Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, November 30, 1848, Page 2, Image 2

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    Aecha UZatriot.
Attentat»», Nov. RB4B.
De» vortresflichkN Aussatz, unter
schrieben 'Vi, lutis liberitincquc nniicus.'
und auf den Herausgeber des Jugendfreun
des Bezug habend, haben wir erst, nachdem
unsere Antwort schon aufgefitzt war, crhal
ten, und folglich konnte» wir ihn, des Rau
me» wegen, diese Woche nicht folgen laßen.
Unsere Gegner-Bessere Zeiten.
Alle unsere Gegenzeitungen sind, als ge
schähe ditS in einem vollständigen Einver
ständnisse, schon wieder an der Arbeit, und
bemühen sich auf cine henchleiische Weise,
die Arbeiter und daS Volk im AUgrmeiiicn
zu humbuggen. Sie sagen nämlich:
"Nun, da die WhigS die ganze Regierung
in Händen bekommen werden, so wollen wir
auch sehe», ob der Arbeitslohn, so wie sie
dieS versprochen haben, eihöht werden wi>d,"
u. s. w.—Daß dies nur deßwegen geschieht,
„m dem Hariarbeitenden Sand in die Augen
zu werfen, um ihn in Zukunft zn bewege»
gegen sich selbst zu handeln, muß einem
Jeden klar sein. Daß die Whigs vor der
Wahl höher» Lohn versprochen haben,
ist unS in der That etwas Neues. Sie
haben aber die Aibeiter darauf ausmelksai»
gemacht, daß im Falle der Erwählung des
Gen. Caß, und des darauffolgenden Freihan'
dclS-Gesetzes. der Arbeitslohn verringert
werden müsse, und dies wäre eingetreten, so
sicher aIS Caß ein Candidat war, indem eS
nicht hätte vermieden werden können.—
Dies ist was die WhigS behaupteten, und
nicht mehr, und schon diese einzige Ausei»'
andersetzung ist allein hinlänglich, de» Ar
beiter zu überzeuge», daß unsere Gegner
schon wieder an ter Arbeit sind, sie um ihr
Brod zu betrügen.
Auch den Bauern wird schon vielseitig
versucht, die Augen zu verblenden, indem
man ihnen sagt: "Jetzt wollen wir sehen,
ob die Getraide bessere Preise bringen."—
Ein Jeder der ei» halbes Duzend zählen
kann, wird wissen warum dies geschieht.
Es geschieht nämlich nur deßwegen, weil sie
wissen, daß die Ernte in England gut aus
gefallen und eingeerntet wurde, und daß
daher nicht sobald auf hohe Preise gerechnet
werden darf. Welch schändliche Hinten
gehungen, um ihre Partei auszuhalten!
DaS Volk kennt aber diese Heuchler, weis
sich nach ihnen zu richten, und wird dieselben
zu gehöriger Zeit verdienterweise zu bestrafen
wissen.
Alexan d r r St a,u se y.
Wie wir erwarteten, so ist es geschehen.
Schr n ehe alle Wahlberichte eingegangen
sind, hat sich auch obiger Herr, der wie es
vom Wegmeister hinauf bis zum President
der Bereinigten Staaten ist, als Applikam
für Eollector des Hafens zu Philadelphia
gemeldet.—Wir hoffen zu Ehren der sieg
«eichen Parthei, daß kein solcher Mann wie
Alerander Ramsey an einen so wichtigen
Pfosten, wie gemeldete, ernannt werden mag;
besonders wenn man berücksichtiget wer das
Amt jetzt bekleidet.-ES befinden fi t> Hun
derte, ja, Tausende, und abermals Tausen -
lte von Bürger in diesem Staat, die beßer
zu dem Amte berechtigt sind als er, indem
deiselbt, beinahe die ganze Zeit als wir ihn
lennen, von der Whig Parthei gelebt hat—
vnd die das Amt zu Ehren für sich selbst,
der siegreichen Parthei, und deS ganzen
B»lkS zu bekleiden im Slande sind. Welch
«in Abscheu sind uns doch solche Personen
die Jahraus und Jahrein für Aemter lau
ein.— Genug für heute—wir werden noch
mehr über diesen Gegenstand zu sagen ha
ben, nnd zwar ehe wir viele Wochen älter
find; denn wir gehen dagegen, daß sich die
Aemter immer alle in den Händen von nur
wenige» Peisonen befinden sollen. Je mehr
die Aemter aus den Reihen des VolkS besetzt
werden, desto beßer ist jedesmal die Pflicht
»ifültung derselben.
A. E. Brown» <ssq.
freuet unS zu vernehmen, daß Aler
ander E. Brown, Esq.. von Nvrthamp.
ton Cannty, unter diejenigen Personen ge
hört, die in den Zeitungen als Candidale»
sür die Stelle eines Ver. Staaten Senators
anempfohlen werden. Es würde uns
großes Vergnügen gewähren, n enn genann
ter Herr zu dieser wichtigen Stelle auser
kohren weiden würde, denn in der That,
keiner besseren und gelieueie» Person können
die Pflichten anvertraut werden. Auch ist
eS eine Gewißheit, daß kein Mann indiesem
Staat härter arbeitete, für den Sieg der
Whig . Parihei, durch die «eulichen Wahl
kämpfe, aIS gerade er. Erwählt ihn die
Gesetzgebung, welches wir sehnlichst hoffen
und wünschen, so eewählt sie einen Mann,
aus den der Staat stolz sein kann, uud iu
deßen Händen die Interessen desselben voll
kommen sicher sind.
