, daß der AuferstchungSlag am näch
sten I9te» August fei» wird, wo der Herr in
ten Wolke» daher kommen, und die Todten
auferstehen werden. Obgleich wir nun keinen
Zweifel haben, daß am kommenden I9ten
August, wie überhaupt jeden Morgen, alle
Lebendigen aufstehen werden, (wenn sie nicht
! etwa Tags zuvor einen Rausch, und in Folge
dessen am I9len August einen sie an's Bett
bindenden Katzenjammer habe» sollte»,) so
zweifeln wir doch sehr, ob die Todten sich
!das Privatvergnügen machen werden wieder
j zum Vorschein zu kommen. Uebrigens sind
diese Todten auch ganz überflüssig auf dieser
Welt, da wir kaum wissen, was mit allen
Lebenden anzufangen. Diese IdeeteS Hrn,
Jsaacßailey ist sehr schlecht.—(Han. Gaz.)
Unglück,—Am Montag in der vor
igen Woche, ereignete sich ein trauriges Un.
glück in der Kohlengrube des Hrn. Geo,
Thompson, in Schuylkill Caunty, wodurch
einer der Arbeiter Namens Smith getödtet
und ein anderer mit Namen Robert Hill
schwer beschädigt wurde. Sie waren in
der Ausbesserung deS GangwegeS beschäftigt
aIS eine Masse von 19 oder 12 Tonnen
Schiefer auf sie herabfiel und sie bideckte,
und da sich zur Zeit Niemand sonst in der
Nähe befand und daS Unglück bemerkte ver
blieben die Armen 12 Stunden in dieserent
fetzlichen Lage. Das Weib eines der Man
ner begab sich der langen Abwesenheit ihres
Gatten wegen nach der Stelle und rief in
tie Oessnung hinein und erhielt Antwort.
Man stellte sogleich eine Anzahl Männeran
die Arbeit welche die Unglücklichen so bald
als möglich heraus gruben.—(Presse.)
Beinahe entwischt. Wir erfahren
durch dieNorristauner Zeitungen, daß Fran
cis Geiser, der eben zu dreijähriger Gefäng
nißstrafe verurlheilte Gäulsdieb, am vor
letzten Dienstag auS dem Gefängniß zu
brechen versuchte. Er.wurde jedoch zeitig
genug an seinem Vorhaben verhindert und
nach einem sicheren Aufenthaltsort gebracht.
lohn Rickey, der bekannte Pferdedieb,
welcher vor nicht langer Zeit aus dem Nor
iistauner Gefängniß entwischte und kürzlich
von der B ucks Caunty Court zu dreijähriger
Zuchthausstrafe verurtheilt wurde, suchte neu
erdings abermals aus seinem Käsig zu ent
kommen. jedoch noch zeitig genug entdeckt
und in seineZelle zurückgebracht.—(Neutr.)
Selbstmor d.—Ein Deutscher, Na.
mens Fr anz K a m ere r, begieng am vor
igen Mittwoch Selbstmord in Lancaster, da
durch daß er sich in einem Stalle eines
Wirthshauses erhieng. Wirvernehmen, daß
der Verstorbene irgendwo auf dem Lande
als.Gärincr beschäftigt war. aber öfters nach
der Stadl kam, und sich dann gewöhnlich
betrank. Die unnatürlicheThatwurde von
ihm begangen nach einem mehrere Tage
dauernden Saufgelage, während welchem
er seine ganze Baarschast und seine Uhr
durchgebracht hatte. Wahrscheinlich wurde
er dann durch die Verzweiflung zum Selbst
mord verleitet.—(Volksf)
Zu HägerStaun. Maryland, begieng vor
einigen Tagen eine junge Dame dadurch
Selbstmord, daß sie sich erhieng. Die Ur»
fache davon war, daß ein jpnger Mann von
jenem Ort Gerüchte verbreitete, die berech.
net waren ihrem Charakter zu schaden
Welches Unheil ist doch eine böse Zunge ver
mögend anzurichten.
