Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, March 01, 1849, Page 2, Image 2

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    Kecha HKztriot.
Allcntaun, März N, RB4V.
WLN'Die Vendu von Thomas Rein
' bold soll nicht auf den I6lcn März, wic
" angezeigt, sondern auf Samstags den 17tcn
. März stattfinden.
' Gen. Taylors Ankunft t» Waschi»gto»
Nach einer langen und mühevollen Reise,
an jedem Anhaltspunkte merkwürdig ge
macht durch die von einem freien und auf
geklärten Volke veranstalteten enlhusiasti-
Aschen Ehrenbezeugungen, erreichte der neuer
wählte Präsident am letzten Freitag Abend
die Stadt Waschington, und bcsindet sich
jetzt mit seiner Familie zu Willard's Hotel.
Er erreichte das Relay Hause um 4 Uhr
Nachmittags, wo er mit einem Enthusias'
muS empfangen wurdc, ver beinahe kcinc
, Grenzen wußte. Z. CollinSLee, Efq-, hielt
«in« BewillkommnungS Rede, die vom Ge
vtral Taylor kurz, aber treffend beantwor
tet wurde. Sein« Antwort wurde vom
Wolke mit dem betäubendsten Beifall auf.
genommen.
Jn Folg« der späten Ankunft des Balti
more Karrenzugs am Relay Haufc, wurdc
General Taylor und fcin Gcfolge so lang
ausgehalten, daß sie erst um 9 Uhr Abends
in Waschington anlangten, allwo ihn Tau
send« an, Dcpot erwartete», die dann seine
Ankunft durch Bonseuer, Kanonendonner
und Abbrennung von Raketen verkündigten.
Von hier wurde Taylor und Gesolge in
EarriageS nach Willard'S Hotel genom
wen, während die Luft vom Willkomm und
Hurrahrufcn ertönte. Nachdem man et
wa fünf Minuten hier angekommen war.
wurde das Volk ungedultig um den neuer
wählten Präsidenten zu sehen, und sing an
laut f-ür dcn "Alten Zack" und für "Lictil"
zu rufen. Hierauf machte Gen. Taylor fei
ne Erscheinung-aus dcm Balkon, wo ihn
das Volk abcrmalS mit dcm betäubendsten
Hub«! begrüßte, und dankte demselben für
die herzliche Aufnahme, bemerkte aber, daß
«r zu unwohl und müde sci, um cine Rede
zu halten, indem er bedeutende Beschädi
gungen auf seiner Reise erhalten und dazu
noch «in hartes Kalt bekommen habe. Er
wünschte sodann Allen Wohlergehen, Glück
und Gesundheit und entfernte sich unter dcm
Beifallrufen dcr Menge.
Obschon General Taylor an einer schwe
ren Verkältung leidet und an einer Läh
mung seines rechten Armes, die er bei seinem
Fall zu Madison, Indiana, erhielt, so sieht
«r doch recht wohl aus und erfreut sich übri
gens seiner gewöhnlichen Gesundheit. Er
ist. (schreibt ein Correspondent) sehr cinsach
und bescheiden in seinen Manieren und hat
«inew menschenfreundlichen Blick, aber zur!
nämlichen Zeit zeigt sich auch ein entschlos
fener Wille in seinen Gesichtszügen. Er ist
kurz in seinen Reden, zeigt aber in densel
ben, daß er einen klaren Kops und ein edles
Herz besitzt, und man darf auf eine nach
den Prinzipien Wasckingtons geleitete Re
gierung hoffen. —Nächsten Montag wird
seine Einsetzung stattfinden.
Telegraph zwischen Amerika und Europa.
Ein gewißer Dr. lonesvon der Stadt
Neuyork schlägt einen Plan vor eine Tele
graph Linie zwischen Amerika und Europa
zu errichten, und bittet die verschiedenen Re
gierungen die Sache dnrch Gesetze zu unter
stützen.-Dr. Jones meint, derselbe solle bei
N«uyork beginnen, nach dem stillen Meer
hinlaufen, dann an dcr nordwestlichen Kü
ste hingenommen werden bis nach Behring's
Straits. Diese-36 Meilen breit und 30
Falhom tief könne dadurch übergangen wer
den, daß man die Dräthe mit Anker versen
ke. Wenn der Channel von der Englischen
zu der Französischen Küste überkommenwer
deii könne, meint er, es sei gewiß daß Beh.
ringS Straits mit Leichtigkeit überschritten
werden könnte. Von dannen sollte deisel
be dann den östlichen Theil von Rußland
bis nach St. Petersburg paßiren, von wo
auS er dann über das ganze Land ausge
dehnt Es ist geschätzt daß
di« Fluid sich an dem Ralio von 200,000
Meilen in einer Secunde bewegt. In an
dern Worten wäre es möglich den Drath
3 Mal um die Welt herum zu spannen, so
würde dcr Blitz von einem Ende bis ans
andere in einer Secunde durchfahren.
»Der Ohio Correspondrnt"
ist der Titel einer uns zugekommenen neuen
deutscht» Zeitung, die von den Herren W.
Raine und F. T. ZanderS zu Chillicoihe.
Odi», wöchentlich für 2 Thaler des Jahrs
in Vorausbezahlung, herausgegeben wird.