Mc«-?lork—Offiziell.
Folgendes ist der offizielle Ausgang der
Präsidenten-Wahl im Staat Neuyoik:
«?sAI 114/.UÄ
Zarter« Mehrheit über Van Buren 98/A2
Zaylcr« Wehrt»«» über Eaß NC!,U5>!t
vun Buren'« Mchrhei, ilber Laß 5.V27
SS find ferner etwa 3666 zerstreute Stim
men eingekommen. Zählt man diese nun
zn den obigen gegebenen Summen, so ergibt
e< fich, daß im Ganzen 456,662 Stimmen
in jenem Staat eingegangen sind. —In 1844
stand die Stimme wie folgt:
a!sm 1848.'
NEaine —Die offiziellen Berichte von
Maine geben Gr». Laß 4.85!) Mehrheit
»der Gen. Taylor. Buren» Stimme
ist 15.124. Demnach ist dir Mehrheit gegen
Au« i« diesem Staat 7,264.
Dom Auslande.
Durch daS Dampfschiff ' Cambria," wrl
ches am letzten Samstag zu Neuyork von
Liverpool eintraf, sind 7 Tage spätere Neu
igkeiten von, Auslande erhalten worden.—
Die meist wichtige Neuigkeit ist die Capitu
lation von Wien. Die CommercieUe»
Nachrichten kann man als günstig betrachten,
inten, der Baumwollen Markt mehr fest
war. Der Markt für Brodstoffe ist keinem
besondern Wechsel Untergängen. Welsch
kornmehl war rar und hiklt skinr Prkise,
aber in dem Flautr-Markt war ktint Lrb
hafligkeit. Der Zoll auf Waizen ist 6
Schillinge auf das Viertel, und auf Flauer
zu 3 Schillinge und 7'/4 PenS ».höht woide».
Die Cholera graßirt immer noch, doch
scheint dieselbe glücklicher Weise nicht sehr
ze,störend zu sei». In Irland ist alles
ruhig gewesen. Eine starke militärische
Macht ist zu Tipperary ausgestellt worden;
indem ein Gerücht geht, daß ein Versuch
gemacht werden soll, um O'Brien zu be
freien. —In Frankreich ist auch alleS ruhig,
und Gen. Cavaignac und Louis Bonaparte
sind die einzigen Präsidents Canditaten.—
Ucbrigens nichts von Wichligkeit.
Aufgepaßt:-E« sind Diebe unter uns.
In der Nachl vom letzten Donnerstag auf
Freitag ist der Austeikeller der Herren
Eckert und Keiper in dieser Städter
brechen, und um elwa ÄI2 in Geld beraubt
worden. Die Diebe »„schafften sich Ein
gang durch das Fenster- Man hat einige
Personen im Auge, und gedenkt dieselben
bevor lange zu erwischen.
nämlichen Nacht ist gleichfalls
ein Versuch gemacht worden, in den Slall
des Ehrw. Herrn German, in dieser Stadt,
zu drecken, wahrscheinlich mit der Absicht,
ein Pferd zu stehlen. Glücklicherweise aber
hörte die Familie das Geräusch, und ehe der
oder die Diebe ihr Werk vollbracht hatten,
hatte He>r German sich mil einer Laterne
dahin begeben, und dieselben verjagt. —Als
nun Herr German wieder auf feinem Wege
nach dem Hause war, sielen drei Flinten
schüsse, und man hat Uisache zu glauben,
daß sie auf ihn gerichtet waren.—Man hat
daher gute Uifacbe auf seiner Huth zu fein,
indem es jedenfalls klar ist, daß sich schlechte
Menschen in dieser Stadt aushallen.
Peitiisylvanien.
Die offizielle» Berichte von den letzten
Wahlen in diesem Staat stehen wie folgt:
16?!.557
Taylor'S Mchrhcil über Caß
Kai'lor'e Mchiheit ilber beide 2^52
Die ganze Stimme im Oktcb>r war t
U»d im Neoembee 21ii»,i»74
ZliwachF 33,22»
Die Slimiiie in 18 t l stand 331,876
Und in 1848 >W».»74
Zuwachs in 4 Jahren 38, VW
DaS Patent Amt. AuS dem Be
richt des Patent Amtes ergibt es sich, daß in
dem Jahr 1847, 572 Patente verwilligt
worden sind.—Die Einnahmen deS Amtes
beliesensich zu 63. 111, und. die Ausaaben
zu 4>, B<B Thaler, welche? eine Bilanz von
21. 242 Thaler übrig läßt. Die ganze
Summe die jetzt zu dem Credit des Patent-
Amts-Fund steht, ist 267.747. Die ganze
Anzahl patenlirtcr Erfindungen, zum Land
bau gehörend, ist 2,643.
en. Taylor. Unsere Leser
weiden wahrscheinlich bemerkt haben, sagt
eine Neu > Orleans Zeitung, daß alle die
Haupt Offiziere unserer Armee nach ihrer
Rückkehr von Mexico nach Waschington be
ordert worden sind, mit der Ausnahme des
Gen. Taylor.—Das Volk aber hat diese
Art Panheilichkeit nicht verstanden, und hat
nun ten allen Zack selbst auch dahin beor
dert.