Vom Auslande.
Nntuaft d«< Dampfschiffes
2 Wochen später von Europa.
Das Dampfschiff Amerika, von Liverpool
am 24sten Februar abgehend, kam am 9ten
März zu Halifar an, und brachte zwei Wo
chen spätere Nachrichten von Europa mit.
England —Die Bericht, über die Cho
lera geben eine Anzahl von 12,395 Fällen,
von welchen 5 54k gestorben, 3,788 gene
sen, und 3.1K4 noch unter Behandlung
sind.
Die Berichte von Calisornien verursachen
immer noch daS größteJntereße. Die Auf
regung hat sich über alle Klaßen verbreitet.
Das französische Gouvernement hat einen
Ingenieur nach Californien gesandt, um die
Entdeckungen zu untersuchen.
Frankreich.— Die National Assembly
hat endlich ihre Auflösung beschloßen, und
die neue Assembly wird sich etwa Mitte
Mai versammeln. Louis Napoleon scheint
täglich mehr politische Stärke und Popu
lärität zu gewinnen, und Politiker, die bis
her aus verschiedenen Motiven ihm ihre Un
terstützung versagten, kommen jetzt hervor
und erklären sich als Bonapartisten, in Fol
ge deßen ein großer Fortschritt in der Wie
derherstellung des öffentlichen Zutrauens
gemacht wurde.
M. Ledru Rollin erhielt auf feine Anfra.
ge beim Ministerium über die Angelegenhei
ten Roms zur Antwort, daß das französi
sche Gouvernement nicht gesonnen sei das
römische Gouvernement anzuerkennen, ohne
sich vorher zu überzeugen, ob es seinen Hand
lungen beistimmt, und daß das französische
Ministerium verlangt, daß der Pabst in ein
einem Prinzen und Haupt der katholischen
Kirche angemeßenen Standpunkt gebracht
werte. Die Assembly. trotz eines folglosen
Versuches der Rothen Republikaner das
Gouvernement durch eine Erklärung von
Gruytfätzen zu fesseln, schritt zur Ordnung
des Tages.
Joseph Bonaparte wird als Ambassador
nach Spanieu gehen. Er besteht daraus bis
nach den Wahlen in Paris zu bleiben, um
seinen Einfluß zur Verstärkung der Macht
seines Verwandten am Haupt der Republik
zu verwenden.
ToScana —Der Großherzog von Tos
kana ist mit seiner Familie aus Wien nach
Port San Stifane geflohen. DaS'aufge
regte Volk hat ein Provision«! Gouverne
ment erklärt, als ein Theil von Italien.
Italien, —In den römischen Staaten
hat ras republikanische Gefühl den höchsten
Punkt der Aufregung erreicht, und die ereku
tive Committee hat die päbstlichen Autoritä
ten an sich gerissen, welche gänzlich aufSei
te gesetzt sind. Der Pabst ist entsetzt und
eine Republik gegründet.
Paris Zeitungen sagen, daß der brittische
Ambassador zu Constantinopel gegen die
Besetzung der Moldau und Wallache! turet
Rußland protestirt habe, worin er durch den
französischen Gesandten unterstützt wird.
Sardinien ist ruhig, indem der König
einsieht, daß er das Zutrauen des Volks
nickt besitzt.
Neapel ist keinen Schritt näher zur
Schlichtung seiner Zwistigkeiten mit Sicili
en geschritten, und man glaubt daß die Sa
chen im alten Stande verbleiben werden,
bis erfolgreiche Unterhandlungen getroffen
werden können mit den verschiedenen Mäch
ten die sich gegenwärtig zur Beilegung der
Italienischen Streitigkeiten zu Brüssel per
sammeln.
Holland.— Der König von Holland
eröffnete die Kammern am I4len Feb. un
ter allgemeinen Zuneigungs - Beweisen des
Volks.
Preußen, —Die Wahlen haben allge
meines Jnrereße erregt. Die Ansichten des
Ministeriums haben sich gebeßert.