Dasselbe ist in allen Hinsichten ein sehr ge
diegeneS Blatt, und verspricht sich unab
hängig von politischen und religiösen Sekten
zu halfen.
22sten Februar versammelte sich
die Ohio Gesetzgebung in Convention, um
einen Ver. Staaten Senator zu erwählen,
in die Stelle des Herrn Allen. Bei der 4
Abstimmung wurde Solomon P. Chase er
wählt. Herr Cbase soll einer der Anführer
der Liberty Parthei in jenem Staat fein.
HtF'Am vorigen Freitag erwählte die
Gesetzgebung von Delaware. John WaleS,
Ssq , (Whig) zum Ver. Staaten Senator,
in die Stelle deS Achtb. I. M. Claylon.
der jn Gen. Taylors Cabinet treten wird.
Folgen der Trunkenheit. Der
deutsche Canadier vom 9ten Februar, berich
t«t, daß ein Herr George BoSwick, aus ei
ner sehr «„gesehenen Familie zu PortStam
ley, Canada West, in einem Anfall von
Säufer-Wohnsinn, feine Frau und sein jung.
steS Kind mit dem Feuerschürer todt schlug
und sich sodann den HalS abschnitt. Vier
andere Kinder entgingen einem gleichen
Schicksale durch die Flucht.—Welche furcht
bare Warnung für Tnmkcnbrlde
Der Sklaven-Handel.
Nachrichten von der Sklavenküst« deS
westlichen Afiika, dir bis zum End« deS letz,
tcn JahrS reichen, sagen, daß der schändliche
Mensckenfleisch . Handel im Zunehmen ist.
Die Englischen Kreuzer waren aber sehr
thätig und haben eine große Anzahl Skla
ven weggenommen. Ein einziges Fahrzeug
hatt« 850 solcher unglücklichen Menschen
an Bord. Den besten Erfolg hatte der
"Grappler," ein kleiner Dämpfer von 220
Pfcrdekraft, welche nahe an 20Piifen mach
te, seitdem er sich an dcr Küste befindet, und
über 3000 geseßelte und gleich Herringe zu
sammengepackte Afrikaner erlößte. Jn man
chen Fällen wird von Sklavenschiffe dcr
desperateste Widerstand geleistet.
Die ersteh in dieses Land eingeführten
Sklaven, sagt der Memphis Eagle, wurden
in einem holländischen Kriegsschiff von der
Küste von Guinea gebracht—es waren ihrer
20. S>« wurden zum Verkauf, gelandet
am James River, in der Provinz Vieginien,
im August 1620—vor mehr als zweihundert
Jahren. Von jener Zeit an sind Neger in
allen Colonien mehr oder weniger ein Han
dels-Artikel geworden. Zur Zeit als die
Colonien sich selbst frei und unabhängig
erklärten (in 1776) wurde die ganze Skla
venzahl auf 500,000 geschätzt, nämlich:
Massachusetts, g.S<!O iOelaware, H.IXX)
Rhode Island, 4.37:! Maryland, Bv.iXW
Sonnecticul, tZ.tXXI Lirqinien, Iki.lXXi
Ncu:Ha,»xschire, 659 S.'ord-Carelina, 75,000
Neu-Mrk, Süd-Carolina, II
Neu-Jerst!,. 7,tiotl Georgien, 16.00«
Pen»syl«mien, IllMt)
! Total. 502.13 Z
Jn 1790 waren eS 697.897 Sklaven und
49,460 freie farbige Leute; in 1800 waren
es 893.041 Sklaven; in 1810. 1.19! 364;
in 1820. I 338.064; in 1830, 2.000.031;
und in 1840, 2427,355.
' Die Sklaven Einführung wurde feit 1808
durch den Congreß verboten, und die Zunah
me von 1810 bis 1840, welche sich in 20
Jahren mehr als verdoppelte, geschah aus
Natürlichen Ursachen.
Am 4ten Juli 1776 bestand die Sklaverei
in allen amerikanischen Colonien. Seither
wurde sie ausgehoben in 7 der alten Staa>
ten, und 8 andere freie Staaten, und 9
andere S klavenstaaten wurden in die Union
aufgenommen.
Der eigentliche Markt für den Sclavcnhan
dcl ist ohnstreitig Brasilien, indem in je
nes Reich während dcr Jahre 1840 bis '47
249,800 Sklaven und in die spanischen Be
sitzungen während derselben Zeit 52,027 ein
geführt. Im Jahre 1847 wuiden allein
85,356 Sklaven dorthin befördert, wovon
29,088 auf der Reise starben. Die meisten
Sklavenschiffe waren ainerikanische, wäh
rend die »leisten Sklavenschiffänger engli
sche waren. Im Jahre 1846 wurden 64
Sklavenschiffe genommen und in dcn Grund
gebohrt und zwar von de» Engländern zwölf,
von den Franzosen zehn, von den Portugie
sen drei und zwei von dcn Amerikanern.
Die öffentlichen Landercien.
Aus einem Bericht des Commißioners
des LandamteS der Vcr. Staaten erhellet,
daß, so nahe man aus amlsmäßigen Anga
ben schätzen kann, der ganze Belauf des
Landes, welches der Nation gehört, 1,442,-
217297 Acker beträgt. So viel ist an,
letzten I3ten September noch von dem Ei
genthum unserer Union übrig geblieben,
nachdem 142 026 000 Acker verkauft waren.