Neuyork
Endlich ist doch einmal die Slimme sür
Gouvernör vom Staat Neuyork eingegan
gen.—Dieselbe ist offiziell :
Zisch, (Whia.) Dir, (San Buren.) Wa'wcrtb, (Cas-.)
21SFI<i 122,583 116,01»
Fisch über Walworth ll)2 597; do. über
Dir 96 635.—Es ergibt sich aus obigem
daß Fisch 65 Stimmen mehr ini Staat er
hielt als Taylor.—Dir 2 664 mehr aIS V.
Buren und Walworlh 1,427 mehr als Caß.
Col. I. F, W e U s, Scheriff von Star
Caunty, Texas, wurde neulich in einen,
Straßen - Gefecht zu Camargo getödtet.—
Er wuide durch Capt. Bodman durch die
linke Brnst geschehen. Sieden Buckschrot
giengen ihm in die Brust, und e> starb au
genblicklich. Bodman erschoß ihn in Selbst
Vertheidigung, indem der Scheriff einen Re>
volver in seiner Ha»d festhielt, als er starb.
r ä fi de»l Taylo r.—Wir sehe»
es in Zeitungen angezeigt, daß Präsiden!
Taylor in Kurzem Kentucky eine» Besuch
abstatte» wird. Ist das Gerücht wahr, so
ist es wahrscheinlich seine Absicht Heniy
Clay zu besuchen. Manche wollen wissen
daß es die Absicht des alten Helden ist,
genanntem Herrn eine Stelle in seinen»
Cabinelle anzubieten.
Der Neu Orleans Mercury vom 24sten
Oktober belichtet, daß Tags zuvor den Mis'
sislippi abivärlS ein Faß, angeblich mit
Wein oder Liquör gefüllt, in jener Stadt
empfangen wuide, daß man aber bei Eröff
nung desselben zwei weiße menschliche Leich.
Name, die in Kalk verpackt waren, gesunden.
Es ist noch nicht enthüllt, wer die Gemorde
ten waren und von wem die grausenhafle
That verübt wurde.
KLF'Sinci nnat i.—Bei einer dortigen
Zusammenkunft um den neulichen Sieg der
Whigs zu feiern, wurde beschlossen nichts zu
veranstalten das unscrn Gegnern zuwider
sei; und daß man einen Taylor Relief-Fund
von -55666 gründen will, zur Unterstützung
der dortigen Armen im kommenden Winter.
DieS ist löblich und nackahmungSwürdig.
letzten Freitag um 12 Uhr ver
sammelte sich die Massachusetts Gesetzgebung,
und erwählte, da keine Wahl vom Volk
getroffen war, Eewähler für Präsident und
liice Präsident. DasTaylor-Ticket erhielt
NXi Summen, das Laß Ticket 65, und das
Freiboten Ticktt 37.
Philadelphia Marktprrlse.
Kleesaamen brachte letzte Woche SI 56
bis 375 und FlachSsaamen I 36. Flauer
525 bis 537 ; Roggenmehl 3 75, und
Welschkvrnmthl 293 bis 3 66. Waizen
1 16 bis I 15; Roggr» 63 ; Welschkorn
69 bis 71 für alteS und 56 bis 58 sür neues,
und Hafrr 33 bis 35.
Im Laufe voriger Woche wurden in
Waschington Ver. Staaten Stocks zum
Betrage von nahe zu 1,566.666 Thaler ge
nommen. Mad. Weiß, die Jntentaniin
der Wiener Kinder, uahm für 47,666Tha1er,
wklche Summe sie sich in den Ver. Staaten
mit deren Vorstellungen erworben. Ein
ziemlich einträgliches Geschäft.
Herr Cleney, von German
low», Ohio, welcher 165 Jahre all ist, hat
an, 7ten seine Stimme, die vielleicht seine
letzte war, sür Gen. Taylor eingegeben.
Als man nachher zu ihm sagte, wie es käme
daß er nicht sür Caß gestimmt habe, antwor
tete er: "Irgend etwas, nur das
nicht!"
Büß. und Bettag wurde bei
uns so ziemlich allgemein beobachtet.dadurcb
daß unsere Bürger meistenlheils ihre Ge
schäste einstellten, und dem Gottesdienst in
den hiesigen Kirchen beiwohnten —Dies ist
wie es sein sollte, — den Befehlen der Regie
rung sollte man sich bereitwillig unterwerfen.
Der Werth der letztes Jahr in den Ver.
Staaten geerntelen Baumwolle wi>d auf
65 Millionen Thaler geschätzt Die Kosten,
dieses rohe Material zu verarbeiten, werden
zu 156 Mi»lonen Thaler angeschlagen, die
grvßenlhcils in die Taschen der Engländer
fließen.
