Der Lccha Patriot. 112 zur den Lecha Patriot.) TcHivinb, (Hundswillk, Wasserscheu, r.tliies, l Kcrls-suiig u»r Vier und zwanzig Stunden, nachdem es qc.ottt«, wurde eo secirt, wobei man Folgen des wak, »ahm : Das Blut war dünnfliißig, k i»m Heroanen, ausgenommen im Herze» ; d r Lieft ausgesetzt, bekam eS bald eine helle Alle Theile schienen sehr mit Blut ungefüllt z» sein Entzündung fand sich in der Sckleimmenibran des MagenS, der Luft röhre, des Sckkintes, der Blase und der U riuiöi-ie. Die seröse» Hänie aIS : Pleura und Perilonarum wäre« ,licht entzündet Der gi ößte Tbeil der innern Magenwanduug war »i verschiedenem lNrade entzündet, da- geyen die äußere Oberfläche desselben sowie t» udr gru Eli-geweite zeigten keine Sp»r von Entzündung, die Niren waren sehr mir Blut angefnllt, aber nicht jentznndet. Die Urinröhre war entzündet, aber einige Zolle vom Anfange derselben am meisten Die Oberlippe, wo der Biß geschehen war, fand man weder dick noch verhärtet, sondern die Narbe haltt garz das Ansehen einer schnell und g«t geheilten Wnnde. Rinder, br> denen die Wuth zn»< Aus!ruck ' kommt, ziehen sich so weit a> auch ein Knccken in dem Kreuze bemerkt ; j «kr Blick wird scheu und wild, das Auge trü- > be, dabei meistens glotzend hervorgedrängt! und geröthet; das Maul ist mit Geifer er- füll», der Anfangs immer in Fäden sich hin abspinnt, späterhin oft al« Schaum vor de» ! Lippen hervortritt, auck während der Paror ! ismen weit umherg,spritzt wird ; die Haar, s«hcn struppig. Die Thiere magern schnell vb, was man vorzüglich an de» eingefallenen Hungergruben bemerkt ; sie brüllen äußerst lft und viel, mit einem widrigen dumpfigen und heiftrn Laute, am meisten dann, wenn si, einen Hund erblicken oder bellen hören ; von Zeit z» Zeit zwänge« sie mit großer A»« stnngungzum Misten, wobei sieben Schweif! aufheben, «m aufgetriebenen Hinterleib« hört man «in öfters Kollern n Foltern nnd der wenige Mist pflegt in schlupftiaen Ballen abzugehen. Einige sind wasserscheu, doch nicht eben die meisten ; alle scheuen das Licht l und glänzende Dinge. In den Wuihanfäl- > len werfen sie sich entweder nur zur Erde, drulmnen und wälzen sich hin und her, oder sie suchen i»ck von Kette» und Stricken los-! zureiße», geben auf die Menschen los, bok-! Ren mit de« Hörirern in alle Widerstände t»«d steßen mit denselben und der Stirn so gewaltsam, daß sie ganz blutrünstig werden, und auch wohl die Hörner abbrechen Bei vielen bemerk- man Seknenbiipfen, ein Ver zerren und Aufziehen tFlennen) der Lefzen, Zähiirknirrschen, braune oder bläulich fchwar ze Karde der Zunge, Kreuzläbmung'u s. f. Je Mthr das Sehnenhüpfen, die Zuckungen, Angst, die Unruhe zunehmen, desto näher ist die gäujliche Gntkräftung, mit welcher die Thiere unter einigen Zuckungen am S-7 Ta-! enden. Was die Ursache anbelangt, welche dir Tvllwutl! bei dem Hundeschlechte nrsprüng-! l,ch ohne Ansteckung durch den Biß hervor zudringen im Staude sind, so möchte dabei fivlgendeS in Betracht gezogen werden : Von vorzüglicher Wichligkeit ist die Rück' l sich« auf die de» fleischfressende» Thieren ei genthümliche« Lebensverhältnisse, in welchen die Disposiiion für die Selbstentwickeliing des Leidens gegründet ftiu muß Was sich hier am bemerklichsten macht, ist die größere Herrschaft des Ruckmark