Dcr größte Theil desselben liegt in den Ge
bieten westlich vom Mississippi und östlich
von dcn Felfengcbirgen, und in Oregon,
Neu-Mexiko und Obcr-Californien.
Die Quantität Land, die noch in den ver
schiedenen Staaten unverkauft bleibt, ist wie
folgt: Ohio. 375.465 Acker. Indiana. 3,-
572.745. Illinois, 15.693.076. Michi
gan. 25,097,293. Wisconsin, 28,863,763.
Louisiana, 23,677.775. Mississippi, 11,
815040. Alabama, 17,516.346. Flori
da, 36.137.137.
Während dem verflossenen Jahr wurden
9,459,741 Acker in den Markt gebracht, und
es wird vermuthet, daß während dem kom
menden 9,113,400 zum Verkauf angebolen
werden.
Jn 1847 wurden 2.522.305 Acker für
3,296,404 Thaler verkauft. Während den
drei ersten Vierte! von 1848 betrug die
Quantität, welche verkauft wurde. 1,448,-
240 Acker, und das Kaufgeld 82,030.663.
Die ganze während dieses Zeitraums ab
getretene Quantität, durch Veikauf und A
nlegung von Bounly Land Warrants, be
läuft sich zu 5,887,550 Acker. (Oh. Cor.)
Die neuer, Terrirorien.
Oregon umfaßt 341.463 Quadratmeilen,
oder 218 536.230 Acker. Californien um
faßt Quadratmeilen oder 587.,
162 240 Acker. Ncu.Mcriko umfaßt 77,'
387 Quadratmeilen, oder 49,527.680 Acker.
TeraS umfaßt 325 520 Quadratmeilen.
! oder 280,322 !)00 Acker. Nordwestliches
Territorium umfaßt 728 248 Quadralmci
len, oder 462.878.720 Acker.
Unser ncucrworbeneS Gebiet entspricht
demnach hinsichtlich seines Flächeninhaltes
beiläufig zwei Drittheilen von ganz Euro
!pa.—Platz genug für Alle die da kommen
l und noch kommen werden auS dem Lande
der Trübsal unv Verwiriung !
Das Dampfschiff United State« verkauft.
Neu YorkFeb. 20.—Die Eigenthümer
diestsDayipssckiffes haben daßelbe für »265.-
000 an daS Königreich Preußen verkauft.
Zimmerltulc sind bereits beschäftigt, das
Schiff in einen Kriegeödämpser für die preuß
ifche Seemacht umzuwandeln. Die britti
fchen Dampfschiffe Acadia und Brittania
sollen ebenfalls von Preußen angekauft sein.
Die hier gekauften Schiffe sollen von Amer
ikanern koinmandut werden, bis sich Deut
sche zum Kommando herangebildet haben.
Die Auswanderung nach Kalifornien.
Die Neuyorker "Tribune" enthält eine
vollständige Liste der Fahrzeuge, welche die
verschiedenen Seehäfen der Vereinig. Staa
ten mit Passagieren für Californie» verlies
sen, seit dem7ten December 1848—nämlich:
Bon Neuyork, 4359 Personen; Boston.
125!; Philadelphia, 166; Baltimore. 361;
Neu Orlean». 549; von andern Häsen, 14,
125, zusammen. 8698.
Gold
Gold war von jeher daS Losungswort
und das Verderben der Welt! Alle Che
misten brütteten und probirten Tag und
Nacht über ihren geheimnißvollen Kolben
und Retorten, und verschwendeten ihr Hab
und Gut und das Eigenthum Anderer, die
leichtgläubig ihren glänzenden Vorspiegel,
ungen ein geneigtes Ohr liehen, Geizhälse
entsagten dem Leben und den Lebensfreuden,
scharrten und wucherten das blinkende Me
tall zusammen, bewachte» ihre goldene»
Schätze in trauriger Einsamkeit mit men
schenhassenden, argwöhnischen ArguS-Augen,
und starben auf ihren Goldsäcken einen un
glücklichen und jämmerlichen Tod. Könige
rüsteten großartige Erpeditionen auS, um
die Macht ihrer Rcicke durch die Schätze
überseeischer, unbekannter Regionen zu er
höhen und zu sickern, aber vergebens, denn
ihre Macht war bald gebrochen und ihre
Reiche gehören zu den schwächsten auf Er
den. Taufende von faulen und gewinn
süchtigen Abenteurern wagten ihr Alles und
ihr Leben, um Gold und darin Lebensglück
und Zufriedenheit zu suchen, aber sie ver
schollen und kamen elendiglich um, ohne
auch nur in einen unabhängigen Besitz zu
gelangen. Kurz wer noch nach dem Besitz
des blanken Metalles gestrebt hat. in dcr
Hoffnung eS ohne vernünftige Spekulation
und ohne die gehörige Anstrengung feiner
geistigen und körperlichen Kräfte, d. h. ohne
Arbeit zu gewinnen, ist in feinen Erwar
tungen getäuscht worden und hat statt des
Glücks Unglück und statt des Lebens den
Tod erhascht.