In Oestreich und Ungarn wurden die
Kaiserlichen in mehren Scharmützel von den
Ungarner geschlagen. Die Streitigkeilen
werden mit barbarischer Wildbeitund Räch
sucht fortgesetzt. Piinz Windisch Gräzist
ermächtigt die Angelegenheiten in Ungarn
zu schlichten.
Gerüchte verkünden einen Einzug der Ru
Ben in Transylvanien, dock wurden keine
authentische Berichte eines solchen Ereignis
ses erhallen. Man glaubt daß Rußland
zu einem absichtlichen Eingriff in jenes Land
intriguirt. Lord Palmerston scheint voll
kommen der Gefahr bewußt zu fein, und
trotz der Schmähungen die auf ihn gekäufi
werden, fährt er fort die Ränkerei zu über
listen, die in ihrer Folge ganz Europa in ei
nen Krieg verwickeln könnte.
Spanien, —ln der Sitzung der Cortez
zu Madrid wurde die Correfpondenz gefor
dert, welche man stattgefunden zu haben
glaubte, in Bezug auf den Anschluß von
Euba an die Vereinigten Staaten. Die
Antwort war, daß kein solcher Vorschlag
gemacht worden sei, und daß das aus Spa
niern bestehende Ministerium auch nicht ei
nen solchen Vorschlag anhören würde, in
dem die Insel Cuba nie abgetreten werden
solle.
Indien —Die Stadt Woolratz wurde
nach einem Bombardementvoneiner ganzen
Woche unter hesligem Widerstand eingenom
men. Am 39sten wurde das Fort, welches
899.999 Pfund Pulver enthielt, durch eine
Bombenkugel unter großem Lebensverlust
in die Luft gesprengt.
Märkte.—Der Baumwollenmarkt zu
Liverpool war eine Zeitlang sehr lebhaft, die
Preise stiegen und große Verkäufe fanden
statt. —Die Preise für Brodstoff standen
nach den letzten Nachrichten zu Liverpool
wie folgt:—Für Amerikanischer und Cana
bischer weißer Waizen 7 Schilling 2 PenS
bis 7 Sch. 4 PenS ; rother 6 Sch. 6 Pens
bis 6 Sch. 8 PenS, —F laue r—westliches
26 Schilling bis 26 Sch, 6 PenS ; Phila.
delphia und Baltimore 2g bis 29 Schilling;
ReuvrleanS und Ohio 2K bis 27 Schilling.
Feuer in einem Theater—Großer LebenS
verlust.
Zu Glasgow. Schottland, brach neulich
in einem Theater, im obern Stockwerk. Feuer
aus, als man eben Vorstellungen gab. Wie
sich leicht denken laßt suchte ein Jedes der
sehr großen Menschenmenge sich auS dem
Gebäude zu entfernen, wobei Viele umgesto
ßen wurden und die Uebrigen über sie weg
liefen. DaS Feuer wurde bald gelöscht,
aber doch verloren 6l Personen durch erhal'
tene Verletzungen ihr Leben.
Belehrende Unterhaltung.
Der Landinann.
L»r. Sal A, 27.
Fern von dem städtischen Gewühl
Und wilder Leidenschaften Spiel.
Lebsinge Geil!
Dir nah ist Seit in Lust und Leid,
In seiner Werke Herrlichkeit;
Lebsinge Gott!
Miihsetigkeil ist aller Lees!
Nicht Geld gibt Glück, nicht Rang und Pracht;
Man ist, w»ju das Herj uns macht.
Lebslnge Geti!
Lebsinge Gett, und freue dich;
Die Tugend dlch den Ersten gleich!
Lobsinge Getl!