Systems, die die tzrvße Schärfe der Ausdunstung und anderer s.eernirter Stesse, die Schnelligkeit der Ver dan.ina, die auch eine lebhaftere Tbäti.,keit der Lptiävldrusen voranssevt. die ungemri I »e Heftigkeit des BegatlunqStriebes und die ivalicnt, Leiveuschafi des Trimmes Dieser DiSpesitiou zufolge ist der Huuv ge. /ten iahen Wetterivechsel sehr empfindl ch, regnenscheui Wetter übellaunig u. knur iljtr als sanst ; er ist ferner den heftigsten Regungen des Zorns nie mehr unterworfen, als zur Zeit seiner Brunst im Frühjahr und Herbste, wo die Männchen oft in die hart »äckigsten Kämpfe gerathen. Unbefriedigter Begaltungstrieb schein» in der Tba» zu den Momtiiitn d«r Wutdenlwickeluna zu gehö ?>», dafür spricht das öflere Erscheinen der selbe» ,n Frühjahre und Herbste. Das mancher eingesperrte» und «N Ketien gehegten Hunde, dann der Fuch.' fe, Wolfe zc , endlich die bekannte Tkaisa-! che, daß die ungemein zahlreichen Hunde im Orient nnd in Aegypten, obsckon sie von der hosten yitze, so wie vou D«rst und Hunger ! sehr »t l zu leiden Kaden, ouch oon Aeftrn lebe«, dsch der Wulk »ich» unterliegen, und ,war wabrscheinlich deshalb, weil sie sammt, iut, feei und kerrenlo« umheriause» nnd Wo nach in Befriedigung des Begatiungstriebes um so »vemgtr be chränkt sind, da die Hund innen nicht „säuft werden, und rö dahrr de ren genug glrbt, während in unseren Gegen den oft >o viel männliche Hunde einem Weib, che» nachrennen, bei wel.dee Gelegenheit sie sich auf's Griminigste htrumbeißen. Dieses Ergrimmen ist als ursäckstickes Moment in not, hoirrn Anschlag zu bringen, als die Aufregung des BegattungSiriebes selbst, da man ss viele Facta beoba>t,t,t hat, wodurck s Uebermaaß des GrimmeS allein die Ent «ck luag des Wutkg'fts veranlaßt wurde, wohin auch nock das auffa lendere Factum ge«>»rt, daS tum keftigen Zorn gereizte L>un» »«, Wölfe. Huck « »c. bei andern Tkieren, so ouch bei Renschen, dnrck Bisse die Wutk «eraitlaßren, ohne selbst wntlA , zu werden. . «e« H.MZ anf, und unierhiel»,« fich dami». rinltM Mrlsjy »« ll>» »I, bil»«n, UN» ttm der- »mziipeitschen Der höchst aufgereizte Hund! ! einsprang, und biß ein eben vorübergehen des Frauenzimmer, welches binnen V Wo chen von der Wasserscheu befallen ward und starb ; an dem in Verwahrung genommenen Hnnde ward keine Spur von Wu»h bemerk».) Kommen mehre selcher Momente zusaSien: Begattungstried, Grimm und Witterungs» einflusse, so wird die Wuth »m so sichere» zu Stande kommen. Urbrigens hat man selbst aus Gram über einen verlornen Herrn dir Wulk und Wasserscheu entstehen gesehen. Verhinderung nnd Heilung der Was serscheu. Der Sitz dieser Krankheit scheint bloß »u dem Nervensystem zu sein und dieselbe im mer von der verwundeten Stelle auszuge hen. Es scheint nicht daß das Wulhgiftvo« den lymphatischen Gefäßen aufgenommen, in die Blutmasse geführt und die Krankkeit erzeugt werde, sondern daß dieses Gift ört> lich bleibe, nach einiger Zeit in der Narbe und deren Nachbarschaf» eine krankkaste Thätigkeit errege »nd nun m>» Schnelligkeit j die krankhafte Veränderung dem ganzen Nervensystem »,id Körper mittheile und die ! bekannte» Erscheinungen kervorrufe. Der einzige Weg, diese Krankheit z„ verhindern, ist also, die möglichst schnelle Enlfernung des ! gebissenen Theils, denn das bloße Entfernen des LpcichelS aus der Wunde durch Aus z waschen oder Aussaugen ist nur ein unzuver lässges Mittel. DaS Zerstören oder Enisernen des Wnth- gifts anS der Wnnde kann Nim i-.iif dreierlei ! »Irl geschehe». ! 