Die Kosten des Thees in Groß
brittanien. Im Jahr 1845 war der
PrelS von bis 26,666 Pfund eingeführten
TheeS 3 5<16M6 Pfund Sterling, jetzl
kosten 46,»66 Pfund nur 3 Millionen Pfund
Sterling, also 5v6.1X16 weniger, als vor drei
Jahren die Hälste des Gewichts.
aron von Rönne, welcher schon
einmal als preußischer Minister in Wasch
ington eine große Rolle gespielt hat. ist nebst
Frau und 4 Töchtern mit der „America" in
Neuyork angelangt. Dem Vernehmen nach
soll er nickt nur Preußen, sondern das ganze
deuische Reich in Waschington repräsenliren
euer Vor einigen Tagen ist
die Foundry, der Maschinen - Schap und
das Wohnhaus des Herrn Nicholson, zu
Pillsdurg, durch Feuer zerstört worden. —
Verlust 826,666, wovon nur versi
chert sind.
osiah Randall, Esq., von Phi
ladelphia, wird in einigen Zeilungen als
Ver. Slaaten Anwalt vorgeschlagen.—Der
Gedanke ist ein guter, und Pennsylvanien
ist sicherlich zu einem Cabinct.Bcamlen de
rechligt.
Achtb. Thaddens Stevens,
von Lancaster Caunty. wird auch von vielen
Zeitungen als General-Postmeister unter der
neuen Administration vorgeschlagen.-Eine
getroffen werden.
LiV'V ereinig ten Staaten Sena
t o r.—Folgende Herren werden in den ver
schiedenen Zeitungen sür diese wichtige Stelle
anempfohlen: James Cooper, Thaddens
SlevenS, W. M. Meredilh, George Cham
bers, und Andere.
HLZ'Jn Oswego Caunty, Neuyork, ist
bei der letzten Wahl der Whig-Candidat für
Scheriff mit einer Stimme Mehrheit
erwählt worden. —Wieder ein Beweis, daß
jedesmal alle Stimmgeber zur Wahl gehen
sollten.
lohnston hat seine Prok
lamation ergehen lassen, worin er die er
wählten Elektors auffordert sich an, ersten
Montag im December in Hariisburg zu
vei sammeln. um ihee Stimmen für Prasi
dent und Vice'Peäsident abzugeben.
Die alten I».
Gen. Taylor erhielt 16 aus den alten 13
Staaten der Union, nämlich : Massachusetts,
Connecticut,Rhode-Island.Neu Volk. Neu-
Jersey, Pennsylvanien, Delawaie, Mary
land, Nord-Carolina und Georgien.
Schwererß a u b. —Vor einigen Ta
gen ist zu Neu Orleans ein Deutscher, wel.
cher soeben von Havre angelangt war,
deS Naä ts um 81766 in Gold und Silber
beraubt worden.
Der. Staat Alabama, so wie Virginien
und Mississippi, haben ihre Erwählerstimme»
für Gen. Caß gegeben. Die Erwähler
S limine» stehen also wie folgt: Taylor 163
und Caj; 127.
er MiddleSwarth. von Union
Caunty. und G. I. Ball, von Erie Caunty.
werden in den verschiedenen Zeitungen für
die Staalsfchatzmeister.Stelle vorgeschlagen
Beide würden gute Beamten machen.
Chloroform. —Ei» berühmter Arzt in
England meldet, daß er Chloroform in
Fällen von Cholera angewandt habe, und
daß dasselbe soweit noch in allen Fällen eine
Kur bewerkstelligt habe.
Feuer.— Die Scheuer eines Herrn I.
Smith. unweitOrwigsburg.istamvoiigen
Freitag, mit 8 Pferden und vielem Hornvieh
von den Flammen verzehrt worden.
ALK'Capt. W m. E. Irwin. von Mifflin
Caunty, letzthin von der Mexikanischen Ar
mee, ist letzte Woche durch Gouv. Johnston
zum Adjutant General ernannt worden.
Raub von ?!6,666werth Pferde
und Hornvieh, den Vereinigten Staaten
gehörend, ist neulich in den Peairies, durch
die Apache Indianer geschehen.
wird nun allgemein geglaubt,
daß Gen. Caß daS Wilmot Proviso nicht
mit seinem Veto belegen wird.
Cincinnaii sind neulich in einem
Nachmittag, in einem einzigen Etablissement,
!)66 Schweine verschlachtet worden.
Gän, bling.—ln Boston soll sich eine
Gämbling Halle befinden, die gänzlich von
Danicn erhallen wi,d.
Geistesgegenwart.
Am 2ten Mai voriges JahrAbkndS stchs
Uhr trat der Luflfchifftr Carlo Res» von
dtm Hosraumc dtS DianabadcS in Mailand
eine Luslsahrt an, welche durch die sie be
gleitenden Umstände zu einer der merkwür
digsten Reisen dieser Art gehört. In der
Absicht zu einer von seinen Kunstgenossen
noch nicht erreichten Höhe zu gelangen, hat
te er seinen mil GaSlust nur etwas über die
Hälfte gefüllten Ballon schnell vom Balla
ste befreit, so daß er trotz des windstillen und
wolkenlosen Himmels den Augen der Zu
schauer sehr bald enlschwand. Der Flug
war so schnell, daß der Ballon mitten in
der ihn umgebenden dünnen Atmosphäre
von dem Gatinhalte ganz ausgedehnt wur
de, bevor letzterer duich das an der andern
Seite befindliche Ventil hätte entweichen
können; überdies wollte Herr Rossi tie aus
der obern Seite des Ballons befindliche
Klappe nicht öffnen, um nur schnrll zu einer
erheblichen Höhe zu kommen. Sein Wunsch
ging auch in Erfüllung, denn bald hatte er
die Dunst-und Wolkenregion weit unter
sich und die Sonne waif nunmehr ihre
Strahlen unmittelbar durch die sehr durch
sichlige Atmosphäre auf den Luftballon, des
sen Wände durch die Erwärmung der Gas
lust eine immer größere Spannung eisuhren.