Auch jetzt ist unter uns eine Periode an
gebrochen, in der das blanke, schimmernde
Gold eine Hauptrolle spielen zu sollen
scheint. Der neu entdeckte Goldreichthum
eines fernen Winkels des großen Vater
landes verblendet und verlockt Tausende,
Geschäft und Arbeit, Heeid und Heimath,
Frieden und Sicherheit zu verlassen, um in
weiter, unsicherer Ferne in kurzer Zeit die
nöthigen Mittel für die Unabhängigkeit ei
nes ganzen Lebens zu erjagen. Es ist da
her wohl an der Zeit, darüber nachzudenken
ob cine solche vielversprechende Jagd wirk
lich mit Erfolg gekrönt werden kann. Wenn
wir, wie oben angedeutet, der Erfahrung
folgen, so ist es nichts um das eitle Streben
nach dcm glänzenden Metall und kann zu
nichts anderem aIS zum Verderben führen. —
Ja, dieses Streben ist um so eitler und ver
werflicher für die unabhängigen Bewohner
unserer freien Republik, als sie ohne dasselbe
sich cine sichere und glückliche Existenz berei
ten können.
DaS ist jedenfalls vorauszusehen, daß
nur diejenigen ihr Glück in den reichen Gold
gegenden (Kaliforniens machen werden die
vom Goldfucbcn, Goldwafchcn und Gold
graben ganz abgesehen, und nur hinziehen,
um aIS Handelsleute zu spekuliren, oder als
Handwerker und Ackerbauer zu arbeiten.
Diejenigen, welche sich auf das rasche Zu
sammensuchen des Goldes beschränken wol
len, werden ihre Schätze so schnell verlieren,
wie sie sie schnell und leicht gewonnen haben;
denn wo in aller Welt leistet man der aben
teuerlichen Bereicherung Vorschubund macht
sich ein Gewissen daraus, dieselbe zu benutzen
und zu vernichten ? Aber tauscndc solcher
Abenteurer? wcrden in das Dorado ihrer
Träume und Wünsche eilen ; die Bevölker
ung jener Gegenden wird rasch zunehmen ;
dcr Mangel an Lebensbedürfnissen wird
nicht nur den Spekulanten Gelegenheit zum
Absatz von Handelsgegenständen geben, son
dern die Preise erheben, so daß alle Speku
lationen der Art. mit einem glücklichen, ge
winnreichen Erfolg gekrönt werden müssen.
Die Fruchtbarkeit deS Bodens wird es dem
Ackerbauer leicht machen, in kurzer Zeit durch
die Erzielung einheimischer Produkte sich eine
unabhängige heimathsstätke und ein reiches,
glückliches Leben zu sichern; ja der hohe
Arbeitslohn sowie die Unenibehrlichkeit von
Handwerkern aller Art für ein junges, in
Culturzustand tretendes Land werten jeden
fleißigen Arbeiter bcschäsiigcn und Eristenz
verschaffen, wie er sie in den übervölkerten
Verhältnissen unserer großen See und Han>
delsstadte selten und im Innern Unserer auf
blühenden, aber goldarmen Staaten nur
langsam findet.
Kurz, wir wiederholen es, nur die ver
nünftige Spekulation und die Arbeit werden
mit sicherem ErfolgeNutzen auS jenen reichen
Länderstreckcn ziehen können; die falsche
Spekulation und die rill« Abenttuerlichkeit
müssen und werden aber dort zu Grunde
gehen, wie sie noch überall zu Grunde
gegangen sind. Das mögen diejenigen wohl
beherzigen, die daran denken die Heimath zu
verlassen, um dort ihr Glück zu suchen. Wer
geht, muß auf das möglichste gefaßt sein,
hart und mehr arbeiten zu wollen, als er
in der Heimath brauchte; ja er muß der
Heimath für immer entsagen, denn nur für
Wenige werden sich die doUigen Verhält
nisse so gestalten daß sie ihnen die Rückkehr
ralhsam, wünschcnsrverlh oder möglich ma
chen.
Das ist aber ausgemacht, daß diese u»
erwartete Gestaltung der Lebens- u. Han
dels- Verhältnisse in Calisornien in gegen
wärtiger Zeit »on unendlicher, unberechen
barer Bedeutung hinsichtlich der Stellung
jener LandeStheile zu den Ver. Staaten sind ;
Verhältnisse welche die Aufmerksamkeit und
den Neid des größten TdeilS der civilisirten
Welt auf sich ziehen müssen, und es daher
wünschenswert!) machen, daß soviel spek»la>
tiver Geist und Arbeitsfluß als möglich
nach Californie» verpflanzt werde, damit
daS junge Land unter den Segnungen un
serer freien Institutionen rasch und kräftig
aufblühe und gedeihe! (Union Dem.)
Miner'S HoSpital.
Eine Anstalt mit dem obigen Titel soll
ehe lang in Schuylkill Caunty errichtet wer
den. Der Zweck derselben ist: „Personen,
welche in Minen beschädigt werden, eine
gehörige ärztliche Behandlung für »ine ge
ringe Vergütung zu sichern." Ein dazu
schickliches und gesund gelegene» Gebäude
soll bereits zwischen PottSville und MinerS
ville angeschafft worden sein. Eine solche
Anstalt wäre allerdings von vielem Nutzen
für jene (F. Pr.