1. durch ?led>'N, 2 durch Brennen, 3. ! duich Herausschxeüe» der ganzen Wunde j Das Netzen hat oft fehlgeschlagen und wahr scheinlich deswegen, weil man das Aetzmiltel nicht leicht auf den Grund der Bißwunde anbringe» kann. Da-i Brennen, glaube ich, wurde das Wntkgifl »och am vollkommen sten zerstören, wenn man immer gewiß sein > könnte, daß man tief genug eingedrungen sei; allein da die spitzigen Hundrzäkn, das Gift oft sehr »ief unter die Haut vergraben, so ist es nickt leich», den Grund der Wunde mit dem Eisen zu erreicken, oder man kann ! sick auck irren und glauben, man habe tief genug eingebrannt, wenn man anck den Grund der Wunde noch nicht erreicht hat ! DaS Ausschneiden ist oknstrritig daS sich erste Mittel, waS man zur Verhütung der Wasserscheu anwenden kann; allein auch hiei nach hat man die Krankkeit entstehe» ge sehen. Der Grund davon liegt aber sicher darin, daß man die verwundeten mitSpeichel bedeckten Theile nicht tief genug herauSge, schnitten, oder bei der Operation nickt vor sichtig gewesen ist und mir dem Messer das Gift aus der gebissenen Wunde in die ge ! schnitlene übertragen hat Aus diesem Grunde ist dem Operateur an. zurathen, die äußere Behandlung einer Biß wnnde mit der größten Vorsicht zu uuterneh. men. i Bei dem Herausschneiden müßen erst lich die Theile, so weit der Zakn gedrun gen ist, kerauSgrschnitten werden; zwei tens darf mit dem Messer zur Operation - die gebissene Wunde nicht berühr» werden, indem hierdurch von neuem eine Ansteckung erfolgen könnte Auch muß ans dieser Ur sache die Oberfläche der Umgebungen von dem etwa dahin gekommenen Speichel vor der Operation sorgfältig gereinigt werden. Drittens muß verhindert werden, daß aus der gebissenen Wunde kein Blut in die geschnittene komme. Bei Unternehmung der Operation versehe man sich mit hinreichendem warmen Was ser, verschiedlien trockenen Schwämmen, ei, nigen scharfen Messern urbstSonden, Pinzet lex und Haken. Man wasche vorher die Wunde und benachbarten Theile mit vielem Wasser ab, dann muß die Wunde in Hin sicht der Tief, und Direktion genau unter ! sucht und die Beschaffenkeit derselben wäh rend der Operation genau beachtet werden Sollte die Wnnde bluten, so daß man bei der Operation nickt wokl im Stande wäre, daS Ausfließen des BlntS anS der gebisse nen in dir geschnittene Wnnde zu vermeiden, so stille man das Blnt mittels eines rotkglü hend Punriireisens, dann schneide man die Wunde so heraus, daß um dieselbe nach ih rem Umfange ein unverletzter Damm stehe» bleibe. Das bei der Operation herauSflief> sentt Blut lasse ni.i" durch einen Gehülfen »litttls l! ecke II er Schwämme ausnehmen, damit eS nicht in die gebiss-ne und von da in die geschnittene Wnntr fließe und uns «>ut, beim Operire» selbst nilwhinderlichsci. Man hüte sich, mit dem Messer die gebissene Wnn de zu berühren, und sollte dies gescheht» sUn, so muß sogleich ein anderes Messer genom ine» werde» Nach der Operation muß man daS herausgeschnittene Stuck genau unter suchen, ob nicht die Zähne dnrch dasselbe durch und noch tiefer gegangen sind ; ist die ses