Als er gewährte, wie sei» Barometer
cine Höhe von mehr als 11,(166 Fuß über
dem Meeresspiegel wies, beschloß er, tie
Klappe zu öffnen, es war aber zu spät.
Ein fürchterliches Getöse zeigte ihm an,
taß sein Ballon zerstört war. und bald
daraus sahe er, wie die untere Hälfte dessel
ben sich von der obern lostrennte. Nur die
kaltblütigste Entscliloßenheit konnte ihn jetzt
noch retten, und diese fehlte zum Glücte dem
Luflschiffer nickt. Sein Plan war. tie un
versehet gebliebene obere Hälfte des Ballons
festzuhalten und zu einem Fallschiim zu be
nutzen, und so begann er denn sogleich die
heral'hangentc Theile der untern Hälstt ab
zureißen, die ihn einen Augenblick ganz be
deckten. Nach und nach gelang es ihm,
tiefe Fetzen alle zu entfernen, allein jetzt galt
eS, die Heftigkeit eines raschen Sturzes zu
mildern. Schnell warsßossi daher die bei
tcn eisernen Ankcr, dann sein großes Fern,
rohr, seinen Thermomeler und Barometer
nach einander hinab; hieraus folgte fein
Hut, sein Ueberrock und die Behältnisse der
mitgenommenen Lebensmittel. — Nun sah er
bald zu seiner Fallvorrichtung sich ganz
zweckmäßig bewährte und gleich einem in tie
Lüsten majestätisch greifenden Adler nur stu
fenweift senkte. Als er nur noch einige hun
dert Schrillt wtit vom ErdbottN entfernt
war, schwang er sich, un, ten Anstoß der
Gondel am Boden vorzubeugen, aus dir
Hängseile und blieb so in der Luft schwebe»,
bis er ei»« halbe Minute später unversehrt
ten Boten erieichte. Es waren gerade <i6
Minuten seit dem Aussteigen verfloßen, aIS
er clwa 5» Meilen weil von Mailand auf
diese Weise herabkam. Die Landleule eil
ten herbei, um dem so wunderbar Geretlete»
beizustehen und ikn zu loben, und durch sie
erhiell Rossi auch bald nachher seine in der
Umgegend zerstreuten Effekten wieder. Er
bestieg hierauf cinti, Wagen, den tie Orls
behörde zu seiner Ucrslrgung gestellt balle
und traf noch an demselben Abend in Mai
land ein.—(Bost. Tel.
Nach der Wahl.
Kein vernünftiger Whig ist zu finden der
zu behaupten wagt, daß allein in feiner
Partei Volksliebe, Tugend uud Gerechtigkeit
herische; noch glauben wir daß ein Mann
in der Gegenpartei ist. der feiner Partei
altein Reinheit und Nepublikaiiismus zu
schreibt. Jeder muß eingestelie», daß Ge
walt, lange und ununlerbrochene Gewalt,
in der Hand einer Partei oder eines Indi
viduums, endlich schädlich wird. Wenn
wir die Sacke von tiefem Gesichtspunkte
auS betrachten, so bringt uns ter Sieg von
Gen. Taylor, Fillmore und Johnsto» top
pelle Freude. Nickt nur deßhalb, weil sie
von der Partei zu der wir gehören, eniannl
und erwählt wurden, sondern weil das
Scepter und die Gewalt aus den Händen
der Voltsbedrückcr genommen ist. Wir
glauben daß es General Taylors Absicht ist.
das unsinnige Parteisieber zu kuriren —kei»
Whig dais sich darüber beklagen—das Land,
die große Masse des Volks gewinnet dadui ch,
mag es nun Partei Hitzköpfen gefallen oder
nicht. Daß gegenwärlig nur heftige Par
teimänner in Aemtern sind, bezweifelt Nie
mand, und daß diese abmarschiren müssen,
unterliegt nur wenigem Zweifel. Daß er
unsere Regierung zu ihrer ursprünglichen
Reinheit zurückzubringen gedenkt, dafür ha
ben wir sein Wort, und wann hat Taylor
sein Wort gebrochen? Wie haben volles
Zulrauen in ihn, und glauben daß das
amerikanische Volk das Zutrauen nicht falsch
angewendet hat. Wir hoffen nicht in unsern
Erwartungen getäuscht zu werden. Nur
daS wahrhafte Wohl des Landes begehren
wir—und dies glauben wir, ist die Hoffnung
von Taufenden, die aus ehrlicher Absichl
gegen Taylor stimmten. Wir haben keine
Selbstsucht zu befriedigen. Um eine gule
Regierung zu erhallen, dafür stritten wir,
und halten Taylor für einen ehrlichen Mann,
der Mann ist nun erwählt, und durch ihn
hoffen wir nun ferner, auch eine ehrliche
Regierung zu erhalten. Ist diese Erläute,
rung unserer Ansichten befriedigend? Lege
Partcihaß auf Seite und antworte!
(Morgst.)
Washington, drn vteu November.
Vertrag milden Menomonee Indianern.