Der Gehalt des Präsidenten von Frank- j
reich ist auf 600 000 Franken, oder 33.333
Thaler, festgesetzt.
Kleiner Anfan«
Man soll das Kleine nicht verachten. —
AuS einem Funken wird oft eine große
Stadtzerstörenve Feuersbrunst. Es ist ein
alteS deutsches Sprichwort welcbeS sagt:
"Wer daS Kleine nickt begehret, ist daS Gro
ße nickt werth." —Es ist viel Weisheit und
Philosophie in diesem Spruche. Es ist leickl
und liegt in der Natur ,von Vielen über ei
nen kleinen Anfang und über geringe Mit
tel zum Anfang zu lachen, aber es ist nicht
immer gut so zu thun. Es ist viel ehrba
rer und rühmlicher niedrig und klein anzu
fangen und nach und nach zum Großen zu
steigen, als plötzlich nach einem stolzen und
großen Anfange, von der Höhe in Nichts
herabzusinken. Wir hörten einen Million
är uns erzählen, daß er den Ansang seiner
Geschäfte, mit dem Verkaufen von Obst in
dcn Straßen inachte, und der kleine Gewinn
davon die Grundlage fcincS unermeßlichen
Vermögens bildete.
Man denke an Astor, es ist allgemein be
kannt wie er anfing und wie er endete. —
Sandkörner aufgehäuft machen einen gro
ßen Berg. Der kleine leichte Schneeball
eines spielenden Knaben, gerollt auf dcm
Schnee am Bode», wächst zu einer solchen
Größe, daß einDutzendKnabenden Schnee
berg kaum mehr wälzen können. Tropfen
auf Tropfen macht einen Occan; ebenso ist
es mit dem Stande des Menschen.—Kleine
Mittel, kleiner Anfang mit Ernst, mit Be
harrlichkeit, Ehrbarkeit und Fleiß fortgesetzt,
können einen Mann bilden, von dem die
spätere Weltgeschichte noch sprechen wird.—
Napoleon sing an als Corporal und schwang
sich bis auf dcn kaiserlichen Thron.
Zwei arme Fischer in Holland zankten sich
einst vor manchen Jahren in einem Wirths
hause; ob dcr Fisch die Angel fängt, oder
die Angel dcn Fisch. Es bildeten sich zwei
Parteien in dcr Schenke, und sie bildeten
die Grundlage dcr in der Geschichte Hol.
Lands, für zwei Jahrhunderte, während der
Parteistreiligkeit die die ganze Nation um
faßten.
Alles Kleine kann wichtig werden, daher
zernichte nicht mit Muthwillen den sich im
Staube krümmenden Wurm. Zernichte
nickt verächtlich die kleine häßliche Raube;
siehe, welch schöner Schmetterling mit pracht
vollen Farben daraus werden kann.
Aus einem kleinen wunzigen Ferklein
wird ein großes Sckwein, welches einer Fa
milie für manche Tage den Hunger stillen
kann; doch das ist nicht alles was aus ei
nem Säulein werden kann.—Hört: Wie im
Jahre 1812 ein Säulein die Ursache des
Krieges zwischen Amerika und Brittanien
wurde.
In der Stadt Providence im Osten leb
ten zwei Nachbaren für lange Zeit friedlich
und nachbarlich nebeneinander, endlich ent
spann sich ein Streit; sie waren von ein
und derselben politischen Partei. Der eine
dcr Nachbaren hatte ein junges Ferklein.
welches großes Vergnügen daran fand, in
des Nachbars Garten spazieren zu gehen.
Der Garleneigenthümcr beklagte sich bei
dem Herrn deS Ferklcins, daß dcr Stall
nicht gut genug sei. das Ferklein eingesperrt
zu hallen; der andere Nachbar schob die
Schuld auf die schlechten Fensen und so
gings fort. Der Tag der Wahl kam; dcr
eine dcr Nachbarn lies als Candidat für die
Afsembly. er fehlte eine Siimme und diese
war die seines erzürnten Nachbars. Spä
ter kamen Beide in dcn Senat; über die
Frage, ob Krieg gegen Brittanien erklärt
werden sollte, wurde abgestimmt; Vereine
der Nachbaren stimmte dagegen der andere,
noch an das Schwein denkend, dafür, und
so war eine Stimme mehr für den Krieg,
und das Schwein war die Ursache davon.
(O. Cor.
Vin neues Weltwunder
- Der "Neu Orleans Courier" vom 3ten
vorigen Monats enthält einen französischen
Artikel, der die nachfolgende Beschreibung
von einem unterirdischen Canale giebt, wel
cher kürzlich entdeckt worden und den atlan
tischen mit dem stillen Ozeon verbinden
soll:
Ein französischer Arzt, der in Vera Paz
lebt und außer seiner Praxis die Aussicht
über bedeutende Landgüter hat, lieh einige
Ausgrabungen machen, um eine» Canal her
zustellen. auf welchem er seine Produktean's
Meer bringen wollte. Er entdeckte hierbei
auf dem Grunde der Bay von Honduras
die Oeffnung eines monumental (Zanal, der
75 Metres (ungefehr 240 Fuß) weit war
und in gerader Linie nach Südwesten lief
und deßen Seiten aus ungeheuren, rohbe
hauenen Steinen aufgeführt waren. Er
gieng an den beken Mauern welche paral
lel fortliefen, mehrere Meilen weit hinein.