der Fall, so muß die Operasion von nen em vorgenommen werden, welches gleicllfallS geschehen muß, weun mau bei der Opera, j riou dnrch den Damm schneidet und so die gebissene mit der gischnmenen Wunde in l Lerbindnng bringt und die Vergiftung in die j neue Wunde überira.,en sei» konnte.' Nuch der Operation mnß die Wunde stark ausblu teil, welches durch Bähen mit warmem Was. ser befördert werden könnten. Nachdem das Bluten binlängl««, ,mierhalten ist, muH die Wund, noch mit dem glühenden Eisen etwas ausgebrannt w,rden, nachher «nß man su chen die 6upera«on «öglxiist stark und lan g, zu unterhalten, denn selbst kierdurchist eS deitkbar, daß da 4 Grft zerstört werde, oder die Theile eine solche krankhafte Lerande. rung annehmen, daß 'die krankhafte Aclion, welche dem Ausbruch der Wasserscheu vor-! hergeht, nicht mrhr in ihnen Statt finden kann. Das nach der Operation anzuwendend, > Ausbr,nnen der Wunde wird für sich schon eine starke und anhaltende Eiter«n.z hervor- dringen, allein sollte dieselbe, nachdem der Brandfleck abgef.Ulen ist, «och nicl»t stark ge. nug erscheinen, so streu, man in dieselbe et was von folgendem Pulver: R Einodar. brach« : dnas, Arsen« : alb. scrupul: duas, m. 112 Pulv. Man köme auch, um ein» starke Entzün dung in der Wunde hervorzubringen, manche andre« reizendr u. »tzende Mittel, z v. das gumm. enphoeb, Scntharto?c. anwenden allein da man durch Versuche gefunden ha den will, daß durch Arsenik das Wu»hgifi selbst zerstör» werde, sv verdien» dies unstrei tig den Vorzug vor allen andern Mitteln. Heilnn g.—Was diese anbelriff», so läßt sich nur so viel darüber bemerken, daß die einmal vollkommen ausgebildete Toll wut!, bis jetzt als »in hoffnungsloses Uebel zu betrachten ist. Viele Mittel und Sur- Methoden bat man anznivenden versucht, aber keine derselben bat sich nicht so gezeigt, daß man sich einigermaaßen, geschweige den mit Sicherheit darauf verlassen könne. <5 ar l SI .MiII « r. dem Kiitztaim Geist d. Zeit.Z Schrccklieke (^nthsillungen ! der A m a n d a B a n n o r > s, Weib und Schulgenoßin des Eapitain Richard Ban i noris, von der Murrell Mord-Bande. V i»» l«it « n g Ziltre, Leser ? bereite Dich, eine Erzähl ung der surchlbarsten Verbrechen zu boren. Sine Verworfene erzählt sie, die an ihrer Verubnng Theil nahm ; eine, die nicht um dein Mitleid bittet; die, ehe »och die Augen /Indcrer auf tieft Blätter falle», im kalten schlafe des Toecs lieg» ; die, zur geringen j Sühne üner vielen ?>i>Seiha»en, der Nattir die letzre große schuld abgetragen bat. Leser, ich stehe am Rande der Ewigkeit! Ich bin im Begriff, die Bahn der Sünde mit dem letzten Verbrechen zu beschließen, welches ich je noch verüben kann. Ich bin im Begriff, mich unvorbereitet in die Gegen war» des allmäcbiigen Gottes zu stürzen ! )ch »kue dies, um dem Spot» und Hohn der Taufende auszuweichen, die bereits auf >neinen Prozeß, meine Ueberfiihrung und meine Bestrafung auf dem Hochgericht ! qieren !