Nach mehieren fehlgeschlagenen Vei suche»
früherer Commissioner ist eS dem gegenwär
tigen Commissioner des Indian-Departt
mentS, Hrn. Medill, endlich neulich ge
lungen, mit den Menomonee.lndianern im
Staate Wisconsin einen Vertrag abzuschlies
fen, wonach diese alleS Land. daS sie in die
sem Staate noch in Besitz haben, an die Ver
einigten Staaten abtreten. Die Bedingun
gen deS Vertrages sind derart daß beide
Theile damit völlig zufrieden gestellt sind.
Die Regierung hat entsprechende MaaS
regeln zur Uebersiedrlung dieser Indianer
nach dem für sie bestimmtenGebiete getroffen;
eben so für deren Unterhalt und allmählige
Civilisirung. Diese Indianer werden das
Gebiet am oberen Mississippiflusse beziehen,
in der Nähe ihrer allen Zreunde und BundeS>
genossen, der Winnebagoes und ChippewaS.
DaS von den Indianern abget»«tene Land
liegt giöstenthcilS in der Green Bay Region
und dem Forflusse entlang, und ists.hr werth
voll. Hr. Medill hat sich durch diesen Ver
trag, zu dessen Herbeiführung er tigens nach
Wisconsin geretßt ist, ohne Zweifel ein Ver
dienst erworbcn, und rS wärt nur zu wün
schen, daß auch dit Anordnungtn dtr Rtgier
ung zum Besten der Indianer strenge befolgt
würden, damit ihre Lage durch diesen Bei'
trag sich vtrbessert,—nicht Verschlimmert.
Leiter ist LetzlereS durch Nitdcrträchtigkci«
ttr Agcnttn schon oft genug gefchthkn, ohne
daß die Regierung immer im Stande gewe
sen es zu verhindern.
Vi» wieder aufgefundener Laudsce.
Bei der Anlegung der Michigan Central
Riegelbahn hat sich neulich ein sonderbarer
Zufall zugetragen. CS wurde bei dem Ni
vellircn der Bah» sür nothwendig erfunden,
eine Erdoufdärnmung, fünfzehn Fnß hoch,
über ein nüdriggelegenes Gi undstuck zu füh>
rrn, welches ungefehr 166 Acker enthält und
beinahe trecken genug war, um als Pflug
land benutzt zu werden. Nachdem die Ar.
beiler mil der Erdaufdämmung für eine
Streckt fortgeschritten wäre», wurde dieselbe
zu schwer, so daß der Bode» sie nicht tragen
konnte; die obere Erdkruste brach zusammen
und tie Erdaufdämmung fank uuter in neun
und siebenzig Fuß liefeS Wasser! Es eihel
lete, daß an der Stelle des Grundstücks frü
her ei» Lantsee gewesen war, auf dessen
Obe, fläche sich aber ein Boden von Wur
zel, Torf, Koth, ic. gebildet hatte, augen
scheinlich zeh» bis fünfzehn Fuß dick, wel
cher hart und tiocken genug geworden war.
um angebaut weiden zu können. Herr
Brooks ist der Meinung, daß dieser Boden
eine Erdaufdämmung von fünf Fuß Höhe
würde getragen haben, und wenn es nicht
für nothwendig wäre erfunden worden eine
viel schwerere zu machen, wind, der Boden
die Riegelbahn gelragen haben, und die
Thatsache würde »ic bekannt geworden sein,
daß dieselbe auf einem Landsee rührte.
(Volksf.
Außerordentliche i?rfiudi«ug.
Unter den verdienstvollen Artikeln, welche
bei ter jährlichen Ausstellung t«s American
Instuuts gezeigt wurden, erwähnt die Neu-
V»ik Erpreß Flauer - Mühlen, nickt viel
größer als die Krone eines MannShuts,
welche fünfzig Bufchel Weizen des Tages
mahlen und zu Flauer von rrster Güle ma
äen werden. Sie können für 126 Thaler
gekauft werden, vollständig mil dem Beii
telapparat versehen. Es wurden Welsch
kornmühlen zur Schau gezeigt, welche ihre
Arbeit auf vorzügliche Weise und beinahe
eben so schnell verrichten, und die sogar noch
weniger kosten. Es waren drei wichtige
Maschinen zur Verfertigung von baumwol
leueni und wollenem Tuch vorhanden, von
welchen man sagen kann, daß sie solches
Maschinenwesen in der Reihesolge vonMa
schinen, wodurch Tuch verserligt wird, so
befördern, daß der Manufakturist dadurch
in Stande gefetzt wird den Preis des Fabri
katS um mehrere MillS die N'rd herunter
zu fetzen. Obige Zeitung drückt die Mei
nung ans, daß wenn ähnliche Verbessern»,
gen jährlich ihre S'scheinung bei ihren AuS
stcllungen für die künfiigen zehn Jahre ma
chen, eine Uard gutes ungebleichtes Sä ir.
ting für eine» Cent geliefert werden wird.
Eine angenehme lleberraschung
Vor wenigen lahren kam ein erilieter Pole,
arm und sreundlos, in New ?)ork an. Cr
erhielt inWatertown,Conn.,Beschäftigung,
hierathele eine arme Waise und arbeitete sich
»lühsam durch's Leben. Man denke sich
daher seine lleberraschung als er vor wenigen
Tagen die Nachricht erhielt, ein reicher Onkel
von ihm sei in Indien gestorben und habe
ihm ein Vermögen von 5256 666 binlerlas
se», welchen ganzen Betrag er in NewVe'rk
erheben könne. .