Als er den Fall der Gebirge erreichte, wo
der Vulkan von Feuego jetzt brennt und
nachdem man mehrere große Bäume hin
weggeräumt hatte, welche den Eingang
verdeckten, kam er in ein Gewölbe von 100
MetreS (ungefähr 335 Fuß) Höhe und von
derselbe» Weite wie der Canal. Nichts un
ter den alten cyklapischen Bauwerken Grie
chenlands kann auch nur eine annäherende
Idee geben von dem ungeheuren Wunder
werk der Mauern dieses GewölbcS. Der
Canal war bis zu 2V MetreS tief mit See
wasser gefüllt. Unser muthiger Landsmann
zögerte nicht, sich mit einigen Indianern auf
einer Pirogue einzuschiffen, welche er dort
hin hatte biingen lassen und achtzehn Stun
den später fuhr er (wenn dieser Erzählung
zu glauben ist) in den großen stillen Ozeon.
durch eine ungeheuere natürliche Grotte,
zwischen Guatemala und San Salvador,
welche von den Fischern der Küste der Teu
selSmund genannt wird und die sie aus
Aberglauben nie besuchten.
DaS Gebäude wurde durch Löcher erleuch
tet. welche zur Oberfläche durchgebrochen
waren und in seiner ganzen Ausdehnung ist
eS sür die größten Schiffe fahrbar. Aler
ander von Humboldt hat schon der alt-A
-merikanischen Bauten erwähnt, deren Ar
chitektur dem höchsten Alterthume angehört
und von besonderer Civilisation zeigt. Aber
seine gelehrten Beschreibungen geben unS
keine Idee von der Eristenz eines solchen
MonumentS. Wahrlich, wir leben in der
Zeit der Wunder und des Hnmbugs.
(Ncutr)
Natürlich«» GaSftuer.
Dcr "Daily Advertiser zu Detroit" er
zählt nachstehendes Beispiel von GaSaus
druck, der bekanntlich nicht der erste dieser
Art ist : "Die Herren Grenger, welche et
wa acht Meilen von Detroit wohnen, ließen
einen artesischen Brunnen für ihre Säge
mühle bohren ; als man auf 70 Fuß Tiefe
hinabgekommen war und die Sonde her
auszog. drang aus der Oeffnung ein starker
Luftzug, welcher Steine von dcr Dicke eineS
Eies 10 bis 15 Fuß hoch emporschleuderlle.
Jn den ersten Augenblicken begleitete ein
Wasserstrahl diesen Luftzug, dieser Hörle
aber bald auf und die fortwährend mit einer
solchen Heftigkeit aus dem Loche ströhmen
de Lust machte eine» solchen Lärm, daß man
daS Sausen auf eine Strecke von 50 Ru
then hörte. Als man Lichta» den Luftstrom
brachte, entzündete er sich und eine zwanzig
Fuß hohe Flammensäule stieg empor, die
fast das ganze Gebäude zerstört hätte; nur
mit großer Mühe konnte man daS Feuer lö
schen, indem man das Lock verstopfte. Auf
dies folgte ein unterirdisches Geräusch, ähn
lich einem Erdbeben, und es schien jeden
Augenblick ein Ausbruch stattfinden zu sol
len. Seitdem hat man mehrmals das Loch
wieder eröffnet und immer war es dieselbe
'Erscheinung und der Luftstrom hatte nichts
von seiner Stärke verloren. Jetzt will man
versuchen, ob man das Gas nicht in Röh.
Ren sasse» und diesen artesischen Brunnen
als einen natürlichen Gasometer gebrauchen
kann." (Nat. Dem.
EineH ö h l e.
Von einer Höhle in einer Hügelkette von
Kalksteinselscn, die sich nicht weit von San
Sebastian, Neu Mexiko, befindet, wird fol
gender Berichtgegebcn:
" Im Jahr 1838 entdeckte ein Mexikaner
Don Juan Flores, den verborgenen Ein
gang zu einer Höhle. Er stieg hinein und
sah zu seinem Erstaunen eine Rathsver
fammlung indianischer Kiieger in tiefem
Schweigen und feierlicher Ruhe beisammen
sitzen. Flores kehrte sachte zurück und mel
dete es seinen Gefährten, »reiche wohlans
gcrüstet mit ihm in die Höhle traten und
die Leichname von ungefähr 1000 wohler
haltenen Indianern zufammengckaucrl auf
dcm Boden sitzen sahen; ihre Hände waren
unter den Knieen gefaltet; sie waren in
schöne Decken, die aus den Fasern dcr Le
chuilla gewebt, gehüllt, trugcn Sandale»
aus einer Art Liano und farbige Schärpen,
mit Perlen, Fruchlkopfeln und polirten Kno
chen besetzt. Die Mexikaner vermuthen, daß
dieser geheimnißvolle Begräbnißplatz den
LipanS gehörte, einein Jndianerstamme, der
seil undenklichen Zeiten und noch heut zu
Tage über die Felsen der Wopinie streift,
(D. Am.
Ein angenehmes Klima.