—lch weiß es, nichts als Selbstmord kann mich ron dem Tod der öffenilichen Schmach retten, und warum sollte ich, die so l viele in die andere Well senden half, jetzl «ögern oder fürchte» selbst z» geben ? Nein ! i stark in meinem Vorsätze, habe ich mich an den Tisch in meinem kalten, feuchten Gefäng niß gefetzt, und bei dem elenden Lichie, mit telst Feder und Papier, welche mir der menschenfreundliche Wärter gütig gewäbrte, fange ich an, Leser, Dir einige der Mebeim niße einer der verdamnngswnrdigsten Raub- und Mordbanden, die es je gab, zu enthül len? und wenn ich dies getban, was, ich gestehe es, so viel aus Rache als aus einem guten Beweggründe geschiebt, dann will ich rubig meinem Leben ein Ende machen. DnSUiiqlückderWats« Mein elterlicher Name war Amanda Bent, ly, und ich wurde im Jahre 1817 in der «tat» Cmcinnati, Ohio, geboren,>-bin also jetz» 2.1 labre alr. Mein Vater, ein Kufer, arbeitete bis IB2S in feinem Handwerke, als er an der Hirnenlzuudung starb. Zur näm lichen Zeit starben auch meine beiden junge, ren Bruder, und da mein Vater, als armer Mann, nichis hinierlaßen batte, fuchiesmeine Mutter mein und ihr Leben zu erkalten, in dem sie Wäsche einnahm und des TagS im Taglohn arbeil,»e. Ihre schwache Natur konnte dies nicht lange aushallen, und im folgenden Jahre starb sie an der Auszehrung. Da stand ich I3jäbriges Mädchen allein, ohne Geld, ohne Freunde, in der Welt. ES war ein entsetzlicher Schlag: denn ich liebte meine Mutter bis zur Abgölterei, und selbst jetzt noch eri'äriete imVerbrcchen wie ick bin, erstorben allem menschlichen Gefühle, kann ich nicht an ihre sanften, zärtlichen Blicke denken, ohne daß der Tbau d-s Herzens meine Auzen fruchtet Aber fort mi» den erweichenden Gedanken —meine Aufgabe ist eine Erzählung von Verbrechen ! Bald nach dem Tode meiner Müller zog ich glücklicherweise—oder nngli»ckl>cherwkise, sollie ich sagen,—die Augen eines reichen Mannes, der damals ei» hohes Stadtamt bekleidete, auf mich Er traf mit mir auf der etraße zusammen, brmeikle die Aerm ltchkeit meines Anzugs, fragte wer ich sei u s. w.—lch erzählt« ihm vom Tode mei ner Ellern und von immer traurigen Lage.! Er stellte sich bewegt; sagte, es muße für mich gesorgt werten., und trug mir an, ich solle »hm zum Hause etn«r Verwandtin fol gen, die mich kleicen und erziehen würde. Keinen Argwehn hegend, folgte ich ihm mit fast unbezähmbarer Drenke zur Tante Pat terson, wie er die Verwandte nannte, nnd war bei derselben bald wie zu Hanfe. Sie war eme grobgeba»»e, korpulente Frau von ettra 45 lahren, »»» gemeinen Zügen, und ihr durch den Genuß starker aufgedunsenes Gestch' gab ihr et wa« Zurück,tvßeudes. Doch bekaidelt, sie mich um großer Gute, uuo ich l>att, ke»ne Ursach zu klagen. Sie kleidet« mich in Seid, und reichem Gescbnreide, „nd bald war ich von der arme» Waise, dem Anschein nach zur reichen Erdin umgewandelt. Eine Lehrerin unierrickli te mich im Lesen, Schrei i den, in den höheren Zweigen der engli > schen Erziehung und in der Musck, bis ich ».irllich als e<»e wohlerzogene, reiche Dame gelte« konnte. Die Tante sag»? mir oft, alles dies geschähe auf Anstiften meine» gütigen Beschütze,s, der mich erziehen laße, dam» er mich künftig als feine Gemahlin heimfuhren könne. Jung und verdachlloS, glaubte ich alles was sie mir sagte, und da mein Gemüth beständig zu diesem einen Ge danken gezogen ward, verwandelte sich meine Dankbarkeit gegen «einen Wohlthäter in heftige Liebe ; um so mehr, darr mich fast täglich besuchte, und »berdem ein einneh mender Mann war. Verfall drrTu^end. So verstrichen drei gluckliche Jahre meines Lebens, und als ich tv zädlie, war ich, was die Welt eine schöne Frauengestal» nennen wurde BiS dahin kein Wor» in meiner > Segenwart gesprochen worden, welches das zarteste Gefudi hätte beleidigen können.