Zs-botte,
Ackerbau
Der paradiesische Zustand, in dem sich die
Menschen im Anfang „ohne zu ackern, ohne
zu säen, in Müßiggang auf Kosten der Göt
ter ergehen," konnte nur in einem von der
Natur sehr begünstigten Lande und bei einer
sehr dünnen Bevölkerung stattfinden. Und
selbst bei diesem Zustande mußte der Mensch
bald mit den Thieren, welche die Früchte
dieser freigebigen Natur gleich ihm genießen
wollten, in Streit kommen, und somit Jäger
und Thierbäntiger weiden. Ausdem Thier
bäntiger entstand bald der Thierzüchter;
aus diesem der Nomade, da der Mensch,
welcher Thiere zu feinem Nutzen zähmte und
erzog, häufig den Aufenthaltsort wechseln
mußte, um ihnen das nöthige Futter zu ver
schaffen. Aber auch dieses umherziehende
Leben erfordert große Räume, und setzt der
Vermehrung der Bevölkerung bald unüber
steigliche Schranken.
Als einer der größten Wohlthäter de?
Menschengeschlechts muß daher Der ange
sehen werden, der zuerst auf den Gedanken
kam. nützliche Gewächse durch Aussäen der
Saamen oder durch Verpflanzen zu vermeh
ren und durch Entfernung der weniger nütz'
lichen zu beschützen —der somit sicher, und
reichlichere Ernten schuf. Er machte eine,
selbst jetzt noch nicht im rechten Maße er
kannte Vermehrung der Bevölkerung mög
licher sicherte den Lebensunterhalt, erhöhte
den Lebensgenuß, sänsiigte tie Sitten, unt
bewirkte in Folge der durch die gedrängte
Bevölkerung stattfindenden vielseitigen Be
ruhrung der Menschen, höhere Bildung.
Nach der Bibel war schon Adam ein
Ackersmjinn: „Daließ ihn Gott der Her,
aus dem Garten Eden, daß er das Feld
bauet«" (l Mos. 3,23)— und Noah begann
glcicb nach der Süntfluih nicht blos für die
Ernährung, sondern auch für die Erheiterung
zu sorgen: ..Noah aber fing an und wart
ein Ackersmann und pflanzte Weinberge'
Mos, 9, 20). Egypten war schon zuAbra
hams Zeilen durch seinen Reichthum an
Getraide berühmt. Isis und ihr Gemahl
Osiris sollen dort den Ackerbau eingefühn
haben. In China die Kaiser Bao. Gui
hoang und Chi nong. In Peru, Maneo
Capac.— In Atlica, Cecrops, der im Jahr
der Welt 242 k mit einer egypiischen Colonie
dorthin kam.—ln Böoiien, Kadmus. 2489
—ln Sieilin, die siziliscbe Königin Eeres.
2489, (Triptolem. Sohn des Königs Hele
ns. ließ schondort Getraideholen als in Attika
Mangel war. und führte mehre Verbesserun
gen im Ackerbau ein, z. B, den Pflug, die
' Körbe von Weidenruthen. die Hanvinüblen,
das Einspannen der Ochsen und das Lasttra
> gen der Thiere), —In Italien, Saturn, im
Jahr 239k—Nach Marseille kam er im Jahr
542 vor Christi, durch eine phocäische Colo
nie.—Nach Spanien durch HabiS.
Römische Prophezeihung
Cicero hat in seinen Fragmenten folgende
merkwürdige Sentenz vor 1899 Jahren nie
dergelegt :
"Fernhin über der Ocean wird, wenn
wir den Snbillinischen Büchern trauen dür
fen, nach vielen Mcnfchenaltern ein großes
reiches Land entdeckt werden, und in dem
Lande wird ein Held aufstehen, der durch
seinen Rath und seine Wassenthaten fein
Land aus der Sklaverei befreien wird, in
welche es geschlagen. Dies wird unter günsti
gen Vorbedeutungen vollbracht! Oh! wie
viel bewunderungswürdiger wird er dann
sein, als unser Brutus und unser Camillus!
Diese Vorhersagungen sind unsrem Accius
bekannt, der sie seiner Nyelcgresia einverleibt
und mit dem Schmucke der Poesie verschönert
hat. '
Kann ein Zweifel obwalten, daß diese
Prophezeihung unser Land und Waschington
bezeichnet?