Hohle.Hörner.
Ein ei fahrener Bauer gibt in einem B>ie
fe Folgendes aIS ein Mittel gegen tie Krank
heit unter dem Rindvieh, die man gewöhn
lich "das hohle Horn" nennt :
Ungefähr vor 9 lahren war mein Rind
vieh mil dem hohlen Hörne behaflet, was
mich sehr in Verlegenheit brachte, besonders
da mehrere daran krepirlen. Doch ich bohr
te immer zu. Eines MvrgenS als ich ge
l rate mil Bohren beschäftigt war. kam ein
einsichtsvoller Lautwirlh zu mir. neulich von
England gekommen, der über meine Opera'
lion sich wundeite. Ich sagte ihm. eS sei
dieß der einzige Weg. mein Rindvieh zu ret
ten; daß vieles davon schon verloren ge
gangen, und die Andcee sicherlich anch da
rauf gehe» würden, wenn die Hörner nicht
gebohrt würden. Er lachte tazu. Ich ward
zwar etwas unwillig, doch nicht abgeneigt
ihn anzuhören, um vielleicht eine besoudere
Ansicht zu hören. Er sagte, das 'hohle
Horn' finde man in England gar nicht, daß
!es keine Krankheit deS HorneS selbst fei in
dem a» Rindvieh ohne Hörner alle dieselben
Kennzeichen und Symptome zu finden seien,
u. s. w. Er rieth mir, nicht mehr zu boh
ren.-Nach vielem Znrede-n folgte ich, wor>
auf er mir anrieth, jeder Kuh ein halbes
Peck Kartoffeln zweimal wöchentlich zn ge
ben, drei bis vier Wochen hinter einander,
und dann gelegentlich, so wie eS die Um
stände erforderten-vor allen Dingen aber
daS Vieh gut unter Dach zu halte» und i»
guter Ordnung. Ich befolgte diese Vor
schriften—uud die Folge ist. daß mein Rind
vieh von der Z'it an nicht wieder mit dem
hohlen Horn behaftet war. Ich bin daher
zu dem Schlüsse gekommen daß Rindvieh,
gut gegen schlechtes Wetter geschützt und
kräftig gehalten zu jeder Zeit und angemessen
gesiegt, keine Gefahr laust , daS hohleHoru
zu bekommen.
Die alleinige Wiikung der Kartoffeln be
steht darin, daß sie das' Vieh kräftig und
tüchtig machen, der Strenge des Winters zu
widerstehen, deßhalb ein treffliche« Mittel,
jene Krankheit abzuhalten, und um so bes
ser, wenn eS täglich wiederholt würde.—
Wenn Landwirihe sich die Mühe geben
wollten, einen Theelöffel voll Terpentingeist
in die kleine Vertiefung am Hintcrthcile des
KopfS einmal alle 14 Tage zu gießen und
zwarim spätern Theile deS WinterS und zu
Anfang des Frühjahrs, so würden gar kei
ne Fälle des "hohlen HoincS" vorkommen
(Xus der» »njeiK-r te« W.fien«.)
Sorrrspondeaz au« Texas.
Am klon», 11. Sex. '4B.
Wir haben einen sehr trockenen und war.
men Herbst bei heiterm Wetter. Roch jetzt
steigt an der Nordseite meineS Hauses unv
im Schatten der Thermometer um die Mit
tagsstunden za 28 bis 29° Reaum,; aber
am heißest«» war eS um Ende Juli, wo wir
mehre Tage hinter einander und trotz eine?
siWchen Südwindes 32 Grad zu ertragen
halten. In der Sonne schmolz Wachs. —
Vieles mag dazu die offene und baumlos«
Umgebung meines HauseS beitragen, da<
obendrein aus Granitgrund gebaut ist. —
Trotz d»r Hitze sind in der Nachbarschaft
die Weiden nscb fo reich, daß unser Rind
vieh und unsre Maulthiere seist und glän
zend aussehen. Das Welschkorn war scho»
Ansang August völlig reis.
An Neuigkeiten habe ich für den Angen
blick wenig niktzuthcrleH. Von Vem Dieb
stahl vieler Pferde und Maukthiere, die au»
den hiesigen Ansiedelungen und vom Lager
der nahe liegenden''Ranger»" entfühit wur
den, habe ich schon in meinim letzten Briese
gemeldet. Ein Theil derselben, einige 3V
Stück, wurden den Indianern schon am
zweiten Tage wieder abgejagt, aber den
grüßten Thiil des Rests erlangten die Ran
gers erst wieder »ach einer 26 tägigen Ab,
Wesenheit, und nachdem sie den Feind, We
ko Indianer, mehr als 266 Meilen weit
verfolgt hatten. Die Vermittler zur fried
lichen Herausgabe der Beute waren dieS»
mal die uns freundfchafllichen CumancheK
unter ihrem Häuptling, Buffaloe Hump.—
Der Häuptling war noch so gefällig, die
Rangers und die wiedererbeutelen Thiere
mit einem ansehnlichen Theile seines Slam
mes hierher zu begleiten und dagegen die
Gastfreundschaft der RangerS in Anspruch
zu nehmen. Diese schlachteten ihnen frei
gebig feiste Kühe, von deren Fleisch die Cu<
manches ungeheure Quantitäten verzehrten ;
besonders zeichneten sich dabei die mitge
brachten Weiber durch unsaubere
aus. Sie zerschnitten die Mägen de, frisch»
geschlachtcnen Thiere in Stücken und ver
schlangen dieselben, nachdem sie den Kolh
nur nolhdürstig ausgeschüttet hatten, roh.