Ein Brief von einem in Eato n, Georg
ien wohnenden Manne, einhält Folgendes:
" Wir hatten einen sehr gelingen Winter —
von Els und Schnee habe ich diesen Win
ter noch nichts gesehen. Dies ist ein ange
nehmes Klima, gesund durch Winter und
Sommer. Ich war seitdem ich hier bin,
welches nun bald 14 Jahre ist, Nock keine
einzige Minute krank."
Der Charleston (Süd Carolina) Merkur
sagt, daß das Wetter daselbst am I9ten Fe
bruar ungemein kalt gewesen war.—Auch
siel eine beträchtliche Quantität Schnee um
dieselbe Zeit. —Savannah wurde ebenfalls
am 16ten von einem Schneesturm heimge
sucht.
Belehrende Unterhaltung.
Fnfiwaschung.
Die alten Völker hatten entweder gar
keine Fußbekleidung, oder trugen blos an die
Füße gebundene Sohlen (Sandalen). In
beiden Fällen bedurften die Füße einer öfter«
Reinigung, um den Staub von ihnen zu
entfernen und sie zu erfrischen. Auch bestand
der erste Liebesdienst, den man dem Wände
rer, dem Fremdling erzeigte, darin, daß man
ihm die Fuße wusch oder waschen ließ. So
ließ Abraham den drei Engeln di« ihn bc
suchten (1 Mos. 18, 4). Laban dem Eliazar
(1 Mos. 24. 32). Joseph seinen Brüdern
als sie nach Egypten kamen (I Mos. 43,
24), die Füße waschen. Bei dem letzten
Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern
hielt, wusch er ihnen die Füße, um ihnen
deutlich zu machen, daß selbst göttliche
Weisheit Niemand berechtige, sich über seine
Mitmenschen zu erheben. Seit dieser Zeil
ist die Fußwaschung ein Zeichen der christli
chen Demuth geblieben, doch verbot sie daS
Conzil zu Elvira in Spanien, da das Volk
zu viel Aberglauben hineinbrachte. Robert,
Sohn Hugo Capets, war der erste König
von Frankreich, der am grünen Donnerstag
300 Armen die Füße wusch und sie zugleich
bei der Tafel bediente. Seine Nachfolger
haben die Zahl auf 12 herabgesetzt, und
diese ist auch an einigen andern Höfen, zur
Erinnerung an die 12 Apostel üblich. In
Rom war eS bis zu letzter Zeit gebräuchlich,
13 Armen den rechten Fuß mit Wasser zu
bespritzen, ihn abzutrocknen iNid zu küssen.
Gewichte und Maase.
Folgende Tabelle geben wir zum Gebrauch
solcher Familien, denen es an Gewichten und
Maasen mangelt; auch mögen die beigefüg
ten Erklärungen technischer Ausdrücke Älan
chen interessant sein, die nicht mit denselben
bekannt sind:
Waizenflauer, l Pfund macht eine Quart.
Welschkornwehl, l Pfd. 2 Unz. eine Quart.
Butter, wenn weich, 1 Pf. l Unz. eine Quart.
Hutzucker, zerbrochen, I Pfund eine Quart.
Weißer Zucker, pulveristrt, I Pfund I Unze
eine Quart. Brauner Zucker, vom besten,
l Pfund 2 Unzen eine Quart. Eier, mitt
lere Grüße, 10 ein Pfund.
Liquid Maas.—lv große Suppenlöf
srlvoll machen '/> Peint. 8 Suppenlöffel,
voll ein Gill. 4 Suppenlüffelvoll Gill.
Ein Tumbler gewöhnlicher Größe hält
Peint. Ein Weinglas Gill.
Technische Ausdrücke. —»Ein Vier,
tel Waizen" ist ein englisches Maaz von
8 Büschel. Sieht man also Waizen zu 56
Schilling angegeben, so ist eS 7 Schilling
per Büschel. Ein Schilling ist 22', < Cents;
dicS mit 7 multiplizirt macht »1 57'/, per
Büschel. In Kentucky wird W»lsch?»rn
gemessen beim Barrel, w«lcheS 5 Büschel
ausgemachtes ist. Zu N«uorleanS ist «in
Barrel Wclschkorn «in Klauerbarrel i» den
Achren. Ein Barrel Flauer ist sieben Vier
tel eines Hunderts, schwer Gewicht, „«mlich
196 Pfund. Ein Barrel Theer ist2oGal
lon, während ein Barrel Schießpvlb«r nur
ein kleines Fäßchen ist daS 25 Pfd. «nitzält.
Ein Balle» Baumwolle ist 400 Pfund, ohn«
Rücksicht in wie großen Ballen sie auf bc»
Markt kommt.
Eine Billion z« zählen.
Was ist eine Billion ? Die Antwort ist
sehr einfach : Eine Million Mal eine Mil
lion. Dics ist geschwind geschrieben, und
noch geschwinder ausgesprochen. Ader kein
Mensch kann dieselbe zählen. —Du zählst
160 oder 170 die Minute; laßt uns jedoch
annehmen daß du 200 erlangen kannst,
dann wird eine Stunde 12,000 hervvrbrin»
qen; ein Tag, 288 000; und ein Jahr, oder
365 Tagen. 105.130.VV». Laßt unS jetzt
annehme», daß, falls Adam, bei dem An»
fange seiner Eristenz, begonnen hätt« zu
zählen, und mit dem Zählen fortgefahren wä
re, würde er nicht einmal jetzt, zufolge dr»
gewöhnlich vermutheten Alterthums uns«r«r
Erdkugel, nächst diese Zahl gezählt haben.