— ! Aber der Schurkenplan war dem Ausbruch nahe. Die Blume hatte sich rnlfalre». und war reif für des Vernichters Absicht! Uns der Zteenich»er kam in der Gestalt meines Wobtthätrrt. Er kam mit der schändlich- sten Lächeln bewillkommnet. Er kam eines Tages und sagte, er wünft r mit mir allein zu sprechen. Ich führte ikn in ein Privat zimmer. Er schloß sogleich die Tknr nnd zog den Schlüßel ab. Ick fragte, wrskalb er das »hu, ? Er sagte, ,s geschähe aus Vorsicht, damit uns niemand störe. Er sagte mir dann, daß er mich liebe und daß es seine Absich» sei mich zu heiraiden. -Dies überraschte mich nicht ; ich hatte längst seine Erklärung erwartrt, und lintwortttr dem, gemäß. Er umarmte mich dann leidenschaft lich, schien sehr aufgereg», und aus seinen Augen sprühte ei« wildes Feuer, j Ich übergebe die Besonderheiten meines Falles. Genug, ich verließ jenes Zimmer als ein schuldbeladenes Weib, im festen Glaube» jedoch, daß binnen weniger Tage ' meine Hochzeit mit meinem Bersükrcr stalt finden wurde Ja, er halte es mir mit den ! seierlichsten Eiden geschworen. Ich glaubte ihm ; er reizte meine Leidenschaft—und ich fiel. Täglich, oder vielmehr näch» ich, follle ich sagen, besuchte er mich nach diesem, bis dir für unsere Hochzeit anberaumte Zeit ver strichen war, okne daß irgend eine Anstalt i» derselben gemacht wurde. Meinen Fra gen dieserwege« wich er aus, und als ich stärker in ihn drang, sagte er. Umstände hätten ihm geboten,'die Hochzeit etwas auf zuschieben. Auch diese Zeit verstrich. Wie. lder suchte er Ausfluchte. Da ward mein rege. Ich stellte Nachforschungen j an, und fand-o Entsetzen ! daß er ein veiheir a t h e l c rMa » n war. O Gott, welche Gefühle überwältigte» mich, 5 als ich mich davo» überzeugte I Mnue ganze Liebe verwandelte sich in Haß, in den liefsten, ! lödll'chsten Haß, Ictz» erkannte ich alles ich war betrogen, entehrt, vernichtet ! O. wie mein Hirn brannte ««d kochte «nd schnierzie in geistiger Ouaall. Mein ganzes > Wesen war verwandelt. Alle schwarze Lei« drnschafte» der Hölle schienen sich in eine ge ballt, diese eine mein tiefstes Hi rz eingenom men zu haben - »ndidiese eine war Rache! Rache ! ! Rache!!! So schrecklich war dies Gcsiihl, so wild, furchtbar schrecklich daß ich in jenem Augenblicke meine Seele der ewigen Pein übergeben haben wurde, hätten mei», Auge» siin schurkisches Herz blullriesciit aus srimm Leib, e.erißeii, erblicken können ! Rache m u ß t e ich haben ! DieVorb «rett» »ist Lange sann ich anf Mittel zur Rache. Noch wußte rr nicht, daß ich s,iu, Meineidigkeii er fahrrn. G,wiß würd, ,r mich am Abend , wieder besuchen. "Ja," dachte ich, "ich will mich mi» einem Dolch bewaffnen ! ich will ihn empfangen wie gewöhnlich. In meinem Schlafzimmer aber will ich ihm seinen Ver ralh vorwerfen, und ihm dann, mi» seinem Meineid vor den Angen, das Herz durchboh ren !"