Predigt.
In einer Zeit großer religiöser Aufregung,
wurde auch ein ehrlicher alter deutscherßau
er um seine Meinung gefragt, welche christ
liche Benennung auf dem rechten Weg nach
dem Himmel fei.
"Well," sagte er, "wenn wir unsern Wai
zen nach Albany fahren, so sagen Einige,
die» sei der beste Weg. die Andern, jenes sei
der beste Weg; aber es macht nicht viel Un
terschied welchen Weg »wir nehmen; denn
wenn wir dort ankommen, werden wir nicht
gefragt, welchen Weg wir gekommen sind,
und eS geht sie auch gar nicht« an—w enn
nur unser W aizen gut ist." .
' Nützliches für Alle.
Wclschkornba«.
Ein Laudwirth mqchte folgenden Versuch
mit Welfchkorn, u. zwarin einer AuSdehnunA
von zwei Acker. DaS Land war von gleicher
Güte und zwar ein leichler sandiger Lehm
boden, und war lange Jahre hindurch in
Timothy Wiese gewesen.
Den ersten halben Acker düngte er also,
daß er eine Schauset von Schaafmist m je»
den Haufen oder Hügel that —beim zweite»
gab er jedem Hügel eine Sckaufel voll kur
zen Dünger—beim dritten halben Acker ein«
Schaufel von Dünger aus dem Scheunen-
Hof, oder vielmehr eine Mischung von seinem
Dünger und Erde, den er durch daSPflügen
deS SckeunenhofcS gewonnen, nachdem der
lange Mist weggeräumt war. Auf den
vierten halben Acker that er in jeden Hügel
dieselbe Menge (nämlich eine Schaufel voll)
Steinkohlenasche, die aus gut vermoderter
und frischer Asche bestand.
Das Welschkorn wurde sorgfältig aufden
Dünger gestreut, und durch die ganze Lotte-
Kürbis Saamen mit dem Welschkorn gesäet.
Auf dem Theile.der mifSchaafmist gedimgf
worden war. kam nicht ein einziger Stengel'
zum Vorschein, während die Kirbiffe gut
aufwüchse« und in der Erndte derselben
kein Unterschied zu bemerken war, dieselben
waren durchaus gut. Zwischen der Erndte
aus dem Theile, der mit kurzem Dünger vom
Scheuenhos gedüngt war, .konnte kein Un
terschied bemerkt werden; beide brachten einen
guten Ertrag, 59 Büschel auf den Acker.
Aber der Ertrag von dem Theile, der mit
Steinkohlenasche gedüngt war, belief sich
wenigsten auf 199 Büschel auf den Acker.
Derselbe Bauer versuchte, mit Kohlen
schlacke das Kleefeld zu düngen und fand et
vortrefflich.—(Brnf.)
Kiirbiß.
Mit dem Kürbiß sind mancherlei Ver
suche gemacht worden. Der Amerikaner be
nutzt ihn nickt blos roh und gekocht als Fut
ter für feiu Vieh, sondern auch als Speise:
m Kuchen, Brei u. dgl. m, »nd trocknet sie
für die Winterzeit. Neuere Versuche, deren
Resultat uns berichtet worden, lehren, daß
der Kürbiß, wenn man ihn wie Sauerkraut
behandelt, d. h. in feine Stücke schneidet und
sauern läßt, eine eben so schmackhafte, als
leichte und gesunde Speise abgibt und sich
lange erhält. Im Nothfall ein Ersatzmittel
für Sauerkraut. Mit weißen Rüben hat
man längst ähnliche Versuche mit dem besten
Erfolg gemacht.
Mittel gegen da« kalte Fieber.
Es sind schon so manche Mittel gegen diese
Krankheit mitgetheilt worden, und dennoch
ist das Fieber eine Hauptkrankheit; diese»
Mittel ist jedoch so einfach und unschädlich,
daß ein Versuch' damit gemacht werden
könnte, da es Mehren geholfen haben soll.