Die Weiber scheinen hier auch nicht sür ta
selfähig gehalten zu werden ; denn aIS beim
Abschluß des Cumanche Traktats im Mar
vorigen Jahrs in Friedrichsburg die Häup
linge Santa Anna. Magaschueape (alte
Eule) und Tecumseh mit dem He,r» vor»
Meusebach zu Tische saßen, standen die Wei
der dieser Häuptlinge hinter ihnen und enr
pfiengen nur von Zeit zu Zeit einen 8r0ck,,,.
Die Männer, welche diesmal mit un»
hier am Tische saßen,-Buffaioe Hump,
Ketemosi und Baeucca. benahmen sich sehr
anständig und handhabten Meßer und Ga--
bel auf daS zierlichste. —Hätte hier ein senti
mentaler Jndianeifreund zugesehen, wiewi»
so vertraut neben den Roibh.iuten faßen«,
wie sie so freundlich unsere Hände ergriffen
und an die Brust drückten, und wie wir d»
ihrigen zur Erwiederung derHöflichkei»wi«-
der an die Brust zu drücken halten; wie fi»
unsere Kinder herzten und wir die ihrigen ;
einem solchen Jndianersreund hätte der
Mund vom Lobe ter rothen Natnikmder
und von einer Phillippika gegen die treulo
sen Weißen überfließen »,üß«n. Freilich
hätte der Sentimentale nicht gewußt, daß
die guten rothen Männer auß-r ter Katzen-
Freuntlichkeit auch alle and»r,n tiebiscl»«r»,
treulosen und mordlustigen. Eigenschaften
jenes Raubthier-GeschlechieS lmize». ju daß
alle, de» Tugenden eines civilisirten uud hu
manen Lebens entgegengektzten, Laster bei
ihnen völlige Duldung uuiv Acsell.scha-f.ilick'«
Anerkennung genießen!
DieS gilt fast durchgängig von de» Su
manches (oder wie sie sich selbst nennen Ko
maz) Wekos und andern wildenSoämmen.
Die Coschaliis im Osten von TeraS und
die Drlawarrn im Westen m»cb»n hiervon
eine rhreiDwlle Ausnahme. Sie betteln,
stehle» uiTv Moide» nicht, treiben Feltbau
und Viehzucht neben ter Jsgd. sind mit
ten Bücl sen bewaffnet, trage» Kleider und
Schuhe, tie sie sich kaufen, spreche» englisch
und sind zuoelläßig.
U»sere Freunde, tie Komazi, hatten di»S
mal, außer ein paar meiikattiscken Kindirn,
nichts zu handeln bei sich. Dies war «in
Knabe von zehn lavr«i, uud ein all«»Sieb
sleS mexikanisches Matchen, mit s«b»»em,
ovalem Madonnengesicht und kräftige» «dt«r
Körp«rb!ldung, Die Farbe tes KindiS war
zwar bräunlich, aber doch fo gleichwaßig,
als wäre es die schönste bronzene Statu,.
Der Kaufpreis sür den Knaben, ;w«i gute
Pferde, gienq über unsere Kräfte ; »aS hie
sige " HandlungS HauS'' muß ihn aber an
kaufen, tenn alle Handlungs Häufer ander
Gränze sind durch daS Gesetz angewiesen,
die in den Händen von Indianern befind!»,
chen Gefangenen loszukaufen, wenn sie ih
nen angeboten werden. DaS Mädcken er
handelten wir für einen kleinen Schraub
stock, für einige eiserne Faßreife (zu Pfeil»
spitzen) einigt Psund Pulvee. Blei, Tabak
u. s. w. zusammen einen Werth von etwa
15 Thaler.
Am ersten Tage weinte unser armeS Mäd
chen seinen Räubern und Seelenverkäufern
nach. Ihre Heimath hatten sie ze,stör». ih
ren Vater und zwei jüngere Geschwister er
mordet und als werthlose Beute weggewor.
fen ; nur die arme Mutter war mit knapper
Noth entkommen und diesen Bluthun
den weinte das arme, unschuldige Kind
nach, aIS raube man ihm sein Heiligstes !
Zweimal wäre eS »nS nach diesem beinahe
wieder fortgelaufen, um zu seinen Feinden,
den Cumanchcs zu kommen; doch nach eini
gen Tagen fühlte eS sich schon ganz hei
misch, und konnte schon viele deutsche Wor
te gar lieblich nachsprechen. Zu größerer
Sicherheit indeß, damit daS Kind vielleicht
nicht noch einmal geraubt werte, sandten
wir eS mit der ersten Gelegenheit nach
Braunfels.
Col HayS ist aus dem Militärdienst aus
getreten und hat sein alteS Geschäft, Feld»
meßerei, wieder ergriffen. Er befind« sich
eben jetzt hier am Llano mit 56 Ranger»
und eben so vielen freiwilligen Bürgern von
San Antonio und der Umgegend, um ti«
Straße nach Chihuahua auszulegen, ti«
durch das obere TexaS und den Paso deß
Rotte fühlt. F.