—Leser, kannst tn es glaube», ich lächle ! ja, lachte aus Freude au de» Gedan» k«n der schwarzen That, der noch vor einer Woche mich vor Entsetzen schaudern gemacht haben würde. Wohl; bereitete mich; der Abend kam, und so kam mein Verführer Ich emvfiug ikn mit lächelndem Willkommen ; ich tkal mehr, Leser, ich knßle ikn seldst und nannle isn meinen Einziggeliebten ! O, wir mich die Worte brannten : aber ich sprech sie. Er aknl, nichts »nd wir traien in mein Schlaft gemach. Er »ra» zuerst ei», i,„d ich drebt, l,ise, ohne daß ,r ,s btmerkle, den Schlüßel im Thürschloß. Mein Zimmer war elegant ausstasfir» ; den» ich leble c.nf vornehme Ar», nnd das L>ch» einer kostbaren Hänge, lampe warf auf jeden Gegenstand im Zim mer einen vollen, schönen Schein Mein Verführer »rat an den Tisch, der vor einem eleganten Spiegel stand, legt. Hu» und Handschuh, ab ; ordnete sei» Haar im? - wandle sich dann zu mir, die rachegluheuden Herzens kein Auge von ihm abgewandt hatte, und mit seinem Lächeln, das mir rinst so suß geschienen, jetzt aler erheuchelt, heim tückisch, teuflisch, vorkam, sprach er: "Du bist so reizend, beut Abend, Amanda," uns zu mir tretend, streichelte er meine Wangen und schlang den Arm um mich. "Du schmeichelst, Henry " "Nein, Liebche«, ich schmeichle nicht, so wahr ich lebe ; Du bist ei» Engel, und, nebe», bei gesag», es ist j.tz» alles zu unserer Hoch, zeii bereit." Wirklich ?" sprach ich so gelaßen als mir möglich war, während mein Blut kochte "und hatD , »ne Frau auch einaewil ligt?" Wäre eine Bombe ihm zur Sei», zrrplatz», so halte die Wirkung auf ihn nicht größer sein können aIS diese Worte. Er wankte zu rück, wurde bleich, zitterte uud schuapplr förmlich nach Aikem. Er mnß meine Hbsichl in mrinen Angen gelesen habe», vor denen seine eigene« znurckbeblei'. "Ha, ziltre, Du Teufel in Mannsgestull! zlrtre vor ihr, die Du auf ewig entehrt hast ! ' rief ich, indem meine Adi r» vor Wutk schwol ! len ; "ziltre, Elen??rl u.id bete wenn tu kannst ;drnn bei allem was t-eilig ist, schwö- re ich. Deine Stunde hat geschlagen !" Er wollte sprechen, aber d,e Zunge klebte ihm am (Kaun; seine Knie schlugen »»'seiner Angst zusammen. "Jetz», Schurke, gedenke Deiner Verbrechen !" fuhr itt-for», "gedenke Deine« Weibes, die Du geschworen hast zu schutzen und zu lieben ; „.denke ihrer und auck meiner, di, Di» nur zum Wohlleben gewöhn» hast, um Mick um so nefer ins Elend zu stürzen ; gedenke deine« Meineids, und deine Seele sckwelle m,l Entseyen, wie sie der rwiqen Verdammniß zneil» !" Ick znckie den «nd stnrzie anf ihn zu, um sein Herz zu durchstoße« ! Derßnche« ntrounrn Mein Versuch mHlqng. Wie ich den S»roß führ»«, erhob rr mi» einem Ausruf des Ein setzens den Arm, in den mein Dolch dis zum Knochen drang nnd dann abbrach Mein Verführer sckri, vor Schmrrz »nd sprang zur Tkür. Zu seinem Glücke steckte der Schluß«» noch im Schloß. Im Augenblick hatte rr gröffne», enlflok und lärmt.' das Haus mi« seinem Geschrei auf. Bilter, bitter verstuchle ich mich, daß er so meiner Rache entronnen war, und alö gleicv darauf die Tan»« eintrat, war ich «ben da.! ran, mein Haar vor Zorn auszuraufen. Kaum aber hatte ich das schändliche tZ'rsiä» l der Allen erblick», als mein ganzer Haß ans! und wi, d,r Wolf auf feine Beute! stürz», ft?rana ich ihr nach der Kehle. 5e t plötzlich und ungestüm war mein Anfall, daß sie mit einem Hülferuf zu Boden stürzte. Ich lag auf ikr ; mi» beiden Händen drückie ich ihr di, K,kl, zu ; schon würd, si, schwarz im Kesich» ; «och ein Paar Minuten län ger, und es wäre mit ihrem Leben aus gewe seil .