Man legt ein frisches Ei mit der Schale
in ein kleines Bierglas und gießt so viel
rothen Wein darauf, daß daS Ei ganz da«
von bedeckt wird. Dieser Wein verliert nach
K bis 8 Stunden seine rothe Farbe und wird
ganz blau, wahrscheinlich von tem auS der
Schale d.s Eies an sich gesogenen Kalke,
welcher das spezifische Heilmittel auszu
machen scheint. Bis zur Wiederkehr deS
Fieber Anfalls läßt man das Glas bedeckt,
iiinkt aber beim erste» Gefühle des Durstes
den Wein aus. Gewöhnlich wird »un nach
dem ersten Gebrauche dieses Mittels daS
Fieber heftiger, nach tem zweiten (indem man
wieder ein frisches Ei genommen und darauf
Rothwein gegvfs.n Hai) ist der Fieberansall
weit schwächer und nach dem dritten bkibt
das Fieber est ganz weg.
Es ist jedoch gut, wenn die Krankheit ge-
Koben ist.das Mittel »och einigemal an den-
Fiebertagen zu nebmen. Es ist aber rath
sam, beim Wechselfiebcr einige Anfälle vor
übergehen zn lassen, ohne gleich die Krank
heit zu hemmen, und dann «st dieses Mittel
anzuwenden. (0.C0r.)
Ttaub ans de» Augen zn entfernen.
Eine sehr einfache aber schnelle Mode. daS
Auge von Staub zu befreien, ist diese: —
Man benetze die Ecke eines seidenen TucbeS
mit kaltem Wasser und und wickle es um den
Kopf einer Stecknadel (Spelle), dann steckt
man es achtsam unter die Decke des Augen
liebes nächst der Nase und zieht es schnell
über ten Augapfel, wodurch man das kleinste
im Auge befindliche Stäubchen entfernt. Ich
habe es oft selbst gethan (sagt ein Correspon
dem)' sowohl als Andern empfohlen, und
nie hat es mit meinem Wissen gefehlt.
Der H orist.
Heiratli—Ein Gentleman, indem er
mit einem Freund über den Gegenstand von
Heiralhen sprach, machte folgende Beiner»
kung : "Am erstenmal sah ich meine Frau
in einem Sturm; führte sie nach einem Ball
in einem Sturm; karasirte sie in einem
Sturm ; lebte in einem Sturm; aber, dan»
ke dem Himmel, ich habe sie in still und an
genehmem Wetter begraben."
Neuere Sprichwörter.
Alle Menschen sind mit unveräußerlichen
Rechten begabt—außer arme Menschen. —
Alle Menschen die ihre ehrliche Schulden
nicht bezahlen sind große Tagediebe—außer
solche die im Groß'n betrügen.—Alle Metl
ichen sind frei und gleich erschaffen—außer
Neger.—Alle Menschen sind
ser solche die zu der Kirche gehören.—Allen
Menschen wird eS erlaubt frei zu denken
und zu handeln—außer denjenigen die ft»
den Lebensunterhalt arbeiten.—Alle stolzge
kleidete und gebildete Frauenzimmer sind
Lätys—außer Dienst-Mädchen.
Was soll ich sage» ?
"WaS, Mr. Sprecher, soll ich zu meinen
Constituenten sagen ?' rief ein. über die Pas>
sirung einer Bill, welcher er ganz und gar
entgegen war, ergrimmteS Congreß Mitglied;
"Was soll ich ihnen sagen ?"Mehr heraus
zubringen war ihm jedoch unmöglich. "Sa»
gen sie ihnen," erwiedert» der schalkhafte
Sprecher, "daß sie eine Spietsch zu machen
versuchten, aber nicht gekonnt hätten.-
Reflexiv n—lch weeS nich waS daS i».
ich trinke doch, ich rauche, schnuppe, spiele
Karten, und hab orch en Schatz, und doch
immer kee Geld.