Um eine Billion zu zählen, hätte er, nach
obiger Regel, 9.512 Jahren, 34 Tagen, S
Stunden, und 20 Minuten haben müßen.
Nun, angenommen wir wollten dem schwa
chen Zähler 12 Stunden täglich für Ruh«,
Speisen und Schlafen erlauben, so würd«
er 19.024 Jahren, 69 Tagen. 10 Stund«»»
und 40 Minute» dazu nöthig haben.
Alter der Schaafe.
Das Aller dcr Schaafe erkennt man. wemr
man ihre Vorderzähne untersucht. Die An«
zahl derselbe bcläust sich auf acht, und si«
kommen während des ersten Jahres zum
Vorscheine ; sie sind insgesammt nicht groß,
am zweiten Jahre fallen die beiden mittelsten
aus. und an ihre Stelle treten zwei neu«,
welche sich leicht dadurch unterscheiden lassen,
daß sie größer sind. Im dritten Jahre sal
len zwei andere kleine Zähne, Einer aus je
der Seite, aus, und werden vonznei größer»
ersetzt so daß es dann vier große Zähne in
der Mitte und zwei spitzige Zähne auf jeder
Seile gibt. Im vierten Jahre giebt «S srchS
große Zähne, und es bleiben nur »och zw«i
kleine übrig, einer an jedem Ende der Reihe.
Im fünften Jahre fallcn die übrigen kleinen
Zähne vollends aus. und alle Vorderzähne
sind groß. Ii» sechsten Jahre sind all«
Zahne vollkommen, aber im siebenten, bis
weilen anch noch früher, fallen einige auS
oder brechen ab. — (Vat. Fr.^
Nützliches für Alle.
Ratte» zu »SS«n.
Hel'tze Pariser GypS in einem eisernen
Gesäß bis er zu kochen aufhört und vermisch»
ihn halb und halb mir Wclschkornmehl—
Die Ratten fressen es gerne, und es fetzt sich
fest in ihrem Magen und tödtet sie, ohne di«
Gefahr ihnen Gift zu geben.
ProbirtS auf jeden Fall.
Schwitzbad für bettkranke Per»
fo ue n. Dies kann man sich leicht ver»
schaffen, wenn man einen kleinen Klumpen
ungelöschten Kalk in ein feuchtes Tu» wick
elt, und um dieses wieder ein trocknes; der
sich alsbald erzeugende warme Dunst bringt
den Patienten in einen tüchtigen Schweiß.
Gläserne Milchgefäße weiden g«.
gcnwärliq in England allen andern vorge
zogen. Sie sind besser als irdene, hölzern«
oder blcchene, indem sie keine Säure anneh
men wie die hölzernen, noch mit Bleiglätt«
glaiirt sind wie die irdenen und bleckener»,
welches sich durch die Säure der Milch öfter
zu ihrem Nachtheil auflöst. Der Gegen,
stand verdient die Aufmerksamkeit unferei
Bauern und Glasfabrikanten.
Ein Herr David ThomaS im Albany
Cullivätor sagt, daß weiche Seife,
wenn man dieselbe wohl in die Höhlung
der Pferdehufe reibt, nachdem dieselben ge
reinigt sind und eh« die Pferde den Stall
Verlagen, di« Ansehung von Schneebällen
verhindert.
Der Humorist.
Ich dach!': dort liegt das Gold wie Ctreh,
Willst dir 'nm Sact vcll kokn.
Allein—Allein—Allein—Allein!
lind ließ den Sack der« liegen!
(Sin Unbekannter.)
Merkwürdige Grabschrift««.
Auf einem Kirchhofe in Neu -Irrst? finden
sich folgende zwei Grabschriften:
»Julia Adetlns, starb an zu leichten
Schuhen, am 17. April 1839,12 Jahre all."
»Hier liegt begraben der Leichnam John
Jones, der niemals ein Amt gehabt hat."
„Wer hat zuerst in den Apfel gebissen,
Adam oder Eva?" fragte ein Schulmeister.
»lch weß »et," antwortete der Gefragte,
»aber ich denk eS war unser Betz: sie frißt
grüne Acpfel wie der Henker."
In Neuyork zeigte ein Witzbold an, dag
er nach langen astronomischen Forschungen
eindeckt, daß der Mond nichts mehr und
nichts weniger als ein Goldklumpen fei.
Er ladet zur Bildung einer Compagnie nach
dem Monde ein.
Das Aufhalten eines Sterben»
den.—Ein Mann lag am Sterben. Sei»
Sohn, der lange Gottfried, eilte um Mit.
ternacht zum Pfarrer des Ort«, klopfte drei
Stunden lang leise an die HauSthür, und
antwortete, als der Pfarrer fragte waum»
er nicht starker geklopft habe: "Ich fürchtet«
sie zu erwecken."—Und waS vkNangt Er
von mir ? —"Ew. Hochwürden möchten zu
meinem Vater kommen, dcr am Sterben
liegt."—Der wird aber bereit« grft»rb,n
sein? —" O nein! Gevatter Steffen »er»
sprach mir, ihm die Zeit zu rettreiben, bis
ich wieder komme."