—allein gerade in diesem Augenblick stürzten zwei ihrer Lente ins Zimmer, rißen mich von ihr, und warfen mich mit solcher Heftigkeit ans dem Haus,, daß ich rine Zeit. lang bewußtlos liegen blieb. mis ich wieder,» mir kam. fand ich mich auf dem feuchke» Grund hin»er dem Haufe liegen, welches drei Jahre lang mein, Hki« mach» gewesen. Ich fühlte mich schwach und er>chöpft, und konnte mich eine Zeitlang des ! Vorgefallenen nicht entsinnen. Mi» der Be sinnung kehrte aber auch meine Wutk zurück, und mit ihr meine Kräfte. Die Nacht war klar, kalt und sternkell; doch versuchte ich aufzustehen, und wankte durch eine enge und schmutzige Gaße nach eine der größeren > Straßen—ich denke eS war die Viiiestraße. Jetzt starrte mir daS ganze Schrecklich, m,i. »er Lage in die Augen. Sin sechszeknjährigrs Mädchen, allein in der Welk, ohne Heima»k, ohue Frennd! Doch mein Entschluß war ! schnell gesaß». Ich war reich gekleide» und hatte ungrsäh» IlX)Tkaler in Geld bei mir; so beschloß ich also, dreist nach einem Hotel zu gehen und Ausenihal» zu fordern Ich »ha» > es ; ich sagte de» Leuten, ich sei auf einem > Spazierritte gewesen und mein Pferd habe l mich abqewarfen, wodurch mein beschmutztes «nd beschädigtes Ansehen verursacht worveir , sei Man glaubte mir, zollte nur jode Auf merksamkeit, und versah mich sogleich mit . einem warmen Zimmer. D e r e r st e I» o r d. > O diese Schreckensnacht? schrecklich mir durch die fi istern Racheaedanken, die in mei ner Seele bi iiteten, so daß aller Schlaf mei. ne» Augen floh. Die ganze Nacht kindurch . schritt ich im Zimmer auf und ad, mit Gefüh. en, die ärger als Höllenqualen waren. Wie soll ich mich rächen ? —das war mein ein« liger Gedanke Endlich fiel ich auf einen vlan, mich an der Tanie Patterson, wie ich ste noch nennen will, zu rächen, den ich wie folg» ins Werks setzte Am nächsten Morgen bezahlte ich meine Rechnung, verließ das Hotel und bezog eine Woknuna i» einem entlegenen Zkeil der Stadt Ick klagte der Frau bei der ich wohn »e, ich fühle unwohl, »nd wnnsch, selbst einen La>b Br>'d nach meinem Meschmacke z» backen. Sie balle nichts einzuweiiten und liefeile mir daS dazn nöthige. Ich ging dann aus und kaufte Arsenik, den ich »«»er das Mehl mischte, mit dem ich das Brod bück. (Fertletzmig folgt.) Marktpreise. Artickel: prr Allent. Easton. flauer . . Bärrel »5 50 «6 2', Weizen . . Büschel I2V ,30 Roggen . . _ 8l) y75 Welschkorn . _ 47 . 47 Hafer . . . _ 37 ! 37 Buchweizen . tjg Zlachsfaamen j Z 37 l 2«) Kleefaamen I 2', z 5» Ti'nvtkysaamkn __ 8 ltl) > 250 Grundbeere« S» ! 4.', Sa,z . . . 45 45 Butter . . Pf,,nt> l« l« Unschlitt . . ! l« 8 Wachs . . .. 2', I 2.1, Schmalz .... I Aepfel-Whisky 32 3« Leinöhl . . 62 8? Hickory-Holz. Klafter 450 j 4 Eichen-Holz . j 350 3 s<» Steinkohlen . Tonne lj 00 j 400 Gips ... 0!1 400 nßeadin g—Weizen per Bü schel, ?I 33 ; Roggen, ; Welscl'korn, S 0; Hafer, 40 ; Flachsiaamen, ! SS; Kleefaa« men, 3 S'l ; Timoll yfaamen, 2 S 0 ; Kar toffeln, k« ambnrg —Weizen per Bnfchel, l 3»; Roggen, 7^; Welschkorn, 50 ; Ha fer, 3« ; Kartoffeln. S>l auch E h u n k Weizen per Bus.l'kl 1 S 0 ; Roggen, 87i ; Welschkorn, UV; Hafer,sl); Karirffiln, 70 ; Buchwei. je», 76. U»b»rflct)t der I» Pkiladelpia. Flauer» Me hl —Flanerbringt »S 00 bis sl l z.